Menschenfeindlichkeit iM netz begegnen - Demokratische Kompetenzen von Berufsschüler*innen im digitalen Raum stärken - Die Gelbe Hand
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Menschenfeindlichkeit im Netz begegnen Demokratische Kompetenzen von Berufsschüler*innen im digitalen Raum stärken Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte an Berufsschulen Fachstelle Fachpersonal
Impressum Düsseldorf Dezember 2021 Herausgeber: Machʼ meinen Kumpel nicht an! – für Gleichbehandlung, gegen Rassismus e.V. Franz-Rennefeld-Weg 5 40472 Düsseldorf Tel.: 0211 / 43 01-193 E-Mail: info@gelbehand.de www.gelbehand.de Gesamtkonzept und Redaktion: Heide Siepmann Kooperationspartner: lea bildungsgesellschaft Autor*innen: Claudio Caffo, Beate Kremser, Ursula Kristin Schmid, Die Broschüre wird im Rahmen des Kompetenznetz Sebastian Schmitz, Heide Siepmann, werkes „Demokratieförderung in der beruflichen Tadel verpflichtet! e. V. Bildung“, Fachstelle Fachpersonal, gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ Lektorat: des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, herausgebracht. Textdienstleistungen Christopher Köhler Projektleitung: Dr. Klaudia Tietze Gestaltung: Doris Busch Grafikdesign Titelbild: Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen © Rawpixel.com/Shutterstock tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung.
Inhaltsverzeichnis 4 Vorwort 5 Ziele 5 Rahmenbedingungen 6 Übersicht der Inhalte 7 Qualifizierungskonzept 7 Begrüßung und Erfahrungsaustausch 8 Anlage 1 9 Das Phänomen Hate Speech: Demokratiegefährdung im digitalen Raum 10 Anlage 2 11 Antisemitismus im Digitalen Raum 12 Anlage 3 13 Neutralität in der Schule 14 Anlage 4 15 AB 1 16 AB 2 18 Rechtspopulismus in Sozialen Medien 20 Anlage 5 21 Menschenfeindliche Meme-Konversationen in WhatsApp – Zum Stand der empirischen Forschung und zu ihrer Bedeutung für berufsbildende Schulen 22 Anlage 6 23 Respekt im Netz 25 Anlage 7 26 Projektplanung 27 Anlage 8 27 AB 3 28 AB 4 29 Quellen 31 Unser Kompetenznetzwerk 35 Unterstütze uns! 36 Demokratische Kompetenzen von Berufsschüler*innen im digitalen Raum stärken 3
Vorwort Digitale und analoge Sozialräume von Berufsschüler*in- In diesem dreitägigen Qualifizierungsseminar für Berufs- nen sind untrennbar miteinander verknüpft. Sich für schullehrkräfte wird relevantes Wissen zum P hänomen eine demokratische Kultur einzusetzen, heißt, unter- Hate Speech und seinen Ausprägungen anwendungs- schiedliche Positionen auszuhalten und gleichzeitig bezogen aufbereitet. Die Lehrkräfte bekommen Einblick menschenverachtenden Einstellungen entschieden in die digitalen Umgangsformen junger Erwachsener, entgegenzutreten. In diesem Spannungsfeld bewegen die Verbreitung von Hate Speech und mögliche Tools sich Berufsschullehrkräfte, wenn sie einen adäquaten für den Umgang damit, die an Schüler*innen weiterge- Umgang mit menschenfeindlichen Äußerungen suchen, geben werden können. Es wird unterschieden zwischen denen ihre Berufsschüler*innen nahezu unweigerlich strafrechtlich relevanten und anderen antidemokra- begegnen. tischen Formen digitaler Menschenfeindlichkeit, mit denen junge Erwachsene besonders häufig konfrontiert Viele Lehrkräfte beschreiben die digitalen Interaktionen sind. Schwerpunkte werden auf die digitalen Formen der Schüler*innen, welche eine wichtige Rolle Sozialle- von Antisemitismus und menschenfeindliche Memes in ben ihrer Schüler*innen spielen, als „Parallelwelt“, die Chat-Gruppen gesetzt. In den Reflexionsphasen wird die für sie größtenteils im verborgen bleibt. Häufig bekom- demokratische Haltung der Teilnehmenden gestärkt, men Lehrkräfte erst davon mit, wenn bereits Hass- und um Menschenfeindlichkeit entschieden entgegentreten Gewaltäußerungen im Spiel sind. Damit fühlen sich zu können. Außerdem planen die Teilnehmenden erste viele überfordert. Schritte in Richtung Projekten, die an ihrer Schule um- gesetzt werden können. Berufsschullehrkräfte haben ein starkes Bewusstsein für die digitale Welt als Sozialisationsort junger Erwach- Das Qualifizierungskonzept steht unter freier Lizenz zur sener und den damit einhergehenden Problemen. Sie Verfügung und kann als Inhouse-Schulung an Berufs- wollen ihren Schüler*innen als Anlaufstelle dienen und schulen im Rahmen eines Pädagogischen Tages oder sie nicht alleine lassen. Dementsprechend groß ist die als öffentlich ausgeschriebene Fortbildung in Bildungs- Nachfrage nach Fortbildungen zu diesem Thema. stätten angeboten werden. Das Konzept beinhaltet Methodenbeschreibungen zu allen inhaltlichen Blöcken einschließlich Arbeitsmaterialien im Anhang. Die Ziele und Inhalte der Themenvorträge der externen Refe- rent*innen sind in Abstracts zusammengefasst. Mit der Veröffentlichung des Qualifizierungskonzepts möchte die Fachstelle „Fachpersonal“ dazu beitragen, die Demokratieförderung in der beruflichen Bildung zu etablieren und Berufsschulen zu Orten der Demokratie zu machen. 4
Ziele Rahmenbedingungen Mit dieser Qualifizierung möchte die Fachstelle „Fach- Dauer personal“ Berufsschullehrkräfte dazu befähigen, die Das Qualifizierungsseminar dauert zwei Tage. Wir Demokratiekompetenz ihrer Schüler*innen zu stärken empfehlen, an einem Donnerstagnachmittag mit dem und sie gegen Hate Speech im Netz zu wappnen. Dazu Seminar zu beginnen und Samstagmittag zu enden. entwickeln die Teilnehmenden in der Qualifizierung So müssen sich die Teilnehmenden nur für einen oder erste Projektideen und bekommen zahlreiche Anlauf- eineinhalb Tage freistellen lassen und haben gleich stellen und mögliche Kooperationspartner an die Hand zeitig noch ein weitgehend freies Wochenende. Regel- gegeben. mäßige Pausen ermöglichen ein konzentriertes Arbei- ten während des gesamten Qualifizierungsseminars. Zunächst wird ein Einblick in die digitale Lebenswelt Die Pausenzeiten sind im Konzept nicht vorgegeben von Berufsschüler*innen durch eine wissenschaftliche und müssen je nach Rahmenbedingungen und Gruppe Einordnung ihres virtuellen Nutzungsverhaltens gege- individuell gesetzt werden. ben. Den Lehrkräften soll dieses Hintergrundwissen dabei helfen, die Lebensrealität ihrer Schüler*innen Gruppengröße besser zu verstehen