TV Medien-Tipps 5 (22. Februar bis 6. März) - Kath. Bern

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Medien-Tipps 5 (22. Februar bis 6. März)

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Samstag, 22. Februar

     Die Ungläubigen von Hindukusch
Am Fusse des Himalaya, an der pakistanischen Grenze zu Afghanistan, findet man die Überreste einer
jahrhundertealten Kultur. Das Volk der Kalasha lebt in den drei Tälern Bumbaret, Birir und Rumbur, wo sie einen
altindoeuropäischen polytheistischen Glauben im Einklang mit der Natur praktizieren und ihre eigene Sprache
sprechen. Der Legende nach sind sie Nachkommen griechischer Truppen, die sich während der Feldzüge Alexanders
des Grossen im Hindukusch niedergelassen haben. Ein Grossteil der Kalasha wurde zwangskonvertiert oder getötet.
Inzwischen ist der Druck auf die Kultur der Kalasha subtiler geworden. Durch staatliche Schulen, den Tourismus und
eine verbesserte Anbindung an die pakistanischen Grossstädte hat sich der Islam in den Tälern der Kalasha immer
weiter ausgebreitet. Eine Konvertierung zum Islam scheint für viele junge Kalasha reizvoll und verspricht höhere
Ausbildungsmöglichkeiten und einen Ausweg aus der Armut. Der Erhalt der Kultur lastet nun vor allem auf den
Schultern der nächsten Kalasha-Generation. Wie sehen sie ihre Zukunft? Arte, 19:30

     Wort zum Sonntag
Veronika Jehle, römisch-katholische Spitalseelsorgerin Winterthur und Zürich
SRF 1, 20:00

     Billy the Kid
Er ist eine Legende, ein amerikanischer Mythos, der sich durch die Wirren einer Zeit kämpfte, die später in
zahlreichen Romanen und Filmen idealisiert werden sollte. Die Dokumentation begibt sich auf die Fährte dieses
jungen Amerikaners, der 1859 als William Henry McCarty zur Welt und als Billy the Kid in die Geschichte einging.
Seinen Vater lernte er nie kennen. Seine Mutter Catherine McCarty hoffte auf ein besseres Leben im Westen und
schloss sich mit dem Neugeborenen einem der zahllosen Siedlertrecks an. Als sie in New Mexico starb, war ihr Sohn
gerade 15 Jahre alt. Er musste sich fortan allein durchschlagen. Nachdem er sich an einem Überfall beteiligt hatte,
kam er zum ersten Mal ins Gefängnis. Er brach aus und wurde so zum steckbrieflich gesuchten Outlaw, der
zeitlebens auf der Flucht sein sollte. Die vielen Stationen dieser Existenz am Rande der Gesellschaft zeichnet die
Dokumentation nach. Arte, 21:05

     Osteopathie
Für Osteopathen ist der Schmerz nur ein Symptom, dessen Auslöser es aufzuspüren gilt. Dazu bedienen sie sich
sogenannter Ursache-Folge-Ketten, denn ihr Grundgedanke ist, dass der Bewegungsapparat, der Schädel und das
Rückenmark sowie alle inneren Organe als System zusammenhängen, verbunden durch feine Gewebenetze – die
Faszien. So finden Osteopathen die Ursache für Schmerzen oft, weit ab vom Symptom, an einer ganz anderen Stelle
im Körper. Nicht selten behandeln sie daher bei Knieproblemen Hüfte oder Rücken, oder bei Migräne den Blutfluss
in der Leber. Bis heute ist der Beruf des Osteopathen in Deutschland nicht staatlich anerkannt. Andere europäische
Länder sind da bereits weiter, und in den USA, dem Geburtsland der Osteopathie, gilt sie als eine eigenständige Form
der Medizin. Wissenschaftler in den USA arbeiten an Verfahren, um die Wirkung von Osteopathie zu belegen. Und
auch die Faszienforschung kann immer besser zeigen, was genau unter den Händen von Osteopathen passiert
Arte, 22:00

     Philosophie. Der Mensch als Zuschauer
Medientipp, 03.02.2020 bis 22.03.2020                                                               2
Im jüngsten Werk des politischen Philosophen Christian Ruby geht es um die Entstehung und Wandlung des
Zuschauerbegriffs. Was bedeutet es im demokratischen Zeitalter, Zuschauer zu sein? Wenn jeder stets aufgefordert
ist, sich aktiv am schöpferischen Prozess zu beteiligen, inwiefern kann er dann noch Zuschauer sein? Wenn alle
Künstler sind, ist es dann im Grunde keiner? Zuschauer zu sein, bedeutet zu beobachten, zu betrachten – doch das
ist keine passive Haltung: Dazu gehört das aufmerksame Studieren, Sondieren, Erforschen der Inszenierung und
damit seine aktive Mitgestaltung. Ist der Zuschauer immer auch Schöpfer des Schauspiels, dem er beiwohnt? Ist der
unbeteiligte, neutrale Zuschauer eine Fiktion? Woher kommt diese Illusion, Zuschauer zu sein» sei ein passiver
Zustand, hätte nichts mit einer handelnden Person zu tun? Arte, 23:50

Sonntag, 23. Februar

    Katholischer Gottesdienst. Mit der Fröhlichkeit des Glaubens anders leben
Die Fröhlichkeit des Glaubens steht am Faschingssonntag im Mittelpunkt des katholischen Gottesdienstes aus
Ergoldsbach. Dekan Stefan Anzinger predigt an diesem Tag traditionell in Reimform. «Die Herausforderung dieses
Jahr wird sein, das Thema der Feindesliebe aus dem Evangelium aufzugreifen. Ich glaube, diese Haltung umzusetzen,
funktioniert nur aus einem frohen Glauben heraus», erklärt Dekan Anzinger. ZDF, 09:30

    Sternstunde Religion. Das Kreuz mit der Liebe – Ein Priester im Dilemma.
Im Juli 2018 verkündet Marcel Köhle, der junge und geschätzte Pfarrer von Breil/Brigels, seinen Rücktritt. Er hat sich
verliebt und beschlossen, seinen künftigen Weg zusammen mit seiner Partnerin fortzusetzen. Nach anderthalb
Jahren Zurückgezogenheit spricht er erstmals über sein Dilemma. SRF 1, 10:00

    Wie fair ist fairere Handel?
Seit den 1960er-Jahren kann man ein gutes Gewissen kaufen: in Form von Produkten aus fairem Handel. 3'000
verschiedene Produkte stehen in den Läden der wohlhabenden Industrienationen. Neben Kaffee und Bananen, den
Klassikern, gibt es inzwischen auch Rosen, Baumwolle oder sogar Gold mit dem Siegel «Fair Trade» aus Ländern der
zweiten und dritten Welt. Doch verbessert der faire Handel wirklich das Leben der Bauern und Arbeiter der
Entwicklungs- und Schwellenländer, oder ist es eher ein Marketinginstrument der Grossverteiler? Studien zeigen,
dass weniger als zehn Prozent der Bauern ihre Produkte zu fairen Preisen verkaufen können. Doch wer einmal dabei
ist, profitiert. Solange die ärmeren Länder aber vor allem Rohstoffe exportieren, die dann in den reichen Nationen zu
Produkten verarbeitet werden, wird sich nicht viel am Ungleichgewicht ändern, monieren Kritiker. 3sat, 19:25

    Rain Man
Dem smarten Autohändler Charlie (Tom Cruise) würde bei seinen Geldsorgen die millionenschwere Erbschaft gerade
recht kommen, auf die er am Grab seines plötzlich verstorbenen Vaters spekuliert. Doch zu Charlies grosser
Überraschung soll das Geld seinem Bruder Raymond (Dustin Hoffman) zugute kommen, der als Autist in einem Heim
lebt. Er selbst erbt lediglich einen schicken Oldtimer. Kurzerhand entführt Charlie seinen älteren Bruder, von dessen
Existenz er erst bei der Testamentseröffnung erfahren hat. Auf diese Weise will er doch noch an das ersehnte Geld
herankommen. Doch die gemeinsame Reise hält für die beiden Brüder eine ganze Reihe von Überraschungen bereit.
Raymond verblüfft seinen Bruder mit einer ungewöhnlichen Begabung und erteilt ihm unbewusst einige Lektionen,
die sein ganzes Leben verändern werden. Barry Levinsons einfühlsames Roadmovie (US 1988) erzählt liebevoll von
einer speziellen Beziehung zwischen zwei unterschiedlichen Brüdern. Arte, 20:15

