MASARYK UNIVERSITÄT BRÜNN PÄDAGOGISCHE FAKULTÄT - IS MUNI
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MASARYK UNIVERSITÄT BRÜNN PÄDAGOGISCHE FAKULTÄT Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur Die Charakteristik des DaF-Lehrers aus der Sicht der Waldorfpädagogik Bachelorarbeit Brünn 2020 Betreuerin: Verfasserin: PhDr. Alice Brychová, Ph.D. Magdaléna Kudynová UČO: 457589 0
ANOTACE Bakalářská práce se zabývá výzkumem učitele německého jazyka z perspektivy waldorfské pedagogiky. V první části jsou představena teoretická východiska počínaje vznikem a vývojem waldorfské pedagogiky až po současnou výuku německého jazyka na waldorfské škole. V druhé části přináší výsledky výzkumného šetření, které zjišťovalo, jestli zvolený učitel německého jazyka na waldorfské základní škole v Brně pochopil podstatu tohoto pedagogického směru a zdali ho umí správně použít v praxi. Závěrečná část je zaměřena na hodnocení waldorfské pedagogiky při výuce německého jazyka a přináší charakteristiku učitele němčiny plnohodnotně využívajícího znalosti tohoto pedagogického směru. Klíčová slova DaF-Unterricht, Waldorfpädagogik, Anthroposophie ANNOTATION This Bachelors thesis deals with the research of the German language teacher from the perspective of Waldorf education. The first chapter introduces theoretical basis starting with the description of genesis and further development of Waldorf pedagogy up to contemporary German language education at the Waldorf School. The second chapter brings results of the research which was focused on the observation if the chosen German language teacher at the Waldorf elementary school at Brno fully understood fundamentals of Waldorf education and if that teacher is able to apply this pedagogy trend in practice. The final part of this thesis addresses the evaluation of Waldorf education used during German lessons and brings the characteristics of German language teacher who is taking advantage of expert knowledge of this educational trend. Keywords German language teacher, Waldorf education, antroposophy 1
ERKLÄRUNG Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Bachelorarbeit selbstständig verfasst habe und nur die im angefügten Literaturverzeichnis angegebene Literatur verwendet habe. Brno 16.04.2020 Magdaléna Kudynová ….…………………………… 2
DANKSAGUNG An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Tochter Elisabeth bedanken, dass sie mich während meiner Studienzeit begleitet und motiviert hat und mir eine Unterstützung war. Weiters möchte ich mich bei der Betreuerin meiner Bachelorarbeit, Frau Prof. PhDr. Alice Brychová, Ph.D. für ihre wertvollen Ratschläge, Geduld, Bemerkungen, Hinweise und Zeit, die sie mir gewidmet hat, herzlich bedanken. 3
Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 5 2. Theoretisches Teil 6 2.1. Waldorfpädagogik – Begriffsbestimmung 6 2.2. Die Grundlagen der Waldorfpädagogik 6-9 2.3. Ist die Waldorfpädagogik wissenschaftlich begründet? 9 2.4. Anthroposophie 10-11 2.5. Erste Waldorfschule und die weitere Entwicklung der Waldorfpädagogik 11 2.6. Der Waldorflehrer und seine Lehrkompetenz 12-13 2.7. Der Unterricht an der Waldorfschule 13-15 2.8. Tagesablauf an der Waldorfschule 15 2.9. Die Rolle der Fremdsprachen in der Waldorfpädagogik 16-17 2.10. Waldorfpädagogik und Deutsch als Fremdsprache 17-19 2.11. DaF Unterricht auf der Grundschule 19 2.12. Deutsch als Fremdsprache Unterricht in einzelnen Klassen 20-22 3. Empirischer Teil 23 3.1. Hypothese und Untersuchungsdesigne 23 3.2. Beobachtung als Forschungsmethode 24-27 3.3. Beobachtete Fähigkeiten der Deutschlehrerin 27-29 3.4. Interview als ergänzende Untersuchungsmethode 29 3.5. Darstellung von Unterrichtsaktivitäten 29-32 3.6. Gespräch mit der Deutschlehrerin als ergänzende Forschungsmethode 33-39 3.7. Untersuchung von dem Gespräch 40-42 4. Zusammenfassung 43 5. Schlusswort 44 6. Literaturverzeichnis 45-46 4
1. Einleitung Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse von dem Deutsch als Fremdsprache Lehrer aus der Perspektive der Waldorfpädagogik. Der DaF-Lehrer wird in dem Unterricht beobachtet und durch verschiedene Fragen möchte ich festlegen, ob der Lehrer die Grundlage der Waldorfpädagogik verstanden hat und ob ich diesen, von mir ausgewählten und beobachtenden Lehrer, als ein Waldorflehrer bezeichnen kann. Der Hauptpunkt soll die Begrenzung von dem Begriff Waldorfpädagogik und die Auffassung von dem DaF Lehrer in der Perspektive dieser pädagogischen Richtung darstellen. Meine These ist, dass der DaF Lehrer zuerst gut die Grundlagen von der Waldorfpädagogik verstehen muss. Der Lehrer muss sich in dieser pädagogischen Richtung zuerst ausbilden und erst danach kann dieses in der Praxis umgewandelt werden. Dazu gibt es hier in Tschechien viele Waldorfseminare, die von den Waldorfschulen in Tschechien organisiert werden. Dort tragen nicht nur die tschechischen Waldorflehrer Ihre Kenntnisse aus der Praxis vor, aber auch die Auslandslehrer zum Beispiel aus Schweitzer halten hier Vorlesungen. Erst wenn der Lehrer diese Gegebenheit verstanden hat, kann die Vorstellung von dieser pädagogischen Richtung erfüllt werden. Meine Arbeit teile ich in zwei wichtigen Teilen, und zwar in den theoretischen und empirischen Teil. In den theoretischen Teil werde ich die Waldorfpädagogik darstelle und in den empirischen Teil werde ich den von mir ausgewählten DaF-Lehrer aus der Waldorfgrundschule in Brünn näher analysieren und beobachten. Der Schwerpunkt wird ich darauf liegen, ob dieser Lehrer eigentlich ein Waldorflehrer ist. 5
2. Theoretisches Teil In diesem Teil werde ich die Waldorfpädagogik darstellen. Ich werde die Grundlagen von dieser pädagogischen Richtung festlegen und was wir unter dieser Richtung verstehen. Es handelt sich um eine alternative pädagogische Richtung zu der klassischen Pädagogik, die wir aus der Schule kennen. 2.1. Waldorfpädagogik – Begriffsbestimmung Wenn wir uns mit der Waldorfpädagogik beschäftigen, müssen wir feststellen, dass sich es um eine pädagogische Richtung handelt, die sich um die Humanisierung in der Ausbildung bemüht. Laut Thornbury (2006: 58-60) sind in der Waldorfpädagogik die Humanfortgänge benutzt, die die Ganzheit von dem Zutritt in den pädagogischen Prozessen berücksichtigen. Diese Prozesse sind die Reaktion auf die Dehumanisation und deren Tendenzen von Behaviorismus und gehen aus den Erkenntnissen von humanistischer Psychologie, vor allem von den Werken von Carl Rogers und Abraham Maslow, aus. Die Hauptbetonung liegt an der persönlichen Entwicklung, emotionellen und intellektuellen Eingliederung von Schülern, die Minimalisierung von Stress, Aktivierung und Automatisierung von Lernen. 2.2. Die Grundlagen der Waldorfpädagogik Die Grundlagen von der Waldorfpädagogik wurden im Jahr 1919 von österreichischem Philosophen und Denker Rudolf Steiner (1861 – 1925) festgelegt. In dem Jahr 1919 stellte Emil Molt, Direktor der Waldorf-Astoria Zigarettenfabrik in Stuttgart, Rudolf Steiner die Frage, ob er aus den Grundlagen der Anthroposophie für die Kinder seiner Arbeiter eine Schule konzipieren könne. Diese erste Waldorfschule wurde dann im September 1919 eröffnet. Vorbereitend hielt Rudolf Steiner für den ersten Lehrkörper einen menschenkundlichen, methodisch-didaktischen und seminaristischen Grundkurs, den er in den folgenden Jahren in vielfältiger Weise durch Vorträge und Kurse in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Holland und England ergänzte. Manche Elemente dieser neuen Schule haben in verschiedenen Ländern Eingang in die Regelschule gefunden, wie etwa der Verzicht auf Notenzeugnisse als 6
