Maß.Regel.Vollzug. Therapie und Sicherheit in der forensischen Psychiatrie - Eickelborner Fachtagung - LWL-Zentrum für Forensische ...

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Maß.Regel.Vollzug. Therapie und Sicherheit in der forensischen Psychiatrie - Eickelborner Fachtagung - LWL-Zentrum für Forensische ...
LWL-Zentrum für Forensische Psychiatrie Lippstadt

     34. Eickelborner Fachtagung
zu Fragen der Forensischen Psychiatrie

 Maß.Regel.Vollzug.
Therapie und Sicherheit in der
  forensischen Psychiatrie
        06. bis 08. März 2019
Maß.Regel.Vollzug. Therapie und Sicherheit in der forensischen Psychiatrie - Eickelborner Fachtagung - LWL-Zentrum für Forensische ...
02

                                                                            Herzlich willkommen zu der
                                                                            34. Eickelborner Fachtagung

       Foto: C. Langer

     Posterpräsentationen
     Zum dritten Mal findet im Rahmen der Eickelborner Fachtagung die Präsentation von wissenschaftlichen Postern statt.
     Während der Eickelborner Fachtagung finden Sie diese Posterpräsentationen im Foyer des Sozialzentrums.
     Am Donnerstag, den 07.03.2019 stehen Ihnen in der Zeit von 13:00 bis 13:30 Uhr die Autoren der Poster für einen
     fachlichen Austausch zur Verfügung.

     Der Künstler des Titelbildes
     Von Reklov M

     Im Kreis des Hais

     „Hinter Zäunen im Kreis laufen ohne Ausgang laufen und laufen wie im Zoo. Und der Hai ist das Recht, die Bestrafung ohne
     sichtbaren Ausweg. Die Gesellschaft, der Gutachter, das Personal immer und immer von neuen beurteilt (verurteilt), auf’s
     Neue geprüft, beobachtet immer im Blickfeld und unter Verdacht!“

     Seit nunmehr zwanzig Jahren drücke ich mich in verschiedenen Medien künstlerisch aus. So nehme ich am Offenen Atelier
     teil und bin in der Theatergruppe „Die Entfesselten“ aktiv.
     Ich male, singe, schauspiele, texte und gestalte auch das Bühnenbild.
     Es reizt mich immer wieder auf’s Neue, unterschiedliche Ausdrucksformen für meine Themen zu finden.

     Impressum           Redaktion:     Arbeitsgruppe Fachtagung
                         Titelbild:     Von Reklov M „Im Kreis des Hais“ Acryl, 4 x 30 cm x 20 cm = 60 cm x 40 cm
                         Layout:        B&S Werbeagentur Münster, www.werbeagentur.ms
                         Satz:          CAT LWL-ZFP
Maß.Regel.Vollzug. Therapie und Sicherheit in der forensischen Psychiatrie - Eickelborner Fachtagung - LWL-Zentrum für Forensische ...
Grußwort                        03

Tilmann Hollweg                                   Bernd Wallenstein
LWL-Maßregelvollzugsdezernent des                 Ärztlicher Direktor
Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe

Vom 06. bis 08. März 2019 richten wir zum 34. Mal die Eickelborner Fachtagung zu Fragen der Forensischen Psychiatrie
aus und befassen uns dieses Mal mit dem Schwerpunkt

Maß.Regel.Vollzug.
Therapie und Sicherheit in der forensischen Psychiatrie
Wir laden Sie recht herzlich ein, während der Eickelbor-        Der Donnerstag bietet traditionell ein breit gefächertes
ner Fachtagung 2019 gemeinsam mit uns aktuelle foren-           Angebot mit zahlreichen Vorträgen, Arbeitsgruppen und
sische Fragestellungen und Themen zu diskutieren. In            Posterpräsentationen.
Zeiten, in denen Gesetzesänderungen und Gerichtsurteile
die Grundlagen der Unterbringung im Maßregelvollzug             Der Freitag wird durch einen Hauptvortrag von Bernd
stark verändern, ist es umso wichtiger in einen fachlichen      Wallenstein, Ärztlicher Direktor des LWL-ZFP Lippstadt,
und multiprofessionellen Austausch zu treten.                   mit dem Titel „Neues aus der Anstalt“ eröffnet. Bernd
                                                                Wallenstein möchte das Auditorium auf einen (nicht ganz
Wir freuen uns, dass wir für das Jahr 2019 wiederum             ernst gemeinten?) Streifzug durch die Maßregelvoll-
zahlreiche namhafte Referentinnen und Referenten ge-            zugslandschaft mitnehmen. Prof. Jürgen Leo Müller geht
winnen und ein hoffentlich interessantes Programm für           in seinem Vortrag auf „Aktuelle Überlegungen zu den
Sie zusammenstellen konnten. Die 34. Eickelborner Fach-         Konsequenzen der jüngsten rechtlichen Vorgaben und
tagung wird am Mittwoch mit einem Vortrag von Frau              Veränderungen für den Maßregelvollzug“ ein.
Prof. Nicola Döring zum Thema „Sexualität im Internet           Anschließend wird Prof. Hans-Ludwig Kröber zu dem
– destruktiv oder positiv? eröffnet.                            Thema „Das gewollte Verbrechen – Motivation, Selbst-
                                                                konzept, Situation“ referieren.
Der zunehmenden Akademisierung der Pflege tragen wir
mit der Einladung von Prof. Pascal Wabnitz Rechnung.            Wir möchten schon an dieser Stelle allen Referentinnen
Der neue Lehrstuhlinhaber an der Fachhochschule der             und Referenten herzlich danken, die es mit ihrer Zusa-
Diakonie Bielefeld wird zum Thema „Niederschwellige             ge erst ermöglichen, eine mehrtägige Fachtagung auf
Psychotherapie am Beispiel der Adhärenztherapie“ refe-          diesem Niveau anzubieten. Ebenso gilt unser besonderer
rieren. Anschließend beschreibt Prof. Thomas Stompe von         Dank dem Vorbereitungsteam der Eickelborner Fachta-
der Universität Wien „Tatmerkmale der Tötungsdelikte            gung, das erhebliche Energie und auch Kreativität inves-
von Patienten mit Schizophrenie“ bevor der erste Tag der        tiert hat, um diese Tage für Sie interessant zu gestalten.
Eickelborner Fachtagung mit dem Vortrag der ehemali-            Wir freuen uns auf drei spannende und diskussionsreiche
gen Ärztlichen Direktorin der Eickelborner Maßregelvoll-        Tage mit Ihnen in Eickelborn vom 06. bis 08. März 2019.
zugseinrichtung, Frau Dr. Nahlah Saimeh, zum Thema
„Der Probemord – ein komplexer Fall zur komplexen
Frage der Schuldfähigkeit“ seinen Abschluss findet. Frau
Dr. Saimeh hat das LWL-Zentrum für Forensische
Psychiatrie Lippstadt im April 2018 verlassen, um sich
neuen beruflichen Herausforderungen in der Sachver-
ständigentätigkeit zu stellen.

                                                                Tilmann Hollweg                       Bernd Wallenstein
                                                                LWL-Maßregelvollzugsdezernent         Ärztlicher Direktor
                                                                des Landschaftsverbandes
                                                                Westfalen-Lippe
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04    Programmübersicht

     Mittwoch, 06.03.2019
     Hauptvorträge Festsaal

       14:00 Uhr           Begrüßung: Tilmann Hollweg, LWL-Maßregelvollzugsdezernent
       14:10 Uhr           Grußwort: Uwe Dönisch-Seidel, Landesbeauftragter für den Maßregelvollzug
       14:20 Uhr           Grußwort: Christof Sommer, Bürgermeister der Stadt Lippstadt
       14:30 Uhr           Prof. Dr. Nicola Döring
       15:15 Uhr           Prof. Dr. Pascal Wabnitz
       16:00 Uhr           Pause
       16:30 Uhr           Prof. Dr. Thomas Stompe
       17:15 Uhr           Dr. Nahlah Saimeh
       18:00 Uhr           Ende
       ab 19:30 Uhr        Tagungsessen im Restaurant „Cosacks Brennerei“

     Donnerstag, 07.03.2019
     Hauptvorträge Festsaal                                          Forum Raum 209

       1       9:00 Uhr           Monika Welzel, Dorothea Dewald                 9:00 Uhr    Dr. Nikolaus Barth,
                                                                                             Dr. Bernd Röpcke
       2       9:30 Uhr           Rebekka Schulte
                                                                      1
                                                                                 9:45 Uhr    Uwe Meinecke,
       3       10:00 Uhr          Thomas Auerbach                                            Janet Juvet

               10:30 Uhr          Pause                                          10:30 Uhr   Pause

       4       11:00 Uhr          André Müller                                   11:00 Uhr   Dr. Marlies Müting,
                                                                                             Sandra Wirth
       5       11:30 Uhr          Silke Baar, Anne Maasch
                                                                      2
                                                                                 11:45 Uhr   Thomas Rauch
       6       12:00 Uhr          Prof. Dr. Ian Needham

