Media Trend Outlook E-Books im Aufwind
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www.pwc.de/ebooks Media Trend Outlook E-Books im Aufwind Das Whitepaper informiert Sie über aktuelle Entwicklungen und Zukunftsaussichten des E-Book-Marktes in Deutschland.
Media Trend Outlook Herausgegeben von der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Von Dr. Anastasia Hermann und Kristin Lulei Oktober 2013, 19 Seiten, 5 Abbildungen Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigungen, Mikroverfilmung, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien sind ohne Zustimmung des Herausgebers nicht gestattet. Die Inhalte dieser Publikation sind zur Information unserer Mandanten bestimmt. Sie entsprechen dem Kenntnisstand der Autoren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Für die Lösung einschlägiger Probleme greifen Sie bitte auf die in der Publikation angegebenen Quellen zurück oder wenden sich an die genannten Ansprechpartner. Meinungsbeiträge geben die Auffassung der einzelnen Autoren wieder. In den Grafiken kann es zu Rundungsdifferenzen kommen. © Oktober 2013 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. „PwC“ bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft. Media Trend Outlook 2
Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Einleitung.................................................................................................................4 E-Books: ein Marktüberblick.....................................................................................5 Die Stimme der Nutzer: Konsumentenbefragung......................................................6 Die Stimme der Experten........................................................................................ 11 Der E-Book-Markt in fünf Jahren: ein Ausblick....................................................... 14 Quellenverzeichnis................................................................................................. 17 Ihre Ansprechpartner..............................................................................................18 Media Trend Outlook 3
Einleitung Einleitung Es hat etwas länger gedauert als in E-Books kommen bei den deutschen Neben einer Analyse der aktuellen anderen Ländern, aber nun sind auch in Konsumenten also zunehmend besser Marktlage umfasst dieses Whitepaper den deutschen Pendlerzügen und auf an. Im vergangenen Jahr haben sich die Ergebnisse einer Konsumenten den Liegestühlen zwischen Nordsee und Umsätze mit elektronischen Büchern in umfrage und unsere Prognose zur Bodensee immer häufiger E-Reader in den Bereichen Belletristik sowie Entwicklung bis 2017. den Händen der Leser zu entdecken. Kinder- und Jugendbuch fast Noch ist der Anteil von E-Books am verdreifacht und haben damit die Besonderer Dank gilt an dieser Stelle Gesamtumsatz des Buchmarktes klein, Verluste aus dem Printbereich Rita Bollig, der Leiterin von Bastei aber die Zeichen stehen auf Wachstum: vollständig kompensiert. Wohin diese Entertainment bei Bastei Lübbe, und Die Verlage, allen voran die großen, Entwicklung langfristig führen kann, Henning Peters, dem Geschäftsf ührer machen inzwischen einen großen Teil zeigen die Beispiele USA und Groß von Skoobe, die in ihren Gastbeiträgen ihrer Neuerscheinungen und Backlist- britannien – dort wurden 2012 mehr als ihre Sicht auf die Marktlage und Titel auch digital verfügbar und sorgen 20 % bzw. mehr als 15 % der Buchmarkt -perspektiven schildern. so für ein attraktives Angebot an umsätze mit elektronischen Büchern digitalem Lesestoff. E-Reader haben erwirtschaftet. In Deutschland vollzieht Ich wünsche Ihnen eine anregende und mittlerweile einen guten technischen sich der digitale Wandel auf dem informative Lektüre. Stand zu verbraucherfreundlichen Buchmarkt deutlich langsamer. Wir Preisen erreicht. Dadurch, dass immer rechnen dennoch damit, dass der Anteil mehr Tablets verkauft werden, haben von E-Books an den gesamten Umsätzen mehr Gelegenheitsleser Zugang zu mit Belletristik sowie Kinder- und Werner Ballhaus elektronischen Büchern. Auch eine Jugendbüchern in Deutschland stetig Leiter des Bereichs Technologie, einfachere Beschaffung und steigen und im Jahr 2017 bei rund 16 % Medien und Telekommunikation Handhabung von E-Books beleben die liegen wird. Nachfrage. Im Rahmen unserer Befragung für die vorliegende Studie haben wir fest gestellt, dass die Deutschen E-Books inzwischen nicht nur gut kennen, sondern der neuen Technik zumeist auch offen gegenüberstehen. Knapp 30 % der Befragten lesen ab und zu oder regelmäßig E-Books, weitere 19 % möchten das Lesen elektronischer Bücher gern ausprobieren. Media Trend Outlook 4
