Lokale Entwicklungsstrategie der LAG Regionalentwicklung im Landkreis Schwandorf e.V.
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Lokale Entwicklungsstrategie der LAG Regionalentwicklung im Landkreis Schwandorf e.V. Workshops & Bürgerbeteiligung: Regionalkonferenz II in Schwandorf Büro für Kreis- und Regionalentwicklung Landratsamt Schwandorf Wackersdorferstr. 80 92421 Schwandorf Unterstützung durch: Schule für Dorf- und Landentwicklung Plankstetten
Lokale Entwicklungsstrategie Landkreis Schwandorf INHALT A Evaluierungsberichte Leader 2007-2013 ........................................................................................................................................................... 1 1. Methode ....................................................................................................................................................................................................... 1 2. Lokale Aktionsgruppe(N) – Früher ................................................................................................................................................................ 1 LAG und LEADER: Aus zwei mach eins ...................................................................................................................................................... 1 3. Entwicklungsstrategie – Projekte & Zielerreichung ....................................................................................................................................... 2 4. Zusammenfassung ....................................................................................................................................................................................... 2 Zusammenfassung der wichtigsten Konsequenzen für den neuen LES- Prozess ........................................................................................ 3 B Lokale Entwicklungsstrategie LEADER 2014-2020 ........................................................................................................................................... 4 1. Festlegung des Neuen LAG-Gebiets ............................................................................................................................................................ 4 Weitere regionale Initiativen ......................................................................................................................................................................... 6 2. Lokale Aktionsgruppe ................................................................................................................................................................................... 9 2.1. Rechtsform, Zusammensetzung, Struktur ............................................................................................................................................. 9 2.2. Aufgaben und Arbeitsweise................................................................................................................................................................. 11 2.3. Geschäftsführung / LAG Management ................................................................................................................................................ 14 3. Ausgangslage und SWOT-Analyse ............................................................................................................................................................ 16 3.1. Strukturdaten Raumstruktur und Demografische Entwicklung ............................................................................................................. 16 3.2. SWOT als Resultat der Bürgerbeteiligung – Stärken und Schwächen ................................................................................................. 21 3.3. Ableitung des Entwicklungsbedarfs ..................................................................................................................................................... 25 3.4 bestehende Planungen/Initiativen in LES -relevanten Bereichen .......................................................................................................... 27 4. Ziele der Entwicklungsstrategie und ihre Rangfolge ................................................................................................................................... 28 innovativer Charakter für die Region .......................................................................................................................................................... 28 Beitrag zu den übergreifenden ELER-Zielsetzungen „Umweltschutz“ und „Eindämmung Klimawandel/Anpassung an dessen Auswirkungen“ ........................................................................................................................................................................................... 29 Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen des demographischen Wandels ...................................................................................... 29 Mehrwert durch Kooperationen .................................................................................................................................................................. 30 4.1. Europa 2020 und ELER-Prioritäten: .................................................................................................................................................... 32 4.2. projektbezogene und prozessbezogene Handlungsziele ..................................................................................................................... 33 4.3. qualitative und quantitative Indikatoren für die Zielerreichung ............................................................................................................. 41 4.4. Finanzplanung .................................................................................................................................................................................... 42 4.5. Bürgerbeteiligung und Einbeziehung der Ergebnisse .......................................................................................................................... 43 5. LAG-Projektauswahlverfahren .................................................................................................................................................................... 45 Regeln für das Projektauswahlverfahren .................................................................................................................................................... 45 Projektauswahlkriterien .............................................................................................................................................................................. 46 6. Prozesssteuerung und Kontrolle................................................................................................................................................................. 50 Aktionsplan ................................................................................................................................................................................................ 50 Monitoring .................................................................................................................................................................................................. 53 Evaluierung................................................................................................................................................................................................ 54