und sie dort abzuholen, wo sie Das Qualifizierungsseminar richtet sich an Berufsschul- stehen. lehrkräfte. Für eine gute Durchführung und einen be- reichernden Austausch eignet sich eine Gruppengröße In Workshops und praktischen Übungen lernen die von 12 bis 20 Teilnehmenden. Teilnehmenden, Hate Speech zu erkennen und situa tionsbezogen darauf zu reagieren. Außerdem stellen Gruppenraum die Referent*innen Materialien und Unterrichtsansätze Der Seminarraum sollte groß genug sein, dass alle Teil- vor, mit denen die Lehrkräfte das Thema für ihre nehmenden in einem Stuhlkreis sitzen können. Zusätz- Schüler*innen aufbereiten können. lich sollten mindestens zwei weitere Gruppenräume zur Verfügung stehen, damit die Arbeitsgruppen ungestört voneinander arbeiten können. Materialien Der Seminarraum sollte mit Leinwand, Laptop und Beamer ausgestattet sein. Außerdem sollten im Semi- nar- sowie in den Gruppenarbeitsräumen Pinnwände, Flipchart, Flipchartpapier und Moderationskoffer vor- handen sein. Darüber hinaus brauchen die Teilnehmen- den einen WLAN-Zugang und mobile Endgeräte. 5
Übersicht der Inhalte Inhalt Methode Zeit Begrüßung, Vorstellung Vortrag, Namensrunde 30 Min. Erfahrungsaustausch Positionsbarometer 50 Min. Das Phänomen Hate Speech Vortrag 90 Min. Antisemitismus im digitalen Raum Vortrag 90 Min. Neutralität in der Schule Kleingruppenarbeit, Plenum 90 Min. Rechtspopulismus in sozialen Medien Vortrag, Gruppenarbeit, 120 Min. Chat-Simulation, Plenum Menschenfeindliche Meme-Konversationen in WhatsApp Vortrag 90 Min. Respekt im Netz Vortrag, Video, Plenum 90 Min. Projektplanung Einzelarbeit, Gruppenarbeit, Plenum 90 Min. Seminarauswertung Feedback 30 Min. 6
Qualifizierungskonzept Begrüßung und Erfahrungsaustausch Heide Siepmann Ziel: Die Teilnehmenden haben einen Überblick über den Ablauf des Seminars sowie die Inhalte und Ziele. Sie lernen sich untereinander und ihre Hintergründe besser kennen. Im Seminar wird eine angenehme Arbeits atmosphäre für alle hergestellt. Im Erfahrungsaustausch reflektieren die Teilnehmenden ihre bisherigen Erfah rungen und stellen persönliche Bezüge zum Thema her. Ziel Inhalt Methode Material Zeit Die Teilnehmende (TN) Begrüßung, Vorstellung Vortrag, Erster kennen die Referent*in- der Ref, die TN nennen ihre Namensrunde Seminartag nen (Ref). TN kennen Namen, Vorstellung des 30 Min. sich untereinander. Die Seminarplans TN kennen das Seminar programm. Die TN haben sich über Erfahrungsaustausch: Positions Ja-Nein- Erster ihre Erfahrungen mit der barometer Karten Seminartag Die TN positionieren sich zu Thematik ausgetauscht. Anlage 1 50 Min. unterschiedlichen Fragen Die TN haben zentrale und Aussagen im Raum und Herausforderungen in nehmen zu ihnen Stellung ihrer Arbeit benannt. Die (Anlage 1). Ref moderiert den TN sind sich ihrer bisheri- Austausch. gen Umgangsstrategien bewusst. Die TN haben durch Austausch ggf. neue Strategien kennen- gelernt. 7
Anlage 1: Erfahrungsaustausch Heide Siepmann An den gegenüberliegenden Seiten im Raum werden ff „Ich habe bereits persönlich oder beruflich bereits die Ja- und die Nein-Karte hingelegt. Die TN stellen Erfahrungen mit Hate Speech gemacht.“ sich in die Raummitte. Der*die Ref liest nacheinander (e Die TN positionieren sich auf der Ja-Nein-Achse Fragen und Aussagen vor, zu denen sich die TN entlang und berichten aus ihren Erfahrungen mit Hate der Ja-Nein-Achse im Raum positionieren können. Die Speech.) TN bekommen die Möglichkeit sich zu den Fragen und ff „Wenn ich Menschenfeindlichkeit bei meinen Aussagen zu äußern. Schüler*innen mitbekommen habe, habe ich bisher immer weggeschaut.“ Fragen und Aussagen: (e Die TN positionieren sich auf der Ja-Nein-Achse.) ff „Woher kommt ihr?“ (e Die Mitte des Raumes stellt den Veranstaltungs- ff „Ich fühle mich sicher darin, Menschenfeindlichkeit ort der Fortbildung dar. Die TN positionieren sich je in jeder Situation entgegenzutreten“ nach dem wie ihr Wohnort zum Veranstaltungsort (e Die TN positionieren sich auf der Ja-Nein-Achse.) liegt und kommen dabei mit den anderen TN ins ff „Zu Aufklärung und Prävention von Hate Speech gibt Gespräch.) es an meiner Schule schon viele Angebote.“ ff „Welche Fachrichtung unterrichtet ihr?“ (e Die TN positionieren sich auf der Ja-Nein-Achse.) (e Die TN bilden Gruppen je nach ihren Fachrichtun- gen und kommen mit den anderen TN ins Gespräch.) 8
Das Phänomen Hate Speech: Ursula Kristin Schmid Demokratiegefährdung im digitalen Raum Ziel: Ziel des Vortrags ist es, einen ersten Überblick die Teilnehmenden unterschiedliche Hate-Speech- über das Phänomen Hate Speech zu vermitteln. Die Formen und können diese erkennen und einordnen. Berufsschullehrer*innen erhalten ein grundlegendes Zudem helfen Informationen zur Entstehung und Verständnis der relevanten Begrifflichkeiten sowie Verbreitung von Hate Speech bei der frühzeitigen wissenschaftliche Einblicke zum Vorkommen und der Intervention und der Sensibilisierung von Berufs Wirkung von Hate Speech. Nach dem Vortrag kennen schüler*innen. Ziel Inhalt Methode Material Zeit Die TN haben ein ver- Das Phänomen Hate S peech Vortrag Power-Point- Erster tieftes Verständnis vom im digitalen Umfeld von (externe*r Ref) Präsentation Seminartag Medienkonsum und Berufsschüler*innen: Anlage 2 (PPP) 100 Min. vom digitalen Umfeld Es wird ein Überblick über den ihrer Lerngruppe. Die TN Medienkonsum von Berufs- kennen die Definition von schüler*innen gegeben. Das Hate Speech und können Phänomen Hate Speech wird es von Cybermobbing definiert und in Bezug auf be- unterscheiden. rufliche Bildung eingeordnet. Es wird hervorgehoben, wie wichtig der Einsatz für demo- kratische Werte im digitalen Raum ist. 9