               12:30 Uhr          Mittagspause                                   12:30 Uhr   Mittagspause

       7       14:00 Uhr          Prof. Dr. Torsten Klemm
                                                                                 14:00 Uhr   Gisela Konrad

       8       14:30 Uhr          Dr. Ulrich Kobbé                    3
                                                                                 14:45 Uhr   Dr. Bernd Dimmek,
       9       15:00 Uhr          Oskar Speiser                                              Sabrina Herting

               15:30 Uhr          Pause                                          15:30 Uhr   Pause

       10      16:00 Uhr          Dr. Dorothea Gaudernack
                                                                                 16:00 Uhr   Rudolf Brockmann,
                                                                                             Silke Risy
       11      16:30 Uhr          Maximilian Sellmeier, Bernadette
                                  Offereins, Susanne Meyer
                                                                      4

       12      17:00 Uhr          Nora Hein,                                     16:45 Uhr   Daniel Kasel, Anja Rohlfing
                                  Prof. Dr. Boris Schiffer

            ab 17:30 Uhr           Abendessen im Zelt und gemütlicher Ausklang
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Programmübersicht                      05

Freitag, 08.03.2019
Hauptvorträge Festsaal

      9:00 Uhr           Bernd Wallenstein
      9:45 Uhr           Prof. Dr. Jürgen Leo Müller
      10:30 Uhr          Pause
      11:00 Uhr          Prof. Dr. Hans-Ludwig Kröber
      11:45 Uhr          Anfrage läuft: Lassen Sie sich überraschen!
      12:30 Uhr          Imbiss/Ende der Tagung

Donnerstag, 07.03.2019
Arbeitsgruppen

  Nr. vormittags (9:00 bis 12:00 Uhr)                            Nr.   ganztägig (9:00 bis 17:30 Uhr)

  1    Thomas Brendel                                            10    Dietmar Böhmer

  2    Dr. Michael Heilemann, Gabriele Fischwasser von Proeck

  3    Harald Kolbe, Silke Risy

  4    Sandra Möller-Emminghaus

       12:00 Uhr - 14:00 Uhr Mittagspause

  Nr. nachmittags (14:00 bis 17:30 Uhr)

  5    Claudia Franck, Andrea Trost

  6    Silke Baar, Anne Maasch, Michael Winkelkötter

  7    Sandra Heisiep, Hendrik Gaub

  8    Dr. Marlies Müting, Sandra Wirth

  9    Rebekka Schulte

       ab 17:30 Uhr Abendessen im Zelt und gemütlicher Ausklang
Maß.Regel.Vollzug. Therapie und Sicherheit in der forensischen Psychiatrie - Eickelborner Fachtagung - LWL-Zentrum für Forensische ...
06       Programm

                                                                                             Foto: C. Langer

                                                                          Mittwoch, 06.03.2019
                                                                                                 Festsaal
      Begrüßung und Hauptvorträge
 10:30 Uhr      Öffnung der Anmeldung
 11:00 Uhr      Öffnung des Tagungsbüros

                Moderation: Bernd Wallenstein

 14:00 Uhr      Begrüßung
                LWL-Maßregelvollzugsdezernent
                Tilmann Hollweg

 14:10 Uhr      Grußworte
                Der Landesbeauftragte für den Maßregelvollzug in NRW
                Uwe Dönisch-Seidel

 14:20 Uhr      Der Bürgermeister der Stadt Lippstadt
                Christof Sommer

 14:30 Uhr      Sexualität im Internet: Destruktiv oder positiv?
                Prof. Dr. Nicola Döring

 15:15 Uhr      Niederschwellige Psychotherapie am Beispiel der Adhärenztherapie
                Prof. Dr. Pascal Wabnitz

 16:00 Uhr      Pause

 16:30 Uhr      Tatmerkmale der Tötungsmerkmale von Patienten mit Schizophrenie
                Prof. Dr. Thomas Stompe

 17:15 Uhr      Der Probemord - ein komplexer Fall zur komplexen Frage der Schuldfähigkeit
                Dr. Nahlah Saimeh

 18:00 Uhr      Ende

 ab 19:30 Uhr   Tagungsessen
                im Restaurant „Cosacks Brennerei“
                Gut Mentzelsfelde 8 u. 9
                59555 Lippstadt
Maß.Regel.Vollzug. Therapie und Sicherheit in der forensischen Psychiatrie - Eickelborner Fachtagung - LWL-Zentrum für Forensische ...
Programm                07

                                                                                                             Foto: C. Langer

Vorträge                                                        Donnerstag, 07.03.2019
                                                                                                  Festsaal

Moderation Vormittag: Axel Häbler
Moderation Nachmittag: Lutz Thomas Werner

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!? Das neue Recht der Unterbringung                                            09:00 Uhr
in einem psychiatrischen Krankenhaus
Monika Welzel & Dorothea Dewald

Mal doch mal was Schönes                                                                                        09:30 Uhr
Rebekka Schulte

„Secure Recovery“ eine Art „Compulsion - Retreat“ im Maßregelvollzug (MRV)                                      10:00 Uhr
Thomas Auerbach

Pause                                                                                                          10:30 Uhr

Die Forensische Aufnahmestation - Vorhof zur Hölle?                                                             11:00 Uhr
André Müller

„Das kann´s doch wohl nicht sein!“                                                                              11:30 Uhr
Wenn Patienten die Welt nicht mehr verstehen
Silke Baar & Anne Maasch

Gewalt und Gefährlichkeit in der forensisch-psychiatrischen Pflege                                              12:00 Uhr
Prof. Dr. Ian Needham

Mittagspause                                                                                                   12:30 Uhr

Am Ende der Fahnenstange. Zuweisung in die Sicherungsverwahrung und                                             14:00 Uhr
Entlassungskontexte - Erfahrungen im Rahmen der ambulanten Nachsorge
Prof. Dr. Torsten Klemm

Wie Ethik tickt... Axiome kritischer Selbstbefragung im forensischen Alltag eines Ethikkomitees                 14:30 Uhr
Dr. Ulrich Kobbé

Untersuchung des Bedarfs und Vorhandenseins von Ethikstrukturen in deutschen Maßregelvollzügen                  15:00 Uhr
Oskar Speiser

Pause                                                                                                          15:30 Uhr

„Freiheitsentziehung in der Freiheitsentziehung“                                                                16:00 Uhr
Das Urteil des BVerfG zu Fixierungen und seine Auswirkungen auf die (forensische) Praxis
Dr. Dorothea Gaudernack

Stationäre mentalisierungsbasierte Suchttherapie (MBT) im Maßregelvollzug                                       16:30 Uhr
Maximilian Sellmeier & Bernadette Offereins & Susanne Meyer

Entlassungen aus Gründen der Verhältnismäßigkeit - Vorstellung eines NRW-weiten Forschungsprojekts              17:00 Uhr
Nora Hein & Prof. Dr. Boris Schiffer

Abendessen im Zelt und gemütlicher Ausklang                                                                  ab 17:30 Uhr
Maß.Regel.Vollzug. Therapie und Sicherheit in der forensischen Psychiatrie - Eickelborner Fachtagung - LWL-Zentrum für Forensische ...
08      Programm

                                                                                                            Foto: C. Langer

                Forum                                                       Donnerstag, 07.03.2019
                                                                                                             Raum 209

                  Moderation Vormittag: Dr. Catia M. Loddo
                  Moderation Nachmittag: Michael Hökenschnieder

 09:00 Uhr        Reifebeurteilung bei jungen Erwachsenen und Strafrecht. Stand der Wissenschaft und Rechtspraxis
                  Dr. Nikolaus Barth & Dr. Bernd Röpcke

 09:45 Uhr        Psychiatrie im Jugendvollzug Hameln
                  Uwe Meinecke & Janet Juvet

 10:30 Uhr        Pause

 11:00 Uhr        Ruhe, Frieden, Freiheit durch mentales Training - Zen-Meditation in Therapie und Strafvollzug
                  Dr. Marlies Müting & Sandra Wirth

 11:45 Uhr        Diagnostik und Behandlung von Sexualstraftätern in der ambulanten psychotherapeutischen Praxis
                  Thomas Rauch

 12:30 Uhr        Mittagspause

 14:00 Uhr        Wirksames Konzept zur Vermeidung von Hospitalisierung - Das Programm für
                  betreuungsintensive Patienten
                  Gisela Konrad

 14:45 Uhr        Meine Arbeit! - Deine Arbeit! - Unsere Arbeit? - Differenzierung und Vielfalt in der
                  Forensischen Krankenpflege
                  Dr. Bernd Dimmek & Sabrina Herting

 15:30 Uhr        Pause

 16:00 Uhr        Vielfalt in der Pflege - von der Theorie in die Praxis
                  Rudolf Brockmann & Silke Risy

