LIMMIinside - "smarter medicine" - weniger kann mehr sein Im Blickpunkt - Spital Limmattal

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LIMMIinside - "smarter medicine" - weniger kann mehr sein Im Blickpunkt - Spital Limmattal
LIMMIinside          #14 — April 2022

Präventiv: Vorbeugen und Behandeln von Reflux Seite 11
Auf Herz und Nieren: Über traumatische Hirnverletzungen sprechen   Seite 16

    Im Blickpunkt

    «smarter medicine» –
    weniger kann mehr sein
    Seite 4
LIMMIinside - "smarter medicine" - weniger kann mehr sein Im Blickpunkt - Spital Limmattal
LIMMIinside                                             #14 — April 2022

                                                                                                                        EDITORIAL
Nicht alles, was technisch machbar ist, ist medi­
zinisch sinnvoll. In unserem Leitartikel «Weni­
ger kann mehr sein» erfahren Sie, wie das Spital
                                                               «Von einem Arzt wird grund­
Limmattal mit dem Verein «smarter medicine»
zusammenarbeitet, um Fehl- und Überversor­                     sätzlich erwartet, dass er                               Eine Frage der Kultur
gung vorzubeugen.                                              etwas tut, nicht, dass er etwas
Seite 4                                                        nicht tut.»                                              Liebe Leserinnen und Leser
                                                               Prof. Dr. med. Alain Rudiger,
                                                               Chefarzt Medizinische Klinik                             Die Schweiz hat eines der weltweit besten, zugleich eines der teuersten
                                                                                                                        Gesundheitssysteme. Unser Lebensstandard und die Krankenkassen­
                                                                                                                        prämien sind hoch. Entsprechend hoch ist – berechtigterweise – auch

                       LIMMIinside(r)
                                                                                                                        die Erwartungshaltung der Patientinnen und Patienten an die Qualität
                                                                                                                        und Sicherheit der Gesundheitsversorgung.

                                                                                                                        Oft entsteht daraus seitens der Betroffenen der Anspruch, dass «mög­
                                                                                                                        lichst viel getan werden müsse», um optimal versorgt zu sein. Zutreffen­
                                                                                                                        der ist allerdings, dass genau das Richtige und Notwendige gemacht
                                                                                                                        werden muss, um zum optimalen Ergebnis zu gelangen. Häufig ist dies
                                                    Auf den Kopf gefallen? In der Rubrik
                                                                                                                        nicht das maximal Mögliche, sondern eben das medizinisch Sinnvolle.
                                                    «Auf Herz und Nieren» erwartet Sie
                                                    ein spannender Einblick in die enge                                 In solchen Situationen liegt es in unserer Verantwortung als Dienst-
                                                    Zusammenarbeit von Neurologie und                                   leister im Gesundheitswesen, diese Wahrnehmung im Dialog mit den
                                                    Traumatologie.                                                      Patientinnen und Patienten fachgerecht zu lenken. Denn: Was einer
                                                    Seite 16                                                            Person hilft, muss für eine andere nicht ebenfalls zielführend sein.
 Lernen Sie Petra Tscharner
 kennen. Obwohl Sie weder                                                                                               Wir entscheiden von Fall zu Fall, ob eine Behandlung sinnvoll ist
 Blut noch Spritzen sehen kann,                                                                                         oder ob etwaige Alternativen bestehen. Dafür stehen wir seit nun-
 ist sie aus dem LIMMI nicht                                                                                            mehr vier Jahren als Partner des Vereins «smarter medicine –
                                                                                                                        Choosing Wisely Switzerland». Dafür steht auch das «Individuell»
 wegzudenken.
                                                                                                                        in «Top Medizin. Persönlich. Individuell.»
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                                                         Süsse Babys braucht                                            Erfahren Sie in unserem Leitartikel mehr darüber, wie wir in Zusammen­
                                                         die Welt!                                                      arbeit mit «smarter medicine» Fehl- und Überversorgung vermeiden.
                                                                                                                        Ausserdem zeigen wir Ihnen, warum Neurologie und Traumatologie in
                                                         LIMMIchnöpf auf Seite 26
                                                                                                                        unserem Haus noch näher zusammengerückt sind, und was Sie tun
                                                                                                                        ­können, wenn Sie ein sogenannter Reflux plagt.

            Hilfe, es brennt! Drei Tipps,                                                                               Viel Spass beim Lesen und geniessen Sie die Frühlingstage.
            mit denen Sie Reflux den
            Kampf ansagen.                                                                                              Thomas Brack
            Seite 11
                                                                                                                        Spitaldirektor

                                                                                      ÖPPIS Z’MÄLDE?

                                                                                      Schreiben Sie uns unter:
                                                                                      limmiinside@spital-limmattal.ch
LIMMIinside - "smarter medicine" - weniger kann mehr sein Im Blickpunkt - Spital Limmattal
Im Blickpunkt                                  4/5   LIMMIinside                                                      #14 — April 2022

«SMARTER MEDICINE» –                                           Das beste Netz, die tollste Ausrüstung, der
                                                               exklusivste Service: Die Werbung verspricht
                                                               uns vieles, wenn der Tag lang ist – und wir
                                                                                                                 ­gefährliche und behandelbare Krankheiten
                                                                                                                 aus­geschlossen werden. In der Praxis ver­
                                                                                                                 halte es sich diesbezüglich ähnlich wie mit

WENIGER KANN MEHR SEIN                                         haben uns diese Maxime über die Jahre hin-
                                                               weg verinnerlicht. Hand aufs Herz: Wer in
                                                               der Schweiz lebt, für den ist nach persönli­
                                                                                                                 einem Autoservice. «Wenn Sie Ihren Wagen
                                                                                                                 regelmässig von der Garage warten lassen
                                                                                                                 und nie eine Panne haben, kommen Sie
                                                               chem Empfinden sowieso nur das Beste gut          nachträglich vielleicht auch zum Schluss,
                                                               genug. Das gilt auch und in ganz besonderem       dass Sie sich diesen Service eigentlich ­hät-
Text: Flavian Cajacob                                          Masse für die Gesundheit. Jährlich investiert     ten sparen können – wenngleich Sie gar
                                                               unsere Null-Risiko-Gesellschaft Milliarden        nicht wissen können, wie es dann ­heraus-
          Die moderne Medizin macht vieles möglich.            in Versicherungen und Krankenkassen, um           gekommen wäre.» Also alles halb so schlimm?
                                                               im Falle eines Falles bestens beraten und ver­    Alain Rudiger schüttelt den Kopf. «Nein,
          Doch nicht alles, was technisch möglich ist,         sorgt zu sein. Wer viel zahlt, hat folgerichtig   natürlich nicht, auch im Spital L
                                                                                                                                                 ­ immattal
          ist medizinisch sinnvoll. Mit «smarter medicine»     auch hohe Ansprüche.                              wollen wir Fehl- und Überversorgung
                                                                                                                 vermeiden und die Mitarbeitenden für das
          beugt das Spital Limmattal Fehl- und Über-           Unumgänglich oder unnötig?                        Thema sensibilisieren.»
          versorgung vor. In der Verantwortung stehen          Das bleibt allerdings nicht ohne Folgen. Ein­
                                                               hergehend mit dem generellen Fortschritt          Infografiken für besseres
          aber auch die Patientinnen und Patienten.            in Diagnostik, Behandlung und Therapie,           Verständnis
                                                               hat die gesteigerte Erwartungshaltung sei­        Seit vier Jahren ist das Spital Limmattal
                                                               tens Patientenschaft in den letzten Jahren        deshalb Partner von «smarter medicine –
                                                               mitunter zu einer medizinischen Über- und         Choosing Wisely Switzerland». Der Verein
                                                               Fehlversorgung geführt. Eine repräsentative       macht Ärztinnen und Ärzte, das Pflegefach­
                                                               Umfrage des Meinungsforschungsinstituts           personal, Patientinnen und Patienten sowie
                                                               GfK im Jahre 2018 hat ergeben: Mehr als die
                                                               Hälfte der Menschen in der Schweiz hat das
                                                               Gefühl, sie selber oder eine Person aus dem
                                                               nächsten Umfeld seien medizinisch schon
                                                               einmal unnötig behandelt worden. Gemäss
                                                               einer weiteren Studie, die 2012 im Auftrag
                                                               der Schweizerischen Akademie der Medizi­                              Prof. Dr. med. Alain Rudiger, Chefarzt Me­
                                                               nischen Wissenschaften durchgeführt wor­                              dizinische Klinik am Spital Limmattal und
                                                               den ist, sind zwischen 20 und 30 Prozent der                          Mitglied der Spitalleitung
                                                               medizinischen Eingriffe unangebracht oder             Prof. Dr. med. Alain Rudiger
                                                               gar überflüssig.                                      Chefarzt Medizinische Klinik am Spital Limmattal
                                                                                                                     und Mitglied der Spitalleitung

