Mehrfamilienwohngebäude Kettenhofweg 128 60325 Frankfurt - Beschreibung der Fassadenflächen und Innenräume - Fastly

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Mehrfamilienwohngebäude Kettenhofweg 128 60325 Frankfurt - Beschreibung der Fassadenflächen und Innenräume - Fastly
Mehrfamilienwohngebäude
                           Kettenhofweg 128

                            60325 Frankfurt

                              Beschreibung
                   der Fassadenflächen und Innenräume

Foto: Werner Ott

                                     Stand:
                                   April 2021

                               Denkmalteam fmk
                           Dipl.-Rest. Franziska Müller

                               Röderbergweg 73
60314 Frankfurt am Ma
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Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen                     Blatt Nr. 3
Maßnahme: Beschreibung                                                                                Stand: 04/2021

Denkmalteam f m k         Untersuchung | Restaurierung | Maßnahmenplanung            Dipl.-Restauratorin Franziska Müller
www.denkmalteam-fmk.de    Wandmalereien & Objekte aus Stein                   Röderbergweg 73, 60314 Frankfurt am Main
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Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen                                                                                    Blatt Nr. 4
Maßnahme: Beschreibung                                                                                                                                               Stand: 04/2021

Inhaltsverzeichnis

1. Vorlauf .................................................................................................................................................................................. 4

     1.1 Objektidentifikation ................................................................................................................................................. 4

     1.3 Objektbeschreibung ................................................................................................................................................ 5

          Allgemeine Beschreibung außen........................................................................................................................... 5
          Allgemeine Beschreibung innen............................................................................................................................ 6

          Stilelemente an der Fassade und kunstgeschichtliche Zuordnung ............................................................ 7

          Wohngegend und architektonisch-geschichtlicher Kontext ........................................................................ 8

          Zusätzliche Beschreibungen einzelner Elemente: ............................................................................................ 9

Denkmalteam f m k                               Untersuchung | Restaurierung | Maßnahmenplanung                                           Dipl.-Restauratorin Franziska Müller
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Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen                      Blatt Nr. 5
Maßnahme: Beschreibung                                                                                 Stand: 04/2021

1. Vorlauf
1.1 Objektidentifikation

Land:                                   Deutschland

Bundesland:                             Hessen

Stadt:                                  Frankfurt am Main
Gemarkung:                              Frankfurt am Main – Bezirk 17 (469)

Flur:                                   248

Flurstück:                              155/44

Objekt:                                 Mehrfamilienwohngebäude
                                        Kettenhofweg 128

                                        60325 Frankfurt am Main

Bauleitung:                             Werner Ott
                                        Kettenhofweg 124, Frankfurt

Bearbeitung:                            Denkmalteam fmk

                                        Dipl.- Rest. Franziska Müller
                                        Röderbergweg 73, Frankfurt am Main

Art der Maßnahme:                       Beschreibung der Fassadenflächen und Innenräume

Ausführung:                             April 2021

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Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen                     Blatt Nr. 6
Maßnahme: Beschreibung                                                                                Stand: 04/2021

1.3 Objektbeschreibung

Allgemeine Beschreibung außen

Das Gebäude mit Baujahr etwa 1905 liegt im Frankfurter Stadtteil Westend.

Es handelt sich dabei um den noch erhaltenen linken Teil einer ehemaligen Zwillingsfassade. Die

Bauzier und Fassadengliederung lagen bauzeitlich zur rechten Seite entlang des Kettenhofwegs

gespiegelt vor. Dennoch wirkt die noch vorhandene Straßenfassade auch gefördert durch die Eingriffe
und Zutaten der jüngsten Baumaßnahmen stimmig und vollständig.
Der vier- bzw. einschließlich des zur Gewerbefläche umgestalteten Kellergeschosses fünfgeschossige

Putzbau mit Mansardwalmdach zeigt sich in der Fassadengestaltung entsprechend seiner
baustilistischen Zuordnung zum Jugendstil schlicht elegant. Typisch für die Epoche war der bewusste
Verzicht auf absolute Symmetrie, was sich in der Anordnung und Gestaltung der Fenster zeigt.