E-Books: ein Marktüberblick E-Books: ein Marktüberblick Die E-Reader sind besser und Ein weiterer Meilenstein für das Der Einzelverkauf bleibt auch im Geschäft mit digitalen Büchern war digitalen Umfeld das vorherrschende billiger geworden und die die Einführung von Apples iPad. Vertriebsmodell für Bücher. Die Auswahl an E-Books wächst. Tablet-Computer bieten deutlich mehr gekauften Dateien werden auf die Doch hat der Markt vielleicht Funktionen als E-Reader, eignen sich Festplatte des Nutzers heruntergeladen noch mehr zu bieten? damit auch gut für Gelegenheitsleser oder dem virtuellen Buchregal des und erweitern so den potenziellen Käufers hinzugefügt, von wo aus sie Der Buchmarkt in Deutschland wies Leserkreis für digitale Bücher deutlich. direkt auf ein Lesegerät übertragen 2012 ein Umsatzvolumen von werden können. 9,5 Milliarden Euro auf und war damit Auch die Teilnehmer des klassischen der viertgrößte Markt weltweit. Buchmarktes haben reagiert: Mit Flatrate- und Leihmodellen Der Anteil digitaler Buchverkäufe am Buchhandelsfilialisten bieten E-Books haben sich aber auch schon andere Gesamtumsatz ist noch gering: vor Ort, online oder via App an und sind Geschäftsmodelle herausgebildet: Im vergangenen Jahr wurden lediglich mit eigenen Vertriebsplattformen und Die Plattform Skoobe bietet 3 % der Umsätze im Belletristik Geräteangeboten aktiv; ein Großteil der beispielsweise für einen gestaffelten Bereich in Deutschland mit E-Books deutschen Buchverlage hat inzwischen monatlichen Beitrag den unbegrenzten erwirtschaftet. Mit einiger Verzögerung ebenfalls die nötigen Investitionen Zugang zu einer Online-E-Book- kommt der E-Book-Markt aber auch unternommen, um mit digitalen Bibliothek, je nach Höhe des Beitrags hierzulande in Schwung. Büchern alle relevanten Vertriebskanäle mit verschiedenen Zusatzoptionen. zu bestücken. 2013 bündelten mehrere Divibib, ein Zusammenschluss Die Voraussetzungen für ein solides Buchhandelsfilialisten in Kooperation der digitalen Bibliotheken, bietet Umsatzwachstum bei elektronischen mit der Deutschen Telekom ihre Mitgliedern der an der „Onleihe“ Büchern in Deutschland sind in den Aktivitäten und brachten den E-Reader teilnehmenden Bibliotheken ein vergangenen Jahren geschaffen worden: tolino shine mit Anbindung an die virtuelles Leihsystem für E-Books. Das Angebot an deutschsprachigen gleichnamige Vertriebsplattform auf Die Verlage partizipieren dabei an E-Books hat sich vervielfacht und die den Markt. den Erlösen durch den Verkauf von Auswahl auf dem Markt für Lesegeräte Lizenzen. Auch Amazon und libreka!, hat sich kontinuierlich erweitert. Die meisten E-Books werden im freien der Dienst des Marketing- und Den Stein ins Rollen gebracht hatten Dateiformat EPUB, Apples iBook oder Verlagsservices des Buchhandels, haben ursprünglich die großen Internet den Amazon-Formaten MOBI, AZW und ihr Angebot um eigene Leihsysteme konzerne: Amazon veröffentlichte 2007 Kindle Format 8 angeboten. PDF sowie ergänzt. in den USA mit dem Amazon Kindle die Textformate doc, txt und rtf spielen den ersten E-Reader, der in der für die heutigen Lesegeräte kaum noch Öffentlichkeit große Beachtung fand eine Rolle. Immer mehr Verbreitung und nach seiner Markteinführung erfährt EPUB3; mit diesem Format in Deutschland 2011 auch den hie lassen sich mit zusätzlichen Materialien sigen E-Reader-Markt maßgeblich wie zum Beispiel Grafiken oder beeinflusste. In den vergangenen zwei Animationen angereicherte digitale Jahren hat sich das E-Reader-Angebot Bücher (Enhanced E-Books) realisieren. im Hinblick auf die Funktionalitäten und den Preis weiter ausdifferenziert. Lagen die Preise für E-Reader im Jahr 2010 noch deutlich im dreistelligen Euro-Bereich, sind populäre Modelle aktuell schon ab 59 Euro erhältlich. Media Trend Outlook 5
Die Stimme der Nutzer: Konsumentenbefragung Die Stimme der Nutzer: Konsumentenbefragung Warum begeistern sich immer Die meisten Konsumenten in Zwei Drittel der Konsumenten Deutschland kennen E-Books und vielen nutzen E-Books oder möchten mehr Leser in Deutschland ist das Lesen auf elektronischen Geräten diese demnächst ausprobieren für E-Books? Welche Gründe geläufig. In Erwartung einer weiter Von den befragten Onlinenutzern lesen halten die anderen vom steigenden Nachfrage digitalisieren die knapp 13 % regelmäßig E-Books, E-Book-Lesen ab? Verlage ihre Titelbestände und geben bei den Frauen liegt der Anteil der viele Neuerscheinungen direkt auch E-Book-Vielleser mit 15 % deutlich Was wünschen sich die als E-Book heraus. Doch von wem und höher als bei den Männern (9,5 %). Vielleser? Wir haben wie häufig werden E-Books tatsächlich Rund 56 % der Befragten haben noch nachgefragt. gelesen? Welche Argumente sprechen keine Erfahrung mit E-Books, wobei aus Sicht der Konsumenten für und knapp ein Fünftel der Konsumenten welche gegen die Nutzung von E-Books? die Absicht bekundet, elektronische Und gibt es Geschäftsmodelle abseits Bücher demnächst auszuprobieren. In des Einzelverkaufs elektronischer der Altersgruppe der über 46-Jährigen Bücher, die auf das Interesse der Leser haben relativ gesehen