UNIVERSUM - UNIVERSITÄT VECHTA

 
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UniVersum           1
                                                                                         Ausgabe 06 . Nov./Dez. 2019

                                   UniVersum
                                   Prof. Dr. Perry Schmidt-Leukel erhält
                                   Höffmann-Wissenschaftspreis 2019 (S. 4)

 Wissen & Forschen                   Leben & Studieren                       Lehren & Arbeiten
Forschungsprojekt „ActiVAtE“ mit   37 Deutschlandstipendien an der           Dr. Henning Scherf zu Gast bei
   1,2 Millionen Euro gefördert      Universität Vechta vergeben                   den „trust lectures“
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2   UniVersum

    Editorial                                                                                         Inhalt
                              Liebe Leserinnen und Leser,                                              UniVersum
                                                                                                      02		 Editorial, Inhalt & Impressum
                                die beste Wissenschaft, das interessanteste Projekt oder das          03		 Neuigkeiten aus der Universität
                                   außerordentlichste Vorhaben funktionieren nur mit den              04 Prof. Dr. Perry Schmidt-Leukel erhält
                                 entsprechenden Menschen dahinter. Eben diese Menschen                		 Höffmann-Wissenschaftspreis 2019
             machen die Universität Vechta zu dem vielfältigen und lebenswerten Ort,                   12 Erfolgreicher Abschluss
      welcher er heute ist. In dieser Ausgabe des „UniVersums“ geben Wissenschaftler*innen,            14 Dr. Josef Lange und Lars Patrick
         Studierende, Mitarbeitende, Unterstützende und andere Einblicke in ihre Arbeit               		 Augath neue Mitglieder im
                       und ihren erfolgreichen Alltag an unserer Hochschule.                          		Hochschulrat
                                                                                                       15 Forschungsfördertag an der Uni
         So präsentierte beispielsweise der Forschungsfördertag starke Projekte an der                		 Vechta präsentiert Wissenschaft
    Universität, die ganz konkret den Wissenstransfer mit und für die Region betreiben – vom           16 News & Termine
     Crowdmapping bis hin zur partizipativen Forschung. Die Veranstaltungsreihe „Smart Life
      – Smart Work“ hingegen nahm eine andere Fragestellung in den Fokus: wie kann digitale            Wissen & Forschen
     Technik bei einem selbstbestimmten Altern helfen? Institutionen und Universität Vechta           06 Bewegung für die Datenbasis
     kooperieren auf einem hohen Niveau. Ein solches zeigten auch die Stipendiaten sowie die          06 Vielfältigkeit genutzt
    Absolvent*innen diesen Jahres. Die Förderung und die Abschlüsse wurden zurecht gefeiert.          07 Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume
                                                                                                      07		 DFG-gefördertes Netzwerk unter-
      Ausgezeichnete Arbeit leistet auch Prof. Dr. Perry Schmidt-Leukel. Am 5. Februar 2020           		 sucht Satzstrukturen
        erhält der Professor für Religionswissenschaft und interkulturelle Theologie an der
        Universität Münster den Höffmann-Wissenschaftspreis von der Universität Vechta                 Leben & Studieren
                verliehen. Ich freue mich darauf und wünsche Ihnen viel Spaß bei der                  08 37 Deutschlandstipendien an der
                                     Lektüre des „UniVersums“.                                        		 Universität Vechta vergeben
                                                                                                      09 Universitätsgesellschaft zeichnet
                                                                                                      		 herausragende Abschlussarbeiten aus

                                     Prof. Dr. Burghart Schmidt                                        Lehren & Arbeiten
                                  Präsident der Universität Vechta                                     10 Dr. Henning Scherf zu Gast am
                                                                                                      		 Zentrum für Vertrauensforschung
                                                                                                       10 MuseumsTalk mit prominenten
                                                                                                      		Podiumsteilnehmer*innen
                                                                                                       11 Veranstaltungsreihe „Smart Life –

    Impressum
                                                                                                      		 Smart Work“

    Herausgeber: Der Präsident der Universität Vechta / Redaktion: Universität Vechta, Marketing und Kommunikation, Katharina
    Genn-Blümlein, Friedrich Schmidt / Layout und Satz: Presse- & Medienbüro Petra Hellmann / Druck: Druckerei B. Heimann GmbH /
    Kontakt und Vertrieb: Universität Vechta, Marketing und Kommunikation, Driverstraße 22, 49377 Vechta, newsletter@uni-vechta.de /
    Ausgabe 6, Nov./Dez. 2019 / Auflage: 750 / Erscheinungsweise: UniVersum – Der Newsletter der Universität Vechta erscheint alle zwei
    Monate. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet. / Soweit nicht anders angegeben, liegen alle Bildrechte bei der Uni-
    versität Vechta, Meckel, bitters.de, Mo Samir (S. 13, oben), AStA – Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (S. 16 r.) / Lizenziert nach
    CC-BY-NC-ND. / doi:10.23660/voado-145
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UniVersum      3