Gleichzeitig wurde jedoch durch die Wahl der Proportionen eine Ausgewogenheit erzielt.

Die Straßenfassade liegt mit glatten Putzflächen und materialsichtigen Steinbauteilen aus einem

rötlich-gelblichen fein- bis mittelkörnigen Sandstein, der die Fassade angenehm belebt, vor.

Die Mittelachse der Straßenfassade wird betont durch einen zweigeschossigen Standerker mit

Hohlkehlen entlang der vertikalen Kanten verziert mit einem Ecksporn am Ansatzpunkt auf Höhe des

Hochparterre. Auf der Haube des Erkers ist eine Balkonfläche im 2.OG angelegt. Seitlich vom Erker

schließen im Hochparterre und 1.OG weitere Balkone an den Standerker an. Bei den Balkonen auf der
rechten Fassadenseite handelt es sich um Ergänzungen aus der Sanierung 2020, die zum einen zur
Erhöhung des Wohnkomforts dienen und die gleichzeitig das ästhetische Erscheinungsbild der Fassade

stimmig ergänzen. Dabei wurden die neuen Bauteile mit großem Aufwand wie beispielsweise im Fall

der Balkonkonsolen durch Abformungen vom Bestand übernommen oder Neuteile so gewählt, sodass
diese sich optisch in die Fassade nahtlos integrieren. So wurden zum Beispiel die Balkongitter mit

stilisierten Blatt- oder Blütenelementen und Rundbögen verziert aus Originalbauteilen eines in Lindau

abgebauten Brückengeländers von Friedrich von Thiersch, der sich als Kuppelbaumeister u.a. auch in

Frankfurt und Wiesbaden bewährt hatte, eingebaut und so dem Balkonensemble ein verbindendes
Zierelement verliehen. Auf der Gebäuderückseite wurden in der jüngsten Sanierung weitere

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Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen                      Blatt Nr. 7
Maßnahme: Beschreibung                                                                                 Stand: 04/2021

Balkonflächen als moderne Metallkonstruktionen mit großzügigen Flächen angelegt, die weiter den
Wohnkomfort heben.

Die Fenstergewände der Straßenfassade sind schlicht profiliert und je Geschoss in vom Grundmotiv

variierenden Verzierungen und je Achse in verschiedenen Formen gestaltet. Die Fensterreihe im

Hochparterre sowie die mittlere Fensterachse wurden als Rund- bzw. Segmentbogenfenster
konstruiert. In der rechten Fensterachse liegen Drillingsfenster vor, welches im Hochparterre zudem die

Anlehnung an ein Venezianisches Fenster verbunden mit dem Motiv des Omegabogens findet.

Der mit einem Rundbogenvordach ausgestattete Zugang zum Gebäude liegt entlang der Zufahrt an
der Nebenfassade und führt direkt in das innenliegende Treppenhaus. Das Vordach ist verglast und
seitlich mit Konsolgittern versehen, die mit stilisierten Blattranken im Stil der Bauzeit dekoriert sind.

Allgemeine Beschreibung innen

Vom Treppenhaus gelangt man in die einzelnen Etagen des Gebäudes. Durch die Eingriffe der

jüngsten Baumaßnahmen wurde dabei von Grund auf das Gebäude mit einem gehobenen
Wohnkomfort ausgestattet. Gleichzeitig lag der Fokus auf einer modernen technischen Ausstattung,

die sich spielend mit einer hochwertigen Gestaltung verbindet, die der bauzeitlichen Stilepoche des

Jugendstils entspricht. Alle Ausstattungselemente wurden mit Blick auf ihre Langlebigkeit und

Nachhaltigkeit gewählt.