Anlage 2: Das Phänomen Hate Speech: Ursula Kristin Schmid Demokratiegefährdung im digitalen Raum Abstract findet sich Hate Speech nicht nur in Text-, sondern vielfach auch in Bildformaten wieder, in denen soziale Die Lebenswelt von Jugendlichen und jungen Erwach- Gruppen direkt (z. B. durch strafrechtlich relevante senen ist stärker denn je durch Online-Medien geprägt. Inhalte) oder indirekt (z. B. durch Stereotype oder Insbesondere soziale Medien sind aus dem Alltag von humoristische Aussagen) herabgesetzt und diffamiert Schüler*innen nicht mehr wegzudenken1, haben aber werden.4 auch Schattenseiten: Anscheinend hat sich in den letz- ten Jahren ein Diskursklima entwickelt, in dem kommu- Im Vortrag werden die vielfältigen Formen von Hate nikative Angriffe, Hass und Hetze zur Norm zählen. In Speech beispielhaft vorgestellt und Einblicke in die der Forsa-Studie 2021 gaben drei Viertel der deutschen aktuelle Forschung zur Wirkung unterschiedlicher Hate Internetnutzer*innen an, bereits Hate Speech im Inter Speech Formen gegeben. Ein besonderer Fokus liegt net gesehen zu haben. Unter den 14 bis 24-Jährigen dabei auf der Lebenswelt von Jugendlichen und jungen liegt der Wert sogar bei 98 Prozent.2 Erwachsenen, die aufgrund ihrer hohen Internet- und Social-Media-Nutzung besonders häufig mit Hate Der Vortrag liefert einen Überblick über das Vorkom- Speech konfrontiert sind.5 Schließlich werden Ansatz- men und die Problematiken von Hate Speech, die aus punkte für den Umgang mit und die Prävention von kommunikationswissenschaftlicher Perspektive als Hate Speech aufgezeigt mit dem Ziel, demokratische „Ausdruck von Hass gegen gesellschaftliche Gruppen“ 3 Werte im digitalen Raum zu stärken. definiert wird. Anders als der Begriff vermuten lässt, 1 Vgl. Beisch, Natalie/Koch, Wolfgang: 25 Jahre ARD/ZDF-Online 4 Vgl. Schwertberger, Ulrike/Rieger, Diana: Hass und seine vielen studie: Unterwegsnutzung steigt wieder und Streaming/Media Gesichter: Eine sozial- und kommunikationswissenschaftliche theken sind weiterhin Treiber des medialen Internets. In: Media Einordnung von Hate Speech. In: Wachs, Sebastian/Koch-Priewe, perspektiven 10/2021, Frankfurt am Main: AS&S, 2021, S. 499–501. Barbara/Zick, Andreas (Hrsg.): Hate Speech – Multidisziplinäre 2 Vgl. Steppat, Desiree: Hate Speech Forsa-Studie 2021. Zentrale Analysen und Handlungsoptionen: Theoretische und empirische Untersuchungsergebnisse, Düsseldorf: Landesanstalt für Medien Annäherungen an ein interdisziplinäres Phänomen. Wiesbaden: NRW, 2021, S. 5. Springer Fachmedien, 2021, S. 53–77. 3 Kümpel, Anna Sophie/Rieger, Diana: Wandel der Sprach- und 5 Vgl. Steppat, Desiree: Hate Speech Forsa-Studie 2021. Zentrale Debattenkultur in sozialen Online-Medien. Ein Literaturüberblick Untersuchungsergebnisse, Düsseldorf: Landesanstalt für Medien zu Ursachen und Wirkungen von inziviler Kommunikation. Berlin: NRW, 2021, S. 5. Konrad-Adenauer-Stiftung, 2019, S. 9. 10
Antisemitismus im Digitalen Raum Claudio Caffo Ziel: Die Teilnehmenden bekommen Einblick in wie Rechtsextremismus und religiös begründeter historische Referenzen und Erscheinungsformen von Fundamentalismus. Außerdem beschäftigen sie sich Antisemitismus mit Schwerpunkt auf Anschlussfähig- mit pädagogischen Handlungsweisen, um Antisemitis- keit antisemitischer Vorurteile an verbreitete Ressen- mus im digitalen Raum mit Jugendlichen und jungen timents. Sie beschäftigen sich mit der Verbindung von Erwachsenen zu bearbeiten. Antisemitismus und Ideologien der Ungleichwertigkeit, Ziel Inhalt Methode Material Zeit Die TN kennen die Defini Antisemitismus im digitalen Vortrag Power-Point- Zweiter tionen von Antisemitis- Raum: (externe*r Ref) Präsentation Seminartag mus. Die TN erkennen Anlage 3 (PPP) 90 Min. Antisemitismus wird definiert Äußerungen antisemi- und von anderen Formen tischer Stereotype bei gruppenbezogener Menschen- ihrer Lerngruppe. Die feindlichkeit abgegrenzt. Es TN kennen die besonde- wird erläutert, welche beson- ren Erscheinungs- und deren Erscheinungsformen Verbreitungsformen von Antisemitismus online hat Antisemitismus im digita- und wie Berufsschüler*innen len Raum. im digitalen Raum damit in Kontakt kommen. Zweiter Mittagspause Seminartag 11
Anlage 3: Antisemitismus im Digitalen Raum Claudio Caffo Abstract haben antisemitische Straftaten und alltägliche Dis- kriminierung in den letzten Jahren sowohl offline als Antisemitismus ist kein Randphänomen, sondern in auch online zugenommen8. Das Attentat von Halle im vielen gesellschaftlichen Sphären anzutreffen, die sich Oktober 2019 beispielsweise kann als direkte Folge von nicht nur auf Rechtsextreme und religiöse Fundamenta- antisemitischer und rechtsextremer Radikalisierung list*innen beschränken. Daher ist die Bekämpfung von betrachtet werden. Antisemitismus eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. In diesem Vortrag betrachten wir den Themenkomplex Daher widmet der Vortrag sich dem Phänomen Verschwörungsmythen und Antisemitismus im Netz „ Antisemitismus im digitalen Raum“ und der Frage, und im Alltag aus einer politisch-bildnerischen und was Antisemitismus und Verschwörungsmythen so medienpädagogischen Perspektive. anschlussfähig macht. Es wird erläutert, welche Ent- wicklungen in entsprechenden Internetkulturen in der Bestehende Ressentiments und Vorstellungen von ver- letzten Zeit zu beobachten sind und wie Antisemitismus meintlich mächtigen und geheimen Eliten gibt es nicht und Verschwörungsmythen erkannt werden können. erst seit Beginn der Coronavirus-Pandemie. Allerdings Außerdem wird ein Überblick über universalpräventive erleben diese gesellschaftlichen Diskurse zurzeit eine pädagogische Ansätze gegen Radikalisierung in den erneute Hochphase6. Laut der Autoritarismus-Studie Bereichen Rechtsextremismus, Islamismus und Anti 20207 stimmen bis zu 25 Prozent der deutschen Be- semitismus gegeben. völkerung antisemitischen Aussagen zu. Gleichzeitig 6 Vgl. Bartholdy, Fidel/Behrendt, Robert/Caffo, Claudio: Dossier. 8 Vgl. Pürckhauer, Andrea: Immer mehr antisemitische Straftaten, Verschwörungsmythen, (Online-)Radikalisierung und die Corona Mediendienst Integration, 2021. virus-Pandemie, 2020. 7 Decker, Oliver/Brähler, Elmar (Hrsg.): Autoritäre Dynamiken. Alte Ressentiments – neue Radikalität, Gießen: Psychosozial- Verlag, 2020, 35ff. 12