 16:45 Uhr        Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten werden - und sein
                  Daniel Kasel & Anja Rohlfing

 ab 17:30 Uhr     Abendessen im Zelt und gemütlicher Ausklang
Maß.Regel.Vollzug. Therapie und Sicherheit in der forensischen Psychiatrie - Eickelborner Fachtagung - LWL-Zentrum für Forensische ...
Programm                     09

                                                                                                                 Foto: C. Langer

Arbeitsgruppen                                                 Donnerstag, 07.03.2019

Arbeitsgruppen am Vormittag

Analoge Gefühle versus digitale Verwaltung (AG 1)                                                                   09:00 Uhr
Thomas Brendel

Chronifizierte Gewaltbereitschaft (AG 2)                                                                            09:00 Uhr
Dr. Michael Heilemann & Gabriele Fischwasser von Proeck

„Fishing & Hiking“ - Sozialräumliches Annäherungsverhalten von hands on Tätern im Stationssetting (AG 3)            09:00 Uhr
Harald Kolbe & Silke Risy

Das Reflecting Team als Medium der Behandlungsplanung in der Forensik (AG 4)                                        09:00 Uhr
Sandra Möller-Emminghaus

Mittagspause                                                                                                        12:00 Uhr

Arbeitsgruppen am Nachmittag

Die Notwendigkeit der Vernetzung zwischen forensischen Einrichtungen und der gemeindepsychiatrischen                14:00 Uhr
Versorgung im sozialen Empfangsraum der Patientinnen und Patienten wird zunehmend erkannt und
angestrebt (AG 5)
Claudia Franck & Andrea Trost

Beschwerden und Fehlerkultur - aus Fehlern lernen (AG 6)                                                            14:00 Uhr
Silke Baar & Anne Maasch & Michael Winkelkötter

Rechtliche Möglichkeiten und Grenzen von Weisungen im Rahmen der Führungsaufsicht (AG 7)                            14:00 Uhr
Sandra Heisiep & Hendrik Gaub

Ruhe, Frieden, Freiheit durch mentales Training - Zen-Meditation in Therapie und Strafvollzug (AG 8)                14:00 Uhr
Dr. Marlies Müting & Sandra Wirth

Mal doch mal was Schönes (AG 9)                                                                                     14:00 Uhr
Rebekka Schulte

Arbeitsgruppe ganztägig

Umgang mit Systemsprengern (AG 10)                                                                         09:00 bis 12:00 Uhr
Dietmar Böhmer                                                                                             14:00 bis 17:30 Uhr
Abendessen im Zelt und gemütlicher Ausklang                                                                     ab 17:30 Uhr
Maß.Regel.Vollzug. Therapie und Sicherheit in der forensischen Psychiatrie - Eickelborner Fachtagung - LWL-Zentrum für Forensische ...
10      Programm

                                                                                              Foto: C. Langer

             Hauptvorträge                                                       Freitag, 08.03.2019
                                                                                                  Festsaal

                Moderation: Bernd Wallenstein

 09:00 Uhr      „Neues aus der Anstalt“
                Bernd Wallenstein

 09:45 Uhr      Aktuelle Überlegungen zu den Konsequenzen der jüngsten rechtlichen Vorgaben
                und Veränderungen für den Maßregelvollzug
                Prof. Dr. Jürgen Leo Müller

 10:30 Uhr      Pause

 11:00 Uhr      Das gewollte Verbrechen - Motivation, Selbstkonzept, Situation
                Prof. Dr. Hans-Ludwig Kröber

 11:45 Uhr      Anfrage läuft: Lassen Sie sich überraschen!

 12:30 Uhr      Imbiss/Ende der Tagung
Organisatorisches                          11

Axel Häbler                          Michael Hökenschnieder               Dirk Lindner-Albert
Diplom-Psychologe                    Diplom-Pflegewirt (FH)               Diplom-Sozialarbeiter

Anmeldung
Die Anmeldung erfolgt online über unsere Homepage www.forensik-lippstadt.de.
Dort finden Sie das Anmeldeformular. Bitte beachten Sie, dass am Donnerstag das Programm
dreizügig stattfindet: Sie können Vorträge im Festsaal, im Forum oder Arbeitsgruppen
buchen. Die Arbeitsgruppen 1 bis 4 finden nur am Vormittag, die Arbeitsgruppen
5 bis 9 nur am Nachmittag und die Arbeitsgruppe 10 findet ganztägig statt.
Mittwoch und Freitag läuft das Programm einzügig im großen Festsaal.
Sollte es Ihnen nicht möglich sein, die Anmeldung online vorzunehmen, wenden Sie
sich bitte an:
Tagungmanagement Birgit Lummer, Tel.: 02945 981-2055
(Montag - Donnerstag, 09:00-12:00 Uhr)
E-Mail: Eickelborner.Fachtagung@lwl.org

Anmeldefrist
Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird die Anmeldung bis spätestens zum 31.01.2019
erbeten. Anmeldungen werden in der Reihenfolge der Eingabe berücksichtigt.
Ausgebuchte Programmpunkte zeigt Ihnen das Programm direkt an. Nach Eingang Ihrer
Anmeldung erhalten Sie von uns eine Bestätigungsmail und kurz darauf die Rechnung.
Mit der Anmeldebestätigung ist Ihre Anmeldung verbindlich.

Tagungsgebühr
Die Teilnahmegebühr für die gesamte Tagung beträgt 255 €. In diesem Betrag inbegriffen sind der Imbiss am
06. und 08. März, Getränke, der Pausenkaffee während der gesamten Tagung und das Mittag- und Abendessen
am 07. März. Der Tagungsband, in dem die Vorträge veröffentlicht werden, wird jedem Teilnehmer nach
Fertigstellung zugesandt.
Eine nur tageweise Anmeldung ist zu allen Veranstaltungsteilen möglich.
Der Tagesbeitrag beträgt 95 €, für zwei Tage 180 €.
Bitte überweisen Sie die Teilnahmegebühr mit dem Verwendungszweck Rechnungsnummer und Name nach
Erhalt der Bestätigung/Rechnung auf das Konto des LWL-Zentrums für Forensische Psychiatrie:
Sparkasse Lippstadt
IBAN: DE 46 4165 0001 0011 001344
BIC: WELADED1LIP

Stornierung
Bei Absage bis zum 31.01.2019 wird eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 30 € einbehalten.
Bei Stornierung nach dem 31.01.2019 sind wir verpflichtet die gesamte Teilnahmegebühr zu berechnen.
Gerne dürfen Sie uns in diesem Fall einen Ersatz benennen.
12   Organisatorisches

       Martin Lueg                         Birgit Lummer
       Diplom-Bibliothekar                 Tagungsmanagement

       Tagungsunterlagen
       Die angemeldeten Teilnehmer erhalten ihre Tagungsunterlagen nach der Ankunft in der Anmeldung.
       Bitte folgen Sie hierzu den Hinweisschildern im Gelände. Zusammen mit den Tagungsunterlagen
       erhalten Sie ein Namensschild, das auch als Eintrittskarte gilt. Bitte tragen Sie Ihr Namensschild
       während der Tagung zu jeder Zeit sichtbar. Am Ende der Tagung können Sie das Namensschild zur
       Wiederverwendung in einen Sammelbehälter vor dem Ausgang des Sozialzentrums einwerfen.

       Bescheinigungen          Bescheinigungen über die Teilnahme sind in Ihren Tagungsunterlagen
                                enthalten. Sollten Sie darüber hinaus Bescheinigungen benötigen,
                                so wenden Sie sich während der Tagung bitte an das Tagungsbüro.

       Zertifizierung           Zertifizierungspunkte sind bei der Ärztekammer
                                Westfalen-Lippe beantragt und werden entsprechend
                                von der Psychotherapeutenkammer anerkannt.

       Auskunft                 Weitere Auskünfte zum Programm und zur Organisation der
                                Tagung erhalten Sie von:
                                Birgit Lummer Tel. 02945 981-2055
                                Martin Lueg Tel. 02945 981-5230
                                LWL-Zentrum für Forensische Psychiatrie Lippstadt,
                                Eickelbornstraße 19, 59556 Lippstadt-Eickelborn

       Tagungsbüro              Das Tagungsbüro ist während der Tagung wie folgt geöffnet:
                                am 06.03.2019 von 11:00 bis 18:00 Uhr
                                am 07.03.2019 von 08:30 bis 18:00 Uhr
                                am 08.03.2019 von 08:30 bis 12:30 Uhr
Organisatorisches          13

Dariusz Scibor                       Lutz Thomas Werner
Krankenpfleger                       Arzt für Psychiatrie

Ansprechpartner

Die Mitarbeiter der Tagungsorganisation können sie an den grünen Namensschildern erkennen.