    Learning to Drive – Fahrstunden fürs Leben

Auf dem Rücksitz von Darwans (Ben Kingsley) Taxi verlässt Ted (Jake Weber) nach 21 Jahren Ehe seine Frau Wendy
(Patricia Clarkson). Nach dieser Fahrt findet Darwan auf dem Rücksitz seines Wagens einen Umschlag. Am nächsten
Morgen besucht Tasha (Grace Gummer) ihre Mutter Wendy. Sie nimmt ein Urlaubssemester von der Uni, um in
Medientipp, 03.02.2020 bis 22.03.2020                                                             3
Vermont in der Landwirtschaft zu arbeiten. Sie möchte, dass ihre Mutter sie dort besuchen kommt. Aber Wendy
kann nicht Autofahren. Als Darwan mit Wendys Umschlag vor der Türe steht und ihr erzählt, dass er auch
Fahrstunden gibt, beschliesst Wendy, den Führerschein zu machen. Der strenggläubige Sikh, mit dessen Ehe es auch
nicht zum Besten steht, versucht der hitzigen New Yorkerin Achtsamkeit beizubringen. Das öffnet Wendy die Augen
für so manches, was das Leben lebenswert macht. Isabel Coixets Drama (US 2014) dreht sich um Abhängigkeiten,
Bequemlichkeit und Selbstfindung und macht deutlich, dass Selbstbefreiung nur schrittchenweise gelingen kann
SRF 1, 23:00

Montag, 24. Februar

    Almanya – Willkommen in Deutschland!
Der 6-jährige Cenk (Rafael Koussouris) ist Sohn eines türkischen Vaters und einer deutschen Mutter. Und er muss
sich entscheiden: Möchte er beim Fussballspiel in der Schule zur deutschen oder zur türkischen Mannschaft
gehören? Die gleiche Frage stellt er kurz darauf seiner Familie. Die meisten ihrer Mitglieder fühlen sich eher deutsch
– zumal die Grosseltern Fatma (Lilay Huser) und Hüseyin (Vedat Erincin) nun nach 45 Jahren in «Almanya» endlich
die deutsche Staatsbürgerschaft erworben haben. Doch Hüseyin möchte seine Wurzeln nicht verlieren: Kurzerhand
verkündet er der Familie, dass er ein Haus nahe seines Heimatdorfes in der Türkei gekauft hat – der nächste Urlaub
ist geplant. Für Cenk ist dies die perfekte Gelegenheit, zu entdecken, woher er kommt. Von seiner Cousine Canan
(Aylin Tezel) lässt er sich die Geschichte seiner Familie erzählen. Mit zahlreichen Rückblenden beleuchtet die
Komödie (DE 2011) von Yasemin und Nesrin Samdereli auf humorvolle Art und Weise das Aufeinanderprallen von
zwei Kulturen. Arte, 20:15

Dienstag, 25. Februar

    37°. Zwischen Frust und Hoffnung
Sie arbeiten dort, wo keiner gern hingeht. Angestellte im Jobcenter oder im Sozialamt entscheiden über
Sozialleistungen. Oftmals aber auch über die schwierigen Schicksale ihrer Kunden. Meist sind Sachbearbeiter,
Fallmanager oder Sozialarbeiter der letzte Halt für Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben und
Unterstützung brauchen. «Es ist ein Irrglaube, zu sagen: Die sind alle faul.» Thomas M. arbeitet im Jobcenter Bochum
als Fallmanager. Er betreut Kunden mit «multiplen Vermittlungshemmnissen». Das heisst Menschen, die lange
arbeitslos, psychisch krank, verschuldet, vorbestraft und oft mehreres gleichzeitig sind. «Ich kann mich gut in die
Kunden hineinversetzen, denn ich war früher selbst Hartz-IV-Empfängerin.» Melanie O. ist heute Sachbearbeiterin in
der Leistungsabteilung des Jobcenters Berlin Mitte. Die alleinerziehende Mutter hat sich hochgearbeitet. «Wenn das
soziale System bei Einzelfällen nicht greift, dann komme auch ich an meine Grenzen.» Katrin M. hat im Sozialamt
Magdeburg eigentlich nur eine Aufgabe: Menschen vor Obdachlosigkeit zu bewahren ... ZDF, 22:15

Mittwoch, 26. Februar

    Stationen. Die Stille und der Lärm der Welt
Endlich Stille – diese Sehnsucht hat wohl jeder ab und zu: angesichts des Lärms von Verkehr und Industrie, in dichten
Wohnlagen und Zeiten des unentwegten Online-Gezwitschers. Dabei ist die Stille schwer zu fassen und – wenn sie
denn mal eintritt – manchmal schwer auszuhalten. Sie kann bedrohlich wirken, aber auch zu einem spirituellen Weg
werden, wenn der Mensch auf sich selbst – und Gott – zurückgeworfen ist. Viele machen sich gerade in der
Fastenzeit auf diesen Weg. Wie aber geht es Menschen, die unfreiwillig in der Stille leben? Wünschen sie sich den
Lärm der Welt? BR, 19:00
Medientipp, 03.02.2020 bis 22.03.2020                                                                 4
    DOK. Die Mennoniten – Fremde unter uns
Sie leben in der selbstgewählten Einsamkeit: die Mennoniten. Sie bauen Kolonien an den entlegensten Plätzen der
Erde auf. Um sich vor den Versuchungen der modernen Welt zu schützen, leben sie fast ausschliesslich als
Selbstversorger. Der Filmemacherin Mélanie van der Ende ist es gelungen, einen Zugang zu dieser verschlossenen
Gemeinschaft zu finden. Einige Mennoniten haben sich bereit erklärt, ihre Türen zu öffnen und vor der Kamera über
ihr Leben zu sprechen. In der Kolonie «Little Belize» in Zentralamerika sieht es aus, als ob die Zeit stehengeblieben
ist. Die Menschen benutzen Pferdewagen, um sich fortzubewegen, und sie sprechen Plattdeutsch. Doch die
Aussenwelt lässt sich auch hier nicht komplett ausblenden und wenn sich jemand nicht an die Regeln hält, dann wird
er ausgeschlossen. Wilhelm, der ehemalige Arzt der Kolonie, wurde aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, weil er
sich für Notfälle ein Mobiltelefon besorgt hatte. Nun hat er mit anderen eine etwas offenere Gemeinschaft
gegründet. SRF 1, 20:50

    DokThema. Jungbrunnen Joghurt? Chinesen pilgern in ein bulgarisches Dorf
Viele Chinesen zieht es jedes Jahr in das kleine bulgarische Dorf Momchilovtsi in den Rhodopen nahe der
griechischen Grenze. Alle interessieren sich nur für eines: den Lactobacillus bulgaricus, die berühmte bulgarische
Joghurt-Kultur. Im chinesischen Fernsehen wirbt die Staatsmolkerei aus Shanghai mit der lebensverlängernden
Wirkung des Joghurts aus dem bulgarischen Bergdorf, denn die Menschen dort werden besonders alt. Mit dem
Joghurt verdient die chinesische Staatsmolkerei Millionen. Doch ist dieser Joghurt tatsächlich ein Jungbrunnen?
Joghurt boomt auch in Deutschland. Der durchschnittliche Joghurt-Verzehr stieg in den vergangenen Jahren auf 16,8
kg pro Kopf und Jahr und ist inzwischen beliebter als Milch, so eine Umfrage des Milch-Industrieverbandes. Deshalb
beschäftigen sich auch Wissenschaftler hier mit der Wirkung von Joghurt. In Dresden am Max-Plank-Institut hoffen
die Forscher aus Stoffen, die das Bakterium Lactobacillus bulgaricus in den Joghurt abgibt, ein Medikament zu
entwickeln, das gegen Parkinson helfen könnte. Hat Lactobacillus bulgaricus tatsächlich gesundheitliche Wirkungen?
BR, 22:00

    Gegen Reformation. Die katholische Antwort auf Luther

Seit vier Jahrhunderten ist der Petersdom in Rom das Kirchengebäude, das wie kein zweites den Katholizismus
symbolisiert. Der Petersdom ist aber auch Ausgangspunkt einer zuweilen kriegerisch ausgetragenen religiösen
Auseinandersetzung in Europa. Auf Martin Luthers Reformation folgte die Gegenreformation. Reformatoren und
Gegenreformatoren haben sich fast zwei Jahrhunderte lang bekämpft. Millionen Menschen verloren in dieser Zeit
der Konfessionsfehde ihr Leben. Die politische Ordnung Europas und die damaligen Weltvorstellungen wurden in
ihrem Innersten erschüttert. BR, 22:45

