LUDWIG VAN BEETHOVEN - Duisburger Philharmoniker
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Generalmusikdirektor Axel Kober 1. Philharmonisches Konzert DUISBURGER PHILHARMONIKER CHRISTOPH SPERING Dirigent JULIA KLEITER Sopran INGEBORG DANZ Alt CHRISTOPH PRÉGARDIEN Tenor TAREQ NAZMI Bass CHORUS MUSICUS KÖLN LUDWIG VAN BEETHOVEN Missa solemnis D-Dur op. 123 Mi 08. / Do 09. September 2021, 19.30 Uhr Philharmonie Mercatorhalle
1. Philharmonisches Konzert Ludwig van Beethoven Missa solemnis D-Dur op. 123 Julia Kleiter Sopran Ingeborg Danz Alt Christoph Prégardien Tenor Tareq Nazmi Bass Beethovens „Missa solemnis“ – Predigt im Theater Chorus Musicus Köln Unschwer erschließt sich beim Blick in die Partitur des Duisburger Philharmoniker Werkes, dass für Beethoven die Phase der „naiven“ Messe- komposition, das heißt der Komposition entlang des Messe- Textes, unumkehrbar überholt war. Vielmehr offenbart sich, Christoph Spering Leitung dass Beethoven bemüht gewesen sein muss, den als unantast- bar geltenden Messetext so zu komponieren, dass er aus dem Geist der Musik heraus augenblicklich gegenwärtig wurde, ge- Programm wissermaßen akustisch Gestalt annahm. In diesem Sinne for- muliert der Komponist in einem Brief (16. September 1824), Ludwig van Beethoven (1770-1827) er wolle mit der Missa „sowohl bei Singenden wie Zuhörenden Missa solemnis D-Dur op. 123 (1819-23) religiöse Gefühle erwecken und dauernd machen“, womit die musikalische Deutung des liturgischen Textes endgültig kein I. Kyrie exegetischer Gegenstand einer Gemeinde mehr, sondern zu II. Gloria einer Sache der Öffentlichkeit und Allgemeinheit geworden III. Credo war. IV. Sanctus & Benedictus (Solovioline: Henry Flory) V. Agnus Dei Form In ihrer Form entspricht Beethovens „Missa solemnis“- „Konzertführer live“ mit Anja Renczikowski Komposition dem Typus der ausladend angelegten Festmesse um 18.30 Uhr in der Philharmonie Mercatorhalle (im Unterschied zur sonst zeitgenössisch üblichen, als „Missa Keine Pause. Das Konzert endet um ca. 21.00 Uhr. brevis“ bezeichneten Kurzmesse für den gottesdienstlichen Gebrauch). Ihre Entstehung fällt in jene Phase nachaufklä- rerischer Zeit, in der die mit dem Glauben auch die ihn ver- tretende Institution Kirche in Frage steht. Nicht selten wird Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft im Zusammenhang mit Beethovens eigener Glaubensproble- des Landes Nordrhein-Westfalen matik auf den drastischen Hinweis Grillparzers in Beethovens in Zusammenarbeit mit dem NRWKULTURsekretariat Gefördert vom Konversationsheft (1823) verwiesen: „Ein zwischen Mauern eingesperrter Gott kommt nicht wieder, damit ist‘s auf ewige Zei- ten vorbei.“ Mit den zeitgeschichtlichen Umständen bedingt vor al- lem aber die kompositorische Entwicklung Beethovens seinen Kulturpartner neuen Ansatz für die Messe-Komposition. Die daraus resul- tierende Frage, ob seine „Missa solemnis“ noch in der Tradition 2 3
eines erweiterten Begriffes Erzherzog Rudolph gewidmete so genannte „Hammerklavier- von Kirchenmusik stehen Sonate“). Wie in anderen Zusammenhängen auch, darf man kann, beantwortete kein den Ausführungen Schindlers nur bedingt Glauben schenken. Geringerer als der Philo- Die ersten Vorarbeiten zur „Missa solemnis“ finden sich in ei- soph Theodor W. Adorno nem Skizzenbuch Beethovens und datieren auf das Frühjahr mit dem Verweis auf ih- 1819. Für dieses Jahr berichtet Schindler intensiv vom Fort- ren Charakter mit einem gang der Arbeiten an der Messe-Komposition. Er besuchte „Nein“ und bezeichnete Beethoven in Mödling häufig, dort „hörte ich ihn Zweifel äu- die Messe-Komposition als ßern an der möglichen Beendigung […] zum festgestellten Termin, „eine Predigt im Theater.“ weil jeder Satz unter der Hand eine viel größere Ausdehnung ge- Neben den Zeitgenossen wonnen hatte als es anfänglich im Plane gelegen.“ Jedenfalls war hatten selbst die Freunde das Werk zum Termin der Einsetzungsfeier noch lange nicht aus Beethovens engerem fertig komponiert. Die Beendigung verzögerte sich vielmehr Umkreis immense Ver- bis zum Jahresende 1822. In den darauffolgenden Monaten Beethovens Schüler Erzherzog Rudolph ständnis- und Deutungs- wurden noch Ergänzungen vorgenommen (wie die Ausset- von Österreich ist der Widmungsträger probleme mit dem kolossa- zung der Orgelstimme und Zusätze zu den Posaunenstim- der „Missa solemnis“. len Werk. men), so dass der endgültige Abschluss der Partitur wohl erst um die Mitte des Jahres 1823 gelegen haben dürfte; erst dann Entstehungsgeschichte konnte Beethoven dem Widmungsträger die Partitur überrei- chen. Die von Nikolaus Fürst von Golyzin (Galitzin) durch die