                                                               Zahlen, die zu denken geben. Zahlen, die es
                                                               jedoch zu relativieren gelte, sagt Prof. Dr.          «Unser Ziel ist immer, alles
                                                               med. Alain Rudiger, Chefarzt Medizinische
                                                                                                                     zu machen – alles, was medi-
                                                               Klinik am Spital Limmattal und Mitglied der
                                                               Spitalleitung. «Solche Studien sind meist             zinisch sinnvoll ist und dem
                                                               rückwirkend ausgelegt, sie gehen also von             Patienten nützt, aber nicht alles,
                                                               der Annahme aus, was hätte sein können,
                                                               nicht von dem, was tatsächlich gewesen ist.»
                                                                                                                     was technisch möglich ist und
          www.smartermedicine.ch                               Durch Untersuchungen müssten primär                   dem Patienten schadet.»
LIMMIinside - "smarter medicine" - weniger kann mehr sein Im Blickpunkt - Spital Limmattal
Im Blickpunkt                                                                 6/7    LIMMIinside                                                      #14 — April 2022

die Gesellschaft per se auf medizinische Fehl-    Gerade die auf die jeweiligen Fachgebiete      daraus Empfehlungen der Schweizerischen           hat mit der Erwartungshaltung zu tun, die
und Überversorgung aufmerksam (siehe              abgestimmten Infografiken und «Top Five»-      Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin        in den Köpfen und im Wartezimmer sitzt.
Kasten). Bei Letzterer – so viel zur Begriffs­    Listen bieten den behandelnden Ärztinnen       und der Schweizerischen Gesellschaft für          Wie hielt der römische Philosoph Epiktet
klärung – geht die Versorgung über den            und Ärzten eine gewisse Orientierungs- und     Intensivmedizin abgeleitet, wonach Blut­          bereits vor zweitausend Jahren treffend
tatsächlich angezeigten Bedarf hinaus, von        Argumentationshilfe.                           transfusionen restriktiv einzusetzen sind.        fest? «Einem Arzt, der nichts verschreibt,
Fehlversorgung hingegen wird gesprochen,                                                         Dadurch kann die Behandlungsqualität er­          zürnen die Kranken und glauben, sie seien
wenn der potenzielle Schaden einer Versor­        Wenngleich – auch das hat eine repräsenta­     halten bleiben, gleichzeitig werden Risiken       von ihm aufgegeben.» Diese Erwartungs­
gung den effektiven Nutzen überwiegt.             tive Studie ergeben – Ärztinnen und Ärzte      unerwünschter Wirkungen minimiert und             haltung, gepaart mit der Angst, eine Dia-
                                                  heute schon die in den Listen aufgeführten     erst noch Kosten eingespart.                      gnose zu verpassen, trüge sicherlich ihren
«Mit gezielten Kampagnen und Infografiken         Empfehlungen befolgen. «Insofern dienen                                                          Teil zur Überversorgung bei, ist sich Alain
können wir aufzeigen, welche Abklärungen          diese primär als Absicherung, als Erinnerung   Weniger ist mehr, optimal nicht maximal,          Rudiger sicher. Insofern könnten wissen-
und Therapien zu welchem Zeitpunkt an-            und Bestätigung, den richtigen Weg ein-        zuwarten statt vorpreschen: Ein bisschen          schaftlich abgestützte Kampagnen wie
gebracht und sinnvoll sind – und wo ein Zu­       geschlagen zu haben», so Alain Rudiger.        käme «smarter medicine» aber auch einem           «smarter medicine» auch für Sicherheit
warten oder alternative Herangehensweisen         Grundsätzlich richten sich die Checklisten     Paradigmenwechsel gleich, führt Alain             sorgen – im Entscheiden, im Handeln, im
weit hilfreicher wären, respektive mehr           nach den Empfehlungen für evidenzbasierte      ­Rudiger aus. Zumindest dann, wenn man            Argumentieren.
bringen würden», erläutert Daniela Mächler,       und effiziente Medizin. Sie beruhen allesamt   das Dasein als Mediziner nach altherge­
Leiterin Qualitäts- und Risikomanagement          auf nationalen und internationalen Studien.    brachtem Muster interpretiere. «Von einem         Gerade hier sieht Daniela Mächler auch das
im Spital Limmattal. Dezidiert fügt sie hinzu:    Als Beispiel kann der Einsatz von Bluttrans­   Arzt wird ja grundsätzlich erwartet, dass         grosse Plus von «smarter medicine». Spe-
«Dabei handelt es sich nicht um zwingende         fusionen vor Augen geführt werden. Blut­       er ­etwas tut, nicht, dass er etwas nicht tut.»   ziell die verständlich gehaltenen Infografiken
Vorgaben, sondern um Empfehlungen.                konserven können zwar lebensrettend sein,      Es sei noch kaum einmal ein Mediziner ver­        erleichterten die Kommunikation mit ­Pa-
Letztlich soll sicherlich niemandem der           bei einem zu grosszügigen Einsatz indes        urteilt worden, wenn er eine Untersuchung         tientinnen und Patienten enorm, sagt sie.
Zugang zu einer sinnvollen Behandlung             wiegen die Nachteile plötzlich schwerer als    zu viel gemacht habe. Umgekehrt kann das          «Insbesondere in Bereichen, in denen eine
verwehrt werden.»                                 die Vorteile. Aus diesem Grund wurden          Verpassen einer Diagnose aufgrund einer           hohe Erwartungshaltung herrscht und
                                                                                                 nicht durchgeführten Untersuchung in              ­Betroffene mit der vorgefassten Meinung
                                                                                                 ­einem Haftpflichtprozess enden. Auch das         ins Spital kommen, dass diese oder jene

                                                  Risiken und Nebenwirkungen,
                                                  augenfällig erklärt
                                                  Nebst inzwischen 19 «Top 5»-Listen, welche        Spital Limmattal früh mit von der Partie
                                                  in Form von Checklisten und Argumenta­
                                                  rien an die Ärztinnen und Ärzte der unter­        Der Trägerverein «smarter medicine – Choosing        Akademie der Medizinischen Wissenschaften
                                                  schiedlichen Fachbereiche gerichtet sind,         Wisely Switzerland» wurde 2017 mit dem Ziel          (SAMW) oder dem Schweizerischen Verband
                                                  hat «smarter medicine» auch diverse Info­         ins Leben gerufen, die Öffentlichkeit hinsicht­      der Berufsorganisationen im Gesundheits-
                                                  grafiken erarbeitet, mit denen den Patien­        lich Fehl- und Überversorgung zu sensibilisie­       wesen (svbg), gehören dem breit abgestützten
                                                  tinnen und Patienten im Rahmen einer              ren. «smarter medicine» (klügere Medizin)            Trägerverein auch die Stiftung Konsumenten­
                                                  Konsultation exemplarisch aufgezeigt wer­         knüpft an die amerikanische Initiative «Choo­        schutz (SKS) oder die Schweizerische Stiftung
                                                                                                    sing Wisely» (klug auswählen) an, welche             Patientenschutz (SPO) an. Das Spital Limmat­
                                                  den kann, weshalb welche Behandlungs­
                                                                                                    nicht allein kluge Entscheide im Bereich der         tal, seit 2018 Partner von «smarter medicine –
                                                  möglichkeiten im Moment wenig bis gar
                                                                                                    Medizin herbeiführen, sondern auch die offene        Choosing Wisely Switzerland», war schweiz­
                                                  keinen Sinn ergeben respektive zusätzliche
                                                                                                    Diskussion zwischen Ärzteschaft und Patien­          weit eines der ersten Spitäler, das eine Zu-
                                                  Risiken aufweisen. Diese Faltblätter sind         tinnen und Patienten fördern will. Neben             sammenarbeit mit dem Trägerverein der Kam­
                                                  thematisch gegliedert in die Punkte «Fakten»      medizinischen Fachgesellschaften, wie etwa der       pagne eingegangen ist.
                                                  und «Risiken und Nebenwirkungen». Sol­            Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine
                                                  che Infografiken bestehen u. a. für Fragen        Innere Medizin (SGAIM), der Schweizerischen
                                                  rund um Rückenschmerzen und den Ein­
                         www.smartermedicine.ch   satz von Antibiotika.
LIMMIinside - "smarter medicine" - weniger kann mehr sein Im Blickpunkt - Spital Limmattal
Im Blickpunkt                                                                8/9    LIMMIinside                                                        #14 — April 2022

