NIKK - NABU KREISVERBAND KLEVE
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Halbjährliche Zeitschrift für Mitglieder und Freunde Frühjahr / Sommer 2018 des NABU Kreisverband Kleve e.V. _ erscheint seit 1985. NiKK Veranstaltungstermine Naturschutz im Kreis Kleve Kreisverband Kleve e. V. von Januar bis Juli 2018 Auf Ottersuche Streuobstwiesen schützen Neue Auengewässer am Rhein Fischotter Foto: Karsten Reiniers, ARK Nature
Halbjährliche Zeitschrift für Mitglieder und Freunde Frühjahr / Sommer 2018 des NABU Kreisverband Kleve e.V. _ erscheint seit 1985. NiKK Naturschutz im Kreis Kleve Kreisverband Kleve e. V. In diesem Heft NABU-Kreisverband Kleve Kurz notiert! Einladung zur Erstnachweis der Efeu-Seidenbiene Mitgliederversammlung 2018.............4 für den Kreis Kleve...............................32 Abschied von Friederike Stelzner- LEADER-Kooperationsprojekt Langner und Christian Langner..........5 zur Umweltbildung beantragt.............33 Natur erleben? Natürlich ganz nah!.....34 Verschollen geglaubt: Kurzschwänziger Natur- und Umweltschutzpolitik Bläuling in Sevelen...............................35 Naturschutz kennt keine Grenzen........6 NABU Kids aktiv Natur im Kreis Kleve Naturschutzjugend - im Einsatz............36 Unsere schönsten Frühlingspflanzen....8 Streuobstwiesen? Viel mehr als nur ein paar Apfelbäume!................................10 Wichtige NABU Adressen Neu: Beratungsangebot für Streuobst- im Kreis Kleve..........................................38 wiesenbesitzer und -liebhaber.............13 Bremsenfallen auf Weiden....................15 Apps zum Natur-Entdecken..................16 Veranstaltungen und Termine..............39 NABU aktiv NABU - Mitglied werden.........................46 Neue Auengewässer am Rhein fertig gestellt........................................18 Gimpel (Foto: H.-J. Windeln) Hello from the Otter-Side!.....................21 Grün-Blaue Rhein-Allianz......................25 NABU Foto AG: Bäume...........................26 NABU kooperativ KuLaDig: Kultur. Landschaft. Digital.....30 NiKK 1 2018 3
NABU-Kreisverband Kleve Einladung zur Mitglie- Weitere Anträge oder Resolutionen zur Mitgliederversammlung bitte ich spä- derversammlung 2018 testens bis zum 31.03.2018 an das Büro des NABU Kreisverbandes (Kapellener Sehr geehrte Damen und Herren, Markt 2, 47608 Geldern) zu senden. liebe Naturschutzfreunde! Der Vorstand des NABU Kreisverbandes Hiermit möchte ich Sie ganz herzlich Kleve hofft, möglichst viele Mitglieder zur diesjährigen Mitgliederversamm- bei der Veranstaltung begrüßen zu dür- lung des Naturschutzbund Deutschland fen. Gäste sind herzlich willkommen. (NABU) Kreisverband Kleve e.V. einla- den. Mit freundlichen Grüßen Zeit: Samstag, den 14. April 2018 17:00 - 19:00 Uhr Ort: Gaststätte „Zum Einhorn“ (Schol- ten), Twistedener Straße 285, 47623 Kevelaer (neben den Sportplätzen) Monika Hertel Vorläufige Tagungsordnung: (1. Vorsitzende) 1. Begrüßung, Genehmigung der Tagungsordnung 2. Präsentation und Diskussion: (Arten-)Vielfalt in der Kulturland- schaft fördern - Beispiele von der Streuobstwiese (Stefan Wallney) 3. Genehmigung des Protokolls der Mit- gliederversammlung vom 09.04.2017 4. Rechenschaftsbericht 2017 5. Kassenbericht 2017 6. Bericht der Kassenprüfer 7. Aussprache zu den Punkten 4. und 5., Entlastung des Vorstandes 8. Wahlen 8.1. Nachwahlen zu Vorstand und Beirat a. Wahl eines/r Kassierers/in b. Wahl von Mitgliedern des Beirates 8.2. Wahl eines/r Kassenprüfers/in 9. Anträge, Resolutionen 10. Verschiedenes NiKK 1 2018 4
NABU-Kreisverband Kleve Abschied von Friederike Stelzner- Langner und Christian Langner Aus familiären Gründen ziehen Friederike Stelzner-Langner und ihr Mann Christian Langner zurück in ihre alte Heimat Ost- westfalen. Damit geht auch die Tätigkeit von Christian Langner im Beirat des NABU-Kreisverbands Kle- men weitgehend abgeschlossen und ve zu Ende. die Nebenrinne am Rhein angelegt (s. Seite 18). Christian Langner fungierte Beide engagierten sich schon seit vielen darüber hinaus als Fachstelle für Wind- Jahren ehrenamtlich beim NABU. Wäh- energie und Artenschutz des NABU- rend des Studiums der Landschaftsöko- Landesverbandes NRW und beriet bei logie lernten sich beide kennen. Nun Artenschutzkonflikten. Viele NiKK- haben sie zwei kleine Kinder, denen sie Leser werden die beiden außerdem von die Liebe zur Natur vermitteln. Stolz den Exkursionen in die Emmericher berichten die Eltern, dass der Ältere Ward oder die Rindernsche Kolke ken- mit seinen rund zweieinhalb Jahren nen. schon einige Vögel akustisch ausein- anderhalten kann. Bei den Pflanzen Für beide war der Abschied vom hapert es allerdings noch ein bisschen. Niederrhein keine leichte Entschei- dung. Sowohl die Arbeit als auch das Auch beruflich setzen sich sowohl freundschaftlich-kollegiale Verhältnis Friederike Stelzner-Langner als auch zu Haupt- und Ehrenamtlichen haben Christian Langner für den Naturschutz ihnen große Freude bereitet. Sie haben ein. Beide arbeiteten als Naturschutz- deshalb schon angekündigt, dass sie referenten an der NABU-Naturschutz- hin und wieder vorbeischauen werden. station Niederrhein. Schwerpunkt ihrer Die Abschlussveranstaltung des LIFE- Tätigkeit war der Schutz der Flüsse Projekts in der Emmericher Ward ist und Auen. Friederike Stelzner-Langner für sie auf jeden Fall eine Pflichtveran- arbeitete lange im Projekt „Fluss- und staltung. Auenoptimierung Emmericher Ward“ mit und leitete es auch zwei Jahre. Inzwischen sind die Projektmaßnah- NiKK 1 2018 5
