Mehr biologische Vielfalt auf Äckern im Landkreis Oldenburg - Dr. Josef Kuhlmann Biotop-Fonds der Jägerschaft Oldenburg-Delmenhorst e.V.
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Mehr biologische Vielfalt auf Äckern im Landkreis Oldenburg Dr. Josef Kuhlmann Biotop-Fonds der Jägerschaft Oldenburg-Delmenhorst e.V.
Maisanbau Landkreis Oldenburg Nutzungsrichtung Maisanbau Landkreis Oldenburg 1997- 2015* LN 64.000 ha
Blühstreifenaktion des Biotopfonds der Jägerschaft Oldenburg - Delmenhorst 2012 100 ha 2013 100 ha 2014 130 ha 2015 90 ha 2016 150 ha 2017 155 ha 2018 180 ha 2019 292 ha bei über 200 Landwirten Landwirte stellen freiwillig Flächen zur Verfügung und säen aus – DANKE!! Saatgut wird kostenlos zur Verfügung gestellt aus Fördermitteln des Landkreises.
Sinn und Zweck von Imagepflege Biodiversitätsstreifen, - flächen Landwirtschaft Artenvielfalt: Tourismus -Insekten Habitatvielfalt: -Pflanzen - Vermehrung -Vögel - Ernährung -Wild - Schutz Buntere -Wirbeltiere … Agrarlandschaft Vernetzungsstrukturen Entschärfung von Abstandsauflagen (Gewässer, Säume)
Bereichern die Landschaft und das Image der Landwirtschaft, unterstützen Tourismus
Blühstreifen im Sommer: wertvolle Tracht für Bienen, Hummeln Schutz und Äsung für Wild
90% der Junghasen werden am Randstreifen gesetzt! Projekt Junghase, U.Voigt 2009
Blühstreifen `entschärfen` Abstandsauflagen zu Gewässern bei Düngung und Pflanzenschutz
Strukturierte Blühstreifen: 1. Jahr mehrjährige Saatmischung ganzflächig Rebhuhn-Projekt Göttingen
2. Jahr Nachsaat einj. Saatmischung auf halber Fläche
`Pufferstreifen`an Schattenrändern am Wald Ertragsausfall begrenzt
Bodenbearbeitung bei der Aussaat sehr wichtig, um Konkurrenz mit Ackerunkräutern so gering wie möglich zu halten. Keine Herbizide auf Blühstreifen! Düngung möglich
Sonnenblumen dominieren im Herbst
Blühfläche im Wald auch sehr attraktiv für Wild und Insekten
`Förderbürokratie` ein schwieriges Thema Greening : Ökologische Vorrangfläche auf 5 % der Ackerfläche Ökologische Vorrangfläche Greening Erhalt von Anbaudiversifizierung Dauergrünland = mind. 3 Kulturen mit max. 75 % Fläche pro Einzelkultur
Ökologische Vorrangfläche Gewichtungsfaktor Brachliegende Flächen auf Ackerland 1 Hecken und Knicks , Baumreihen 2 LE an Acker- Feldgehölze, Einzelbäume flächen 1,5 Feuchtgebiete 1 Feldränder, Pufferstreifen, Streifen an Waldrändern 1,5 Kurzumtriebsplantagen 0,3 Zwischenfruchtanbau 0,3 Eiweißpflanzen 0,7
Möglichkeiten zur Anlage von Wildacker- und Blühpflanzenmischungen 2019 Möglichkeit 1 Möglichkeit 2 Möglichkeit 3 auf freiwilliger Basis, als Greening-Maßnahme als Agrar-Umwelt- außerhalb Greening `Ökologische Vorrangfläche` Maßnahme (AUM) • Greening-Brache • Einjährige Blühstreifen z.B. Honigbrache ( 31.5.) • Zwischenfruchtanbau BS 1.1 • Feldrandstreifen (15.4.) • Strukturreicher Blühstr. • Wildäsungsfläche BS 1.2 • Pufferstreifen (15.4.) • Ackerkulturen mit • Waldrandstreifen (15.4.) • Mehrjährige Blühstreifen BS 2 Biodiversitäts- / Bejagungsschneisen 700 – 975 €/ha • Zwischenfrucht (1.10.) aber Abzug von ca. 280 €/ha wenn als Greening-Fläche angerechnet Kaum Auflagen Greening- Auflagen* AUM-Auflagen* * zu den einzelnen Bestimmungen bitte informieren
Erleichterung zur Anlage Blühflächen ab 2019 • Anlage in allen Kulturen ohne Ausmessen: damit unbürokratisch mehrjährige Anlage mögl. • nur ankreuzen: `Schlag mit Biodiversitätsstreifen` • Einsatz PSM, Düngemittel nach Bedarf mögl. • Saattermin, Saatmischung frei wählbar • max. 20% des Schlages • Nicht als ÖVF anrechenbar !
