WIE KÖNNEN ELTERN IHREN KINDERN BEIM LERNEN HELFEN ? - DIE SCHOTTISCHE REGIERUNG DAS KULTUSMINISTERIUM

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DIE SCHOTTISCHE REGIERUNG
     DAS KULTUSMINISTERIUM

WIE KÖNNEN ELTERN IHREN KINDERN
      BEIM LERNEN HELFEN ?

   Eine Anleitung für Eltern, Familien und Schulen
Vorwort

Vorwort von
Cathy Jamieson
Ministerin für Erziehung und Jugend

Dieses Büchlein handelt von Schülern und ihrem Lernen. Es geht darum, wie kooperierende
Lehrer und Eltern ihren Kindern helfen können, besser zu lernen und wie Schulen zu besseren
Lernorten werden.

Es ist auch eine reichhaltige Möglichkeit für Lehrer, Eltern und Schüler. Es schlägt Wege vor,
auf denen das Lernen produktiver und schöner wird. Es zeigt auf gute Beispiele in
schottischen Schulen, in Klassenzimmern und anderen Bereichen des Lernens. Es zeigt
gemeinsame Themen für Eltern und Lehrer auf und bietet praktische Ratschläge auf der
Grundlage bester Arbeitsergebnisse.

Sein Ausgangspunkt ist etwas, was wir aus einem halben Jahrhundert Forschung
übereinstimmend wissen – Erfolg ist das Produkt einer starken Eltern-Schule-Beziehung.
Erfolgreiche Kinder sind deshalb erfolgreich, weil sie zuhause und in der Schule verstanden
werden und sie eine Lernbrücke zwischen ihnen bauen können. Erfolgreiche Kinder erfreuen
sich der Unterstützung der Eltern und der Lehrer. Gute Schulen suchen beständig nach
einleuchtenden Wegen für die Hilfe von Lehrern und Eltern und deren partnerschaftlichen
Zusammenarbeit.

Jede einzelne Seite dieses Büchleins möge als Stimulans zur Diskussion von Lehrern, von
Elterngruppen, von Elternabenden oder von Workshops gebraucht werden; es kann in der
Pädagogischen Hochschule, im Schulamt, bei Schülern und Lehrern Verwendung finden,
wenn es darum geht, Themen von Wichtigkeit für ihr gegenwärtiges Leben und das zukünftige
Wohlergehen zu diskutieren.

In meiner Eigenschaft als Elternteil habe ich es selbst als anregend empfunden – ich hoffe,
dass Sie Freude daran haben und es nützlich finden werden.

Cathy Jamieson

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Inhalte

Vorwort
Von Cathy Jamieson
Ministerin für Erziehung und junge Leute                                                         1

•     Warum die Beziehungen von Schule und Elternhaus so bedeutend sind                      3
•     Familien kommen in allen Formen und Größen vor!                                        5
•     Was die Forschung sagt                                                                 5
•     Lernen zuhause                                                                        10
•     Lernen in der Schule                                                                  11
•     Lernen innerhalb und außerhalb der Schule                                             12
•     Beispiele von einbeziehenden Eltern                                                   14
•     Stärkung der Elternhaus-Schule-Arbeit                                                 15
•     Wie gut ist Ihre Arbeit?                                                              16
•     Hindernisse für Eltern und Lehrer                                                     17
•     Für jedes Problem gibt es eine Lösung                                                 18
•     Die willkommen heißende Schule                                                        19
•     Wie Eltern ihren Kindern beim Lernen helfen können                                    20
•     Die Sicherung eines guten Lernklimas                                                  21
•     Das Zustandebringen eines förderlichen häuslichen Arbeitsklimas                       22
•     Ein wachsames Auge haben                                                              23
•     Wenn Kinder älter werden                                                              25
•     Wozu Elternabende?                                                                    26
•     Vorschläge für Eltern und Kollegien                                                   27
•     Das Lernen und die Schule zu einer Familienangelegenheit machen                       28
•     In Kontakt zur Schule bleiben/die Probleme angehen                                    29
•     Eine Auswahl von Lern- und Unterstützungsrollen                                       30
•     Es gibt viele Wege, Eltern in die Erziehung ihrer Kinder einzubinden                  31
•     Wege zur Einbeziehung der Eltern: Perspektiven örtlicher Institutionen                32
•     Frühe Intervention                                                                    33
•     Mehr Wege zur Einbeziehung der Eltern                                                 34
•     Hilfe für Eltern, das Lernen ihrer Kinder zu unterstützen                             35
•     Bei den Hausaufgaben ermutigen                                                        36
•     Zitate von Lehrern, Eltern und Schülern                                               37
•     Im Leben der Schule mitbestimmen                                                      39

    Danksagung
    Das Ministerium ist jedem dankbar, der zu diesem Dokument beigetragen hat. Wir sind
    einer großen Zahl von Eltern, Schülern, Kollegien, örtlichen Institutionen und anderen
    am Projekt Beteiligten zu Dank verpflichtet – viel zu zahlreich, als dass sie alle genannt
    werden können.

Hinweis des Übersetzers: Das Wort „education“ kann im Folgenden einmal „Erziehung“,
aber auch „Bildung“ bedeuten und ist entsprechend wechselnd übersetzt worden. Diese
doppelte Bedeutung passt zum Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schulen. Ergänzen Sie
also jeweils Erziehung durch Bildung und umgekehrt.
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Warum die Beziehungen
                            von Schule und Elternhaus so bedeutend sind

Die Ermutigung und das aktive Interesse der Eltern ist vielleicht die bedeutendste
Hilfe für das Schulleben eines Kindes. Die Unterstützung durch die Familie ist der
entscheidende Unterschied.

•    Die Eltern und Familien sind bei weitem der wichtigste Faktor für das Verhalten der
     Kinder – sie wirken auf ihre Gewohnheiten, ihr Betragen und ihre Leistungen ein.

•     Wenn Schule und Familien zusammenarbeiten, gedeihen Kinder besser.

•    Schulen, die das Beste aus ihren Kindern machen, haben meistens gute Beziehungen zu
     den Eltern – und anderes mehr.

•    Eltern eines schulpflichtigen Kindes zu sein, lässt das Interesse der Eltern an ihrem
     eigenen Lernen und dem anderer Familienmitglieder wachsen.

    „Wenn Lehrer, Eltern und Kinder zusammenarbeiten, hat jeder etwas
    davon, ganz besonders aber die Kinder!“                           Ein Elternteil

         „… Ich bin jetzt noch mehr davon überzeugt, dass kooperierende
         Eltern und Lehrer das Beste aus den Kindern machen.“                   Ein Lehrer

    „Es bedeutet solch einen Unterschied für das Kind. Wenn man zuversichtliche Eltern
    hat, wird man ein zuversichtliches Kind haben.“
                                                               Ein Hausaufgabenhelfer

         „Die Einbeziehung der Eltern ist sehr gut für die Kinder und gibt ihnen die Botschaft,
         dass Lernen so wichtig ist.“                                            Ein Schulleiter

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Die Forschung hat gezeigt, dass Kinder mehr erreichen, wenn Schüler, Lehrer und Eltern an
einem gemeinsamen Ziel zusammenarbeiten. Eltern können effektiver helfen, wenn sie
wissen, was die Schule zu tun versucht und wie sie helfen können.

Dieses gegenseitige Dreieck ist als die Kraft von Dreien beschrieben worden:
                                           Lehrer

                         +                Ersetze
                                                               +
                                      ein Plus durch
                                    ein Minus und das
                                       Lernen wird
                                    weniger effektiv !
             Eltern                                                      Schüler

                                             +
Wenn also die Schule und die Familie auf die gleiche Wellenlänge kommen und
zusammenarbeiten, profitieren die Kinder davon offensichtlich und nachhaltig. Doch ist dies
mitunter leichter gesagt als getan. Viele Familien sind unter Druck: So sind die Schulen!
Während Familien und Schulen gleiche Ziele verfolgen und zusammenarbeiten können und
wollen, sind sie dennoch verschieden. Obwohl dies manchmal eine gute Sache sein kann, gibt
es dadurch auch Probleme!

Vereinbarungen von Elternhaus und Schule

Vereinbarungen zwischen Eltern und Schule können einen Rahmen bilden für die
Drei-Wege-Partnerschaft.