Selektionsmittel, die Kunst und das Handwerk als Erziehungsmittel, die Koedukation. Andere Elemente, wie etwa der Unterricht in Latein, Griechisch und Stenografie, entsprangen den damaligen Zeitverhältnissen, und, was den Lehrplan betrifft, auch damaligen behördlichen Vorschriften. Was aber das Essentielle dieser Pädagogik ausmacht, so bildet das anthroposophische Menschenverständnis die Grundlage dieser Schule (Freunde der Erziehungkunst Rudolf Steiner 2001: 18-19). Wenn wir die Waldorfpädagogik durch die Perspektive als ganze Einheit betrachten, ist ein eindeutiger Unterschied von anderen pädagogischen Richtungen die geistige Betrachtung von Schüler, die aus der Anthroposophie ausgeht. Unter Anthroposophie verstehen wir eine Anregung, diesen Forschungsweg auf den verschiedensten Lebensgebieten zu beschreiten. In der Pädagogik handelt es sich um die schrittweise Entfaltung des Menschen zur freien Selbstbestimmung. Diese Forschungshaltung bewirkt, dass die Waldorfpädagogik grundsätzlich keine dogmatische Anwendungspädagogik sein kann, sondern erst im individuellen Vollzug und durch die aktuelle Begegnung entsteht (Freunde der Erziehungkunst Rudolf Steiner 2001: 20-22). Die Waldorfpädagogik geht von der Anthroposophie aus vor allem in dem Sinne, dass der Mensch seine Entstehung in der geistigen Welt hat, mit welcher sich der Mensch in seinem Leben wieder frei verbinden soll. Durch diese Grundlagen, auf welche R. Steiner die Betonung legt, liegen in der Mitte von geistig orientierten Arbeiten die christlichen Motive. Wenn wir uns die Anthroposophie anschauen, stehen in dem Bereich von Betrachtung der Mensch (Anthroposoph) und die Suche von Weisheit (Sophia). Das Ziel von Waldorfpädagogik ist auf keinen Fall aus den Kindern die Anthroposophen, die Menschen, die sich mit dem geistigen Wissenschaft nach Rudolf Steiner befassen , zu haben, sondern die Kindern zu „freie Individualität und zu Individualität, die nicht nur die vorgegebenen Stoffe kennen wird, sondern die Individualität, die die entwickelte Fähigkeiten zu nicht schablonenhaften Denken, sozialen Empfinden und verantwortlichen Handlungen benutzen wird“ führen wird (Hradil; 2002:9). Selg sagt dazu, dass der Hauptanspruch von pädagogischen Werken, die aus der Anthroposophie ausgehen, die wirkliche Erkennung von Welt und die Erkennung von Kindern ist. Erst danach kann man an diesen Erkenntnissen die Pädagogik für das bestimmte Kind anwenden. Er weist auch darauf hin, dass Rudolf Steiner über den sozialen Charakter von pädagogischen Beziehungen gesprochen hat, 7
vor allem darüber, dass die Seele vom Kind und vom Lehrer einig sein müssen (Selg 2011: 23). Rudolf Steiner spricht über dieser Beziehung wie über einer „Einheit“; es ist keine Phrase, sondern das ist die grundlegende Einstellung vom Lehrer oder Erzieher oder von uns allen: die Kinder müssen sich geistig Entwicklung, deren wirkliches Bild zu erwecken… Einer „Einheit“ zu sein in dieser Wortrichtung bedeutet, dass der Mensch sich keine kritische Meinung über anderen bilden soll: so soll man aussehen. Der Mensch soll sich so öffnen, dass der Andere für ihn lebendig wird. In deiner bestimmten Wortrichtung wird man von dem anderen neu geboren und spricht für sich selbst. Wir bilden uns ein eigenes Organ von Wachheit und Klarheit für das Kind, für das „ICH“ von dem anderen. Das ist heutzutage nicht ungewöhnlich und auch nicht sensationell. Aber die Schule, die an diesen speziellen heiligen inneren Raum und an der Beziehung zwischen Lehrer und Schüler gebaut ist, war im Jahr 1919 ganz neu (Selg 2011: 23). Der Lehrer, der von anthroposophischen Anlässen ausgeht, muss diese anthroposophischen Impulse richtig verstanden haben und mit denen sich einig sein. Im Unterricht soll der Lehrer nur das verwenden, woraus der Lehrer auch irgendwas gewinnen kann. Es bedeutet, dass der Lehrer sich zu anthroposophischen Erkenntnissen widmen muss, und zwar durch individuelles Studium, durch die Arbeit in einem Kollektiv mit anderen Lehrern und auch durch weitere Bildung. „Die Anthroposophie soll für einen Menschen als ein Gerät sein, welches für ihn da ist, um mit anderen Individualitäten zusammen eine menschliche Gemeinschaft bilden zu können und somit das gröβte künstliche Werk zu bilden, das sogenannte soziale Werk“ (Hradil 2002: 14). Der Lehrer soll sich nicht nur darauf konzentrieren, wie er der den Stoff an die Kinder vermitteln soll, sondern der Lehrer befasst sich mit den Kindern als mit individuellen, sich entwickelnden Wesen. Das Kind soll nicht als ein nicht perfekter Erwachsener angeschaut werden, sondern wie eine eigenartige Persönlichkeit, in welcher wir „das Zentrum von der Welt“ (Steiner 2003a: 154) sehen können. Der Lehrer, der das Obengenanntes akzeptiert und verstanden hat, versucht nicht die Kinder nach einem gesellschaftlich erwünschten Modul zu führen, sondern er versucht, die richtigen Wege zu finden, wodurch er sich auf folgende Fragen antworten kann: Wie kann ich diesem Lebewesen in seiner Entwicklung zu helfen? Was braucht dieses Kind, damit das Kind ein alleinständiges Individuum werden kann? Die Bildung, wie wir es durch die anthroposophische Sicht verstehen, soll nicht in der ersten Reihe für die 8