Blühstreifen über 2-3 Vegetationsperioden erhalten Blühstreifen aus 2019 stehenlassen Codierung: Mais, Getreide,…….. Gewässer, Weg, Feldrand `mit Biodiversitätsstreifen` Ackerfläche Mais 2019 Getreide ab Herbst 2019 Nur einen Teil des Blühstreifens bearbeiten - Neu ansäen Herbst 2019 ( Raps, Rübsen, Markstammkohl max.10 kg/ha) * - Neu ansäen Frühjahr 2020 früh!! ( Blühmischung dünn) - Nur Bodenbearbeitung 2020 früh!! ( Saatbett schaffen für Samen aus 2019) * Empfehlung auch für Neuanlage eines Blühstreifens im Herbst (winterharte, konkurrenzstarke Arten)
Honigbrache Was, wo säen? Regiosaatgut
Mehrjährige Regiosaat im Herbst
Honigbrache EU / 11 Arten Besonders artenreiche einjährige Blühmischung mit hohem Wert für nektarsammelnde Insekten und besonders Honigbienen, Blühzeitraum bis in den Herbst 23,0 % Alexandrinerklee 20,0 % Sonnenblumen 13,0 % Buchweizen escul. 13,0 % Perserklee 10,0 % Phacelia 8,0 % Serradella 3,0 % Koriander 3,0 % Malve 3,0 % Ölrettich 2,0 % Dill 2,0 % Ringelblume Saatstärke 10–15 kg/ha
Einjährige Mischung `LJ Multi EU` / 15 Arten 20,0 % Buchweizen escul. 12,0 % Alexandrinerklee 10,0 % Bockshornklee 10,0 % Phacelia 10,0 % Serradella 10,0 % Sonnenblumen 6,0 % Malve 4,0 % Lein 3,0 % Borretsch 3,0 % Futterraps 3,0 % Ölrettich 3,0 % Ringelblumen 3,0 % Senf 2,0 % Markstammkohl 1,0 % Winterrübsen Saatstärke 10–15 kg/h
`Ammerländer Mischung`( Fa. Rieger-Hofmann) 20 Arten: 40 Prozent Wildkräuter ( W )und 60 Prozent Kulturpflanzen ( K) : Kornblume (12%), W Ackersenf (2%) K Buchweizen (10%), K Saatwucherblume (4%) W Luzerne (8%), K Borretsch (2%), K Klatschmohn (7%), W Ackerspörgel (2%), W Saatmohn (3%), K Weiße Lichtnelke (4%), W Vogelwicke (8%), K Kresse (2%), K Phacelia (5%), K Ackerhundskamille (1%) W Ringelblume (6%), W Ackervergissmeinicht (1%) W Lein (6%), K Echte Kamille (1%). W Graukresse (5%), K Dill (6%), K Sonnenblumen (5%), K Kosten ca. 350 €/ha
Pflanzenarten für Einjährigen BS und strukturierten BS nach NAU Einsaat bis zum 15.4. mit fünf dieser Arten 1 Dill Anethumgraveolens 2 Hafer Avena sativa - 3 Borretsch Borago officinalis 4 Raps, Futterraps Brassica napus 5 Markstammkohl, 6 Rübsen Brassica rapa 7 Garten-Ringelblume Calendula officinalis 8 Echter Koriander Coriandrum sativum 9 Buchweizen Fagopyrum esculentum 10 Sonnenblume Helianthus annuus 11 Saat-Lein Linum usitatissimum Blütezeit Juni 12 Schmalblättrige Lupine Lupinus angustifolius 13 Mauretanische Malve, Bechermalve Malva sylvestris 14 Luzerne Medicago sativa
