Mehrfamilienwohngebäude Kettenhofweg 128 60325 Frankfurt - Beschreibung der Fassadenflächen und Innenräume - Fastly
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Mehrfamilienwohngebäude Kettenhofweg 128 60325 Frankfurt Beschreibung der Fassadenflächen und Innenräume Foto: Werner Ott Stand: April 2021 Denkmalteam fmk Dipl.-Rest. Franziska Müller Röderbergweg 73
60314 Frankfurt am Ma
DENKMALTEAM f m k Beschreibung der Liegenschaft Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen Blatt Nr. 3 Maßnahme: Beschreibung Stand: 04/2021 Denkmalteam f m k Untersuchung | Restaurierung | Maßnahmenplanung Dipl.-Restauratorin Franziska Müller www.denkmalteam-fmk.de Wandmalereien & Objekte aus Stein Röderbergweg 73, 60314 Frankfurt am Main
DENKMALTEAM f m k Beschreibung der Liegenschaft Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen Blatt Nr. 4 Maßnahme: Beschreibung Stand: 04/2021 Inhaltsverzeichnis 1. Vorlauf .................................................................................................................................................................................. 4 1.1 Objektidentifikation ................................................................................................................................................. 4 1.3 Objektbeschreibung ................................................................................................................................................ 5 Allgemeine Beschreibung außen........................................................................................................................... 5 Allgemeine Beschreibung innen............................................................................................................................ 6 Stilelemente an der Fassade und kunstgeschichtliche Zuordnung ............................................................ 7 Wohngegend und architektonisch-geschichtlicher Kontext ........................................................................ 8 Zusätzliche Beschreibungen einzelner Elemente: ............................................................................................ 9 Denkmalteam f m k Untersuchung | Restaurierung | Maßnahmenplanung Dipl.-Restauratorin Franziska Müller www.denkmalteam-fmk.de Wandmalereien & Objekte aus Stein Röderbergweg 73, 60314 Frankfurt am Main
DENKMALTEAM f m k Beschreibung der Liegenschaft Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen Blatt Nr. 5 Maßnahme: Beschreibung Stand: 04/2021 1. Vorlauf 1.1 Objektidentifikation Land: Deutschland Bundesland: Hessen Stadt: Frankfurt am Main Gemarkung: Frankfurt am Main – Bezirk 17 (469) Flur: 248 Flurstück: 155/44 Objekt: Mehrfamilienwohngebäude Kettenhofweg 128 60325 Frankfurt am Main Bauleitung: Werner Ott Kettenhofweg 124, Frankfurt Bearbeitung: Denkmalteam fmk Dipl.- Rest. Franziska Müller Röderbergweg 73, Frankfurt am Main Art der Maßnahme: Beschreibung der Fassadenflächen und Innenräume Ausführung: April 2021 Denkmalteam f m k Untersuchung | Restaurierung | Maßnahmenplanung Dipl.-Restauratorin Franziska Müller www.denkmalteam-fmk.de Wandmalereien & Objekte aus Stein Röderbergweg 73, 60314 Frankfurt am Main