Donnerstag, 27. Februar

    Leben ohne Epilepsie – Um jeden Preis
Als Nicola zehn Jahre alt ist, treten plötzlich seltsame Bewusstseinsstörungen bei ihm auf: Er verharrt mitten in einer
Bewegung und ist für einige Sekunden nicht mehr ansprechbar. Neben diesen Absenzen treten in den folgenden
Monaten heftige Anfälle auf, bei denen Nicola die Kontrolle über seinen Körper verliert. Er wird medizinisch
abgeklärt. Die Diagnose: Epilepsie – eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Nicola darf nicht mehr
Fahrradfahren, Schwimmen oder alleine unterwegs sein. Die Ärzte schlagen Nicola eine Operation vor: die
Epilepsieherde sollen entfernt werden. Im Sommer 2016 entfernen Spezialisten des Universitätsspitals Zürich das
epileptogene Gewebe. Nicola ist während einer längeren Zeit anfallsfrei. Doch dann kommen die Anfälle zurück,
werden zunehmend heftiger, gar lebensbedrohend. Dieser Umstand und die aufkeimende Liebe zu Nicole lassen im
18-Jährigen den Entschluss reifen, sich ein zweites Mal operieren zu lassen. Da der Epilepsieherd nahe am
Sprachzentrum liegt, birgt dieser zweite Eingriff jedoch grosse Risiken ....SRF 1, 00:00
Medientipp, 03.02.2020 bis 22.03.2020                                                               5
    Die Kurden – Unterdrückung, Terrorismus und Verrat
Der Abzug der US-Truppen aus Nordsyrien im Oktober 2019 hat bei vielen Kurden für Bitterkeit gesorgt. In
Deutschland, in der Türkei, in Syrien, im Irak oder im Iran kämpfen Kurden um ihre Identität. Der Traum eines
eigenen Staates ist in weite Ferne gerückt. Der Film von Rainer Fromm nennt die Fakten, fragt bei kurdischen
Organisationen nach und dokumentiert stammesgeschichtliche Zusammenhänge. Der Begriff «Kurd» umschrieb im
Mittelalter Nomadenstämme, die weder Arabisch noch Türkisch sprachen. Die bis zu 500 verschiedenen kurdischen
Stämme waren zum Grossteil Nomaden und hatten untereinander recht wenig gemein. Und dennoch: Im Laufe der
Jahrtausende wächst eine eigene kurdische Identität – basierend auf kultureller und ethnischer Zugehörigkeit.
Gefestigt durch permanente Fremdherrschaft, der das kurdische Volk Zeit ihrer Geschichte unterworfen war. Die
Kurdische Arbeiterpartei PKK tritt heute bei ihrem Kampf für einen eigenen Kurdenstaat am militantesten auf, auch
wenn sie militärisch kaum Chancen gegen die türkische Armee hat ... ZDF, 00:45

    DOK. Food Waste – Was tun?
2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel werden in der Schweiz jährlich weggeworfen. Während in vielen Regionen der
Welt Menschen hungern, lebt der Westen im luxuriösen Überfluss. Alles ist überall und jederzeit erhältlich. Das Bild
von leeren Gestellen in Einkaufszentren kennt man nicht und kann man sich gar nicht mehr vorstellen. Die grössten
Verursacher von Foodwaste sind die Konsumentinnen und Konsumenten. Jedes dritte Lebensmittel landet im Abfall.
Die Schweizerinnen und Schweizer geben zwar nur 6,3 Prozent ihres Lohns für Lebensmittel aus, aber sie werfen 39
Prozent ihrer Einkäufe weg. Als Vergleich: In Kamerun geben die Menschen 45 Prozent ihres Lohnes für Lebensmittel
aus, Foodwaste gibt es dort aber praktisch nicht. Mirko Buri hat seine Gault-Millau-Karriere aufgegeben, kocht nur
noch mit Foodwaste und überzeugt andere Gastrobetriebe, weniger Foodwaste zu verursachen. Dominik Waser
macht Foodsave-Aktionen über Social-Media-Plattformen und baut einen Gemüsehandel mit Zweitklassgemüse auf
und Vanessa Bergant versucht bei sich zuhause Abfall vollständig zu vermeiden. SRF 1, 20:05

    Anthropozän – das Zeitalter des Menschen (1/3)
In der Folge «Erde» steht die Landwirtschaft im Vordergrund. Als die Menschen in der Jungsteinzeit sesshaft wurden,
Ackerbau und Viehzucht betrieben, setzten sie damit einen Prozess in Gang, der das Gesicht der Welt ein für alle Mal
veränderte. Heute erlauben uns Satellitenbilder einen buchstäblich globalen Blick auf die Folgen menschlichen
Wirkens: Landwirtschaftliche Nutzflächen überziehen grosse Teile der Erdoberfläche mit geometrischen Mustern,
Megastädte wuchern über schier endlose Flächen, Strassen winden sich selbst durch Hochgebirge und Wüsten. Die
sogenannte «Technosphäre», die von Menschen hergestellten Dinge, wiegt mittlerweile mehr als die Gesamtheit
aller Tiere und Pflanzen. Rund 50 Kilogramm Menschenwerk lasten statistisch gesehen auf jedem Quadratmeter des
Planeten. Und die Weltbevölkerung wächst und wächst. Im Jahr 2050 werden etwa zehn Milliarden Menschen auf
der Erde leben. Sie alle zu ernähren, wird eine der grossen Herausforderungen der Zukunft sein. Denn nur etwa ein
Achtel der Erdoberfläche kann überhaupt landwirtschaftlich genutzt werden ...
3sat, 20:15

    scobel: Der 3satThema Talk
Zu Gast bei Gert Scobel sind Moderator Dirk Steffens, der durch die dreiteilige «Terra X»-Reihe zum Anthropozän
führt, und Volker Josef Mosbrugger, Chef der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Bei den Gesprächen
geht es um die Verantwortung der Menschheit gegenüber dem Planeten Erde. Denn der Mensch breitet sich immer
weiter aus und beschränkt damit den Lebensraum anderer Arten. In vielen Fällen vernichtet er diese sogar. Und
stellt sich damit gegen das Urprinzip der Evolution: Artenvielfalt als Schlüssel zur bestmöglichen Anpassung an einen
Lebensraum. Ein Alternativprinzip hat der Mensch nicht. Wie gehen wir um mit dem kollektiven Versagen? Gibt es
tatsächlich technische Lösungen, um etwa den Klimawandel zu stoppen? Oder nur radikale Verzichtslösungen?
Reicht dafür noch das Prinzip der freiwilligen Selbstkontrolle, oder brauchen wir eine Ökodiktatur? Wie überzeugt
man Menschen von Verzicht, von weniger statt mehr? 3sat, 21:00

Freitag, 28. Februar
Medientipp, 03.02.2020 bis 22.03.2020                                                                  6
    Paradies oder Robocalypse?
Zwar ist die Menschheit noch Jahrzehnte von selbstlernenden Maschinen entfernt, die so klug sind wie Menschen –
doch schon heute sind Chatbots, Roboter, digitale Assistenten, künstliche Intelligenzen, oft nicht mehr zu
unterscheiden von einem Menschen. Bevor wir von der Technologie eingeholt werden, müssen ethische Richtlinien
gefunden werden. Chatbots; digitale Ärzte, die besser als jeder Mensch Augenkrankheiten oder Krebs
diagnostizieren; autonome Waffensysteme, die selbstständig töten können. Die technologische Entwicklung der
künstlichen Intelligenz schreitet so rasant voran, dass ethische Massstäbe drohen, auf der Strecke zu bleiben: Was
sind die sozialen Grundregeln im Umgang zwischen Mensch und Maschine? Was macht uns Menschen noch
einzigartig angesichts von Computern, die aufgrund neuronaler Netzwerke so lernfähig sind wie ein menschliches
Gehirn selbst? Können und sollen wir zulassen, dass künstliche Intelligenz ein Bewusstsein entwickelt? Der
Filmemacher Uri Schneider hat Stimmen von enthusiastischen Forschern und Startup-Unternehmern, aber auch von
besorgten Kritikern eingefangen. 3sat, 20:15