die wenigsten stoßen? Konsumenten Erfahrungen mit E-Books gesammelt – in dieser Gruppe ist aber Um auf diese Fragen Antworten zu auch der Anteil derjenigen, die E-Books finden, haben wir im Sommer 2013 ausprobieren wollen, am höchsten. mehr als 1.000 Onlinenutzer in Lediglich für 16 % aller befragten Deutschland im Alter von 18 bis 65 Konsumenten kommt das Lesen von Jahren zur Nutzung von E-Books und E-Books grundsätzlich nicht in Frage ihren diesbezüglichen Erfahrungen und nur 2 % der Nutzer geben an, befragt. dass sie E-Books, nachdem sie diese ausprobiert haben, nicht mehr nutzen wollen. Abb. 1 Nutzung von elektronischen Büchern ich lese regelmäßig E-Books 12,7 % ich lese keine E-Books ich lese ab und zu 36,9 % E-Books 16,9 % ich habe E-Books schon mal gelesen 12,3 % ich möchte E-Books demnächst ich habe E-Books ausprobiert und ausprobieren werde es nicht mehr tun 18,9 % 2,3 % Media Trend Outlook 6
Die Stimme der Nutzer: Konsumentenbefragung Fast jeder fünfte Nutzer kauft In der Gruppe der 31-bis 45-Jährigen Woche, jeder Zehnte greift sogar täglich mindestens fünf E-Books pro finden sich die meisten E-Book-Käufer: zum E-Reader. Auf Tablet-PCs liest rund Jahr Hier haben knapp 44 % in den die Hälfte der Befragten E-Books, die Gedruckte Bücher gehen nach wie vor vergangenen 12 Monaten mindestens meisten davon seltener als einmal in der deutlich häufiger über den Ladentisch ein E-Book erworben, 22 % kauften Woche – bei anderen Endgeräten sieht als ihre elektronischen Pendants. mehr als fünf elektronische Bücher. die Verteilung ähnlich aus. Besonders Von den befragten Konsumenten Bemerkenswert ist, dass Vielleser bei Frauen sind E-Reader beliebt – kaufen 52 % mehr als fünf Print- den E-Books aufgeschlossener männliche Nutzer wählen dagegen gegenüberstehen als Konsumenten, die deutlich häufiger Tablet, PC oder bücher pro Jahr, jeder Sechste hat generell wenige Bücher lesen. Notebook als Lesegerät. Viele Intensiv im vergangenen Jahr mehr als 15 nutzer von elektronischen Büchern, Buchtitel erworben. Fünf E-Books Der E-Reader ist das von den darunter besonders viele Frauen, steigen und mehr landeten bei rund 18 % offenbar nach einer gewissen Zeit von der Konsumenten in den virtuellen E-Book-Verwendern am häufigsten genutzte Lesegerät anderen Geräten auf E-Reader um. Den Einkaufskörben, weitere 19 % haben Kauf eines E-Readers in naher Zukunft Konsumenten, die E-Books lesen, tun in den vergangenen 12 Monaten ein planen 26 % der Befragten. dies am häufigsten auf einem E-Reader. bis vier E-Books gekauft. Mehr als 30 % der E-Book-Leser nutzen ihre E-Reader mindestens einmal pro Abb. 2 Welche Endgeräte nutzen Sie zum Lesen von E-Books? PC 15,5 % 34,6 % Notebook 15,7 % 33,0 % Smartphone 18,0 % 31,0 % Tablet 17,1 % 29,9 % E-Reader 31,2 % 26,7 % intensive Nutzung gelegentliche Nutzung Geräte, auf denen weibliche Nutzer E-Books lesen 63,4 % Geräte, auf denen männliche Nutzer E-Books lesen 52,5 % Tablet E-Reader 49,2 % 51,7 % Smartphone E-Reader 42,2 % 48,7 % Smartphone Tablet Media Trend Outlook 7
Die Stimme der Nutzer: Konsumentenbefragung Platzersparnis und ein geringes Der Wunsch, in einem „echten“ Buch zu Obwohl ein geringerer Preis nur für Gewicht sind die wichtigsten blättern, bleibt das stärkste Argument 31 % der Nutzer ein klares Argument Argumente für ein E-Book gegen die Nutzung von E-Books. für den Kauf von E-Book ist, erwarten Für zwei Drittel der Konsumenten ist Die notwendige Anschaffung eines die meisten Konsumenten, dass E-Books Platzersparnis ein Argument für den teuren Lesegeräts und die unweigerliche (deutlich) billiger als die günstigste Kauf und die Nutzung von E-Books. Abhängigkeit von Akkulaufzeiten gedruckte Ausgabe des entsprechenden Rund die Hälfte der Befragten lobt das schrecken ebenfalls Nutzer ab. Ein Buches angeboten werden. geringe Gewicht der E-Books. Auch Drittel der Konsumenten stört sich der einfache und schnelle Kauf sowie daran, dass E-Books nicht weiter die Möglichkeit, mittels E-Reader auf verkauft oder weitergegeben werden umfangreiche Bibliotheken zugreifen können – unter den E-Book-Viellesern zu können, sprechen für E-Books. Die liegt der Anteil hier bei 40 %. Eine Anpassung der Darstellung, beispiels geringe Auswahl an Titeln, eine weise bei der Schriftgröße, wird umständliche Bedienung sowie ein besonders von den älteren Befragten komplizierter Kaufprozess spielen geschätzt. Konsumenten, die mindestens dagegen in der Wahrnehmung der fünf E-Books im vergangenen Jahr Konsumenten nur eine untergeordnete gekauft haben, wissen die Vorteile der Rolle. elektronischen Bücher noch deutlicher zu würdigen. Es fällt auf, dass für Männer eher die funktionellen Vorteile der E-Book-Nutzung im Vordergrund stehen, während für Frauen eher die Bequemlichkeit der Nutzung zählt. 53 % der Nutzer finden, dass ein E-Book deutlich bzw. sehr viel günstiger als die Printausgabe sein soll 18 % der Nutzer finden, dass ein E-Book etwas günstiger als die Printausgabe sein soll 10 % der Nutzer finden, dass ein E-Book genauso viel kosten darf wie die Printausgabe Media Trend Outlook 8