                                                                                                             INTERVIEW ZU «SMARTER MEDICINE»
                                                            schen Behandelnden, Patientinnen und
                                                            ­Patienten nimmt dahingehend auch weiter­        «Förderung der Behandlungsqualität»
                                                            hin eine ganz zentrale Rolle ein», stellt
                                                            ­Daniela Mächler klar. «Es findet keine          Thomas Brack*, das Spital Limmattal ist         Wie meinen Sie das?
                                                            Ratio­nierung statt, der Entscheid, ob eine      2018 als eines der ersten Spitäler der          Indikationsmedizin, wie sie ein Spital wie
Daniela Mächler                                             medizinische Massnahme ergriffen wird            Schweiz eine Partnerschaft mit «smarter         das unsrige praktiziert, ist heutzutage häufig
Leiterin Qualitäts- und Risikomanagement                    oder nicht, wird immer individuell und           medicine – Choosing Wisely Switzer-             dem Generalverdacht unterstellt, Überver­
am Spital Limmattal
                                                            gemeinsam mit den betroffenen Personen           land» eingegangen. Was hat Sie damals           sorgung zu betreiben. Wir wissen, dass das
                                                            gefällt.»                                        an der Kampagne überzeugt?                      nicht stimmt. Mit «smarter medicine» haben
«Mit smarter medicine soll                                                                                   Das Thema Qualität beschäftigt uns am           wir jetzt aber zusätzlich ein Instrument in
                                                            Letztendlich geht es bei «smarter medicine»      Spital Limmattal tagtäglich. Doch Qualität in   Händen, das objektiv und wissenschaftlich
niemandem der Zugang                                        darum, für ein konkretes Problem die opti-       der Praxis in einen messbaren Wert umzu­        fundiert Aufschluss darüber liefert, welche
zu einer Behandlung verwehrt                                male Lösung zu finden – und nicht zwangs­        wandeln, das ist schwieriger, als man es sich   Behandlungen und Eingriffe zu welchem

werden.»                                                    läufig die maximale. Als Beispiel zieht Alain
                                                            Rudiger die Volkskrankheit Rückenschmer­
                                                                                                             vielleicht vorstellt. «smarter medicine» lie­
                                                                                                             fert diesbezüglich einen spannenden Ansatz
                                                                                                                                                             Zeitpunkt und unter welchen Umständen an­
                                                                                                                                                             gebracht sind und bei welchen vielleicht
                                                            zen heran. In neun von zehn Fällen ver­          und geht in die korrekte Richtung: Die Kam­     eine Alternative sinnvoller und mit weniger
                                                            schwänden diese binnen sechs Wochen von          pagne lenkt den Fokus auf die Indikation,       Risiko für den Patienten verknüpft wäre.
                                                            selber. «Statt also gleich am zweiten Tag ein    also die Frage, wann eine medizinische Be­      Ärztinnen und Ärzte agieren heutzutage in
            Massnahme die einzig richtige sei.» Der visu­   Röntgenbild anzufertigen, das die Patientin      handlung angemessen ist, welche Wirkung         der Regel sowieso entsprechend diesen
            elle Zugang zu einer mitunter komplexen         oder den Patienten einer Strahlungsbelas­        sie hat – und wann sie unnötig oder gar         Grundsätzen, «smarter medicine» bekräftigt
            Materie vermittelt auf einfache und non­        tung aussetzt, können Physiotherapie und         falsch sein könnte. Das macht den Begriff       und unterstützt sie in diesem Falle in der
            verbale Art, weshalb der Verzicht auf eine      Schmerzmittel Linderung verschaffen – ge­        Qualität zum einen greifbarer, zum anderen      Entscheidungsfindung.
            als üblich angenommene Massnahme für            röntgt wird in der Regel erst nach sechs         hält es sowohl Ärztinnen und Ärzte als auch
            Patientinnen und Patienten von Vorteil ist      Wochen. Wichtig bleibt aber, in Ausnahme­        Patientinnen und Patienten dazu an, sich        Und letztendlich können auch Kosten
            und welche Risiken mit den jeweiligen Be­       fällen trotzdem frühzeitig eine Untersuchung     grundlegend Fragen zur Notwendigkeit ge­        reduziert werden …
            handlungen einhergehen. «Das kann sich          einzuleiten. Beispielsweise, wenn Lähmungs-      wisser Behandlungen zu stellen.                 Bei «smarter medicine» geht es nicht primär
            direkt auf die ­Lebensqualität der Betroffe­    erscheinungen auftreten oder der Verdacht                                                        ums Geld, sondern wie gesagt darum, Quali­
            nen auswirken und steigert die Qualität der     auf einen Infekt oder einen bösartigen Tumor     Ich muss als Patientin/Patient inskünftig       tät handfester, greifbarer zu machen. Wenn
            medizinischen Leistung insgesamt. Wenn          besteht.»                                        also vermehrt insistieren, um diese             Gelder eingespart werden, weil Unnötiges
            zusätzlich noch Kosten gesenkt werden                                                            oder jene Behandlung zu bekommen?               nicht gemacht wird, dann werden diese wie­
            können, dann profitieren alle davon – aber      Auch hier gelte es natürlich, individuell vor-   Nein, sicher nicht. Niemandem wird der          der frei für Notwendiges. Oder das Gesund­
            ganz bestimmt ist das nicht der zentrale        zugehen und ein gesundes Augenmass               ­Zugang zu wichtigen Eingriffen oder notwen­    heitssystem profitiert als Ganzes davon, weil
            Antrieb», betont Daniela Mächler. «Wer im       walten zu lassen. «In der Regel zeigen sich      digen Behandlungen verschlossen. Ganz im        beispielsweise die Krankenkassenprämien
            Gesundheitswesen auf gute Qualität achtet,      Patientinnen und Patienten aber äusserst         Gegenteil: «smarter medicine» bietet eine       nicht steigen. Das ist eine einfache, aber
            der wird die Kosten senken. Wer jedoch nur      dankbar, wenn man ihnen schlüssig aufzei­        praktische und fassbare Grundlage, um se­       ­sicher nicht die zentrale Rechnung. «smarter
            die Kosten senken will, der reduziert damit     gen kann, dass bekannte Massnahmen oder          riös Entscheide fällen zu können – gemein­      medicine» will qualitativ hochwertige Leis­
            auch die Qualität», ergänzt Alain Rudiger.      Eingriffe nach aktuellem Stand der Wissen­       sam, im Gespräch, Ärztin und Patient. Jede      tung richtig anwenden, also auf die jewei­
                                                            schaft nicht angebracht sind», so Alain          und jeder erhält auch in Zukunft die Behand­    ligen Patientinnen und Patienten und die
            Gespräch von zentraler Bedeutung                Rudiger. Ist dies der Fall, so hat «smarter      lung, welche adäquat und am erfolgverspre­      jeweilige Situation zugeschnitten. Das ist ge­
            So liegt es ebenso am medizinischen Fach­       medicine» ihr Ziel auf jeden Fall erreicht:      chendsten erscheint. Ich bin überzeugt, dass    nau das, was wir uns im Spital Limmattal
            personal wie an den Patientinnen und Patien-    sowohl Arzt und Ärztin als auch Patientin        die kritische Auseinandersetzung sich letzt­    schon vor Jahren auf die Fahne geschrieben
            ten, eine Güterabwägung vorzunehmen, um         und Patient für den Fakt zu sensibilisieren,     lich positiv auf die Behandlungsqualität aus­   haben: Top Medizin. Persönlich. Individuell.
            Risiken und Nutzen, Vor- und Nachteile ei­      dass weniger mitunter eben doch mehr ist.        wirkt. Für mich hat «smarter medicine» auch
            ner Diagnose oder einer Therapie in Rela­tion                                                    viel damit zu tun, welche Kultur in einem       * Spitaldirektor
            zueinander zu setzen. «Das Gespräch zwi­                                                         Spital gelebt wird.
LIMMIinside - "smarter medicine" - weniger kann mehr sein Im Blickpunkt - Spital Limmattal
Im Blickpunkt                                                              10 / 11   Präventiv                                                  #14 — April 2022

5 FRAGEN, DIE PATIENTINNEN UND PATIENTEN STELLEN SOLLTEN

Ärztin, Arzt, Patientin und Patient: Sie bilden eine Partnerschaft in Sachen Gesund-
                                                                                                                                      3 TIPPS
heit. Deshalb ist es wichtig, sich gut auf eine Konsultation vorzubereiten. Fünf                               ZUM VORBEUGEN UND BEHANDELN
grundlegende Fragen helfen mit, richtige Entscheide zu fällen und unnötige Eingriffe
oder Therapien frühzeitig auszuschliessen.                                                                              VON REFLUX

                     1                                                4                          Sodbrennen, Magenbrennen & saures Aufstossen sind Symptome einer
 Gibt es mehrere Behandlungs-                     Was passiert, wenn ich nichts
                                                                                                 Reflux-Erkrankung: Viele Menschen leiden unter dem Zurückfliessen
 möglichkeiten?                                   unternehme?                                    von Magensäften und -inhalt in die Speiseröhre. Ursache dafür ist eine
Es gibt fast immer mehrere Behandlungs-         Manchmal kann man zuwarten. Und manche
                                                                                                 Störung des Verschlussmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen.
oder Therapiemöglichkeiten. Sprechen Sie        Beschwerden verschwinden von alleine             Rund 10 % aller Erwachsenen leiden unter dieser Krankheit, die unbe-
mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt über alle Op-      wieder oder werden nicht besser, wenn man
tionen. Im gemeinsamen Gespräch können          sie behandelt. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin,
                                                                                                 handelt schwere gesundheitliche Folgen haben kann.