DENKMALTEAM f m k Beschreibung der Liegenschaft Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen Blatt Nr. 6 Maßnahme: Beschreibung Stand: 04/2021 1.3 Objektbeschreibung Allgemeine Beschreibung außen Das Gebäude mit Baujahr etwa 1905 liegt im Frankfurter Stadtteil Westend. Es handelt sich dabei um den noch erhaltenen linken Teil einer ehemaligen Zwillingsfassade. Die Bauzier und Fassadengliederung lagen bauzeitlich zur rechten Seite entlang des Kettenhofwegs gespiegelt vor. Dennoch wirkt die noch vorhandene Straßenfassade auch gefördert durch die Eingriffe und Zutaten der jüngsten Baumaßnahmen stimmig und vollständig. Der vier- bzw. einschließlich des zur Gewerbefläche umgestalteten Kellergeschosses fünfgeschossige Putzbau mit Mansardwalmdach zeigt sich in der Fassadengestaltung entsprechend seiner baustilistischen Zuordnung zum Jugendstil schlicht elegant. Typisch für die Epoche war der bewusste Verzicht auf absolute Symmetrie, was sich in der Anordnung und Gestaltung der Fenster zeigt. Gleichzeitig wurde jedoch durch die Wahl der Proportionen eine Ausgewogenheit erzielt. Die Straßenfassade liegt mit glatten Putzflächen und materialsichtigen Steinbauteilen aus einem rötlich-gelblichen fein- bis mittelkörnigen Sandstein, der die Fassade angenehm belebt, vor. Die Mittelachse der Straßenfassade wird betont durch einen zweigeschossigen Standerker mit Hohlkehlen entlang der vertikalen Kanten verziert mit einem Ecksporn am Ansatzpunkt auf Höhe des Hochparterre. Auf der Haube des Erkers ist eine Balkonfläche im 2.OG angelegt. Seitlich vom Erker schließen im Hochparterre und 1.OG weitere Balkone an den Standerker an. Bei den Balkonen auf der rechten Fassadenseite handelt es sich um Ergänzungen aus der Sanierung 2020, die zum einen zur Erhöhung des Wohnkomforts dienen und die gleichzeitig das ästhetische Erscheinungsbild der Fassade stimmig ergänzen. Dabei wurden die neuen Bauteile mit großem Aufwand wie beispielsweise im Fall der Balkonkonsolen durch Abformungen vom Bestand übernommen oder Neuteile so gewählt, sodass diese sich optisch in die Fassade nahtlos integrieren. So wurden zum Beispiel die Balkongitter mit stilisierten Blatt- oder Blütenelementen und Rundbögen verziert aus Originalbauteilen eines in Lindau abgebauten Brückengeländers von Friedrich von Thiersch, der sich als Kuppelbaumeister u.a. auch in Frankfurt und Wiesbaden bewährt hatte, eingebaut und so dem Balkonensemble ein verbindendes Zierelement verliehen. Auf der Gebäuderückseite wurden in der jüngsten Sanierung weitere Denkmalteam f m k Untersuchung | Restaurierung | Maßnahmenplanung Dipl.-Restauratorin Franziska Müller www.denkmalteam-fmk.de Wandmalereien & Objekte aus Stein Röderbergweg 73, 60314 Frankfurt am Main
DENKMALTEAM f m k Beschreibung der Liegenschaft Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen Blatt Nr. 7 Maßnahme: Beschreibung Stand: 04/2021 Balkonflächen als moderne Metallkonstruktionen mit großzügigen Flächen angelegt, die weiter den Wohnkomfort heben. Die Fenstergewände der Straßenfassade sind schlicht profiliert und je Geschoss in vom Grundmotiv variierenden Verzierungen und je Achse in verschiedenen Formen gestaltet. Die Fensterreihe im Hochparterre sowie die mittlere Fensterachse wurden als Rund- bzw. Segmentbogenfenster konstruiert. In der rechten Fensterachse liegen Drillingsfenster vor, welches im Hochparterre zudem die Anlehnung an ein Venezianisches Fenster verbunden mit dem Motiv des Omegabogens findet. Der mit einem Rundbogenvordach ausgestattete Zugang zum Gebäude liegt entlang der Zufahrt an der Nebenfassade und führt direkt in das innenliegende Treppenhaus. Das Vordach ist verglast und seitlich mit Konsolgittern versehen, die mit stilisierten Blattranken im Stil der Bauzeit dekoriert sind. Allgemeine Beschreibung innen Vom Treppenhaus gelangt man in die einzelnen Etagen des Gebäudes. Durch die Eingriffe der jüngsten Baumaßnahmen wurde dabei von Grund auf das Gebäude mit einem