Das Gebäude wurde mit einem Aufzug ausgestattet, der neben dem Treppenaufgang alle Etagen
miteinander verbindet.
Bei der Planung der Ausstattung für Strom und EDV wurde an die heute bereits stark gestiegenen und

zukünftig weiter steigenden Ansprüche gedacht. Unter anderem wurde dazu für die Gewerbeeinheit im

Souterrain bereits ein entsprechend dimensionierter und separat belüfteter Serverraum eingerichtet.
Die Räume im Souterrain wurden durch Lichtschächte und bodenlange Fenster in moderne, helle

Räume verwandelt, die durch die Teilung mit Glaswänden einen zusätzlich leichten und offenen

Charakter erhalten haben. Die bei den Maßnahmen freigelegten Mauerwerksflächen wurden wegen

des guten Erhaltungszustands als Sichtmauerwerk gestaltet, was die Räume zusätzlich belebt. Im
Mauerwerk sind mehrere Entlastungsbögen und auch Spoliensteine zu entdecken, die den
angenehmen Rhythmus des Schichtmauerwerks spielerisch auflockern.

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Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen                         Blatt Nr. 8
Maßnahme: Beschreibung                                                                                    Stand: 04/2021

In den oberen Etagen sind Wohnungen mit unterschiedlichen Grundrissflächen und -größen
eingerichtet. Hier treffen sich hoher Wohnkomfort mit der Bauzeit typischen Innenausstattung

aufeinander.

Die Bäder und Küchenräume sind hochwertig mit viel Liebe zum Detail ausgestattet. Die Gestaltung

fällt dabei hell, schlicht und modern aus.

Die Wohnräume hingegen entsprechen gestalterisch der Bauzeit im gehobenen Niveau. Die Böden
sind mit einem neuen Fischgrätparkett aus Spessarteiche belegt.

Die Türen und deren Beschläge sind im einheitlichen Design passend zur vollständig neu
eingebrachten Stuckausstattung gewählt. Die Türen sind in der Achse entlang der Straßenansicht als

beidläufige innenliegende Schiebetüren gestaltet. Die übrigen Türen sind je nach Dimension zwei-
oder einflügelig gestaltet.
Die Stuckausstattung ist entsprechend der jeweiligen Raumgröße und -lage in verschiedenen

Varianten ausgeführt. Wie zur Bauzeit typisch sind die zur Straße liegenden Räume mit besonders

umfassenden und figürlichen Elementen versehen. Dabei wurde großer Wert auf den Einsatz von

Ornamente des Jugendstils gelegt, die aus verschiedenen Vergleichsobjekten herangezogen wurden,
die sowohl figürlich in Form von Masken als auch stilisiert mit Darstellung von Blüten und Blättern

gewählt wurden.

Stilelemente an der Fassade und kunstgeschichtliche Zuordnung

Bei der bauzeitlichen Gestaltung der Außenhülle wurde vorrangig die Straßenfassade mit verzierenden

Elementen ausgestattet und dabei die Formsprache des Jugendstils aufgenommen.
Die Fenster- und Türstürze der Beletage im 1.OG betonen mit der sehr schlicht geschwungenen Linie
die klarste stilistische Zuordnung mit dem für die Epoche wichtigsten Zierelement. Den Jugendstil

grundsätzlich verbindendes Ideal war die bewusste Abkehr von den historischen Formen. Daher

entwickelte sich die Kurve vorrangig als großzügig geschwungene, bewegte Form zum wichtigste
Element, die entgegen der vorherigen Stile vom reinen Oval in die Hyperbelform überging oder

vollkommen gelöst von geometrischen Formen frei und von der Natur inspiriert gewählt wurde. Die

Gestaltung der Fensterlaibungen im 1.OG stellen einen fließenden Übergang zwischen dem seitlichen