Lokale Entwicklungsstrategie Landkreis Schwandorf ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1 Gebietskulisse mit 2 LAGen bis 2014 ................................................................................................................................................ 1 Abbildung 2 LAGen früher und heute .................................................................................................................................................................... 4 Abbildung 3 LEP Bayern 2013 Auszug Strukturkarte ............................................................................................................................................ 5 Abbildung 4 andere regionale Initiativen ............................................................................................................................................................... 6 Abbildung 5 Gründungsversammlung der neuen LAG .......................................................................................................................................... 9 Abbildung 6 Organigramm Strukturen und Abläufe ............................................................................................................................................. 11 Abbildung 7 Teile d. Steuerkreises der LAG mit LEADER-Manager Herr Pilz (3. v. r.) auf der Gründungsversammlung ..................................... 12 Abbildung 8 Netzwerkarbeit ................................................................................................................................................................................ 15 Abbildung 9 Flächennutzung Vergleich BY-OPF-SAD ........................................................................................................................................ 16 Abbildung 10 Einpendler - Auspendler ................................................................................................................................................................ 17 Abbildung 11 Beschäftigte nach Beruf und Alter 2013 ........................................................................................................................................ 18 Abbildung 12 Bevölkerungsentwicklung LK SAD ................................................................................................................................................ 19 Abbildung 13 Altersverteilung 2012 und 2032 ..................................................................................................................................................... 19 Abbildung 14 Übernachtungszahlen Landkreis Schwandorf ................................................................................................................................ 20 Abbildung 15 der Weg zur LES ........................................................................................................................................................................... 25 Abbildung 16 Bürgerbeteiligung: Regionalkonferenz I in Schönsee .................................................................................................................... 25 Abbildung 17 Ableitung der Ziele der LES .......................................................................................................................................................... 26 Abbildung 18 Interaktion der Ziele ...................................................................................................................................................................... 31 Abbildung 19 Bürgerbeteiligung: Regionalkonferenz II in Schwandorf................................................................................................................. 43 Abbildung 20 Zeitschiene Entstehung der LES ................................................................................................................................................... 44
Lokale Entwicklungsstrategie Landkreis Schwandorf A EVALUIERUNGSBERICHTE LEADER 2007-2013 1. METHODE Die LAG „Regionalentwicklungsverein im Landkreis Schwandorf e. V.“ bewirbt sich erstmals um die Anerkennung als LEADER-Region. Bislang waren zwei LAG-Gebiete im Landkreis vorhanden, die LAG Brückenland Bayern-Böhmen (bestehend 9 Kommunen im Nordosten des Landkreises) und die Netzwerkregion Oberpfälzer Seenland e. V. (bestehend aus 8 zentral gelegenen Kommunen des Landkreises). Die positiven Erfahrungen und Ergebnisse der vergangenen Förderperioden wurden durch Selbst-Evaluation der beiden Geschäftsstellen zusammengefasst und während der Laufzeit durch die jeweiligen Versammlungen der LAGen beurteilt und fortgeschrieben. Da sich durch die Veränderung der Gebietskulisse eine wesentliche Änderung ergibt, wurde im Jahr 2014 ein breit angelegter Regionalentwicklungsprozess initiiert, der erstmals alle 33 Kommunen des Landkreises erfasst. Es haben sich 114 Personen während der beiden Regionalkonferenzen aktiv in den Prozess eingebracht. In diesen neuen Prozess und damit in die zugrundeliegende LES flossen die Erkenntnisse, die aus diesen Evaluierungen und aus der Bürgerbeteiligung gewonnen wurden, ein. 2. LOKALE AKTIONSGRUPPE(N) – FRÜHER LAG UND LEADER: AUS ZWEI MACH EINS Abbildung 1 Gebietskulisse mit 2 LAGen bis 2014 LAG NETZWERKREGION OBERPFÄLZER SEENLAND E. V. Die sieben, an die Seenlandschaft angrenzenden, Kommunen (die Städte Neunburg vorm Wald und Nittenau, die Märkte Bruck i. d. Opf. in der Oberpfalz und Schwarzenfeld sowie die Gemeinden Bodenwöhr, Steinberg am See und Wackersdorf) arbeiteten schon seit den 1990er Jahren zusammen und haben sich 2008 mit der großen Kreisstadt Schwandorf zu einer LAG zusammengeschlossen. Die touristische Aufwertung und Vermarktung des Erholungs- und Freizeitgebietes in und um die Seen, die aus ehemaligen Braunkohletagebauten entstanden, waren eine der Hauptzielsetzungen des Vereins. Weitere Projekte wurden in den Bereichen demographischer Wandel und soziale Infrastruktur, erlebnisorientierte Präsentation der regionalen Kultur und Natur und Vernetzung umgesetzt (siehe auch detaillierter Evaluierungsbericht im Anhang unter Punkt 1). Leuchtturmprojekte, die eine deutlich über die Region hinausreichende Anziehungskraft haben, sind der Erlebnispark Wasser- Fisch-Natur in Wackersdorf und die Sternwarte mit Planetarium in Dieterskirchen. Die Teilregion bleibt in Form des Vereins Netzwerkregion Oberpfälzer Seenland e. V. und des kommunal getragenen Zweckverbands Oberpfälzer Seenland ein wichtiger Partner im Regionalentwicklungsprozess der Region und ist Unterstützer der neuen LAG. Es wird hauptsächlich mit dem Fokus auf touristische Profilierung weiter zusammengearbeitet werden. 1