    Universum History. Bertha von Suttner, Friedensnobelpreisträgerin aus Österreich
Jeder weiss, wie sie aussieht, weil ihr Bild jahrelang den Tausend-Schilling-Schein zierte, aber die wenigsten wissen,
wer eigentlich die Frau war, die 1905 mit dem ersten Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Mit ihrem Roman
«Die Waffen nieder» wurde Bertha von Suttner Ende des 19. Jahrhunderts schlagartig berühmt und stellte ihr
weiteres Leben in den Dienst des Weltfriedens. Trotz ihres flammenden Engagements war ihrer pazifistischen
Bewegung vorerst kein Erfolg beschieden. Das Portrait dieser Idealistin zeigt deren spannendes Leben und wie
schwer es für Frauen noch vor mehr als hundert Jahren war, selbstbewusst einen eigenständigen Weg zu gehen
ORF2, 22:35

Samstag, 29. Februar

    Fenster zum Sonntag. Der Stoff, aus dem die Träume sind
Ist Kaschmir der teuerste Stoff der Welt? Und machen Kleider wirklich Leute? – Reto Roffler kennt die Antwort. Er ist
Besitzer einer Schneiderei, in der sich schon Max Frisch mit Haute Couture einkleiden liess. Reto stattet auch heute
eine illustre Kundschaft mit massgeschneiderten Anzügen aus. Auch Retos Frau Brigitte hat ein Auge für Ästhetik.
Doch die Geschichte der Rofflers bietet nicht nur edlen Stoff: Bei der Geburt des dritten Kindes fällt Brigitte ins Koma
und erleidet einen 30-minütigen Herzstillstand. Die Ärzte bereiten Reto auf das Schlimmste vor: «Die Chance, dass
ihre Frau wieder erwacht, liegt bei fünf Prozent – und wenn, dann mit einer schweren Schädigung des Gehirns.»
SRF 1, 16:40

    Berlinale 2020: Die Bärenverleihung
Der Höhepunkt der Berlinale: Wer hat das Rennen um die Goldenen und Silbernen Bären gemacht? Eine Gala der
Überraschungen und grosser Emotionen. Es moderiert Samuel Finzi. 3sat, 19:00

    Die Hüterinnen der Farbe
Sie nennen es das «blaue Gold»: In dem kleinen Dorf Santiago Niltepec im Süden Mexikos im Bundesstaat Oaxaca
stellt Octaviano Pérez Antonio das früher weltweit meistbegehrte Färbemittel Indigo noch in einem aufwendigen
und jahrhundertealten Prozess aus der Indigopflanze her. Doch er weiss nicht, wie lange er von der Produktion noch
leben kann. Seit dem Altertum ist Indigo eines der am meisten geschätzten und verbreiteten Färbemittel. Nicht nur
Textilien werden mit Indigo gefärbt; bereits in vorkolonialer Zeit wurde es für Wandmalereien eingesetzt. Seit
synthetisches Indigo auf dem Markt ist, hat es das natürliche Indigo schwer – zumal der Anbau und die Herstellung
arbeitsintensiv und damit teuer sind. Für die Kunsthandwerkerinnen des Dorfes Hueyápan in der Sierra Norte de
Puebla ist Indigo existenziell, denn sie färben die Garne, die sie zur Herstellung ihrer berühmten Umhänge und
Trachten verwenden, nach uralten Rezepten mit natürlichen, pflanzlichen Färbemitteln. Arte, 19:30
Medientipp, 03.02.2020 bis 22.03.2020                                                                7
    Wort zum Sonntag
Antje Kirchhofer, christkatholische Pfarrerin, Aarau
SRF 1, 20:00

Sonntag, 1. März

    Dries – Der Modemacher Dries van Noten
Dries Van Noten gilt als der Künstler unter den Modedesignern. Ein Markenlogo bedeutet ihm nichts. Seine floralen
und animalischen Muster, seine kunstvolle Ironie und Farbenfreude, das kommt gut an: Stars wie Nicole Kidman,
Madonna, Julia Roberts oder Harvey Keitel tragen seine Kleidung. Trotz des grossen Erfolgs ist der Belgier bescheiden
und zurückhaltend geblieben. Sein Leben besteht aus viel Arbeit und ein wenig Rückzug ins abgeschirmte
Privatleben. Skandale und ein luxuriöser Lebensstil passen nicht zu dem Mann, der seine Schulzeit in einem
Jesuitenkloster verbracht hat. Anders als viele seiner Kollegen meidet er bewusst das Licht der Öffentlichkeit.
3sat, 00:00

    Evangelischer Gottesdienst. Zuversicht!
«Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus» lautet 2020 das Motto der Fastenaktion der evangelischen Kirche.
Statt mit Angst solle man optimistischer in die Zukunft schauen. Im ZDF-Gottesdienst, der die Fastenaktion eröffnet,
berichten Menschen aus der Marburger Paulusgemeinde, was sie in Zuversicht leben lässt. Die Predigt hält Susanne
Breit-Kessler, die Kuratoriumsvorsitzende der Fastenaktion. Ebenfalls dabei: Pfarrer Markus Rahn. Seit mehr als 35
Jahren lädt «Sieben Wochen Ohne» als Fastenaktion der evangelischen Kirche dazu ein, die Zeit zwischen
Aschermittwoch und Ostern bewusst zu erleben, spirituell aufzutanken und neue Lebensorientierung zu finden.
Millionen Menschen in ganz Deutschland lassen sich darauf ein, den Blick auf den Alltag zu verändern: für sich allein,
in Familien oder als Fastengruppe in den Gemeinden. ZDF, 09:30

    Sternstunde Religion. Streitfrage «assistierter Suizid»: Seelsorge für Sterbewillige?
Nach traditionellem jüdischem wie christlichem Verständnis gilt das Leben als Teil der Schöpfung und die
Selbsttötung als Sünde. Lebensschutz und Unverfügbarkeit des menschlichen Lebens haben in allen religiösen
Traditionen einen hohen Stellenwert. In den letzten Monaten haben Stellungnahmen der Schweizer
Bischofskonferenz und von Exponenten reformierter Kirchen kontroverse Reaktionen provoziert. Einig ist man sich
aus christlicher Sicht, dass die palliative Betreuung für Menschen mit unheilbaren Krankheiten und starken Leiden
verstärkt werden muss. Doch bei der Frage, wie Kirchen und Seelsorgende mit Menschen umgehen sollen, die sich
entschieden haben, mithilfe einer Sterbehilfeorganisation aus dem Leben zu scheiden, gehen die Meinungen
auseinander. Aus dem Haus der Religionen in Bern lädt Norbert Bischofberger zum Streitgespräch, unter anderen
mit der Exit-Präsidentin Marion Schafroth, der reformierten Pfarrerin Sibylle Forrer und Weihbischof Marian Eleganti
SRF 1, 10:00

    Echtes Leben. Meine behinderte Schwester und ich
In Deutschland wachsen circa vier Millionen Kinder mit einem schwer erkrankten oder behinderten Geschwisterkind
auf. Die Schwester der 20-jährigen Jana bekam mit nur zehn Monaten Krebs, die Schwester des 14-jährigen Gustaf
kam mit vielfachen Behinderungen zur Welt. Geschwister wie Jana und Gustaf nennt man auch «Schattenkinder» –
in einer solchen Familienkonstellation stehen die gesunden Geschwisterkinder häufig im Schatten ihrer bedürftigen
Geschwister und erhalten weniger Aufmerksamkeit. Der Film von Frauke Lodders begleitet Jana und Gustaf mehrere
Monate lang und zeigt, wie sie mit der Situation zu Hause umgehen. Schon in ihren jungen Jahren sind sie mit
existenziellen Fragen von Leben und Tod konfrontiert, ohne dass ihr Leiden überhaupt in den Blickwinkel gerät
ARD, 17:30
Medientipp, 03.02.2020 bis 22.03.2020                                                               8
    360° Geo Reportage. Die Schwestern der Erde
Das Kloster auf dem Berg Ossa wurde im 16. Jahrhundert gegründet. Ende des 20. Jahrhunderts verfiel es und wurde
erst Anfang des neuen Jahrtausends von einer Handvoll Nonnen wiederentdeckt. In mühevoller Kleinarbeit
renovierten sie das alte Gemäuer und bauten es bis heute zu einem kleinen, florierenden Landwirtschaftsbetrieb
aus. Heute leben und arbeiten hier 20 Schwestern aus insgesamt 13 Ländern. Neben dem Anbau ihres eigenen
Gemüses züchten die Frauen Schafe, Hühner und Kühe, von denen sie mit Milch, Käse und Eiern versorgt werden.
Was sie nicht selbst benötigen, verkaufen sie. Bevor man definitiv in die Kloster-Gemeinschaft aufgenommen wird,
muss man seine Prüfungen ablegen, vor den anderen und vor sich selbst. Immer wieder kommen junge freiwillige
Helferinnen ins Kloster, die das einfache Leben testen möchten und sehen, wie sie mit der Enthaltsamkeit
zurechtkommen. Auch Catherine gehörte einst zu ihnen. Die junge Amerikanerin kehrte nach ihrer Zeit als
Praktikantin zurück und absolviert derzeit ihr Noviziat. Arte, 19:30