Viertelstab und der flachen Hyperbelkurve oder auch Welle im Sturz.
Das zweite wichtige Gestaltungselement an der Fassade, welches den Symbolismus dieser Zeit
aufnimmt und einen deutlich regionalen Bezug darstellt, ist der Omegabogen um das Fenster am

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Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen                     Blatt Nr. 9
Maßnahme: Beschreibung                                                                                Stand: 04/2021

Standerker im 1.OG, angedeutet auch im Drillingsfenster im Hochparterre zu finden. Der Omegabogen
ist wiederkehrendes Motiv bei drei von Joseph Maria Olbrich entworfenen und 1901 in der damals

noch ganz neuen Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe in Darmstadt erbauten Gebäuden (Ernst-

Ludwig-Haus sowie Kleinem und Großem Haus Glückert). Dabei stellte die Omegaform den Blick nach

vorne dar, statt zurück zum Anfang zu blicken, wie zuvor der Historismus.

Als drittes wichtiges den Jugendstil vertretendes Stilelement finden sich üppig florale Verzierungen an
der Fassade, die die natürliche Wellenform der dargestellten Blätter, Beeren und Blüten betont. Auch

der Kontrast zwischen glatter Fläche und üppig konzentrierter Ornamentik ist typisch für die
Stilepoche. Dies spiegelt sich in der Gestaltung der Ziersteine an den Konsolen, dem Zierstein in der

Eckquaderung und rund um dem Omegabogen wieder.
Das historische Geländer entlang der Umfassungsmauer hat sich nicht erhalten. Um das
Erscheinungsbild der Straßenfassade jedoch stimmig zu ergänzen, wurde ein Stahlzaun geplant, der

sich gestalterisch an die Bauzeit anlehnt. Dabei wurden historische Zaunelemente integriert, die eine

stilisierte Meanderform andeuten und Bezug auf die geometrische Omegaform nehmen. Zudem sind

die Meander auch unter den Zierelementen des von Friedrich von Tiersch entworfenen Haus
Reinemann in München wiederzufinden.

Wohngegend und architektonisch-geschichtlicher Kontext

Die Liegenschaft liegt im Frankfurter Stadtteil Westend. Hier treffen verschiedene Welten und Zeiten

zusammen, was sich auch im architektonischen Bild widerspiegelt.

Die ursprüngliche Gestaltung des Gebäudes als gespiegelte Zwillingsfassade, die durch die
Niederlegung des rechten Gebäudeteils, die nach der Zerstörung im Krieg erforderlich wurde, heute
nicht mehr erhalten ist, findet sich unter den in der Umgebung u.a. im Kettenhofweg selbst noch

zahlreich vorhandenen Gebäuden wieder, bei denen die Zwillingsfassaden noch erhalten sind.

Die Gegend um das Gebäude ist mit zahlreichen Grünflächen gespickt, darunter auch der Frankfurter
Palmengarten. Zudem liegen das Senckenbergmuseum für Naturkunde, die Alte Oper und die

Frankfurter Festhalle als wichtige Kulturhäuser aber auch architektonisch wichtige Gebäude, nah.

In unmittelbarer Nachbarschaft des Gebäudes liegt zudem eines der 23 Gebäude, die von Architekt

und Designer Ferdinand Kramer entworfenen wurden, der zwischen 1952 und 1964 Baudirektor der
Frankfurter Uni war. Stilistisch stellen die beiden Gebäude jeweils den Gegenentwurf zur Architektur
und Ideologie der Nazizeit dar.