Übergabe von Kenntnissen da sein, sondern die Bildung soll hier als ein Hilfsmittel für die Entwicklung von der Persönlichkeit sein. „Einige Autoren sehen keine Zusammenhänge zwischen Anthroposophie und dem wissenschaftlichen Denken. Ihrer Meinung nach ist es nur eine Masse von metaphysischen Spekulationen, persönlichen Überzeugungen oder in dem besten Fall eine Pseudowissenschaft. Andere Autoren geben R. Steiner den Platz in dem Strom von Erziehungsentwicklungen als einem Autor von provokativen und exzentrischen Hypothesen zu. Und danach existieren noch solche Autoren, welche sich die Funktion von Anthroposophie in der Praxis anschauen und zugeben, dass solche deutlichen, praktischen Ergebnisse durch irgendwas Sinnvolles entstehen müssen, also aus einer „Wissenschaft“ wie alle anderen pädagogischen Theorien (Kiersch 1997:7). 2.3. Ist die Waldorfpädagogik wissenschaftlich begründet? Auch wenn aus erziehungswissenschaftlicher Sich der Erfolg der Waldorfschulen anerkannt werden muss, bedarf der Kenntnis der hinter der gesamten Waldorfpädagogik stehenden Theorie, sowie einer kritischen Auseinandersetzung damit (Geuenich 2009: 150). Geuenich kommt in seiner kritischen Diskussion der Waldorfpädagogik zu dem Urteil, dass diese wissenschaftlich nicht begründet werden kann und demzufolge keine adäquate Pädagogik für das 21. Jahrhundert darstellt (Geuenich 2009: 150-152). Dies hängt mit Geuenichs einseitigem Verständnis der Beziehung von Wissenschat und Erziehungspraxis zusammen. Andererseits ist es wie oben dargestellt unabdingbar, dass die Waldorfpädagogik alle ihre Erkenntnisse immer neu in der Praxis reflektiert und begründet und nicht lediglich von Ausführungen Steiners „ableitet“ und, wie dies Geuenich behauptet und kritisiert „absolute Wahrheiten für sich beansprucht“ (Geuenich 2009: 150). In der Erziehungskunst gib es keine solche für immer währenden Wahrheiten, sondern ein Lernen aus der Praxis, eine Reflexion des eigenen erzieherischen Handelns. Diese wissenschaftlich fundierte Reflexion kann für die Praxis der Waldorfpädagogik die Praxisforschung leisten. Aus den Befunden diese praxisorientierte Forschung können dann neue Ideen für die Pädagogik generiert oder auch bestehende Ideen aus der Waldorfpädagogik unvoreingenommen geprüft werden (Stöckli 2011: 209). 9
2.4. Anthroposophie Anthroposophie – wörtlich aus dem Griechischen: „Weisheit vom Menschen“, ist in den Worten ihres Begründers Rudolf Steiner „Bewusstsein des eigenen Menschentums“ und ein spirituell orientierter Erkenntnisweg. Sie versteht sich als Anregung zur Entwicklung des Individuums und zur Neugestaltung von Lebens- und Kulturverhältnissen und nicht als System oder Lehre. Anthroposophie soll auf die Bedürfnisse des Menschen antworten, also auf ein von Bewusstheit gestaltetes Verhältnis zum Übersinnlichen, das heißt zur nicht durch die menschlichen Sinne erfahrenen Welt, zu gewinnen. Zahlreiche Menschen suchen heute nach einem Weg, die geistige Wesenheit des Menschen und ihren Zusammenhang mit dem Kosmos erkenntnismäßig zu eindringen. Sie finden in der Anthroposophie einen Erkenntnisweg, auf dem der Mensch seine Wahrnehmungs- und Erfahrungsmöglichkeiten erweitern könnte. Anthroposophie ist keine Lehre, sondern regt den Menschen an, seine Aufmerksamkeit und sein Interesse auch Phänomenen zuzuwenden, die über die die materielle Welt hinaus auf seelisch-geistige Realitäten weisen. Die Werke Rudolf Steiners ermöglichen Begriffsbildungen, die solche Erkenntnisse und ein geistesgegenwärtiges Handeln fördern. Aus der Perspektive einer martialischen Weltanschauung, die die Existenz seelisch-geistiger Realitäten unabhängig von der materillen Welt leugnet, wird der Anthroposophie jegliche wissenschaftliche Existenzberechtigung abgesprochen. Die Früchte der Anthroposophie legen ein anderes Zeugnis ab. Neben der Waldorfpädagogik, die durch Rudolf Steiner entwickelt wurde, gibt die anthroposophische Medizin, die biologisch-dynamische Landwirtschaft und die anthroposophische Heilpädagogik, die breite Anerkennung gefunden haben. Rudolf Steiners Erkenntnismethode war keineswegs vage oder okkult-nebulös, wie es dem heutigen Menschen auch erscheinen könnte, wenn er nicht näher mit dem Werk von Rudolf Steiner vertraut ist (Fiedler 2012: 173). Anthroposophie gibt gleichzeitig auch Antworten auf viele Lebensfragen. Zahlreiche Menschen orientieren sich heute für ihre tägliche Arbeit an den Ideen aus den geistwissenschaftlichen Darstellungen von Rudolf Steiner. In den Arbeitsgruppen der Anthroposophischen Gesellschaft treffen sich Menschen zum gemeinsamen Studium der Anthroposophie und 10
zum Austausch über eigene Erfahrungen im Umgang mit anthroposophischen Grundbegriffen und Arbeitshypothesen (Steiner 2010: 20-25). 2.5. Erste Waldorfschule und die weitere Entwicklung der Waldorfpädagogik Die erste Waldorfschule wurde von Rudolf Steiner (1861 – 1925) zusammen mit Emil Molt, Besitzer der damaligen Waldorf Astoria Zigarettenfabrik, für die Kinder der Mitarbeiten gegründet und nach der Fabrik benannt. Mit dieser Schule wurde zum ersten Mal das Prinzip sozialer Gerechtigkeit im Bildungswesen verwirklicht. Unabhängig von sozialer Herkunft, Begabung oder späterem Beruf erhalten junge Menschen eine gemeinsame Bildung. Als erste Gesamtschule haben die Waldorfschulen das mit dem vertikalen Schulsystem verbundene Prinzip der Auslese durch eine Pädagogik der Förderung ersetzt. Die erste Waldorfschule wurde am 7. September 1919, ein Jahr nach Beendigung von dem 1. Weltkrieg, im deutschen Stuttgart geöffnet. „Die Waldorfschule ist in schwerer sozialer Situation in Deutschland entstanden. Diese Schule war eine freie Einrichtung, die nicht unter den Staat unterordnet war und somit hat sie sich keiner anderen Macht, sondern nur dem geistigen Leben gefügt“ (Selge 2011:19). Die Gründung von der Waldorfschule war, anhand des historischen Hintergrunds die soziale Lösung für die Gesellschaft. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen sind in dem Europa und Nord Amerika 19 Waldorfschulen entstanden. In dem 2. Weltkrieg wurde dieser Art von Schule meistens verboten und erst seit dem Jahr 1945 (Grecmanová rok: strana) wurde diese Schule wieder erneuert. Heutzutage steigt weltweit die Zahl der Waldorfschulen. In der Tschechischen Republik konnte die erste Waldorfschule erst nach dem November 1989 gegründet werden. Heutzutage haben wir in der Tschechischen Republik 11 Waldorfschulen, davon wird auf 10 Waldorfschulen von der 1. bis zu der 9. Klasse unterrichtet und diese 10 Schulen fallen auch unter die staatliche Organisation. 11