Lokale Entwicklungsstrategie Landkreis Schwandorf LAG BRÜCKENLAND BAYERN BÖHMEN Die LAG Brückenland Bayern-Böhmen ist ein regionaler Zusammenschluss von elf Kommunen aus dem Landkreis Schwandorf (Markt Winklarn, die Gemeinden Altendorf, Guteneck, Niedermurach, Schwarzach b. Nabburg, Stadlern, Teunz, Thanstein und Weiding sowie die Städte Oberviechtach und Schönsee) und dem Markt Eslarn aus dem Nachbarlandkreis Neustadt an der Waldnaab. Der Fokus liegt auf grenzüberschreitenden und kulturellen Aktivitäten. Gemeinsam mit der tschechischen Nachbar- und Partnerregion Mikroregion Dobrohost, bildet die LAG Brückenland Bayern-Böhmen seit 2007 eine grenzüberschreitende Entwicklungsregion. Unter dem Leitziel der Sicherung und Steigerung der Lebensqualität wurden, begleitet von Marketingmaßnahmen, Projekte in den Handlungsfeldern: Steigerung der Attraktivität der Region als Lebens- und Wirtschaftsraum, Förderung der touristischen Entwicklung und nachhaltige Nutzung der natürlichen und kulturellen Ressourcen umgesetzt. Innerhalb des Projektbündels stachen als Leuchtturmprojekte die Radstationen entlang des Bayerisch- Böhmischen Freundschaftsradweges, der Bildungs- und Generationentreff in Oberviechtach und die Reaktivierung des Kommunbrauhauses in Eslarn hervor (siehe auch detaillierter Evaluierungsbericht im Anhang unter Punkt 1A Evaluierungsberichte Leader 2007-2013). Eine weitere Zusammenarbeit der Region im Rahmen von IRE und ILE/ISEK und deren Integration in die neue LAG ist derzeit in Vorbereitung. 3. ENTWICKLUNGSSTRATEGIE – PROJEKTE & ZIELERREICHUNG Die Projektentwicklung der beiden bislang bestehenden LAGen geschah in den Jahren 2007 bis 2013 unter Einbeziehung der öffentlichen Fachstellen, unter Zuhilfenahme der unterschiedlichen, zum Teil grenzüberschreitenden Partnernetzwerke und der Öffentlichkeit. Es wurden durch breite Bürgerbeteiligung Strategien und Konzepte entwickelt. Die darin festgelegten Schlüsselprojekte und Zielsetzungen gaben die Richtung für die in LEADER in ELER umgesetzten Projekte der Jahre 2007 bis 2013 vor. Im Ergebnis finden alle umgesetzten Projekte eine breite Zustimmung in der Bevölkerung und sind darüber hinaus auch ein spürbarer Gewinn für die Region. Die Evaluierungsberichte zu den Entwicklungsstrategien der beiden LAGen mit den bearbeiteten Handlungsfeldern und die Übersichten zur Zielerreichung und den umgesetzten Projekten befinden sich im Anhang unter Punkt 1. 4. ZUSAMMENFASSUNG Der LEADER in ELER-Prozess (2007-2013) brachte zahlreiche Neuerungen in die LAG-Region, unter denen besonders die Etablierung des bottom-up-Ansatzes, die Eröffnung neuer Perspektiven über den „Tellerrand“ der eigenen Kommune hinaus, die Entstehung neuer Netzwerke sowie natürlich die geförderten Projekte mit innovativem Charakter hervorzuheben sind. Insgesamt konnte dadurch einerseits eine Belebung der innovativen Stimmung in der Region erreicht werden, andererseits neue Erfahrungen gesammelt werden, die der künftigen Entwicklung zugute kommen und die in den, jetzt begonnenen, Prozess der Bündelung der Aktivitäten in einer landkreisweiten LAG einfließen konnten. Die eingesetzten Fördermittel und der angestoßene Prozess ermöglichten die Realisierung von Projekten, die einen langfristigen Beitrag zur Entwicklung unseres, größtenteils peripheren, ländlichen Raums leisten. Das bislang Erreichte bildet die Grundlage für die neue, darauf aufbauende Strategie und ihre Ziele. Die vergangenen Jahre reichen nicht aus, um die über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte gewachsenen regionalen Problemkonstellationen vollständig zu beseitigen – Der LEADER in ELER Prozess der vergangenen Jahre zeigte aber in der Vergangenheit einen erfolgversprechenden Weg auf, um ihnen wirksam zu begegnen, auf dem jetzt, durch die Gründung der landkreisweiten LAG und die neue Strategie und Zielausrichtung, die nächsten Schritte erfolgen werden. 2
Lokale Entwicklungsstrategie Landkreis Schwandorf ZUSAMMENFASSUNG DER WICHTIGSTEN KONSEQUENZEN FÜR DEN NEUEN LES- PROZESS Wichtigste Konsequenz und wesentlichste Änderung für den neuen LES-Prozess gegenüber den vergangenen Jahren ist die, den gesamten Landkreis umfassende, zusammenhängende Gebietskulisse der LAG Schwandorf. Die beiden vorhandenen LAGen Brückenland Bayern Böhmen und Oberpfälzer Seenland umfassten räumlich nur Teile des Landkreises Schwandorf (vgl. Abbildung 1). Um eine sinnvolle und zusammenhängende Gebietskulisse zu erreichen, wurde der gesamte Prozess zur Entwicklung der neuen Strategie landkreisweit angelegt. Die bislang vorhandenen Gebietsgrößen hatten sich in der Rückschau auf die Periode 2007-2013 als teilweise hinderlich bei der Umsetzung von übergreifenden Projekten im Bereich Energie und als zumindest problematisch bei Themen, die nicht an Ortsgrenzen Halt machen (z.B.: Demographie und daraus resultierende Problematiken, siehe auch Evaluierungsbericht LAG Brückenland im Anhang unter Punkt 1) herausgestellt und können nun, durch die Erweiterung und den räumlichen Lückenschluss, wesentlich effizienter und leichter zum Erfolg gebracht werden. Die Ergebnisse der Evaluierungsberichte fließen somit auch in die Erstellung der neuen LES ein. Die bisherige Struktur mit zwei eigenständigen LAGen im Landkreis, die jedoch nicht den gesamten Landkreis räumlich abdecken (vgl. Abbildung 1), wird zugunsten einer größeren, das Gebiet des gesamten Landkreises umfassenden, LAG weiterentwickelt. Im Laufe der vergangenen Jahre, zuletzt 2006, waren seitens der beiden LAGen Oberpfälzer Seenland und Brückenland Bayern Böhmen immer wieder Gespräche geführt und Versuche unternommen worden, das Gebiet der LAGen innerhalb des Landkreises Schwandorf auszuweiten und auch die Nachbargemeinden einzubinden oder gar einen Zusammenschluss der LAGen zu erreichen. Dies scheiterte aufgrund der damals unterschiedlichen Zielsetzungen und zum Teil auch finanzieller Differenzen. Die immer wieder beklagten Defizite im Bereich der Informationsflüsse