Die Messe, deren Widmungsträger Beethovens Schüler, Philharmonische Gesellschaft zu St. Petersburg veranstaltete Förderer und Freund, Erzherzog Rudolph von Österreich ist, Uraufführung der „Missa solemnis“ fand dann am 18. April (6. entsteht im Abstand von zwölf Jahren zu Beethovens erster April) 1824 statt. Drei Sätze – oder wie in der aufgrund der und bis dahin einziger Auseinandersetzung mit liturgischer damaligen Zensur-Vorschriften die Tatsachen bewusst ver- Musik, der „Missa C-Dur“ op. 86. Weit mehr als zum anlass- schleiernden Ankündigung – „Drey große Hymnen“ – „Kyrie“, gebundenen Gelegenheitswerk wird die „Missa solemnis“ in „Credo“ und „Agnus Dei“ (also die Messe ohne „Gloria“ und ihrem lang andauernden Entstehungsprozess zu Beethovens „Sanctus“!) – kamen in Beethovens großer Akademie (zu- sakralem Hauptwerk schlechthin. Ihre Entstehungsgeschich- sammen mit der Uraufführung seiner 9. Symphonie) im k.k. te erstreckt sich zwischen den Jahren 1819 und 1822/23 und Hoftheater nächst dem Kärntnertor in Wien am 7. Mai 1824 basiert ursprünglich auf Beethovens Absicht, zur Inthronisati- zu Gehör. on des Erzherzogs Rudolph zum Kardinal-Erzbischof von Ol- mütz eine umfangreiche Messe zu komponieren: „Der Tag, wo Wort und Ton ein Hochamt von mir zu den Feierlichkeiten … soll aufgeführt wer- den, wird für mich der schönste meines Lebens sein“, schreibt er Zu ihrer Zeit blieb im Juni 1819, „und Gott wird mich erleuchten, daß meine schwa- die Frage nach der chen Kräfte zur Verherrlichung dieses feierlichen Tages beitra- Modernität der Kom- gen.“ Rudolphs Wahl zum Kardinal erfolgte am 24. April, seine position unentschie- Ernennung zum Erzbischof am 4. Juni 1819, die Inthronisation den. Richard Wagner am 19. März 1820. Beethovens erster Biograph Anton bezeichnete die „Mis- Schindler erläutert, dass die geplante Ernennung „bereits um sa solemnis“ als ein die Mitte des Jahres 1818 eine bekannte Tatsache gewesen“ sei „rein symphonisches und führt aus: „Im Spätherbst von 1818 sah ich [Beethoven] Werk“, in dem die Der Beginn von Ludwig van Beethovens diese Partitur beginnen, nachdem soeben die Riesensonate in „Gesangsstimmen […] „Missa solemnis“ mit dem Motto „Von Herzen B-Dur op. 106, beendigt war“ (angesprochen ist die ebenfalls ganz […] wie mensch- – Möge es wieder – zu Herzen gehn!“ 4 5
liche Instrumente behandelt“ sind. In der formalen Anlage kaum von anderen Messekompositionen entfernt, ist jedoch die klare Trennung von begleitendem Orchester, solistischen Partien (im Sinne von „Arie“ oder „Arioso“) und deutlich ab- gesetzten, in sich geschlossenen Chorpartien zugunsten eines durchkomponierten Ganzen aufgegeben. Die Betonung des symphonischen Satzes, d.h. der thematischen Arbeit und mo- tivischen Verwandlungskunst für die weitgehend integrierten Solisten, den gleichviel solistisch wie chorisch geführten Chor und den in symphonischen Dimensionen orchestrierten In- strumentalapparat, scheint Beethovens Motto für die ganze „Missa“ – „Von Herzen – Möge es wieder – zu Herzen gehn!“ – ins Religiöse zu wenden, denn eine Aufführung im Theater oder im Konzertsaal (wie die ersten Aufführungen) wider- sprach Beethovens Intention, da ihm der religiöse Charakter dieser Komposition insbesondere am Herzen lag. Das mögen diverse Aufführungsanweisungen in seiner Partitur bezeugen; im Autograph zu „Kyrie“ und „Sanctus“ findet sich der Zusatz: „Mit Andacht“, neben den Anfang des „Credo“ schrieb er die Worte „Gott über alles – Gott hat mich nie verlassen“, zum „Dona nobis pacem“ die Bekräftigung: „Bitte um den innern und äußern Frieden“. Im „Gloria“ schließlich erweiterte er den unantastbaren Text des Messe-Ordinariums nach dem „Qui sedes“ sogar eigenmächtig um emphatische Einwürfe, lässt Solisten und Chor mit Ausrufen wie „ah miserere nobis“ und Ludwig van Beethoven mit der Partitur der „Missa solemnis“, Ölgemälde von Joseph Karl Stieler, um 1820 „o! miserere nobis“ existentielle Betroffenheit artikulieren. Gerade diese willkürlichen Zusätze verweisen auf Beetho- vom heutigen Hörer waches Verständnis fordern. So ist z.B. vens intensive Gestaltung des Wort-Ton-Verhältnisses, das die das „Dona nobis pacem“ keineswegs wie üblich beschwingt, „Missa solemnis“ nicht allein von der eigenen „C-Dur-Messe“, fröhlich oder jubelnd vertont, sondern im Wortsinn zweifelnd, sondern auch von der Tradition der Orchestermessen im Stile bittend und demütig, so dass diese große Messe irritierend lei- der Wiener Klassiker Mozart und Haydn abrückt. Im Vorfeld se und zurückgenommen, auf den Friede suchenden Zustand der Komposition formuliert Beethoven in einem Tagebuch- des rastlosen Menschen auf der Erde verweisend, endet. eintrag die Aufgabe seiner Vorgehensweise: „Um wahre Kir- chenmusik zu schreiben […] alle Kirchenchoräle der Mönche etc. Wesen: extrem und rigoros durchgehen wo auch zu suchen wie die Absätze in richtigsten Ue- bersetzungen nebst vollkommener Prosodie [lat. Verslehre] aller Dass Beethoven die „Missa solemnis“ selbst mit der Aus- christkatholischen Psalmen und Gesänge überhaupt.