Solche Vereinbarungen werden verdeutlichen, was die Schule zu erreichen versucht und
welche Rollen und Verantwortungen die Schule, die Eltern und die Schüler für die
Umsetzung einer Vision in die Realität haben.

Normalerweise decken diese Vereinbarungen die folgenden Aspekte des Schullebens ab:

   •   Schulbesuch
   •   Schuluniform
   •   Hausaufgaben
   •   Betragen/Disziplin
   •   Kommunikation
   •   Leistungssteigerungen

Die Erfahrung in Schulen der Stadt Glasgow hat gezeigt, dass solche Vereinbarungen recht erfolgreich
sind, wenn sie ein Teil der Anstrengungen um Schule-Elternhaus-Kooperation sind und auf einer
offenen Diskussionsbereitschaft basieren.

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Familien kommen in allen Formen und Größen vor !

Meine Familie gemalt von Holly Young, 11 Jahre
Entnommen aus „Stepladder“, veröffentlicht von der Nationalen Stieffamilien-Vereinigung

    Holly stellt insgesamt 7 Menschen und einen Hund dar. Von links nach rechts:
    Mel (Stiefmutter), Jo (Mutter), Holly, Natasha (Stiefschwester), Irskin (Bruder),
               Andy (Vater), Matthew (Freund der Mutter), Hector (Hund)

Das Familienleben in Britannien – und nicht nur das – ist großen Veränderungen unterworfen
worden, die das Ergebnis von Wandlungen des Arbeitslebens und des gesellschaftlichen
Umgangs sind. Als eine Konsequenz dieser Veränderungen arbeiten Schulen aller Art mit
Kindern, die in sehr unterschiedlichen Erziehungsstilen, Lebensbedingungen und auch
finanziellen Verhältnissen groß werden. Dies hat einen entscheidenden Einfluss, nicht nur auf
das Freizeitverhalten der Kinder, sondern auch auf ihre Fähigkeit des schulischen Lernens.

Die Zeichnungen der Kinder auf dieser und den folgenden Seiten machen die Vielzahl
familiärer Gruppierungen deutlich.

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Was die Forschung sagt...

… über das Elternhaus
Das Meiste unserer Erwachsenen-Sprache (85 %) ist auf Kinder im Alter von 5 Jahren
bezogen (50 % auf 3-Jährige).

Schon wenige Monate alte Kinder können den Unterschied zwischen ihrer eigenen
Muttersprache und anderen Sprachen erkennen.

Der größte Anteil der Unterschiede in den Leistungen von 14-Jährigen in den Fächern
Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften geht auf das Elternhaus zurück anstatt auf die
Schule.

Wenn Eltern aktiv einbezogen werden in das häusliche Lesen, verbessert sich die Leseleistung
ihrer Kinder durchschnittlich innerhalb von 12 bis 18 Monaten.

Das regelmäßige Anfertigen der Hausaufgaben während der normalen Schulzeit hat den
selben Effekt wie ein zusätzliches Schuljahr.

Wenn ähnliche Schulen miteinander verglichen werden, stellt sich heraus, dass Schulen mit
stärkeren Elternhaus-Schule-Verbindungen weniger Probleme hinsichtlich des Schüler-
Arbeitsverhaltens, ihres Schulbesuchs und des Betragens haben.

          Ein Bild von Angela, die ihre Großmutter dreimal so groß darstellt
                          wie ihre Mutter und sich selbst.

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Deshalb …
Weil die ersten Lebensjahre so entscheidend für die Sprachentwicklung sind, sollten Eltern,
Großeltern, Brüder und Schwestern jede Gelegenheit nutzen, um mit Babys und Kleinkindern
zu sprechen, ihnen zuzuhören und sie zu ermutigen, ihren Wortschatz zu entwickeln und zu
vergrößern.

Kinder lernen nicht wissenschaftlich zu lesen, zu zählen und zu experimentieren, wenn sie
eingeschult werden. Die Grundlagen für alle diese Tätigkeiten werden in den Elternhäusern
gelegt. Die Ermutigung der Kinder zum Experimentieren – mit Wörtern, Zahlen und der
„Wissenschaft“ – legt die Grundlage für den späteren schulischen Erfolg.

Kinder können es als schwierig empfinden, ohne die Unterstützung und die Ermutigung
(keinesfalls aber die Nörgelei!) der Eltern Hauaufgaben zu machen.

Es ist für Eltern und Lehrer wichtig, Informationen über die Fortschritte der Kinder
auszutauschen, um abzusichern, dass das Kind sein volles Potential ausschöpft.

   In diesem Bild werden der Vater sehr groß, die Mutter sehr klein und die Kinder
             Tammy, Wayne und Lee so groß wie den Vater dargestellt.

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Was die Forschung sagt...

… über die Schule
Zwischen ihrem 5. und 16. Lebensjahr verbringen die Kinder nur 15 % ihres Lebens in der
Schule.

Während der häusliche und gesellschaftliche Hintergrund die größten Unterschiede zwischen
hohen und niedrigen Leistungen bedingt, gibt es Schulen, die effektiver sind als andere.

Eine hinreichend effektive Schule kann den Unterschied von bis zu zwei Schulabschlüssen
ausmachen.

Schulen sind kaum ganz einfach effektiv bzw. ineffektiv. Die meisten Schulen sind eine
Mischung von mehr oder weniger effektiven Teilbereichen. Einige Lehrer sind besser als
andere. Einige Sekundarstufen II sind besser als andere.

Schulen können sich Mühe geben, wie sie wollen. Es gibt keine bessere Hilfe als die
Ermutigung der Eltern, deren Interesse und Hilfestellung. Dies wird am deutlichsten bei
solchen Kindern, die am meisten der Hilfe bedürfen.

    In dieser Zeichnung sind die Mutter und der Großvater die größten Personen.
     Sie behüten ein Mädchen und einen Jungen, die sehr fröhlich dreinschauen.

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Deshalb …
Wir sollten nicht von den Lehrern erwarten, dass sie die alleinige Verantwortung für das
Lernen der Kinder haben. Es ist ein geteiltes Unternehmen.

Schulen sind dann am erfolgreichsten, wenn die Lehrer allen Kindern den Erfolg zutrauen und
nicht wegen ihrer Hintergründe Entschuldigungen finden oder ihre Erwartungen
herabschrauben.

Teilweise erfolgreiche Schulen sind durch einen hohen Grad an Teamwork und den starken
Austausch von Wissen und Erfahrung im Kollegium charakterisiert.

Weil Schulen einen unterschiedlichen Stand von Erfahrungen und Fertigkeiten im Kollegium
aufweisen, ist die schulbezogene professionelle Entwicklung die primäre Aufgabe. Gute
Schulen sind lernende Schulen, in denen die Schulleitungsmitglieder und die Lehrer die
Schlüsselrolle für das Lernen haben.

Lehrer verbessern ihre Praxis entscheidend, wenn sie bereit sind, von Eltern zu lernen und
ihnen zuzuhören.

In dieser Zeichnung sind die Großmutter und der Großvater groß und im Vordergrund
      dargestellt, während die Mutter klein und bescheiden im Hintergrund bleibt.

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Lernen zuhause...

… häusliches Lernen
Kinder beginnen bereits vor der Geburt mit dem Lernen und sie lernen im rasanten Tempo,
sobald sie das Licht der Welt erblicken. Fünf Jahre, die überwiegend im Elternhaus verbracht
werden, lehren das Hauptsächliche über das Leben, wer man ist, was man kann und was man
nicht kann und was typisch ist für das Geschlecht und das Alter. Die wichtigsten sozialen
Lebensfertigkeiten werden ebenso wie die Kommunikationsfertigkeiten - das Sprechen und
das Zuhören - zuhause gelernt. Das Lesen, Zählen, das Schreiben – alles beginnt im
Elternhaus. Lebenslanges Lernen geht von dort aus und weiter. Die Herausforderung für
Kinder ist, ihr eigenes Lernen zu lernen, in die Schule zu gehen und Hausaufgaben zu
machen. Eltern können den entscheidenden Unterschied für die Kinder ausmachen, indem sie
sie verstehen und bei diesen „schlimmen“ Aufgaben unterstützen. Ohne dass Stundenpläne
und Lehrer ihnen sagen, was Sie zu tun haben, ist das häusliche Lernen ihre ureigenste
Aufgabe.