Natur- und Umweltschutzpolitik Naturschutz kennt rhein herangereicht hätte. Die in den letzten Jahren im Rahmen eines LIFE- keine Grenzen Projektes mit 1,8 Millionen € optimier- ten Feuchtwiesen für Uferschnepfe, Rechtskonflikte entlang der deutsch- Kiebitz, Brachvogel und andere Wiesen- niederländischen Landesgrenze vögel wären so weitgehend entwertet worden. Da die Natur bekanntlich keine Länder- grenzen kennt, arbeitet der NABU bei Der oberste Verwaltungsgerichts- wichtigen Planungsvorhaben beidseits hof der Niederlande, der „Raad van der deutsch-niederländischen Grenze State“, hat jedoch einer Klage der auch mit der niederländischen Natur- NABU-Naturschutzstation Niederrhein schutzorganisation Natuurmonumen- gegen den entsprechenden Flächen- ten zusammen. So hatten sich NABU nutzungsplan der Gemeinde De Oude NRW und Natuurmonumenten in einer Ijsselstreek stattgegeben, wodurch der gemeinsamen Stellungnahme gegen Bau des Windenergieparks zunächst den geplanten Windpark im Reichs- verhindert worden war. Dabei war wald in Kranenburg gewandt (s. NiKK die NABU-Naturschutzstation vom Frühjahr/Sommer 2017, S.9). Wegen NABU-Landes- und Kreisverband, von der Ablehnung ihres Antrages hatte die der Nordrhein-Westfälischen Ornitho- Betreibergesellschaft gegen den Kreis logengesellschaft e.V. und auch von Kleve Klage erhoben. Kurz nachdem privaten Spendern unterstützt worden der NABU seine Beiladung im Prozess (s. NiKK Herbst/Winter 2015, S.10). beantragt hatte, wurde die Klage zu- Auch gegen einen neuen Versuch des rückgezogen. Konflikt Windener- gie und Vogelschutz In den Niederlanden sollte nördlich der Hetter der Windpark Den Tol mit zehn Windenergieanlagen errichtet werden, der bis auf ca. 250 m an das EU-Vogelschutzge- biet Unterer Nieder- Uferschnepfe (Foto: H.-J. Windeln) NiKK 1 2018 6
Natur- und Umweltschutzpolitik Betreibers, nunmehr zumindest einen zu verhindern. Dabei ist eine „Summa- Windpark mit immer noch neun Wind- tionsbetrachtung“ wichtig, d.h. die energieanlagen durchzusetzen, hat die Summe aller zu erwartenden Immissi- NABU-Naturschutzstation Niederrhein onen insgesamt in einem Schutzgebiet, Klage erhoben, wobei wegen der kom- also auch von bereits genehmigten plizierten niederländischen Genehmi- Anlagen. gungsverfahren insgesamt drei Klagen erforderlich waren. Dabei erfolgten Anfragen bei niederländischen auch finanzielle Unterstützungen Behörden seitens der Stadt Emmerich und durch Natuurmonumenten. Am 11.12.17 fand Was aber geschieht jenseits der Gren- ein Verhandlungstermin vor dem Raad ze? Werden dort die gesetzlichen Be- van State statt, in dem die drei Klagen stimmungen der EU eingehalten? Und miteinander verbunden wurden. Ein wie wirken sich dort die hohen Stick- Urteil wird voraussichtlich etwa im stoffemissionen aus? März 2018 ergehen. Um das zu ergründen, hat die NABU- Naturschutzstation Niederrhein im Konflikt Stickstoffemissionen und Sommer bei der Provinz Gelderland Schutz von Pflanzen und Gewässern und bei mehreren niederländischen Kommunen entlang der Grenze An- Grenzüberschreitend ist auch das Prob- fragen bezüglich der Genehmigung lem der übermäßigen Stickstoffemissi- von Großställen getätigt. Jetzt warten onen, das hier bei uns nicht nur durch umfangreiche Auskünfte auf ihre Aus- Verkehr und Industrie, sondern auch wertung. durch die Landwirtschaft verursacht Adalbert Niemers wird. Hierdurch ist es bereits zu star- ken Veränderungen im Artenspektrum gekommen. Mit den Lebensraumtypen, die auf ein nährstoffarmes Milieu an- gewiesen sind, verschwinden Pflanzen Hagsche Straße 46-48 / 47533 Kleve und mit ihnen die von ihnen abhängi- Tel. 02821 - 26655 gen Insekten. Dies zeigt sich im Reichs- Mo - Fr 9 - 18.30 h / Sa 9.30 - 16 h wald, aber auch in der Niederung und info@hintzen-buch.de / www.hintzen-buch.de gerade auch in Gewässern. www.facebook.com/HintzenBuch In mehreren Fällen hat der NABU-Lan- desverband mit Erfolg gegen die Geneh- migung stark emittierender Großställe WWW.HINTZEN-BUCH.DE 90 BUCHHANDEL CDs Klassik im Kreis Kleve geklagt, um immer LES EFÖ RDE RUN Antiquariat KARTENVORVERKAU 1925 Heimatliteratur NED Lieferservice stärkere Stickstoffbelastungen in einer - RLAE LIEB Reihe von FFH-Gebieten, die teilweise 2015 NDS LING & Jazz E auch im EU-Vogelschutzgebiet liegen, SBU BOE CHER KEN G F NiKK 1 2018 7
Natur im Kreis Kleve Unsere schönsten Früh- tior), die auch „Hohe Schlüsselblume“ genannt wird. In feuchten Wäldern mit lingspflanzen nährstoffreichen Lehmböden fühlt sie sich wohl. Davon gibt es noch einige Jeder kennt aus dem eigenen Garten Standorte z.B. in der Niersniederung. Schneeglöckchen, Krokusse, Schnee- Die Blütenköpfe dieser Art werden häu- glanz, Narzissen und andere Früh- fig von Rehen verbissen. Im Gegensatz lingsblüher. Aber auch in unserer zu der Wiesen-Schlüsselblume strömen einheimischen Flora findet man wun- die Blüten der Wald-Schlüsselblume derschöne Arten. keinen Duft aus. Ein weiterer Unter- schied besteht in der Verbreitungsform: Die Wiesen-Schlüsselblume besitzt eine Fruchtkapsel, die im Wind schwingt und so die Samen ausstreut; die Wald- Schlüsselblume dagegen weist eine Fruchtkapsel mit Haltezähnchen auf, so dass Tiere sie im Vorbeigehen ab- reißen und so helfen die Samen auszu- streuen. Schlüsselblume (Foto: T. Mohn) Die Schlüsselblumen Im Kreis Kleve kommen zwei Arten der Schlüsselblumen vor, die von vielen auch Primeln genannt werden. Man sollte sie aber nicht mit den im Gar- tenhandel erhältlichen vielfarbigen Aurikel-Arten verwechseln. Der Name „Primel“ geht auf das mittelalterli- che Wort „Primula“ gleich „die Erste“ zurück. Der Begriff „Schlüsselblume“ bezieht sich auf den schlüsselähnlichen Blütenstand. Die Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris) wuchs früher in Massen auf un- gedüngten Rheinwiesen. Heute findet man sie nur noch sehr selten. Häufiger Buschwindröschen (Foto: T. Mohn) ist dagegen die Waldprimel (Primula ela- NiKK 1 2018 8
Natur im Kreis Kleve Buschwindröschen Im Kreis Kleve gibt es nur wenige Wäl- der, in denen die Buschwindröschen (Anemone nemorosa) vorkommen. Groß- flächige Bestände mit vielen Pflanzen findet man in der Nähe von Schloss Moyland, ein anderes bei Kervenheim oder im Kerkener Bruch. Wie alle Ver- wandten der Hahnenfußgewächse ist auch das Buschwindröschen schwach giftig. Als typische Frühlingspflanze zeigt es nur im Frühjahr seine Blätter und Blüten, da später, wenn die Bäume ihr Blätterdach geschlossen haben, im Wald zu wenig Licht für eine erfolg- reiche Fotosynthese übrig bleibt. Sie vermehren sich einerseits durch Sa- Lerchensporn (Foto: T. Mohn) men, aber viel häufiger vegetativ durch ihren verzweigten Wurzelstock. Das der eine massiv bleibende Knolle be- führt dann dazu, dass sie an geeigneten sitzt. Diese spezielle Art wächst nur am Standorten den Waldboden im Frühling Klever und am Eltener Berg. Die Blüten nahezu komplett bedecken. So können von allen Lerchenspornarten werden bis zu 100 Blütentriebe zu einer einzi- von Bienen und Hummeln bestäubt. gen Pflanze gehören. Die Früchte der Lerchensporn-Arten besitzen ein Anhängsel (Eleiosom), Die Lerchensporne welches Öle und andere Nährstoffe Im Frühling findet man besonders in enthält, so dass Ameisen die Samen der Kalkarer Gegend in Wäldern und verbreiten. Hecken der Rheinniederung reiche Eine weitere Art, der Gelbe Lerchen- Bestände des Hohlen Lerchensporns sporn (Corydalis lutea, nach neuer Sys- (Corydalis cava). Zwischen den Gräsern tematik Pseudofumaria lutea), wächst in leuchten dann rote und weiße Blüten- kalkhaltigen Mauerfugen von oft älte- stände hervor. Ein auch im Vorbeifah- ren Häusern und kommt somit mitten ren auffallendes Vorkommen dieser Art in unseren Städten vor. Dort besticht gibt es an der B 67 nahe Haus Boetze- er durch sein hellgrünes Laub und die laer. von April bis September erscheinen- Der Name bezieht sich auf die wie Ler- den schwefelgelben Blüten. Diese Art chenzehen geformte Blüte. Der Hohle wuchs ursprünglich nur in den Süd- Lerchensporn ist am häufigsten. Seine alpen. Es lohnt sich diese schöne Art Knolle wird hohl im Gegensatz zum nahe am Haus anzusiedeln. Finger-Lerchensporn (Corydalis solida), Theo Mohn NiKK 1 2018 9