Die Stimme der Nutzer: Konsumentenbefragung Abb. 3 Welche der folgenden Argumente sprechen aus Ihrer Sicht für bzw. gegen den Kauf und die Nutzung von E-Books? Nachteile Vorteile komplizierte Handhabung der Geräte E-Books sind umständlicher umwelt Kauf freundlicher zusätzliche geringe Auswahl Funktionen, an Titeln wie Markieren empfindliche günstiger Lesegeräte Preis kein Weiterverkauf/ Möglichkeit, keine Weitergabe die Darstellung möglich anzupassen E-Books Zugriff auf kann man nicht ins umfangreiche Regal stellen Bibliothek zusätzliches teures einfacher und Lesegerät schneller Kauf notwendig Abhängigkeit geringes von der Gewicht Akkulaufzeit Haptik des gedruckten Platzersparnis Buches fehlt 80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0% 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 18–30 31–45 46+ Media Trend Outlook 9
Die Stimme der Nutzer: Konsumentenbefragung Die meisten Konsumenten nutzen Ausleihe elektronischer Generelle Zahlungsbereitschaft für E-Books ergänzend zu gedruckten Bücher als vielversprechendes eine E-Book-Flatrate wird von 70 % der Büchern Geschäftsmodell Konsumenten bekundet, wenngleich Während 45 % der befragten Nutzer Aktuell wird die überwiegende Anzahl monatliche Beiträge von über zehn (auch) in Zukunft wahrscheinlich keine der E-Books im Einzelkauf erworben. Euro nur von den wenigsten akzeptiert E-Books nutzen wollen, stimmt die Doch nach Meinung der Konsumenten werden dürften. Mehrheit der Aussage zu, in Zukunft muss das nicht unbedingt so bleiben: zwar hauptsächlich Printbücher zu Rund ein Drittel aller befragten Zu den Eigenschaften, die sich lesen, daneben aber auch E-Books Nutzer – und rund 40 % der 18- bis Konsumenten von einem solchen ausprobieren zu wollen. Rund 29 % 30-Jährigen – würde gern E-Books Abo-Angebot wünschen, zählen unter der Konsumenten rechnen damit, dass ausleihen; unter den E-Book-Viellesern anderem eine große Auswahl an Titeln sie zukünftig mehr elektronische als ist es mehr als jeder Zweite. Ein Flatrate- (63 %), eine einfache Möglichkeit der gedruckte Bücher lesen werden – unter Angebot für einen unbegrenzten Zugang Kündigung (58 %) und eine einfache den Nutzern, die in vergangenen zwölf zu einer elektronischen Bibliothek ist Handhabung (54 %). Die direkte Monaten mindestens fünf E-Books für knapp 70 % der Intensivnutzer von Verfügbarkeit von Neuerscheinungen gekauft haben, liegt dieser Anteil bei elektronischen Büchern und insgesamt wäre für 51 % der Befragten 77 %. Jeder fünfte Nutzer gab bei der für vier von zehn Konsumenten erforderlich. Befragung an, seit dem Kauf eines attraktiv. 26 % der Befragten E-Readers oder Tablets weniger fänden eine solche Flatrate dagegen gedruckte Bücher zu lesen. grundsätzlich nicht interessant. Abb. 4 Inwiefern treffen folgende Aussagen zu E-Books auf Sie zu? Anteil der Konsumenten, auf die die jeweilige Aussage zutrifft bzw. eher zutrifft Seitdem ich einen E-Reader/Tablet habe, 19,6 % lese ich weniger gedruckte Bücher. Ich werde künftig mehr E-Books 27,8 % als gedruckte Bücher lesen. Ich werde weiterhin hauptsächlich gedruckte Bücher 54,7 % lesen, möchte aber auch E-Books ausprobieren. Ich werde (auch) künftig 45,7 % keine elektronischen Bücher lesen. 34 % der Konsumenten würden gern E-Books ausleihen fänden ein Flatrate-Abonnement für 40 % einen unbegrenzten Zugang zur elektronischen Bibliothek interessant Media Trend Outlook 10
Die Stimme der Experten Die Stimme der Experten E-Book – Verleihmodelle Skoobe ist eine mobile Bibliothek, Mittlerweile besitzt ein Großteil der die seit Anfang 2012 existiert und Deutschen ein Smartphone oder ein etablieren sich mittlerweile über 25.000 Titel von mehr Tablet und es dauert nicht mehr lange, von Henning Peters, als 400 renommierten Verlagen aus bis jeder Haushalt damit ausgestattet Geschäftsführer, Skoobe GmbH den Bereichen Belletristik, Sachbücher ist. Der Absatz an E-Readern ist dagegen und Ratgeber sowie Kinder- und rückläufig. Auch Leser verlangen nach Der E-Book-Markt steht in Deutschland Jugendbücher anbietet. Darunter multifunktionalen Geräten. Neue noch am Anfang einer rasanten finden sich auch viele internationale E-Book-Angebote müssen daher das Entwicklung. Skoobe sieht daher positiv Bestseller. Der Zugang erfolgt über eine Ziel haben, so nutzerfreundlich und in die Zukunft. Der Umsatzanteil von App, die auf Android- und iOS-Geräten attraktiv zu sein, dass sie sich gegen E-Books liegt im gesamten Buchmarkt sowie auf dem Kindle Fire funktioniert. andere Apps behaupten kann. Skoobe ist mittlerweile schon bei 2,4 %; betrachtet Skoobe-Mitglieder haben damit einen beispielsweise schon jetzt die am besten man nur die Verlage, die auch E-Books