“ Da er die sage bewarb, sie sei „das gröste Werk, welches ich bisher ge- lateinische Sprache nicht beherrscht, notiert der Komponist schrieben“ habe, verortet in seinem eigenen Bewusstsein die den lateinischsprachigen Messetext samt seiner deutschen exzeptionelle Stellung des Werkes innerhalb seines Schaffens, Übersetzung mit Betonungszeichen, um alle Bedeutungsnu- aber auch innerhalb der bisherigen kirchenmusikalischen Ge- ancen der Worte zu erfassen. Diese Art des „Komponierens mit schichte. Opulenz und Superlative charakterisieren die Kom- dem Wörterbuch“ (Lodes) zeitigt erstaunlich neuartige kom- position in allem. Zunächst schlägt die mit circa eineinhalb positorische Deutungen des Textes, die in ihrer unkonventio- Stunden zu veranschlagende Aufführungsdauer sowie eine nell buchstäblichen Komposition der Wortbedeutungen noch extrem große Orchesterbesetzung alle Konvention. Vielleicht 6 7
schon allein deshalb hatte Beethoven ursprünglich den Titel „Missa magna“ dem Werk zugedacht, dann bescheidener ein- fach „Missa“ vorgesehen; auf dem Beethoven-Portrait des Malers Joseph Karl Stieler schließlich (entstanden 1820), auf dem Beethoven die Partitur des Werkes in Händen hält, ist als einziges Mal überhaupt der Titel „Missa solemnis“ zu lesen, der vulgo die Komposition bis heute bezeichnet. Proteste der mitwirkenden Musiker seit den ersten Auf- führungen gegen das Werk markieren seine außergewöhnli- che Konstruktion: Sie beziehen sich sowohl auf instrumentale wie vokale Anforderungen. Die Sopranistin Henriette Sonn- tag soll geäußert haben, „sie habe im Leben so was Schweres nicht gesungen“, was sich sicherlich nicht allein auf die Sop- ranpartie des „Benedictus“ beziehen lässt. Dort übrigens kann Foto: Per Florian Appelgren die bizarre Instrumentation, in der die Solo-Violine im Dialog mit Blechbläsern beziehungsweise Holzbläsern steht, nicht über das in die orchestral präludierende Eröffnung eingewo- bene veritable Violin-Konzert hinwegtäuschen. Die Ausfüh- rung von „Sanctus“ und „Benedictus“ sind überwiegend dem Vokalquartett anvertraut, wohingegen in anderen Sätzen die Chorpartien lang anhaltend und oft in extrem hohe Lagen geführt sind. Dabei werden Textgrenzen und Auslegungstra- ditionen übergangen und der strukturellen Komplexität der Partitur geopfert. Damit ist das Werk dem funktionalen Cha- rakter traditioneller Messevertonungen entzogen und liefert damit – falls nötig – letzte Unterstützung für die Überlegung, dass Beethovens „Missa solemnis“ genuin vom Komponisten viel eher dem Theater als dem liturgischen Ort der Kirche zu- gedacht gewesen sein muss. Norbert Bolín MASEL TOV! WIR GRATULIEREN! MIECZYSŁAW WEINBERG Premiere Theater Duisburg Sa 25.09.2021 operamrhein.de 8
Ludwig van Beethoven: Missa solemnis Lateinischer Text und Übersetzung I. Kyrie Kyrie eleison. Herr, erbarme dich. Christe eleison. Christus, erbarme dich. Kyrie eleison. Herr, erbarme dich. II. Gloria Gloria in excelsis Deo Ehre sei Gott in der Höhe et in terra pax hominibus bonae voluntatis. und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade. Laudamus te, Wir loben dich, benedicimus te, wir preisen dich, adoramus te, wir beten dich an, glorificamus te. wir rühmen dich. Gratias agimus tibi Wir danken dir, propter magnam gloriam tuam, denn groß ist deine Herrlichkeit, Domine Deus, Rex coelestis, Herr und Gott, König des Himmels, Deus pater omnipotens. Gott und Vater, Herrscher über das All. Domine Fili unigenite, Jesu Christe, Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus. Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris. Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters. Qui tollis peccata mundi, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt: miserere nobis. erbarme dich unser. Qui tollis peccata mundi, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt, suscipe deprecationem nostram. nimm an unser Gebet. Qui sedes ad dexteram Patris, Du sitzest zur Rechten des Vaters, miserere nobis. erbarme dich unser. Quoniam tu solus Sanctus. Denn du allein bist der Heilige, tu solus Dominus, du allein der Herr, tu solus Altissimus, du allein der Höchste, Jesu Christe, Jesus Christus, cum Sancto Spiritu mit dem Heiligen Geist, in gloria Dei Patris. zur Ehre Gottes des Vaters. Amen. Amen. 10 11