Natur im Kreis Kleve Streuobstwiesen? Viel als neun Obstbäumen auf einer Fläche von mindestens 0,15 ha. Typisch sind mehr als nur ein paar Hochstämme, eine Wuchsform, bei der die ersten Äste der Baumkrone ober- Apfelbäume! halb von 1,80 m ansetzen. Aber auch Mittelstämme sind heute oft verbrei- Drei Naturschutzverbände (darunter tet, weil ihr Obst leichter zu ernten der NABU Landesverband NRW) und ist. Eine Streuobstwiese wird in zwei Verbände der Landwirtschaft in NRW Etagen genutzt, in Obernutzung (sprich haben Ende 2016 mit dem Land eine die Nutzung des Obstes) und Unternut- Vereinbarung zum Erhalt und Schutz zung, also als Wiese oder Weide, von von Streuobstwiesen abgeschlossen. der Heu gewonnen wird oder auf der Vieh weidet. Typisch für Streuobstwie- Was ist eigentlich eine Streuobst- sen ist eine extensive Bewirtschaftung wiese? ohne Einsatz von Kunstdünger oder Nach den Förderrichtlinien des Lan- Spritzmitteln. desamtes für Natur und Verbraucher- schutz (LANUV) handelt es sich dabei Blühende Streuobstwiese bei St. Bernardin - um eine Wiese oder Weide mit mehr Kleinod am Ortsrand von Geldern-Kapellen (Foto: H.M. Kaczmarek) NiKK 1 2018 10
Natur im Kreis Kleve bei nicht mehr erkennbar ist, ob es ein Apfel, eine Birne, Pflaume oder Kirsche ist. Außerdem haben einige „alte“ Sorten Vorteile für Allergiker, denn bei deren Verzehr reagiert ihr Körper seltener mit den typischen Symptomen. Auch die Eigenschaften der Sorten sind recht verschieden. Manche Apfelsorten eigenen sich als Tafelobst für den Frischverzehr, Streuobstwiesen-Seminar (Foto: M. Hertel) andere zur Lagerung oder zur Versaf- tung. Unter günstigen Lagerbedingun- gen reichen so die eigenen Apfelvorräte bis zum März des Folgejahres. Die Der ursprüngliche Zweck von Streu- Regionalität ist ein weiterer positiver obstwiesen war eine platzsparende Effekt: Die Sorten wurden so gezüchtet, Möglichkeit zur Selbstversorgung, dass sie besonders gut mit der lokalen weswegen sie oft an Bauernhöfen Witterung und den Bodenverhältnissen liegen oder am Rand von Ortschaften. klar kommen. Am Niederrhein wur- War dieses Prinzip in früheren Zeiten den z.B. oft die Rote Sternrenette, der eine praktische und kostengünstige Boskop oder der Rheinische Bohnapfel Möglichkeit zur Erzeugung von Le- angebaut. bensmitteln, entfällt dieser Anreiz zur Bewirtschaftung heute wegen des Streuobstwiesen - Hotspots der ganzjährigen günstigen Obstangebots Biodiversität im Handel. Auf einer extensiv gepflegten Streu- obstwiese können bis zu 3.000 verschie- Geschmackliche Vielfalt und dene Tier- und Pflanzenarten vorkom- Regionalität men. Streuobstwiesen vereinen als Im 19. Jahrhundert entstand ein wah- Kulturbiotope Strukturen von lichten rer „Hype“ um das Züchten neuer Obst- Wäldern, Waldrändern und Wiesen. sorten. 1.263 Apfel- und rund 1.040 Dadurch bieten sie ein reiches Angebot Birnensorten wurden alleine bis 1855 an „Wohnraum“ und Nahrung für die gezüchtet. Dagegen ist die Obstauswahl verschiedensten Tiere. Im Alter können im Supermarkt meist auf wenige Sor- in den Stämmen der Obstbäume Höh- ten begrenzt. Die „alten“ Sorten decken len entstehen, die gerne von Gartenrot- ein breites Spektrum an verschiedenen schwanz und Steinkauz, aber auch vom Geschmacksnuancen ab. Viele Sorten Gartenschläfer, Großem Abendsegler tragen sehr klangvolle Namen, wie z.B. oder einem Hornissenvolk bezogen Schöner aus Nordhausen, Gute Luise werden. oder Rheinischer Winterrambur – wo- NiKK 1 2018 11
Natur im Kreis Kleve jahre nach der Pflanzung. Andernfalls wachsen sie nicht richtig, drohen im Alter auseinander zu brechen, sind empfindlicher für Krankheiten und der Ertrag mindert sich. Überalterung tritt ein, wenn keine neuen Bäume nach- gepflanzt werden. Sterben die Bäume, wird die Wiese langsam leerer. Tenden- ziell wird eine Streuobstwiese mit dem Alter aber immer wertvoller – zumin- dest aus ökologischer und landschafts- ästhetischer Sicht. Selten zu finden: die aromatische Ananasrenette (Foto: M. Hertel) Neben der Pflege der Bäume ist auch Durch den Verzicht auf Düngung und die Pflege der „unteren Etage“ einer Spritzmittel ist die Artenvielfalt bei Streuobstwiese wichtig. Die sollte den Pflanzen der Wiese oder Weide richtig geplant sein: Eine Wiese muss deutlich erhöht. Durch ein reiches regelmäßig gemäht werden. Als Mahd- Blütenangebot, sowohl bei Obstbäumen zeitpunkt bietet sich je nach Aufwuchs als auch bei den Pflanzen der Wiese und Witterungsverlauf der Frühsom- oder Weide, können sie Bestäubern wie mer (Ende Juni) oder der Frühherbst Schmetterlingen, Honig- und Wildbie- an. Wichtig ist der Abtransport des nen über eine lange Zeit im Jahr Nektar Mahdgutes von der Fläche, um einer und Pollen bieten. Heuschrecken lieben Verbrachung vorzubeugen. Will man dagegen den struppigen Aufwuchs im die Fläche beweiden lassen (Schafe, Rin- Hochsommer, in dem sich auch Wald- der, Pferde), braucht jeder Baum einen eidechsen gerne verstecken. Fördern Verbissschutz. kann man die Biodiversität zusätzlich Stefan Wallney mit verschiedensten Maßnahmen, wie Totholzhaufen, angepasste Mahd oder Beweidung oder Nisthilfen für den Steinkauz. Streuobstwiesen muss man pflegen! Für den Erhalt von Streuobstwiesen muss man etwas tun: Die Bäume brauchen einen regelmäßigen Schnitt, um richtig zu wachsen und gesund zu Auch der Star - Vogel des Jahres 2018 - liebt Streuobst- bleiben. Das gilt bei jungen Bäumen wiesen (mehr dazu im Heft Herbst/Winter 2018) vor allem für die ersten zehn Lebens- (Foto: NABU, Georg Dorff) NiKK 1 2018 12