                                                                                                                          2
Sie herausfinden, welche dieser Möglich-        Ihrem Arzt darüber, was die Konsequenzen
keiten für Sie am geeignetsten ist und Ihren    sind, wenn Sie keine medizinische Behand­

                                                                                                                      1
Bedürfnissen am besten entspricht.              lung möchten oder lieber noch abwarten.

                     2                                                5
 Was sind die Vor- und Nachteile der              Was kann ich selbst tun?                                                                                Seltene Refluxbeschwerden
 empfohlenen Behandlung?                                                                                                                                  Kommt es nur ab und an zu Reflux-
                                                                                                                 Ernährung                                Symptomen, wie saurem Aufstossen
Fragen Sie nach dem Nutzen, aber auch nach      Gesundheit lässt sich nicht einfach delegie­
                                                                                                                 Vermeiden Sie Übergewicht, Alkohol       oder einem Brennen hinter dem Brust­
dem Schaden, der mit der empfohlenen            ren. Wie schnell Sie wieder gesund werden,
                                                                                                                 und fettige Speisen. Gönnen Sie sich     bein, versuchen Sie diese mit einem
Behandlung entstehen kann. Je mehr Sie          hängt auch von Ihnen ab. Fragen Sie des­
                                                                                                                 vor allem abends eine gesunde, ausge­    Säureneutralisator zu behandeln. Falls
über eine Behandlung wissen, desto besser       halb, was Sie ganz konkret tun können, um
können Sie entscheiden, was Ihnen wichtig       Ihre Gesundheit positiv zu beeinflussen.
                                                                                                                 wogene, leichte Mahlzeit.                über längere Zeit keine Besserung ein­
ist, desto mehr wissen Sie über mögliche        Auch bei chronischen Erkrankungen kön­                                                                    tritt, kontaktieren Sie Ihren Hausarzt.
Nebenwirkungen, die auftreten können.           nen Sie dazu beitragen, ein Fortschreiten

                                                                                                                        3
                                                zu verlangsamen oder zu verhindern.
                     3
 Wie wahrscheinlich sind die
 Vor- und Nachteile?

Sie sollten nicht nur wissen, welches die
                                                                                                                                     Chronische Refluxbeschwerden
Chancen und Risiken einer Behandlung
                                                                                                                                     Leiden Sie seit Langem unter Reflux-Symptomen
sind, Sie sollten auch wissen, wie gross die
                                                                                                                                     und sind diese mit den gängigen Säureblockern
Wahrscheinlichkeit ist, dass diese eintre­
ten. Lassen Sie sich dazu von Ihrer Ärztin,
                                                                                                 Zum Autor                           nicht in den Griff zu kriegen, lohnt sich eine
                                                                                                 Prof. Dr. med. Urs Zingg
Ihrem Arzt aufklären und wägen Sie im Ge­                                                        Chefarzt Chirurgische Klinik,
                                                                                                                                     ­spezialisierte Abklärung, zum Beispiel in unserem
spräch ab, welchen Einfluss die Behand­                                                          Leiter Refluxzentrum                 ­Refluxzentrum.
lung auf Ihren Gesundheitszustand und Ihre                                                       Refluxzentrum Spital Limmattal
Lebensumstände haben kann.                                                                       +41 44 733 21 26
                                                                                                 refluxzentrum@spital-limmattal.ch
LIMMIinside - "smarter medicine" - weniger kann mehr sein Im Blickpunkt - Spital Limmattal
Auf Visite                                                       12 / 13   LIMMIinside                                               #14 — April 2022

  PETRA TSCHARNER:
                                                                                   Dem Namen nach sind Sie                      Waren Human Resources und
                                                                                   Bündnerin. Sind Sie dort geboren?            Gesundheitswesen die Kombina-
                                                                                                                                tion, die Sie sich beruflich schon
  DEN LIMMIWAY WEITER-
                                                                                   Nein, im Gegenteil: Ich bin in den
                                                                                   ­tiefsten Achtzigern in Zürich-Seebach       immer vorgestellt hatten?
                                                                                    gross­geworden.                             Das Gesundheitswesen tatsächlich, das
  ENTWICKELN                                                                       Spüren Sie trotzdem «etwas
                                                                                                                                Kaufmännische hatte ich weniger im
                                                                                                                                Fokus. Ich wollte in meiner Jugend in
                                                                                   Bündnerisches» in sich? Eine                 die Pflege oder Ärztin werden. Ich habe
                                                                                   «typische» Eigenschaft?                      Informationsveranstaltungen oder
                                                                                   Das Wappentier meines Heimatkan­             Schnuppertage in diesen Berufen absol-
                                                                                   tons und mein Sternzeichen sind iden­        viert, jedoch sehr schnell festgestellt,
                                                                                   tisch (beides Steinbock, Anm. d. Red.),      dass ich mit Blutsehen und Spritzen­
                     Herzlichkeit und Fairness sind für                            das drückt ab und an schon durch –           setzen meine liebe Mühe habe. So bin
                                                                                   und das ich möchte an dieser Stelle          ich im Kaufmännischen gelandet.
                     sie wichtige Faktoren im ohnehin                              auch nicht weiter ausführen (lacht).
                     strengen Arbeitsalltag.                                                                                    … und danach haben Sie
                                                                                   Sie sind seit Dezember 2021                  sich direkt ins «Abenteuer HR»
                                                                                   Leiterin Human Resources im LIMMI:           gestürzt?
                                                                                   Haben wir Ihnen einen schönen                Ja, gleich nach der Lehre zog es mich
                                                                                   Empfang bereitet?                            immer näher zum «Abenteuer HR».
                                                                                   Auf jeden Fall, vom ersten Moment an.
                                                                                                                                 Warum dahin?
                                                                                   Was ist Ihnen besonders                      In erster Linie, weil ich dort nach der
                     Petra Tscharner                                               aufgefallen?                                 Berufslehre eine Einstiegschance be­
                     Leiterin Human
                     Resources
                                                                                   Auffällig für mich waren insbesondere        kommen habe. Während meiner soge­
                                                                                   die Freundlichkeit, grosse Herzlichkeit      nannten Lehr- und Wanderjahre bin
                                                                                   und Hilfsbereitschaft. Dann die pragma-      ich dem Fachbereich treu geblieben
                                                                                   tische Grundhaltung des LIMMIs und           und zunehmend mit den vielseitigen
                                                                                   natürlich der tolle Neubau.                  HR-Themen in Berührung gekommen.
                                                                                                                                Ich fands auf Anhieb spannend, habe be­
                                       Hallo Frau Tscharner. Wer sind Sie?         Was empfanden Sie als                        wusst in alle Teilbereiche reingeschaut
                                       Hm, schwierig – Ich bin transparent,        eher negativ?                                und mir diese mit den Jahren mehr und
                                       offen, herzlich, mit klaren Vorstellungen   Das ist wirklich schwierig zu beantwor­      mehr verinnerlicht. Heute weiss ich
«Wer möchte, kann im                   und Zielen. Ich koche nicht wahnsin-        ten. Es gibt überall Dinge, die auffallen    darum, was es heisst, «den Lohn zu ma­
                                       nig gut und sehe im Negativen immer         und gegebenenfalls überdacht werden          chen», die Administration zu führen, zu
LIMMI etwas mitbewegen,                etwas Positives: Das kommt mir dann         könnten. Ob ich das Wort negativ dafür       rekrutieren, das Case Management zu
ist nahe am Geschehen                  beim Kochen zugute (lacht).                 nutzen würde? Eher nein. Denn bevor          verwalten und und und. Genau das hilft
                                                                                   ich etwas kritisiere, möchte ich erst alle   mir nun, die strategischen und operati­
und kann Verantwortung                                                             Aspekte kennen und Zusammenhänge             ven Themen des Bereichs HR mit den
übernehmen.»                                                                       verstehen. So lerne ich jeden Tag das        Bedürfnissen der Vorgesetzten und Mit­
                                                                                   LIMMI noch besser kennen.                    arbeitenden zu vernetzen.
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Auf Visite                                                         14 / 15   LIMMIinside                                               #14 — April 2022