   •   Entscheiden Sie selbst über den Zeitaufwand für das Lernen
   •   Entscheiden Sie darüber, was sie lernen
   •   Entscheiden Sie darüber, wo sie lernen
   •   Entscheiden Sie darüber, wie sie lernen
   •   Entscheiden Sie darüber, mit wem sie lernen
   •   Entscheiden Sie vorrangig über ihre Zeit
   •   Stellen Sie sich selbst Fragen
   •   Arbeiten Sie mit Erwachsenen und älteren und/oder jüngeren Kindern zusammen
   •   Arbeiten Sie alleine oder mit Leuten, die Sie mögen
   •   Setzen Sie sich Ziele
   •   Überprüfen Sie ihren Lernfortschritt
   •   Belohnen Sie sie für gute Arbeit

Die Kraft des familiären Lernens
Das Familienleben ist für alle, die es genießen, ein mächtiger Einflussfaktor. Es ist ein breiter
und mehr schlüssiger Einfluss als das schulische Lernen, weil es alle Familienmitglieder als
Gleichberechtigte bei Spielen, Gesprächen, Besuchen, Diskussionen über Bücher, das
Fernsehen, Filme, Internet und Freunde einbezieht. Das Leben in einer Familie verschafft
endlose Möglichkeiten zur Erkundung, zum Fragen Stellen, Ideen Ausprobieren, Probleme
Lösen, zur Beziehungsarbeit und der Entwicklung von Intelligenz.

Kinder aufzuziehen, ist ein langwieriges Geschäft. Familien bauen über die Jahre hinweg
immer mehr Schichten des gegenseitigen Verständnisses und des Erinnerns auf, verbunden
mit dem Alltag und guten wie schlechten Erfahrungen. Deshalb gibt es hinsichtlich des
Lernens entscheidende gemeinsame Essentials, ein Reservoir gemeinsam geteilter
Meinungen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Eltern Lehrern gegenüber einen

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Vorteil besitzen, wenn es gilt, dem Kind das Lesen beizubringen, weil sie das Gelesene in
Beziehung zu den kindlichen Erfahrungen stellen können. Sie haben auch herausgefunden,
dass Eltern aufgrund der engen Beziehung ihre Kinder nicht so viel loben müssen.

Familien können auch ausgezeichnet individuelle Unterschiede verstehen und Zugeständnisse
machen. Sie vergeben meistens und sind ständig bemüht, sich gegenseitig zu unterstützen.
Einige Schlüsselqualitäten familiären Lernens sind:

   •   Familiäres Lernen ist grenzenlos – es kann emotional, intellektuell, praktisch,
       moralisch, geistig vor sich gehen und alle möglichen Fertigkeiten hervorbringen.

   •   Ob es direkt oder indirekt relevant ist für das schulische Lernen, so ist es in jedem Fall
       eine wichtige Grundlage für das, was die Kinder in der Schule tun.

   •   Lernen ist eine gemeinsame Aktivität. Intelligenz ist unter allen Mitgliedern „verteilt“.

                                                               Lernen in der Schule...

   … Lernen in der Schule

   Das Lernen in der Schule haben wir für gegeben gehalten, als wäre es ganz natürlich, doch
   stellt es eine ganze Reihe von Kompromissen dar, wenn es gilt, jedem gerecht zu werden,
   es in einen Arbeitstag einzupassen, in Themen aufzugehen und diese in schmale
   Abschnitte zu zerlegen, einen Stundenplan aufzustellen, um jede Bewegung von einem
   Platz zum anderen und von einem Thema zum nächsten zu kontrollieren. In der Tat ist
   schulisches Lernen völlig unnatürlich, aber schwer zu ändern. Deshalb bringt es
   Hindernisse hervor, einige sehr groß und für Kinder andauernd, andere wiederum für die
   Meisten vorübergehend, aber auch Hindernisse für alle Kinder an irgendeinem Platz ihrer
   Schule. Hier sind einige dieser Probleme, die sich vom häuslichen Lernen abheben:

       •   Das Lernen wird durch Stundenpläne und Lehrer bestimmt
       •   Geringe Auswahl, was du lernst
       •   Geringe Auswahl, wie du lernst
       •   Geringe Auswahl, wo du lernst
       •   Geringe Auswahl, mit wem du lernst
       •   Du hörst hauptsächlich dem Lehrer zu
       •   Du wirst gefragt und sollst darauf antworten
       •   Du arbeitest mit Gleichaltrigen zusammen
       •   Du musst mit Leuten arbeiten, die du nicht magst
       •   Du bekommst Ziele gesetzt
       •   Du musst Prüfungen machen um zu zeigen, was du gelernt hast
       •   Du bekommst Strafen, wenn du nicht gearbeitet oder gelernt hast

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Was Schulen machen können

Schulen neigen dazu, jeden gleich zu behandeln. Oft geschieht dies im Bemühen um Fairness
und Gleichberechtigung. Die Lehrer (speziell in den Sekundarstufen II) haben nicht die Zeit,
um jedes Kind als ein Individuum zu erfahren. Auch können sie nicht die häusliche
Umgebung abschätzen und wissen, was Familien machen. Aber es gibt Zeiten, in denen
Schulen eher wie das Zuhause und die Familien sind, z.B. auf Ausflügen, Wochenendüber-
nachtungen und anderen außerschulischen Aktivitäten. Sie bieten wertvolle Gelegenheiten für
Lehrer und Schüler zum Gespräch, ohne dass die Schule im Vordergrund steht. Dies kann
besonders wichtig sein für anfällige und unglückliche Kinder. Die Schule kann:

   •   Möglichkeiten für Lehrer schaffen, ihr Verständnis vom familiären Lernen und dessen
       Wert zu vertiefen

   •   Mehr Anlässe schaffen, um das Umfeld eher familiärem Lernen anzupassen; durch
       außercurriculare Aktivitäten, Lernhilfen, Wanderungen und Landschulheimaufenthalte

   •   Zeit im Schulalltag bereit stellen, in der Lehrer darüber diskutieren, welche Rolle
       Schüler im eigenen familiären Lernen einnehmen können

   •   Gelegenheiten schaffen, damit Lehrer und Eltern Ideen für Erziehungsspiele,
       freudvolle Lernaktivitäten im eigenen Zuhause, im Auto oder in den Ferien
       austauschen können

   •   Netzwerke mit sozialen und kommunalen Einrichtungen entwickeln, die beim
       häuslichen Lernen helfen und beraten können

                                  Lernen innerhalb und außerhalb der Schule

   In den letzten Jahren sind die Grenzen zwischen der schulischen Erziehung von Kindern
   und ihrem Leben außerhalb der Schule zunehmend verwischt worden. In der Tat sieht es
   mitunter so aus, als hätten Schulen und Familien jeweils des Anderen Job übernommen!

   Viele Kinder besuchen Frühstücks- und Freizeitclubs; sie befinden sich in Lern- und
   Hausaufgabenhilfen, besuchen Ergänzungsschulen und haben ein volles Programm an
   Wochenenden sowie Ferienprogramme in den Sommerferien zur Verfügung.

   Eine wachsende Anzahl von Eltern besuchen spezielle Veranstaltungen und Arbeitsge-
   meinschaften in der Schule ihrer Kinder, die häufig tagsüber oder an den Abenden
   stattfinden. Dies mag auf ein ausgeweitetes Interesse an Themen für die Eltern selbst
   hindeuten oder sie sind darauf ausgerichtet, das ernsthafte Geschäft der Hilfe für ihre
   Kinder und für die Unterstützung ihrer Lernprozesse zu lernen.

   Schottische Schulen haben auch eine lange Tradition in der Hilfe für Erwachsene, für
   lebenslanges Lernen und Erziehungshilfe, vor allem auf solchen Gebieten, in denen Eltern
   durch ihre eigene Schulerfahrung vom Lernen ausgeschlossen waren. In einigen Bezirken
   sind häusliche Schulhelfer sehr erfolgreich, indem sie das Feuer elterlichen und familiären
   Lernens wieder entfachen.