Natur im Kreis Kleve Neu: Beratungsangebot Schnittkurs für Jungbäu- für Streuobstwiesen- me auf Streuobstwiesen besitzer und –liebhaber Kurs mit einem hohen Praxisanteil Ab sofort startet ein umfassendes Termin: Samstag, der 3. Februar von Beratungsangebot zu Streuobstwiesen. 9:30 Uhr bis ca. 16:00 Uhr Denn der Landschaftsverband Rhein- land (LVR) fördert zwei Jahre lang ein Ort: Hilshof, Kerken, Winternam 132 Projekt beim Naturschutzzentrum Gelderland unter dem Titel „Streuobst- Referentin: J. Wurbs-Hiller wiesen im Südkreis Kleve - erhalten, (Dipl. Landschaftspflegerin) pflegen, optimieren“. Während der Verein Landschaftspflege im Kreis Kleve Teilnehmerbeitrag: 30 €, für NABU- (LiKK) das mittlere Kreisgebiet bei sei- Mitglieder 20 € (inkl. Getränke, kleiner nen Aktivitäten bedient, will das Natur- Mittagsimbiss) schutzzentrum Gelderland sich auf den Süden des Kreises Kleve konzentrieren Anmeldung: Tel.: 0 28 38 / 9 65 44 oder und hier u.a. Vor-Ort-Beratungen, aber per eMail unter: info@nabu-kleve.de auch Kurse anbieten. Ansprechpartner dafür ist Stefan Wallney, Mitarbeiter Bitte mitbringen: wetterfeste Kleidung, des Naturschutzzentrums Gelderland. Gummistiefel, Scheren und Handsägen Zentral ist die Erarbeitung einer Bera- (wenn vorhanden) tungsmappe mit Informationen, wie z.B. empfehlenswerte Obstsorten für den Niederrhein, Möglichkeiten für den Schnitt der Bäume oder die Verwertung (s. Kasten). Die neu erworbenen Kennt- des Obstes. Auch ein Patenschaftsmo- nisse kann man bei der Pflege von zwei dell für Streuobstwiesenliebhaber wie Streuobstwiesen in Straelen vertiefen. Hobbyimker oder Apfelsaftfreunde soll im Laufe der zwei Jahre entwickelt Stefan Wallney werden. Den Auftakt macht ein Kurs Kontakt: wallney@nz-gelderland.de zum Schneiden von Obstbäumen in oder Tel.: 0 28 38 / 9 65 44 Kooperation mit dem Hilshof in Kerken NiKK 1 2018 13
A nz e i g e A nz e i g e
Natur im Kreis Kleve Bremsenfallen auf Grabwespen, einen Weichkäfer, einen Widderbock, eine Schnake, eine Wan- Weiden ze, eine Feldwespe und eine Pflanzen- wespe. Sind Ihnen schon einmal Fazit auf einer Weide große Die Falle fing weniger Brem- schwarze Kugeln mit sen, als der Besitzer erwar- weißem Kragen aufgefal- tet hatte. Jedoch wurden len? Diese Fallen sollen nach Aussagen mehrerer Bremsen fangen, damit Pferdehalter dieses Jahr zum Beispiel Pferde und auffallend wenige Bremsen Rinder weniger von die- beobachtet. Die Bremsen- sen Stechfliegen belästigt falle lockte zudem relativ werden. Ich habe dieses viele Insekten an, die nicht Jahr untersucht, wie viele gefangen werden sollten Bremsen solch eine Falle und wichtige Bestäuber fängt – und fand auch darstellen. Allerdings lässt andere Insekten darin. das Ergebnis einer einzigen Manitobafalle (Foto: H.-J. Windeln) Falle keine Rückschlüsse So funktionieren Brem- auf andere Fallen zu. Somit senfallen ist unklar, ob Bremsenfallen vermehrt Der schwarze Ball lockt Insekten an, da andere Insekten einfangen. Um ein er sich schnell erhitzt und den wechsel- mögliches Risiko auszuschließen und warmen Tieren morgens beim Aufwär- nützliche Insekten zu schützen, kön- men hilft. Wenn die Insekten aufflie- nen Pferdehalter zu anderen Mitteln gen, werden sie durch einen über dem greifen, um Bremsen von ihren Tieren Ball hängenden Trichter in ein Fang- fernzuhalten. Repellents und spezielle gefäß geleitet. Aus diesem können sie „Fliegendecken“ stellen zum Beispiel sich nicht mehr befreien und ertrinken Alternativen dar. Generell finden sich im Wasser. Bremsen im Sommer vermehrt auf windgeschützten Weiden in feuchten Auswertung einer Falle Gebieten. Darum können Nutztierhal- In Absprache mit einem Pferdeweiden- ter - wenn möglich - im Juni gezielt auf besitzer in Geldern habe ich zwischen andere Flächen ausweichen, um ihre Ende März und Anfang September eine Tiere vor lästigen Stichen zu schützen. Falle regelmäßig kontrolliert. Im Juni Meine Untersuchung zeigt, dass es - der Flugzeit der Bremsen - wurden möglicherweise ausreichend ist, Brem- mehr als 20 Tiere gefangen und weite- senfallen ausschließlich im Juni zu ver- re sieben im Juli. Zudem fing die Falle wenden. Dies würde verhindern, dass insgesamt 26 Asiatische Marienkäfer, viele andere Insekten gefangen werden. neun Echte Fliegen, neun Nachtfalter, vier Honigbienen, zwei gefährdete Hermann-Josef Windeln NiKK 1 2018 15
Natur im Kreis Kleve Apps zum Natur-Entdecken Wo kann ich am Niederrhein oder den grenznahen Niederlanden einen Weißstorch beobachten, welcher Vogel zwitschert da im Baum und was ist das für eine Pflanze? Sie haben ge- rade kein Nachschlagewerk und kein Notizbuch zur Hand? Dann greifen Sie zu Ihrem Smartphone und finden Sie heraus, wie Sie mit diesen kosten- losen Natur-Apps Ihre Umgebung erkunden können! Vogelführer Im „NABU-Vogelführer” finden sich Beschreibungen von über 200 heimischen Vogelarten. Für jede Art liegt ein kurzer Steckbrief mit einer schönen Illustration vor. Wollen Sie herausfinden, welcher Vogel da im Strauch sitzt? Da kann Ihnen die praktische Bestimmungshilfe der Natur-Apps im Überblick App schnell weiterhelfen. Anhand der Merkmale Lebensraum, Gefieder, Beine, Ihr Können mithilfe eines Quiz testen - Größe und Schnabel gibt Ihnen die App die Schwierigkeitsstufe bestimmen Sie Auskunft, um welche Vogelart es sich selbst. Die erweiterte Variante dieser handeln könnte. Die App ist für Win- App heißt “Vogelquiz Pro” (kosten- dows, Android und iOS verfügbar. pflichtig) und bietet über 100 Vogel- stimmen zum Trainieren. Vogelstimmen-Quiz Übung macht den Meis- Visuelle Pflanzenerken- ter - mit der „Vogelquiz nung free”-App (nur für Android) Die App „Pl@ntNet“ für erlernen Sie spielerisch Android und iOS bestimmt den Gesang von 30 heimi- Pflanzen mithilfe von Fotos. schen Vogelarten. Sie können sich die Sie müssen dazu einfach Vogelstimmen einzeln anhören und ein Bild eines markanten Pflanzenteiles NiKK 1 2018 16