komfortablen Zugang zu einem umfang bewertete Lese-App im deutschen Apple anbieten, sogar bei fast 10 %, mit reichen Katalog, der für sie zu einem Appstore und Google Play Store. steigender Tendenz. Wir glauben, dass festen Preis pro Monat jederzeit und E-Books und besonders Verleihmodelle überall erreichbar ist. Aus unserer letzten Umfrage haben etwas bieten, das klassische Bücher und wir außerdem erfahren, dass Skoobe- Shops nicht leisten können: Freiheit und Doch nicht nur der Markt verändert Kunden mehr Bücher lesen und kaufen; Flexibilität. E-Books hat man immer sich. Auch das Leseverhalten der Nutzer nicht nur digital, sondern auch auf dabei und E-Book-Leihdienste wie passt sich der Möglichkeit an, sein Papier. Insgesamt lesen 60 % unserer Skoobe bieten den Zugriff auf tausende Bücherregal immer dabei zu haben. Kunden mehr Bücher als früher, und Titel zu einem monatlichen Festpreis. Besonders Verleihdienste ermöglichen 18 % haben sich sogar schon einmal ihren Kunden ein hohes Maß an ein gedrucktes Buch gekauft, nachdem Flexibilität. Daher entscheiden sich 80 % sie die digitale Ausgabe bei Skoobe der E-Book-Nutzer häufiger als früher entdeckt hatten. E-Book-Verleihdienste spontan dafür, ein unbekanntes Buch bringen also nicht nur viele Vorteile für zu lesen. Außerdem nehmen sich mehr den Buchliebhaber, sondern auch für Leser die Freiheit, ein Buch einfach die Buchbranche. Verlage und Autoren abzubrechen, wenn es ihnen nicht verdienen so gleichermaßen am Anstieg gefällt. des Lesepensums, da sie bei Skoobe an jeder Ausleihe beteiligt werden – ein Konzept, das soweit in Deutschland einzigartig ist. In Zukunft werden digitale Verleih modelle im E-Book-Markt eine entscheidende Rolle spielen. Schon jetzt werden circa 5 % der E-Books in Deutschland über Verleihmodelle vertrieben, Tendenz stark steigend. „Verleihdienste ermöglichen ihren Kunden ein hohes Maß an Flexibilität. Daher entscheiden sich 80 % der E-Book-Nutzer häufiger als früher spontan dafür, ein unbekanntes Buch zu lesen. Außerdem nehmen sich mehr Leser die Freiheit, ein Buch einfach abzubrechen, wenn es ihnen nicht gefällt.“ Media Trend Outlook 11
Die Stimme der Experten Was kommt nach der Von Rita Bollig, Geschäftsführerin Eine Grundvoraussetzung für diese Bastei Entertainment Art des Erzählens ist, dass Autoren Apokalypse? Oder bereit sind, dem Verlag gegen ein Geschichten erzählen im Die ersten Berührungspunkte mit dem angemessenes Honorar einen umfas digitalen Zeitalter Thema E-Book hatte ich Anfang der senden Rechtekatalog zu übertragen, 2000er Jahre, und sie waren, damit der Verlag innovativ und unkom ehrlich gesagt, alles andere als viel pliziert eine breite Verwertungskette versprechend. Damals lizensierten wir bedienen kann: Vom „einfachen“ Epub einige Titel für den „Rocket E-Book über multimediale App, Hörbuch und Reader“. Der kommerzielle Erfolg blieb „read+listen“-Version – einer selbst jedoch aus, und das Gerät verschwand entwickelten Kombination von vom Markt. Trotzdem wurde damals Hörbuch und Text – bis hin zur phy die Saat gestreut, und als sich 2010 die sischen Buchausgabe. Diese Misch Möglichkeit bot, an diesem Punkt kalkulation ermöglicht eine nachhaltige anzuknüpfen und eine Abteilung zu Refinanzierung der Projekte; im besten übernehmen, die sich dem Thema Fall wird die Produktpalette auch in E-Publishing widmen sollte, war ich andere Medienbereiche adaptiert, sofort Feuer und Flamme. und es kommt, wie beim Projekt „Coffeeshop“ geplant, zu einer Reali Digitale Medien bieten vielfältige sierung als Film oder TV-Serie. Damit Möglichkeiten, den direkten Kontakt ist die Fähigkeit der Autoren, den Inhalt zum Leser herzustellen und es ist eine von Beginn an für viele Verwertungs wesentliche Aufgabe eines Verlages, formen zu denken, eine weitere Voraus hinzuhören und dabei herauszufinden, setzung. welches Produkt dem Kunden, der sich für die neuen Möglichkeiten des Lesens Spaß an der inhaltlichen Arbeit und interessiert, einen zusätzlichen Nutzen die Notwendigkeit eines tragfähigen bringt. Erlösmodells gehen Hand in Hand, denn nur so kann gewährleistet werden, Ein Produkt, das uns dabei förmlich dass man weitere Investitionen in neue anspringt, ist der Serienroman – er Projekte tätigen kann. Zunächst muss besteht aus kurzen Folgen, die rasch inhaltlich alles stimmen, dann muss verfügbar sind und auf unterhaltsame das Produkt als solches einwandf rei Weise die Zeit vertreiben. Die und intuitiv funktionieren, es muss Entscheidung, neue Serienromane und frei von technischen Fehlern sein, Reihen für das digitale Zeitalter zu und darüber hinaus sollte es einen konzipieren, war daher folgerichtig. angemessenen Preis haben. Auch hier darf man nicht vergessen, dass nicht der Verlag bestimmt, was angemessen ist; man muss sich vielmehr am Markt orientieren, das heißt, schon bei der allerersten Kalkulation überlegen, was der potenzielle Kunde als preiswürdig erachtet. „Digitale Medien bieten vielfältige Möglichkeiten, den direkten Kontakt zum Leser herzustellen und es ist eine wesentliche Aufgabe eines Verlages, hinzuhören und herauszufinden, welches Produkt dem Kunden, der sich für die neuen Möglichkeiten des Lesens interessiert, einen zusätzlichen Nutzen bringt.“ Media Trend Outlook 12