Neutralität in der Schule Heide Siepmann Ziel: Die Teilnehmenden haben über die Grenzen der ten Erklärungen sie sich im Bildungskontext stützen Meinungsfreiheit reflektiert und können für einen können, um die gegen Menschenfeindlichkeit und für Meinungsaustausch innerhalb der demokratischen einen demokratischen Diskurs im zu argumentieren. Grenzen eintreten. Sie wissen, auf welche anerkann- Ziel Inhalt Methode Material Zeit Die TN kennen den Neutralität in der Schule: Gruppen Anlage 4 Zweiter Beutelsbacher Konsens arbeit, Plenum Arbeitsblätter Seminartag 1. Gruppenphase: Die TN sowie die Frankfurter (AB1 und AB2) 90 Min. setzen sich in 4er-Gruppen an- Erklärung und haben Vor- hand von Leitfragen mit dem und Nachteile herausge- Beutelsbacher Konsens bzw. arbeitet. Die TN können der Frankfurter Erklärung parteipolitische Neutra auseinander. lität von politischer Neu 2. Gruppenphase: Die tralität abgrenzen. Gruppen werden neu ge- mischt. Die TN vergleichen die Ansätze anhand von Leit fragen. Die TN stellen im Plenum ihre Ergebnisse vor. 13
Anlage 4: Neutralität in der Schule Heide Siepmann Aufgabenstellung für die Gruppenphase 1 Aufgabenstellung für die Gruppenphase 2 1. Was ist das Ziel des Ansatzes? Vergleicht die beiden Ansätze. 2. Welchen Handlungsspielraum gibt er euch? 1. Welche Vor- und Nachteile seht ihr? 3. Welche Grenzen hat er? 2. Inwiefern helfen sie euch in der alltäglichen Arbeit? 4. Was könnte Kritik an dem Ansatz sein? 14
AB 1: „Beutelsbacher Konsens 1. Überwältigungsverbot. Bei der Konstatierung dieses zweiten Grundprinzips wird deutlich, warum der persönliche Standpunkt des Es ist nicht erlaubt, den Schüler – mit welchen Mit- Lehrers, seine wissenschaftstheoretische Herkunft und teln auch immer – im Sinne erwünschter Meinungen seine politische Meinung verhältnismäßig uninteres- zu überrumpeln und damit an der „Gewinnung eines sant werden. Um ein bereits genanntes Beispiel erneut selbständigen Urteils“ zu hindern. Hier genau verläuft aufzugreifen: Sein Demokratieverständnis stellt kein nämlich die Grenze zwischen Politischer Bildung und Problem dar, denn auch dem entgegenstehende andere Indoktrination. Indoktrination aber ist unvereinbar mit Ansichten kommen ja zum Zuge. der Rolle des Lehrers in einer demokratischen Gesell- schaft und der – rundum akzeptierten – Zielvorstellung 3. Der Schüler muss in die Lage versetzt werden, von der Mündigkeit des Schülers. eine politische Situation und seine eigene Interes- senlage zu analysieren, 2. Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen. sowie nach Mitteln und Wegen zu suchen, die vorge- fundene politische Lage im Sinne seiner Interessen zu Diese Forderung ist mit der vorgenannten aufs engste beeinflussen. Eine solche Zielsetzung schließt in sehr verknüpft, denn wenn unterschiedliche Standpunkte starkem Maße die Betonung operationaler Fähigkeiten unter den Tisch fallen, Optionen unterschlagen werden, ein, was eine logische Konsequenz aus den beiden Alternativen unerörtert bleiben, ist der Weg zur Indok- vorgenannten Prinzipien ist. Der in diesem Zusammen- trination beschritten. Zu fragen ist, ob der Lehrer nicht hang gelegentlich – etwa gegen Herman Giesecke und sogar eine Korrekturfunktion haben sollte, d. h. ob er Rolf Schmiederer – erhobene Vorwurf einer „Rückkehr nicht solche Standpunkte und Alternativen besonders zur Formalität“, um die eigenen Inhalte nicht korrigie- herausarbeiten muss, die den Schülern (und anderen ren zu müssen, trifft insofern nicht, als es hier nicht um Teilnehmern politischer Bildungsveranstaltungen) von die Suche nach einem Maximal-, sondern nach einem ihrer jeweiligen politischen und sozialen Herkunft her Minimalkonsens geht.“ (Quelle: www.lpb-bw.de/ fremd sind. beutelsbacher-konsens/ Zugriff am 09.12.2021.) 15
AB 2: „Frankfurter Erklärung – Für eine kritisch-emanzipatorische Politische Bildung Juni 2015 Kontroverse macht unterschiedliche Interessen, Denk- weisen und Praxen sowie Alternativen gesellschaftlicher Politische Bildung wird in unterschiedlichen Schulfä- Zukunftsentwicklung sichtbar. Die Diskussion um das chern sowie fächerübergreifend praktiziert und ist im Politische erschöpft sich nicht in „allgemeinverbindli- außerschulischen Bereich in vielfältigster Art etabliert chen“ Problemlösungen und kann nicht auf Governan- und repräsentiert: in Bildungsstätten, Jugendverbän- ce- und Verwaltungslehre reduziert werden. den und bei Bildungsträgern sowie in sozialen Bewe- gungen und Initiativen. Herrschafts-, Macht- und soziale 3. Machtkritik: Selbstbestimmtes Denken und Ungleichheitsverhältnisse verändern sich und mit ihnen Handeln wird durch Abhängigkeiten und sich über- auch die Bedingungen politischer Sozialisation. Daher lagernde soziale Ungleichheiten beschränkt. Diese muss über Prinzipien und Standards Politischer Bil- Macht- und Herrschaftsverhältnisse gilt es, wahrzu- dung immer wieder neu nachgedacht werden. Zudem nehmen und zu analysieren. kommen neue Akteur*innen auf Schulen zu und bieten Bildungsmaterialien an. Mit dieser Erklärung wollen die In gesellschaftlichen Debatten und Kontroversen Autor*innen wichtige Positionen einer kritisch-eman- spielen Machtgefälle und ungleiche Ressourcen eine zipatorischen Bildung deutlich machen und damit zur wichtige, oft nicht ausreichend wahrgenommene Rolle. Diskussion stellen. Aufgabe einer kritisch-emanzipatorischen politischen Bildungsarbeit ist es, ausgeschlossene und benach- 1. Krisen: Eine an der Demokratisierung gesell- teiligte Positionen sichtbar zu machen. Welche gesell- schaftlicher Verhältnisse interessierte Politische schaftlichen Grundprobleme werden öffentlich the- Bildung stellt sich den Umbrüchen und vielfältigen matisiert, welche Stimmen werden gehört und welche Krisen unserer Zeit. Akteur*innen setzen ihre Vorstellungen des Gemein- wohls durch? Welche Gründe gibt es für den Fremd- und Epochale Umbrüche erfordern politische Alternativen Selbstausschluss ungleich positionierter Gruppen und und Optionen für gesellschaftliche Lernprozesse. Ob die Akteur*innen? Politische Bildung thematisiert, wie Krise des Kapitalismus, die Krise der Ökologie, die Krise Ausschlüsse produziert und Grenzen gezogen werden: der Demokratie oder die Krise der Reproduktion: Immer etwa zwischen privat und öffentlich, sozial und poli- deutlicher stellen sich Fragen einer sozial-ökologischen tisch, illegitim und legitim, Expert*innen und Laien. Transformation auch für die Politische Bildung. Eine Welt in Krisen und Umbrüchen ist nicht in standardi- 4. Reflexivität: Politische Bildung ist selbst Teil des sierten Modellen zu begreifen. Kompetenzorientierung Politischen, Lernverhältnisse sind nicht herrschafts- wird didaktisch substanzlos, wenn politisches Wissen frei, Politische Bildung legt diese Einbindung offen. und Fähigkeiten nicht auf die politische Gestaltung gesellschaftlicher Gegenwarts- und Zukunftsfragen Lernende und Politische Bildner*innen sind in soziale bezogen werden. und politische Diskurse eingebunden, die ihre Wahr- nehmungs-, Denk- und Handlungsweisen beeinflussen. 