III. Credo Credo in unum Deum, Wir glauben an den einen Gott, Patrem omnipotentem, den Vater, den Allmächtigen, factorem coeli et terrae, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, visibilium omnium et invisibilium. die sichtbare und die unsichtbare Welt. Credo in unum Dominum Jesum Christum, Wir glauben an den einen Herrn Jesus Christus, Filium Dei unigenitum, Gottes eingeborenen Sohn, et ex Patre natum ante omnia saecula. aus dem Vater geboren vor aller Zeit. Deum de Deo, lumen de lumine, Gott von Gott, Licht vom Licht, Deum verum de Deo vero, wahrer Gott vom wahren Gott, genitum, non factum, gezeugt, nicht geschaffen, consubstantialem Patri, eines Wesens mit dem Vater, per quem omnia facta sunt. durch ihn ist alles geschaffen. Qui propter nos homines Für uns Menschen et propter nostram salutem und zu unserem Heil descendit de coelis. ist er vom Himmel gekommen. Et incarnatus est Er hat Fleisch angenommen de Spiritu Sancto durch den Heiligen Geist ex Maria Virgine, von der Jungfrau Maria et homo factus est. und ist Mensch geworden. Crucifixus etiam pro nobis Er wurde für uns gekreuzigt sub Pontio Pilato, unter Pontius Pilatus, passus et sepultus est. hat gelitten und ist begraben worden. Et resurrexit tertia die Ist am dritten Tage auferstanden secundum scripturas nach der Schrift et ascendit in coelum, und aufgefahren in den Himmel. sedet ad dexteram Patris, Er sitzt zur Rechten des Vaters et iterum venturus est cum gloria, und wird wiederkommen in Herrlichkeit, judicare vivos et mortuos, zu richten die Lebenden und die Toten; cuius regni non erit finis. seiner Herrschaft wird kein Ende sein. Credo in Spiritum Sanctum, Wir glauben an den Heiligen Geist, Dominum et vivificantem: der Herr ist und lebendig macht, qui ex Patre Filioque procedit. der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, Qui cum Patre et Filio, der mit dem Vater und dem Sohn simul adoratur et conglorificatur, angebetet und verherrlicht wird, qui locutus est per prophetas. der gesprochen hat durch die Propheten. Et unam, sanctam, catholicam Und die eine, heilige, katholische et apostolicam Ecclesiam. und apostolische Kirche. 12 13
Confiteor unum baptisma Wir bekennen die eine Taufe in remissionem peccatorum. zur Vergebung der Sünden. Et expecto resurrectionem mortuorum, Wir erwarten die Auferstehung der Toten et vitam venturi saeculi. und das Leben der kommenden Welt. Amen. Amen. IV. Sanctus Sanctus, sanctus, sanctus Heilig, heilig, heilig Dominus Deus Sabaoth. Gott, Herr aller Mächte und Gewalten. Pleni sunt coeli et terra Erfüllt sind Himmel und Erde gloria tua. von deiner Herrlichkeit. Hosanna in excelsis. Hosanna in der Höhe. Benedictus Hochgelobt sei, qui venit in nomine Domini. der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in excelsis. Hosanna in der Höhe. V. Agnus Dei Agnus Dei Lamm Gottes, qui tollis peccata mundi, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, miserere nobis. erbarme dich unser. Agnus Dei Lamm Gottes, qui tollis peccata mundi, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, miserere nobis. erbarme dich unser. Agnus Dei Lamm Gottes, qui tollis peccata mundi, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, dona nobis pacem. gib uns deinen Frieden. 14 15
Die Mitwirkenden des Konzerts „Die Meistersinger von Nürnberg“ unter Daniel Barenboim in Berlin sind weitere Höhepunkte der jüngeren Vergangenheit. Die letzte Spielzeit war von zahlreichen Corona-bedingten Absagen betroffen, so konnten Rollendebüts in Opern von Richard Strauss als Arabella unter der Leitung von Fabio Luisi am Opernhaus Zürich, als Marschallin („Der Rosenkavalier“) in Brüssel und als Gräfin („Capriccio“) in Zürich leider nicht Julia Kleiter (Sopran), stattfinden. aus Limburg stammend, In der Spielzeit 2021/2022 sind die Uraufführung von Man- studierte bei Prof. Wil- fred Trojahns Oper „Eurydice – Die Liebenden blind“ an der liam Workman in Ham- Oper in Amsterdam und „Figaros Hochzeit“ an der Dresd- burg und bei Prof. Kle- ner Semperoper geplant. Darüber hinaus ist Julia Kleiter in sie Kelly-Moog in Köln. zahlreichen Liederabenden in der Londoner Wigmore Hall, in 2004 debütierte sie Paris, Madrid, München und bei der Schubertiade Schwar- an der Pariser Opéra- zenberg zu erleben. Regelmäßig tritt sie mit den Pianisten Foto: Theodora Richter Bastille als Pamina in Michael Gees und Julius Drake auf und war außerdem be- Mozarts „Zauberflöte“ reits im Pierre-Boulez-Saal in Berlin, im Wiener Musikverein, – eine Partie, die sie im Salzburger Mozarteum und in der Philharmonie Essen zu in den