Natur im Kreis Kleve machen, wie zum Beispiel Blüte, Blatt, Rinde oder Frucht. Die App vergleicht dieses Foto mit ihrer Bilddatenbank und bietet Vorschläge an, um welche Art es sich handeln könnte. Anschlie- ßend können Sie Ihr Foto mit den zahlreichen Bildern der Datenbank vergleichen. Sind Sie sich danach noch unsicher, können Sie die Pl@ntNet- Gemeinschaft zu Rate ziehen. Wenn Sie Ihr Foto hochladen, helfen Ihnen Julia mit Smartphone (Foto: E. Konings) andere Benutzer der App bei der Be- stimmung. wollten Sie ja schon immer mal einen Seidenschwanz sehen und es stellt sich heraus, dass welche gerade ganz in der Nähe sind. Ein Tipp: Bei der Umfeldsu- che mit ObsMapp kann man den Stand- ort aktiv z.B. in die grenznahen Nieder- Dokumentieren und Melden landen verlegen. Die App zeigt Ihnen Wer hat welche Art gesehen und wo? daraufhin alle Beobachtungen ver- „Naturgucker“, „NaturaList“ und „Obs- schiedener Artengruppen (u.a. Vögel, Mapp“ sind mit ihren jeweiligen Melde- Gefäßpflanzen, Libellen, Wanzen, Pilze seiten verknüpft und erleichtern Ihnen etc.) im Umkreis von 15 km an. Diese die Eingabe Ihrer Naturbeobachtungen. leistungsstarke App soll künftig auch Somit machen diese drei Apps lästi- in NRW für die Meldung ausgewählter ges Übertragen vom Notizbuch in den Artengruppen genutzt werden. Computer unnötig. Dokumentieren Sie Tier-, Pflanzen- und Pilzarten offline „NaturaList“ ist lediglich für Andro- in der App, indem Sie Informationen id verfügbar, die „Naturgucker“-App zur Beobachtung angeben und Bilder hingegen ist für Android und iOS anhängen. Die dazugehörigen GPS-Ko- erhältlich. Die international ausgerich- ordinaten werden automatisch gespei- tete „ObsMapp“ (Android) läuft unter chert. Die Beobachtungen können Sie anderen Namen auch auf iOS („iObs“) direkt oder später übers Internet auf und Windows („WinObs“). die jeweilige Meldeseite hochladen. Auf den Internetseiten naturgucker.de, Julia Schäfer ornitho.de und observation.org bzw. waarneming.nl finden Sie dann die Be- obachtungen aller Mitglieder. Vielleicht NiKK 1 2018 17
NABU aktiv Neue Auengewässer am Nebenrinne bei Emmerich In der Emmericher Ward wurde eine Rhein fertig gestellt insgesamt etwa zwei Kilometer lange durch-strömte Nebenrinne angelegt. Die Bauarbeiten in den EU-LIFE-Pro- Hierbei diente ein rheinnahes Abgra- jekten „Fluss und Aue Emmericher bungsgewässer als Ausgangspunkt. Die- Ward“ und „Nebenrinne Bislich-Vah- ses wurde an den Rhein angebunden num“ sind weitestgehend beendet. und im weiteren Verlauf die Nebenrin- ne, etwa 1500 Meter lang, ausgehoben. Naturnahe und an den Rhein an- Sie wurde naturnah mit Flach- und gebundene Auengewässer sind am Steilufern versehen und mündet wie- Unteren Niederrhein fast verschwun- der in den Rhein. Somit entstand auch den. Im Zuge des Rheinausbaus und wieder eine Insel im Rhein. des Hochwasserschutzes wurden viele wertvolle Auenbereiche vom Rhein Doch damit nicht genug: Zu einer abgetrennt und verloren ihre ökolo- naturnahen Flussaue gehört auch ein gische Bedeutung. Im Rahmen zweier Auenwald. Und solch ein Auenwald Naturschutzprojekte der NABU-Na- wurde ebenfalls angelegt. Die Pflanzen turschutzstation Niederrhein wurden (z.B. Eichen, Pappeln, Weiden) wurden nun wieder Nebengewässer zum Teil in kleinen Gruppen gepflanzt, so dass neu geschaffen und an den Rhein sich der Auenwald selbst auf der Fläche angebunden. ausbreiten kann. Die Bau- und Pflanzar- beiten, die aufgrund des Hochwasserri- Das Einlassbauwerk des neuen Seitenarms bei Wesel-Bislich wird eingesetzt (Foto: T. Chrobock) NiKK 1 2018 18
NABU aktiv sikos in mehreren Abschnitten verteilt auf mehr als zwei Jahre geplant waren, konnten nun bereits nach etwas mehr als fünf Monaten abgeschlossen wer- den. Hierbei war der günstige Rhein- wasserstand von Vorteil. Außerdem legte die beauftragte Baufirma ein sehr hohes Tempo vor. Seitenarm bei Bislich Auch bei Wesel-Bislich wurde ein ehe- maliges Abgrabungsgewässer in den Rheinazonas: Blick in die neue Nebenrinne in der Verlauf eines neuen etwa 1300 Meter Emmericher Ward (Foto: K. Markgraf-Maué) langen Rhein-Seitenarms integriert. Dieser schlängelt sich nun durch die gung, dass die landwirtschaftlich ge- Bislicher Rheinaue. Flach- und Steilufer nutzten Flächen auf der anderen Seite sowie flache und tiefe Bereiche wech- des Seitenarms erreichbar sein müssen. seln sich hier ab, um Pflanzen und Tieren einen möglichst vielfältigen Le- Neuer Lebensraum für viele Arten im bensraum zu bieten. Ein neu angeleg- und am Rhein geschaffen tes Steilufer wurde bereits von einem Beide Projekte dienen der Verbesserung Eisvogel-Pärchen, das seine Brutröhre des ökologischen Zustands des Rheins hier anlegte, in Besitz genommen. und seiner Aue und zeigen, dass auch im dicht besiedelten Nordrhein-West- Im Gegensatz zur Nebenrinne in der falen solch ambitionierte Naturschutz- Emmericher Ward, wo die Verbindung projekte umsetzbar sind. Sie schaffen zum Rhein aus mit Wasserbausteinen neuen Flusslebensraum, der in der befestigten Uferbereichen besteht, ausgebauten Fahrrinne der Wasserstra- musste in Bislich ein überfahrbares ße verloren gegangen ist. Selten gewor- Einlassbauwerk aus Beton installiert dene Fischarten wie Maifisch, Nordsee- werden. Dies geschah zum einen wegen schnäpel oder Steinbeißer und auch schifffahrtsrechtlicher Vorgaben, die zahlreiche Vogel- und Pflanzenarten einen genau definierten Wasserdurch- der Aue finden hier neuen Lebensraum. fluss nötig machten. Zum an- deren Mehr Informationen zu den Projekten war Be- im Internet unter: www.life-rhein-em- din- merich.de und www.life-rhein-bislich. de. Dr. Thomas Chrobock NiKK 1 2018 19
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NABU aktiv Hello from the Fischotter auf deutscher Seite besser zu schützen. Das heißt, seine Verbrei- Otter-Side! tung zu erfassen und Maßnahmen zur Verbesserung seines Lebensraums Ehrenamtliche und Hauptamtliche zu ergreifen. der NABU-Naturschutzstation Nie- derrhein haben ein neues gemein- Lange galt der Fischotter am Nieder- sames Ziel: scheue Fischotter zu fin- rhein als ausgestorben. Wiederansied- den – beziehungsweise ihre Fährten lungsprogramme in den Niederlan- und andere „Hinterlassenschaften“. den und eine bessere Wasserqualität Die gute Nachricht: Das ist bereits lassen ihn jetzt immer häufiger in gelungen! Es konnte Otteraktivität den Kreis Kleve einwandern. in der Düffel und am Wyler Meer im Norden des Kreises Kleve nachge- wiesen werden. Gesucht wurde nach Otterkot, der an den darin enthal- tenen Fischschuppen und Gräten, so- wie am fischigen Geruch zu erkennen ist, und der Nachweis ist auch schon per Wildkamera gelungen. Doch einen Schritt zurück: Wofür wird das eigentlich gemacht? Fischotter (Foto: K. Rainiers, ARK Nature) Der Fischotter ist eine an das Leben im Wasser bestens angepasste Marderart, Was hilft dem Fischotter? deren Lebensbedingungen im grenz- Fischotter leben an Ufern von Flüs- überschreitenden INTERREG-Projekt sen, stehenden Gewässern oder Grün-Blaue Rhein-Allianz (siehe auch Bächen. Sie benötigen einen Lebens- Seite 25) verbessert werden sollen. raum mit klarem, sauberem Wasser Eines der Projektziele der NABU-Na- und ausreichend Fisch – Bedingun- turschutzstation Niederrhein ist, den gen, die am Niederrhein durchaus vorhanden sind. Dennoch gilt es Auf Ottersuche einiges zu verbessern: Auf dem Weg in ein neues Territorium laufen die nachtaktiven Tiere viele Kilometer am Ufer von Flüssen und Gräben ent- lang. Hindernisse wie Brücken wer- den jedoch an Land überquert. Kein Wunder, dass die Haupttodesursache von Fischottern der Autoverkehr ist! Um dem entgegenzuwirken, sollen NiKK 1 2018 21