2. Kontroversität: Politische Bildung in einer Demo- Auch in Bildungsinstitutionen setzen sich die neuen kratie bedeutet, Konflikte und Dissens sichtbar zu Leitbilder der „verwertbaren“ Selbstunternehmer*in machen und um Alternativen zu streiten. oder der eigenverantwortlichen Konsument*in durch oder es wirken geschlechtliche und ethnisierende Gesellschaft ist von Interessengegensätzen und Herr- Normierungen. Kritisch-emanzipatorische Politische schaftsverhältnissen durchzogen. Streitfragen und Bildung beginnt dort, wo solche Normsetzungen und soziale Konflikte zur Sprache zu bringen und politisch Konstruktionen sichtbar gemacht, kritisiert und infrage auszutragen, ist ein grundlegendes Kennzeichen von gestellt werden. Politische Bildner*innen sind sich ihrer Demokratie. Kontroversität als didaktisches Prinzip geht gesellschaftlichen Einbindung bewusst und nehmen hierbei nicht in einer Dokumentation unterschiedlicher dazu eine kritisch-reflexive Position ein, die sie transpa- Positionen und mitunter ähnlicher (oder bereits ein- rent und damit kritisierbar macht. Dadurch bieten sie flussreicher) Perspektiven auf. Sie arbeitet Streitpunkte den Teilnehmenden einen Schutz vor Überwältigung und grundlegende Dissense heraus, zeigt Gegensätze und stärken deren Recht auf Eigensinn und Selbstbe- auf und fördert kritisches Denken. Eine echte politische stimmung. 16
5. Ermutigung: Politische Bildung schafft eine 6. Veränderung: Politische Bildung eröffnet Wege, ermutigende Lernumgebung, in der Macht- und die Gesellschaft individuell und kollektiv handelnd Ohnmachtserfahrungen thematisiert und hinter- zu verändern. fragt werden. Individuen sind den gesellschaftlichen Verhältnissen Politisches Lernen und Handeln basiert nicht allein auf unterworfen, zugleich aber auch in der Lage, diese zu rationalen Analysen und Entscheidungen, sondern ist gestalten. Politische Bildung eröffnet Zugänge, Fremd- mit den jeweils konkreten Lebensbedingungen, also bestimmung und Selbstentmündigung wahrzunehmen auch mit Kämpfen um materielle Güter und soziale und zeigt Wege zur Selbst- und Mitbestimmung auf. Anerkennung verbunden. Politische Urteilsbildung Praktizierte Mündigkeit vermag die eigenen und kollek- ist ebenfalls gesellschaftlich eingebettet, entsteht in tiven Denkweisen und Handlungsräume in konkreten sozialen Interaktionen und hat neben den kognitiven Kontexten zu erweitern. Dies geschieht durch Kritik, Prozessen eine leiblich-emotionale Komponente. Politi- Widerspruch und Protest gegenüber den bestehenden sche Positionierungen zeigen sich in Wut und Begeiste- sozialen Herrschaftsverhältnissen. Politische Bildung rung, Ablehnung und Engagement. Soziale Ordnungen eröffnet allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sind auch in die Körper eingeschrieben. Diese Erfah- Räume und Erfahrungen, durch die sie sich Politik als rungen als Quellen und Hemmnisse von Lernprozessen gesellschaftliches Handlungsfeld aneignen können. Sie wahrzunehmen und zu thematisieren, ist eine wich- ermöglicht Lernprozesse der Selbst- und Weltaneig- tige Bedingung gelingender politischer Bildung. Dazu nung in der Auseinandersetzung mit anderen, um Wege gehört die Beteiligung der Lernenden an Planung und zu finden, das Bestehende nicht nur mitzugestalten Reflexion des Lernens. Die Komplexität der Themen und zu reproduzieren, sondern individuell und kollek- und Fragestellungen, aber ebenso die Lernwiderstände tiv handelnd zu verändern. Im Handeln entsteht die sind dabei produktive Quelle Politischer Bildung. Möglichkeit, etwas Neues zu erfahren, zu denken und zu begründen.“ (Quelle: https://uol.de/f/1/inst/sowi/ag/politische_ bildung/Frankfurter_Erklaerung_aktualisiert27.07.15. pdf Zugriff am 10.12.2021.) 17
Rechtspopulismus in Sozialen Medien Tadel verpflichtet! e. V. Ziel: Wie kann Rechtspopulismus in den sozialen Me und bekommen verschiedene Strategien aufgezeigt, dien differenziert, konstruktiv und effektiv entgegenge- Rechtspopulismus in den sozialen Medien entgegen- treten werden? Welche Herausforderungen begegnen zutreten. Der Workshop beinhaltet eine Mischung Berufsschullehrkräften dabei? Welche Handlungsoptio aus Inputs, praktischen Übungen und moderierten nen gibt es? Wie lässt sich überhaupt erkennen, mit Diskussionen. Für die Teilnahme am Workshop ist kein wem man es in einer Kommentarspaltendiskussion zu besonderes Vorwissen erforderlich. tun hat? Die Teilnehmenden erhalten Basiswissen über das Thema Hate Speech und verschiedene Akteur*in- Workshopdauer insgesamt: 120 Min. nen im Netz, reflektieren ihr eigenes Nutzungsverhalten Ziel Inhalt Methode Material Zeit Die TN kennen Begrüßung, der*die Ref stellt Vortrag, PPP Zweiter den*die Ref. sich vor, die TN nennen ihre Namensrunde Seminartag Namen (externe*r Ref) 15 Min. Die TN haben ihre spon- Beispielsituation: Plenum PPP Zweiter tanen Reaktionsmuster Seminartag Die TN werden mit einer auf rechtspopulistische 15 Min. Beispielsituation konfrontiert Äußerungen abgerufen. und gefragt, wie sie reagieren Im Austausch haben sie würden (Bekannte schickt neue Reaktionsmöglich- Video mit rassistischem Inhalt keiten kennen gelernt. in Gruppenchat). In der Dis- kussion wird die Bandbreite verschiedener Reaktionsmög- lichkeiten herausgearbeitet. Die TN kennen die Defi- Der*die Ref erläutert die Vortrag PPP Zweiter nition von Hate Speech, Theorie von Hate Speech und Anlage 5 Seminartag wie sie das No Hate Gegenrede (Definition des 10 Min. Speech Movement No Hate Speech Movements). verwendet. Die TN haben sich über Erfahrungsaustausch: Gruppenarbeit Zweiter ihre Erfahrungen mit Seminartag Die TN tauschen sich in Hate Speech ausge- 10 Min. 3er-Gruppen zu folgenden tauscht. Die TN haben die Leitfragen aus: Welche Erfah- Bandbreite sowohl von rungen habt ihr mit rechts Hate-Speech-Äußerun- populistischem Hate Speech gen als auch von Gegen- in sozialen Medien gemacht? rede kennen gelernt. Wie habt ihr darauf reagiert? Was hat funktioniert? Was eher nicht? 18