folgenden zehn Gast. In der aktuellen Spielzeit kann man Julia Kleiter auf der Jahren in zahlreichen Konzertbühne unter dem Dirigat von Christian Thielemann Produktionen in Mad- an der Seite von Christian Gerhaher in der „Lyrischen Sym- rid, Zürich, New York, München und den Salzburger Festspie- phonie“ von Alexander Zemlinsky in Dresden, Wien und Paris len unter der musikalischen Leitung von Dirigenten wie Niko- erleben sowie als Solistin in der zweiten Sinfonie von Gustav laus Harnoncourt, Marc Minkowski, Claudio Abbado, Adam Mahler in Madrid. Fischer und zuletzt Philippe Jordan gestaltete. Zahlreiche CDs und DVDs dokumentieren das künstlerische Helmuth Rilling, Riccardo Muti, Ivor Bolton, René Jacobs, Fa- Schaffen der Sängerin, darunter ihre neueste Aufnahme mit bio Luisi, Philippe Herreweghe, Giovanni Antonini und Marek Liedern von Franz Liszt (mit Julius Drake am Klavier), die im Janowski sind weitere Dirigenten, die Julia Kleiters musikali- Januar 2020 von „Hyperion“ veröffentlicht wurde. schen Weg begleitet haben. Zuletzt sang sie Antonín Dvořáks Im Rahmen der Philharmonischen Konzerte der Stadt Duis- „Stabat Mater“ in München, Johann Sebastian Bachs „Weih- burg wirkte Julia Kleiter im März 2019 bei den Aufführungen nachtsoratorium“ in Wien, Dvořáks „Requiem“ in Berlin und von Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem mit. Robert Schumanns Oratorium „Das Paradies und die Peri“ in Frankfurt und Zürich. Mit dem „Deutschen Requiem“ von Ingeborg Danz (Alt), in Witten an der Ruhr geboren, stu- Johannes Brahms war sie in London zu hören. Joseph Haydns dierte zunächst Schulmusik an der Nordwestdeutschen Mu- „Schöpfung“ führte Julia Kleiter an die Mailänder Scala und sikakademie Detmold und später Gesang bei Prof. Heiner nach Berlin, Anton Bruckners „Te Deum“ unter Zubin Mehta Eckels. Bereits während des Studiums gewann sie zahlreiche nach München. Wettbewerbe. Als Gräfin in „Figaros Hochzeit“ von Wolfgang Amadeus Auch wenn Ingeborg Danz bereits an verschiedenen Opern- Mozart konnte man Julia Kleiter bereits in London am Royal häusern wie der Staatsoper Hamburg gastierte, so liegt der Opera House Covent Garden unter Sir John Eliot Gardiner Schwerpunkt ihrer künstlerischen Tätigkeit im Bereich des erleben, an der Mailänder Scala gestaltete sie die Ilia in Mo- Konzert- und Liedgesangs. Eine besonders enge Zusammen- zarts „Idomeneo“. Agathe in Carl Maria von Webers „Frei- arbeit verbindet sie mit der Internationalen Bachakademie schütz“ in Dresden, Donna Anna in Mozarts „Don Giovanni“ Stuttgart und Helmuth Rilling sowie auch mit Philippe Her- an der Hamburger Staatsoper und Eva in Richard Wagners reweghe und dem Collegium Vocale Gent. 16 17
Spätromantische Wer- sie am 15. und 16. Mai 2019 bei der Aufführung der „Auf- ke wie die Sinfonien von erstehungssinfonie“ von Gustav Mahler zu hören. Außerdem Gustav Mahler, „Nuits gestaltete sie am 14. April 2019 als Einspringerin das Kam- d’été“ von Hector Ber- merkonzert „Zwischen Wachen und Träumen“. lioz, die „Szenen aus Goethes Faust“ von Christoph Prégardien Robert Schumann so- (Tenor) gilt als einer wie die Messen von der bedeutendsten ly- Anton Bruckner und rischen Tenöre unserer Foto: Felix Broede Ludwig van Beethoven Zeit. Es sind seine klare zählen ebenso zu ihrem und präzise Stimmfüh- breiten Repertoire wie rung sowie seine intel- Foto: Jean-Baptiste Millot die Musik von Johann ligente Deutung und Sebastian Bach. Da- Diktion, gepaart mit rüber hinaus ist Ingeborg Danz der Neuen Bachgesellschaft der Fähigkeit, sich in Leipzig auch als Direktoriumsmitglied eng verbunden. den psychologischen Ihre Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Riccardo Muti, Her- Kern einer Rolle zu be- bert Blomstedt, Manfred Honeck, Christopher Hogwood, geben, die seinen Ge- Philippe Herreweghe, Riccardo Chailly, Heinz Holliger, Iván sang auszeichnen. Ganz Fischer, Ingo Metzmacher und Semyon Bychkov führte die besonders geschätzt wird sein Schaffen als Liedsänger. In der Sängerin außerdem an die Mailänder Scala, zu den Luzerner Saison 2021/2022 gibt Christoph Prégardien Liederabende Festspielen, den Salzburger Festspielen und zu den großen mit Julius Drake in Warschau, Berlin und bei der Schubertia- Orchestern der Welt: Ingeborg Danz sang mit dem Royal de Schwarzenberg/Hohenems, weitere Liederabende gestal- Concertgebouw Orchestra Amsterdam, dem Boston Sym- tet er in Oxford, bei den Schwetzinger SWR Festspielen, in phony Orchestra, den Wiener Philharmonikern, den Münch- Stockholm und in ‘s-Hertogenbosch. Im Januar 2022 ist er zu ner Philharmonikern, dem Gewandhausorchester Leipzig, Gast im Concertgebouw