                                                                                             12
Auch kommt es häufig vor, dass junge Menschen mehr zu wissen scheinen als Eltern und
  Lehrer zusammen, z.B. wenn es um das Versenden von Emails und Textbotschaften, das
  Wissen über die Straße und das gesellschaftliche Leben usw. geht.

                                Wohnung der
                                 Freunde

                               Freunde          Bibliothekare
  Bücherei der                                                      Schulbücherei
   Gemeinde

  Kirche                                                               Klassenraum

                          Ratgeber                     Lehrer

  Gemeinde-                                                          Schul-AG’s
   zentrum                                                          oder Vereine

Menschen                                            Institutionen
                                                                    Hausufgaben-
  Internetcafé                                                          hilfe
                                   Eltern           Tutoren

                               Zuhause
                               Schlafzimmer,
                               Wohnzimmer, Küche,
                               Arbeitszimmer

    Die obenstehende Grafik zeigt Menschen und Institutionen, die den Schüler
               umgeben und ihm zur Verfügung stehen (können).

                                                                                     13
Beispiele von einbeziehenden Eltern

Eltern ergreifen die Initiative
An der Kelloholm Grundschule haben Eltern ein Projekt zum außerschulischen Lernen ins
Leben gerufen. Eltern mit benachteiligtem Hintergrund und eigenen schlechten
Erfahrungen mit der Schule haben erkannt, dass ihre Kinder außerschulisch zusätzlich
lernen müssen. Mit der Genehmigung der Schule haben sie den „Kelloholm After School
Club“ gegründet und dabei kommunale Einrichtungen sowie andere Eltern und Großeltern
zur Mitarbeit gewonnen. Auf diese Weise stärken sie ihre Kinder, aber auch ihr eigenes
Lernen.

Sozialintegration und Familienarbeit
An der Hills Trust Grundschule haben Sozialarbeiter die „SHIFT-Initiative“ mit Eltern
und Kindern ins Leben gerufen. Die Initiative hilft benachteiligten Eltern und Kindern mit
einem intensiven außerschulischen Programm. Jede Familie verbringt zweimal
wöchentlich jeweils eine halbe Stunde mit der Hilfe bei den Hausaufgaben, wobei auch
Lehrer anwesend sind. Grundlage ist ein Vertrag, der zwischen den Initiatoren und den
Eltern abgeschlossen wird und der beinhaltet, dass die Familien auch an den anderen
Tagen ihre Kinder zur Erledigung der Hausaufgaben anhalten und Familienaktivitäten wie
einen Kinobesuch, ein besonders schönes Essen und/oder gemeinsames Bowling
organisieren.

Familien, Gesundheit und Fitness
Das Familiensport-, Gesundheits- und Fitnessprojekt der Methilhill Schule hat Kinder und
Eltern zu gemeinsamen Aktivitäten zusammengebracht. So macht man ausgedehnte
Familienwanderungen, treibt gemeinsam Sport und informiert sich über ein gesundes
Leben. Dies verändert das Leben der Familien und bringt eine positivere Haltung zur
Schule und zum Lernen mit sich. Die Initiatoren versprechen sich für die Zukunft auch
positive Auswirkungen für die Übergänge in die Sekundarstufe II.

Aktive IT-Zentren
Familiäres Lernen kann auch außerhalb der eigenen vier Wände stattfinden. Der
Gemeinderat von South Lanarkshire hat aktive IT-Lernzentren in Bibliotheken von ganz
South Lanarkshire eingerichtet. Diese Zentren bieten der Öffentlichkeit freien Zugang zur
Welt der Computer und des Internets. In einer benutzerfreundlichen und behaglichen
Umgebung können Eltern und Schüler Vertrauen und Kompetenz in die neuen
Technologien aufbauen, wobei Eltern über die Begleitung ihrer Kinder an
wissenschaftliche Themen herangeführt werden.

                                                                                            14
Stärkung der Elternhaus-Schule-Arbeit

Die Dumfries New Community Schul-Initiative deckt die Maxwelltown High School und
zwei verbundene Grundschulen, die Lochside und St. Ninian Grundschule, ab. Die Initiative
hat erfolgreich neue Wege der Elternarbeit gefunden und sie in das Lernen ihrer Kinder
einbezogen. Einige dieser Wege sind:

•   Video-Tagebücher, z.B. ein Tag im Leben eines Schulanfängers

•   Gutenacht-Geschichten für Eltern … und deren Kinder

•   Eine Vielzahl von Workshops, die Klassenzimmer-Aktivitäten/-Unterrichtsstile spiegeln

•   Angebote für häusliches Lernen – z.B. Geschichten, Mathematik, Reimspiele,
    Aktionssäcke für Schulanfänger

•   Erfolge feiern – Eltern sind dazu eingeladen, Gruppenmitglieder zu ehren und an
    Gruppenarbeiten teilzunehmen

•   Eine Dinosaurier-Schule für Eltern - Hilfe für Eltern, ihren Kindern ein Betragen
    beizubringen, das zum Verhalten im Klassenzimmer passt

•   Ferien-Aktivitäten - Eltern werden einbezogen in Kunst-, Theater- oder
    Geschichtenerzähl-Wochenenden

Zehn wichtige Aspekte zur Stärkung der Elternhaus-Schule-Arbeit
•   Eine vertrauensvolle und aktive Führung

•   Eine Schlüsselstellung in der Schulentwicklung

•   Ein (älterer) Lehrerbeauftragter mit einem besonderen Engagement und der
    Verantwortung für den Bereich der Elternhaus-Schule-Arbeit

•   Eine wirkungsvolle Strategie zur Arbeit mit Eltern und Familien

•   Eine interdisziplinäre schulübergreifende Arbeitsgruppe mit einem schriftlich
    formulierten Auftrag zur Überprüfung der Einbeziehung von Eltern und deren
    Fortschritten sowie die Kompetenz zur Planentwicklung auf dem Gebiet von
    Schule und Elternhaus

•   Eine aktiv interessierte Schulleitung

•   Ein Tagesordnungspunkt bei wichtigen Gesamtkonferenzen

•   Eine Schlüsselstellung bei der Bewertung des Kollegiums

•   Ein Thema bei der Einführung neuer Lehrer

•   Besondere Beachtung diesbezüglicher beruflicher Fortbildungsmaßnahmen

                                                                                        15
Wie gut ist ihre Arbeit?

Zehn Fragen für Eltern                                                 Ja        Nein
01. Haben Sie eine klare Vorstellung darüber, was die Schule
versucht zu erreichen und wie Sie und andere Eltern dazu beitragen
können?
02. Werden Sie mit Informationen, die leicht verständlich und
vernünftig sind, genau darüber im Bilde gehalten, was den
schulischen Alltag und die Arbeit der Schule ausmacht?
03. Heißt die Schule Sie immer willkommen und besonders dann,
wenn es Probleme gibt?
04. Haben Sie jede Menge an Gelegenheiten, die Fortschritte Ihres
Kindes zu sehen, davon zu hören und sie zu diskutieren?
05. Ermutigt Sie die Schule zur Anteilnahme an Lernen Ihres
Kindes und macht Ihnen praktische Vorschläge, wie Sie helfen
können?
06. Strengt sich die Schule an, Eltern zu hören, ihre Ansichten
kennen zu lernen und diese zu berücksichtigen?
07. Macht die Schule Anstrengungen, Sie mehr in ihren Alltag und
die Arbeit einzubeziehen?
08. Ermutigt die Schule Sie dazu zu lernen und gibt Sie Ihnen
hierzu die Möglichkeiten?
09. Ist die Schule ein echter Teil der Kommune, der sie dient?
10. Sind Sie zufrieden damit, dass die Schule alles tut, Sie in die
Erziehung Ihres Kindes mit einzubeziehen und dem Kind hilft, das
Beste aus sich heraus zu holen?