Die TN haben Gegenrede Im Telegram-Chat wird eine Chat-Simula WLAN, je ein Zweiter praktisch im Telegram- Klassenchat-Gruppe simu- tion, Plenum mobiles End- Seminartag Chat angewendet. Die liert. Der*die Ref übernimmt gerät pro TN, 35 Min. TN haben verschiedene die Rolle einer*s Schüler*in Hinweis 1 eine Telegram Strategien der Gegenre- und schreibt eine antise- Gruppe, ge- de und ihre Auswirkung mitische Nachricht in die teilter Screen auf die Dynamik in der Chatgruppe, die die Situation auf Leinwand Chat-Gruppe reflektiert. von Ungeimpften heute mit jüdischen Personen in der NS- Zeit vergleicht. Eine Hälfte der TN unterstützt die Parole im Chat, die anderen TN sollen in der Rolle einer Lehrkraft dagegen argumentieren. Im Plenum wird anschließend herausgearbeitet, welche Strategien die Dynamik der Diskussion wie verändert haben. Die TN wissen, wie sie Der*die Ref erläutert die Vortrag, PPP Zweiter Hate Speech löschen, Möglichkeiten des Löschens, Plenum Seminartag melden, sperren, blockie Meldens, Sperrens, Blockie- 10 Min. ren oder anzeigen rens und Anzeigens von Hate können. Sie können Speech. Die TN diskutieren abschätzen, bei welchen über die Vor- und Nachteile Fällen sich welche Option der jeweiligen Optionen. am besten eignet. 19
Anlage 5: Rechtspopulismus in sozialen Medien Tadel verpflichtet! e. V. Definition Hate Speech „Als Hassrede bezeichnen wir sprachliche Handlungen In der Arbeit mit persönlichen Erfahrungen der Teil- gegen Einzelpersonen und/oder Gruppen mit dem nehmenden sind zwei Prinzipien besonders wichtig: Ziel der Abwertung oder Bedrohung aufgrund der Freiwilligkeit und Distanz. Die Teilnehmenden müssen Zugehörigkeit zu einer benachteiligten Gruppe in der selbst entscheiden dürfen, ob sie eine Situation einbrin- Gesellschaft. Die Person oder Gruppe muss dafür rein gen, und wenn ja, welche Details sie davon preisgeben zahlenmäßig nicht in der Minderheit sein, andersherum wollen. In den rollenspielbasierten Übungen (auch in sind Minderheitengruppen nicht automatisch benach- den Chats) muss unbedingt betont werden, dass es teiligt.“ (Quelle: https://no-hate-speech.de/de/wissen/ dabei um eine künstliche Situation geht, nicht um ein Zugriff am 10.12.2021.) möglichst realistisches Nachspielen. Dadurch werden zum einen Hemmungen bei den Teilnehmenden abge- Hinweis 1 baut, sich auf das Rollenspiel einzulassen. Zum anderen Es muss betont werden, dass der Umgang mit Rechts- sollen Stereotype und die Reproduktion von gewalt- populismus nicht nur situationsabhängig ist, sondern voller, diskriminierender Sprache (z. B. rassistische auch damit zu tun hat, ob eine Person direkt von Schimpfwörter) verhindert werden. Vielmehr sollte das Diskriminierung und gruppenbezogener Menschen- praktische Ausprobieren von Gesprächstipps im Vor- feindlichkeit betroffen ist oder nicht. Diese Unterschiede dergrund stehen sowie die grundsätzliche Erkenntnis, sollten gerade für den Schulunterricht und die Arbeit dass sich Alltagssituationen praktisch beeinflussen und mit heterogenen Gruppen, aber auch allgemein in der verändern lassen. Fortbildung von Fachkräften mitgedacht werden. 20
Menschenfeindliche Meme-Konversationen in WhatsApp – Sebastian Schmitz Zum Stand der empirischen Forschung und zu ihrer Bedeutung für berufsbildende Schulen Ziel: Am Ende des Vortrags ist es Teilnehmenden mög- entwickeln. Ziel ist es darüber hinaus, dass die Teilneh- lich, dass Phänomen rechtspopulistischer und -extre- menden den aktuellen Forschungsstand zur Rezeption mistischer Meme-Konversationen zu erläutern, die sich und „Wirkung“ derartiger Meme-Inhalte kennen und ergebenden Problemlagen zu benennen und mögliche gemeinschaftlich mögliche Ansätze für die berufsschuli- Konsequenzen für das eigene pädagogische Handeln zu sche Bildungsarbeit diskutieren. Ziel Inhalt Methode Material Zeit Die TN wissen, was Menschfeindliche Vortrag PPP Dritter Memes sind und wel- Meme-Konversationen (externe*r Ref) Seminartag che Bedeutung sie in in WhatsApp: Anlage 6 90 Min. digitalen Interaktionen Anhand von Beispielen wird erläu- haben. Sie kennen die tert, wie sich menschenfeindliche Wirkungsweisen von Memes verbreiten, wie sie wirken menschenfeindlichen und welche Bedeutung sie bei der Memes. Sie kennen Sozialisation von Heranwachsen- Möglichkeiten, men- den spielen. Es werden theoriege- schenfeindliche Memes leitete Anregungen zur praktischen im Unterricht zu thema- Auseinandersetzung mit men- tisieren schenfeindlichen Memes gegeben. 21
Anlage 6: Menschenfeindliche Meme-Konversationen in WhatsApp – Sebastian Schmitz Zum Stand der empirischen Forschung und zu ihrer Bedeutung für berufsbildende Schulen Abstract und ihre Botschaften unter dem Deckmantel des Humors Im Zuge der Digitalisierung hat sich die Art und Weise, zu verbreiten. Wie erfolgreich sie bei diesem Vorgehen wie Menschen miteinander in Kontakt treten, stark sind, zeigen diverse Meldungen über entsprechende verändert. Die Kommunikation ist nicht nur schneller, Vorfälle in Schulen, bei staatlichen Sicherheitsorganen ortsunabhängiger und somit omnipräsenter geworden, und in Teilen der organisierten Zivilgesellschaft. sondern vor allem auch deutlich visueller (u. a. in Form von Fotos, Videos, Smilies, GIFs, Stickern, Filtern und Ausgehend von dieser Zustandsanalyse werden im Memen). Parallel haben sich neue Kommunikationsprak- Rahmen des Vortrags die theoretischen Grundlagen der tiken entwickelt, die die gegenwärtige Kultur prägen (u. Memetik erörtert, die generelle Problematik anhand a. non-formale Konversationsmodi, kurze Aufmerksam- ausgewählter Beispiele illustriert und der Einfluss der- keitsspannen, geringe Verbindlichkeit, rasche Distribu- artiger Medien bestimmt. Ergänzt werden diese Inhalte tion). Ein besonders spannendes Beispiel sind in diesen durch aktuelle Forschungsergebnisse zur Erkennbarkeit Zusammenhang sogenannte Meme, die durch ihre von extremistischen Meme-Botschaften durch Jugend- spezifische Kombination von Bild-Text-Elementen einen liche9 sowie durch eigene Erhebungen. Abgeschlossen zuweilen eigenwilligen Unterhaltungswert generieren wird der Vortrag durch Überlegungen zur Präventions und millionenfach in digitalen Netzwerken geteilt wer- arbeit, die sich an der aktuellen Theoriebildung den. Rechten Agitator*innen ist es in den vergangenen orientieren und bei der Entwicklung entsprechender Jahren gelungen, dieses Potenzial für sich zu erschließen Bildungsangebote helfen können. 9 Vgl. Reinemann et. al.: Jugend – Medien – Extremismus. Wo Jugendliche mit Extremismus in Kontakt kommen und wie sie ihn erkennen, Wiesbaden 2019. 22