Abendveranstaltungen

Am Abend des 06. März 2019 findet nach den Vorträgen ab 19.30 Uhr im Restaurant
„Cosacks Brennerei“, Gut Mentzelsfelde 8 u. 9, 59555 Lippstadt ein Kongressessen
gemeinsam mit den Referenten der Tagung statt.
Hierzu können Sie sich im Anmeldeformular gesondert anmelden.
Der Beitrag für das Kongressessen beträgt 20 €.
Am 07. März 2019 findet direkt im Anschluss an die Tagung ein Abendessen im Zelt neben
dem Sozialzentrum in Eickelborn statt, für das Sie sich bitte ebenfalls anmelden.
Die Teilnahme ist mit keinen weiteren Kosten für Sie verbunden.

Übernachtung
Angaben zu den Hotels in Lippstadt und Umgebung erhalten Sie bei der
Touristik-Information der
Stadt Lippstadt                     Tel. 02941 58511
Stadt Soest                         Tel. 02921 103-1414
Gemeinde Bad Sassendorf             Tel. 02921 5014811
Wir bitten Sie, die Zimmerreservierung selbst zu übernehmen

Mittagessen
Das Mittagessen am 07. März 2019 findet im Festzelt neben dem Tagungsgebäude statt.
Als Berechtigungsnachweis dient Ihr Namensschild.
Die Tagung endet am 08. März 2019 mittags mit einem Eintopf.

Tagungsbuchhandlung
Während der Tagung steht ein Büchertisch der Sigmund-Freud-Buchhandlung
(Oberweid/Rhön) zum Erwerb von Fachliteratur zur Verfügung. Die Buchhandlung
präsentiert sich auch im Internet unter: www.sigmund-freud-buchhandlung.de

Programmhefte
Sollten Sie ausgedruckte Programmhefte benötigen, wenden Sie sich bitte an Birgit Lummer.
Tel.: 02945 981-2055 (Montag - Donnerstag, 09:00 - 12:00 Uhr)
E-Mail: www.Eickelborner.Fachtagung@lwl.org
14       Organisatorisches

     Anreise
     Bei Anreise mit der Deutschen Bahn mit dem Zielbahnhof Lippstadt erreichen Sie
     Eickelborn mit der Buslinie R66 (Lippstadt-Herzfeld);
     mit dem Zielbahnhof Soest erreichen Sie Eickelborn mit der Buslinie 583 (Soest-Lippstadt-Benninghausen).

     Anschrift während der Tagung
     LWL-Zentrum für Forensische Psychiatrie Lippstadt
     Birgit Lummer
     Eickelbornstraße 19, 59556 Lippstadt,
     (Fax: 02945 981-2059) oder
     E-Mail: Eickelborner.Fachtagung@lwl.org
Abstracts                   15

Abstracts in alphabetischer Reihenfolge

Auerbach, Thomas                                                                                           Vortrag
„Secure Revovery“ eine Art „Compulsion - Retreat“ im Maßregelvollzug (MRV)                                 Donnerstag
Eine Recoveryart speziell für den sicheren Maßregelvollzug. Secure Recovery könnte es ermöglichen,
dass der Recoveryorientierte Ansatz nicht nur für die Patienten, sondern auch für Mitarbeiter im MRV
eine andere Sichtweise ergibt. Trotz des hohen Sicherheitsstandards und den Vorgaben, die Patienten
erfahren, muss es möglich sein, dass diese ihr eigenständiges Handeln beibehalten und ihre Ressourcen
stabilisieren und gefördert werden können.
Erholung und Hoffnung zu vermitteln, ist ein wichtiger Bestandteil des Behandlerteams. Implikationen
die den Umgang mit psychisch kranken Rechtsbrechern vorgeben, könnten durch Secure Recovery
anders reflektiert werden. Beispielsweise wird in der Allgemeinpsychiatrie, der medikamentösen
Therapie im Vergleich zum MRV, kein so hoher Stellwert zugeschrieben. Dabei muss der MRV sehr viel
Wert in der Gefährlichkeitsreduktion und damit auch für die weiteren Lockerungsmöglichkeiten legen.
Secure Recovery soll die persönliche Handlungs- und Glaubensvorstellung stabilisieren und zu einer
besseren Kongruenz in der Wertevorstellung des Patienten und der Mitarbeiter beitragen. Auch die
persönlichen Werte und die Integrität der Patienten, können durch diese Art von Recovery bewahrt
werden (Transkulturalität, Werteerleben).

Baar, Silke                                                                                                Vortrag
„Das kann´s doch wohl nicht sein!“                                                                         Donnerstag
Wenn Patienten die Welt nicht mehr verstehen
Die Stärkung der Verantwortung für das eigene Leben ist wichtig für die psychiatrische Behandlung. Ist
dieses auch in den engen Strukturen einer forensischen Klinik möglich? Können Patientenbeschwerden
als ein Schritt zu mehr Selbstverantwortung gesehen werden? Die Konzepte »Empowerment«
und »Recovery« sind aus Sicht der Vortragenden dafür zentral und als Prozess zu verstehen. Wer
seinen Klienten Selbstbestimmung und Selbstbefähigung ermöglichen will, muss auch die eigenen
Handlungsweisen hinterfragen und anschließend aus anderen Blickwinkeln betrachten. Oftmals
bekommen die Handlungen dann einen anderen Sinn. Diese neue Haltung führt zu einem beruflichen
Selbstverständnis, das den Profi eher als Fürsprecher der Klienten versteht.
Ein Impulsvortrag von zwei langjährig im LWL-Beschwerdemanagement tätigen Mitarbeiterinnen, die
Patientenbeschwerden als einen wichtigen Baustein auf dem Weg zur persönlichen Entwicklung sehen.

Baar, Silke                                                                                                AG 6
Beschwerden und Fehlerkultur - aus Fehlern lernen.                                                         halbtags
Patientenbeschwerden können Fehler offenbaren - struktureller Natur oder auch im Verhalten von
Beschäftigten. Das ist nicht problematisch, solange wir akzeptieren, dass in einer Institution wie einer
forensischen Klinik jeden Tag naturgemäß Fehler geschehen und eine positive Fehlerkultur besteht. Die
Frage ist also nicht, ob es Fehler gibt oder nicht, sondern wie diese genutzt werden können. In einer
sinnvollen Beschwerdebearbeitung geht es nie darum, den “Bösen” zu finden oder den “Schuldigen” zu
suchen, sondern darum, gemeinsam konstruktive Lösungen zu finden um zukünftig Fehler möglichst zu
vermeiden. Nach einem kurzen Einblick in die Arbeitsweise der Beschwerdebearbeitung der
LWL-Maßregelvollzugsabteilung möchten wir mit Ihnen gemeinsam erarbeiten, welcher Einstellungen
und Haltungen es bedarf, Fehler als Herausforderung für weiteres Wachstum zu verstehen. Außerdem
werden wir uns damit beschäftigen, dass eine positive Fehlerkultur Auswirkungen auf die Behandlung
im Maßregelvollzug hat. Sie sind eingeladen, Beispiele aus Ihrem beruflichen Alltag einzubringen.

Barth, Dr. Nikolaus                                                                                        Forum 1
Reifebeurteilung bei jungen Erwachsenen und Strafrecht. Stand der Wissenschaft
und Rechtspraxis
Der heutige Stand der entwicklungspsychologischen Forschung macht eine Reform des § 105 JGG
in zweifacher Hinsicht erforderlich. Erstens hat sich die individuelle Einschätzung der Reife eines
Heranwachsenden als ein prinzipiell nicht lösbares methodisches Problem erwiesen und zweitens
widerspricht die Altersbegrenzung des §105 JGG auf 21 Jahren den heutigen Erkenntnissen.
Neurowissenschaftliche und psychologische Befunde belegen, dass die hohen Delinquenzraten
bei jungen Erwachsenen bis 24 Jahren auf eine Diskrepanz zwischen der körperlichen und der
psychosozialen Reifung zurückzuführen sind. Die Trennung der alterslimitierten Delinquenz von
der lebenslang andauernden Delinquenz scheint durch Verlaufsdiagnostik möglich und erfordert
Früherkennung und Frühintervention. Ein Vergleich der Rechtspraxis verschiedener europäischer
Ländern zeigt einen Trend zur besonderen strafrechtlichen Behandlung der 18-24jährigen Straftäter.
16       Abstracts

     Böhmer, Dietmar                                                                                            AG 10
     „Umgang mit Systemsprengern“                                                                               ganztags
     Im forensischen Alltag kommt es immer wieder vor, dass einzelne Mitarbeiter oder auch ein gesamtes
     Team im Umgang mit schwierigen Patienten, so genannten „Systemsprengern“, nicht weiter wissen.
     Neue Diagnosen und/oder die Veränderung der Klientel verursachen zunehmend Irritationen im
     Arbeitsprozess und belasten nicht nur die therapeutische Gemeinschaft sondern oftmals ganze
     Stationen oder gar Kliniken. Im angebotenen Intensivseminar geht es unwirksame Lösungsansätze in
     der Arbeit mit diesen Menschen.
     Unter diagnosespezifischen und teambezogenen Gesichtspunkten werden konkrete Lösungen im
     Hinblick auf die Erhaltung der therapeutischen Qualität des Settings angeboten.
     Themenschwerpunkte sind: Diagnosespezifische Interventionen, Umgang mit Unlösbarkeits-
     konstruktionen, ICD versus ICF, Kommunikation vor dem Hintergrund psychischer Erkrankungen,
     Zielfindungsansätze bei forensischen Patienten, Anforderungen für eine erfolgreiche Teamarbeit.

