Medienbildung: Computer in der Grundschule Basis/Minimalkonsens
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Medienbildung: Computer in der Grundschule Basis/Minimalkonsens
Medien leisten einen Beitrag, um Schülerinnen und Schüler stärker Entscheidend für die Vermittlung von Medienkompetenz ist die verbindliche Gelegenheit zu geben, in Lernprozessen selbst aktiv zu werden und Festlegung von zu erwerbenden Lernkompetenzen (siehe S. 2) und zu intendierte Selbststeuerungsphasen zu unterstützen. Lernen ist ein Prozess, erreichenden Zielen. Damit soll zum einen ein verlässlicher Bildungsstandard in dem Schülerinnen und Schüler sich Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten an allen Bielefelder Grundschulen gewährleistet werden und der Übergang aktiv aneignen. Sie brauchen dazu eine anregungsreiche Lernumgebung, die zur Sekundarstufe nahtloser geschehen. ihnen vielfältige Möglichkeiten und Werkzeuge bietet, sich zu informieren, Der Einsatz von Medien ist in den Lehrplänen und Richtlinien eindeutig sich auszudrücken und ihre Ergebnisse zu besprechen und zu reflektieren. geregelt. (Ausgabe 2006) Dazu müssen Schülerinnen und Schüler angeleitet, gefördert und gefordert werden. Beispiele: In einer solchen Lernkultur spielen Medien – unabhängig davon ob „alt" oder „neu" - eine zentrale Rolle - nicht als repräsentative Highlights schulischer Kernlehrplan: Deutsch Aktivitäten, sondern als selbstverständliche Werkzeuge im alltäglichen Verbindliche Anforderung: Unterricht. Die Schülerinnen und Schüler verfassen und gestalten Texte handschriftlich sowie mit Hilfe herkömmlicher und neuer Medien (S. 44). Die Förderung der Medienbildung zum Zweck einer erweiterten Lernkompetenz ist die Grundlage für die Festlegung eines Standards in der Kernlehrplan: Mathematik Primarstufe. Prinzip der Unterrichtsgestaltung: Im Mathematikunterricht lernen die Schülerinnen und Schüler auch Die Thematik ist bekanntlich sehr komplex und inhaltlich umfangreich. Der Lernmöglichkeiten mit elektronischen Medien kennen. ausgearbeitete Minimalkonsens bietet den Bielefelder Grundschulen eine Informationsplattformen und Software für Grundschülerinnen und Orientierung. Er soll nicht das individuelle Medienkonzept der einzelnen Grundschüler, die die didaktischen Leitvorstellungen eines entdeckenden Schulen ersetzen. Er kann die Konzepte bereichern und ergänzen. Mathematikunterrichts berücksichtigen, können in einem differenzierenden Medienkompetenz-Vermittlung geschieht nicht isoliert, sondern vor allem Unterricht mit offenen Lernformen eine sinnvolle Unterstützung darstellen integriert in dem Fachunterricht. Es wird aber immer wieder Elemente (S. 75). geben, die gelernt und trainiert werden müssen. 1
Kernlehrplan: Sachunterricht und Kommunikationskompetenz werden durch diese Lerntätigkeiten ebenso entwickelt. Verbindliche Anforderungen: Medienangebote kritisch untersuchen und bewerten, eigene Medienangebote erstellen und verbreiten (S. 64) Wenn Medienkompetenz gezielt gefördert werden soll, dann muss klar sein, Kenntnisse über die gängigen Nutzungsmöglichkeiten von Kommunikations- was unter diesem Begriff im Kontext schulischen Lernens konkret zu und Informationsmedien erlangen (S. 65) verstehen ist. Prinzip der Unterrichtsgestaltung: Der Unterricht im Fach Sachunterricht nutzt die Möglichkeiten der Informationsbeschaffung, die die