und mangelnder Vernetzung bzw. Absprachen können durch den neuen Zusammenschluss jetzt behoben werden. Im neuen LES- Prozess ist es gelungen, durch zahlreiche Vorgespräche seit 2012 mit den Entscheidungsträgern und die breite Bürgerbeteiligung mit 114 Personen bei den beiden Regionalkonferenzen die Problemlagen, Potentiale und Zielsetzungen zusammenzuführen und damit die Grundlage einer gemeinsamen Strategie der regionalen Entwicklung für die nächsten Jahre zu entwickeln. Die Beteiligung von lokalen Akteuren, Bürgerinnen und Bürgern, an der regionalen Entwicklung war eines der erfolgreichen Kernelemente des LEADER-Prozesses der vergangenen Jahre und wird es auch in den kommenden Jahren sein. Die Netzwerkpartner, die von den beiden „Teilraum-LAGen“ in den letzten Jahren im Rahmen des regionalen Entwicklungsprozessen beteiligt waren, wurden selbstverständlich auch bei der jetzt neu erfolgten Bürgerbeteiligung eingeladen und teilweise darüber hinaus in Einzelgesprächen zu Ihrer Einschätzung bezüglich der Stärken, Schwächen und Zielsetzungen in der Region befragt. So fanden die Bürgerbeteiligungsforen, die sogenannten Regionalkonferenzen, zu denen mehrfach in der Tagespresse und über die Internetseite des Landkreises eingeladen wurde, sowohl im Nordosten (Stadt Schönsee) als auch im Südwesten des Landkreis (Stadt Schwandorf) statt. Mit 114 aktiven Teilnehmern, die ihre Ideen für die LES einbrachten, war die Bürgerbeteiligung ein großer Erfolg. Die Koordination der Strategieerstellung und Gründung der neuen LAG übernahm das landkreisweit agierende Regionalmanagement und das Büro für Kreis und Regionalentwicklung am Landratsamt Schwandorf, unterstützt durch das erfahrene Moderatorenteam der SDL Plankstetten. Auf den Regionalkonferenzen wurden die Stärken und Schwächen sowie die Zielsetzungen und mögliche Projekte in unterschiedlichen Themenbereichen durch Workshops ermittelt. Aus den Ergebnissen dieses Bürgerbeteiligungsprozesses wurden, unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Evaluierungsberichte der beiden LAGen und zusätzlicher Strukturdaten, die Entwicklung der neuen Strategie und ihre Zielsetzungen entwickelt. 3
Lokale Entwicklungsstrategie Landkreis Schwandorf B LOKALE ENTWICKLUNGSSTRATEGIE LEADER 2014-2020 1. FESTLEGUNG DES NEUEN LAG-GEBIETS Abbildung 2 LAGen früher und heute Die bisherige Struktur mit zwei LAGen im Landkreis, die räumlich nicht den gesamten Landkreis beinhalten, wurde zugunsten einer, den gesamten Landkreis umfassenden LAG weiterentwickelt. Dazu fanden ab dem Jahr 2012 intensive Gespräche der Verantwortlichen der beiden LAGen mit den Landkreiskommunen statt. Bereits im Jahr 2013 gab es in den Gremien der Kommunen Besprechungen und Abstimmungen über die neue landkreisweite LAG, die leider nicht alle in einer eindeutigen Positionierung mündeten. Der Landkreis übernahm ab Mitte 2013 die Initiative und eruierte selbst die Möglichkeit der Gründung einer LAG unter Einbeziehung der Landkreisgremien. Am 07.10.2013 beschloss der Kreistag die Gründung einer neuen Lokalen Aktionsgruppe. Durch die Erfolge der beiden bisherigen LAGen „Seenland“ und „Brückenland“ war bereits zu Beginn des Jahres 2014 eine sehr positive Stimmung im gesamten Landkreis spürbar. Unterstützt wurde diese noch durch die Erfolge der weiteren landkreisweiten Initiativen, insbesondere dem Regionalmanagement, so dass eine Art „Aufbruchsstimmung“ entstand und die aktive Bereitschaft und das Engagement der Bevölkerung sich für die Region einzusetzen deutlich spürbar war. Dies gipfelte in einer breiten Beteiligung von 114 Personen bei den Regionalkonferenzen im Februar und April 2014. Die positive Öffentlichkeitsarbeit (siehe Anhang Punkt 8 Öffentlichkeitsarbeit) über die breite Bürgerbeteiligung bei der Erarbeitung der neuen Strategie hatte einen neuerlichen Motivationsschub in der Region zur Folge und gipfelte am 30.07.2014 in 106 Gründungsmitgliedern des neuen Vereins. Diese decken ein breites Interessensspektrum ab, so dass sich im Verein viele „Experten“ aus den unterschiedlichsten Fachbereichen und gesellschaftlichen Gruppierungen wiederfinden (Mitgliederliste im Anhang unter Punkt 5). Der Zustrom neuer Mitglieder reißt auch seitdem nicht ab. Mittlerweile (November 2014) kann der Verein bereits stolz auf 115 Mitglieder sein. Im diesem neuen regionalen Entwicklungsprozess, der in der Erstellung dieser LES mündete, wurden durch zahlreiche Vorgespräche mit den Entscheidungsträgern und die Bürgerbeteiligung in den beiden Regionalkonferenzen in den Teilräumen Nord und Süd die Problemlagen, Potentiale und Zielsetzungen zusammengeführt und damit die Grundlage einer gemeinsamen Strategie der regionalen Entwicklung für die nächsten Jahre für den gesamten Landkreis entwickelt. 4
Lokale Entwicklungsstrategie Landkreis Schwandorf Das Gebiet der neuen LAG Schwandorf umfasst alle 33 Landkreiskommunen und die gemeindefreien Gebiete und damit 143.060 Einwohner1 auf einer Fläche von 1.464,96 km². Die große Kreisstadt Schwandorf ist mit 27.817 Einwohnern die größte Mitgliedskommune. Keine Kommune ist Teil einer anderen LAG. Alle Gemeinden des Landkreises werden im LEP 2013 dem ländlichen Raum zugeordnet und als Raum mit besonderem Handlungsbedarf deklariert. Abbildung 3 LEP Bayern 2013 Auszug Strukturkarte2 Das Gebiet wurde entsprechend gewählt, um erstmals eine einheitliche und zusammenhängende Gebietskulisse zu schaffen. Die beiden bislang bestehenden LAGen „LAG Brückenland Bayern- Böhmen | Südlicher Oberpfälzer Wald- Český les e. V.“ und „ Netzwerkregion Oberpfälzer Seenland e.V.“ hatten nur Teilgebiete des Landkreises abgedeckt, zahlreiche Gemeinden, waren bisher bei noch keiner der beiden Regionalentwicklungsinitiativen aktiv. Die beiden bestehenden LAGen zu verschmelzen und die „fehlenden“ Kommunen zu integrieren um ein einheitliches, in sich stimmiges und mit den administrativen Grenzen kommunizierendes, LAG-Gebiet entstehen zu lassen, war das Resultat eines jahrelangen Entwicklungsprozesses. In den letzten Jahren hatte sich (vgl. Evaluierungsberichte der LAGen im Anhang unter Punkt 1) herausgestellt, dass viele Problemlagen und Projekte einen größeren Bezugsrahmen sinnvoll machen, da sie sich nicht auf kleinere Teilräume beschränken. Dies betrifft insbesondere auf das übergeordnete Querschnittsthema „Demographie“ oder auch das Kernthema „Energie“ zu. Weiterhin orientieren sich z.B. Wander- und Radwegekonzepte mehr an naturräumlichen Gegebenheiten (z.B.: Flussverläufe) als an den Grenzen kommunaler Gebietskörperschaften. Auch interkommunal ausgerichtete Projekte lassen sich jetzt einfacher realisieren. Zudem besteht durch die Gebietsausweitung noch ein weiterer Vorteil: Es kann jetzt ein noch breiteres Netzwerk an Partnern und Initiativen in den Prozess eingebunden werden. Deshalb wuchs bei den zentralen Akteuren die Einsicht in die Notwendigkeit, sich noch größer und breiter aufzustellen, um gemeinsame Lösungsansätze für die neuen Herausforderungen zielführend zu erarbeiten. 1 Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage vom 18. September 2014 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011), Stand: 31.12.13 2 Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie: Landesentwicklungsprogramm Bayern, Strukturkarte. In: https://www.verkuendung-bayern.de/files/gvbl/2013/16/anhang/Strukturkarte_Bay_Anhang_2_qweb.pdf 5