       Haben Sie als Frau aus der Praxis          Wie meinen Sie das?                         Dann hat der Lohn an                         Und was wünschen Sie sich
       nicht viel akademischen Gegen-             Wie erwähnt, haben sich Ausbildung          Bedeutung verloren?                          für Ihre Zukunft?
       wind heutzutage?                           und Praxis stark gewandelt. Neu sind        Jein. Unter anderem werden immate­           Im Grunde geht’s mir rundum gut. Ich
       Nun, die Frau aus der Praxis hat sich      Aufgaben wie Vermittlung, Beratung          rielle Werte immer wichtiger. Der Lohn       möchte einfach gesund bleiben dürfen
       selbstverständlich laufend weiterge­       und Unterstützung entlang aller Pro­        ist nach wie vor eine entscheidende          und weiterhin viele spannende und
       bildet. Stetige Weiterbildung gehört       zesse hinzugekommen. Wir lernen von         Grösse, als Arbeitgeber wollen wir je­       interessante Menschen kennenlernen –
       heutzutage für mich dazu, jedoch ist       Beginn weg, was unser Betrieb und der       doch zusätzlich «den neuen» An­              und demnächst Zeit finden für einen
       fundierte Praxis als ebenso wichtiges,     Markt nachfragen und haben so die           sprüchen gerecht werden.                     Besuch im Theater oder in der Oper.
       ergänzendes Know-how aus meiner            Möglichkeit, die einzelnen Abteilungen
       Sicht unerlässlich. Zudem ist es für       gezielt zu entlasten – nicht nur bei        Was zeichnet das LIMMI als                   Frau Tscharner, herzlichen Dank für
       mich ein absolutes MUST, die Bedürf­       administrativen Aufgaben.                   Arbeitgeber aus?                             das offene und interessante Gespräch.
       nisse und Herausforderungen der Vor­                                                   Ich denke, für das LIMMI entscheiden         Ihnen und Ihrer Familie wünschen
       gesetzten und Mitarbeitenden einer­        Was ist für Sie persönlich zwischen-        sich viele deshalb, weil unser Spital        wir alles Gute für die Zukunft und vor
       seits und des Arbeitgebers andererseits    menschlich der schwierigste Aspekt          gleichzeitig ein Grossbetrieb UND            allem gute Gesundheit.
       zu erkennen und zu verstehen.              Ihrer Arbeit?                               überschaubar ist. Wer möchte, kann
                                                  Das sind sicherlich Beratungsgespräche      hier etwas mitbewegen, ist nahe am
       Gibt es ein Klischee, das Sie immer        rund um Krankheitsfälle, Absagen            ­Geschehen und kann Verantwortung
       wieder antreffen und das Sie nervt?        nach einem langen Recruiting-Prozess         übernehmen. Wir schaffen es meiner
       HR-Abteilungen werden oftmals noch         und natürlich Kündigungen.                   Meinung nach gut, das rüberzubringen.
       als reine Verwalter angesehen. Dabei ist                                                Dennoch spüren wir zunehmend, wie
       das längst überholt …                      Was ist Ihrer Meinung nach                   schwierig es ist, Fachkräfte zu rekrutie­
                                                  die Kernkompetenz in solchen                 ren. Diese Entwicklung macht auch
                                                  Situationen?                                 vor uns nicht halt. Deshalb erachte ich
                                                  Dem Visavis das Gefühl zu geben, dass        es als wichtig, dass wir zukünftig das
«Wir lernen von Beginn weg,                       sie oder er fair behandelt wird. Das ist     sogenannte Employer Branding noch
                                                                                                                                                     Steckbrief
                                                  anspruchsvoll und dennoch so simpel:         mehr verstärken. Das muss nicht im­
was unser Betrieb und der Markt                   Behandle dein Visavis so, wie du auch        mer teuer sein.
                                                                                                                                                     Petra Tscharner, 04.01.1976

nachfragen und haben so die                       behandelt werden möchtest. Das er­                                                                 Lieblingsort im LIMMI
                                                  reicht man am besten mit klarer und         Was wünschen Sie dem LIMMI                             Empfang – dort spürt man das Spital,
Möglichkeit, die einzelnen Ab­tei-                fairer Kommunikation.                       für die Zukunft?                                       seine Dynamik
lungen gezielt zu entlasten –                                                                 Lang anhaltenden Erfolg und dass es                    Lieblingsgericht
                                                  Was war früher der wichtigste               die dynamischen Herausforderungen
nicht nur bei administrativen                                                                                                                        Spaghetti bolognese
                                                  Aspekt für die Bewerbenden?                 weiterhin so gut meistert – und dass                   Lieblingsgetränk
Aufgaben.»                                        Früher ganz klar Lohn und Status.           es uns gelingt, die Mitarbeitenden                     Wasser oder Rotwein zu den Bolo
                                                                                              zu halten und zu begeistern für das
                                                                                                                                                     Wunschberuf als Kind
                                                  Was ist es heute?                           LIMMI und den LIMMIway.
                                                                                                                                                     Pflegefachfrau oder Ärztin
                                                  Heute sind es eher Lifestyle-Aspekte:
                                                  flexible Arbeitszeitmodelle, Work-Life-                                                            Nächstes Ferienziel
                                                  Balance, Patchworkfamilien, Förde­                                                                 Das lasse ich auf mich zukommen
                                                  rung von Weiterbildung, um nur die
                                                  gerade gängigsten zu nennen. In Kom­
                                                  bination mit den zahllosen unter­
                                                  schiedlichen Lebensentwürfen gibt es
                                                  am Ende unendlich viele Bedürfnisse,
                                                  die wir abzuholen versuchen.
LIMMIinside - "smarter medicine" - weniger kann mehr sein Im Blickpunkt - Spital Limmattal
Auf Herz und Nieren                                                        16 / 17   LIMMIinside                                                               #14 — April 2022

                                                                                                                  klingen diese Symptome bei den meis­                   erkannt werden. Ebenso wird der
              SPRECHSTUNDE FÜR TRAUMATISCHE                                                                       ten Patientinnen und Patienten innert                  Schweregrad der Hirnverletzung noch­
                                                                                                                  Tagen bis Wochen wieder ab.                            mals evaluiert. So können weitere Ab­
              HIRNVERLETZUNGEN                                                                                                                                           klärungen und eine frühzeitige Therapie
                                                                                                                  Für eine erfolgreiche Behandlung ist es                eingeleitet werden.
              Von Dr. med. Georg Egli und Dr. med. Arby Babians                                                   zentral, dass die betroffenen Personen
                                                                                                                  von Beginn weg medizinisch optimal                     Wie gehen wir vor?
                                                                                                                  begleitet werden. Klinische Arbeiten                   Voraussetzung ist, wie erwähnt, ein
              Eine Kopfverletzung ist einer der häufigsten Gründe,                                                haben gezeigt, dass es von grossem                     standardisiertes Vorgehen, das bereits
                                                                                                                  Vorteil ist, bei allen Patientinnen und                beim Eintreffen auf der Notfallstation
              den Notfall aufzusuchen. Jährlich kommen rund                                                       Patienten im Zeitraum von zwei bis                     beginnt. Im Spital Limmattal werden
              150 Patientinnen oder Patienten mit derartigen                                                      drei Wochen nach einem solchen Vor­                    die Patientinnen und Patienten im
                                                                                                                  fall eine standardisierte Befragung und                Anschluss an die erste Beurteilung
              Ver­letzungen auf die chirurgische Notfallstation                                                   Untersuchung durchzuführen. Dabei                      nach dem international anerkannten
              des Spitals Limmattal.                                                                              geht es in erster Linie darum, häufig
                                                                                                                  auftretende Probleme – zum Beispiel
                                                                                                                  Lagerungsschwindel oder Schmerzen –                                    «Oft sind es jüngere
                                                                                                                  zeitnah zu behandeln und Fehlent­­-
              Überwiegend handelt es sich um leich­                     Was ist eine traumatische                 wicklungen, die sich zu chronischen
                                                                                                                                                                                         Patientinnen und
              te traumatische Hirnverletzungen,                         Hirnverletzung?                           Beschwerden entwickeln können, mög­                                    Patienten, die sich bei
              auch Hirnerschütterungen oder Com­                        Zur Diagnose einer traumatischen          lichst zu verhindern. Dank dieser Be­
                                                                        Hirnverletzung gehört eine mechani­       fragungen und Untersuchungen können
                                                                                                                                                                                         der Arbeit oder in
              motiones cerebri genannt. Zur Opti­
              mierung der Behandlungsqualität                           sche Einwirkung auf den Kopf, welche      ausserdem potenzielle Chronifizierungs-                                der Freizeit verletzen.»
              ­haben wir die interdisziplinäre Zusam-                   zu einem Bewusstseinsverlust und          gefahren bei Risikopatienten frühzeitig
               menarbeit zwischen Chirurgie und                         einer Gedächtnislücke (Amnesie) führt.
               Neurologie verstärkt und Anfang 2021                     In seltenen Fällen ist es möglich, dass
               die Sprechstunde für traumatische                        Letzteres fehlt.
               Hirnverletzungen eingeführt.
                                                                        Oft sind es jüngere Patientinnen und
                                                                        Patienten, die sich bei der Arbeit oder
                                                                        in der Freizeit verletzen. Bei älteren
                                                                        Menschen kommt es infolge einer Gang-
                                                                        unsicherheit zu Stürzen, die sich oft
                                                                        in häuslicher Umgebung ereignen.