Medien bieten. Zugleich lernen sie wichtige Wir definieren Medienkompetenz entlang der fünf Lernkompetenzen: Gestaltungsmöglichkeiten kennen, die die neuen Medien für die Verarbeitung und Präsentation von Informationen und für die Gestaltung von 1. strukturieren – "Was wollen wir wie bearbeiten?" eigenen Produkten bieten. Besonders für Schülerinnen und Schüler > von der Tafel über die Kartenabfrage bis zur digitalen Mindmap entwickelte Informationsplattformen und Lernwerkzeuge können eine Medien für Strukturierungsphasen dem jeweiligen Vorhaben sinnvolle Funktion übernehmen (S. 58). entsprechend auswählen und nutzen können. Damit wird die methodische und handwerkliche Grundlage Der als verbindlich formulierte Einsatz der Medien wird wesentlich vom für selbstorganisiertes Lernen gelegt. Ob die Lernenden alleine, zu zweit oder Unterrichtsziel und der jeweiligen Lernphase bestimmt. Die Medienberatung in Gruppen arbeiten - in jedem Fall müssen sie in der Lage sein, ein NRW hat mit ihrem Konzept der fünf Lernkompetenzen eine Integration der Themenfeld zu strukturieren, Fragestellungen zu entwickeln und Medien in selbständige Lernprozesse beschrieben. [LITERATURVERWEIS] angemessene Arbeitsschritte zu planen. Ohne Medien geht das kaum - im Der Aufbau von Lernkompetenz und Medienkompetenz geht dabei an vielen Kopf lässt sich das nicht realisieren. Stellen Hand in Hand. Medien, als Werkzeuge in Schülerhand verstanden, unterstützen den Lernprozess, indem sie den aktiven und kreativen Umgang 2. recherchieren – "Ich mache mich schlau" mit Unterrichtsinhalten und eine strukturierte Dokumentation der Ergebnisse ermöglichen. Weitere Basiskompetenzen wie Methoden-, Team- > vom Schulbuch über die Bibliothek bis zum Internet 2
Passende Recherchestrategien für unterschiedliche Informationsangebote Zwischenergebnissen und deren Austausch zur weiteren Bearbeitung wird kennen und beherrschen. durch Medien möglich und durch digitale Medien ganz besonders gefördert. Zum Beispiel: Angebote der Stadtbibliothek nutzen (Spiralcurriculum 4. produzieren – "Ich stelle was her" Lese- und Informationskompetenz) > vom Heft über Office-Anwendungen bis zur Video- oder Audiodatei Klassen 1/2: Erstkontakt mit der Bibliothek, Kennenlernen einer Bibliothek Gedanken, Meinungen, Erkenntnisse, Zusammenhänge etc. in ein dem Anlass Klassen 3/4: Bibliothekswissen auffrischen, vertiefen und erweitern bzw. den Adressaten gerecht werdendes mediales Produkt fassen können. Sich selbst schlau machen, Informationen aus analogen und digitalen Quellen gewinnen, auswerten und für die weitere Bearbeitung vorbereiten zu Produzieren können heißt in unserem Kontext zunächst schreiben können, können, das sind Kompetenzen, die weit über schulisches Lernen hinaus "schreiben" von Aufsätzen im Heft, "rechnen" in Kästchen und in Tabellen. weisen. Die Fähigkeit, Kataloge und Suchmaschinen gezielt zu nutzen und die Produzieren heißt aber auch gestalten auf Papier oder als Hypertext auf CD- Kenntnis von Kriterien für die Bewertung von Quellen und Strategien zur ROM oder im Internet. Eine Geschichte durch Bild oder Ton lebendig kritischen Aufarbeitung der gefundenen Informationen für die Lerngruppe machen, Datensätze grafisch darstellen, das sind einige Möglichkeiten, die sind entscheidend für die weiteren Lernprozesse. digitale Medien bieten. Nur wer sich "ausdrücken" kann, kann sich mit seinen Meinungen und Interessen auch einbringen - nicht nur in der Schule, sondern auch im späteren Leben. 