    Die Kelten. Europas vergessene Macht (1/3)
Das 1. Jahrtausend vor Christus war die grosse Zeit der keltischen Kultur. Die Herrschaft der zahlreichen
Keltenstämme erstreckte sich von den britischen Inseln im Nordwesten über Zentraleuropa bis nach Anatolien im
Südosten. Auch im späteren Deutschland und Frankreich errichteten sie ihre Siedlungen – dort wo noch heute
blühende Städte stehen, wie Lyon am Zusammenfluss von Rhône und Saône oder Kempten im Allgäu. Die erste Folge
beschäftigt sich mit dem Aufstieg der Kelten zu einer Grosskultur: Im 1. Jahrtausend vor Christus ist Europa fest in
der Hand der Kelten. Ihre Stammesgebiete reichen von Britannien über Zentraleuropa bis nach Anatolien. Als im 4.
Jahrhundert vor Christus grosse Stammesverbände die Alpen überqueren, fordern sie damit die aufstrebende
Regionalmacht Rom heraus. 3sat, 22:00

    Die Kelten. Kampf um Gallien (2/3)
Das 1. Jahrtausend vor Christus war die grosse Zeit der keltischen Kultur. Die Herrschaft der zahlreichen
Keltenstämme erstreckte sich von den britischen Inseln im Nordwesten über Zentraleuropa bis nach Anatolien im
Südosten. Auch im späteren Deutschland und Frankreich errichteten sie ihre Siedlungen – dort wo noch heute
blühende Städte stehen, wie Lyon am Zusammenfluss von Rhône und Saône oder Kempten im Allgäu. Die zweite
Folge beschäftigt sich mit dem Sieben Jahre dauernden Kampf Roms um Gallien. Die letzte grosse Schlacht wird 52
vor Christus von Julius Cäsar und seinen Truppen vor der Stadt Alesia geschlagen. Die Festnahme des Keltenfürsten
Vercingetorix besiegelt das Schicksal der freien Kelten auf dem Kontinent. 3sat, 22:45

    Clara Haskil – der Zauber der Interpretation
Zwischen Zerbrechlichkeit, Empfindsamkeit und Perfektion: Für Freunde wie Charlie Chaplin, aber auch für viele
heutige Musiker war und ist die Schweizer Klaviervirtuosin Clara Haskil (1895–1960) eine Interpretin, die wie keine
andere Massstäbe gesetzt hat. Die in Bukarest geborene Rumänin hat als Jüdin zwei Weltkriege überlebt und
bewahrte sich trotz ihrer labilen Gesundheit stets ihre Kraft. Die Dokumentation folgt dem umtriebigen Leben der
Ausnahmekünstlerin, das von Bukarest über Paris und die Schweiz bis nach London und New York führte. Anhand
von unveröffentlichten Klaviereinspielungen, Briefen und Interviews zeigt er die faszinierende Musikerin in neuem
Licht, deren zeitlose Modernität bis heute ungebrochen ist. Arte, 22:55

    Die Kelten. Aufstand der Königin (3/3)
Das 1. Jahrtausend vor Christus war die grosse Zeit der keltischen Kultur. Die Herrschaft der zahlreichen
Keltenstämme erstreckte sich von den britischen Inseln im Nordwesten über Zentraleuropa bis nach Anatolien im
Südosten. Auch im späteren Deutschland und Frankreich errichteten sie ihre Siedlungen – dort wo noch heute
blühende Städte stehen, wie Lyon am Zusammenfluss von Rhône und Saône oder Kempten im Allgäu. Die dritte
Folge beschäftigt sich mit dem Aufeinandertreffen von Römern und Kelten in Britannien. Als die Römer 43 nach
Christus mit der Eroberung Britanniens beginnen, wird das Land von diversen keltischen Stämmen bewohnt. Einige
schliessen Bündnisse mit den Römern. Als diese sich nicht an Absprachen halten, ruft die Keltenkönigin Boudicca
zum Aufstand gegen die Besatzer. 3sat, 23:25
Medientipp, 03.02.2020 bis 22.03.2020                                                             9
Montag, 2. März

    Europas letzte Nomaden
Gernot Lercher vereint in seiner Dokumentation fünf Regionen, die eines gemeinsam haben: Die
Fernweidewirtschaft, Transhumanz genannt, bestimmt dort den Rhythmus des Lebens. Rumäniens Waldkarpaten,
die heisse Steppe Spaniens, die romantische Inselwelt an der Küste von Wales, die mediterranen Bergzüge im Süden
Frankreichs und die alpinen Welten Tirols sind fünf europäische Lebensräume, die kontrastreicher nicht sein
könnten. Dort ziehen die letzten Nomaden Europas als Wanderhirten mit riesigen Schaf- und Rinderherden oft
Hunderte Kilometer durchs Land, um von Winterweide zu Sommerweide – und wieder zurück – zu kommen. Auf
alten Wegen, dem Wechsel der Jahreszeiten und den Spuren vieler Generationen folgend. 3sat, 21:00

    kulturMontag. Frauenbilder – Gegenbilder: Die Künstlerinnen der Wiener Moderne
Die Zeit von 1890 bis 1918 war ein Höhepunkt der österreichischen Kulturgeschichte. Zahlreiche Neuerungen in
Kunst, Literatur, Architektur, Musik, Psychologie, Philosophie und Gesellschaft prägten die «Wiener Moderne».
Ausschliesslich Männer sind im kollektiven Gedächtnis als Wegbereiter der Wiener Moderne eingespeichert: Gustav
Klimt, Otto Wagner, Oskar Kokoschka und Egon Schiele. Gerade in dieser Epoche emanzipierten sich aber die Frauen
zusehends und waren am Aufbruch in die Moderne beteiligt. Trotz sehr schlechter Rahmenbedingungen für Frauen
im Kunstbetrieb konnten sie sich durchsetzen, die meisten von ihnen sind allerdings in Vergessenheit geraten. In
dieser Dokumentation von Barbara Weissenbeck werden unter anderen Künstlerinnen wie Tina Blau, Broncia Koller-
Pinell und Olga Wisinger-Florian, deren Schicksale und Werke vorgestellt. Zugleich skizziert der Film ein
vielschichtiges und ambivalentes Bild der damaligen Gesellschaft. ORF2, 23:15

Dienstag, 3. März

    Bloss keine Tochter!
Der Frauenhandel boomt: In China finden Millionen Männer im heiratsfähigen Alter keine Frau mehr – genau wie in
Indien und Südkorea. Auf Flugblättern und Plakaten preisen sie ihre Söhne an: chinesische Mütter auf der
verzweifelten Suche nach einer Schwiegertochter. Wie konnte es so weit kommen und wer ist dafür verantwortlich,
dass weltweit Millionen von Frauen fehlen? Neben anderen Faktoren ist es auch die traditionelle Präferenz von
Söhnen ist, die vielerorts zur selektiven Abtreibung von Mädchen geführt hat. Jedoch ist Frauenmangel kein
nationales, selbst verschuldetes Phänomen einzelner Länder, sondern Folge gezielter Bevölkerungspolitik von
Industrienationen nach dem Zweiten Weltkrieg und deren Angst vor einer Bevölkerungsexplosion:
Entwicklungsgelder und der Einsatz medizinischer Geräte spielen damals wie heute eine erhebliche Rolle. Anhand
von persönlichen Schicksalen aus Südkorea, China, Indien sowie Vietnam und belegt durch bisher unveröffentlichtes
Archivmaterial wird den Gründen und Folgen des von Menschen gemachten Ungleichgewichts der Geschlechter
nachgegangen. Arte, 20:15