Lokale Entwicklungsstrategie Landkreis Schwandorf WEITERE REGIONALE INITIATIVEN REGIONALMANAGEMENT Zusätzlich ist seit 2008 ein ebenfalls landkreisweites Regionalmanagement (StMFLH) im Landkreis angesiedelt, mit diesem ist die neue LAG Schwandorf deckungsgleich. Das Regionalmanagement ist- wie das künftige LAG-Management auch- direkt beim Landkreis im Sachgebiet „Büro für Kreis- und Regionalentwicklung“ installiert und direkt dem Landrat unterstellt, eine enge Zusammenarbeit der beiden Instrumente und ständiger Informationsaustausch ist daher, noch mehr als bislang, sichergestellt. Die Einbindung in die Steuerungsgruppe des Regionalmanagements, in der schon seit 2008 Vertreter beider (alt-) LAGen integriert sind, ist für das dann neue LAG Management und den LAG- Geschäftsführer, selbstverständlich vorgesehen. Ebenfalls vorgesehen ist die Mitgliedschaft des Regionalmanagements im sog. Fachbeirat der neuen LAG. Eine enge Abstimmung und regelmäßig Konsultation der jeweils anderen Institution ist, wie bisher auch schon mit den bestehenden LAGen geschehen, auch darüber hinaus sinnvoll und wünschenswert. Durch die Zusammenfassung der landkreisweiten Regionalentwicklungsinstrumente Regionalmanagement und LAG-Management in einem gemeinsamen Sachgebiet und deren räumliche Bündelung im Landratsamt Schwandorf wird dem Rechnung getragen. Themengebiete des Regionalmanagements reichen von den Bereichen Wirtschaft mit Fachkräfteinitiative und Direktvermarktung über Umwelt, Klimaschutz und Energie bis zu Netzwerken und Kooperationen (z.B.: interkommunale Klärschlammverwertung, Betreuung des Fischwirtschaftsgebiets „Karpfenland Mittlere Oberpfalz“ (EMFF, StMELF), Verein „das plus der oberpfalz“). IRE IN EFRE Derzeit sind vier mögliche IRE in EFRE Gebiete sowie ein ILE-Gebiet in der Phase der Konzeptionierung. Die folgende Grafik zeigt deren räumliche Lage: Abbildung 4 andere regionale Initiativen Thematisch werden sich die IREs mit unterschiedlichen Schwerpunkten um Anerkennung bewerben. Da die Konzeptphase IRE in EFRE bis zum 31.12.2014 andauert, und die Verabschiedungen der einzelnen IRE-Konzepte erst im Dezember 2014 stattfinden, können hier nur die vorläufigen Schwerpunkte genannt werden. 6
Lokale Entwicklungsstrategie Landkreis Schwandorf Die IRE Leben im Fluss entlang des Naabtals (Kommunen Wernberg-Köblitz, Pfreimd, Nabburg, Trausnitz und Schwarzenfeld) legt den Fokus auf die Jugend und das Zusammenleben der Generationen sowie den Themenkomplex Energie. Die Überschneidung mit den Zielsetzungen im Bereich Demographie und Energie machen eine Kooperation in diesen Teilbereichen unumgänglich. Um hier ein Höchstmaß an Synergieeffekten zu generieren, sind Vertreter de IRE-Gebiete in den Fachbeirat bzw. das Entscheidungsgremium der LAG integriert. Bürgermeister Schärtl vertritt die IRE Leben im Fluss auf den Koordinierungstreffen. Die IRE Regental (Kommune Nittenau und aus dem Landkreis Cham die Kommunen Reichenbach, Walderbach und Roding) beschäftigt sich neben den Bereichen Tourismus und Kultur mit dem Hochwasserschutz, daher reicht das Gebiet der IRE auch über das LAG Gebiet, dem Verlauf des Flusses Regen folgend, hinaus. Die IRE Seengebiet Schwarzachtal (Kommunen Bodenwöhr, Bruck i. d. Opf., Dieterskirchen, Neukirchen-Balbini, Neunburg v. W., Schwarzhofen, Steinberg am See und Wackersdorf) bearbeitet die Themen Energieeffizienz sowie die Aufwertung der Grün-und Erholungsanlagen. Bürgermeister Birner vertritt die IRE Seengebiet Schwarzachtal auf den Koordinierungstreffen Die IRE Brückenland resultiert aus der guten Zusammenarbeit der grenz- und landkreisüberschreitenden LAG Brückenland Bayern Böhmen (die Kommune Eslarn aus dem Landkreis Neustadt a. d. WN, sowie aus dem Landkreis Schwandorf die Kommunen Schönsee, Weiding, Stadlern, Oberviechtach, Teunz, Winklarn, Niedermurach, Guteneck, Altendorf, Thanstein und Schwarzach bei Nabburg) und möchte diese fortführen. Themen sind die Leerstandsproblematik und die grüne Infrastruktur mit Hochwasserschutz sowie der Erhalt des natürlichen und kulturellen Erbes. Im Entscheidungsgremium und auf den Koordinierungstreffen wird die IRE Brückenland durch Bürgermeister Böhm repräsentiert. ILE BRÜCKENLAND Zusätzlich zu einer IRE in EFRE ist die Bewerbung um den Status ILE mit integriertem ISEK im nordöstlichen Landkreis derzeit ebenfalls in der Konzeptphase. Hier wird die erfolgreiche Zusammenarbeit der landkreisüberschreitenden LAG Brückenland Bayern Böhmen mit den Kommunen Eslarn, Schönsee, Weiding, Stadlern, Oberviechtach, Teunz, Winklarn, Niedermurach, Guteneck, Altendorf, Gleiritsch und Schwarzach bei Nabburg fortgeführt. Im Fokus der ILE werden die innerörtliche Entwicklung, der Ausbau des Landwegenetzes, die Dorferneuerung und Flurneuordnung sein. STÄDTEDREIECK Im südwestlichen Landkreis haben sich die Städte Maxhütte-Haidhof, Teublitz und Burglengenfeld zum Städtedreieck zusammengeschlossen. Gemeinsam setzen sie seit Jahren erfolgreich ein Raumordnerisches Entwicklungskonzept (ROEK) um. Umgesetzte Projekte betreffen das kommunale Beschaffungswesen, einen gemeinsamen Bibliotheksverbund sowie Image- und Marketingkampagnen. Das Städtedreieck ist durch Bürgermeisterin Frau Dr. Plank in der Vorstandschaft der LAG in den LEADER-Prozess integriert. 7