Die Stimme der Experten Daraus ergeben sich unterschiedliche Als Verlag, dessen ureigener Kern im Preise für unterschiedliche „Storytelling“ besteht, sollte man bei Produktsegmente. Unsere Preise für neuen Medienformen auch in der Lage E-Books liegen ca. 20 % unter dem sein, einen Schritt zurückzutreten und Preis des Referenzprodukts (Buch), die sich zu fragen: Was macht ein Produkt in Folgen unserer Serien ab EUR 0,99 zu diesem Segment eigentlich erfolgreich? kaufen. Im App-Bereich begibt man Dabei merkt man schnell, dass die sich auf preissensibles Terrain und eigentliche Konkurrenz nicht unbedingt kann kaum ein Produkt über EUR 2,69 aus anderen Verlagen kommt, sondern platzieren – es sei denn, man bietet noch beispielsweise aus dem Gaming- und In-App-Käufe an. Da die Investitionen Animations-Bereich. Das bedeutet auch, für Apps auf der anderen Seite aber dass man sich auch mit der entspre sehr hoch sind, ist es unerlässlich, chenden Technik auseinandersetzen Themen zu finden, die einen Verkauf in muss, denn gute Programmierarbeit großen Stückzahlen ermöglichen. In der ist die Basis für erfolgreiche Apps. Kategorie „Bücher“ sind zum Beispiel Somit treffen Autoren hier nicht gerade Kinder-Apps sehr erfolgreich. nur auf Verlagsmitarbeiter, sondern auch auf Designer, Entwickler und Auch wenn Bastei Entertainment bei der Menschen, die sich um die Vermarktung Konzeption digitaler Produkte bisher der digitalen Produkte kümmern; viele neue Wege gegangen ist, sind wir zusätzlich sitzen bei den Workshops der klassischen linearen Erzählweise noch Kollegen aus anderen Bereichen doch in weiten Teilen treu geblieben. (Film und Game) mit am Tisch, und Widmet man sich als Verlag jedoch den all das sorgt für viel Kreativität, die neuen Aspekten des Erzählens (trans- aber auch wieder um in Bahnen gelenkt und crossmedial oder interaktiv), begibt werden will – eine Herausforderung man sich auf unbekanntes Terrain. für das Projektmanagement. Aber Beim Projekt „Das Supertalentier“, das keine Angst, auch wenn es in manchen wir gemeinsam mit unseren Kollegen Bereichen nicht mehr darum geht, aus dem Boje-Verlag ins Leben gerufen Geschichten zu erzählen, so geht es haben und dessen Konzeption auf immer noch darum zu unterhalten, verschiedene Verwertungsformen und das können Belletristik-Verlage angelegt ist, mussten wir zum Beispiel seit jeher. Entertainment ist und bleibt lernen, dass es für unser Bastei- wichtig – oder, wie unser Verleger sagt: Entertainment-Produkt, eine App, gar „Wir wollen unterhalten!“. nicht entscheidend ist, eine Geschichte zu erzählen. „Da die Investitionen für Apps sehr hoch sind, ist es unerlässlich, Themen zu finden, die einen Verkauf in großen Stückzahlen ermöglichen. In der Kategorie ‚Bücher‘ sind zum Beispiel gerade Kinder-Apps sehr erfolgreich.“ er vollständige Artikel steht als Download zur Verfügung unter: D http://www.luebbe.de/Presse/Specials/Id/1641386/2013_09_03/Ein+Werkstattbericht+aus+der+Abteilung+Bastei+Entertainment#subtab=2 Media Trend Outlook 13
Der E-Book-Markt in fünf Jahren: ein Ausblick Der E-Book-Markt in fünf Jahren: ein Ausblick Eine stabilere Infrastruktur, Durch die rasante Verbreitung befeuert. Wir erwarten, dass der Umsatz von Tablets und elektronischen mit E-Books im Bereich Belletristik, Konsolidierung und Inter Lesegeräten nimmt der E-Book-Markt inklusive Kinder- und Jugendliteratur, nationalisierung, neue Markt in Deutschland an Fahrt auf. Für bis 2017 850 Millionen Euro übersteigen akteure, weiterentwickelte Verlage ist die Teilnahme am E-Book- wird, was einem durchschnittlichen Leihmodelle und schließlich Geschäft nicht mehr die Kür, sondern jährlichen Anstieg von 43 % entspricht. eine Pflichtübung. Mittlerweile eine ständig wachsende sind rund 80 % der großen Verlage Der Anteil der Umsatzerlöse aus Auswahl an E-Books – all mit Neuerscheinungen und einem elektronischen Büchern wird im Bereich dies wird den Markt in Teil der Backlist auf den relevanten Belletristik von 3 % im Jahr 2012 auf den kommenden Jahren Plattformen vertreten und auch 16 % im Jahr 2017 steigen. Im Segment bestrebt, vom wachsenden Interesse Fach- und Sachbücher, wo die Vorteile beschäftigen und für weiteres der Konsumenten an elektronischen von E-Books wie schnelle Verfügbarkeit, Wachstum sorgen. Büchern zu profitieren. Dieses Flexibilität und zusätzliche Funktionen Interesse wird durch die allgemeine besonders geschätzt werden, halten Digitalisierung, die gestiegene Affinität wir 2017 sogar einen Umsatzanteil von der Konsumenten zu digitalen Medien mehr als 20 % für realistisch. und ihre zunehmende Erfahrung damit Abb. 5 Umsätze mit E-Books im Bereich Belletristik, inklusive Kinder- und Jugendbuch, in Deutschland in Mio. € 852 675 521 396 286 144 24 48 3 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 21 % der Umsätze im Bereich Sach- und Fachbuch entfallen 2017 auf E-Books der Umsätze im Bereich Belletristik 16 % entfallen 2017 auf E-Books Media Trend Outlook 14