                                                                        Nach einer traumatischen Hirnverlet­
                                                                        zung kann eine Vielzahl von Sympto­
                                                                        men auftreten. Die häufigsten sind
Dr. med. Georg Egli                Dr. med. Arby Babians                Schwindel, Kopf- und Nackenschmer­
Leitender Arzt Neurologie          Leitender Arzt Chirurgische Klinik
                                                                        zen, Sehstörungen, Konzentrations­
+41 44 733 25 51                   +41 44 733 24 63                     störungen, Schlafstörungen, eine er­
neurologie@spital-limmattal.ch     chirurgie@spital-limmattal.ch
www.spital-limmattal.ch/neurologie www.spital-limmattal.ch/chirurgie    höhte Ermüdbarkeit und psychische
                                                                        Störungen, wie beispielsweise Angst
                                                                        und ­Depression. Erfahrungsgemäss
                                                                                                                            Testung des Vestibulärsystems (vestibulär = den Gleichgewichtssinn betreffend):
                                                                                                                            Der Untersuchende dreht den Kopf der Patientin schnell um einige Grade.
                                                                                                                            Die Augenposition wird von einer Kamera aufgenommen und ausgewertet.
LIMMIinside - "smarter medicine" - weniger kann mehr sein Im Blickpunkt - Spital Limmattal
Auf Herz und Nieren                    18 / 19   LIMMIinside                                                 #14 — April 2022

                                         «T2»                 «SWI»             ATLS-Protokoll (ATLS = Advanced            Erbrechen, erschwerte Weckbarkeit,
                                                                                Trauma Life Support) und einem klar        Lähmungen, zunehmende Verwirrtheit
Verschiedene Aufnahmetechniken
im Vergleich. Die beiden Magnet-                                                definierten Algorithmus weiter abge­       oder Krämpfe (epileptische Anfälle),
resonanztomografie-Verfahren «T2»
                                                                                klärt, behandelt und überwacht. Dabei      aufmerksam. Bei deren Auftreten ist un­
und «SWI» zeigen unterschiedliche
Detaillierungsgrade: Die Hirnblutun-                                            bedienen wir uns eines neu etablierten     verzüglich ein erneuter Besuch des Not­
gen sind nur rechts (Spalte «SWI»)
gut sichtbar (rot eingekreist), links                                           Erstdokumentations-Formulars, wel­         falls angezeigt. Andererseits zeigt die
(Spalte «T2») sind praktisch k­ eine                                            ches die wichtigsten anamnestischen        Broschüre auf, welche zu erwartenden,
Hirnläsionen ­erkennbar. Das zeigt
auf, dass je nach Fragestellung ver-                                            (die Vorgeschichte / den Hergang be­       «normalen» Symptome in den ersten
schiedene MRI-Sequenzen ange-                                                   treffenden) und klinischen Befunde         Tagen nach dem Unfall auftreten kön­
zeigt sind.
                                                                                dokumentiert. Dazu gehören unter an­       nen und welches Verhalten in der Folge
                                                                                derem der Verletzungsmechanismus           richtig ist. Gleichzeitig mit dem Entlas­
T2: MRI-Sequenz, die vor allem                                                  und die Dauer der Amnesie (beide           sungsbrief erfolgt das Aufgebot in die
wasserhaltige Strukturen hervorhebt,
im Gehirn zum Beispiel Liquor (eine                                             anamnestisch) sowie der Glasgow            neurologische Sprechstunde für trau­
im zentralen Nervensystem vorkom-                                               Coma Score (GCS) und der neurologi­        matische Hirnverletzungen. In gewissen
mende Flüssigkeit) oder ein Ödem
(Schwellung).                                                                   sche Zustand (beide klinisch).             Fällen werden unsere Patientinnen und
                                                                                                                           Patienten telefonisch kontaktiert, um
SWI: Susceptibility-weighted imaging
(dt: suszeptibilitätsgewichtete MRT):                                           Häufig ist zusätzlich eine radiologische   abzuklären, ob ein persönlicher Termin
MRI-Sequenz, die vor allem sensitiv
ist für die venöse Gefässarchitektur
                                                                                Untersuchung mittels Computertomo­         im Spital überhaupt nötig ist.
und so hochsensitiv Mikroblutungen                                              grafie notwendig, um potenziell ge­
sowie Eisenablagerungen detektie-
ren lässt.                                                                      fährliche intrakranielle (innerhalb des    Wer wird untersucht?
                                                                                Schädels) Verletzungen, wie zum Bei­       Alle auf der Notfallstation des Spitals
                                                                                spiel eine Hirnblutung, auszuschlies­      Limmattal bereits untersuchten Patien­
                                                                                sen. Anschliessend werden die Patien­      tinnen und Patienten mit traumatischer
                                                                                tinnen und Patienten meist stationär       Hirnverletzung, die 14 Jahre oder älter
                                                                                aufgenommen und während mindes­            sind.
                                                                                tens 24 Stunden überwacht. Nach ei­
                                                                                nem unauffälligem Verlauf können sie
                                                                                danach wieder nach Hause entlassen
                                                                                werden. Im Rahmen des Austrittsge­
                                                                                sprächs instruieren wir die Betroffenen
                                         Computertomografie                     explizit, worauf sie in den nächsten
                                                                                Tagen besonders achten müssen, und
Computertomografie, wie sie auf
der Notfallstation gemacht wird.                                                geben ihnen zudem eine schriftliche
Mit dieser Aufnahmetechnik sind
nur grössere Blutungen sichtbar,
                                                                                Patienteninformation mit. Darin machen
wie zum Beispiel die rot einge­                                                 wir einerseits auf Warnsymptome, wie
zeichnete Subduralblutung.
                                                                                starke Kopfschmerzen, wiederholtes

                                                                                                                           Links: Spezialbrille zur Untersuchung von Augenbewegungen
                                                                                                                           (z. B. bei Lagerungsschwindel)
                                                                                                                           Rechts: Riechstifte zur Prüfung des Riechvermögens
Auf Herz und Nieren                                                     20 / 21   Blickwechsel   #14 — April 2022

Was machen wir in der                         basierend auf den Symptomen, die
Sprechstunde?                                 Überweisung zu einer spezifischen
Erfolgt ein Aufgebot in die Sprechstun­       Therapie. Besonders hervorzuheben ist
de, werden Anamnese und Primärver­            an dieser Stelle die Zusammenarbeit
lauf noch einmal detailliert erfasst und      mit der unter anderem auf Schwindel­
mit den Angaben im Erstdokumenta­             behandlung spezialisierten Physio­
tions-Formular abgestimmt. Zudem              therapie im Spital Limmattal.
werden die erfolgten Untersuchungen
inklusive Computertomografie erneut           Überwiegend bleibt es bei diesem
genau studiert.                               einen Sprechstundentermin und den
                                              Empfehlungen zur Nachbehandlung
Ziel ist es, sowohl vorbestehende nega­       durch den Hausarzt – mit einem Vor­
tive Einflussfaktoren (zum Beispiel           schlag zur Reintegration in den Arbeits­
­Alkoholmissbrauch, Risikoverhalten,          prozess. Vereinzelte Patientinnen und
 psychische Erkrankungen) wie auch            Patienten kontrollieren wir nach, um
 potenzielle Gefahren (sogenannte «red        die Resultate der erwähnten Zusatzun­
 flags») zu erkennen. Zusätzlich erfolgt      tersuchungen zu besprechen, den Ver­
 eine detaillierte neurologische Unter­       lauf zu beurteilen und gegebenenfalls
 suchung, unter anderem betreffend die        die Therapie anzupassen.
 Riech- und Gleichgewichtsfunktion,
 ­inklusive Lagerungsproben. Je nach          In der nun über einjährigen Erfahrungs-
  Befund erfolgt dann der Entscheid, ob       zeit haben wir beinahe ausschliesslich
  Zusatzuntersuchungen, wie ein MRI           positive Rückmeldungen erhalten –
  oder eine neuropsychologische Unter­        hausärzte- wie patientenseitig. Ein wei­
  suchung, erforderlich sind. Erfahrungs­     terer, für uns ebenso bedeutender Punkt
  gemäss geht es zu diesem Zeitpunkt          ist die Qualitätskontrolle der eigenen
  über 50 Prozent der Patientinnen und        Akutbehandlung. Zudem konnte die in-
  Patienten bereits wieder gut. Falls die     terne interdisziplinäre Zusammenarbeit
  Ergebnisse in der Sprechstunde ein          deutlich gestärkt werden.
  ­anderes Vorgehen signalisieren, erfolgt,

                     Herzlich willkommen, Herbert Seybold!
                     Die Illustrationen stammen zukünftig aus der flinken Feder des
                     unermüdlichen Grafikers, Malers und Illustrators – zum Auftakt auch
                     das Titelbild.

                     Seine illustrativen Arbeiten sind breit gefächert und reichen von
                     Buchillustrationen über Ausstellungsarbeiten bis hin zu Cartoons,
                     in denen seine Neigung zur Satire ihren Ausdruck findet. Oft schöpft
                     er die Ideen für seine Umsetzungen aus seinem kunst- und kultur­
                     geschichtlichen Interesse.