gehobenen Wohnkomfort ausgestattet. Gleichzeitig lag der Fokus auf einer modernen technischen Ausstattung, die sich spielend mit einer hochwertigen Gestaltung verbindet, die der bauzeitlichen Stilepoche des Jugendstils entspricht. Alle Ausstattungselemente wurden mit Blick auf ihre Langlebigkeit und Nachhaltigkeit gewählt. Das Gebäude wurde mit einem Aufzug ausgestattet, der neben dem Treppenaufgang alle Etagen miteinander verbindet. Bei der Planung der Ausstattung für Strom und EDV wurde an die heute bereits stark gestiegenen und zukünftig weiter steigenden Ansprüche gedacht. Unter anderem wurde dazu für die Gewerbeeinheit im Souterrain bereits ein entsprechend dimensionierter und separat belüfteter Serverraum eingerichtet. Die Räume im Souterrain wurden durch Lichtschächte und bodenlange Fenster in moderne, helle Räume verwandelt, die durch die Teilung mit Glaswänden einen zusätzlich leichten und offenen Charakter erhalten haben. Die bei den Maßnahmen freigelegten Mauerwerksflächen wurden wegen des guten Erhaltungszustands als Sichtmauerwerk gestaltet, was die Räume zusätzlich belebt. Im Mauerwerk sind mehrere Entlastungsbögen und auch Spoliensteine zu entdecken, die den angenehmen Rhythmus des Schichtmauerwerks spielerisch auflockern. Denkmalteam f m k Untersuchung | Restaurierung | Maßnahmenplanung Dipl.-Restauratorin Franziska Müller www.denkmalteam-fmk.de Wandmalereien & Objekte aus Stein Röderbergweg 73, 60314 Frankfurt am Main
DENKMALTEAM f m k Beschreibung der Liegenschaft Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen Blatt Nr. 8 Maßnahme: Beschreibung Stand: 04/2021 In den oberen Etagen sind Wohnungen mit unterschiedlichen Grundrissflächen und -größen eingerichtet. Hier treffen sich hoher Wohnkomfort mit der Bauzeit typischen Innenausstattung aufeinander. Die Bäder und Küchenräume sind hochwertig mit viel Liebe zum Detail ausgestattet. Die Gestaltung fällt dabei hell, schlicht und modern aus. Die Wohnräume hingegen entsprechen gestalterisch der Bauzeit im gehobenen Niveau. Die Böden sind mit einem neuen Fischgrätparkett aus Spessarteiche belegt. Die Türen und deren Beschläge sind im einheitlichen Design passend zur vollständig neu eingebrachten Stuckausstattung gewählt. Die Türen sind in der Achse entlang der Straßenansicht als beidläufige innenliegende Schiebetüren gestaltet. Die übrigen Türen sind je nach Dimension zwei- oder einflügelig gestaltet. Die Stuckausstattung ist entsprechend der jeweiligen Raumgröße und -lage in verschiedenen Varianten ausgeführt. Wie zur Bauzeit typisch sind die zur Straße liegenden Räume mit besonders umfassenden und figürlichen Elementen versehen. Dabei wurde großer Wert auf den Einsatz von Ornamente des Jugendstils gelegt, die aus verschiedenen Vergleichsobjekten herangezogen wurden, die sowohl figürlich in Form von Masken als auch stilisiert mit Darstellung von Blüten und Blättern gewählt wurden. Stilelemente an der Fassade und kunstgeschichtliche Zuordnung Bei der bauzeitlichen Gestaltung der Außenhülle wurde vorrangig die Straßenfassade mit verzierenden Elementen ausgestattet und dabei die Formsprache des Jugendstils aufgenommen. Die Fenster- und Türstürze der Beletage im 1.OG betonen mit der sehr schlicht geschwungenen Linie die klarste stilistische Zuordnung mit dem für die Epoche wichtigsten Zierelement. Den Jugendstil grundsätzlich verbindendes Ideal war die bewusste Abkehr von den historischen Formen. Daher entwickelte sich die Kurve vorrangig als großzügig geschwungene, bewegte Form zum wichtigste Element, die entgegen der vorherigen Stile vom reinen