Der E-Book-Markt in fünf Jahren: ein Ausblick Etablierung einer festen E-Book- Dies zwingt etablierte Verlage dazu, Auch unter diesen Vorzeichen nehmen Infrastruktur das Angebot ihrer Autorenbetreuung zu wir an, dass die Bedeutung alternativer In den kommenden Jahren wird erweitern, um potenzielle Selbstverleger Geschäftsmodelle, wie sie sich bei sich im Umfeld der E-Books eine vom Zusatznutzen ihrer Dienste zu anderen digitalen Medien bereits Infrastruktur aus Lesegeräten, Content- überzeugen. etabliert haben, steigen wird. Anbietern und Plattformbetreibern So können im Rahmen von Freemium- bilden, die insgesamt konstanter Mögliche Mehrwertsteuersenkung Modellen Einstiegskapitel der und weniger Brüchen unterworfen und neue Geschäftsmodelle E-Books oder gar ganze Bücher als ist als die heutige. Dafür werden versprechend zusätzliches Leseprobe gratis angeboten werden sowohl Konsolidierungsbestrebungen Wachstum oder auch flexible Bezahlmodelle bei und Kooperationen zwischen Bücher, egal ob analog oder digital, Fortsetzungsgeschichten zum Einsatz den Marktteilnehmern, aber unterliegen in Deutschland einer kommen. Die Tatsache, dass E-Books auch eine Vereinheitlichung und Preisbindung, die beim Verkauf wenig mit ihrem eher geringen Datenvolumen Flexibilisierung der Formate sorgen. preislichen Gestaltungsspielraum einfach und schnell auf Lesegeräte Das weiterentwickelte EPUB3-Format zulässt. Mit Blick auf die Besteuerung übertragen werden können, qualifiziert hat gute Aussichten, sich als E-Book- unterscheidet der Gesetzgeber sie ebenfalls gut für Leih-Modelle. Standard durchzusetzen. In Zeiten jedoch zwischen gedruckten und Die E-Book-Datei kann zum Beispiel wie zunehmender Mobilität bekommt die elektronischen Büchern: Während für bei bei libreka! gegen eine einmalige Verfügbarkeit und Zugänglichkeit Printbücher der ermäßigte Mehrwert direkte Bezahlung angeboten und des digitalen Angebots auf mobilen steuersatz von 7 % gilt, kommt bei lokal auf dem Lesegerät abgespeichert Geräten eine zentrale Bedeutung. Durch E-Books der volle Mehrwertsteuersatz werden. Daneben existieren Modelle Kooperationen mit Mobilfunkbetreibern von 19 % zur Anwendung. Eine wie das Onleihe-System von divibib, ist der Zugang auf die in der Cloud Gesetzesänderung mit dem Ziel, bei denen der Nutzer lediglich einen gespeicherten E-Books, überall und gedruckte und elektronische Bücher Betrag für den Bibliotheksausweis zu jeder Zeit möglich. Der Ausbau steuerlich gleich zu behandeln, wird entrichten muss und die Buchleihe mobiler Datennetze und das allgemein seit einiger Zeit in europäischen selbst staatlich gefördert ist. Andere wachsende Vertrauen in Cloud-Dienste Gremien diskutiert, eine Entscheidung Anbieter setzen darauf, E-Books schaffen zudem die Voraussetzungen für steht bislang aus. Die Senkung der nicht mehr als lokal speicherbare E-Book-Leihmodelle. Mehrwertsteuer auf E-Books würde den Dateien, sondern bei Bedarf über die E-Book-Markt ohne Zweifel zusätzlich Internetverbindung bereitzustellen. Neue Akteure in einem sich antreiben und die Margen der Verlage Für dieses absolute Gegenmodell wandelnden Markt erhöhen. zum physischen Buchbesitz bezahlt Die Produktion und Distribution von der Nutzer einen monatlichen Betrag E-Books verändert den Buchmarkt und Der Einzelverkauf stellt aktuell und und kann in der Regel im Rahmen bringt neue Herausforderungen und auf absehbare Zeit das vorherrschende eines Flatrate-Zugangs so viele der zur veränderte Bedingungen mit sich. Wir Vertriebsmodell für elektronische Verfügung stehenden E-Books übers erwarten, dass die großen Player durch Bücher dar. Dabei werden E-Books Internet lesen, wie er möchte. Die die Bündelung von Dienstleistungen von der überwiegenden Mehrheit der Bezahlung der eigentlichen Inhalte- und die steigende Relevanz ihres Verlage trotz einer höheren Mehrwert- Anbieter erfolgt dabei nach der Anzahl Angebots große Marktanteile an steuer günstiger angeboten der Inhaltsabrufe. sich ziehen werden. Die weitere als gedruckte Bücher, viele Verlage Internationalisierung des Marktes bieten Preisabschläge von 20 % und Gewinnen solche Modelle an wird durch die quasi weggefallenen mehr an. Der Trend geht klar in Popularität, gehen wir davon aus, Liefer- und Grenzkosten gefördert und Richtung weiter sinkender E-Book- dass es nur einigen wenigen großen erhöht den Konkurrenzruck auf die Preise. Die meisten 2013 vom Anbietern gelingen wird, sich am Markt Inhalteanbieter. Bisher branchenfremde Börsenverein befragten Verlage durchsetzen. In diesem Fall werden Unternehmen erkennen den Bedarf erwarten für die nächsten Jahre eine viele Marktteilnehmer – insbesondere an neuen Marktstrukturen und treten größere Preisdifferenz zwischen kleine und mittelgroße Verlage – bei den beispielsweise als Dienstleister für gedruckten und elektronischen Preisverhandlungen eine schwierigere die Verlage auf. Außerdem wird Büchern. Position haben und auch grundsätzlich die Bedeutung von Selfpublishing, gezwungen sein, ihre Preispolitik zu insbesondere durch Plattformen überdenken. wie Amazons Kindle Direct Publishing, zunehmen. Media Trend Outlook 15