2.6. Der Waldorflehrer und seine Lehrkompetenz Wie in jeder anderen Schule geht es auch in der Waldorfschule um die Vermittlung wissenschaftlichen Wissens und um die Lernkompetenz von dem Lehrer. Es geht nicht nur um eine produktive pädagogische Atmosphäre, in der Gemeinschaftssinn bzw. eines gemeinwohl-orientierten Denkens, Kuns, Handwerk und Naturverbundenheit gefördert werden und die Kinder angstfrei lernen und sich wohlfühlen können. Darum geht es aber bei der Waldorfpädagogik eben auch. Hier liegen dann vielleicht die meisten Missverständnisse. Dass die Waldorfschule Gartenbau, Kunst, Werken, Musik oder Schauspiel einen wichtigen Platz einräumen, bedeutete aber nicht, dass Mathe, Tschechisch, Naturwissenschaften oder Fremdsprache keine wichtige Rolle haben. Es bedeutet auch nicht, dass jede Waldorflehrerin oder jeder Waldorflehrer einen grünen Daumen oder sehr talentiert sein muss. Auf der Waldorfschule braucht man eine Lehrerin oder Lehrer, die ihr Wissen und ihre Kreativität einbringen. Die ihren Unterricht so gestalten, dass sie den Schülern viele Perspektiven eröffnen können, die eine ganzheitliche Wahrnehmung ermöglichen und so Verstehen und Verständnis fördern. Das Interesse an der Einzigartigkeit eines jeden Kindes mitbringen, sodass sich die Schüler „gesehen“ führen und sich zu starken Persönlichkeiten entwickeln können. Die für ihre Schülern Impulsgeber sind. Als ein Waldorflehrer hat man viel Gestaltungsfreiheit. Das bringt ein großer Spielraum für die eigene Entfaltung wie auch eine Menge Verantwortung mit sich. Und diese sei an dieser Stelle nicht verschwiegen, der Beruf des Waldorflehrers ist zeitintensiv. Deswegen sollten Sie Freude, Motivation und Zufriedenheit daraus ziehen, Erziehung aktiv zu gestalten und neben Ihrem Wissen auch Ihre Persönlichkeit einzubringen. Die pädagogische Freiheit, die Arbeit in einer kreativen Atmosphäre frei von Noten- und Versetzungsdruck und die Zeit für intensive persönliche Begegnungen mit Ihren Schülern sind Ihre Werte an sich. Ein Waldorflehrer soll die Bedingungen, um Kindern entdeckendes Lernen, eine Methode zur Aneignung von Wissen sowie physischen und technischen Fertigkeiten, und die Verknüpfung unterschiedlicher Wahrnehmungen zu ermöglichen, schaffen. Deswegen haben Kunst, Sprache, Bewegung, Musik, Religion und Theater an 12
Waldorfschulen einen hohen Stellenwert, auch in der Gestaltung einzelner Unterrichtsstunden. Als Lehrer verzichten Sie auf notenorientiertes Lernen und Selektieren nicht nach Leistung: In ausführlichen Textzeugnissen steht die individuelle Einschätzung der Fähigkeiten des Einzelnen im Mittelpunkt. Als Klassenlehrer begleiten Sie ihre Schüler von der ersten bis zur neunten Klasse und gestalten den Epochenunterricht. Der Lehrplan der Waldorfschule ist ein Rahmenlehrplan, der sich an den Entwicklungsstufen des Kindes orientiert. Jungen und Mädchen werden gemeinsam unterrichtet. Dieser ist so organisiert, dass über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen täglich in zwei Stunden jeweils ein Fach vertieft wird (Deutsch, Geschichte, Mathematik, Naturwissenschaften usw.). Alle anderen Fächer, die laufender Übung bedürfen, wie zum Beispiel die Fremdsprachen, Kunstunterricht, usw., kommen in den darauffolgenden Fachstunden vor. Weil die Waldorfpädagogik die Kreativität wecken möchte, erarbeiten und gestalten die Schüler ihre Lehrbücher in Form von sogenannten Epochenheften. Waldorflehrer sind Begleiter und Helfer der individuellen Entwicklung ihrer Schüler und sehen es als ihre Aufgabe, sich intensiv mit jedem einzelnen auseinanderzusetzen. Das erfordert den vollen Einsatz der eigenen Persönlichkeit, bildet aber zugleich die Grundlage jener „Menschenkenntnis", die es erlaubt, Stärken und Schwächen zu erkennen und Raum zu geben für Erfahrungen, Talente und Neigungen. Was ein Kind im Laufe seiner Schulzeit lernen muss und wie es sich dieses Wissen aneignen kann, hier spielte auch eine Wichtige Rolle der Waldorflehrer (Hrsg 2014: 45- 50). 2.7. Der Unterricht an der Waldorfschule Rudolf Steiners Vorstellung war, dass alle Schüler und Schülerinnen laufen ohne Sitzenbleiben 12 Schuljahre durch. Der Lehrplan der Waldorfschulen ist so gestellt, dass es für die Kindern liegenden seelischen und geistigen Veranlagungen und Begabungen ausgerichtet. Deshalb tritt vom 1. Schuljahr an neben die mehr sachbezogenen Unterrichtsgebiete ein vielseitiger künstlerischer Unterricht. Durch diesen werden die für den einzelnen Menschen wie für die Gesellschaft wichtigen schöpferischen Fähigkeiten und Erlebniskräfte gefördert. 13
Ein vielfältiger handwerklicher Unterricht fördert die differenzierte Ausbildung des Willens und die lebenspraktische Orientierung des Schülers. Ein entscheidendes Prinzip des Waldorflehrplanes liegt in der Abstimmung der Unterrichtsinhalte und Unterrichtsformen auf die Prozesse kindlichen Lernens und die Stufen menschlicher Erfahrung in Kindheit und Jugend. Der Unterricht ist von Schulbeginn an auf das Ziel innerer menschlicher Freiheit hin orientiert. In den ersten Schuljahren, in denen die eigene Urteilskraft der Schüler erst heranreift, ist „bildhafter“ Unterricht ein wesentliches Unterrichtsprinzip. Die Tatsachen werden so behandelt, dass die Schüler zusammen mit dem Anschaulichen auch das Gesetzmäßige und Wesenhafte der Dinge im Sinne echter Bilder verstehen und erleben lernen. Dem Streben nach eigener Lebensgestaltung und Urteilsbildung entspricht der wissenschaftliche Charakter vieler Unterrichtsfächer vom 9. bis 12. Schuljahr. Die Waldorfschulen sehen hier die pädagogische Aufgabe nicht darin, eine voruniversitäre Ausbildung zu betrieben, sondern den Unterricht inhaltlich so zu vertiefen, dass er sich mit den Lebensfragen des jungen Menschen verbinden kann und Antworten gibt. Ein wichtiges Mittel, um den Unterricht ökonomisch zu gestalten, ist der Epochenunterricht. Er wird in den Fächern durchgeführt, in denen Sachgebiete, in sich geschlossen behandelt werden können (Deutsch, Geschichte, Mathematik, Naturwissenschaften usw.). Gebiete, die laufender Übung bedürfen (künstlerischer Unterricht, Englisch, Französisch, Russisch – Fremdsprachen, die von dem 1. Schuljahr unterrichtet werden), werden in Fachstunden erteilt, wobei auch hier manche Waldorfschulen in den letzten Jahren verstärkt Epochenunterricht durchführen. Die Waldorfschulen haben mit der Auslese auch das übliche Zensuren System abgeschafft. Die Zeugnisse bestehen aus möglichst detaillierten Charakterisierungen, die die Leistung, den Leistungsfortschritt, die Begebungslage, das Bemühen in den einzelnen Fächern durchsichtig machen. Die Schüler schließen die Schule mit der Mittleren Reife, Fachhochschulreife oder dem Abitur (nach dem 13. Schuljahr), gemäß den in den Bundesländern, das heißt in Deutschland, jeweils geltenden Regeln ab. In Tschechien wird die Waldorfschule nach dem 9. Schuljahr abgeschlossen. Die pädagogische Leitung wird von der wöchentlichen Lehrkonferenz wahrgenommen, an der alle Lehrer gelichberechtigt mitwirken. Das Bemühen um das Verständnis des Menschen, seiner Lebensgesetze und um Fortentwicklung der 14