     Brendel, Thomas                                                                                            AG 1
     Analoge Gefühle versus digitale Verwaltung                                                                 halbtags
     Wer zeigt wie was geht? Menschenähnliche Roboter oder roboterähnliche Menschen?
     Analoge Nähe und Beziehung als Prinzip einer Therapie mit seelisch kranken bzw. sozial „untragbaren“
     Straftätern funktioniert nicht immer und ist anstrengend und personalintensiv. Wie sieht die
     Zukunft aus, was gibt es dafür oder dagegen zu tun und wer soll es machen? In welcher „Welt“
     sollen die entlassenen Menschen prosoziales Verhalten üben und wie sollen sie unterstützt werden?
     Überforderung, Erschöpfung, emotionale Verhärtung in beruflichen und privaten Lebensfeldern,
     Selbstoptimierung, Ichlingskultur und Singularitätsfetischismus erlauben immer weniger Vorbildwirkung
     und Beziehungstraining im Zusammenleben mit der Klientenschaft. Die Folgen sind die bekannten
     schädlichen Auswirkungen auf die psychische Stabilität aller Beteiligten und damit auf Prognose,
     Vollzugsalltag und Betriebsfrieden und nicht zuletzt auf den Krankenstand.
     Am Ende der AG könnte ein Katalog formuliert sein, in dem Thesen, Lösungsvorschläge und Strategien
     gegen die dehumanisierende Digitalisierung 4.0 vorgestellt werden.

     Brockmann, Rudolf                                                                                          Forum 4
     Vielfalt in der Pflege - von der Theorie in die Praxis
      „Pflegenotstand, Fachkräftemangel, …“ – das Problem personeller Engpässe hat im Gesundheitssektor
     viele Namen. Konstruktive Lösungsvorschläge sind Mangelware. Das Projekt „Differenzierung und
     Vielfalt in der Forensischen Pflege“ zeigt eine Option, forensische Behandlungsqualität durch die
     akademische Qualifizierung von Pflegekräften und dem Einsatz von Assistenzkräften aufrecht
     zu erhalten. Forensisch Pflegende stehen den Veränderungen, die dieses Projekt mit sich bringt,
     zwiespältig gegenüber. Neu eingestellte Assistenzkräfte und Pflegeexperten begegnen einerseits
     Vorurteilen und Ängsten um liebgewonnene Routinen und/oder andererseits einer Willkommenskultur
     und guter Zusammenarbeit. Der Vortrag zeigt exemplarisch den bisherigen Stand dieses Projektes im
     LWL-ZFP Lippstadt.

     Dewald, Dorothea - siehe Welzel, Monika

     Dimmek, Dr. Bernd                                                                                          Forum 3
     Meine Arbeit! - Deine Arbeit! - Unsere Arbeit? - Differenzierung und Vielfalt in der
     Forensischen Krankenpflege
     Im Rahmen eines klinikübergreifenden Projektes hat der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL)
     zwei (neue) Beschäftigtengruppen im Pflege- und Erziehungsdienst seiner Kliniken eingeführt: Zum
     einen Pflegekräfte, die seit Herbst 2015 nach einem berufsbegleitenden Fachhochschulstudium mit
     Bachelor-Abschluss sukzessive als „Pflegeexperten“ in den Maßregelvollzugskliniken eingesetzt werden.
     Ihre Aufgaben sind unter anderem die Gestaltung und Durchführung evidenzbasierter Pflege sowie die
     Sicherstellung einer Wissenszirkulation im Sinne der Praxis-Theorie-Vernetzung.
     Die zweite Gruppe stellen „Assistenzkräfte“ dar. Diese haben keine spezifische forensisch-psychiatrische
     Ausbildung und sollen die examinierten Fachkräfte insbesondere von Aufgaben entlasten, die nicht
     deren hohe fachliche Qualifikation erfordern. Beide Gruppen stellen ein Novum in der forensisch-
Abstracts                  17

psychiatrischen Versorgungspraxis dar. Ihr Einsatz (derzeit 14 Pflegeexperten und 66 Assistenzkräfte in
sechs Kliniken) hat Auswirkungen auf die Rollen aller am Pflege- und Behandlungsprozess beteiligten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auf gewachsene Organisationsstrukturen und die Art und Weise der
multiprofessionellen Zusammenarbeit. Der Vortrag stellt Erfahrungen und empirische Ergebnisse der
knapp 4jährigen Projektlaufzeit aus Sicht der Projektevaluation vor und zur Diskussion.

Döring, Prof. Dr. Nicola                                                                                  Vortrag
Sexualität im Internet: Destruktiv oder positiv?                                                          Mittwoch
Der Vortrag gibt einen Überblick über verschiedene Erscheinungsformen der Internetsexualität. Er
präsentiert dabei den aktuellen Forschungsstand zum Verhältnis von Chancen und Risiken sexual-
bezogener Online-Aktivitäten bei verschiedenen Bevölkerungsgruppen.

Fischwasser von Proeck, Gabriele - siehe Heilemann, Dr. Michael

Franck, Claudia                                                                                           AG 5
Die Notwendigkeit der Vernetzung zwischen forensischen Einrichtungen und der                              halbtags
gemeindepsychiatrischen Versorgung im sozialen Empfangsraum der Patientinnen und Patienten
wird zunehmend erkannt und angestrebt
Wir werden in diesem Workshop die Frage stellen, was zu tun ist, damit Patient*innen während
ihrer Unterbringung ihre vorhandenen Ressourcen und Schutzfaktoren aufrecht erhalten und noch
benötigte oder erwünschte erwerben und trainieren können. Auch die Frage, wann und wie im Rahmen
der Unterbringung eine Orientierung an die Anforderungen des Lebens „draußen“ vorgenommen
werden kann und sollte. Dabei kann es z. B. um schulische oder berufliche Qualifizierung gehen, das
Training sozialer Kompetenzen, Freizeitgestaltung, die Orientierung im regionalen Hilfesystem bis hin
zu Kontaktaufnahme mit Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen. Es gilt, sowohl bei Patientinnen
und Patienten wie Behandlern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Nachsorge nicht erst mit der
Einbeziehung der Nachsorgeambulanz, mit einer Dauerbeurlaubung oder gar mit der bedingten
Entlassung beginnt, und dass Nachsorge mehr ist, als die Beschaffung von Wohnraum und ggf. Arbeit.
Auch das Thema Vorbereitung der Betroffenen auf eine mögliche Entlassung aus Gründen der
Verhältnismäßigkeit wollen wir diskutieren. Wir möchten mit den Teilnehmenden des Workshops
diese Fragen diskutieren und uns miteinander über die unterschiedlichen Erfahrungen und
Herangehensweisen austauschen.

Gaub, Hendrik - siehe Heisiep, Sandra

Gaudernack, Dr. Dorothea                                                                                  Vortrag
„Freiheitsentziehung in der Freiheitsentziehung“                                                          Donnerstag
Das Urteil des BVerfG zu Fixierungen und seine Auswirkungen auf die (forensische) Praxis
Fixierungen als besondere Sicherungsmaßnahmen spielen in vielen Maßregelvollzugskliniken weiterhin
eine Rolle, wenngleich die vorliegenden Zahlen Anlass zu der Annahme geben, dass das forensische
Setting weniger zu dieser äußerst grundrechtseinschränkenden Maßnahme greift bzw. greifen
muss als allgemeinpsychiatrische und somatische Krankenhäuser sowie Alten- und Pflegeheime.
Mit seiner Entscheidung vom 24. Juli 2018, in der das Bundesverfassungsgericht im Rahmen zweier
Verfassungsbeschwerden (2 BvR 309/15, 2 BvR 502/16) über die Rechtmäßigkeit jeweils einer
Fixierung im Bereich der öffentlich-rechtlichen Unterbringung aus Bayern und Baden-Württemberg
zu entscheiden hatte, hat es den Rechtsrahmen für Fixierungen als „Freiheitsentziehung in der
Freiheitsentziehung“ neu gesetzt und insbesondere einen Richtervorbehalt gefordert. Der Vortrag stellt
die neue Rechtslage dar und beschäftigt sich mit den Implikationen des Urteils für die (forensische)
Praxis.