Oval in die Hyperbelform überging oder vollkommen gelöst von geometrischen Formen frei und von der Natur inspiriert gewählt wurde. Die Gestaltung der Fensterlaibungen im 1.OG stellen einen fließenden Übergang zwischen dem seitlichen Viertelstab und der flachen Hyperbelkurve oder auch Welle im Sturz. Das zweite wichtige Gestaltungselement an der Fassade, welches den Symbolismus dieser Zeit aufnimmt und einen deutlich regionalen Bezug darstellt, ist der Omegabogen um das Fenster am Denkmalteam f m k Untersuchung | Restaurierung | Maßnahmenplanung Dipl.-Restauratorin Franziska Müller www.denkmalteam-fmk.de Wandmalereien & Objekte aus Stein Röderbergweg 73, 60314 Frankfurt am Main
DENKMALTEAM f m k Beschreibung der Liegenschaft Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen Blatt Nr. 9 Maßnahme: Beschreibung Stand: 04/2021 Standerker im 1.OG, angedeutet auch im Drillingsfenster im Hochparterre zu finden. Der Omegabogen ist wiederkehrendes Motiv bei drei von Joseph Maria Olbrich entworfenen und 1901 in der damals noch ganz neuen Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe in Darmstadt erbauten Gebäuden (Ernst- Ludwig-Haus sowie Kleinem und Großem Haus Glückert). Dabei stellte die Omegaform den Blick nach vorne dar, statt zurück zum Anfang zu blicken, wie zuvor der Historismus. Als drittes wichtiges den Jugendstil vertretendes Stilelement finden sich üppig florale Verzierungen an der Fassade, die die natürliche Wellenform der dargestellten Blätter, Beeren und Blüten betont. Auch der Kontrast zwischen glatter Fläche und üppig konzentrierter Ornamentik ist typisch für die Stilepoche. Dies spiegelt sich in der Gestaltung der Ziersteine an den Konsolen, dem Zierstein in der Eckquaderung und rund um dem Omegabogen wieder. Das historische Geländer entlang der Umfassungsmauer hat sich nicht erhalten. Um das Erscheinungsbild der Straßenfassade jedoch stimmig zu ergänzen, wurde ein Stahlzaun geplant, der sich gestalterisch an die Bauzeit anlehnt. Dabei wurden historische Zaunelemente integriert, die eine stilisierte Meanderform andeuten und Bezug auf die geometrische Omegaform nehmen. Zudem sind die Meander auch unter den Zierelementen des von Friedrich von Tiersch entworfenen Haus Reinemann in München wiederzufinden. Wohngegend und architektonisch-geschichtlicher Kontext Die Liegenschaft liegt im Frankfurter Stadtteil Westend. Hier treffen verschiedene Welten und Zeiten zusammen, was sich auch im architektonischen Bild widerspiegelt. Die ursprüngliche Gestaltung des Gebäudes als gespiegelte Zwillingsfassade, die durch die Niederlegung des rechten Gebäudeteils, die nach der Zerstörung im Krieg erforderlich wurde, heute nicht mehr erhalten ist, findet sich unter den in der Umgebung u.a. im Kettenhofweg selbst noch zahlreich vorhandenen Gebäuden wieder, bei denen die Zwillingsfassaden noch erhalten sind. Die Gegend um das Gebäude ist mit zahlreichen Grünflächen gespickt, darunter auch der Frankfurter Palmengarten. Zudem liegen das Senckenbergmuseum für Naturkunde, die Alte Oper und die Frankfurter Festhalle als wichtige Kulturhäuser aber auch architektonisch wichtige Gebäude, nah. In unmittelbarer Nachbarschaft des Gebäudes liegt zudem eines der 23 Gebäude, die von Architekt und Designer Ferdinand Kramer entworfenen wurden, der zwischen 1952 und 1964 Baudirektor der Frankfurter Uni war. Stilistisch stellen die beiden Gebäude jeweils den Gegenentwurf zur Architektur und Ideologie der Nazizeit dar. Denkmalteam f m k Untersuchung | Restaurierung | Maßnahmenplanung Dipl.-Restauratorin Franziska Müller www.denkmalteam-fmk.de Wandmalereien & Objekte aus Stein Röderbergweg 73, 60314 Frankfurt am Main