Pädagogik auf der Basis der anthroposophischen Geisteswissenschaft bildet die gemeinsame Grundlage. 2.8. Tagesablauf an der Waldorfschule Jeden Morgen werden die Kinder mit ihrem Klassenlehrer den Tag mit Handschlag begrüßt. Wenn sich um kurz vor 8 Uhr die Klassentür hinter ihnen schließt, tauchen sie gemeinsam in einer Welt des Lernens ein, die ihr Bedürfnis nach lebendiger Bewegung ebenso aufgreift wie ihre manchmal noch träumende Anteilnahme an den Bildern und täglichen Erzählungen ihres Klassenlehrers. Sprache, Musik, Rhythmus und Bewegung werden in einem rhythmisch gegliederten Wechsel geübt. Die bei den jüngeren Kindern oft noch reichen Nachahmungskräfte helfen ihnen, Gedichte, Lieder, und so weiter aktiv aufzunehmen. Durch ihr fortlaufendes künstlerisches Üben erwerben die Kinder einen reichen Erfahrungsschatz im differenzierten Wahrnehmen und schöpferischen Gestalten - zwei Grundkräften eines Lernens, das neben den kognitiven Kräften der Kinder auch ihr Gefühls- und Willensleben anregen will. Das gemeinsame Üben hilft den Kindern auch, sich als Gemeinschaft zu erleben und fördert ihre Fähigkeit, mit Konflikten umzugehen. Angesichts des zunehmenden Bewegungsmangels, dem viele Kinder heute schon in der Vorschulzeit ausgesetzt sind, gewinnt dieser "rhythmische Teil" des Unterrichtes eine zunehmende Bedeutung als Mittel, die daraus resultierenden Entwicklungsrückstände aufzuholen. Der Schulvormittag beginnt immer mit dem so genannten Hauptunterricht, der vom Klassenlehrer während der ersten Doppelstunde erteilt wird. Gelernt wird in Epochen, während derer ein Fach (Formenzeichnen, Rechnen, Schreiben, in der 3. Klasse auch verschiedene Handwerke, der Hausbau und die Landwirtschaft sowie eine erste Heimat- und Tierkunde in der 4. Klasse) über mehrere Wochen den täglichen Schwerpunkt der Arbeit bildet. Den gelernten Stoff fassen die Kinder in individuell gestalteten Lehrbüchern - ihren "Epochenheften" - zusammen. Im Fachunterricht wechseln sich praktisches Tun (Handarbeit, Spielturnen, Sinnesschulung) und künstlerische Bewegung in der Eurythmie, im Malen, Singen und Musizieren sowie von der ersten Klasse an das Üben der Fremdsprachen ab. 15
2.9. Die Rolle der Fremdsprachen in der Waldorfpädagogik Wie alle anderen Fächer der Waldorfschule soll auch der Fremdsprachenunterricht zur ganzheitlichen Entwicklung des Menschen beitragen. Indem neue Wege erschlossen werden, die Welt wahrzunehmen und zu empfehlen, setzt das Erlernen neuer Sprachen einen Verwandlungs- und Entwicklungsprozess in Gang, der die eigene Sinnstiftung und Identität bereichert. Die große pädagogische Bedeutung, die R. Steiner diesem Unterricht beigemessen hat, kommt in seiner Forderung zum Ausdruck, dass ab der 1. Klasse zwei Fremdsprachen mit insgesamt sechs Wochenstunden unterrichtet werden sollten. Gleichzeitig verweist R. Steiner darauf, dass dieser Unterricht in seiner Zielsetzung über die praktische Sprachbeherrschung weit hinausgeht und dass eine wesentliche Dimension des Manschens erst durch das Fremdsprachenlernen erschlossen werden kann. Hieraus ergibt sich, dass es zu den Zielen des Erlernens zweier oder mehrerer Fremdsprachen an einer Waldorfschule gehört, eine positive Haltung gegenüber Menschen anderer Kulturen zu unterstützen und durch die Fähigkeit, die Weltsicht eines anderen Menschen nachempfinden zu können, Verständnis zwischen den Menschen zu fördern. Indem die Schüler lernen Fremdsprachen zu verstehen und zu sprechen und mit Aspekten der Geschichte, der Literatur und des Zeitgeschehens einer anderen Kultur vertraut gemacht werden, wird ihnen die Möglichkeit eröffnet eine Vielfalt sozialer und kultureller Kompetenzen zu entwickeln. Diese Kompetenzen beruhen auf der Fähigkeit, den anderen wahrzunehmen und wertzuschätzen, während wir gleichzeitig unsere eigene Identität und „Stimme“ finden. Das Erlernen von Fremdsprachen eröffnet den Heranwachsenden dementsprechend neue Perspektiven auch im Hinblick auf ihre eigene Sprache, Kultur, Mentalität und Einstellung. Das hilft ihnen die Welt auf umfassendere und differenziertere Weise wahrzunehmen und schafft einen breiteren Rahmen für das Gespräch. Es entstehen neue Möglichkeiten, Gedanken zu strukturieren und darzustellen, so dass die Lernenden befähigt werden, ihr Wissen und ihre Selbsterkenntnis zu vertiefen, ihren Horizont zu erweitern und mehr Möglichkeiten zu finden sich selbst zum Ausdruck zu bringen. Die Unterrichtsmethoden basieren auf einem ganzheitlichen Verständnis der menschlichen Entwicklung. Die Fremdsprache wird wie die Muttersprache in einem 16
reichen sprachlichen Umfeld voller Aktion und Interaktion erworben, wobei die Aufmerksamkeit auf die gemeinsamen Interessen und Erfahrungen der jeweiligen Altersstufe gelenkt wird. Charakteristisch für den Erstspracherwerb ist auch, dass er immer in einem Kontext stattfindet und durch nicht-semantische Kommunikationsprozesse gestützt wird. Dazu gehören Gestik, Körpersprache, Mimik, Tonfall und die sog. kinesic interaction, sprachspezifische Bewegungen und körperliche Reaktionen, die sich – oft unmerklich – zwischen Sprecher und Hörer abspielen. Diese Kommunikationsprozesse begleiten auch alles spätere Sprachenlernen im Schulalter. Hatte die Begegnung mit der Fremdsprache in der Unterstufe mit traditionellen Kinderreimen, Liedern und Gedichten begonnen, fortgeführt in der Mittelstufe durch die Lektüre von Märchen, Volkssagen und Geschichten, so bringt die Oberstufe nun die Begegnung mit den Klassikern, mit zeitgenössischer Literatur und vielfältig anregenden Sachtexten. Dadurch ergibt sich eine "primäre" Erfahrung der ästhetischen und kulturellen Dimensionen der jeweiligen Fremdsprache. Jeder Schüler soll die Möglichkeit haben, auf seine Weise aktiv und aus eigener Motivation heraus zu einer solchen Erfahrung zu kommen. Hieraus können solche individuellen und sinnstiftenden Entwicklungs- und Verwandlungsprozesse entstehen, die mit Humboldt als „Gewinnung eines neuen Standpunkts in der bisherigen Weltansicht“ bezeichnet werden können (Helbig 1983: 12) 2.10. Waldorfpädagogik und Deutsch als Fremdsprache Sprache ist ein lebendiges Organ, in dem wir auch ein spezifischer Geist fühlen können. Die Sprache ist ein Ausdruck von der menschlicheren Individualität, vor allem zeigt uns die Individualität den eigenen Person der die Sprache sprechen, sowie auch den Charakter von dem bestimmten Staat. Die Sprache stammt aber nicht von den Menschen, sondern von einem Genie / Geist der Sprache, welcher den Charakter von der Sprache bestimmt hat. „Wenn wir uns so Deutsch anschauen ist es also eine plastische Sprache. Der Geist der deutschen Sprache ist eigentlich ein Bildhauer, das sollen wir immer im Gedanken haben. In romanischen Sprachen ist der Geist der Sprache sowas wie ein Anwalt, Jurist, der bestimmt, testet und bestätigt. Das soll auf keinen Fall die Kritik 17