Heilemann, Dr. Michael                                                                                    AG 2
Chronifizierte Gewaltbereitschaft                                                                         halbtags
Im allgemeinen und auch im juristischen Verständnis wird vielfach nach rational nachvollziehbaren
Gewaltursachen geforscht. Es wird versucht, ein Rachebedürfnis zu identifizieren, eine Gewinnerwartung
oder auch einen tatsächlichen Konflikt zwischen dem Täter und dem späteren Opfer zu finden.
Tatsächlich ist Gewaltbereitschaft ein Ergebnis der inneren Konfliktlage des Täters, die durch eine
spezifische Sozialisation erworben und durch soziale Prozesse weiter verstärkt wird. Sie lässt sich auf
drei Kernfaktoren reduzieren: Extreme Autoritätshörigkeit infolge einer „Unterwerfungsbeziehung“
gegenüber dem totalitären Vater. Überbordende Rechtfertigungs- und Beweispflicht hinsichtlich einer
martialisch überlegen ausgeprägten Männlichkeit, die kontinuierlich durch das Umfeld bestätigt werden
muss. Nachhaltige – oftmals aber nur begrenzt bewusstseinsfähige – Treue zur Herkunftskultur und den
entsprechenden Ritualen. In Trainingskursen ein alternatives Menschenbild zu erarbeiten und damit
eine umfassende Haltung des Wohlwollens ist die notwendige Aufgabe der „Therapiedesigner“. Ein
„Revolutionäres Konzept“ (Eliteintegration) wird vorgestellt.
18       Abstracts

     Hein, Nora                                                                                               Vortrag
     Entlassungen aus Gründen der Verhältnismäßigkeit - Vorstellung eines                                     Donnerstag
     NRW-weiten Forschungsprojekts
     Die gesetzlichen Neuregelungen zur Verhältnismäßigkeit einer Unterbringung gemäß § 63 StGB
     führten seit 2016 zu einem spürbaren Anstieg entsprechender Entlassungen und veränderten
     vielerorts Erwartungen und Hoffnungen der untergebrachten Patienten - nicht immer mit einer
     behandlungsförderlichen Wirkung.
     Um die Auswirkungen der Gesetzesnovelle strukturiert empirisch zu untersuchen, startete der Bereich
     Versorgungsforschung der LWL-Akademie für Forensische Psychiatrie Ende 2018 ein entsprechendes
     NRW-weites Forschungsprojekt, das vom Landesbeauftragten für den MRV finanziert wird. Der Vortrag
     stellt das Projekt vor und beschreibt dessen Zielsetzung, die Konzeption und den konkreten Ablauf der
     Umsetzung. Ebenfalls werden erste epidemiologische Erkenntnisse zur Veränderung der Entlassstruktur
     präsentiert.

     Heisiep, Sandra                                                                                          AG 7
     Rechtliche Möglichkeiten und Grenzen von Weisungen im Rahmen der Führungsaufsicht                        halbtags
     Nach der Novellierung des Rechts der Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus gemäß
     § 63 StGB geraten die zahlreichen Weisungen in der Ausgestaltung der Führungsaufsicht zunehmend
     in den Fokus der Behandler.
     In diesem Workshop sollen neben den vielfältigen Möglichkeiten ebenso die Grenzen unter anderem in
     Bezug auf das Abstandsgebot und die Verhältnismäßigkeit von Abstinenzweisungen erarbeitet werden.
     Neben der Darstellung der aktuellen Gesetzeslage soll an Fallbeispielen erörtert werden, welche
     Weisungen zielführend und rechtlich umsetzbar sind und welche Relevanz vor dem Hintergrund der
     Erledigung der Maßregel wegen Wegfalls der Voraussetzungen oder Unverhältnismäßigkeit dem
     Entlassungsmanagement zukommt.

     Herting, Sabrina - siehe Dimmek, Dr. Bernd

     Juvet, Janet - siehe Meinecke, Uwe

     Kasel, Daniel                                                                                            Forum 4
     Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten werden - und sein
     Die Akademisierung in der Pflege hat durch die Kooperation mit der Fachhochschule der Diakonie
     Bielefeld auch den LWL-Maßregelvollzug erreicht. Pflegende erwerben im Rahmen eines Bachelor-
     Studiums spezifische Kenntnisse und Fertigkeiten, um die Vernetzung von Theorie und Praxis in der
     forensischen Psychiatrie zu fördern. Als Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten werden sie „auf Station“
     eingesetzt, um beratend und konzeptionell die Behandlungsqualität zu verbessern. Was das genau
     bedeutet und welche Herausforderungen es mit sich bringt, Pflegeexpertin oder Pflegeexperte zu
     werden und zu sein, wird im Rahmen dieser Veranstaltung vorgestellt und diskutiert.

     Klemm, Prof. Dr. Torsten                                                                                 Vortrag
     Am Ende der Fahnenstange. Zuweisung in die Sicherungsverwahrung und                                      Donnerstag
     Entlassungskontexte - Erfahrungen im Rahmen der ambulanten Nachsorge
     Im Rahmen der Sicherungsverwahrung werden die Angebote von ISONA sowohl für die reguläre, in der
     Regel langwierige Entlassungsbegleitung als auch mit dem Ziel angefragt, durch die Inanspruchnahme
     entlassungsübergreifender therapeutischer Hilfen den Vollzug der angedrohten Sicherungsverwahrung
     zu vermeiden. Dieser Vortrag nähert sich ausgehend von einem Fallbeispiel der Frage, inwieweit
     eine „Indikation“ zur Sicherungsverwahrung anhand objektivierbarer Kriminalitätsbelastungs-
     faktoren erkennbar ist. 14 Sicherungsverwahrte aus Sachsen wurden im Rahmen der therapeutischen
     Übergangsbegleitung bzw. Prüfung der Therapieeignung zur Vermeidung der vorbehaltenen
     Sicherungsverwahrung diagnostisch befragt. Den Ergebnissen gegenübergestellt werden die Befunde
     von Probanden, die aus einer Gesamtheit von 793 Gewalt- und Sexualstraftätern als Hochrisiko-
     Probanden ermittelt wurden, sich aber nicht in der Sicherungsverwahrung befanden. Die statistische
     Untersuchung zeigt, dass die Hochrisiko-Probanden eine signifikant höhere Rückfälligkeit aufweisen
     als die Sicherungsverwahrten, was sowohl für die Zeit der geschlossenen Unterbringung als auch
     nach der Entlassung zutraf. Damit zusammenhängende Ergebnisse zu sozialprognostischen Faktoren,
     die den gesellschaftlichen Empfangsraum für entlassene Sicherungsverwahrte beschreiben, sowie zu
     biographischen und psychologischen Faktoren, um deren Veränderung sich therapeutische Angebote
     für die Betroffenen bemühen, werden dargestellt und diskutiert.
Abstracts                 19

Kobbé, Dr. Ulrich                                                                                       Vortrag
Wie Ethik tickt... Axiome kritischer Selbstbefragung im forensischen Alltag eines Ethikkomitees         Donnerstag
Forensisches Be-Handeln - mit vorgeschalteter Diagnose bzw. Klassifizierung, Prognose- und
Indikationsstellung - verlangt eine Ethik, setzt implizite wie explizite Standards voraus, hat eine
Moral. Ist das so? Und wenn das so ist: Welcher Art ist das „Hidden Curriculum“ dieser Setzung einer
Voraussetzung? Der Beitrag diskutiert jene Basics ethischen Nachdenkens, die wie selbstverständlich
als Hinterfragen von Machteffekten, Beurteilung der Legitimierung von Zwangsmaßnahmen und
Kriseninterventionen, Untersuchung vermeintlich alternativloser Behandlungspraxis, Diskussion
moralischer Prämissen und fachlicher Leitlinien daherkommen. Im Stunt ethischer Selbstbeforschung,
eines Doing Ethical Research, werden jene Dilemmata und Standards - z. B. der Neutralität versus
Parteilichkeit - erörtert, mit denen sich Doing & Thinking Ethics als Praxen klinischer Ethikkomitees
selbst(v)erklären.

Kolbe, Harald                                                                                           AG 3
„Fishing & Hiking“ - Sozialräumliches Annäherungsverhalten von hands on Tätern                          halbtags
im Stationssetting
Die kriminologische Umweltpsychologie untersucht kriminelle Ereignisse als Wechselwirkung von
Täter und Opfer vor dem Hintergrund räumlicher, zeitlicher und psychologischer Phänomene, die das
Handlungsfeld „sozialer Raum“ determinieren (Bottoms & Wiles 2002). Die wenigen vorliegenden
Studien zum Thema fokussieren auf soziale Routinen und räumliche Muster der Bewegung von
Tätern und Tatzielen (Brantigham 2000, S. V), z.B. dem sozialräumlichen Annäherungsverhalten bei
sexuellen Gewaltdelikten (vgl. Bottoms & Wiles 2002, S. 241). Neben geografischen Verfahren zur
Darstellung und Erläuterung des sozialräumlichen Verhaltens spielen die Prinzipien der Nähe sowie der
Territorialität, die Abnahme der Häufigkeit der Taten mit der Entfernung, die Risiko-Nutzen-Abwägung
sowie das Postulat der Bedeutung von Alltagsroutinen eine herausragende Rolle. (Dern et al. 2004).
All diese Konzepte werden anhand von Fallbeispielen und praktischen Erfahrungen erlebbar gemacht
und im Hinblick auf das eigene sozialräumliche Verhalten reflektiert.