Lokale Entwicklungsstrategie Landkreis Schwandorf „KARPFENLAND MITTLERE OBERPFALZ“ Eine weitere regionale und landkreisüberschreitende Kooperation ist das Fischwirtschaftsgebiet „Karpfenland Mittlere Oberpfalz“ mit dem Fokus auf Verbesserung des Marketings und der Vermarktung sowie der Angebotsvielfalt rund um den Oberpfälzer Karpfen und die Teichwirtschaft. Mitglieder sind neben dem kompletten Landkreis Schwandorf auch Kommunen aus den Nachbarlandkreisen Amberg-Sulzbach (Hahnbach, Freudenberg, Schnaittenbach, Hirschau und Freihung) und aus dem Landkreis Cham (Stamsried, Pösing und Pemfling). Da die Teichwirtschaft in diesen Kommunen traditionell eine große Rolle spielt, geht das Gebiet über die Grenzen des Landkreises hinaus. Das Gebiet wird derzeit durch das Regionalmanagement betreut. Leuchtturmprojekt war die Inwertsetzung von fünf ehemaligen Klärteichen, die zum Teil mit LEADER-, zum Teil mit EFF-Mitteln, zu einem erlebnispädagogischen Highlight umgestaltet wurden. 2015 steht eine konzeptionelle Neuausrichtung an, da sich die Bedingungen der neuen EU-Förderperiode des Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) ändern werden. Im Sinne einer einheitlichen Gesamtstrategie fanden bereits mehrere Abstimmungsgespräche des betreuenden Regionalmanagements mit der bisherigen Operativen Gruppe und dem StMELF Referat L4 „Fischerei und Fischwirtschaft“ und dem Leader-Manager der Oberpfalz statt. Neben der inhaltlichen Abstimmung standen dabei insbesondere gemeinsame Strukturen im Vordergrund: Bayernweit einmalig werden feste Strukturen für EMFF und ELER geschaffen: Der Regionalentwicklungsverein Schwandorf wird künftig die Basis für das gemeinsame Handeln bilden. Die bisherige „Operative Gruppe Fisch“ wird ein fondspezifisches eigenes Entscheidungsgremium innerhalb des Vereins ausbilden. DAS PLUS DER OBERPFALZ Im Bereich Wirtschaft hat sich am Autobahnkreuz A6/ A93 mit dem Verein „das plus der oberpfalz e.V.“ eine interkommunale und landkreisüberschreitende Kooperation zusammengeschlossen. Die zehn Kommunen, die wirtschaftlich am meisten von der Infrastruktur der Autobahn profitieren, widmen sich seit 2008 der wirtschaftlichen Positionierung und Steigerung der Bekanntheit des Gebiets mit Fokus auf Herausstellung der positiven Standortfaktoren. Aus dem Landkreis Schwandorf sind die Kommunen Wernberg-Köblitz, Nabburg, Pfreimd, Guteneck, Schmidgaden, Schwarzenfeld und Wackersdorf, aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach die Kommune Schnaittenbach, aus dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab die Kommunen Leuchtenberg und Luhe-Wildenau sowie die kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz beteiligt. Bürgermeister Schärtl vertritt die Initiative auf den Koordinierungstreffen und in der Vorstandschaft. ZUSAMMENARBEIT UND KOORDINATION Zusammenarbeit und Austausch mit den Vertretern dieser o.g. Initiativen findet zum einen durch Ihre Integration in das Entscheidungsgremium (Steuerkreis) der LAG statt. Hier sind Vertreter der ILE Leben im Fluss, ILE Seengebiete Schwarzachtal, der ILE/IRE Brückenland, des Städtedreiecks und der Vereine „das plus der oberpfalz e.V.“ und „Partner für den Landkreis Schwandorf e.V.“ als Vorstands- oder Steuerkreismitglieder an den Entscheidungen direkt beteiligt. Die Initiativen (IRE, ILE, RM) haben zusätzlich einen Sitz im Fachbeirat der neuen LAG und können auch hier Einfluss auf die Ausrichtung und Ausgestaltung der neuen lokalen Entwicklungsstrategie nehmen. Natürlich wurden auch im Bürgerbeteiligungsprozess, der die Grundlage der neuen Strategie darstellt, Vertreter aller bestehenden oder geplanten Initiativen geladen und beteiligt. 8
Lokale Entwicklungsstrategie Landkreis Schwandorf 2. LOKALE AKTIONSGRUPPE Abbildung 5 Gründungsversammlung der neuen LAG 2.1. RECHTSFORM, ZUSAMMENSETZUNG, STRUKTUR Neuorganisation als landkreisweite LAG Um ein noch breiteres Netzwerk an Partnern und Initiativen einzubinden, wurde aus den bisher zwei LAGen, die den Landkreis nur in Teilen abdeckten, eine landkreisweite regionale Entwicklungsbewegung. Hierzu fanden in den Jahren 2013 und 2014 zahlreiche Gespräche mit den Kommunen und den regionalen Initiativen statt. Bei der Bürgerbeteiligung speisten 114 Personen ihre Ideen und Vorstellungen in den Prozess mit ein. Institutionalisiert wurde die Bewegung durch die Gründung eines Vereins „Regionalentwicklung im Landkreis Schwandorf e. V.“ am 30.07.2014 mit über einhundert Gründungsmitgliedern. Einzelpersonen und Vertreter unterschiedlicher Interessensgruppen und Initiativen traten bei dieser Gründungsversammlung dem Verein bei (siehe Mitgliederliste im Anhang unter Punkt 5). Zugleich wurde damit die Grundlage für eine neue, landkreisweite Lokale Aktionsgruppe (LAG) gelegt. Der Beitritt zum Verein ist für alle Interessierten weiterhin offen: Mitglied des Vereins kann jede natürliche oder juristische Person sein, die den Vereinszweck unterstützt. Gremien des Vereins „Regionalentwicklung im Landkreis Schwandorf e.V.“ sind: die Mitgliederversammlung (§ 8 der Satzung), der Vorstand (§ 9 der Satzung), der Steuerkreis (Entscheidungsgremium i. S. v. Leader, § 10 der Satzung) und der (Fach-)Beirat (§ 11 der Satzung). Im Einzelnen wurden am 30.07.2014 folgende Personen gewählt: (siehe auch Tabelle „Mitglieder des Vorstands“ im Anhang unter Punkt 5). Struktur: Um die Ausgewogenheit der Interessen und einen starken Einfluss der WiSo-Partner im Sinne der CLLD-Strategie (community led local development) zu gewährleisten, wurde auf einen hohen Anteil WiSo Partner im Entscheidungsgremium Steuerkreis, der sich aus der Vorstandschaft und acht zusätzlich gewählten Mitgliedern zusammensetzt, geachtet. Das Verhältnis im Entscheidungsgremium Steuerkreis ist derzeit 53 % (8) WiSo-Partner zu 46 % (7) öffentlichen Mitgliedern. Die übermäßige Betonung von einzelnen Interessensgruppen in den Entscheidungsprozessen wurde durch eine breite Beteiligung unterschiedlicher Interessensgruppen im gesamten Verlauf des Entwicklungsprozesses vermieden. 9
Lokale Entwicklungsstrategie Landkreis Schwandorf Tabelle 1 Steuerkreis LAG Schwandorf Name Amt/ Institution(en), Ort Position im Verein Bereich/ Öffentlich oder Interessensgruppe WiSo-Partner Thomas Landrat Landkreis 1. Vorsitzender Landrat öffentlich Ebeling Schwandorf Martin Bürgermeister Neunburg v. stellv. Vorsitzender Bürgermeister IRE öffentlich Birner Wald Seengebiete Schwarzachtal Alois Hagl Verein Partner für den Schatzmeister Wirtschaft WiSo Landkreis Schwandorf ENTSCHEIDUNGSGREMIUM - Vorstandschaft plus acht Mitglieder = Steuerkreis Vorstandschaft Armin Bürgermeister Stadt Beisitzer Bürgermeister IRE öffentlich Schärtl Nabburg Leben im Fluss, Verein das plus der oberpfalz Dr. Bürgermeisterin Stadt Beisitzer Bürgermeisterin öffentlich Susanne Maxhütte Haidhof Städtedreieck Plank Manfred Campingplatz Murner See Beisitzer Tourismus WiSo Lutter KG Maria Kreisrätin, Winklarn Beisitzer Privatperson WiSo Baumer Christian Büro für Kreis und Geschäftsführer nicht stimmberechtigt öffentlich, Meyer Regionalentwicklung, LK des Vereins Schwandorf Markus Brauerei Jacob, Mitglied des Privatwirtschaft/ WiSo Jacob Bodenwöhr Steuerkreises Tourismus Barbara Kreisbäuerin, Bayerischer Mitglied des Landwirtschaft WiSo Hanauer Bauernverband, Steuerkreises (Kreisrätin) CSU, zusätzliche Mitglieder Steuerkreis Schönsee Josef Irlbacher Blickpunkt Glas Mitglied des Wirtschaft/Industrie WiSo Irlbacher GmbH, Schönsee Steuerkreises Elisabeth (Kreisrätin), Die Grünen, Mitglied des Natur- und WiSo Bauer Nittenau Steuerkreises Umweltschutz Peter ÜPW Schwarzenfeld, Mitglied