Zehn Fragen für Lehrer                                                 Ja        Nein
01. Hat die Schule eine klare Vorstellung davon, was sie mit ihrer
Eltern-Schule-Arbeit erreichen will und weshalb?
02. Heißt die Schule alle Eltern und Familien willkommen?
03. Arbeitet die Schule hart daran, starke Beziehungen aufzubauen,
zu erhalten und einen produktiven Dialog herzustellen?
04. Tut die Schule alles in ihrer Macht Stehende, um die Eltern zu
ermutigen, am Lernen ihrer Kinder in der Schule und zu Hause
teilzunehmen?
05. Versorgt die Schule Eltern mit zahlreichen Gelegenheiten, im
Schulleben und ihrer Arbeit mitzubestimmen und eine aktive Rolle
zu spielen?
06. Ist die Schule sensibel und hilfreich, wenn es gilt
unterschiedliche Hintergründe, Bedürfnisse und Umstände aller
Schüler und Familien zu berücksichtigen?
07. Wertschätzt die Schule Möglichkeiten für das eigene Lernen der
Eltern und stellt sie hierfür Möglichkeiten zur Verfügung?
08. Ist die Schule ein integrativer Bestandteil und ein aktives und
verantwortungsvolles Mitglied der Kommune, in der sie liegt?
09. Sieht die Schule ihre Elternarbeit sowohl als Schlüsselstellung
ihrer laufenden Arbeit als auch als einen Hauptbestandteil ihrer
Verbesserungsbemühungen an?
10. Arbeitet die Schule auf der Grundlage verlässlicher und
aktueller Informationen und Offenheit?

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Hindernisse für Eltern und Lehrer

Unsere Taten zusammenführen
Es ist nicht schwer, Gründe von Eltern dafür zu finden, weshalb sie am Ende eines langen
Arbeitstages, mitten im Winter, lieber zuhause bleiben als an einem Treffen in der Schule
teilzunehmen. Und es gibt noch viel mehr Gründe! Viele davon sitzen tief und sind
nachhaltig. Andere jedoch sind es nicht und könnten vermieden werden, z.B. durch eine
bessere Information, ein anderes Timing, eine informellere Ansprache und praktische
Hilfestellung für die Sorge um die Kinder.
Die folgende Liste zeigt einige Schwierigkeiten – auch aus der Sicht eines Lehrers - auf:

 Einige Hindernisse für Eltern und Sorgeberechtigte
 •   Arbeitsdruck
 •   Druck in der Familie und Probleme mit den Kindern
 •   Der Transport, die Termine und andere damit verbundene Probleme
 •   Probleme, die durch unterschiedliche Kulturen und Sprachen entstehen
 •   Schlechte Erinnerungen, niedriges Vertrauen und ein geringes Selbstwertgefühl aus
     der eigenen Schulzeit
 •   Soziale Isolation und die Unsicherheit, alleine zum Treff zu gehen
 •   Die Erwartung eines formalen Treffens, verursacht von vorausgegangenen Treffen,
     die Erwartung, noch mehr schlechte Nachrichten zu hören!

 Einige Hindernisse für Lehrer
 •   Nicht genügend Zeit und Energie für den Job
 •   Wenig oder kein ausreichendes Training
 •   Mangel an Vertrauen, begrenzte Erfahrung
 •   Unterschiede der Hintergründe, Kulturen und Sprachen
 •   Keine klare Schulstrategie oder praktische Hilfe für die Arbeit mit Eltern und
     Familien
 •   Einige Eltern können sehr schwierig sein

Viele Familien brauchen aufgrund von Druck und Umständen spezielle Verabredungen oder
besondere Hilfe, um sie aktiv in das Schulleben ihrer Kinder einzubeziehen und ihnen zu
helfen, daraus das Beste zu machen und zufriedenstellend voran zu kommen.
Manchmal, und das muss auch gesagt werden, sind Schulen sich nicht der häuslichen
Hintergründe und der familiären Umstände ihrer Kinder bewusst und nicht so sensibel, wie
sie es sein sollten. Dennoch ist vieles, das getan werden kann und getan werden muss, um die
Umstände zu verbessern und das Gefühl der Kooperation zu stärken, um allen Kindern
gegenüber fair zu sein und denen besonders zu helfen, die darauf angewiesen sind.

                                                                                            17
Immerhin aber erwarten Schulen aller Art zunehmend von den Eltern, dass sie beständig
Anteil am Leben und an der Arbeit ihrer Kinder nehmen.

Von den Eltern wird erwartet, dass
• Sie regelmäßig mit Lehrern über die Fortschritte ihres Kindes diskutieren und sprechen

•    Sie ihre Kinder regelmäßig ermutigen, ein wachsames Auge auf die Hausaufgaben und
     manchmal auch praktische Hilfe dafür haben

•    Sie an Lehrplan-Workshops, Eltern-Schule-Leseaufgaben und individuellen
     Schülerprojekten teilnehmen, um ihren Kindern effektiver zu helfen

•     Sie generell die Schule unterstützen

                                             Für jedes Problem gibt es eine Lösung

    Mangel an Kindereinrichtungen …
    In South Lanarkshire arbeiten zwei mobile Kinderkrippen im Zuge jedes Kurses, den das
    Eltern-Schule-Partnerschaftsteam organisiert.

       Mangel an Transportgelegenheit...
       Die Holyrood High School stellt einen Busservice für den Transport zu Elternabenden zur
       Verfügung.

    Früher wurden Eltern von der Schule ferngehalten …
    in der Doon Academy werden Eltern zu einem Mittagessen eingeladen. Dies erlaubt
    ihnen, die Schule bei der Arbeit zu sehen und informell mit den Lehrern zu sprechen und
    an den Fortschritten der Kinder teilzunehmen

       Eltern denken, heute sei die Schule ganz anders als früher …
       Informationsabende sind fester Bestandteil an vielen Schulen. So hat die St. Modan’s
       High School Eltern-Informationsabende über die Abschlüsse und die neuen
       Aufnahmebestimmungen organisiert. Die Colquhoun Park Grundschule hält einen
       Informationsabend an jedem Beginn eines neuen Abschnitts parat. Während dieser
       Abende treffen sich die Eltern im Klassenraum ihrer Kinder, wo die Lehrer ihre Arbeit in
       der bevorstehenden Zeit vorstellen. Die Torrie Academy hat Eltern-Besuchswochen
       eingerichtet, in denen Eltern mit ihren Kindern zur Schule kommen können.

    Desinteresse/Die Eltern lassen die Schule „schon machen“ …
    Elternhaus-Schule-Verträge (z.B. im Bereich Glasgow City) zeigen die Wichtigkeit von
    in das Schulleben ihrer Kinder einbezogenen Eltern.
    Die „Investigation Guides“, herausgegeben von Glasgow City, zeigen Eltern praktische
    Wege zur Beteiligung am Lernen ihrer Kinder auf (siehe Seite 29).

       Eltern haben Angst vor schlechten Neuigkeiten...
       Die Telefonate zwischen Schule und Elterhaus sind oft mir schlechten Neuigkeiten
       verbunden. Die Doon Academy har ein System eingeführt, bei dem Eltern telefonisch
       gute Neuigkeiten erfahren
                                                                                              18
Die willkommen heißende Schule

•    Sind der Zugang und das Parken für Kinderwagen und Buggys sicher und
     akzeptabel, vor allem im Kindergarten und in den Grundschulen? Ist die
     Wegbeschreibung eindeutig, umfassend und einladend?

•    Wie werden Eltern ermutigt, ihren Kindern beim Schulstart und beim
     Lernen zu helfen?

•    Bekommen Eltern eine Chance, andere Eltern zu treffen und daraus einen
     Gewinn zu ziehen? Vielleicht auf diese Weise, dass kleine Gruppen
     gebildet werden oder Klassendiskussionen stattfinden als Teil eines
     Einführungsabends oder bei der Zusammenführung erfahrener Eltern mit
     neuen Eltern.

              Schulen müssen allen Eltern ein warmes und herzliches Willkommen bieten.
              Eltern, die mit einem Problem oder Ängsten zur Schule kommen, benötigen
              Tee und Kaffee und eine komfortable Sitzgelegenheit, an der sie sich etwas
              anschauen können. Vor allem aber brauchen ängstliche Eltern eine
              Kombination von Rückversicherung, eindeutiger Information über alles, was
              geschieht und ein ungeschmälertes Gefühl dafür, gehört zu werden.

    Viele Schulen machen noch mehr, um die Eltern willkommen zu heißen.
    Wenige aber schaffen es, sie fühlen zu lassen, dass sie gebraucht werden!
                                         Joan Sallis

Die Schule muss sicher gehen, dass Eltern aus allen Teilen der Kommune
gleichermaßen involviert sind. Dies bedeutet, Rücksicht auf verschiedene
Sprachen, Traditionen, Glauben, Kulturen, Haltungen zur Schule und
Fähigkeiten zu üben.
Flüchtlinge, Nichtsesshafte und neu in die Kommune gezogene Eltern
werden Probleme haben an der Teilnahme und sie mögen ängstlicher
wegen der Erziehung ihrer Kinder eingestellt sein.