Der E-Book-Markt in fünf Jahren: ein Ausblick Der Verlag als Promoter von Fazit Inhalten Noch ist es nicht an der Zeit, das Durch den Einsatz von Farbe, gesetzter gedruckte Buch in der gleichen Rolle wie Typografie, Multimedialität und HTML Vinylschallplatten − als Sammelobjekt haben sich die Möglichkeiten für für Liebhaber − zu sehen. Auch in E-Books enorm vergrößert; in Zukunft den nächsten fünf Jahren wird die werden Enhanced E-Books zunehmend überwiegende Mehrheit der verkauften ins Angebot der Download-Plattformen Bücher gedruckt und gebunden drängen. Die Investition in multimediale sein. E-Books werden sich aber fest E-Books muss jedoch immer mit Blick im Medienmix der Konsumenten in auf den konkreten Mehrwert für die Deutschland etablieren. Konsumenten erfolgen. So bieten zusätzliche Extras bei Sachbüchern, Nutzer, die bereits Erfahrung mit Kochbüchern und Reiseliteratur in E-Books haben, schätzen deren Vorteile der Regel einen höheren Nutzen und hoch ein. Bis 2017 erwarten wir, dass begründen eine potenziell höhere der Umsatz mit E-Books in Deutschland Zahlungsbereitschaft als beispielsweise auf 852 Millionen Euro steigen wird. bei Romanen und klassischer Literatur. Dies entspricht einem Anteil an den Gesamtumsätzen mit Belletristik von Durch die Integration der Bücher in mehr als 16 %. Dank der zunehmenden Onlineökosysteme wird zudem die Verfügbarkeit elektronischer Lesegeräte Verknüpfung mit anderen digitalen und einer wachsenden Akzeptanz für Medien vereinfacht. Der Verlag digitale Medien allgemein könnten die übernimmt dabei die Rolle des Inhalte- E-Books langfristig ihre gedruckten Promoters und vermarktet Buchinhalte Pendants bei der Alltagslektüre, auch in anderen medialen Formaten zum Beispiel von Pendlern und selbst oder in Kooperation. Durch die Taschenbuchlesern, größtenteils Anbindung an Onlinespiele oder -Videos ersetzen. und die Kombination mit Social Media oder Fan-Communities lassen sich Um an diesem Wachstum zu Geschichten differenziert aufbereitet partizipieren, müssen nationale auf verschiedenen Kanälen erzählen. Marktteilnehmer im Wettbewerb mit globalen Akteuren insbesondere auf der Vertriebsseite ihre Kräfte bündeln. Für Verlage gilt es daneben, ihre inhaltlichen Kompetenzen noch stärker in den Fokus zu rücken und für gute Geschichten nicht nur unterschiedliche Buchformen, sondern auch andere Medienformate in Erwägung zu ziehen. Media Trend Outlook 16
Quellenverzeichnis Quellenverzeichnis PwC (2013) Global Entertainment and Media Outlook: 2013−2017 PwC (2012a) German Entertainment and Media Outlook: 2012−2016 PwC (2012b) Tablets im Fokus – wie die Nutzung von Tablet-PCs den Markt für E-Publishing verändert Börsenverein des Deutschen Buchhandels (2013a) Buch und Buchhandel in Zahlen 2013 Börsenverein des Deutschen Buchhandels (2013b) Das E-Book in Deutschland 2013 Media Trend Outlook 17
Ihre Ansprechpartner Ihre Ansprechpartner Werner Ballhaus Über uns Tel.: +49 211 981-5848 Unsere Mandanten stehen tagtäglich werner.ballhaus@de.pwc.com vor vielfältigen Aufgaben, möchten neue Ideen umsetzen und suchen Rat. Dr. Anastasia Hermann Sie erwarten, dass wir sie ganzheitlich Tel.: +49 211 981-1638 betreuen und praxisorientierte anastasia.hermann@de.pwc.com Lösungen mit größtmöglichem Nutzen entwickeln. Deshalb setzen wir für jeden Mandanten, ob Global Player, Familienunternehmen oder kommunaler Träger, unser gesamtes Potenzial ein: Erfahrung, Branchen kenntnis, Fachwissen, Qualitäts anspruch, Innovationskraft und die Ressourcen unseres Expertennetzwerks in 158 Ländern. Besonders wichtig ist uns die vertrauensvolle Zusammen arbeit mit unseren Mandanten, denn je besser wir sie kennen und verstehen, umso gezielter können wir sie unterstützen. PwC. 9.300 engagierte Menschen an 28 Standorten. 1,49 Mrd. Euro Gesamtleistung. Führende Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft in Deutschland. Fortsetzung folgt. Die Reihe „Media Trend Outlook“ hält weitere Themen für Sie bereit. © Oktober 2013 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. „PwC“ bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.
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