3. kooperieren – "Wir arbeiten gemeinsam" > vom Lernplakat in Präsenzphasen bis zur Lernplattform im Netz 5. präsentieren – "Ich erkläre euch das" Methoden und Werkzeuge der Kooperation im Klassenraum und darüber > von der OHP-Folie über digitale Folien bis zur multimedialen Präsentation hinaus kennen und anwenden können. Vor einer Gruppe die eigene Sicht der Dinge konzentriert, anschaulich und Geeignete Medien zur Gestaltung von Zusammenarbeit sind Katalysatoren adressatengerecht darstellen können. für Kooperation - gerade in der Möglichkeit der Kooperation untereinander Schulisches Lernen heißt gemeinsam lernen - Zusammenarbeit mit anderen liegt die Stärke von schulischem Lernen. Teamwork ist gefragt, wenn Menschen in einem Team erfordert, dass die anderen vom eigenen mehrere Personen ein Produkt herstellen sollen. Die Dokumentation von Erkenntnis-Fortschritt mit profitieren können. Dafür muss die Fähigkeit 3
gefördert werden, das eigene Wissen so aufzubereiten, dass die Gruppe Literatur: in angemessener Zeit anschaulich, konzentriert und interessant Richtlinien und Lehrpläne zur Erprobung für die Grundschule in Nordrhein- "unterrichtet" wird. So werden die Vorteile von kooperativem Lernen genutzt Westfalen. Düsseldorf, Frechen, 1. Auflage 2003 und das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler gestärkt. Medienberatung NRW 4
Die folgenden Tabellen enthalten Anregungen, wie Sie als Lehrkraft die Vermittlung von Medienkompetenz sinnvoll in Ihren Unterricht integrieren können. Deutsch Richtlinien U.-beispiel Lernkompetenzen Fertigkeiten* Gestalten mit Medien: Gestalten eines persönlichen Steckbriefes strukturieren, Umgang mit einem Textverarbeitungs- Einfache Möglichkeiten zur Gestalten eines „Klassenbuches“ mit den produzieren, programm Gestaltung und Präsentation Steckbriefen aller Kinder zum Abschluss der präsentieren Formatieren eines Textes Grundschulzeit anwenden Einfügen von Bildern, ClipArts Gestalten eines Gedichtes Texte am Computer Dokumente speichern und ausdrucken gestalten Das Internet als Informationsquelle für ein strukturieren, das Internet als Informationsquelle Referat nutzen. Themen könnten sein: recherchieren, nutzen Nutzen von Medien: produzieren, Formatieren eines Textes sich zu einem Thema nach „Mein Lieblingstier“, präsentieren Einfügen von Bildern, ClipArts eigenem Interesse und nach „Meine Lieblingspflanze“, „Mein Lieblingsautor“ Dokumente speichern und ausdrucken vorgegebenen Aufträgen in verschiedenen Medien „Mein Lieblingsschauspieler“ orientieren „Mein Lieblingssänger“ Mitarbeit an der Schulhomepage: strukturieren, Formatieren eines Textes kooperieren, Einfügen und Bearbeiten von Bildern Die Schulhomepage mit eigenen Texten produzieren, und Bildern ergänzen präsentieren * die angestrebten Fertigkeiten werden auf den letzten Seiten genauer ausdifferenziert. 5