DENKMALTEAM f m k Beschreibung der Liegenschaft Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen Blatt Nr. 10 Maßnahme: Beschreibung Stand: 04/2021 Das Gebäude des Jugendstils bildet dabei ein Abbild des aufstrebenden, verspielten Geists jener Zeit, der in der NS-Zeit gezielt zu beseitigen versucht wurde. Beim dem Nachbargebäude mit Baujahr 1953- 54 handelt es sich dagegen und ein eine Architektur, die nach dem durchlittenen Nationalsozialismus vor allem Teil der Vision des „anderen Deutschlands“ vertrat und zur für den damaligen politischen und geistigen Wandel als signifikant galt. Bei dem Nachbargebäude handelt es sich um einen rechteckigen Flachdachbau in Skellettbauweise, welches auch nach heutigem Bemessen eine allenfalls heitere Nüchternheit besitzt. Viel eher jedoch wird und wurde die radikale Schlichtheit - zu Kramers großer Freude - kritisiert. Die hellen und transparent wirkenden Räume jeder der Unicampus-Gebäude von Kramer waren mit dem Ziel der „Abkehr zur dunklen Studierstube“ konzipiert und sind zudem vom Geist der „demokratischen Architektur“ der 50er Jahre geleitet. Dem Gebäude sind auch die Einflüsse aus Kramers Zeit als Mitarbeiter von Ernst May im Projekt Neues Frankfurt abzulesen. Ferdinand Kramer, selbst gebürtiger Frankfurter, wurde durch den damaligen Universitätsdirektor Max Horkheimer zum Baudirektor der Universität berufen. Horkheimer und Kramer hatten sich in der Zeit ihrer Emigration in den USA während des NS-Regimes kennengelernt. Mit seinen klaren Designvorstellungen und seiner kompromisslosen Haltung gegenüber dem Stadtplanungsamt, handelte sich Kramer zeitweise Schwierigkeiten ein. Seiner Meinung nach sollte nur das Universitätsbauamt gemeinsam mit den Institutsleitern Einfluss auf die Neustrukturierung haben. Mit dieser Vorgehensweise stellte er sicher, dass seine Vision der neuen Universität mit einer klaren Handschrift ausgeführt wurde, wofür ihm schlussendlich große Anerkennung zuteil wurde. Dabei entging er auch dem Einfluss des damals zwischenzeitlich als Baudezernent eingesetzten Adolf Miersch, der noch kurz zuvor in Zeiten des NS-Regimes in Frankfurt für die Erstellung der Liste von Gebäude zur städtischen Zwangsenteignung befüllt und geführt hatte. Mit der unmittelbaren Nähe zum Universitätscampus aber auch der Messehalle treffen im Westend studentisches Leben und gehobene Wohngegend in einer attraktive Mischung zusammen. Der Kontrast ist Programm und spiegelt sich auch im architektonischen Bild des Stadtteils wieder. Zusätzliche Beschreibungen einzelner Elemente: • Haustüre Laibung mit umlaufendem Dreiviertelstab Denkmalteam f m k Untersuchung | Restaurierung | Maßnahmenplanung Dipl.-Restauratorin Franziska Müller www.denkmalteam-fmk.de Wandmalereien & Objekte aus Stein Röderbergweg 73, 60314 Frankfurt am Main
DENKMALTEAM f m k Beschreibung der Liegenschaft Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen Blatt Nr. 11 Maßnahme: Beschreibung Stand: 04/2021 mit einfach profiliertem Segmentbogen überwölbt, wegen Gebäudeversprung nur einseitig mit geschweifter Konsole ausgestattet • Konsole Balkon Darstellung einer geschweiften Konsole mit Verlauf mit Schneckenvolute, die von Pflanzen umrankt wird glatt gearbeitete Seitenflächen und Hohlkehle entlang der aufstrebenden Kanten rankenden Pflanzenteilen mit Ästen entlang der Hohlkehle sowie Blüten, Beeren und Blätter (Lorbeer?) an der oberen Ansichtsfläche • Fenster 1.OG Übergang des seitlich in der Laibung vorliegenden Viertelstabs