NABU aktiv solche Gefahrenstellen an den „Wanderwegen“ identifiziert und besei- tigt werden. Dabei kann es manchmal schon ausreichen, einfach nur ein Laufbrett unter einer Brücke anzubrin- gen. Außerdem sollen Otter-Rastplätze einge- richtet werden, wo die Tiere Schutz finden und ihren Tag verschlafen können. Damit beides genau dort passiert, wo die Tiere unterwegs 12-12-2017 22:05:01 sind, werden von nun Bild von der Wildkamera der NABU-Naturschutzstation Niederrhein an Ehrenamtliche und Biologen regelmäßig untersuchen, wo sie entlangwandern. Ulrike Waschau Tatjaana Kemper Ortrun Heine Nachweise von Otteraktivität bitte bei Ortrun Heine, NABU- Naturschutzstation Nieder- rhein melden. Kontakt: E-Mail: ortrun.heine@nabu- naturschutzstation.de oder Tel.: 0 28 26/918 76-120 NiKK 1 2018 22
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NABU aktiv Grün-Blaue Rhein-Allianz lernen einander besser kennen und Neues Projekt der verstehen. Außerdem finden ein Wis- NABU-Naturschutzstation Nieder- sensaustausch und eine gemeinsame rhein Wissenserweiterung anhand zweier konkreter Arbeitsschwerpunkte statt. Im Sommer startete das INTERREG- Der Rhein stellt dabei das verbindende Projekt „Grün-Blaue Rhein-Allianz“, das Element dar. Ein Schwerpunkt ist die die NABU-Naturschutzstation Nieder- Auenentwicklung und die Populations- rhein gemeinsam mit niederländischen entwicklung von Ottern (siehe Seite Partnern, dem Naturschutzzentrum im 21) und Wanderfischen. Der andere Kreis Kleve, der Biologischen Station sind Angebote zur Natur- und Umwelt- Wesel und der Bezirksregierung Düssel- bildung, um gerade im Grenzland ein dorf durchführt. Das Projekt soll dazu stärkeres Bewusstsein für die Einzigar- beitragen, die deutsch- tigkeit dieses Naturraums zu vermit- niederländische Zusam- teln. menarbeit zu verbessern. Vor allem aber soll es die Wie lässt sich das kon- grenzüberschreitenden kret umsetzen? ökologischen Verbin- Es wird Exkursionen, dungen für ausgewählte Seminare und Work- Tierarten in der Region shops für unterschiedli- „de Gelderse Poort“ opti- che Zielgruppen geben mieren. – auch um die Kommu- nikation untereinander Liest sich gut, aber um und die Netzwerkent- was geht es eigentlich? wicklung zu verbessern. Wir wollen gemeinsam Gemeinsam werden an Projekten arbeiten Bildungsveranstaltungen Gemeinsam entwickeln, miteinander und gegenseitig vom Wis- arbeiten, sich abstimmen – Natur- für niederländische und sen der Anderen profitie- schutzmaßnahmen müssen länder- deutsche Kinder erarbei- ren. Was sich so simpel übergreifend durchgeführt werden. tet und durchgeführt. anhört, ist allerdings gar Ein Wanderfischtag wird nicht so einfach, denn oft stellt die ins Leben gerufen. Das Monitoring Grenze eine Hürde für die gemeinsa- für Fischotter und Wanderfische wird men Ziele und damit auch für Planun- umgesetzt sowie ihre Lebensräume gen und Maßnahmen dar. Das wird optimiert. Denn für Flora und Fauna nicht nur durch verschiedene Spra- spielen politische Grenzen oder Verwal- chen, sondern vor allem durch unter- tungsbezirke keine Rolle. schiedliche gesetzliche und politische Voraussetzungen verursacht. Ortrun Heine Ganz wesentlich: Die Projektpartner NiKK 1 2018 25
Bäume sind Wunderwerke der Natur und faszi- nierende Lebewesen. Je älter sie werden, desto mehr Charakter entwickeln sie. Jeder Baum auf seine Art. Einzigartig! Helga M. Kaczmarek Fotos: Thomas Velten, oben rechts: Dietrich Cerff Die Finanzierung dieser Doppelseite wurde durch Firma „Kersten Gartenprojekte“ ermöglicht.
A nz e i g e Wir planen ... • Umweltfreundlich – ohne den Einsatz chemischer Dünger und Pestizide • Pflegeleicht – Pflanzen die am richtigen Standort wachsen und sich ergänzen, unerwünschtes Unkraut unterdrücken • Tierfreundlich – heimische Pflanzen als Lebensgrundlage für Tiere und Insekten • Abwechslungsreich – Blüh- und Ziersträucher für jede Jahreszeit • Ertragsreich – Obst und Gemüse aus dem Eigenanbau … bauen naturnahe Gärten ... Foto: Carsten Göthner • Hausgärten, Vorgärten • Wassergärten, Teiche • Schwimmteiche, Naturteiche • Kräutergärten, Kräuterspiralen • Nutzgärten, Gemüsegärten • Trockenmauern, Alpin- und Steingärten • Rasen- und Wiesenansaaten … un e en • Heckenschnitte Foto: Carsten Göthner • Baum- und Obstbaumschnitt • Ganzjährige Gartenpflege • Beetpflege • uvm. Im Schlop 6, 47559 Kranenburg Telefon: 02826-999555 Email: info@kerstengalabau.de Homepage: www.kerstengalabau.de
NABU kooperativ Insgesamt wurde eine breite Objektpa- lette bearbeitet, die besonders markan- te oder identitätsstiftende Elemente der Kulturlandschaft und des kulturellen Erbes aus dem näheren und weiteren Umfeld von Geldern vorstellt. Und wer jetzt neugierig geworden ist, findet die Jetzt mit noch mehr Niederrhein! KuLaDig-Seite unter www.kuladig.de/ im Netz oder kann sich die Smartpho- Erfolgreich beendet wurde das vom ne-App für unterwegs herunterladen. Landschaftsverband Rheinland (LVR) Einfach anklicken und losstöbern. geförderte KuLaDig-Projekt des Natur- schutzzentrums Gelderland. „KuLaDig“ Helga M. Kaczmarek steht als Abkürzung für „Kultur. Land- schaft. Digital.“ und dahinter verbirgt sich eine vom LVR entwickelte Internet- plattform. Inhaltlich geht es bei KuLa- Dig um Informationen zur historischen Kulturlandschaft und zum landschaft- lich kulturellen Erbe. Im Rahmen des Projektes „Objekte der Kulturlandschaft in Geldern und Um- gebung“ wurden vom Naturschutzzen- trum Gelderland über 40 interessante Objekte aus Geldern, Issum, Straelen, Sonsbeck und Kevelaer für die Informa- tionsplattform recherchiert, beschrie- ben, mit Fotos versehen, bearbeitet und ins System eingepflegt. Dabei kamen u.a. regionale Naturschutz- oder Land- schaftsschutzgebiete sowie markante Einzelbäume, Streuobstwiesen oder Al- leen zum Tragen. Nicht fehlen durften natürlich auch Mühlen, Herrenhäuser oder Heiligenhäuschen als typische landschaftsbildprägende Elemente am Niederrhein. Ein weiterer Schwerpunkt Die KUHnst zog im ehemaligen Bahnwas- lag auf prägnanten Bauwerken, die serturm in Geldern ein dank Umnutzung ein „zweites Leben“ (Fotos: H.M. Kaczmarek, beginnen konnten. außer Buchenalle S. Wallney) NiKK 1 2018 30