sein, sondern nur eine Charakteristik. Somit hat jede Sprache seinen Sprachgeist und deren Charakter“ (Steiner 2008: 95). Je tiefer wir in der Historie reinschauen, ist alles lebendiger, alles was zusammen mit der Sprache verbunden ist (Steiner 1995: 35). Früher war die Sprache eher mit dem Geist verbunden, da durch die Sprache wurde die geistige Qualität von benannten Sachen dargestellt. Die Menschen haben damals noch die Verbindung zwischen der Schallseite von dem Wort und der geistigen Seite gefühlt und verstanden, welche das Word darstellt. Der Lehrer wirkt sprachlich jeden Tag an die Schüler. Deswegen sollen sich die Lehrer eine gute Frage zu stellen, und zwar, wie der Lehrer an die Schüler sprachlich wirkt. In dem Kindergarten hat die Sprache die Funktion der Bildung von menschlichen Schalen. In der Schule wird diese Bildung im Hintergrund gestellt und in Vordergrund kommt die Entwicklung von der Phantasie und geistliche Gefühle, welche durch Wörter entstehen. Die Gefühle und Bilder, welche durch geistliche Aktivität und durch Phantasie entstehen, zeigen die geistliche Aktivität von dem Kind. Es ist nicht wie in dem Fernseher, wo die Bilder schon vorgegeben sind. Die kleinen Kinder sind mehr an die Sprache fokussiert, vor allem an die Schallseite der Sprache. Deswegen ist es besser, wenn die kleinen Kinder viele Lieder und Gedichten lernen, wodurch sie sich geistlich entwickeln können. Rudolf Steiner hat sich mit seiner Frau Maria seit 1912 mit Eurythmie beschäftigt. Es ist eine Art der Sprache, wo man Sichtbar die Sprache darstellt. Durch diese Darstellung kann man die Qualität den Silben erleben. Die Eurythmie stellt dar, das was im Larynx, nebenliegenden Organen und im Lupf abläuft, wenn wir sprechen. Dadurch, dass die Kinder bei Eurythmie die Arme benutzen müssen und sich bewegen, kann es dazu führen, dass die Eurythmie das innerste von der Seele berührt. Rudolf Steiner hat Übungen für die Aussprache und für Sprachgestaltung hergestellt. Diese Übungen sind aber für die Lehrer geeignet, da der Lehrer in dem Unterricht als ein Mittel für die Entwicklung von dem Schüler da sein soll. Spezifisch für die Waldorfschule ist auch, dass die Kinder schon in der ersten Klasse in dem Kontakt mit Fremdsprachen kommen. Seit die ersten Klassen lernen die Kinder zwei Fremdsprachen, hier in Tschechien Englisch und Deutsch. Manche Eltern haben Angst, ob die Muttersprache dann nicht unterdrückt wird, aber die Wissenschaftler haben durch viele Studien entdeckt, dass wenn sie schon die Kinder sich im Kontakt mit einer anderen Sprache zusammensetzen, hat es gute Einflüsse auf 18
die Muttersprache und deren Entwicklung. Laut Matějček (Matějček 1987:19 -22) sollen die Kinder spätestens zwischen 8. und 12. Lebensjahr mit Lernen der Fremdsprache anfangen. 2.11. DaF Unterricht auf der Grundschule Das Fremdsprachunterricht spielt eine wichtige Rolle in dem menschlichen Leben, aber in der Waldorfschule spielt sie nicht die Hauptrolle. Sprache spielt eine wichtige Rolle in der menschlichen Entwicklung und ist gleichzeitig gilt es als ein Erziehungsmittel. Durch eine Spracherziehung wird das Beziehung zwischen dem Menschen und Sprache, gleichzeitig auch zwischen dem Menschen und dem Wort vertieft. Durch die Sprache lernen die Menschen die Kultur eines Landes, in welcher diese Sprache benutzt wird. Zum Beispiel man lernt die deutsche Kultur am besten in der deutschen Sprache zu kennen (České sdružení pro waldorfskou pedagogiku 1996: 21). In ersten drei Jahre lernen die Kinder Deutsch als Fremdsprache nur mündlich, das heißt durch hören, sprechen, singen, durch eine Spiel. Unterricht basiert in diesem Fall auf Nachmachung und Analogie. In der 4. Klasse kommt zu den bis jetzt bekannte Aspekte auch schreiben und lesen. Methodisch gesagt, bedeutet dieses, dass der Grundsatz von Unterricht am Anfang die Reproduktionsmethode sei. In nächsten Jahren kommen in dem Vordergrund die Sprachtätigkeit und Initiative von dem Schüler. Die Sprachfähigkeiten werden vertieft und entwickelt. Zusammengefasst wird das Deutsch als Fremdsprache durch Folgendes gelernt: erleben und nachmachen – üben und lernen – dringen in den Zusammenhängen (České sdružení pro waldorfskou pedagogiku 1996: 22-24). 19
2.12. Deutsch als Fremdsprache Unterricht in einzelnen Klassen In der Waldorfschule in Brünn haben die Kinder ab der ersten Klasse zwei Fremdsprachen, Englisch und Deutsch, die auf dem gleichen Niveau gestellt und die gleich wichtig für die Schüler sein sollen. In diesem Kapitel wird ein Lehrplan für den DaF-Unterricht an den Waldorfgrundschulen dargestellt. Dieser Lehrplan soll eine Unterlage für die DaF Lehrer sein und welchen Lehrstoff soll in den einzelnen Klassen besprochen und bearbeitet werden (České sdružení pro waldorfskou pedagogiku 1996: 22-24). In den ersten Klassen lernen die Kinder die Fremdsprachen vor allem nur durch das Hören und Sehen, der DaF Lehrer erzählt viele Märchen, Geschichten und singt viele Lieder und gleichzeitig zeigt der Lehrer die Bilder dazu oder spielt das Theater, damit die Kinder die Verbindung zwischen dem Gehörten und Gesehenen haben können. Die Deutschstunde findet die ganze Zeit in der Fremdsprache statt. Die Kinder singen dann in nächsten Stunden mit der Lehrerin die Lieder, die sie bis jetzt nur gehört haben. Erst wenn die Kinder erwachsener sind, das heißt in den höheren Klassen, fangen die Kinder an, das Gehörte schriftlich zu bearbeiten. Erst jetzt fangen die Kinder an, die Grammatik zu lernen. 1. KLASSE Durch Spiele und Sprüchlein usw. lernen die Kinder die Präpositionen, Verben, vor allem die Verben, die mit Sinnen verbunden sind, weiter dann Adjektive, Substantive, die Körperteile, Kleidung, die Wörter, die die Sachen in der Schule und zu Hause beschreiben. 2. KLASSE Die Kenntnisse aus der ersten Klasse werden vertieft und dazu werden noch Kleingespräche zugeführt. 3. KLASSE Die Handwerke werden durch Spiele und Bewegungen dargestellt. Der ganze Lehrstoff wird immer noch durch Spiele, Lieder und Rhythmus dargestellt. Bis jetzt wird den Kindern keine Grammatik erklärt. Der Wortschatz der Kinder enthält die Wörter, die mit Stadt und deren 20