Amsterdam und in Groningen, bevor dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem er eine Tournee durch Nordamerika unternimmt. Daneben Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Schwedischen steht er erneut gemeinsam mit seinem Sohn Julian Prégar- Radio-Sinfonieorchester, den Berliner Philharmonikern, dem dien auf der Bühne. NHK Symphony Orchestra Tokyo sowie dem National Sym- Auch bei den großen internationalen Orchestern ist Chris- phony Orchestra Washington und dem Chicago Symphony toph Prégardien häufig als Solist zu erleben. So konzertierte Orchestra. der Sänger mit den Berliner Philharmonikern, den Wiener Das umfangreiche Repertoire der Sängerin wird auch durch Philharmonikern, dem Concertgebouworkest Amsterdam, viele CD-Einspielungen dokumentiert, darunter Mozart- dem Philharmonia Orchestra London, dem Orchestre Phil- Messen unter Leitung von Nikolaus Harnoncourt (Teldec), harmonique de Radio France sowie dem Boston Symphony Aufnahmen mit Philippe Herreweghe (Harmonia Mundi), Orchestra und dem San Francisco Symphony Orchestra und Lieder von Johannes Brahms (hänssler) sowie gemeinsam mit arbeitete mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Ingo Metz- der Stuttgarter Bachakademie unter Helmuth Rilling unter macher und Christian Thielemann zusammen. Sein Orches- anderem beide Bach-Passionen, die Messe h-Moll und das terrepertoire umfasst neben den großen Oratorien und Pas- „Weihnachtsoratorium“ (ebenfalls bei hänssler). Bei Brilliant sionen aus Barock, Klassik und Romantik auch Werke des 17. Classics erschien eine Lied-CD mit Liedern von Johannes und 20. Jahrhunderts. Auch große Opernpartien gehören zu Brahms mit Ingeborg Danz und Helmut Deutsch am Klavier. seinem Repertoire. Ingeborg Danz ist regelmäßig im Rahmen der Philharmoni- Seine lang jährige Erfahrung als Sänger der großen Evangelis- schen Konzerte der Stadt Duisburg aufgetreten. Zuletzt war ten-Partien und die intensive Zusammenarbeit mit Dirigen- 18 19
ten wie Kent Nagano, Riccardo Chailly, Philippe Herreweghe, des Opernstudios, da- Nikolaus Harnoncourt, Fabio Luisi und John Eliot Gardiner nach als Ensemblemit- sind für Christoph Prégardien die ideale Voraussetzung, sich glied der Bayerischen diesem Repertoire auch als Dirigent zu nähern. Seit dem in- Staatsoper war er dort ternationalen Erfolg seines Dirigierdebüts im Jahr 2012 mit in zahlreichen Rollen dem Ensemble Le Concert Lorrain und dem Nederlands Ka- wie Minister Don Fer- merkoor leitet er regelmäßig renommierte Klangkörper. Im nando in Beethovens Frühjahr 2022 wird er beim Basler Kammerorchester und „Fidelio“, Masetto in Foto: Marco Borggreve dem RIAS Kammerchor Johann Sebastian Bachs „Johannes- Mozarts „Don Giovan- Passion“ dirigieren. ni“, Sprecher in „Die Einen Großteil seines Repertoires hat der Sänger auf über Zauberflöte“, Silvano in 150 Tonträgern dokumentiert, die mit den bedeutendsten Francesco Cavallis „La internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet wurden. Calisto“, Zuniga in Bi- Beim Label „Challenge“ veröffentlichte der Sänger neben zets „Carmen“, Truffal- den Liederzyklen von Franz Schubert unter anderem Hugo din in Richard Strauss’ „Ariadne auf Naxos“, Publio in Mozarts Wolfs „Italienisches Liederbuch“ (mit Julia Kleiter), „Between „La clemenza di Tito“, Caronte in Monteverdis „L’Orfeo“, Life and Death“, „Wanderer“, „Father and Son“ (mit seinem Nachtwächter in Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“, Sohn Julian Prégardien) und die Schubert-CD „Poetisches Albert in Halévys „La Juive“ und Osman in Rameaus „Les In- Tagebuch“. Zu den neuesten CDs gehören Kantaten von Ge- des Galantes“ zu erleben. org Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach (Sony), bei Die Saison 2021/22 eröffnet Tareq Nazmi als Sarastro („Die denen er erstmals als Bariton zu hören ist, sowie eine 2019 Zauberflöte“) an der Lyric Opera in Chicago. Es folgen Kon- bei „Challenge“ veröffentlichte Aufnahme mit Werken von zerte mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rund- Robert Schumann und Richard Wagner. In Zusammenarbeit funks unter Sir John Eliot Gardiner, den Münchner Philhar- mit dem Warschauer Chopin-Institut wurden kürzlich Lieder monikern, den Wiener Symphonikern und eine Rückkehr an polnischer Komponisten aufgenommen. die Bayerische Staatsoper als Banco in Verdis „Macbeth“. Ein wichtiger Aspekt im musikalischen Leben Christoph Pré- Darüber hinaus wird Tareq Nazmi sein Rollendebüt als König gardiens ist die pädagogische Arbeit. Nach mehreren Jahren Heinrich in Wagners „Lohengrin“ in einer konzertanten Vor- an der Hochschule für Musik und Theater Zürich