    Paris – Die Kurdinnen und ihre Killer
Am 30. Oktober 2019 erklärte Staatspräsident Erdogan im türkischen Parlament, die Türkei nehme für sich das Recht
in Anspruch, Gegner und Feinde im Ausland zu bekämpfen. Zu den Feinden gehört seit 40 Jahren die verbotene
kurdische Arbeiterpartei PKK. In Paris soll nun ein Mordfall neu aufgerollt werden, an dem türkische Agenten
beteiligt gewesen sein sollen. In den Morgenstunden des 10. Januar 2013 wurden die Leichen von drei prominenten
kurdischen Frauen in einem Apartment gefunden. Wer waren sie, wer war der Attentäter, der in Oberbayern in
Deutschland lebte? Auch sechs Jahre danach sind die Hintergründe des Attentats nicht aufgeklärt. Anhand bislang
teilweise unveröffentlichter Ermittlungsunterlagen und eigener Recherchen zeichnet die Dokumentation einerseits
die Tat nach und verbindet sie andererseits mit wichtigen biografischen Daten der Opfer und des vermeintlichen
Täters sowie der politischen Entwicklung in der Türkei. Hat der Verdächtige wirklich allein und aus eigenem Antrieb
Medientipp, 03.02.2020 bis 22.03.2020                                                              10
gehandelt? Arte, 21:50

    Pro Life – Abtreibungsgegner auf dem Vormarsch
Sie hiess Valentina, und sie starb, weil ihr Ärzte die lebensrettende Abtreibung verweigerten: Was sich wie ein
Drama aus vergangenen Zeiten anhört, spielte sich erst 2016 in Italien ab. Dort ist Abtreibung zwar seit 40 Jahren
gesetzlich zulässig, wird aber aus ethischen Gründen von den meisten Gynäkologen nicht vorgenommen. Wie in
Italien versucht eine neue Generation von Aktivisten fast überall in Europa, die Gesetze über den legalen
beziehungsweise straffreien Schwangerschaftsabbruch rückgängig zu machen oder zu umgehen. In Frankreich
gehören die Abtreibungsgegner der jungen Generation an. Sie kämpfen in den Medien, auf Twitter und Facebook,
und ihre Zielgruppe sind die 15- bis 35-Jährigen. Die Abtreibungsgegner haben zum Angriff auf die Festung Brüssel
geblasen, wo sie intensives Lobbying betreiben – mit ebenso effizienten wie empörenden Methoden. Arte, 22:40

Mittwoch, 4. März

    Stationen. Faire Kleidung – «Stationen» schaut in Kleiderschränke
Mode ist kurzlebig, und so tragen viele Menschen manche Kleidungsstücke nur ein, zwei Mal bevor sie im hintersten
Eck des Schrankes verschwinden oder weggeworfen werden. 20 Prozent von Kleidern und Schuhen werden nur
einmal im Vierteljahr getragen, hat Greenpeace in einer Umfrage herausgefunden. Das ist nicht besonders
nachhaltig und für die persönliche Umweltbilanz verheerend. Das «Stationen»-Team wirft selbstkritisch einen Blick
in die Kleiderschränke der Redaktion und mistet aus. Doch wohin mit den Hosen, Jacken, Blusen? Moderatorin Irene
Esmann verfolgt, wo die Sachen landen, die wir in die Altkleidersammlung geben, sie besucht eine Tauschbörse für
Klamotten und fragt nach, wie «modisch» Nonnen und Mönche eigentlich sind. BR, 19:00

    DOK. Frauen am Herd – Kampf in der Spitzengastronomie
Die Arbeitsbedingungen eines Kochs sind hart: viel Stress, lange Arbeitszeiten, wenig Schlaf – und eine klare
Hackordnung mit rauem Umgangston. Die massive Untervertretung von Frauen in der Spitzengastronomie hat viel
mit den schwierigen Arbeitsbedingungen zu tun, aber auch mit der Ignoranz vieler männlicher Köche. Nun wollen
jüngere Frauen an den Herd. Sie sind nicht mehr bereit, sich den brutalen Regeln und dem Machogehabe in
Spitzenküchen zu unterwerfen. Dieser Film blickt hinter die Kulissen der Spitzengastronomie und begleitet weibliche
Chefköche in Frankreich, Kanada und den USA, die es geschafft haben, die gläserne Decke zu durchbrechen.
Darunter sind internationale Starköche wie die Französin Anne-Sophie Pic oder die Britin Angela Hartnett. Diese
neue Generation der weiblichen Chefköche wollen einen menschlicheren Umgangston in die Küchen der
Spitzengastronomie bringen. SRF 1, 20:50

Donnerstag, 5. März

    DOK. Die Chefinnen – Wenn Frauen an der Macht sind
«Ich setze mich selber unter Druck», sagt Claudia Graf, die an der Spitze einer Brauerei steht. Ihr Vorgänger und
Vater, Arnold Graf, wünschte sich immer einen Sohn als Nachfolger des Familienbetriebes. Die 33-jährige will ihrem
Vater beweisen, dass sie es auch kann und verlangt nicht nur viel von sich, sondern auch von ihren 60 Angestellten.
Sie sei strenger als der frühere Chef es war, sagen Mitarbeitende. Mit Fleiss und Ehrgeiz hat es Cornelia Marending
zur Leiterin Verkauf Supermarkt der Migros Aare geschafft. Mehr als 5'000 Menschen führt sie in ihrer Abteilung.
Damit sich die zweifache Mutter auf ihre Karriere konzentrieren kann, übernimmt ihr Ehemann die Rolle des
Hausmanns. Davon kann die Kaderfrau, Verwaltungsrätin und dreifache Mutter Nadine Caprez nur träumen. Ihr
Mann hat zwar ursprünglich versprochen, Teilzeit zu arbeiten, doch es kam nie soweit. Nadine Caprez meistert
deshalb ihren Alltag gleichzeitig als Hausfrau und Mitglied in der Geschäftsleitung von zwei Firmen ... SRF 1, 20:05
Medientipp, 03.02.2020 bis 22.03.2020                                                             11
    Mata Hari – Exotik und Erotik
In Europa wütete im Februar 1917 der Erste Weltkrieg, als Mata Hari in Paris dem Untersuchungsrichter vorgeführt
wurde. Bei den Verhören ging es um ihr Leben, denn der Vorwurf lautete auf Hochverrat. Die Tänzerin und Spionin
wurde in den Niederlanden als Margaretha Zelle geboren. Mit ihrem Ehemann lebte sie in Niederländisch-Ostindien
und erlebte dort Schreckliches, wie die Dokumentation erstmals belegt. Im Paris der Jahrhundertwende wurde sie
dann als Mata Hari zum Superstar. Als Kurtisane gab sie sich den einflussreichsten Männern ihrer Zeit hin. Doch bei
Ausbruch des Ersten Weltkriegs verfing sich die Tänzerin in den Netzwerken der Spionage. Die schöne Verführerin
wurde zum Opfer der Politik, der Männer, aber auch ihrer eigenen Selbstüberschätzung. Wer war diese Frau, die die
Fantasien der Menschen bis heute beschäftigt? Arte, 20:15

    scobel: Gefühlte Wahrheit
Weil das Negative fasziniert, langweilt die gute Nachricht. Das nutzen Populisten und Extremisten gnadenlos aus.
Auch durch die enorme Wirkmacht der sozialen Medien. Denn mit gefühlten Wahrheiten wird systematisch Angst
und Stimmung gemacht. Die Welt ist sehr viel besser, als wir glauben. Zu dieser Erkenntnis kam vor Jahren der
schwedische Gesundheitsforscher Hans Rosling. Mit Zahlen und Fakten kämpfte er bis zu seinem Tod 2017 gegen die
«gefühlte Wahrheit». Die hat es inzwischen bis ins Weisse Haus geschafft und befeuert von dort aus die weltweite
Verzerrung der Wahrnehmung. Dabei braucht die globalisierte Welt dringender denn je ein auf Fakten gestütztes
gemeinsames Weltverständnis. Dass dieses verloren gegangen ist, dazu haben auch Medien, ohne es unbedingt zu
wollen, mit beigetragen. Skandale, Katastrophen und andere negativen Schlagzeilen verbreiten sich heute in
Windeseile. Vornehmlich über sie zu berichten, gehört zu jedem journalistischen Handwerkzeug. Die positive
Meldung verkümmert dagegen zur Randnotiz. 3sat, 21:00

    Moderne Sklaverei
Der Film blickt hinter die Fassade einer heimlichen, aber dennoch äusserst präsenten Form moderner Sklaverei.
Ehemalige Hausangestellte sowie Agenturen, die diese Arbeitskräfte vermitteln, geben einen Einblick in eine Welt, in
der die einen ausgebeutet und misshandelt werden und andere daran verdienen. Durch eine Reihe von Vorschriften
des sogenannten Kafala-Systems sind die Haushaltshilfen in Nahost-Ländern fest an ihre Arbeitgeber gebunden und
haben so gut wie keine Rechte. Pässe und Mobiltelefone werden beschlagnahmt, um Fluchtversuche und
Kommunikation mit der Aussenwelt zu verhindern. Verstösse werden mit harten Strafen oder Inhaftierung
sanktioniert. Nach zahlreichen Missbrauchs- und Misshandlungsvorwürfen haben etwa die Philippinen, Kenia und
Äthiopien ein Arbeitsverbot für ihre Bürgerinnen in Nahost-Ländern erlassen, aus wirtschaftlichen Gründen aber bald
wieder aufgehoben. 3sat, 22:55