Einwohner, Wald, Feld, Stein, Tiere, Pflanzen, Wasser, Feuer verbunden sind. 4. KLASSE In der vierten Klasse wird, das bis jetzt bekanntes Wissen vertieft. Die bis jetzt gelernte Lieder werden auch in der schriftlichen Form bearbeitet. 5. KLASSE Gespräche, Kurztexte lesen und Erzählungen können auch von den Kindern durchgeführt. Der Lehrstoff wird um die Erzählungen die die Themen aus der Umgebung der Schule, Heimat, Familie, Körper, Kleidung, Essen, Tagesablauf, Uhr, Datum und Jahreszeiten ergänzt. Grammatik: Pluralformen von Substantiven bestimmte und unbestimmte Artikel Verschiedene Pronomen wie er, sie, es, wir, Sie, Ihr, ich, du, unser, eurer, etc. Zahlen Vorsilben und Satzgefüge Verben in der Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart Fragen, Verbot, Befehl und Negierung Einfache Sätze, zum Beispiel ich heiße Magdalena, ich wohne in Brünn, usw. 6. KLASSE Lesen oder Themen für Gespräche: Leben in der Stadt, Leben auf dem Dorf, Ferien, Haushalt, Einkauf, Jahreszeiten und Feiertage, Wetter, Krankheiten, Sport und Spiele. Gedichte, Lieder, Erzählungen, einfaches lesen Grammatik: Adjektive Pronomina Unregelmäßige Verben Vorsilben 21
7. KLASSE Die Schüler können die Gespräche in diesen Bereichen führen: Verkehr, Geschäft, Theater, Freizeit, Sage und Legenden, Menschen und die Erde, Lieder, Märchen, Gedichte, dramatische Scene, längere Erzählungen. Die Schüler können die Texte, die die oben genannten Themen lesen. Grammatik: Unregelmäßige Verben Verben die mit Gefühlen verbunden sind Hilfsverben Kurzes Literaturübersicht 8. KLASSE Lesen oder Themen für Gespräche: Aktuelle Themen aus dem Leben Beruf, Historie, Reiseerzählungen Gedichte und Märchen Längere Erzählungen Grammatik: Konditional Sätze Direkte und Indirekte Rede Bis jetzt gelernte Grammatik wird vertieft 9. KLASSE Die bis jetzt gelernte Themen werden vertieft und um die Kenntnisse von Bekannten Menschen ergänzt. Das neuzeitige Texten werden gelesen und untersucht. Lesen: Novellen und Lebenslaufen, Geschickte und Erdkunde Die Fähigkeit dem gelesenen, gesprochenen und geschrieben zu verstehen. Grammatik: Die bis jetzt bekannte Grammatik wird vertieft 22
3. Empirischer Teil 3.1. Hypothese und Untersuchungsdesigne In meiner Arbeit möchte ich den DaF Lehrer aus der Perspektive der Waldorfpädagogik untersuchen. Der Schwerpunkt von dieser Untersuchung soll da liegen, ob der Lehrer die wichtigsten Ideen und Prinzipen, die die Waldorfpädagogik darstellen, versteht und ob der Lehrer die einstudierten spezifischen Aspekte der Waldorfpädagogik auch in der Praxis verwenden kann. Je mehr der Lehrer sich mit diesen Ideen und Prinzipen der Waldorfpädagogik identifiziert, desto einfacher ist für der Lehrer das Unterricht in dem Geist dieser Pädagogik zu führen. Für meine Untersuchung habe ich eine Deutschlehrerinnen aus der Waldorfschule in Brünn ausgewählt. Diese Lehrerinnen werde ich in dem Unterricht beobachten und deren Methoden in der Ansicht der Waldorfpädagogik dann weiter untersuchen. Für weitere Untersuchung, und um eine Rückbindung von der Lehrerin zu bekommen, habe ich ein paar Fragen zu den pädagogischen Unterrichtsmethoden der Waldorfpädagogik vorbereitet und der Lehrerin nach der Beobachtung gestellt und auf diese Weise ein gesteuertes Gespräch geführt. Diese zwei Untersuchungsmethoden (Beobachtung und Interview) werden sich gegenseitig ergänzen. Zuerst habe ich mir meine Notizen unter zwei Überbegriffe verteilt, eine Gruppe war für die Aspekte, die mit den Waldorfpädagogischen Ansichten übereinstimmen und die zweite Gruppe war dann für die Aspekte, die von der Waldorfpädagogischen Richtung abweichen, bestimmt. An dem Gespräch mit der Lehrerin habe ich ihre Persönlichkeit als Lehrer untersucht und gleichzeitig habe ich versucht auch klarer festzustellen, ob diese Deutschlehrerin von ihrer Sicht an, die Waldorfpädagogik verstanden hat. Für mich war es auch wichtig zu wissen, ob diese Lehrerin schon von Anfang an, auf einer Waldorfschule unterrichten wollte und dem entsprechend auch schon früher mit dem Studium von Waldorfpädagogik und Anthroposophie angefangen hat. 23
3.2. Beobachtung als Forschungsmethode Ich habe eine Praxis an der Waldorfschule in Brünn durchgeführt und eine Deutschlehrerin in unterschiedlichen Klassen beobachtet. Aus jeder Stunde habe ich mir Notizen gemacht und habe beobachtet, wie die Lehrerin mit den Kindern umgeht. Vor jeder Stunde habe ich mit der Lehrerin besprochen, was sie mit den Kindern in der letzten Stunde gemacht hat, was sie jetzt machen werden und wie sie den Unterricht durchführt. Mit der Lehrerin habe ich gleichzeitig auch die problematischen Kinder in jeder Klasse besprochen. In den Unterrichtsstunden habe ich diese Kinder auch beobachtet und vor allem darauf aufgepasst, wie diese Lehrerin mit den problematischen Kindern umgeht und ob dieses den Unterricht stören wird. In der ersten Woche habe ich die von mir ausgewählte Deutschlehrerin in den Unterrichtsstunden beobachtet. In der gleichen Zeit habe ich auch ihre Lehrmethode beobachtet. Ich wollte den Unterricht in den verschiedenen Klassen sehen, damit ich einen breiteren Überblick von den Lehrmethoden bekomme. An dem Unterricht haben immer maximal 15 Schüler teilgenommen. Die Unterrichtstunden an dem der Unterricht der Fremdsprache Deutsch stattgefunden hat, waren unterschiedlich an dem Tag verteilt. Die jüngeren Schüler hatten den Fremdsprachunterricht immer an dem Tagesanfang. Vor jeder Unterrichtsstunde hat die DaF-Lehrerin die Kinder vor der Klasse begrüßt. Am Anfang vom Unterricht standen die Kinder und die Lehrerin hat gewartet bis die Kinder leise waren, damit der Unterricht anfangen konnte. Der Unterricht hat immer mit einem Gebet, was ein typischer Aspekt für die Waldorfpädagogik ist, angefangen. Nach dem Gebet wurde immer eine Bewegungsaktivität gemacht, mit welcher die Schüler den Lehrstoff wiederholt und geübt haben. In der fünften Klasse war es zum Beispiel die Konjugation von den Verben wie sein, haben, gehen oder trinken. Diese Aktivität hatte bei allen Verben den gleichen Verlauf, und zwar die Konjugation von dem Verb sein: 24