NABU kooperativ Der wahrscheinlich schönste Altbaum von Alte Windmühlen gehören zu den prä- Geldern steht im Park der Villa von Eerde genden Elementen am Niederrhein Früher Postweg, heute Naturparadies – Eines der ältesten Baudenkmäler in Issum die alte Buchenallee nahe Haus Beeren- ist heute ein kultureller Treffpunkt brouck NiKK 1 2018 31
Kurz notiert Erstnachweis der Efeu- Seidenbiene für den Kreis Kleve Efeu blüht von September bis No- vember. Dies ist auch die Flugzeit der Efeu-Seidenbiene (Colletes hederae), einer Wildbienenart, die ausschließlich Efeu-Seidenbiene (Foto: C. Kunellis) Efeublüten zum Pollensammeln für die Versorgung ihrer Brut nutzt. Als ich 3. Beinpaares, während die Honigbiene die Efeu-Seidenbiene am 19.09.2017 in knubbelartige „Pollenhöschen“ trägt. meinem Garten in Issum-Sevelen ent- Außerdem zeigt sie an jedem Hinter- deckte, war das der Erstfund für den leibsegment breite helle Binden. Kreis Kleve. Doch kommt sie offenbar Obwohl jedes Weibchen alleine lebt, auch in Straelen vor (M. Hertel). Insge- werden die Nester oft in großen Ge- samt 20mal wurde sie seit 2010 in NRW meinschaften von mehreren hundert gesehen – bisher nur im Süden oder im Individuen angelegt. Das Weibchen Ruhrgebiet. Als Folge der Klimaerwär- gräbt Gänge in lehmig-sandige Böden, mung scheint sich diese Wildbienenart Böschungen oder Steilwände. Zum Richtung Norden auszubreiten. Oft Schutz der Brut werden die Gänge mit wird die Art vermutlich übersehen, einem seidigen Sekret ausgekleidet denn beim flüchtigen Hinschauen und auch verschlossen. Um der Efeu- kann sie mit Honigbienen verwechselt Seidenbiene zu helfen, sollte man im werden, die ebenfalls rege Efeublüten eigenen Garten den Efeu nur selten besuchen. Die Seidenbiene transpor- zurückschneiden, damit er zur Blüte tiert den Pollen entlang des gesamten kommen kann. Christa Kunellis
Kurz notiert LEADER-Kooperations- Projekt aus, die LEADER-Region „Leis- tende Landschaft“ (Geldern, Kevelaer, projekt zur Umweltbil- Straelen und Nettetal) folgte im Sep- tember. Parallel fanden Gespräche mit dung beantragt der „Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW“ über eine Kofinanzierung der Nach über einem Jahr Vorbereitungs- noch fehlenden Restgelder statt. zeit konnte kurz vor Weihnachten Im Rahmen des geplanten Projektes sol- 2017 unter dem Titel „Umweltbildung len Umweltbildungs- und Naturerleb- für alle – Inklusion inklusive!“ ein nisangebote in der Parkanlage von St. LEADER-Kooperationsprojekt bei der Bernardin intensiviert und einer brei- Bezirksregierung Düsseldorf bean- teren Öffentlichkeit bekannt gemacht tragt werden. werden. Adressaten sind Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderun- Der Park rund um die Wohnanlage St. gen, aber auch Erwachsene. Angebote Bernardin liegt genau auf der Grenze für Inklusionsklassen an Regelschulen, zwischen den Kreisen Kleve und We- Förderschulen oder integrative Kinder- sel und hat ein gärten stehen be- enormes Potential sonders im Fokus. für die Umweltbil- Außerdem sind dung. Dies ließ die Umweltbildungs- Idee eines speziel- veranstaltungen in len LEADER-Koope- Parkanlagen und rationsprojektes Gärten der acht auf dem Gelände Mitgliedskommu- entstehen. Die nen der beiden Caritas Wohn- und LEADER-Regionen Der Schaubauerngarten St. Bernardin soll Kern des neu- Werkstätten Nie- en Projektes werden. (Foto: M. Hertel) geplant. derrhein (CWWN) Anfang 2018 fallen äußerte als Eigentümer großes Interes- nun die Entscheidungen bei der Stif- se an der Fortführung der Kooperation tung Umwelt und Entwicklung NRW mit dem NABU, die beim Schaubau- und bei der Bezirksregierung Düssel- erngarten seit acht Jahren gut funkti- dorf. Wenn alles gut läuft, kann die oniert. Auch der NABU Kreisverband Projektstelle mit Beginn der Gartensai- Wesel sagte seine Unterstützung zu. son besetzt werden. Zweieinhalb Jahre Viele Hürden galt es zu überwinden: lang könnten dann viele verschiedene Als erstes mussten die beiden LEADER- Umweltbildungs- und Naturerlebnisver- Regionen für das Projekt gewonnen anstaltungen in und um die Parkanlage werden. Die LEADER-Region „Nieder- St. Bernardin, aber auch in Parks und rhein: Natürlich lebendig!“ (Sonsbeck, Gärten der acht LEADER-Kommunen Xanten, Rheinberg und Alpen) sprach realisiert werden. Jetzt heißt es also sich bereits im März 2017 für das Daumen drücken! NiKK 1 2018 Monika Hertel 33
Kurz notiert Natur erleben? Natürlich ganz nah! Praxisnahe Broschüre wurde neu aufgelegt Unter dem Titel „Natur erleben? Na- türlich ganz nah!“ veröffentlichte das NABU-Naturschutzzentrums Gelder- land in 2016 eine Broschüre, die jetzt nachgedruckt wurde. In der Broschüre, die vom Landschafts- verband Rheinland (LVR) im Rahmen eines Projektes gefördert worden war, geht es um die Anlage von kleineren Interessenten können die Broschüre oder größeren Naturerlebnisbereichen „Natur erleben? Natürlich ganz nah!“ „vor Ort“. Das attraktiv gestaltete Heft über das Naturschutzzentrum Gel- gibt praxisnahe Tipps und Anregungen, derland (Kapellener Markt 2 in 47608 wie man ohne viel Aufwand kleine Geldern-Kapellen) gegen Einsendung Naturerlebnismöglichkeiten „direkt von 1,45 € in Briefmarken beziehen. vor der Haustür“ umsetzen kann. Die Der Download der Broschüre ist auf der Volksbank an der Niers und der NABU- Internetseite www.nabu-kleve.de in der Landesverband NRW machten durch Rubrik „Veröffentlichungen“ abrufbar. ihre finanzielle Unterstützung den Nachdruck der Veröffentlichung mög- Helga M. Kaczmarek lich. NiKK 1 2018 34