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Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen                        Blatt Nr. 10
Maßnahme: Beschreibung                                                                                    Stand: 04/2021

Das Gebäude des Jugendstils bildet dabei ein Abbild des aufstrebenden, verspielten Geists jener Zeit,
der in der NS-Zeit gezielt zu beseitigen versucht wurde. Beim dem Nachbargebäude mit Baujahr 1953-

54 handelt es sich dagegen und ein eine Architektur, die nach dem durchlittenen Nationalsozialismus

vor allem Teil der Vision des „anderen Deutschlands“ vertrat und zur für den damaligen politischen

und geistigen Wandel als signifikant galt. Bei dem Nachbargebäude handelt es sich um einen

rechteckigen Flachdachbau in Skellettbauweise, welches auch nach heutigem Bemessen eine allenfalls
heitere Nüchternheit besitzt. Viel eher jedoch wird und wurde die radikale Schlichtheit - zu Kramers

großer Freude - kritisiert.
Die hellen und transparent wirkenden Räume jeder der Unicampus-Gebäude von Kramer waren mit

dem Ziel der „Abkehr zur dunklen Studierstube“ konzipiert und sind zudem vom Geist der
„demokratischen Architektur“ der 50er Jahre geleitet. Dem Gebäude sind auch die Einflüsse aus
Kramers Zeit als Mitarbeiter von Ernst May im Projekt Neues Frankfurt abzulesen.

Ferdinand Kramer, selbst gebürtiger Frankfurter, wurde durch den damaligen Universitätsdirektor Max

Horkheimer zum Baudirektor der Universität berufen. Horkheimer und Kramer hatten sich in der Zeit

ihrer Emigration in den USA während des NS-Regimes kennengelernt. Mit seinen klaren
Designvorstellungen und seiner kompromisslosen Haltung gegenüber dem Stadtplanungsamt,

handelte sich Kramer zeitweise Schwierigkeiten ein. Seiner Meinung nach sollte nur das

Universitätsbauamt gemeinsam mit den Institutsleitern Einfluss auf die Neustrukturierung haben. Mit

dieser Vorgehensweise stellte er sicher, dass seine Vision der neuen Universität mit einer klaren

Handschrift ausgeführt wurde, wofür ihm schlussendlich große Anerkennung zuteil wurde. Dabei
entging er auch dem Einfluss des damals zwischenzeitlich als Baudezernent eingesetzten Adolf

Miersch, der noch kurz zuvor in Zeiten des NS-Regimes in Frankfurt für die Erstellung der Liste von

Gebäude zur städtischen Zwangsenteignung befüllt und geführt hatte.
Mit der unmittelbaren Nähe zum Universitätscampus aber auch der Messehalle treffen im Westend
studentisches Leben und gehobene Wohngegend in einer attraktive Mischung zusammen. Der

Kontrast ist Programm und spiegelt sich auch im architektonischen Bild des Stadtteils wieder.

Zusätzliche Beschreibungen einzelner Elemente:

• Haustüre
  Laibung mit umlaufendem Dreiviertelstab

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Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen                    Blatt Nr. 11
Maßnahme: Beschreibung                                                                                Stand: 04/2021

  mit einfach profiliertem Segmentbogen überwölbt, wegen Gebäudeversprung nur einseitig mit
  geschweifter Konsole ausgestattet

• Konsole Balkon

  Darstellung einer geschweiften Konsole mit Verlauf mit Schneckenvolute, die von Pflanzen umrankt

  wird
  glatt gearbeitete Seitenflächen und Hohlkehle entlang der aufstrebenden Kanten

  rankenden Pflanzenteilen mit Ästen entlang der Hohlkehle sowie Blüten, Beeren und Blätter
  (Lorbeer?) an der oberen Ansichtsfläche

• Fenster 1.OG
  Übergang des seitlich in der Laibung vorliegenden Viertelstabs in eine flache Hyperbelkurve oder

  auch Welle im Sturz

• Omegafenster
  Fensterlaibung umlaufender Dreiviertelstab

  Umrahmung der Fensterlaibung mit Dreiviertelkreis in Anlehnung an das Omegazeichnen

  Zwickelräume zwischen Omegakreis und Fensterlaibung sowie der Spandrille (Dreieckszwickel)

  verziert mit rankenden Blüten und Blättern.