Ich bin – mit den Händen klatschen Du bist – in den freien Raum vor sich klatschen Er/sie/es ist – auf die Beine klatschen Wir sind – an uns alle zeigen Ihr seid – auf die Lehrerin zeigen Sie/sie sind – auf die Menschen, die auf die Straße waren, zeigen Diese Bewegungen waren mit der Person verbunden. Die Lehrerin hat dann nur die Bewegungen gemacht und die Schüler sollten allein die Verben konjugieren. Ich konnte währen der Unterricht in vorne neben der Lehrerin sitzen und die Lehrerin habe ich leise beobachtet. Während der Unterricht habe ich die Notizen zu dem Unterrichtsverlauf gemacht. Diese Notizen habe ich in jeder Klasse, wo ich an dem Unterricht teilgenommen habe, gemacht. Nach dem Unterrichtsbeobachtung haben ich für diese Deutschlehrerin zusätzliche Fragen gestellt, die ihr Wissen über Waldorfpädagogik und deren Verstehen prüfen sollten. Diese Fragen habe ich während der Unterrichtsstunden zusammengestellt. Die Kinder bis zum zehnten Lebensjahr, imitieren meistens das, was die gehört haben. Das Imitieren ist für die Kinder natürlicher. Die Kinder müssen nicht verstehen, was die gesagt haben, aber durch die Imitation, können die Kinder, die in der Fremdsprache das wiederholen, was die gehört haben. Die Kinder können zuhören und imitieren nicht nur in den Gesprochenen, sondern auch mit Bewegungen. Die Kinder imitieren mit dem ganzen Körper, bis die 10 Jahre alt werden. Nach dem zehnten Lebensjahr fangen die Kinder an, über dem Gesprochenes zu Überlegen und nach dem Bedeutung suchen. In dem Unterricht wurden viele Lieder gesungen, aber dieses wird nicht übersetzt. Die Kinder zeichnen dazu Bilder, welche die Bedeutung von den gesungenen Liedern darstellen. Erst wenn die Kinder 10 Jahre alt sind werden die Kinder mit der Übersetzung von den Wörtern kennengelernt. Diese Übersetzungen waren dann in verschiedenen Sätzen benutzt. Das Denken fängt mit dem Hören an. Dann gehen wir über Fühlen und am Ende kann das Kind anfangen du denken. Zum Beispiel, jeden Tag sagen die Lehrerin zu dem Kind „Guten Morgen“ und da es immer jeden Tag am Morgen passiert, kann das Kind anzufangen zu verstehen, was es zu bedeuten hat. Eine Fremdsprache zu verstehen passiert auch durch Bewegung, auch wenn man nicht ganz versteht und sich in der Fremdsprache ausdrücken kann. Durch bestimmte Bewegungen können wir auch 25
verstehen, was die Wörter zu bedeuten haben. Durch die Bewegungen kann das Kind auch die Fremdsprache verstehen. Die Lehrerin hat in dem Fremdsprachunterricht fast die ganze Zeit nur in der Fremdsprache gesprochen. Dadurch waren die Kinder im Kontakt mit der Fremdsprache. Während meiner Beobachtung haben die Kinder das Thema Saint Martin besprochen. Zu diesem Thema hat sich die Lehrerin in den ersten Klassen ein Theater ausgedacht. Sie hat ein Lied gesungen und dabei hat den Kindern die Sachen, wie ein Schwert, ein Pferd usw. gezeigt, die in dem Lied gesunden wurden. Erst hat das die Lehrerin vorgespielt und nachdem haben die Kinder mitgespielt. Dieses Lied wurde mehrmals wiederholt. Die Kinder können sehr früh verstehen, was die Bedeutung von den Wörtern sei, auch wenn sie es nicht sagen können, das passiert durch die Imitation. Rudolf Steiner begründet dieses in seiner Philosophie so, dass es für die geistliche Entwicklung von menschlichen Lebewesen von der Natur aus naturgemäß sei. Die Kinder in den ersten drei Schuljahren sollen die Sprache nur durch Hören sich beizubringen. Das Kind kann sich noch nicht das Gehörtes mit der Bedeutung verbinden, aber das Kind kann schon ein paar einfachen Sätzen in der Fremdsprache sagen, wie zum Beispiel „gib mir das“. Erst in weiteren Schuljahren, wenn die Kinder älter sind, kann das Kind die Verbindungen das Gehörten mit dem Bedeutung begreifen. Das passiert nach dem zehnten Lebensjahr. Für die jüngere Kinder ist es naturgemäß die Sprache durch die Poesie zu lernen, wie zum Beispiel mit dem Gebet, der am Anfang jeder Unterrichtsstunde gesagt wurde, da dieses mehr rhythmisch sei. Das Kind kann mit dem Rhythmus spielen, und die Gedichte immer mit anderem Rhythmus verbinden. In der Poesie verbindet man den Rhythmus und die natürliche Aussage der Fremdsprache. So kann das Kinde besser eine Fremdsprache lernen und verstehen. Erst wenn die Lehrerin die menschliche Entwicklung verstanden hat und dass die Lehrerin nur als ein Mittel dort sei, um die Kinder auf ihrem Lebensweg durchzuführen und nicht die Kinder nach ihrem eigenen Vorbild zu bilden. An dem Unterricht, welchen ich besucht habe, war interessant zu sehen, wie die Lehrerin mit den Kindern gearbeitet hat, die den Unterricht gestört haben. Diese Lehrerin war nicht meiner Meinung nach streng, aber sie hat eine natürliche Autorität für die Kinder. Die Lehrerin hat immer die Kinder mit den Namen angesprochen, wenn die einzige das Unterricht gestört haben. Die Kinder waren sich dann bewusst, dass sie stören. Wenn die Kinder trotz dieser Mahnung weiter gestört haben, hat die Lehrerin ihre Namen auf die Tafel geschrieben. Die Kinder wussten schon was es bedeutet und 26
haben immer versprochen, dass sie leise werden. Die DaF-Lehrerin hat den Kindern dazu immer gesagt, dass der Name nur mit der Kreide geschrieben ist und wenn die nicht mehr der Unterricht stören werden, kann sie es wieder wegwischen. Nachdem wurden fast alle wieder leise. Die Kinder, die der Unterricht immer noch gestört haben, auch wenn die schon zweimal gemahnt wurden, hat die Lehrerin hinter deren Name auch eine Zeitangabe geschrieben und den einigen Kindern gesagt, dass sie sich dann zusammen um diese Uhrzeit in der Klasse treffen und werden dann zusammen die Zeit verbringen. Nachdem waren alle leise und die Lehrerin konntet an dem Unterricht weitermachen. 3.3. Beobachtete Fähigkeiten der Deutschlehrerin In diesem Kapitel werde ich die Aspekte, die ich aus dem Unterricht gesammelt habe in einer Tabelle darstellen. Mit dieser Tabelle möchte ich die Lehrerin aus zwei Perspektiven untersuchen, und zwar aus der Perspektive der Waldorfpädagogik und aus der Perspektive der klassischen Pädagogik. Diese Aspekte, die in der Tabelle dargestellt sind, habe ich aus der Beobachtung aus dem Unterricht in verschiedenen Klassen zusammengestellt. 27
Aus der Sicht der Waldorfpädagogik Aus der Sicht der klassischen Pädagogik Bis zum zehnten Lebensjahr der Kinder Die Lehrerin gab den Kindern viele hat die Lehrerin mit den Kindern viele ausgedruckte Unterlagen für den Stoff. Märchen, Gedichte und Lieder erzählt und gesungen. Die Grammatik wurde durch In den älteren Klassen verliert die Bewegungen erweitert. Bewegung aus dem Unterricht. Die Kinder haben sich mit der Die Lehrerin hat den Älteren viele Tests Fremdsprache zuerst durch das Gehörte gegeben, auch wenn die nicht benotet bekannt gemacht, später dann mit der wurden. geschriebenen Form. Der Unterricht fängt mit einem Gebet zu dem Gott an. Die Lehrerin behandelt die Kinder, als ob die auf dem gleichen Sprachniveau wären. Die Kinder erstellen die Lernbücher allein zusammen mit der Lehrerin. Die Lehrerin hat mit den Kindern der Wortschatz mit Hilfe von den Geschichten, wie zum Beispiel Schneewittchen und die sieben Zwerge vertieft. Dazu hat die ein Buch mit den Bildern benutzt. Die Kinder haben zugehört und nachdem auf dem Bild in dem Buche das Bild beschreibt. 28
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