               „ Eltern werden sich in Schulen willkommen fühlen, die sich
               Zeit genommen haben, für sie einen Platz zu schaffen – man
               kann nicht über Partnerschaft, aufrichtige Einbeziehung von
               Eltern und Integration von Eltern reden, wenn sie sich
               nirgends wohl fühlen. So ist z.B. ein Klassenzimmer kein Raum
               für effektive Diskussionen oder eine angemessene Umgebung
               für das elterliche Lernen – vor allem nicht in Grundschulen.“
               Caroline Struthers
               Koordinatorin für Eltern-Schule-Partnerschaften
               South Lanarkshire
                                                                                           19
Wie Eltern ihren Kindern beim Lernen helfen können

„Ich und meine Mutter kamen näher zusammen, weil wir miteinander Zeit
verbringen. Vorher war Mama gewöhnlich unten und ich war oben, habe
meine Hausaufgaben gemacht und bin ins Bett gegangen.“
Ein Schüler
„Es ist leichter zu lernen mit Hilfe von Mama und Papa.“
Ein Schüler
„Ich lerne durch sie das Lernen.“
Ein Elternteil
„Es hat in der Tat mein Verhältnis zu meinen Kindern verändert. Je mehr ich
sie aufmuntere, indem ich mich in ihre Erziehung einbringe, desto mehr
wollen sie lernen und ich erfahre dadurch, wie viel ich ihnen helfen kann.“
Ein Elternteil
„Meine kleineren Kinder haben die Schule als viel leichter empfunden, weil
ich mich dafür interessiert habe, was sie machen.“
Ein Elternteil
„Das elterliche Vertrauen zu verstärken, kommt dem Kind zugute und weist
den Eltern den Weg für weitere Dinge.“
Ein Eltern-Schule-Arbeiter
„Einige Eltern machen viel mehr als sie glauben und obendrein mehr, als die
Lehrer der Kinder ahnen.“
Ein Gruppenmitglied einer interaktiven Gruppe

Obwohl sie willens sind zu helfen, wissen die meisten Eltern nicht, wie sie das anstellen
sollen. Sie sind sich vermutlich nicht über den besten Weg dazu sicher oder haben Angst, sich
einzumischen oder jemanden aufs Füßchen zu treten. Obendrein ist es schwierig zu helfen,
wenn die Kinder älter werden und ihre Arbeit anspruchsvoller wird.

In diesem Abschnitt werfen wir einen Blick auf die wesentlichen Wege, auf denen Eltern,
Sorgeberechtigte und Familien das Lernen ihrer Kinder in der Schule und zu Hause
unterstützen können und wie dies von Schulen herbeigeführt und unterstützt werden kann.

Diese beinhalteten:

(I)     Ein gutes Klima für das Lernen zu sichern
(II)    Ein wachsames Auge auf die Vorgänge haben
(III)   In Kontakt mit der Schule bleiben
(IV)    Lernen und die Schularbeiten zu einer Familienangelegenheit machen

                                                                                         20
Die Sicherung eines guten Lernklimas

Was Eltern tun können

•   Zeigen, dass sie das Lernen wertschätzen
•   Ein Beispiel als Lernende geben – ehrlich sein, wenn sie etwas nicht wissen
•   Mit den Kindern darüber sprechen, was und wie sie lernen
•   Nach guten Gelegenheiten für Kinder suchen, neue Dinge zu lernen
•   Themen gemeinsam erarbeiten
•   Mit Kindern über Lernschwierigkeiten sprechen. Versichern Sie ihnen, dass alle (auch die
    Eltern) Schwierigkeiten haben
•   Ermuntern Sie ihre Kinder dazu, Hilfe von Freunden, älteren Brüdern und Schwestern
    oder Lehrern zu suchen
•   Managen Sie die Zeit für Mahlzeiten und häusliche Arbeiten, damit Zeit und Raum für das
    Lernen, das Schmökern und die Hausaufgaben vorhanden sind
•   Vermeiden Sie Drohungen, Standpauken oder Geschwätz
•   Lassen Sie ihre Kinder deutlich wissen, wo sie stehen, was sie dürfen und was nicht
    toleriert wird
•   Erörtern Sie die familiären Regeln und Routinen so, dass sie klar sind und von jedem
    verstanden werden

• Halten Sie Wort

Was Lehrer tun können

•   Nehmen Sie Anteil daran, was Schüler in ihrer Freizeit und außerhalb ihres Stoffes lernen
•   Geben Sie als Lernender ein Beispiel – seien Sie ehrlich, wenn Sie etwas nicht wissen
•   Erklären Sie den Sinn und den Zweck dessen, was Sie lehren
•   Sprechen Sie mit Schülern darüber, wie sie am besten lernen
•   Hören Sie den Schülern aufmerksam zu
•   Gehen Sie sensibel auf Lernschwierigkeiten ein
•   Schaffen Sie Gelegenheiten dazu, dass Schüler miteinander lernen
•   Managen Sie Ihre Zeit gut und vermeiden Sie die Akzeptanz von Zeitverschwendung und
    Zeitverschwendern
•   Haben Sie die Klasse so im Griff, dass störende Schüler andere Schüler nicht von der
    Arbeit abhalten
•   Vermeiden Sie Drohungen, Standpauken und Geschwätz
•   Lassen Sie Kinder deutlich wissen, wo sie stehen, was toleriert wird und was nicht
•   Beziehen Sie Schüler mit ein beim Aufstellen von Klassenregeln

• Halten Sie Wort

                                                                                           21
Das Zustandebringen eines förderlichen häuslichen
                                                       Arbeitsklimas

           „Warum können die
           mich nicht einfach in
              Ruhe lassen?“
                  (Ein Schüler)                  „Wir versuchen
                                                    doch nur
                                                   zu helfen“
                                                     (Ein Elternteil)

Beim Versuch, ein förderliches häusliches Arbeitsklima zu schaffen, hat die Dunbar
Grammar School eine Methode entwickelt, mit der ältere Schüler und deren Eltern
darüber sprechen können, wie die Eltern ihre Kinder am besten auf Prüfungen
vorbereiten können.

Die Schule hat einen Fragebogen für einen persönlichen Brief an die Eltern
entwickelt, der 25 Statements wie die folgenden enthält:

•   „Ich lerne zuhause am besten, wenn …..“

•   „Ich mag es, wenn du/ihr …..“

•   „So plane ich meine Arbeit …..“

•   „Du/ihr könntet mir helfen, das Beste zu erreichen, indem du/ihr …..“

Die Schüler setzten jedes dieser Statements fort und die Briefe wurden den Eltern
durch die Post zugestellt. Diese Briefe wurden absolut vertraulich behandelt und von
ihnen keine Kopien angefertigt.

Die Äußerungen in den Briefen waren zumeist solche, die in den Familien für
Spannungen sorgten und es gab die Hoffnung, dass Eltern davon profitieren würden,
auf diese Weise die Meinung ihrer Kinder zu diesem Punkt zu erfahren.

Zusätzlich stellte die Schule den Eltern einen gleichgearteten Brief zur Verfügung,
den sie ergänzen und ihrem Sohn/ihrer Tochter geben konnten.

                                                                                      22
Ein wachsames Auge haben

Die vielleicht üblichsten Fragen von Eltern und Sorgeberechtigten zu ihren Kindern in der
Schule sind

                        „Wie kommt … denn in der Schule mit?“
                               „Wie kann ich helfen?“

Schulen machen große Fortschritte in der Beantwortung der ersten Frage. Schon weniger
Schulen beantworten die zweite Frage gut, vor allem, wenn Kinder und Jugendliche älter
werden und es zunehmend schwieriger fällt, wie man am besten helfen kann.

Unzweifelhaft haben aber auch viele Eltern Angst, dass ihre Hilfsversuche nach hinten
losgehen, neue Probleme hervorrufen oder die Dinge noch schlechter machen. Dies ist vor
allem dann der Fall, wenn Eltern kein Vertrauen in die Schule hatten und sich dort nicht
wohlfühlten oder auf Gebieten, die neue Anforderungen stellen, wie z.B. neue
Wissenschaften, moderne Fremdsprachen, Computer- und Design-Technologie.