in eine flache Hyperbelkurve oder auch Welle im Sturz • Omegafenster Fensterlaibung umlaufender Dreiviertelstab Umrahmung der Fensterlaibung mit Dreiviertelkreis in Anlehnung an das Omegazeichnen Zwickelräume zwischen Omegakreis und Fensterlaibung sowie der Spandrille (Dreieckszwickel) verziert mit rankenden Blüten und Blättern. • Türen innen Rahmen-Füllung-Konstruktion mit vier Kassettenflächen • Stuckdecke 1 Stuckrosette mit gleichschenkligem Kreuz als Grundfläche umlaufendes wenig profiliertes Stuckband mit Ornamentflächen in den Mittelpunkten oder auf Höhe der Kreuzarme Motiv stilisierte Rosenblüten und Blätter im Macintosh-Stil oder auch Glasgower Rose • Stuckdecke 2 Schlichte Gestaltung mit breitem umlaufenden Band und leicht profilierter Leiste entlang des Wandanschlusses Denkmalteam f m k Untersuchung | Restaurierung | Maßnahmenplanung Dipl.-Restauratorin Franziska Müller www.denkmalteam-fmk.de Wandmalereien & Objekte aus Stein Röderbergweg 73, 60314 Frankfurt am Main
DENKMALTEAM f m k Beschreibung der Liegenschaft Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen Blatt Nr. 12 Maßnahme: Beschreibung Stand: 04/2021 parallel laufendes Stabbündelprofil • Stuckdecke 3 umlaufendes Band mit vereinzelten meanderförmigen Schlaufen Lorbeerkranzmotiv an den Eckornamenten • Stuckrosette 4 runde Rosette mit aus dem Zentrum rankenden Zweig- und Blütenmotiv • Türbekrönung Hausflur barocksierte Türbekrönung mit konvex-konkav-geschwungenen Profilen, umrankt von frei gestalteten Blütenmotiv • Kapitell kubische Grundform, Jugendstil Festonmotiv mit Blütengirlanden und hängenden Fahnen • Sichtmauerwerk Unregelmäßiges Schichtmauerwerk mit Spoliensteinen und Entlastungsbögen • Fassade Ornamentmotiv 1 schlicht geschwungenen Linie als klarste stilistische Zuordnung mit dem für die Epoche wichtigsten Zierelement „Kurve“ großzügig geschwungene, bewegte Form entgegen der vorherigen Stile vom reinen Oval hin zur Hyperbelform oder sogar vollkommen gelöst von geometrischen Formen auch als Welle • Fassade Ornamentmotiv 2 Omegabogen als stellvertretendes Element für den Symbolismus regionalen Bezug zu Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe in Darmstadt an von Joseph Maria Olbrich entworfenen 1901 entstandenen Gebäuden (Ernst-Ludwig-Haus sowie Kleinem und Großem Haus Glückert) Omegaform steht für den Blick nach vorne Denkmalteam f m k Untersuchung | Restaurierung | Maßnahmenplanung Dipl.-Restauratorin Franziska Müller www.denkmalteam-fmk.de Wandmalereien & Objekte aus Stein Röderbergweg 73, 60314 Frankfurt am Main
DENKMALTEAM f m k Beschreibung der Liegenschaft Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen Blatt Nr. 13 Maßnahme: Beschreibung Stand: 04/2021 • Fassade Ornamentmotiv 3 Üppige florale Verzierung, die die natürliche Wellenform der dargestellten Blätter, Beeren und Blüten betont mit Kontrast zwischen glatter Fläche und üppig konzentrierter Ornamentik • Traufgesims in Planung: Montage eines Zahnfrieses entlang des Traufbretts zur ästhetischen Kaschierung und Ergänzung des glatten Gesimsbretts • Türpfosten Treppenhaus in Planung: Montage Drache/ Greif/ Sphinx/ Chimäre aus Renaissancezeit als Treppenpfosten im Eingangsbereich • Haustür in Planung: Montage zweier Fenstergitter entsprechend des Jugendstil mit frei geschwungenen Pflanzenranken und Blüten Denkmalteam f m k Untersuchung | Restaurierung | Maßnahmenplanung Dipl.-Restauratorin Franziska Müller www.denkmalteam-fmk.de Wandmalereien & Objekte aus Stein Röderbergweg 73, 60314 Frankfurt am Main
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