des Jugend WiSo Neumeier Vorsitzender des Steuerkreises Kreisjugendringes, (Kreisrat) Hans Frankl Bürgermeister Bruck i. d. Mitglied des Bürgermeister öffentlich Opf. i. d. Opf., Freie Steuerkreises Wähler Dr. Birgit Leitung Oberpfälzer Mitglied des Kultur/Frauen öffentlich Angerer Freilandmuseum Neusath- Steuerkreises Perschen Alois Böhm Bürgermeister Schwarzach Mitglied des Bürgermeister ILE/IRE öffentlich bei Nabburg, FWG Steuerkreises Brückenland, Energie Jürgen Kreisrat Kassenprüfer nicht stimmberechtigt WiSo Kassen prüfer Neuber Ludwig Raiffeisenbank im Naabtal Kassenprüfer nicht stimmberechtigt WiSo Höcherl Fazit: Mit dem Steuerkreis ist so ein integratives, thematisch breit gefächertes Gremium entstanden, das die Bereiche Privatwirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft, Industrie, Natur- und Umweltschutz, Jugend, Kultur- und damit ein breites Spektrum aller relevanten Schwerpunktbereiche der neuen LES- abdeckt. Weiterhin sind Vertreter der IRE Gebiete Leben im Fluss, IRE Seengebiete, IRE/ILE Brückenland, des Vereins „das plus der oberpfalz“ und des Städtedreiecks in das Entscheidungsgremium integriert. Damit ist eine zielgerichtete und koordinierte Regionalentwicklung unter Nutzung aller Initiativen und Fördermöglichkeiten in der Region gewährleistet. Die Zusammenarbeit sichert auch, dass keine Doppelarbeiten stattfinden. 10
Lokale Entwicklungsstrategie Landkreis Schwandorf 2.2. AUFGABEN UND ARBEITSWEISE Um die Aufgaben und Arbeitsweise sowie die Einhaltung der Kriterien sicher zu stellen, ist neben der Satzung des Vereins Regionalentwicklung im Landkreis Schwandorf e.V. eine Geschäftsordnung für das Entscheidungsgremium (Steuerkreis) festgelegt worden. Diese regelt die interne Arbeitsweise und Aufgabenverteilung innerhalb des Entscheidungsgremiums, insbesondere das Projektauswahlverfahren und die Art der Abstimmung, das Sicherstellen der Transparenz und die Veröffentlichung der Ergebnisse. Satzung und Geschäftsordnung sind im Anhang unter Punkt 5. „Regionalentwicklungsverein: Mitglieder, Satzung und Geschäftsordnung“ zu finden. Folgende Abbildung stellt die internen Zusammenhänge und Arbeitsweisen der LAG dar: LAG Management Mitgliederversammlung Unterstützung wählt und setzt Impulse Fachbeirat LAG Steuerkreis Arbeitskreise Beratung Beratung Entscheidung Projektträger (Vereine, Kommunen, Verbände) LAG + 8 Steuerkreis- Umsetzung Vorstand mitglieder Geschäftsführung Abbildung 6 Organigramm Strukturen und Abläufe Um die Transparenz der Arbeitsweise des Vereins und damit des regionalen Entwicklungsprozesses zu verdeutlichen, sind hier die Aufgabengebiete der einzelnen Gremien zusammengefasst. Die Basis bilden die Satzung und Geschäftsordnung, die im Anhang unter Punkt 5 zu finden sind. Vereinszweck: Laut §2 der Satzung ist der Zweck des Vereins, im Landkreis Schwandorf durch Förderung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen, der Landschaft, der kulturellen Identität, der Naherholung und des Tourismus, der Landwirtschaft, der Wirtschaftsstruktur und der Bildung die Zukunftssicherung im Bereich ländlicher Entwicklung im Sinne der Agenda 21 zu fördern. Zusätzlich stellt der Verein eine lokale Partnerschaft (LAG) im Sinne der EU-Strukturförderung wie z. B. Leader dar. Der Verein ist eine Interessengemeinschaft, deren Zweck es auch ist, die Mitglieder sowie andere regionale Akteure bei der Planung und Durchführung von Maßnahmen zu unterstützen und zu fördern, die der integrierten und langfristigen Entwicklung der Region dienen und deren Wirtschaftskraft nachhaltig stärken sollen. Zusammensetzung und Aufgabenverteilung: Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand, der Steuerkreis (Entscheidungsgremium i. S. v. Leader) und der (Fach-)Beirat (siehe auch §§ 8 bis 11 der Satzung). 11
Lokale Entwicklungsstrategie Landkreis Schwandorf Mitgliederversammlung Oberstes Organ des Vereins ist die Mitgliederversammlung. Sie besteht derzeit (November 2014) aus 115 Personen (siehe Anhang Punkt 5). Diese hat vielfältige Aufgaben, u.a.: Entwicklung, Abstimmung, Annahme und Änderung der Lokalen Entwicklungsstrategie, der Satzung und der Geschäftsordnung(en) Entlastung und Wahl des Vorstands sowie von weiteren Mitgliedern des Steuerkreises und der Kassenprüfer die Annahme und Änderung der Beitragsordnung, des Haushaltsplans, sowie Genehmigung des Jahresberichts des Vorstands Beschluss über die Auflösung des Vereins und den Ausschluss von Mitgliedern. Vorstand Der Vorstand führt die Geschäfte des Vereins und setzt sich zusammen aus 8 Personen: Vorsitzender, stellvertretender Vorsitzender, Schatzmeister, vier weiteren Vorstandsmitgliedern sowie dem Geschäftsführer als nicht stimmberechtigtes Mitglied. Steuerkreis (Entscheidungsgremium) Der 15-köpfige Steuerkreis sorgt für die Durchführung eines ordnungsgemäßen, transparenten Projektauswahlverfahrens und der Steuerung und Kontrolle der Lokalen Entwicklungsstrategie im Rahmen von Leader. Er besteht aus dem Vorstand und acht zusätzlichen, durch die Mitgliederversammlung gewählten, Mitgliedern. Abbildung 7 Teile d. Steuerkreises der LAG mit LEADER-Manager Herr Pilz (3. v. r.) auf der Gründungsversammlung Der Steuerkreis fungiert als LAG-Entscheidungsgremium und übernimmt die Entscheidungs- und Kontrollbefugnisse bei der Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie und damit bei der Auswahl von Vorhaben (Projekten), für die eine Leader-Förderung beantragt werden soll. Zudem ist er im Rahmen der Kontroll-, Monitoring- und Evaluierungstätigkeiten für die Überwachung der Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie unter Einhaltung der Transparenzkriterien verantwortlich. Zusammenarbeit und Austausch mit den Vertretern anderer Initiativen findet durch Ihre Integration in das Entscheidungsgremium (Steuerkreis) der LAG statt. Hier sind Vertreter der ILE Leben im Fluss, ILE Seengebiete Schwarzachtal, der ILE/IRE Brückenland, des Städtedreiecks und des Vereins „das plus der oberpfalz“ als Vorstands- oder Steuerkreismitglieder an den Entscheidungen direkt beteiligt. 12