• Türen innen

  Rahmen-Füllung-Konstruktion mit vier Kassettenflächen

• Stuckdecke 1
  Stuckrosette mit gleichschenkligem Kreuz als Grundfläche

  umlaufendes wenig profiliertes Stuckband mit Ornamentflächen in den Mittelpunkten oder auf Höhe

  der Kreuzarme

  Motiv stilisierte Rosenblüten und Blätter im Macintosh-Stil oder auch Glasgower Rose

• Stuckdecke 2
  Schlichte Gestaltung mit breitem umlaufenden Band und leicht profilierter Leiste entlang des

  Wandanschlusses

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Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen                      Blatt Nr. 12
Maßnahme: Beschreibung                                                                                  Stand: 04/2021

  parallel laufendes Stabbündelprofil

• Stuckdecke 3

  umlaufendes Band mit vereinzelten meanderförmigen Schlaufen

  Lorbeerkranzmotiv an den Eckornamenten

• Stuckrosette 4

  runde Rosette mit aus dem Zentrum rankenden Zweig- und Blütenmotiv

• Türbekrönung Hausflur
  barocksierte Türbekrönung mit konvex-konkav-geschwungenen Profilen, umrankt von frei
  gestalteten Blütenmotiv

• Kapitell

  kubische Grundform, Jugendstil Festonmotiv mit Blütengirlanden und hängenden Fahnen

• Sichtmauerwerk

  Unregelmäßiges Schichtmauerwerk mit Spoliensteinen und Entlastungsbögen

• Fassade Ornamentmotiv 1
  schlicht geschwungenen Linie als klarste stilistische Zuordnung mit dem für die Epoche wichtigsten

  Zierelement „Kurve“

  großzügig geschwungene, bewegte Form entgegen der vorherigen Stile vom reinen Oval hin zur
  Hyperbelform oder sogar vollkommen gelöst von geometrischen Formen auch als Welle

• Fassade Ornamentmotiv 2

  Omegabogen als stellvertretendes Element für den Symbolismus

  regionalen Bezug zu Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe in Darmstadt an von Joseph Maria

  Olbrich entworfenen 1901 entstandenen Gebäuden (Ernst-Ludwig-Haus sowie Kleinem und Großem
  Haus Glückert)
  Omegaform steht für den Blick nach vorne

Denkmalteam f m k           Untersuchung | Restaurierung | Maßnahmenplanung            Dipl.-Restauratorin Franziska Müller
www.denkmalteam-fmk.de      Wandmalereien & Objekte aus Stein                   Röderbergweg 73, 60314 Frankfurt am Main
DENKMALTEAM f m k                                                           Beschreibung der Liegenschaft
Objekt: Frankfurt am Main, Kettenhofweg 128 – Mehrfamilienwohngebäude, Fassadenflächen                    Blatt Nr. 13
Maßnahme: Beschreibung                                                                                Stand: 04/2021

• Fassade Ornamentmotiv 3
  Üppige florale Verzierung, die die natürliche Wellenform der dargestellten Blätter, Beeren und

  Blüten betont mit Kontrast zwischen glatter Fläche und üppig konzentrierter Ornamentik

• Traufgesims

  in Planung: Montage eines Zahnfrieses entlang des Traufbretts zur ästhetischen Kaschierung und
  Ergänzung des glatten Gesimsbretts

• Türpfosten Treppenhaus

  in Planung: Montage Drache/ Greif/ Sphinx/ Chimäre aus Renaissancezeit als Treppenpfosten im
  Eingangsbereich

• Haustür

  in Planung: Montage zweier Fenstergitter entsprechend des Jugendstil mit frei geschwungenen

  Pflanzenranken und Blüten

Denkmalteam f m k         Untersuchung | Restaurierung | Maßnahmenplanung            Dipl.-Restauratorin Franziska Müller
www.denkmalteam-fmk.de    Wandmalereien & Objekte aus Stein                   Röderbergweg 73, 60314 Frankfurt am Main
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