unterrichtet stellung im Rahmen des Tokyo Spring Festival geben. er neben weltweiten Meisterkursen seit 2004 als Professor Zu den wichtigsten Engagements vergangener Spielzeiten an der Musikhochschule Köln. zählten sein Rollendebüt als König Philipp in Verdis „Don Die Zusammenarbeit von Christoph Prégardien und den Carlo“ am Theater St. Gallen, das Rollendebüt als Banco in Duisburger Philharmonikern reicht über Jahrzehnte zurück. Verdis „Macbeth“ an der Oper Antwerpen, eine Tournee mit Der Sänger war bei den großen Oratorien-Aufführungen dem Verdi-Requiem unter der Leitung von Teodor Current- zu erleben und gestaltete mehrere Kammerkonzerte. In der zis und Beethovens „Missa solemnis“ unter Kirill Petrenko in Saison 2011/2012 war Christoph Prégardien „Artist in Resi- München. Außerdem ging Tareq Nazmi als Papst Clemens dence“ der Duisburger Philharmoniker. 2016 gab es im Rah- VII. in Hector Berlioz’ „Benvenuto Cellini“ unter John Eliot men der Kammerkonzerte eine Konzertreihe mit Werken von Gardiner auf Europatournee. 2018 gestaltete der Bassist den Franz Schubert. Zuletzt leitete Christoph Prégardien am 6. Bottom in Damiano Michielettos Inszenierung von Benjamin und 7. März 2019 als Dirigent das Requiem von Wolfgang Brittens „A Midsummer Night’s Dream“ am Theater an der Amadeus Mozart. Wien, bei den Salzburger Festspielen war er als Sprecher in einer Neuproduktion der „Zauberflöte“ mit den Wiener Phil- Tareq Nazmi (Bass) studierte an der Hochschule für Musik harmonikern unter Constantinos Carydis zu hören. 2017 und Theater in München bei Edith Wiens und Christian Ger- debütierte er als Zaccaria in Verdis „Nabucco“ in St. Gallen. haher sowie privat bei Hartmut Elbert. Zuerst als Teilnehmer Debüts mit den Berliner Philharmonikern, bei den Salzburger 20 21
Festspielen als Sarastro, beim Chicago Symphony Orchestra unter Riccardo Muti, an der Metropolitan Opera sowie beim New York Philharmonic Orchestra fielen der Corona-Krise zum Opfer. Als gefragter Konzertsolist verfügt Tareq Nazmi über ein breit gefächertes Repertoire, das von Johann Sebastian Bach bis zu Ludwig van Beethoven, von Joseph Haydn bis zu Johannes Brahms und von Wolfgang Amadeus Mozart bis zu Antonín Dvořák reicht. Der Sänger arbeitete mit dem Tonhalle Or- chester Zürich, mit dem Orchestre de Paris (Leitung: Daniel Harding), dem Orquestra Gulbenkian in Lissabon (Leitung: Alain Altinoglu), dem WDR Sinfonieorchester (Leitung: Jukka-Pekka Saraste), dem Deutschen Symphonie-Orches- ter Berlin (Leitung: Manfred Honeck), dem Balthasar-Neu- mann-Chor und Ensemble (Leitung: Thomas Hengelbrock) und dem Mozarteum Orchester Salzburg (Leitung: Constan- tinos Carydis) zusammen. Foto: Emil Zander Als Liedsänger konnte man Tareq Nazmi zuletzt zusammen mit Gerold Huber bei der Schubertiade Hohenems, in Mün- chen, Köln und in der Londoner Wigmore Hall hören. Auch für die Spielzeit 2021/2022 sind Liederabende geplant. Der „Chorus Musicus Köln“ wurde 1985 von Christoph Spe- Das Vokalensemble, das sich aus Musikstudenten und profes- ring gegründet und ist als Kammerchor der Mülheimer Kan- sionellen Sängerinnen und Sängern zusammensetzt, gastierte torei weit über die Grenzen Kölns hinaus bekannt geworden. in zahlreichen nationalen und internationalen Konzerthäusern Inspirierte und musikwissenschaftlich fundierte Aufführungen und belebte unterschiedlichste Festivals über die Stadtgren- begründen diesen Ruf. Das breit gefächerte Repertoire reicht zen Kölns hinaus. Besonderes Repertoire – wie Beethovens vom Barock bis ins 20. Jahrhundert. Ein Schwerpunkt der Ar- neunte Sinfonie an Silvester – ist in der Rheingegend unver- beit liegt dabei auf weniger bekannten Werken der Klassik und zichtbar geworden. Romantik, deren Interpretation im Sinne einer an historischer Chorus Musicus Köln wirkte bei diversen Opern- und Radio- Aufführungspraxis orientierten Sicht immer mehr Beachtung Aufführungen mit. Gerade im Radiobereich genießt der Chor findet. nachhaltigen Respekt, da hier oftmals unbekannte oder auch Die Fachkritik bescheinigt dem Chor durchweg hohe Virtuo- höchst schwierige Werke in klanglicher Reinheit vorgestellt sität, frische Dynamik, ausgewogene Klangschönheit und werden. Intonationsreinheit. Seinen hervorragenden Ruf festigte der Bedeutenden Anteil hat der Chorus Musicus Köln an den bei- Chor mit inzwischen über zwanzig CD-Einspielungen. Viele den CD-Produktionen, die mit dem deutschen Klassik-Preis davon sind preisgekrönt. „Echo Klassik“ ausgezeichnet wurden: das Oratorium „Elias“ Bereits kurz nach der Gründung des Chores erfolgte eine Zu- von Felix Mendelssohn Bartholdy (2011) und der CD-Schu- sammenarbeit mit dem Kölner Gürzenich-Orchester sowie ber mit Kantaten von Johann Sebastian Bach nach Texten von mit Musica Antiqua Köln. Es folgten Einladungen namhafter Martin Luther (2017). Gastdirigenten, darunter internationale Größen wie Gerd Al- In Duisburg führte der Chorus Musicus Köln gemeinsam mit brecht, Gianluigi Gelmetti, Philippe Herreweghe, Avner Bi- dem Philharmonischen Chor Duisburg im Oktober 2012 Max ron oder jüngst von Trevor Pinnock für die Aufführung des Bruchs „Das Lied von der Glocke“ und im November 2014 „Messiah“ von Georg Friedrich Händel. die neunte Sinfonie von Ludwig van Beethoven auf. 22 23