                     Herbert Seybold lebt und arbeitet heute in der Zentralschweiz.
Forum                              22 / 23   LIMMIinside                                                       #14 — April 2022

UROVIVA –
UROLOGIE IM SPITAL LIMMATTAL

                                                                    Urologische Kernkompetenzen
                                                                    im Spital Limmattal:

                                                                    – Krebsvorsorge                                     –   Endourologie (TUR, URS, PNL usw.)
                                                                    – Urologische Krebserkrankungen                     –   Rezum™ (Wasserdampftherapie)
                                                                      (Urologische Onkologie)                           –   Andrologie inkl. Kinderwunsch
                                                                    – Prostatakrebs, Nierenkrebs, Blasenkrebs,          –   Erektionsstörungen, IPP
                                                                      Hodenkrebs                                        –   Unterbindung (No-Scalpel-Vasektomie)
                                                                    – Onkochirurgie inkl. Da-Vinci®-Roboterchirurgie    –   Vasovasostomie (Refertilisierung)
                                                                    – Zweitmeinung (2nd Opinion)                        –   Urodynamik
                                                                    – Männergesundheit                                  –   Rekonstruktive Urologie
                                                                    – Prostatavergrösserung/Miktionsprobleme            –   Urogynäkologie
                                                                    – Steinleiden (Nierenstein, Blasenstein)
                                                                    – Infektionen/Entzündungen
                                                                    – Moderne Diagnostik (u.a. Prostatabiopsie,
                                                                      Zystoskopie)
                                                                    – Perineale MRI-fusionierte ultraschallgesteuerte
                                                                      Prostatabiopsie

Das Fachgebiet der Urologie umfasst die Vorsorge,                   Im Spital Limmattal wird der Limmat­                stata (Prostatektomie), der Harnblase
                                                                    taler Bevölkerung das gesamte am­                   (Zystektomie), des Harnleiters und der
Abklärung und Behandlung von Erkrankungen und                       bulante und stationäre Behandlungs­                 Niere (Nephroureterektomie, Nephrek­
Verletzungen der männlichen Geschlechtsorgane,                      spektrum der Urologie angeboten. Die                tomie, organ­erhaltende Nierenteilre­
                                                                    ausführliche Aufklärung und Behand­                 sektion).
des Urogenitalsystems sowie der Organe des Harn-                    lung aller urologischen Beschwerden
traktes (Nieren, Blase, Harnröhre und Harnleiter)                   und Krankheiten auf höchstem Ni­                    Für Patientinnen und Patienten sind
                                                                    veau garantieren das Fachärzteteam                  urologische Krankheitsbilder und
von Mann und Frau.                                                  vor Ort sowie spezialisierte Belegärz­              Behandlungen oft mit Unsicherheit
                                                                    te. Mit modernster Technologie werden               und Schamgefühlen verbunden. Nebst
                                                                    ebenso Eingriffe der hochspezialisier­              der fachlichen Kompetenz sind daher
                                                                    ten M
                                                                        ­ edizin umgesetzt. So folgt noch               die menschliche Zuwendung und eine
                                                                    im laufenden Jahr das neuste Modell                 hohe Sensibilität sehr wichtig – Wohl­
                                                                    des Da-Vinci®-Roboters, mit welchem                 befinden und Genesung stehen an
Uroviva Spital Limmattal                                            minimalinvasive Operationen durchge­                oberster Stelle.
Urdorferstrasse 100
8952 Schlieren                                                      führt werden, u. a. im Bereich der Pro­
044 733 24 39
uroviva@spital-limmattal.ch
www.uroviva.ch
Abteilungsrapport                                                                          24 / 25     LIMMIinside                                                               #14 — April 2022

AUS DEN FACHGEBIETEN
                                                                                                                                                                                Jubiläen                              Pensionierungen
                                                                                                                                                                                                                      (Dezember 2021 bis März 2022)

                                                                                                                                                                                35
Adipositaszentrum                            Dr. P. Leenhouts, Leitender Arzt Trauma­     Institut für Radiologie
Das Adipositaszentrum Limmattal              tologie, führt diese Operationen durch.      Wir begrüssen in unserem Team herzlich
                                                                                                                                                                                  Piccolo Norbert                     Cadisch Franziska
wächst weiter. Mit Fallzahlen, die uns       Ziel ist eine möglichst schmerzarme und      Frau Dr. med. (univ.) Marta Bobkiewicz,                                                 Hausdienst Equipe                   Sachbearbeiterin Patientenabrechnung
zur Nummer 2 in der Schweiz machen,          frühzeitige Mobilisation.                    die ihre Ausbildung am KSA absolvierte
und dem entsprechenden Bedarf an                                                          und dort als Oberärztin arbeitete, bevor                                                                                    Armbruster Alois

                                                                                                                                                                                30
                                                                                                                                                                                                                      Mitarbeiter Technischer Dienst
Nachkontrollen und Abklärungen wird          Die Anastomosen-Insuffizienz, sprich         sie für 1,5 Jahre ans AKH in Wien wech-
das Adipositaszentrum durch einen            Heilungsstörung einer Darmnaht, ist die      selte. Mit ihrem urogynäkologischen                                                                                         Knutti Monika
                                                                                                                                                                                  Pozzy Yvonne
dritten Internisten mit Fokus auf Adipo-     gefürchtetste Komplikation in der Dick-      Schwerpunkt ergänzt sie unser Team her-                                                                                     Pflegehelferin
                                                                                                                                                                                  Ernährungsberatung
sitas-Medizin verstärkt. Die Pole-Position   darmchirurgie. In der Literatur werden       vorragend. Wir wünschen ihr viel Zu­                                                                                        Meier Silvia
wird das interdisziplinäre Team um           Raten zwischen 5 und 8 Prozent genannt.      friedenheit bei uns im LIMMI.                                                                                               Dipl. Pflegefachfrau

                                                                                                                                                                                25
Dr. Thomas Köstler sicher bald erreichen.    Im Spital Limmattal weisen wir in den                                                                                                                                    Thanabalasingam Sinnathurai
                                             letzten Jahren eine sehr tiefe Rate von      Medizinische Klinik                                                                     Bachmann Thomas                     Mitarbeiter Küche
Apotheke                                     durchschnittlich 2,3 Prozent aus. Gründe     Wir begrüssen herzlich in der medizi-                                                   Notfall-Pflege
                                                                                                                                                                                                                      Trapano Antonietta
Seit 1.1.22 unterstützt uns Alessandro       dafür sind die grosse Erfahrung der Ope-     nischen Klinik: Frau med. pract. Karin
                                                                                                                                                                                                                      Mitarbeiterin Hausdienst
Mozzetti als Apotheker. Beinahe zeit-        rateure, die intraoperative Prüfung der      Züger, Oberärztin, und Herrn Dr. med.      Pflegezentrum LIMMIcura (links)

                                                                                                                                                                                20
gleich hat er sein Nachdiplomstudium         Darmdurchblutung mit Indocyaningrün          Pascal Bezel, Oberarzt i. V., und wün-                                                                                      Rellstab Anna Barbara
zum FPH in Spitalpharmazie begonnen          und spezieller Kamera, die Durchführung      schen beiden zum Start nur das Beste.                                                                                       Sitzwache
                                                                                                                                                                                  Milos Marica
und wird dieses in vier Jahren mit dem       modernster Narkosetechniken und die                                                                                                  Patientenservice                    Nauze Frieda
eidgenössisch anerkannten Titel «FPH         stringente Einhaltung unserer postoperati-   Hämatologie                                                                                                                 Arztsekretärin
                                                                                                                                     Neubau Pflegezentrum                         Goncalves Ribeiro Maria Marcolina
in Spitalpharmazie» abschliessen. Wir        ven Rehabilitationsprotokolle.               Wir begrüssen Dr. med. Xenia Darphin,                                                   Hausdienst Reinigung                De Francesco Maddalena
                                                                                                                                     LIMMIcura
wünschen Herrn Mozzetti viel Spass                                                        Oberärztin Hämatologie, in unserem                                                                                          Mitarbeiterin Wäscherei
                                                                                                                                     Auf Kurs – Allen Widrigkeiten und            Schweer Anita
im LIMMI sowie viel Erfolg im Studium.       Finanzen/Administration                      Team. Frau Darphin besitzt neben den
                                                                                                                                     Auswirkungen der Pandemie zum Trotz          PflD 4. Stock OPK Ost               Kräuchi Theres
                                             Erfolgsgeschichte LIMMIviva: Der Spital-     Facharzt-Titeln für Allgemeine Innere                                                                                       Dipl. Pflegefachfrau
                                                                                                                                     konnte mittlerweile der Übergabeter-         Speckmann-Peters Cilia
Brustzentrum                                 verband Limmattal hat den Gesamtkredit       Medizin und Hämatologie ein CAS in
                                                                                                                                     min für den Neubau Pflegezentrum für         IPS-Pflege
Mit grosser Freude dürfen wir die erfolg-    von CHF 275,7 Mio. bemerkenswerter-          Gender Medicine, ein Studiengang, der
                                                                                                                                     den 14.9.22 formal bestätigt werden.
reiche Zertifizierung unseres Brust-         weise um CHF 0,8 Mio. unterschritten.        an der Uni Zürich erstmals angeboten                                                    Nogueira Marcia
                                                                                                                                     Die offizielle Eröffnungsfeier findet am
zentrums Zürich Plus, gemeinsam mit          Ausserdem erfolgte die Finanzierung des      wurde.                                                                                  PZ 2. Stock
                                                                                                                                     17.9.22 statt.
unserem Partner Brust-Zentrum Zürich         Spitalneubaus vollständig selber, ohne
verkündigen. Mit dem Q-Label der             finanzielle Belastung der Verbandsge-        Onkologie