…..Fortsetzung NAU BS einjährig 15 Serradella Ornithopus sativus 16 Rainfarn-Phazelie Phacelia tanacetifolia 17 Garten-Erbse Pisum sativum Frühsommer 18 Ölrettich Raphanus sativus 19 Ur-Roggen = Waldstaudenroggen Secale multicaule 20 Kolbenhirse Setaria italica 21 Weißer Senf Sinapis alba 22 Alexandriner Klee Trifolium alexandrinum 23 Persischer Klee Trifolium resupinatum 24 Bockshornklee Trigonella foenumgraecum 25 Acker-Bohne Vicia faba 26 Echter (oder Gelber) Steinklee Melilotus officinalis 27 Weißer Steinklee Melilotus albus 28 Gelbsenf Sinapis alba
mehrjährige Mischung `LJ RüSa` / 21 Arten 15,0 % Buchweizen escul. 10,0 % Kulturhafer 8,0 % Malve 8,0 % Phacelia 7,0 % Sonnenblumen 6,0 % Rotklee 6,0 % Steinklee gelbblühend 6,0 % Steinklee weißblühend 4,0 % Borretsch 4,0 % Esparsette 4,0 % Winterfutterraps 3,0 % Leindotter 3,0 % Luzerne 3,0 % Markstammkohl 3,0 % Ringelblumen 3,0 % Winterrübsen 2,0 % Dauerlupinen 2,0 % Wiesenschweidel 1,5 % Wiesenlieschgras 1,0 % Stoppelrüben 0,5 % Margerite Saatstärke 15 kg/ha
Negative Auswirkungen von Blüh-und Pufferstreifen Folgeverunkrautung Grüne Brücken / Virusübertragung Erhöhter Managementaufwand Ertragsverlust auf bereitgestellten Flächen ……….. Trotzdem werden sie in Zukunft eine größere Bedeutung erlangen aus verschiedenen, bereits angesprochen Gründen: Bienenschutz, Biodiversität, Gewässerschutz, Imageverbesserung, Landschaftsbild, Wildtierschutz ……..
Was kann Biodiversität auf landw. Flächen noch fördern? z.B.: (angelehnt an AUM NRW, Niedersachsen und Greeningmaßnahmen) - Blühflächen - Gewässerrandbewirtschaftung – gestaltung - PSM-freie Randstreifen - Erntefreie Randsreifen - Getreide, Mais - Altgrasstreifen Grünland - Weitreihensaat Getreide mit extensiver Düngung - Lerchenfenster - Zwischenfruchtanbau
Getreidestoppeln stehenlassen
Ernteverzicht Getreide
Altgrasstreifen
Doppelter Saatreihenabstand Getreide
Lerchenfenster
Ackerrandstreifen extensiv genutzt Ohne PSM, reduzierte Düngung
Schaffung von Rohbodenflächen
Zwischenfruchtanbau
Zwischenfrucht mal anders? Besonders `bienenfreundliche` Spätblüher u.a.: Phacelia, Buchweizen, Lein, Malve, Alexandrinerklee
Fragen / Thesen zum Schluss • Wieviel Blüh,- Brachefläche brauchen wir für eine Erholung der Insekten- und Wildtierpopulation ……1% , 5% , 10 % der Ackerfläche ? • Wieviel Potential gibt es? freiwillig? mit Förderung? Reicht das? • Welche Insekten-/ Bienenarten kommen überhaupt vor? • Können Ackerflächen `Bed and Breakfast` für alle Tierarten bieten? • Was bringt das neue Greening ab 2021? Zielkonflikt: Produktion Nahrungsmittel – Naturschutz
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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