Kurz notiert Verschollen geglaubt: Kurzschwänziger Bläu- ling in Sevelen Der Kurzschwänzige Bläuling (Cupido argiades) ist eine Schmetterlingsart, die laut Roter Liste seit 1930 in NRW ausgestorben ist. Ein Männchen die- ses Falters habe ich am 06.08.2017 in meinem Garten in Sevelen wieder- In Südlimburg wird das „Staartblauwtje“ seit 2010 entdeckt. Wahrscheinlich aufgrund vereinzelt beobachtet, wie hier bei Venlo (Foto: M. Hertel) der Klimaerwärmung breitet sich der Kurzschwänzige Bläuling wieder aus. Fundortes gibt es in Issum-Sevelen ein Seit 2013 sieht man ihn im Rheinland, Baggerloch, das mit seiner angrenzen- zum Beispiel in der Wahner Heide den Magerwiese dem Kurzschwänzi- bei Köln. In Südlimburg (NL) wird das gen Bläuling gute Lebensbedingungen „Staartblauwtje“ seit 2010 vereinzelt bietet. beobachtet. Mit einer Flügelspannweite von nur 20- Dieser Schmetterling bevorzugt als Le- 26 mm hat diese kleine Bläulingart ein bensraum warme Standorte und nicht markantes Erkennungsmerkmal: ein intensiv genutzte blütenreiche Wiesen feines, oft sehr kurzes „Schwänzchen“ in der Nähe von Gewässern wie Tüm- an den Hinterflügeln. Die orangen peln und Gräben. Nahrungspflanzen Augenflecken unter den Hinterflügeln des Falters sind Schmetterlingsblütler gehen im Laufe des kurzen Lebens da- wie verschiedene Kleearten. So ist der gegen oft verloren. Gemeine Hornklee eine Futterpflanze Christa Kunellis für Falter und Raupe. In der Nähe des Fahrräder neu und gebraucht Elektroräder Reparaturservice aller Marken Inzahlungnahme Zweiradmechanikermeister Telefon: 02831 3048 Grauthoff-Geldern Telefon: 02831 87575 Boeckelterweg 79-85 Fax: 02831 89162 47608 Geldern Email: info@grauthoff-shop.de NiKK 1 2018 35
NABU Kids aktiv Naturschutzjug end – NiKK 1 2018 36
NABU Kids aktiv – im Einsatz! Als Mitte Juli auf dem Marktplatz in Issum-Sevelen eine Straßenlaterne freigeschnitten wurde, fiel ein Nest mit einem nicht flüggen Stieglitz herunter. Wir retteten den kleinen Vogel, indem wir ihn in eine versteckte Astgabel eines Baumes setzten. Dort wurde er von den Eltern weiter gefüttert. Zur „Zeit für Schmetterlinge“ im Juli be- suchten wir den tollen Garten von Frau Kunellis in Issum-Sevelen. Dort erwarteten uns viele Schmetterlinge, Bienen und junge Amseln. Ihre vielen Bilder zu Insekten belegen den Wert des naturfreundlichen Familiengar- tens. Ein tolles Erlebnis! Auf einem Hof in Geldern hatten 2017 die Schlei- ereulen Nachwuchs in einem viel zu kleinen Nist- kasten. Deswegen hängten wir dort einen neuen Schleiereulenkasten auf. Die Facettenreich-Gesamtschule in Issum-Sevelen hat einen neuen Schul- garten angelegt. Wir haben ein Drittel der Buchenhecke geschnitten, die den Garten vom Pausengelände trennt. Den Rest haben wir stehen lassen, damit die bedrohte Turteltaube dort 2018 wieder eine Brutmöglichkeit finden kann. Das Beringen der Fledermäuse war wie- der eine spannende Aktion: 47 Klein- abendsegler wurden kontrolliert oder neu beringt, außerdem 97 Fransen- und 12 Wasserfledermäuse. Beim Reinigen der Nistkästen in Sevelen schauten uns fünf verdutzte junge Wald- mäuse an. Zusammenstellung und Fotos: Hermann- Josef Windeln NiKK 1 2018 37
Wichtige NABU Adressen im Kreis Kleve NABU-Kreisverband Kleve & NABU- Beiratsmitglieder Naturschutzzentrum Gelderland Melanie Gronau Rees, E-Mail: nabu-rees@outlook.de Öffnungszeiten: Di. - Fr.: 9:00 - 16:00 Uhr Johannes Lomme Kapellener Markt 2, 47608 Geldern- Issum-Sevelen, Tel.: 0 28 35 / 63 30 Kapellen, Tel.: 0 28 38 / 9 65 44 E-Mail: Lomme-Sevelen@t-online.de E-Mail: NZ-Gelderland@NABU-Kleve.de www.nabu-kleve.de Ursula Niemers, Eltener Str. 10 www.nz-gelderland.de 46446 Emmerich, Tel.: 0 28 22 / 7 03 82 Mitarbeitertreffen: jeden 1. Donnerstag Theo Mohn, Windmühlenstr. 27 im Monat um 18:00 Uhr 47623 Kevelaer, Tel.: 0 28 32 / 76 26 E-Mail: theo.mohn@t-online.de NABU-Kleve Kreisvorstand NABU-Naturschutzstation Vorsitzende: Monika Hertel Niederrhein Nettesheimstraße 17, 47638 Straelen Im Hammereisen 27 E E-Mail: info@nabu-kleve.de 47559 Kranenburg Tel.: 0 28 26 / 91 87 6-00, 1. stellvertretender Vorsitzender: Fax: 0 28 26 / 91 8 76-29 Markus Sommer E-Mail: Schachtstr. 2, 47537 Dinslaken info@nabu-naturschutzstation.de Tel.: 0 20 64 / 42 85 33 www.nabu-naturschutzstation.de E-Mail: markus.sommer.dinslaken@gmx.de NABU-Treff: jeden ersten Dienstag im Monat um 18:00 Uhr im Büro der Stati- 2. stellvertretender Vorsitzender: on, Gebäude Julius, Anmeldung: s.o. Adalbert Niemers Eltener Str. 10, 46446 Emmerich Tel.: 0 28 22 / 7 03 82 E-Mail: niemers@outlook.de NABU-Ortsgruppen Beisitzer: Hermann-Josef Windeln Emmerich Lessingstr. 28, 47608 Geldern Kontakte: Adalbert Niemers (s.o.) Tel.: 0 28 31 / 67 93 Rüdiger Helmich, Rheinpromenade 39 E-Mail: windeln-geldern@online.de 46446 Emmerich, Tel.: 0 28 22 / 1 88 06 E-Mail: r.h.helmich@online.de Goch, Uedem, Bedburg-Hau, Kalkar Kontakt: T. Mohn (s.o.) NiKK 1 2018 38
Veranstaltungen und Termine Issum, Geldern, Kerken Weitere Veranstaltungen siehe unter: Datum wird in der Lokalpresse be- www.nabu-kleve.de kanntgegeben, Gaststätte Zur Post; www.niederrheinguides.de Kapellener Str. 48, Issum, ab 19:30 Uhr www.nabu-naturschutzstation.de Kontakt: Hermann-Josef Windeln (s.o.) Januar Kevelaer, Weeze Treff: 2. Donnerstag im Monat um 07.01. bis 18.02.2018 immer sonntags 19:30 Uhr Gans nah: Gänsesafari Gaststätte zum Einhorn, Scholten, Bus-Exkursionen zu den Wildgänsen Twistedener Straße 285, Kevelaer Zeit: 13:00 – 15:30 Uhr Kontakt: Theo Mohn (s. o.) Veranstalter: NABU-Naturschutzstation Niederrhein e.V. Kranenburg Beitrag: Erwachsene 16 €, Schüler/ Stu- siehe NABU-Naturschutzstation denten/ Kinder ab 11 Jahre 12 €, Kinder Niederrhein bis 10 Jahre 8 €, Kinder bis 6 Jahre kostenfrei Straelen, Wachtendonk Anmeldung: Tel.: 0 28 26 / 918 76 00 Kontakt: Monika Hertel (s.o.) oder unter www.nabu-naturschutzstati- on.de/de/veranstaltungen NABU-Kinder- und Jugendgruppen Treffpunkt: Rilano Hotel, Bensdorp- im Kreis Kleve straße 3, Kleve NAJU-Gruppe Issum-Geldern, Treff: 14-täglich, mittwochs, 16:00 Uhr, Parkplatz am Sportplatz (Koetherdyck), Für Sonderveranstaltungen, Kombi- Issum-Sevelen und Gruppenangebote nehmen Sie Kontakt: Hermann-Josef Windeln (s.o.) bitte direkt mit uns Kontakt auf. NABU-Foto-AG Niederrhein Samstag, 20. Januar 2018 Kontakt: Ulrich Kosinsky Biberspuren im Silberwald Tel.: 0 28 22 / 17 05 Tour durch ein ganz besonderes Naturschutz- E-Mail: ulrich.kosinsky@arcor.de gebiet, Zeit: 13:00 – 16:00 Uhr Leitung: Chr. Theunissen (Niederrhein- Guide) Veranstalter: NABU-Naturschutzstation Niederrhein e.V. Beitrag: Erwachsene 10 €, Kinder 5 € Anmeldung: s.o. Treffpunkt: vor dem Wilderniscafé „De Waard van Kekerdom“, Weverstraat 94, Kekerdom (NL) NiKK 1 2018 39
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