                                                                                                                                                                                15
                                                                                                                                     Die Vorabnahmen auf der Baustelle, wie                                           LIMMIinside #14
Krebsliga Schweiz garantieren wir nicht      meinden, das heisst ohne Steuergelder.       Am 11.4.22 hat Herr PD Dr. med. Dirk                                                                                        April 2022 – Erscheint dreimal jährlich
                                                                                                                                     auch die Verfeinerung der Terminpla-
nur medizinische Versorgung auf höchs-                                                    Kienle die ärztliche Leitung der Onko-                                                  Schwanda Michael
                                                                                                                                     nung für diese wichtige Phase vor und        Kardiologie
tem Niveau, sondern stellen auch die         Human Resources                              logie übernommen. Wir wünschen                                                                                              Redaktion:
                                                                                                                                     beim Bezug, sind in vollem Gange. Es
Weiterführung unserer Leistungsaufträge      Wir bedanken uns gleich bei drei Mit-        ihm einen guten Start. Seit dem 1.2.22                                                  Mädel-Guler Jeannette               – Stefan Strusinski
                                                                                                                                     stehen anspruchsvolle Monate bevor,
in der Spitalleistungsgruppe «Gynäkolo-      arbeitenden für das wertvolle Engage-        unterstützt uns zudem Dr. phil. Theresa                                                 Leitung Dept. 3                       Leiter Medienstelle und Unternehmens-
                                                                                                                                     denen wir jedoch mit Freude entgegen-
gische Brustkrebserkrankungen» (GYN2)        ment: Alexandra Pita, Assistentin HR         Tondorf als Psychoonkologin in der                                                      Paradzik Ruzica                       kommunikation (Leitung)
                                                                                                                                     sehen.
sicher. Herzlichen Dank allen Beteiligten    (28.2.22), Sladana Vuckovic, Team-           Betreuung unserer onkologischen Patien­                                                 PflD 5. Stock Medizin Ost           – Katharina Bruggmann
für den grossen Einsatz in den vergan-       leiterin Payroll (31.3.22), und Vesna        tinnen und Patienten. Frau Dr. med.                                                                                         	Marketing/Kommunikation (Produktion)
                                                                                                                                     Uroviva Spital Limmattal                     Schmid Christine
genen intensiven Monaten.                    Devald, Bereichsleiterin (31.3.22). Für      Claudine Egger gratulieren wir herzlich                                                                                     Fotografie:
                                                                                                                                     Dr. Martin von Ribbeck ist das neueste       Leitung Frauenklinik
                                             die Zukunft wünschen wir allen nur das       zur Beförderung zur stv. Leitenden                                                                                          –   Jürg Waldmeier, Zürich
                                                                                                                                     Mitglied im Team von Uroviva Spital
Seit Kurzem führen wir sogenannte sono-      Beste. Neu begrüssen wir in unserem          Ärztin.                                                                                                                     –   Flavian Cajacob, Zürich
                                                                                                                                     Limmattal und übernimmt die Funktion

                                                                                                                                                                                10
grafisch gesteuerte Vakuumbiop­sien          tatkräftigen Team Alexandra Schiesser,                                                                                                                                   –   Goran Potkonjak, Uster
                                                                                                                                     eines Oberarztes. Herzlich willkommen.                                           –   Baby Smile Fotografie, Zürich
durch. Auf diese Weise können wir gut-       Bereichsleiterin (1.3.22), Tenba Dhar-       Pflege
                                                                                                                                                                                  Barroso Angelo                      –   Spital Limmattal, Schlieren
artige Befunde in der Brust bis zu einer     shing, Bereichsleiter (1.6.22), und Astrid   Wir gratulieren herzlich: Bettina Frank,                                                PflD 5. Stock Medizin West
Grösse von 25 Millimetern ambulant           Sieber, Fachspezialistin Payroll (1.6.22).   Stationsleiterin Wochenbett / Operative                                                                                     Konzept:
                                                                                                                                                                                  Duman Yunus                         – Calydo AG
und unter Lokalanästhesie entfernen.         Allen einen gelungenen Start im LIMMI        Kliniken 3 Ost, hat ihr MAS in Leader­
                                                                                                                                                                                  Sitzwachen
Dies ersetzt eine Vollnarkose und einen      und viel Spass mit ihren neuen Auf­          ship und Management an der ZHAW                                                                                             Auflage:
chirurgischen Eingriff.                      gaben.                                       erfolgreich abgeschlossen.                                                              Egli Georg                          5000 Ex.
                                                                                                                                                                                  Neurologie
                                                                                                                                                                                                                      Nächste Ausgabe:
Chirurgische Klinik                          Institut für Anästhesie &                    Pflegezentrum                                                                           Holliger Maya                       August 2022
Transiliakale-transsakrale Schrauben-        Intensivmedizin                              Die überarbeitete und aktualisierte                                                     Restauration
                                                                                                                                                                                                                      Redaktionsschluss:
osteosynthese (TITS): Seit Ende 2021         Wir freuen uns, an dieser Stelle Dr. med.    Strategie des Pflegezentrums Spital                                                     Kummer Sandra                       30. Juni 2022
werden bei uns Patientinnen und              Pascale Monika Pia Ablinger als neue         Limmattal wurde am 16.3.22 vom                                                          Radiologie
Patienten mit geriatrischen Beckenfrak-      Leitende Ärztin willkommen zu heissen.       Verwaltungsrat verabschiedet.                                                                                               Adresse:
turen – bei anhaltenden Beschwerden          Als äusserst qualifizierte Anästhesiologin                                                                                                                               Spital Limmattal
                                                                                                                                                                                                                      LIMMIinside
oder erschwerter Mobilisation nach           ist sie seit 1.3.22 wertvoller Bestandteil
                                                                                                                                                                                                                      Urdorferstrasse 100, CH-8952 Schlieren
konservativem Therapieversuch – mittels      unseres Teams im Institut für Anästhesie
TITS-Verschraubung versorgt.                 & Intensiv­medizin.                                                                                                                                                      T +41 44 733 11 11
                                                                                                                                                                                                                      limmiinside@spital-limmattal.ch
26 / 27                                                   #14 — April 2022

                           LIMMIchnöpf
                           Diese Kleinen sind bereit,
                           die grosse Welt zu erobern.

                           Hier sind 9 unserer 335 Neugeborenen
                           von Dezember 2021 bis März 2022.

                                                                                                                   Gülsen, 12. Januar 2022
                                                                                                                   7.53 Uhr, 2925 g, 48 cm

                                                                                                                                                 Rajan, 26. Dezember 2021
                                                                                                                                                 7.11 Uhr, 3890 g, 52 cm

                                                        Jasper, 4. Februar 2022
                                                        8.00 Uhr, 3420 g, 50 cm

Finn-Leano, 11. Februar 2022
14.35 Uhr, 3040 g, 51 cm

                                                                                                              Leon Matts, 19. Januar 2022
                                                                                                              14.26 Uhr, 3860 g, 52 cm

                                                                                                                                             Ella, 23. Februar 2022
                                                                                                                                             18.10 Uhr, 2685 g, 47 cm

Klara, 27. Dezember 2021
12.20 Uhr, 4510 g, 54 cm

                                                                Mael, 4. März 2022                   Amar, 25. März 2022                                        MEHR «JÖH»?
                                                                23.42 Uhr, 3770 g, 50 cm             0.00 Uhr, 3395 g, 49 cm
                                                                                                                                                                Auf www.spital-limmattal.ch/babys
                                                                                                                                                                finden Sie alle unsere Schnügel.
Aus dem medizinischen Fachidiotikon:

Radio-
fre-
quenz-
obli-                                  Obliteration beschreibt in
                                       der Medizin eine operative

tera-
                                       Methode zum Veröden/Ver-
                                       schliessen von Gefässen.
                                       Mit der Radiofrequenzoblite-
                                       ration können Krampfadern
                                       mithilfe von Ultraschall von
                                       innen her verschlossen wer-

tion
                                       den. Das zu verschliessende
                                       Blutgefäss wird punktiert,
                                       eine Elektrode eingeführt und
                                       die Venenwand mittels Radio-
                                       wellen kontrolliert erhitzt.
                                       Dadurch schrumpfen die
                                       umliegenden Fasern, was
                                       zum Verschluss der Krampf­
                                       ader führt.
                                       Radiofrequenzobliteration:
                                       von lateinisch: «radius» – Strahl, «frequentia» –
                                       Häufigkeit/Schwingung, «oblitum» (Partizipform
                                       von oblinere) – verstopfen
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