Lokale Entwicklungsstrategie Landkreis Schwandorf Projektauswahl: Bei der Auswahlentscheidung sorgt der Steuerkreis für: eine Einstufung der Vorhaben nach ihrem Beitrag zum Erreichen der Ziele und damit zu einer nachvollziehbaren Auswahlentscheidung auf der Grundlage der LEADER-Pflichtkriterien und der Projektauswahlkriterien der LAG zur Erreichung der Ziele der lokalen Entwicklungsstrategie Transparenz bei der Projektauswahl Vermeidung von Interessenskonflikten von Mitgliedern des Entscheidungsgremiums, diese sind von Beratungen und Entscheidungen zu Projekten, an denen sie persönlich beteiligt sind, auszuschließen Sicherstellung, dass mindestens 50 % der Stimmen in den Auswahlentscheidungen von Partnern aus dem nichtöffentlichen WiSO-Bereich stammen und weder der öffentliche Sektor noch eine einzelne Interessengruppe mit mehr als 49 % der Stimmrechte vertreten sind Umsetzung, Überwachung und Steuerung der Entwicklungsstrategie Kontrolle/Steuerung: Monitoring der Projekte und Finanzen findet laufend durch das LAG-Management statt. Am Ende des zweiten und vierten Quartals werden der Stand des Monitoring (Projekte und Finanzen) und der Aktionsplan auf den Kooperationstreffen im Steuerkreis und auf der Mitgliederversammlung besprochen und gegebenenfalls am Ende jeden Halbjahres, mindestens jedoch einmal jährlich fortgeschrieben. Die Beschlüsse zur Anpassung und Fortschreibung der lokalen Entwicklungsstrategie bedürfen zu ihrem Wirksamwerden der Zustimmung der Mitgliederversammlung. Transparenz/Öffentlichkeit: Die Sitzungen des Entscheidungsgremiums finden nach Bedarf, jedoch mindestens zweimal im Kalenderjahr statt, sie sind grundsätzlich öffentlich. Ausnahmen sind insbesondere dann möglich, wenn dem schutzwürdige Belange eines Projektträgers entgegenstehen. Ausreichende Vorabinformationen (z.B.: vorhandene Projektskizzen) über die zur Auswahl anstehenden Projekte und der Termin der Sitzung selbst werden von der LAG öffentlich bekannt gegeben. Die LAG veröffentlicht ihre Projektauswahlkriterien, das Procedere des Auswahlverfahrens und die Projektauswahlentscheidungen sowie die, die lokale Entwicklungsstrategie betreffenden Informationen zu Monitoring, Evaluierung, Umsetzungsstand und ggf. Fortschreibung auf ihrer Website. Die Website ist derzeit noch nicht installiert, da sich die Strukturen der LAG noch im Aufbau befinden. Beirat Ein Fachbeirat wird zur Beratung und zur Unterstützung des Vorstands und zur Förderung des Steuerkreises eingerichtet werden. Im Fachbeirat ist die Mitgliedschaft des Regionalmanagements, Vertretern des örtlich zuständigen AELF Schwandorf in Nabburg, Vertreter des ALE Oberpfalz in Tirschenreuth und der anderen regionalen Initiativen (ILE, IRE) in beratender Funktion vorgesehen. Weitere Träger öffentlicher Belange und regionaler Entwicklungsinitiativen, soweit sie die Ziele des Vereins unterstützen, können auch projektbezogen hinzugezogen werden. Arbeitskreise Es können thematische Arbeitskreise eingerichtet werden, diese werden sich jedoch größtenteils erst im Lauf der Zeit aus den vielfältigen Themenstellungen ergeben und wurden nicht vorab festgelegt. Bereits bestehende Arbeitskreise sind der AK Natur/Kultur unter Leitung von Frau Dr. Angerer. Das LAG Management unterstützt diese Arbeitskreise bei Bedarf organisatorisch und personell z.B. durch Bereitstellung von Tagungsräumen, Rechercheunterstützung, Einladungsversand und Protokollierung der Ergebnisse. 13
Lokale Entwicklungsstrategie Landkreis Schwandorf 2.3. GESCHÄFTSFÜHRUNG / LAG MANAGEMENT Die Geschäftsführung der LAG, die eigentlich dem LAG-Management anvertraut ist, ist dem Geschäftsführer des Regionalentwicklungsvereins im Landkreis Schwandorf und Sachgebietsleiter des Büros für Kreis- und Regionalentwicklung am Landratsamt Schwandorf, Herrn Christian Meyer, anvertraut. Dieser nimmt die vom Vorstand übertragenen Aufgaben wahr, wird vom Vorstand bestellt und abberufen und ist nicht stimmberechtigt. Er fungiert zudem als Schriftführer des Vereins. Die Integration der Geschäftsführung in der Landkreisverwaltung dient dem Zweck der Sicherstellung der Verstetigung, da personelle Wechsel seltener als bei projektbezogen/befristeten Angestellten zu befürchten sind. Das LAG-Management wird in diese Struktur, neben dem bereits seit 2008 bestehenden Regionalmanagement, eingegliedert. Eine enge Zusammenarbeit und schneller Informationsaustausch innerhalb der beiden landkreisweiten Regionalentwicklungsinstrumente Regionalmanagement und LAG- Management ist durch diese Institutionalisierung gegeben. Das LAG- Management wird nach erfolgter Anerkennung der LAG Schwandorf durch das StMELF mit 1,0 Vollzeit-AK zur Besetzung ausgeschrieben. Die Finanzierung der nicht-geförderten Personalkosten des LAG-Managements über die Kreisumlage ist durch die Entscheidung des Kreistags auf der 33. Sitzung am 07.10.2013 bereits sichergestellt (siehe auch im Anhang unter 2. Beschlüsse). Die Hauptaufgaben des LAG-Managements sind die Umsetzung des LES, insbesondere durch Projektmanagement, Unterstützung, Controlling und die Öffentlichkeits- und Netzwerksarbeit. Projektmanagement Die Unterstützung von Projektträgern bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Projekte sowie die Impulsgebung für neue Projekte zur Umsetzung der LES ist die Hauptaufgabe des LAG-Managements. Netzwerkarbeit und Beratung stehen hierbei im Vordergrund. Projektträger werden durch das Projektmanagement über die Möglichkeiten der Förderung durch LEADER, aber auch anderer Förderprogramme und deren Bedingungen aufgeklärt und bei der Antragstellung und/oder Abrechnung unterstützt. Somit erfüllt das LAG-Management eine echte Schnittstellenfunktion und agiert Sektor übergreifend und ressortübergreifend mit dem Ziel der bestmöglichen Unterstützung der Träger und damit zur Erreichung der Ziele der lokalen Entwicklungsstrategie. Das LAG-Management ist im Büro für Kreis- und Regionalentwicklung eingebettet und bringt sich koordinierend bei der Erstellung weiterer Konzepte, bei Akteuren und Prozessen zur regionalen Entwicklung im Landkreis ein. Es sind jeweils zweimal pro Jahr Koordinierungstreffen mit den anderen regionalen Akteuren der Region (z.B.: IRE, ILE) geplant um die aktuellen Themen und Projekte zu besprechen, Synergieeffekte zu generieren und Vorgehensweisen aufeinander abzustimmen. Es können bei Bedarf für die regionalen Akteure auch noch zusätzliche thematische Netzwerktreffen organisiert und so Abstimmungen z. B. beim methodischen Vorgehen in ähnlichen Themenbereichen oder bei der weiteren Zusammenarbeit gefördert werden. Unterstützung Die Unterstützung des Steuerkreises durch die Vorbereitung des Projektauswahlverfahrens der LAG sowie die Unterstützung der Arbeitskreise und Projektgruppen bei Ihrer Arbeit sind ebenfalls Teil der Aufgaben des LAG-Managements. Controlling Die Steuerung und Überwachung der Umsetzung der LES durch Monitoring- und Evaluierungs- aktivitäten sowie die inhaltliche Fortschreibung oder Anpassung des Aktionsplans sind Aufgaben des LAG-Managements. Das Ziel ist es, die mit breiter Bürgerbeteiligung erarbeiteten Herausforderungen unseres Gebietes, in ihrer gesamten Breite zu bearbeiten und die Handlungsziele zu erreichen. Dazu wird laufend der aktuelle Stand per Monitoring erhoben. Dem Steuerkreis wird hierdurch ermöglicht, bei unerwünschten Entwicklungen eingreifen zu können. 14
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