Konrad, Gisela                                                                                          Forum 3
Wirksames Konzept zur Vermeidung von Hospitalisierung - Das Programm für
betreuungsintensive Patienten
Es gibt Patienten, die im Rahmen des klassischen therapeutischen Settings nicht ausreichend
erreichbar sind und zunehmend hospitalisieren. Eine hohe Frequenz auto- und heteroaggressiver
Verhaltensweisen, geringe soziale Kompetenzen, ein unterdurchschnittliches kognitives
Funktionsniveau, sowie eine geringe psychosoziale Belastbarkeit führen dazu, dass diese Patienten
oftmals über lange Zeiträume aus der Patientengemeinschaft genommen werden müssen, was
wiederum ihrer Hospitalisierung Vorschub leistet.
Für diese „Betreuungsintensiven Patienten“ entwickelten wir in Wiesloch ein spezielles Programm an
Betreuungs- und Förderangeboten, das sowohl im Einzelsetting als auch im Gruppensetting genau
auf den einzelnen Patienten abgestimmt ist. Erste Evaluationsergebnisse nach zwei Jahren zeigen
deutliche geringere Isolationszeiten, zunehmende Teilnahme an den Fachtherapien und höhere der
Lockerungsstufen.

Kröber, Prof. Dr. Hans-Ludwig                                                                           Vortrag
Das gewollte Verbrechen – Motivation, Selbstkonzept, Situation                                          Freitag
Der Maßregelvollzug ist durchweht von dem Glauben, Straftaten seien etwas, was der Täter eigentlich
nicht wollte. Aber er sei niedergeworfen worden von einem kriminellen Impuls, der sei durchgebrochen
und schon sei es passiert. Rückfallprophylaxe müsse nun dafür sorgen, dass der Untergebrachte genau
weiß, wann der tückische Impulsdurchbruch ihn wieder überrumpeln könnte, und seine Wachsamkeit
mobilisieren. Widerspruch: Keineswegs die Minderheit und wirklich gefährlich sind gerade die proaktiv
begangenen Verbrechen. Deren Bedingungskonstellation im interaktiven Dreieck von Motivation,
Selbstkonzept und Situation wird in dem Vortrag beleuchtet, unter anderem an Rückfalltätern mit
Tötungsdelikten. Wenn Begehren und Bedürftigkeit starke Quellen des Tatentschlusses sind, muss
Therapie wesentlich anders aussehen.

Maasch, Anne - siehe Baar, Silke
20       Abstracts

     Meinecke, Uwe                                                                                           Forum 1
     Psychiatrie im Jugendvollzug Hameln
     Im Vortrag wird die Jugendanstalt Hameln als zentrale Einrichtung des niedersächsischen
     Justizvollzuges für männliche Jugendstrafgefangene und Untersuchungshaftgefangene im Alter
     von 14 - 23 Jahren dargestellt. Insbesondere wird eingegangen auf die psychiatrische Versorgung
     der Inhaftierten, die einerseits durch ambulante psychiatrische Sprechstunden und neuerdings, seit
     Januar 2017, durch eine psychiatrische Vollzugsabteilung gewährleistet wird. Wie unterscheidet sich
     die psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung der Inhaftierten von der der Patienten
     des Maßregelvollzugs. Welche Klientel stellt sich vor? Welche Konfliktfelder zwischen Vollzug und
     Behandlung ergeben sich? Was ist einfacher, was schwieriger? Wie wird der Spagat zwischen Strafe,
     Resozialisierungs- und Behandlungsauftrag ganz konkret im täglichen Vollzug bewältigt?

     Meyer, Susanne - siehe Sellmeier, Maximilian

     Möller-Emminghaus, Sandra                                                                               AG 4
     Das Reflecting Team als Medium der Behandlungsplanung in der Forensik
     Miteinander über Patienten reden, übereinander im Team tratschen, sich beraten oder austauschen….
     Die Art der Kommunikationskultur eines Teams bestimmt im hohen Maße die Zufriedenheit und
     psychische Gesundheit der Teammitglieder und beeinflusst nachhaltig therapeutische Prozesse und die
     Entwicklung von Behandlungsverläufen. Das Reflecting Team ist eine Methode aus der systemischen
     Therapie. Ein systemischer Austausch mit festen Rollen ermöglicht es, für alle teilnehmenden
     Protagonisten schwierige Fragen konstruktiv zu bearbeiten, Lösungen zu entwickeln und Team- und
     Behandlungsprozesse zu verbessern. Im Mittelpunkt steht eine wertschätzende und dynamische
     Intervention, welche alle Teammitglieder verantwortlich in Lösungsprozesse einbindet und es allen
     Mitgliedern ermöglicht, auch in festgefahren Prozessen wieder an einem gemeinsamen Ziel zu
     arbeiten. In der Arbeitsgruppe wird zunächst die Methode vorgestellt und es erfolgt eine theoretische
     Einführung. Danach erfolgt die praktische Übung mit der Methode. Teilnehmer der Arbeitsgruppe
     werden aufgefordert, Fragen zu anonymisierten Fällen vorzustellen und mit der Methode in der Gruppe
     zu bearbeiten. Es handelt sich um eine aktive und sehr praktische Arbeitsgruppe, die Bereitschaft
     mitzuwirken, aktiv zu sein und sich einzubringen trägt zum persönlichen und gruppendynamischen
     Entwicklungsprozess bei.

     Müller, André                                                                                           Vortrag
     Die Forensische Aufnahmestation - Vorhof zur Hölle?                                                     Donnerstag
     Vergleich wiederkehrender und relevanter Dynamiken in forensischen Aufnahme- und Krisenbereichen.
     Gibt es die „typische“ forensische Aufnahmestation? Welche Mythen ranken sich um diese sehr
     spezielle Abteilung? Welche Bedeutung kann und sollte dieser Bereich in der Gesamtorganisation einer
     forensischen Einrichtung haben und wie fühlen sich die Mitarbeiter? Manchmal haben Mitarbeiter einer
     forensischen Aufnahme- und Krisenstation das Gefühl, im Stich gelassen zu werden. Ein Mitarbeiter
     formulierte es sehr krass: „Wenn der Patient hier jemanden umbringt, bleibt er hier.“ Was macht diese
     Arbeit im Grenzbereich mit dem medizinischen und pflegerischen Personal? Welche Dynamiken sind
     zu beobachten und lassen sich vielleicht sogar vergleichen? Welche Ansätze sind für die Zukunft von
     Bedeutung und können helfen, einen gemeinsamen und konstruktiven Blick nach vorne zu richten.

     Müller, Prof. Dr. Jürgen Leo                                                                            Vortrag
     Aktuelle Überlegungen zu den Konsequenzen der jüngsten rechtlichen Vorgaben und Verände-                Freitag
     rungen für den Maßregelvollzug
     In der Forensischen Psychiatrie gibt es viel Neues: In der letzten Dekade gab es mehrere Entscheidun-
     gen des Bundesverfassungsgerichts, die sich mit der Unterbringung in einem psychischen Krankenhaus
     beschäftigen. 2016 trat nach mehrjähriger Diskussion die Novellierung des §63 StGB in Kraft. 2017
     wurden die Standards für die Behandlung im psychiatrischen Maßregelvollzug nach § 63 und § 64 durch
     die DGPPN veröffentlicht. Damit wurden Impulse gesetzt, die Alltag, Anspruch und Zielsetzung des
     psychiatrischen Maßregelvollzugs verändern: Dies betrifft die medikamentöse Zwangsbehandlung, die
     Betonung und stärkere Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit der Unterbringung, die Ausgestaltung
     der Behandlung und der Rahmenbedingungen ebenso wie die zunehmende Frequenz externer Gutach-
     ten, die überprüfen, doch auch Behandlungsimpulse setzen sollen. Was dies bedeutet, verändert und
     welche Entwicklungsaufgaben sich daraus ableiten (können), soll Gegenstand des Vortrags sein.
Abstracts                  21

Müting, Dr. Marlies                                                                                      Forum 2
Ruhe, Frieden, Freiheit durch mentales Training - Zen-Meditation in Therapie und Strafvollzug            AG 8
Zen-Meditation, ein 1500 Jahre altes mentales Training, entstand in China, entwickelte sich in           halbtags
Japan weiter und gelangte von dort im 20. Jahrhundert in den Westen. Losgelöst vom Buddhismus
befindet sich die Zen-Meditation zurzeit in einer weiteren Entwicklungsphase mit vielfältigen
Anwendungsbereichen, u. a. in der Therapie und im Strafvollzug. Der Vortrag gibt einen Überblick
darüber, wie Zazen, das schweigende Sitzen im Zen, geübt wird und welche Veränderungen des
Hirnaktivitätsmusters sich dadurch ergeben. Er beschreibt die positiven Auswirkungen längerfristigen
Übens auf Stresstoleranz, Resilienz, Gesundheit, Achtsamkeit, Kreativität, Selbstregulation, soziales
Verhalten und bei der Klärung existentieller Fragen. Veranschaulicht werden die Wirkungen des Zazen
durch Erfahrungsberichte von Therapeuten, Patienten der LWL-Institutsambulanz Lippstadt und Zen-
Lehrern der Sanbo Zen Linie, die mit Strafgefangenen in England, Australien und auf den Philippinen
meditieren. Beim Workshop am Nachmittag findet eine praktische Einführung in die Zen-Meditation
statt mit hinführenden Körperübungen, stillem Sitzen, achtsamen Gehen und einem abschließenden
Erfahrungsaustausch.