Freitag, 6. März

    Tina Turner. One of the Living
Tina Turner: die Queen of Rock, die Soul-Diva, der Superstar im Minirock – so kennt sie die ganze Welt. Doch wer ist
die Frau hinter der Bühnenfigur Tina Turner? Ungeliebt von der eigenen Mutter, jahrelang gedemütigt und
misshandelt von ihrem ersten Ehemann: Tina Turners Weg zum Ruhm ist von Tragödien gepflastert, ihr Leben voller
Bruchstellen und Neuanfänge. Die Lebensgeschichte der bekennenden Buddhistin berührt Menschen weltweit. Tina
Turner ist ein Phänomen. Den Erfolg und das Lebensglück hat sie sich hart erkämpft, immer aus eigener Kraft, immer
aufs Neue. Es ist ihre zweite Weltkarriere ohne ihren ersten Ehemann Ike Turner, die Tina Turner zu einer der
wichtigsten Sängerinnen der Popgeschichte macht. Woher kommt die unbändige Kraft für ein Leben voller Gewalt,
Musik und Liebe? Gemeinsam mit Tina Turner, engen Freunden wie Peter Lindbergh und Weggefährten wie Martyn
Ware und Steve Blame sucht der Film nach Antworten. Arte, 22:05

    Universum History. Ein Leben als Hebamme – Geburtshilfe im 16. Jahrhundert
Medientipp, 03.02.2020 bis 22.03.2020                                                             12
Ihr Beruf bedeutet im 16. Jahrhundert ein Leben auf Messers Schneide: die Hebamme. Glückt die Geburt, geniesst
sie hohes Ansehen. Doch geht etwas schief, gerät sie in Verdacht, einen Pakt mit dem Teufel geschlossen zu haben.
Ein kleiner Fehler kann zu einer Anklage und damit zum Tod auf dem Scheiterhaufen führen. Es ist die Zeit des
Hexenwahns, in der die Hebamme Anna Stein tagtäglich neues Leben auf die Welt und damit ihr eigenes in Gefahr
bringt. Geburtshelferin im 16. Jahrhundert zu sein, bedeutet eine ständige Gratwanderung in einer Gesellschaft, die
zwischen demütigem Glauben, blindem Aberglauben und der Faszination für die Wunder der Medizin ins Wanken
gerät. Anlässlich des Internationalen Frauentages zeichnet Universum History in einer aufwändig inszenierten Doku
das abenteuerliche Leben der Hebamme Anna Stein im mittelalterlichen Europa nach und setzt damit den
abertausenden anonymen Heldinnen der Geschichte, die dem Leben auf die Sprünge halfen, ein filmisches Denkmal
ORF2, 22:35

  Radio

Samstag, 22. Februar

    Wissen. Inklusion – Neue Wege in Ausbildung und Beruf
Seit 2015 haben alle Schulkinder mit Behinderungen die Möglichkeit, eine Regelschule zu besuchen. Doch wie ist
Teilhabe an der Gesellschaft für sie möglich, wenn sie die Schule dann als junge Erwachsene verlassen? Welche
beruflichen Möglichkeiten bieten sich ihnen? Neben Werkstätten und betreuten Arbeitsplätzen gibt es inzwischen
immer mehr Ansätze, um sie auch auf dem sogenannten Ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Häufig sind dabei nicht
ihre Fähigkeiten ein Hindernis, sondern die Vorbehalte der Arbeitgeber SWR2, 08:30

    Zwischenhalt

Unterwegs zum Sonntag mit Gedanken, Musik und Glockengeläut der ev.-ref. Kirche Arosa GR
Radio SRF 1, 18:30

    Hörspiel. «Wie man NOMA überlebt» von Andreas Liebmann
NOMA ist der Name eines der berühmtesten und teuersten Gourmetrestaurants der Welt, in Kopenhagen. Es ist
aber auch der Name einer gesichtsfressenden Krankheit, ausgelöst durch Hunger und Mangelernährung. Kräuter
vom Wegesrand, Wurzeln, Moos, Waldameisen – die «Neue Nordische Küche» zelebriert die Wiederentdeckung so
abseitiger wie alltäglicher Naturprodukte für die Küche. Ein paar Tausend Kilometer südöstlich dagegen ist in einem
abgelegenen Dorf in Laos der Reisvorrat regelmässig viel zu früh im Jahr aufgebraucht. In solchen Situationen
machen sich die Bewohner in die Wildnis auf, um Nahrung zu finden, die sie vor dem Verhungern rettet. Sie bringen
zurück: Waldameisen, Moos, Wurzeln, Kräuter vom Wegesrand. Andreas Liebmann assoziiert in seinem Hör-Essay
unterschiedlichste Auswüchse, Absonderlichkeiten und Abartigkeiten unserer modernen globalen Menschenwelt in
gekonnt akustischer Montage, bis einem das tägliche Futter im Hals stecken bleibt. Radio SRF 1, 20:00

Sonntag, 23. Februar

    Blickpunkt Religion
Aktuelle Informationen aus den Bereichen Religion, Ethik, Theologie und Kirchen
Radio SRF 2 Kultur, 08:05
Medientipp, 03.02.2020 bis 22.03.2020                                                             13
    Wissen. Aula. Entdeckung der Sinnlichkeit – Die Kraft der Berührung

Der Tastsinn wird oft unterschätzt, dabei hat er eine fundamentale Bedeutung. Berührung ermöglicht eine
besondere Verbindung und Kommunikation mit anderen. Sie stärkt das körperliche und soziale Immunsystem.
Andererseits wird das konterkariert von einer neuen Scheu vor Berührung. Die Me-too-Debatte hat auf das Ausmass
unerwünschter und gewaltsamer Berührung aufmerksam gemacht, und manche Menschen kennen nur noch die
digitale Verbindung mit dem Touchscreen. Der Philosoph Wilhelm Schmid macht Vorschläge, wie mit analogen
Berührungen eine neue Sinnlichkeit entstehen kann. SWR2, 08:30

    Evangelische Perspektiven. Mythos Theologiestudium

Jeden Tag beten, kein Sex vor der Ehe und Alkohol gibt's nur beim Abendmahl – so sieht das Leben von Theologie-
Studierenden aus – oder!? Ausserdem sind Theologie-Studierende schlechtangezogene, schüchterne Bücherwürmer
und eher konservativ: solche Klischees haben Münchner Studis beim Stichwort «Theologie-Student» im Kopf. Die
krasseste Reaktion bekam der Theologie-Student Vinzenz auf einer Party zu hören: «Der meinte, er würde sich lieber
die Pulsadern durchschneiden, als Theologie zu studieren.» Woher kommen solche Vorurteile und wie ist das
Studium der Evangelischen Theologie wirklich? Und wie sind die jungen Leute, die sich für dieses Fach entscheiden
drauf? Vinzenz und einige seiner Mitstudierenden nehmen uns mit in ihren Uni-Alltag. Dabei wird schnell klar:
Schüchtern ist Vinzenz nicht: Neben Pfarrer, hätte er sich auch gut vorstellen können Schauspieler zu werden – keine
schlechte Voraussetzung, wenn man später als Pfarrer vor einer (im besten Fall!) grossen Gemeinde predigen soll. In
die Kirche gehen übrigens auch Theologie-Studierende nicht jeden Sonntag. BR2, 08:30

    Perspektiven. Die Saat für gerechte Landwirtschaft – Ökumenische Kampagne 2020
Am Anfang steht der Samen: Bäuerinnen und Bauern säen Saatgut aus, das sie in der letzten Ernte gewannen. Diese
Art nachhaltiger Landwirtschaft ist bedroht. Und damit auch das Leben von Kleinbauerfamilien. Das bringt die
ökumenische Fastenkampagne 2020 auf die Barrikaden. Viele Agrarkonzerne verändern Saatgut und lassen sich das
dann patentieren. Die Folge: Kleinbauernfamilien müssen immer wieder und teures Saatgut kaufen. Sortenvielfalt
und ein Jahrtausende altes Wissen gehen verloren. Noch produzieren Kleinbauernfamilien 70 Prozent aller
Nahrungsmittel weltweit. Soll das so bleiben, müssen sie den Kampf gegen Agrarkonzerne führen – und gewinnen.
Besonders betroffen davon sind Kleinbäuerinnen im globalen Süden. Zusammen mit kirchlichen Hilfswerken setzt
sich Mercia Andrews aus Kapstadt für das Recht auf Nahrung im südlichen Afrika ein. Radio SRF 2 Kultur, 08:30