Christoph Spering (Di- Mittwoch, 29. September 2021, 19.30 Uhr rigent) gehört zu den Donnerstag, 30. September 2021, 19.30 Uhr renommiertesten Spe- Philharmonie Mercatorhalle zialisten für historische Aufführungspraxis im 2. Philharmonisches Konzert internationalen Musik- 2021/2022 betrieb. Unbekanntes bekannt und Bekanntes Benjamin Shwartz Dirigent interessant zu machen, Theresa Grünhage Visuals gehört zu den zentralen Signum Saxophone Quartet Devisen seiner umfang- Blaž Kemperle, Hayrapet Arakelyan, reichen musikalischen Alan Lužar und Guerino Bellarosa Arbeit. Mit seinen le- – Artists in Residence – bendigen Interpretatio- nen verfolgt er das Anliegen, dem Publikum stets neue Hör- Foto: Nurit Mozes Foto: Andrej Grilc weisen zu eröffnen. In den vergangenen Jahren hat Christoph Spering ein eigenes Format „Gesprächskonzert“ entwickelt, das Publikum wie Veranstalter begeistert. Im Zentrum der künstlerischen Arbeit und der Forschung von Christoph Spering steht das musikalische Repertoire des Barock, der Klassik und der Romantik. Als einer der ersten Dirigenten ist er schon in den 1980er Jahren mit Aufführun- gen von Werken des 18. und 19. Jahrhunderts im historisch informierten Aufführungsstil hervorgetreten und hat damit einen innovativen Weg der Interpretation beschritten. Seinen internationalen Schlüsselerfolg hatte er mit der Erstauffüh- rung der von ihm wieder entdeckten Mendelssohnschen Fas- sung von Johann Sebastian Bachs „Matthäus-Passion“ (auch als ausgezeichnete CD erschienen). In der Entwicklung des von ihm gegründeten Das Neue Or- John Adams chester führte Christoph Spering vielfach in europäischen Konzerthäusern neben den Sinfonien von Johannes Brahms, Lollapalooza Franz Schubert, Robert Schumann und Felix Mendelssohn Philip Glass Bartholdy sämtliche Sinfonien Ludwig van Beethovens in Konzert für Saxophonquartett und Orchester Konzertzyklen auf. Dabei konnte er ein Spektrum an Inter- Mason Bates pretationen entwickeln und den Partituren manche Verbor- Anthology of Fantastic Zoology genheit entlocken. Im Rahmen der Philharmonischen Konzerte der Stadt Duis- Das Projekt „Artists in Residence“ wird gefördert burg leitete Christoph Spering bereits im Oktober 2012 die von der Peter Klöckner- Aufführungen von Max Bruchs „Das Lied von der Glocke“. Stiftung „Konzertführer live“ mit Martin Fratz um 18.30 Uhr in der Philharmonie Mercatorhalle 24 25
Zuletzt in Duisburg: In den Philharmonischen Konzerten der Stadt Duisburg wur- de die „Missa solemnis“ D-Dur op. 123 von Ludwig van Beet- hoven zuletzt am 13. März 1996 aufgeführt. Die musikalische Leitung hatte Bruno Weil. Die Gesangssolisten waren Fionnua- la McCarthy, Cornelia Kallisch, Wolfgang Bünten und Harald Stamm, es sang der Philharmonische Chor Duisburg. Herausgegeben von: Stadt Duisburg · Der Oberbürgermeister Dezernat für Umwelt und Klimaschutz, Gesundheit, Verbraucherschutz und Kultur (Dezernat VI) Duisburger Philharmoniker Intendant Nils Szczepanski Neckarstr. 1 47051 Duisburg Tel. 0203 | 283 62 - 123 info@duisburger-philharmoniker.de www.duisburger-philharmoniker.de Redaktion & Layout: Michael Tegethoff Konzertkartenverkauf Theaterkasse Duisburg Opernplatz (Neckarstr. 1), 47051 Duisburg Tel. 0203 | 283 62 - 100 (Karten) Tel. 0203 | 283 62 - 110 (Abos) Fax 0203 | 283 62 - 210 karten@theater-duisburg.de abo@theater-duisburg.de Mo - Fr 10:00 - 18:30 Uhr Sa 10:00 - 18:00 Uhr Aus rechtlichen Gründen sind Bild- und Tonaufnahmen während des Konzertes nicht gestattet. Die Programmhefte der Philharmonischen Konzerte finden Sie bereits fünf Tage vor dem Konzert unter www.duisburger-philharmoniker.de im Internet. 26
Foto: Thomas Ratzek 1. Kammerkonzert CANORUSQUINTETT So 19. September 2021, 19.00 Uhr Philharmonie Mercatorhalle canorusquintett: Maximilian Randlinger Flöte Christopher Koppitz Oboe Christoph Schneider Klarinette Hakan Isiklilar Fagott Friedrich Müller Horn Werke von Anton Reicha, Samuel Barber, Pavel Haas und Antonín Dvořák
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