Respekt im Netz Beate Kremser Ziel: Die Teilnehmenden setzen sich mit den Themen Sie wissen, an wen sie sich wenden können, wenn sie Hass im Netz und Fake News auseinander. Sie bekom- mit dem Thema konfrontiert werden. Außerdem lernen men Handlungsempfehlungen, wie sie mit Hass im Netz sie Präventionsangebote kennen. umgehen können. Sie kennen den Unterschied zwi- schen Sexting und dem Versenden von Nacktbildern. Workshopdauer insgesamt: 90 Min. Ziel Inhalt Methode Material Zeit Die TN haben ihr Pro Es werden verschiedene Vortrag, PPP Dritter blembewusstsein für die Formen von sexueller Gewalt Diskussion Seminartag Anlage 7 Erscheinungsformen von im Netz vorgestellt. Die TN 10 Min. sexueller Gewalt im Netz nehmen zu einer Beispiel erweitert. situation Stellung. Die TN kennen die Der*die Ref erläutert die Vortrag PPP Dritter relevanten Gesetze zu rechtlichen Aspekte und die Seminartag sexueller Gewalt im Netz. Gesetzeslage zu sexueller 5 Min. Gewalt im Netz: Verletzung des Persönlich- keitsrechts, Recht am eigenen Bild §22 KunstUrhG, §201a StGB, §184–§184b StGB Die TN haben verschie- Handlungsmöglichkeiten Plenum Dritter dene Strategien zum vorstellen: Seminartag Umgang mit sexueller 15 Min. Der*die Ref moderiert ein Gewalt im Netz kennen Plenumsgespräch zu Hand- gelernt, die sie als Lehr- lungsmöglichkeiten. Mögliche kräfte nutzen können. Leitfragen: Was tut ihr? Mit wem redet ihr? Wen informiert ihr? An wen wendet ihr euch? Wo holt ihr euch externe Hilfe? Der*die Ref stellt Präventions- angebote von Digitale Helden, Klicksafe und Juuuport vor. Die TN kennen den Hand- Der*die Ref stellt den Hand- Vortrag Handlungs- Dritter lungsleitfaden Sexting lungsleitfaden Sexting von leitfaden Seminartag von „Rat auf Draht“. „Rat auf Draht“ vor. Sexting 5 Min. Anlage 7 23
Die TN lernen ein Aufklä- Das Video wird abgespielt. Video, Plenum Video Dritter rungsvideo und dessen Anschließender Austausch im Seminartag Anlage 7 möglichen Einsatz in Plenum anhand von Leitfra- 15 Min. ihrer Klasse kennen. gen: Wie geht es Magdalena? Wie würdest du reagieren? Wer ist schuld? Was kann man als Lehrkraft tun, um ihr zu helfen? Wie können Schü- ler*innen sich schützen? Die TN haben Präven Der*die Ref stellt Online- Vortrag PPP Dritter tionsangebote für Angebote vor: Seminartag Anlage 7 Schüler*innen und 20 Min. Online-Training Love Storm, Fortbildungsangebote Online-Kurse von Digitale für Lehrkräfte kennen Helden gelernt. 24
Anlage 7: Respekt im Netz Beate Kremser Beispielsituation: „Daniel fragt Mia nach einem Links erotischen Foto. Mia schickt ihm eins per WhatsApp. • Handlungsleitfaden Sexting: Beide finden es wunderschön und schauen es sich www.saferinternet.at/fileadmin/redakteure/Footer/ regelmäßig gemeinsam an. Einige Zeit später bittet Presse/Tipps_Sexting.pdf Daniel Mia erneut um ein Bild. Weil sie es ihm ver Zugriff am 10.12.2021. weigert, droht er, das erste in eine WhatsApp-Gruppe • Video: zu posten. Sie als Lehrkraft erfahren davon. Wie www.youtube.com/watch?v=j9Ps_owBXew reagieren Sie? Wer ist schuld? Wen holen Sie sich zur Zugriff am 10.12.2021. Beratung dazu?“ • Online-Training Love Storm: https://love-storm.de Zugriff am 10.12.2021. • Online-Kurse von Digitale Helden: https://akademie.digitale-helden.de/online-kurse/ Zugriff am 10.12.2021. 25
Projektplanung Heide Siepmann Ziel: Die Teilnehmenden beziehen das im Qualifi- bar sind. Sie wissen welche Materialien, Methoden oder zierungsseminar Gelernte auf ihren Arbeitsalltag in Projektpartner*innen, die sie im Seminar kennenge- der Berufsschule. Sie haben Probleme und mögliche lernt haben, sie für die Umsetzung eines Projektes an Lösungsansätze diskutiert, die an ihrer Schule umsetz- ihrer Schule in Anspruch nehmen können. Ziel Inhalt Methode Material Zeit Die TN haben ein spezi Projektplanung: Einzelarbeit, Anlage 8: Dritter fisches Problem an ihrer Gruppen AB 3 Zielkreuz Seminartag Die TN füllen in Einzelarbeit Schule identifiziert, dass arbeit, Plenum AB 4 Projekt- 60 Min. (20 Min.) AB 3 Zielkreuz (An- sie bearbeiten möchten. planung lage 8) aus und identifizieren Die TN haben eine Pro- ein Problem an ihrer Schule, jektidee, die sie mit ihrer zu dem sie ein Projekt machen Lerngruppe umsetzen möchten. Anschließend gehen möchten. Die TN entwi- sie in Gruppen zusammen ckeln erste Planungs- (möglichst mit Kolleg*innen schritte für die Umset- derselben Schule oder mit TN, zung ihrer Projektidee. die dasselbe Problem bear- Die TN haben Feedback beiten) und füllen das AB 4 zu ihrer Projektidee Projektplanung aus (20 Min.). erhalten. Danach stellen die Gruppen dem Plenum ihre Projektidee und die nächsten Planungs- schritte dem Plenum vor und geben sich gegenseitig Feed- back (20 Min.). Die TN haben inhaltliches Es werden drei Stühle in die Feedback Drei Karten Dritter Feedback zum gesamten Raummitte gestellt. Davor methode mit Mülleimer, Seminartag Seminar ausgedrückt. wird jeweils eine Karte mit „Mülleimer, Koffer und 30 Min. einem Mülleimer, einem Koffer, Frage- Fragzeichen; Koffer und einem Fragezei- zeichen“ drei Stühle chen gelegt. Die TN sollen sich nacheinander freiwillig auf alle oder einzelne der Stühle setzen und sich dazu äußern, was sie aus dem Seminar mit- nehmen (Koffer), was sie nicht gut fanden (Mülleimer) und welche Fragen noch offengeb- lieben sind (Fragezeichen). 26
Anlage 8: Projektplanung Heide Siepmann Wie gut? Warum?Was? Zielkreuz Für wen? AB 3 27