Während dies eine ganz natürliche Besorgnis ist, würden die Meisten darin übereinstimmen,
dass es Gold wert ist, ein aktives Interesse am kindlichen Lernen zu zeigen, sie dazu zu
veranlassen zu sagen, was sie mögen und was nicht und es in Beziehung zu ihrem Leben zu
setzen und dass dies jedes mögliche Problem überwiegt.

                                                                    Eltern 2:
                                              Eltern 1:             Das Letzte, was ich
                                              Fragen Sie            tue, ist, den Lehrer zu
       Interviewer:
       „Wie erfahren Sie,
                                              doch den              fragen. Der redet
       wie gut … in der                       Lehrer!               doch nur Blech!!!
       Schule mitkommt?“

Wie man den Zitaten entnehmen kann, haben die Eltern viele Wege zu erfahren, ob ihre
Kinder Fortschritte machen oder nicht. Zu befinden, ob das Kind gut mitkommt, ist oft ein
schwieriges Geschäft – für Lehrer und Eltern gleichermaßen – und nicht so einfach, wie es
uns viele Leute glauben machen wollen.

                                                                                            23
Dennoch ist generell anerkannt, dass

•   Informationen besser als keine sind

•   Feststellungen zu einer längeren Phase relevanter sind als Momentaufnahmen

•   Die Ansichten der Kinder und Jugendlichen hinsichtlich ihrer eigenen Fortschritte
    besonders wichtig sind. Letzten Endes sind sie es, die zunehmend verantwortlicher für ihre
    Leistungen sind, wenn sie älter werden

                   Wie kommt mein Kind in der Schule mit?

            Selbst                    Das Kind fragen                    Dem Kind
         herausfinden                                                  zuhören, wenn
          durch das                                                      es von der
          Ziehen von                                                   Schule erzählt
          Schlüssen

        Sich in der                                                         Das Kind dazu
    Schule umsehen,                                                         bewegen, seine
     die Atmosphäre                                                           Arbeiten zu
      aufschnappen                                                              zeigen

                                                Wie
                                           entscheiden
Der Klasse bei                                                                  Sich die Hefte
                                            sie wie gut
  der Arbeit                                                                     des Kindes
                                             ihr Kind
   zusehen                                                                         ansehen
                                          in der Schule
                                           mitkommt?

     In der Schule                                                           Wahrnehmen, ob
      ausgestellte                                                           sich das Kind in
        Arbeiten                                                                der Schule
      anschauen                                                                  wohlfühlt

          Das eigene Kind
            mit anderen                                                 Mit anderen
           und den Peers                  Mit dem Lehrer              Eltern sprechen
            vergleichen                      sprechen

                                                                                           24
Wenn Kinder älter werden

Der Übergang von der Primarstufe in die Sekundarstufe ist eine entscheidende Periode im
Leben eines Kindes. Es ist offensichtlich, dass viele Kinder den Übergang als sehr hart
empfinden, einige überstehen ihn gar nicht.

Wenn Kinder älter werden, verändern sich sowohl die Schule als auch die Familie.
Primarstufenschulen und Sekundarstufenschulen sind sehr verschieden. Sie unterscheiden sich
in der Größe und der Art, in der sie das Lehren und Lernen organisieren. Sie haben
verschiedenartige Beziehungen zu den Familien ihrer Kinder. Alles in allem aber scheint die
Art und Weise, in der sie die Fürsorge und die Verantwortung für jeden Schüler organisieren,
für viele Eltern unverständlich.

So wie die Schulen sich verändern, wenn die Kinder älter werden, verändert sich auch die
Familie! Mehr und mehr Mütter gehen zur Arbeit, wenn sich ihre Kinder an die Schule
gewöhnt haben. Viele Familien verändern sich grundlegend, so z.B. als Ergebnis von
Trennung, Scheidung, erneuter Heirat bzw. neuer Partnerschaft.

Schließlich aber werden die jungen Leute beim Heranwachsen unabhängiger und erwarten –
zu Recht – dass sie in für sie wichtige Entscheidungen einbezogen und beraten werden.

Da sie generell in Sekundarstufenschulen weniger erfolgreich sind als in Primarstufen, haben
Sekundarstufenschulen damit begonnen, individuellere Beziehungen zu Eltern und Familien
zu entwickeln. Und diese sind total unterschiedlich.

Es wäre fair zu sagen, dass die Sekundarstufenschulen wegen ihrer Größe und ihrer
Bedingungen härter zu arbeiten haben und ihre Aufgaben nicht so persönlich und in Kontakt
zu den wechselnden Familienumständen der Kinder erfüllen, wie dies in vielen
Primarstufenschulen der Fall ist.
                                                         Eltern sollten damit vertraut sein,
    Damals kamen Eltern nie in die                       was in der Schule vorgeht ... wie
    Schule, wenn sie nicht bestellt                      der Lehrplan funktioniert, wie
    waren oder ein Problem hatten                        Kinder behandelt werden ... nur
                                                         so können sie mitreden

                       (Statements zweier Hauptlehrer)

Wenn es gilt, die Fortschritte ihrer Kinder in der Schule zu unterstützen, können
Eltern:

•   Regelmäßige Gespräche mit ihren Kindern über die Schule und ihren Fortschritt führen.
    Über die Arbeit zu sprechen, hilft jedem zu mehr Verständnis
•   Jede Möglichkeit wahrnehmen, von der Arbeit ihrer Kinder mehr zu erfahren aus
    Lehrplanabenden, Offenen Tagen, aus dem Internet usw. ...
•   Sich nach Möglichkeiten umsehen, das Lernen ihrer Kinder innerhalb und außerhalb der
    Schule kennen zu lernen, durch Familien- und Gesellschaftsbeziehungen, relevante Filme
    und TV-Programme usw. ...
•   Die Kinder ermutigen, die Hausaufgaben ernsthaft zu machen und praktische Hilfen – wo
    immer möglich – geben durch fernsehfreie Zonen und ein Lob für hartes Arbeiten. Aber
    seien Sie vernünftig. Junge Menschen haben auch ein Recht auf Leben!

                                                                                               25
Wozu Elternabende?

 Für Eltern
 •  Um genau zu erfahren, wie sich Ihr Kind entwickelt
 •  Um die Lehrer kennen zu lernen
 •  Um Bemerkungen über das, was zu Hause und in der Schule passiert,
    vergleichen zu können
 •  Um mögliche Beschwerden und Probleme vorher zu sehen
 •  Um Wege zu finden, wie Sie Ihrem Kind helfen können
 •  Um heraus zu finden, wie die Schule mit ihrer Aufgabe umgeht

                                      Wir wollen sehen, wie                 Die beste
 Eine Gelegenheit zu
                                      sie zurecht kommt und                 Gelegenheit,
 sehen, wie die
                                      wie wir helfen können                 die Wahrheit
 Lehrer sind
                                                                            zu erfahren!

                                            Ich gehe nur zum
      Wenn man 3 Kinder                     Lehrer, wenn es ein               Wir zeigen vor
      hat, könnte man die                   Problem gibt. Ich renne           allem unser
      ganze Nacht in der                    nicht alle 5 Minuten zur          Interesse!
      Schule verbringen!                    Schule!

     Für die Schule
     •  Als ein Weg, um Beziehungen mit Eltern und Sorgeberechtigten zu knüpfen
     •  Zu zeigen, dass die Schule effektiv arbeitet
     •  Eltern über den Fortschritt ihrer Kinder informieren und Vorschläge zur
        Unterstützung machen
     •  Bemerkungen vergleichen, Beschwerden erörtern und Ideen austauschen
     •  Über die Kinder etwas aus der Sicht ihrer Eltern lernen
     •  Gemeinsamkeiten herausfinden, Beschwerden erörtern und Wege der
        Zusammenarbeit finden

     Es hilft dir, deine Schüler im                                    Sie sind eine Tortur.
     Kontext ihrer Freizeit zu                                         25 Paar Eltern müssen an
     sehen                                                             einem Abend bedient
                                                                       werden
                                          Anstrengend
                                             aber
                                           notwendig!             Ich denke, sie sind nützlich.
        Du lernst Dinge,                                          Wenn du die Eltern siehst,
        die dir im Klassen-                                       verstehst du die Probleme ihrer
        zimmer helfen!                                            Kinder besser

20

                                                                                                    26
Vorschläge für Eltern und Kollegien

Für Eltern
•   Brüten Sie nicht wochenlang! Die meisten Probleme müssen sofort angepackt werden.
    Und die Schule könnte davon ja auch nichts wissen ...