Needham, Prof. Dr. Ian                                                                                   Vortrag
Aggression, Gewalt und Gefährlichkeit in der forensisch-psychiatrischen Pflege                           Donnerstag
Aggression, Gewalt und Gefährlichkeit können häufig Gründe dafür sein, dass Patientinnen und
Patienten in der stationären forensischen Psychiatrie untergebracht sind. Deshalb ist es nicht
verwunderlich, dass wir als Fachpersonen diese Erscheinungen im Arbeitsalltag antreffen. In diesem
Vortrag möchte ich Formen und etwaige Beweggründe von Aggression, Gewalt und Gefährlichkeit
vorstellen. Ich werde ferner der Frage nachgehen, ob wohl alle Formen von Aggression und Gewalt
gefährlich sind und ob Gefährlichkeit immer aggressiv und gewalttätig sein muss?

Offereins, Bernadette - siehe Sellmeier, Maximilian

Rauch, Thomas                                                                                            Forum 2
Diagnostik und Behandlung von Sexualstraftätern in der ambulanten
psychotherapeutischen Praxis
Im Vortrag werden die spezifischen Aspekte der „Diagnostik und Behandlung von Sexualstraftätern in
der ambulanten psychoanalytisch-psychotherapeutischen Praxis“ benannt und problematisiert.
Dazu gehören die Erhebung einer ausführlichen Sexualanamnese, das Erstellen von
Behandlungsindikation, -planung und -prognose sowie differenzialdiagnostische Behandlungsaspekte
aus psychoanalytischer Perspektive.

Risy, Silke - siehe Brockmann, Dr. Rudolf, siehe Kolbe, Harald Joachim

Röpcke, Dr. Bernd - siehe Barth, Dr. Nikolaus

Rohlfing, Anja - siehe Kasel, Daniel

Saimeh, Dr. Nahlah                                                                                       Vortrag
Der Probemord - ein komplexer Fall zur komplexen Frage der Schuldfähigkeit                               Mittwoch

Schiffer, Prof. Dr. Boris - siehe Hein, Nora

Schulte, Rebekka                                                                                         Vortrag
Mal doch mal was Schönes                                                                                 Donnerstag
Hinreißend düstere Bildlandschaften. Eiskalte Typen. Wütende Geste.                                      AG 9
Ergreifende Grautöne. Selbstreflektion voller Biss und facettenreichem Schwarz. Wieder und wider.        halbtags
Formarbeit. Gegen das Bestehende, hin zur Eigenständigkeit. Das Schwarz in ganzer Schönheit und als
Ideal. Lust an der Negation im bildnerischen Prozess. Anarchisch und lebendig!
„In einer Welt, aus der die Farbe verschwunden ist, kann Kunst nur finster und schwarz sein” so
Hauskeller 2008 in seinem Essay über die ästhetische Position von Theodor W. Adorno.
Vorgestellt wird das künstlerische Schaffen eines Patienten, der am Offenen Atelier des LWL-ZFP
Lippstadt teilnimmt. Dieser sagt: „Das Offene Atelier ist der friedlichste Ort der ganzen Klinik, ganz
22       Abstracts

     ehrlich. Ich habe dort die Kunst getroffen und Bild für Bild lernen wir uns besser kennen. Ohne die
     Kunst wäre ich von Kummer und Leid zerfressen. Sie lässt mich auf einer ganz besonderen Art zeigen,
     was ich fühle.”
     Eine Geschichte über das Finden eines Lebenssinns mit der Kunst.

     Im nachmittäglichen Workshop wird Atelieratmosphäre geschnuppert. Das Offene Atelier wird
     vorgestellt und den eigenen kreativen Impulsen darf gefolgt werden. Ein Einblick in die Arbeitsweise
     wird gegeben und wer mag, kann sich, unterstützt von der Leitung des Ateliers, Rebekka Schulte, der
     eigenen Linie oder den Farben widmen.

     Sellmeier, Maximilian                                                                                      Vortrag
     Stationäre mentalisierungsbasierte Suchttherapie (MBT) im Maßregelvollzug                                  Donnerstag
     Im Juni 2017 wurde in der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am Bezirksklinikum
     Regensburg eine neue Therapiestation im Bereich § 64 StGB eröffnet. Das Behandlungskonzept fußt
     auf der Mentalisierungsbasierten Therapie nach Fonagy und Bateman und wurde für eine stationäre
     Suchttherapie im multiprofessionellen Team umgesetzt. Mentalisieren heißt Nachdenken über sich
     selbst und andere, um Gefühle, Gedanken, Absichten und Handlungen sowie deren Zusammenspiel
     besser zu begreifen. Es dreht sich alles darum den Patienten ein mentalisierungsförderndes
     Beziehungsangebot zur Verfügung zu stellen. Im Vortrag soll das Behandlungskonzept vorgestellt
     werden. Es werden sowohl Einblicke in die theoretische Konzeption, als auch die Möglichkeiten und
     Schwierigkeiten der praktischen Umsetzung dargelegt.
     Speiser, Oskar                                                                                             Vortrag
     Untersuchung des Bedarfs und Vorhandenseins von Ethikstrukturen in                                         Donnerstag
     deutschen Maßregelvollzügen
     Ethik beinhaltet in der klinischen Versorgung vor allem die ethische Begründung der Durchführung
     bzw. Unterlassung von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen. Im Maßregelvollzug
     akzentuiert sich dieser Konflikt durch den juristischen und gesellschaftspolitischen Auftrag der
     „Besserung und Sicherung“. Im Rahmen des vorliegenden Projektes wurde ein schweizer Fragebogen
     von Salathé et al. (2003, 2008, 2014) zur Untersuchung von Ethikstrukturen auf die Gegebenheiten
     im deutschen Maßregelvollzug angepasst. Es erfolgte eine einmalige Befragung aller Maßregel-
     vollzugseinrichtungen in Deutschland (N=78, Rücklauf=47). Die Ergebnisse zeigen, dass 83 % der
     Einrichtungen, die ausschließlich nach § 63 StGB verurteilte Patienten betreuen, über eine Ethikstruktur
     verfügen, wohingegen dies in lediglich 25 % der Entziehungsanstalten der Fall ist. Die Einrichtung einer
     Ethikstruktur ist unabhängig von der Trägerschaft und der Größe einer Institution. Die häufigste Form
     der Ethikstruktur stellt eine Ethikkommission dar.
     Stompe, Dr. Thomas                                                                                         Vortrag
     Tatmerkmale der Tötungsdelikte von Patienten mit Schizophrenie                                             Mittwoch
     Menschen, die unter einer Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis leiden, zeigen ein erhöhtes
     Risiko für Tötungsdelikte. In einer retrospektiven Untersuchung wurden die Tötungsdelikte von
     98 schuldunfähigen männlichen Schizophreniekranken analysiert, die zwischen 1985 und 2016 gemäß
     im Maßnahmenvollzug nach § 21 Abs. 1 öStGB in der Justizanstalt Göllersdorf behandelt wurden. In
     diesem Vortrag werden die Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt.

     Trost, Andrea - siehe Franck, Claudia

     Wabnitz, Prof. Dr. Pascal                                                                                  Vortrag
     Niederschwellige Psychotherapie am Beispiel der Adhärenztherapie                                           Mittwoch
     Niedrigschwellige therapeutische Interventionen haben das Potential eine Vielzahl von Menschen mit
     psychosozialem Unterstützungsbedarf zu erreichen, die ansonsten nur wenig oder unzureichend von
     psychotherapeutischen Maßnahmen profitieren können. Die Adherence Therapie stellt beispielhaft
     eine solche Intervention dar, die von Pflegefachpersonen nach entsprechender Ausbildung angeboten
     werden kann. Der Vortrag gibt einen Überblick über niedrigschwellige Interventionen durch Pflege-
     fachkräfte in Deutschland mit einem besonderen Fokus auf das Potential der Adherence Therapie im
     forensischen Kontext.
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