28 AB 4 Projekttitel: Die nächsten Schritte planen: Was? Wer? / Mit wem? Bis wann?
Quellen Bartholdy, Fidel/Behrendt, Robert/Caffo, Claudio: Reinemann, Carsten/Nienerza, Angela/Fawzi, Nayla/ Dossier. Verschwörungsmythen, (Online-) Radikali Riesmeyer, Claudia/Neumann, Katharina: Jugend sierung und die Coronavirus-Pandemie, 2020, – Medien – Extremismus. Wo Jugendliche mit Extremis https://wirsindantianti.org/materialien/dossiers/ mus in Kontakt kommen und wie sie ihn erkennen, dossier-verschwoerungsmythen-online- Wiesbaden: Springer VS, 2019. radikalisierung-und-die-coronavirus-pandemie/, Zugriff am 23.11.2021. Schwertberger, Ulrike/Rieger, Diana: Hass und seine vielen Gesichter: Eine sozial- und kommunikationswis- Beisch, Natalie/Koch, Wolfgang: 25 Jahre ARD/ senschaftliche Einordnung von Hate Speech. In: Wachs, ZDF-Onlinestudie: Unterwegsnutzung steigt wieder Sebastian/Koch-Priewe, Barbara/Zick, Andreas (Hrsg.): und Streaming/Mediatheken sind weiterhin Treiber des Hate Speech – Multidisziplinäre Analysen und Hand- medialen Internets. In: Mediaperspektiven 10/2021, lungsoptionen: Theoretische und empirische Annähe- Frankfurt am Main: AS&S, 2021, S. 499–501. rungen an ein interdisziplinäres Phänomen. Wiesbaden: Springer Fachmedien, 2021, S. 53–77. Decker, Oliver/Brähler, Elmar (Hrsg.): Autoritäre Dynamiken. Alte Ressentiments – neue Radikalität, Steppat, Desiree: Hate Speech Forsa-Studie 2021. Gießen: Psychosozial-Verlag, 2020. Zentrale Untersuchungsergebnisse, Düsseldorf: Landesanstalt für Medien NRW, 2021, S. 5, Kümpel, Anna Sophie/Rieger, Diana: Wandel der www.medienanstalt-nrw.de/fileadmin/user_upload/ Sprach- und Debattenkultur in sozialen Online-Medien. NeueWebsite_0120/Themen/Hass/forsa_LFMNRW_ Ein Literaturüberblick zu Ursachen und Wirkungen von Hassrede2021_Praesentation.pdf, Zugriff am inziviler Kommunikation. Berlin: Konrad-Adenauer- 22.11.2021. Stiftung, 2019. Pürckhauer, Andrea: Immer mehr antisemitische Straftaten, Mediendienst Integration, 2021, https://mediendienst-integration.de/artikel/immer- mehr-antisemitische-straftaten.html, Zugriff am 23.11.2021. 29
Notizen 30
Unser Kompetenznetzwerk Als Kompetenznetzwerk stärken wir die Berufsbil- Qualifizierungsseminare dung als Ort der Demokratiebildung. Insbesondere In Kooperation mit Weiterbildungseinrichtungen die Qualitätsentwicklung sowie die Verbreitung entwickeln wir transferorientierte Qualifizierungs und Verankerung von Demokratieförderung in der seminare für das Berufsbildungspersonal. Sie basieren beruflichen Bildung stehen dabei im Fokus. Unser auf einer mehrstufigen Bestands- und repräsentativen Kompetenznetzwerk wird im Rahmen des Bundes- Bedarfsanalyse, werden erprobt und evaluiert. Die programms „Demokratie leben!“ gefördert. Konzepte werden unter freier Lizenz veröffentlicht und können in Weiterbildungseinrichtungen bundesweit eingesetzt werden. Unsere Fachstelle Infoportal Als Fachstelle „Fachpersonal“ entwickeln wir Angebote für das Berufsbildungspersonal an den Lernorten Mit unserem Online-Infoportal https://demokratiefoer- „Ausbildungsbetrieb“ und „berufsbildende Schule“ derung.gelbehand.de schaffen wir einen Ort, an dem und stärken so seine demokratiefördernde Arbeit mit sich das Berufsbildungspersonal über Demokratieför- jungen Menschen. derung in der beruflichen Bildung informieren, eigenes Wissen erweitern, Unterrichtsmaterial herunterladen, sich Ideen für eigene berufsschulische oder betriebliche Unsere Angebote Projekte holen oder sich mit Akteur*innen im Themen- und Strukturfeld vernetzen kann. Der Ausbildungsbetrieb und die berufsbildende Schule sind Orte, in denen Menschen unterschiedlicher Hinter Fachforum gründe und Orientierungen aufeinandertreffen und Wir fördern die Vernetzung und den Austausch des miteinander auskommen müssen. Diese Lernorte sind Berufsbildungspersonals untereinander und mit somit dazu prädestiniert, verschiedenste Positionen Akteur:innen im Themen- und Strukturfeld. Bei und Meinungen auszudiskutieren und demokratisches unseren bundesweiten Fachtagungen diskutieren Denken und Handeln zu üben und zu festigen. Im Erwerb wir aktuelle Herausforderungen, informieren über dieser Kompetenzen nehmen Ausbilder:innen, Berufs- neueste wissenschaftliche Entwicklungen und stellen schullehrkräfte und das weitere Berufsbildungspersonal Best-Practice-Beispiele vor. Dreimal im Jahr versen- eine strategische Rolle ein, da sie im Ausbildungs- bzw. den wir unser Magazin per E-Mail mit einem aktuellen Schulalltag sowohl bewusst als auch unbewusst gesell- Themenschwerpunkt, Terminen sowie Publikations schaftliche Normen und Werte vermitteln. Von der Pflege hinweisen. einer demokratischen Streitkultur über die Wissensver- mittlung zu demokratischen Institutionen bis hin zum Beratung und Transfer demokratischen Engagement und der Entwicklung eige- Wir bieten bundesweit Beratung im Themenfeld ner Projekte kann das Berufsbildungspersonal wichtige Demokratieförderung für das Berufsbildungspersonal Rahmenbedingungen für junge Menschen in der berufli- und Institutionen der beruflichen Bildung an. In einem chen und schulischen Ausbildung schaffen. mehrteiligen Beratungsprozess ermitteln wir spezi- Lerneinheiten fische Anliegen und entwickeln passende Lösungs- konzepte. Darüber hinaus begleiten wir den Transfer Wir entwickeln Lerneinheiten für das Berufsbildungsper- unserer Qualifizierungsseminare und Lerneinheiten sonal zum eigenständigen Einsatz in Ausbildungsbetrie- durch professionelle Schulungen. ben und berufsbildenden Schulen. Das Material basiert auf einer mehrstufigen Bestands- und repräsentativen Bedarfsanalyse, wird erprobt und fortlaufend evaluiert. 31
Unser Verein Engagement anregen, Engagement auszeichnen Unser Verein Machʼ meinen Kumpel nicht an! – für Du, Deine Berufsschule, Dein Berufskolleg oder Betrieb Gleichbehandlung, gegen Rassismus e.V., auch Kumpel- können an unserem Wettbewerb „Die Gelbe Hand“ verein oder Gelbe Hand genannt, wurde 1986 von der teilnehmen und mit einem Wettbewerbsbeitrag ein Gewerkschaftsjugend gegründet und ist somit eine der kreatives Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassis- ältesten antirassistischen Organisationen in Deutsch- mus und für ein solidarisches Miteinander zu setzen! land. Der Verein wird vom DGB und seinen Mitglieds Attraktive Preise warten auf Dich! gewerkschaften unterstützt. Fachwissen teilen Unsere Angebote Für Deinen Betrieb, Deine Gewerkschaft, Deine Berufs- Die Bekämpfung von Rassismus, Rechtsextremismus schule oder Dein Berufskolleg bieten wir Veranstaltungen sowie die Beseitigung von Diskriminierung bleibt und Vorträge rund um Rechtsextremismus, Rassismus, ein zentrales Thema unserer Gesellschaft. Ungleich Diskriminierung und Gleichbehandlung in der Arbeitswelt behandlung in Betrieben und Verwaltungen, rassisti- an. Wir entwickeln Bildungsmaterialien, Unterrichts sche Schmierereien oder rechte Stammtischparolen am einheiten und Lernmodule (www.gelbehand.de/informie- Arbeitsplatz oder in der Schule kommen immer wieder re-dich/publikationen/, www.unterrichtsmaterial. und überall vor. Daher machen Aktionen gegen Diskri- gelbehand.de), die in Ausbildungsbetrieben, Berufs minierung und Rassismus immer Sinn – auch wenn es schulen und JAV-Seminaren eingesetzt werden können. im Alltag noch andere Probleme gibt. Werde aktiv und Ruf uns an, wir beraten Dich gerne auch telefonisch. nutze unser Angebot! Zeichen setzen Informieren und Vernetzen Unser Logo, die Gelbe Hand, kannst Du auf Plakate, Anregungen für Deine Aktivitäten kannst Du Dir auf Flyer oder Broschüren setzen. Unsere Anstecker, unserer Webseite holen. Dort warten auf Dich u.a. Aufkleber und Fahnen eignen sich hervorragend für unser Newsletter „Aktiv für Chancengleichheit“ Aktionen gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und (auch als Print- und E-Mail-Version erhältlich) und Rechtsextremismus. Du kannst sie käuflich erwerben die Good Practice Datenbank. Hier findest Du Infor- und dadurch auch die Arbeit des Vereins unterstützen. mationen zu Initiativen und Projekten aus Gewerk- schaften, U nternehmen, kleineren und mittleren Betrieben, Verwaltung, Berufsschulen/-kollegs, aber auch Bildungsangebote der Gewerkschaften und viele Studien und Handreichungen. 32
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