•   Mitunter macht es Sinn, Ihr Kind in die Auseinandersetzungen mit einzubeziehen,
    manchmal aber auch nicht

•   Wenn es ihnen hilft, notieren Sie sich zuerst einige Ideen und Fragen. Oder ziehen Sie
    einen Freund hinzu (oder einen Übersetzer, wenn Englisch nicht die Standardsprache an
    der Schule ist)

•   Ein Eltern-Schule-Arbeiter kann ein sehr guter erster Kontakt sein

•   Versuchen Sie es möglich zu machen, dass jemand dabei ist, der Ihr Kind gut kennt

•   Wenn Sie das Gefühl haben, Sie sind ausgebootet worden, geben Sie nicht auf. Setzen Sie
    nach, höflich und bestimmt. Aber bleiben Sie ruhig!

•   Versuchen Sie, einige praktische Maßnahmen aufzuschreiben, die die Schule und Sie tun
    könnten

•   Vereinbaren Sie ein neues Treffen nach einer angemessenen Zeit, um zu überprüfen, ob es
    Fortschritte gegeben hat

•   Denken Sie daran, dass Sie das Recht auf Information besitzen und alles wissen müssen,
    was geschieht und was Sie erwarten dürfen. Und dass es Ihnen wirklich ernst ist damit!

Für Kollegien
•   Versuchen Sie, sich in die Lage der Eltern zu versetzen

•   Seien Sie geduldig und zeigen Sie, dass Sie tatsächlich zuhören

•   Wenn möglich, sorgen Sie dafür, dass Sie auf ein schwieriges Gespräch gut vorbereitet
    sind und dass Ihre Information aktuell und fair ist

•   Seien Sie darauf vorbereitet, Fehler einzugestehen, wenn sie gemacht worden sind

•   Wenn Eltern böse werden, gehen Sie kein unkalkulierbares Risiko ein

•   Seien Sie konstruktiv, aber versprechen Sie nichts, was Sie nicht halten können

•   Beziehen Sie Schüler zu einem frühen Zeitpunkt mit ein

•   Stimmen Sie gegenseitigen Hilfsmaßnahmen zu und erarbeiten Sie einen Zeitplan, um
    beobachten zu können, was getan wurde und ob es erfolgreich gewesen ist

                                                                                             27
Das Lernen und die Schule zu einer Familienangelegenheit
                                                          machen

 Hausaufgaben lassen Eltern einige Beispiele sehen von dem, was ihre Kinder in der Schule
 tun. Ein Hausaufgabenbüchlein ist in vielen Primarstufen- und Sekundarstufenschulen üblich
 und bietet so eine Zwei-Wege-Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule an.

 Die Schüler schreiben ihre Aufgaben an den jeweiligen Tagen in ihr Hausaufgabenheftchen.
 Es wird auch dazu benutzt, Erreichtes festzuhalten.

 Eltern können ein wachsames Auge auf die Hausaufgaben haben, indem sie nach dem
 Hausaufgabenheft fragen und so zur Kenntnis nehmen, was erledigt werden muss und was
 bereits erledigt worden ist.

 Die Eltern sollten ihre Kommentare zu den Hausaufgaben eintragen und das
 Hausaufgabenbüchlein regelmäßig unterzeichnen.

Beispiel für ein Hausaufgabenheftchen
Mai 2001                                     Mai 2001
14 Montag                                    19 Samstag

Chemie 11-22                                 Leichtathletik
Physik 1,2
15 Dienstag                                  20 Sonntag

Erdkunde 51 –55                              Schulkonzert – Solo -
Französisch Essay
Mathematik 101 3 - 9
16 Mittwoch                                  Dinge, die ich erledigen muss

Mathematik 102 Textaufgaben                  Lesen für Physik
Musik CD’s hören für das Konzert             Lesen für Buchbesprechung
                                             Mein Solo üben

17 Donnerstag                                Bemerkungen

Französisch Dossier schreiben                Ich habe bei Chemie geholfen und beim
Musik CD’s hören für das Konzert             Musiküben zugehört
                                                                    Katherine Robertson
18 Freitag                                   Was wir mit Freude lernen, vergessen wir
                                             nie mehr!
Physik Test vorbereiten                                                   Alfred Mercis
Englisch Buchbesprechung 800 Wörter

                                                                                        28
In Kontakt zur Schule bleiben/die Probleme angehen

In der Vergangenheit hatten Schulen und Familien wenig Kontakt miteinander, es sei denn, es
gab Probleme. Heute finden viele Schule und Familien einen regelmäßigen Kontakt gut und
von gegenseitigem Nutzen.

Ebenso wie die regelmäßigen Anlässe zur Erörterung der kindlichen Fortschritte mit den
Lehrern, kann die Schule Eltern einladen, um die Arbeit des Kindes und dessen Betragen in
Phasen, in denen sie dies benötigen sowie ihre Beziehungen zu anderen Kindern zu
besprechen. Auch gibt es zahlreiche Schulen, die Eltern und Familien einladen und die Arbeit
sowie das soziale Leben des Kindes in der Schule und in der Gemeinschaft erörtern.

Es ist auch völlig normal für die Eltern, dass sie von Zeit zu Zeit Beschwerden über die
Haltung ihrer Kinder der Schule gegenüber haben, über ihr Wohlbefinden und ihre
Arbeitshaltung. Dem Alter des Kindes und der Natur des Problems entsprechend, können
viele solcher Beschwerden mit einem ruhigen Wort oder einer positiven Handlung
angegangen werden. Zu anderen Zeiten jedoch verschwinden die Probleme nicht von selbst,
sie scheinen immer größer und ihre Lösung schwieriger zu werden. In solchen Fällen genügen
die festen Gesprächsanlässe und Veranstaltungen nicht mehr und eine eigens angesetzte
Besprechung ist notwendig.

Dies ist nicht gerade einfach! Mitunter scheinen Schulen und einige Lehrer nicht besonders
hilfreich zu sein und agieren auch nicht immer so, wie man es erwartet. Auch sehen Familien
und Schulen die Dinge oft verschieden. So tendieren Schulen z.B. dazu, mit „Abwarten und
Tee trinken“ zu reagieren, während Eltern gerne sofort etwas tun wollen!

Einige Kinder, vor allem, wenn sie älter werden, werden das Problem negieren oder möchten
nicht, dass ihre Eltern mit ins Spiel kommen. Manchmal können aber auch Gelegenheiten, mit
anderen Eltern zu sprechen – entweder einzeln oder in informellen Gruppen – hilfreicher sein,
weil andere Eltern normalerweise in der selben Nachbarschaft wohnen und ähnliche
Erfahrungen und Beschwerden haben.

Aus einer Vielzahl von Gründen finden es viele Eltern ziemlich schwierig, in einem
fortwährenden Kontakt mit der Schule zu bleiben. Viele Familien führen ein hektisches und
zwanghaftes Leben. Andere haben nicht das Vertrauen oder die Möglichkeit, einen
regelmäßigen Kontakt herzustellen.

Auch stellen andere Schulen nur begrenzte Möglichkeiten für solche Kontakte zur Verfügung
und sind sich nicht bewusst bzw. unsensibel gegenüber den familiären Begleitumständen
vieler Kinder; statt dessen vertrauen sie mehr auf formale Schreiben und Elternveranstal-
tungen der Schule. Einige wenige halten es für überhaupt nicht wichtig. Doch versucht eine
wachsende Anzahl von Schulen sehr intensiv, elternfreundliche Formen der Kommunikation
herzustellen, um Familien und Schulen generell daran zu gewöhnen, Informationen auszutau-
schen und verantwortlich miteinander umzugehen; neue Technologien wie das Email- und
andere Systeme können sich hier als ungemein hilfreich herausstellen.

                                                                                            29
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