Sachunterricht Richtlinien U.-beispiel Lernkompetenzen Fertigkeiten Medienangebote kritisch Thema Foto/ Bild: strukturieren, Umgang mit einem Textverarbeitungs-, untersuchen und bewerten, Fotoreportagen, Fotografiekurs mit recherchieren, Bildbearbeitungs- und eigene Medienangebote Kindern, Arbeit im Fotolabor produzieren, Präsentationsprogramm erstellen und verbreiten kooperieren, Dokumente speichern und ausdrucken Thema Hörfunk, Hörerziehung: präsentieren Das Internet als Informationsquelle Produzieren einer Radiosendung, Hörspiele Kenntnisse über die gängigen und Podcasts selbst entwickeln nutzen. Nutzungsmöglichkeiten von Kommunikations- und Thema Zeitung: Informationsmedien Gestalten einer Klassenzeitung, Vergleich: erlangen Zeitung früher und heute Mathematik Richtlinien U.-beispiel Lernkompetenzen Fertigkeiten Lernmöglichkeiten mit integrativer Einsatz von Lernsoftware zum strukturieren Navigieren durch hierarchische elektronischen Medien Üben erlernter Unterrichtsinhalte Menüstrukturen kennenlernen und differenziert nutzen Thema Maße und Gewichte: strukturieren, Umgang mit einem Zum Beispiel zum Thema Dinosaurier recherchieren, Textverarbeitungsprogramm (Tabellen) Daten erheben und selbst in Informationen aus dem Internet nutzen, produzieren, oder Präsentationsprogramm Tabellen und Diagrammen darstellen und vergleichen präsentieren darstellen 6
Zuordnung von Fertigkeiten zu den einzelnen Klassenstufen Klasse 1/2 Klasse 3/4 Kennen der Grundbegriffe: Rechner/PC, Monitor, Bildschirm, Tastatur, Maus Mausbedienung: rechte Maustaste (Kontextmenüs) Den Rechner hoch- und herunterfahren Funktion der Rechtschreibhilfe kennen Mausbedienung: linke Maustaste, Klick, Doppelklick Wichtige Funktionen zur Formatierung kennen: Schriftart, Schriftgröße, Farbe Programme auf dem Desktop starten und beenden Wichtige Funktionen zur Formatierung kennen: fett, kursiv, unterstreichen Kennen der Tastatur: Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen, Leertaste, Entertaste, Texte bearbeiten: ausschneiden, kopieren, einfügen Löschtasten, Pfeiltasten Texte ausrichten (linksbündig, mittig, rechtsbündig, Blocksatz) Funktion von Enter-Taste, Cursor, Maus-Pfeil, Escape-Taste, Lösch-Taste, Rahmen um Texte setzen und formatieren Richtungstasten, Umschalt-Taste (Großschreibung) Bilder / Grafiken einfügen, vergrößern, verkleinern und positionieren Eigenständig mit einer Lernsoftware üben, einige der Symbole kennen und Sonderzeichen € verstehen Die Funktionen eines Internetbrowsers kennen und in zielgerichteten Sinn- In einer Textverarbeitung eigene Texte verfassen und Sachzusammenhängen nutzen können Texte drucken Suchmaschinen für Kinder zur konkreten thematischen Recherche nutzen Nutzen einer elektronischen Kinder-Enzyklopädie Internetadressen in zielgerichteten Sinn- und Sachzusammenhängen aufrufen und auf ihnen navigieren wichtige Sicherheitsregeln des Internets beachten (keine Passwörter abspeichern, keine Namen und Adressen angeben) Kennen der Grundbegriffe: Escape-Taste, Lösch-Taste, Richtungstasten, Umschalt-Taste (Großschreibung) Anlegen von und die Arbeit mit Ordnern (Klassenordner, Schülerordner,...) Urheberrechte kennen und beachten 7
Zur Unterstützung bei der Umsetzung eines integrativen Computereinsatzes in der Grundschule stehen Ihnen auch die Mitglieder des Kompetenzteams Bielefeld zur Verfügung. Softwareempfehlungen können beim Medienzentrum erfragt werden. Weiterführende Informationen und Unterrichtsbeispiele zum Thema finden Sie unter: www.kteam-bielefeld.de www.medienzentrum-bielefeld.de www.lehrer-online.de. Autorenteam Michael Wenzel, Hans Peter Bergmann , Christian Tappeser, Mathias Haße, Antje Palewka, Katja Filitz, Ruth Wittmann. Tanja Hoppe 8
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