    Christkath. Predigt
Dr. Susanne Cappus, Diakonin, Palliative-Care-Beauftragte der Christkatholischen Kirche Schweiz
Radio SRF 2 Kultur, 10:00

    Ev.-freikirchl. Predigt
Pastor Christian Ringli, BewegungPlus, Konolfingen
Radio SRF 2 Kultur, 10:15

    Glauben. Es gilt das gesprochene Wort! Über den Unterschied zwischen Schrift und
Sprache
Wir erleben eine mediale Revolution: Die Textmenge, die uns zur Verfügung steht, explodiert und wir können uns zu
allem Gelesenen auch äussern – und tun das immer häufiger schriftlich, in den sozialen Medien. Das Reden mit
einem realen Gegenüber nimmt ab. Geht etwas verloren, wenn wir schreiben statt reden? Eine historische
Spurensuche findet Verteidiger des gesprochenen Wortes ausgerechnet auch bei den Buchreligionen: Selbst die
Medientipp, 03.02.2020 bis 22.03.2020                                                              14
Heilige Schrift braucht das gesprochene Wort. SWR2, 12:05

Montag, 24. Februar

     Wissen. Quälendes Alleinsein – Macht Einsamkeit krank?
Kaum war Anfang des Jahres 2018 in Grossbritannien eine «Einsamkeits- Ministerin» ernannt, häuften sich die
Berichte über das Phänomen auch in Deutschland. Die Vereinsamung nehme zu, war oft zu lesen, und mehrere
Studien belegten, dass Einsamkeit und Krankheit zusammenhängen. Nur wie? Ist das quälende Alleinsein Ursache für
Herzinfarkt, Depression und früheren Tod oder führt eine schwere Erkrankung in die soziale Isolation? Die
Wissenschaft ist erst dabei, das Phänomen Einsamkeit konkret zu fassen. Es ist mehr als ein Gefühl, aber keine
Krankheit an sich. SWR2, 08:30

Dienstag, 25. Februar

     Wissen. Der Brenner – Nahaufnahme einer Grenze
Wer an den Gardasee reist oder nach Venedig, erlebt den Brennerpass vor allem als Durchgangsstation. Doch er ist
keine gewöhnliche Grenze: historisch ein Ergebnis des Ersten Weltkriegs, der zur Teilung des alten Tirols führte.
Noch heute zieht der Brenner Südtiroler Nationalisten an. Sie wollen das Rad der Geschichte zurückdrehen und ihre
Provinz von Italien losreissen. Doch der Pass ist auch Urlaubsschneise für Italien-Reisende. Die Brenner-Autobahn hat
den Transit beschleunigt – aber auch manche Orte zerstört. Und inzwischen ist der Brenner auch wieder
Abwehrstation gegen Flüchtlinge und Migranten. SWR2, 08:30

Mittwoch, 26. Februar

     Wissen. Besser als jede Diät – Wie Fasten auf die Gesundheit wirkt
Wer auf die richtige Weise fastet, tut etwas für seine Gesundheit. Das haben viele wissenschaftliche Studien belegt.
Heilfasten über mindestens eine Woche wirkt entzündungshemmend, beugt Herz-Kreislauf-Krankheiten vor und
kann sogar Bluthochdruck, Diabetes, Rheuma und Reizdarmsyndrom bessern. Und man nimmt dabei sogar ab. Aber
kann man diese Effekte auch durch das aktuell im Trend liegende «Intervallfasten» erreichen? Es erlaubt, innerhalb
bestimmter Zeitfenster – beispielsweise täglich acht Stunden – zu essen, fordert also keinen so langen Verzicht.
Langzeituntersuchungen fehlen bisher. SWR2, 08:30

Freitag, 28. Februar

     Wissen. Hans Jonas und die Ethik der Verantwortung
1979 erschien Hans Jonas’ Buch «Das Prinzip Verantwortung». Es wurde ein Welterfolg. Der Philosoph (1903 – 1993)
prangert darin Umweltzerstörung an, warnt vor unkalkulierbaren Risiken moderner Technologien und mahnt einen
verantwortlichen Umgang mit der Erde an. Ethik müsse nicht nur das Heute im Blick haben, sondern auch die
Zukunft. Wer Wissenschaft und Technik fraglos folge und der Natur schade, riskiere auf Dauer das Überleben der
Menschheit. Hans Jonas’ Verantwortungs- und Naturethik ist angesichts des dramatischen Klimawandels heute
wieder hochaktuell. SWR2, 08:30

Samstag, 29. Februar
Medientipp, 03.02.2020 bis 22.03.2020                                                               15
     Zwischenhalt
Unterwegs zum Sonntag mit Gedanken, Musik und Glockengeläut der röm.-kath. Kirche Münster VS
Radio SRF 1, 18:30

Sonntag, 1. März

     Blickpunkt Religion
Aktuelle Informationen aus den Bereichen Religion, Ethik, Theologie und Kirchen
Radio SRF 2 Kultur, 08:05

     Katholische Welt. Vatikanische Archive
Als die deutsche Wehrmacht im Herbst 1943 Mittelitalien besetzte, begann eines der düstersten Kapitel in der
römischen Geschichte: Ende September drang die SS in die grosse römische Synagoge ein. In der Nacht vom 15. auf
16. Oktober deportierten die Nazis mehr als 1'000 römische Juden in Vernichtungslager nördlich der Alpen. Kaum
einer sollte zurückkehren. Doch die Katastrophe blieb in Rom bis Kriegsende die einzige ihrer Art. Denn zahllose
Klöster und vatikanische Einrichtungen boten Juden und politisch Verfolgten Schutz. Sie wurden von den Faschisten
nie gestürmt. Die Rolle von Papst Pius XII. bei der aussergewöhnlichen Rettungsaktion ist bis heute nicht vollständig
geklärt. Denn historische Dokumente fehlen. Die Öffnung der bislang geheimen vatikanischen Archive, in denen die
finstere Zeit dokumentiert ist, soll ab 1. März 2020 Licht ins Dunkel der Geschichte bringen. BR2, 08:05

     Perspektiven. Du darfst – selbstbestimmtes Sterben mit Gottes Segen
Am Lebensende stellen sich Fragen: Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wenn ja, was erwartet mich dort? Religiöse
Menschen, die sich für den assistierten Suizid entschieden haben, fragen sich vielleicht auch: Darf ich das
überhaupt? In der Sendung «Perspektiven» spricht ein Pfarrer darüber, wie er mit Gesprächen und Gebeten
Sterbewillige sowie ihre Angehörigen unterstützt. Auf Wunsch erteilt er ihnen auch den Segen Gottes. Ein Witwer
erzählt, was ihm und seiner verstorbenen Frau die seelsorgerliche Begleitung bedeutet hat. Radio SRF 2 Kultur, 08:30

     Evangelische Perspektiven. Was verbirgt sich hinter Träumen
In der Bibel gibt es zahlreiche Beispiele, wie Gott im Traum zu den Menschen spricht. Träume begleiten uns von
Anfang an, jeder Mensch träumt. Manche erinnern sich daran, andere nicht. Warum das so ist, erklärt uns Prof. Dr.
Eckart Rüther, vom Schlafmedizinischen Zentrum in München. In der Bibel gibt es zahlreiche Beispiele von
Menschen, die wichtige Entscheidungen und Wendungen aufgrund eines Traums getroffen haben. Spricht Gott zu
uns in Träumen? Oder ist es die eigene Seele, die sich da zu Wort meldet oder Sigmund Freuds Unbewusstes? In
Träumen begegnen uns Bilder und Symbole, dahinter stehen oftmals Botschaften. Um Träume aber verstehen zu
können, müssen wir die Sprache der Träume lernen und benötigen manchmal auch die Hilfe von Traumdeutern – ob
das nun Seelsorger sind, Therapeuten oder einfach intuitiv veranlagte Menschen. Auch in der Bibel gibt es solche
Traumdeuter. BR2, 08:30

     Röm.-kath. Predigt
Volker Eschmann, röm.-kath. Spitalseelsorger im Kantonsspital Aarau und im Pflegeheim Lindenfeld Suhr
Radio SRF 2 Kultur, 10:00

     Ev.-method. Predigt
Pfarrer Stefan Moll, Baden
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