Dr.in rer. nat. Amelie Bernzen an Uni Vechta berufen

                            Die Universität Vechta hat Dr.in rer. nat. Amelie Bernzen auf
                            die W3-Professur für Wirtschaftsgeographie berufen. Zuvor
                            arbeitete Bernzen an der Universität zu Köln – außerdem an
                            den Universitäten Bamberg, Ohio, Dublin und weiteren.
                            Für Vechta hat sich Bernzen Ziele gesetzt: „Meines Erachtens         Für eine wissenschaftliche Nachwuchs-
                            kann und sollte die Geographie weiterhin wichtige Beiträge           förderung: das Graduiertenzentrum der
 Dr. in rer. nat. Amelie
                            rund um die Themenfelder Agrar- und Ernährungssysteme                Universität Vechta.
 Bernzen freut sich
                            sowie Mensch-Umwelt-Beziehungen – und deren Schnittstel-
 auf die Zusammen-
                            len – liefern“, sagte die Wissenschaftlerin, „Denn gerade ihre
 arbeit mit Kolleg*in-                                                                           Graduiertenzentrum der
                                                                                                 Graduiertenzentrum   der
                            umfassende, vernetzte Perspektive mit sehr guten Möglichkei-
 nen und Akteur*in-
                            ten zur interdisziplinären Kooperation qualifiziert sie für solche
                                                                                                 Universität Vechta
                                                                                                 Universität Vechta
 nen aus Wirtschaft
                            komplexen Fragestellungen.“ Bernzen wird genauer: „Zum               immt aktive
                                                                                                 nimmt aktiveArbeit
                                                                                                              Arbeitauf
                                                                                                                     auf
 und Politik.
                            Beispiel ist und bleibt die Untersuchung nachhaltiger Lösungen       Bei der konstituierenden Vorstands-
zur Nutzung von natürlichen und anderen Ressourcen zur Verbesserung der globalen Er-             sitzung des Graduiertenzentrums
nährungssituation hochrelevant.“                                                                 der Universität Vechta wurden unter
Für diese Themen und Fragestellungen biete das ISPA in Vechta sehr gute Voraussetzun-            anderem die wissenschaftliche Leitung
gen, meint die Wissenschaftlerin: „Ich freue mich auf die künftige Zusammenarbeit mit den        des Zentrums (Prof. Dr. Marie-Christine
Kolleg*innen an der Universität, aber auch mit den regionalen Akteuren*innen aus Wirt-           Vierbuchen) und deren Stellvertretung
schaft und Politik.“                                                                             (Prof. Dr. Corinna Onnen) für eine Amts-
                                                                                                 zeit von zwei Jahren gewählt.
                                                                                                 Als fakultätsübergreifende, zentrale
Ehrung für Prof. Dr. Peter Nitschke                                                              Einrichtung entwickelt das Graduierten-
                                                                                                 zentrum bedarfsorientierte, überfach-
                                                25 Jahre im öffentlichen Dienst: Uni-            liche Qualifizierungs-, Beratungs- und
                                                versitätspräsident Prof. Dr. Burghart            Vernetzungsangebote für das gesamte
                                                Schmidt hat Prof. Dr. Peter Nitschke für         wissenschaftliche Personal und den
                                                seine Arbeit im öffentlichen Dienst mit          wissenschaftlichen Nachwuchs der
                                                einer Urkunde des Landes Niedersachsen           Universität Vechta. Das Graduiertenzen-
                                                geehrt.                                          trum der Universität Vechta fokussiert
                                                Habilitiert 1994 an der Universität Münster,     eine weit gefasste Zielgruppe – von
                                                kam Nitschke nach Lehrstuhlvertretungen          Master-Studierenden, Promovierenden,
                                                am politikwissenschaftlichen Institut in         Postdoktorand*innen und Habilitie-
                                                Münster, einer Forschungsprofessur am            renden über Lehrkräfte für besondere
 Bei der Urkundenübergabe: Univer-
                                                Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen       Aufgaben, wissenschaftliche Mitarbei-
 sitätspräsident Prof. Dr. Burghart
                                                und einer weiteren Lehrstuhlvertretung           ter*innen und Wissenschaftsmana-
 Schmidt und Prof. Dr. Peter Nitschke.
                                                an der Universität Essen im Frühjahr 1997        ger*innen zu Professor*innen. Mitglie-
nach Vechta, wo er seitdem die Professur für Wissenschaft von der Politik innehat. Neben         der des Graduiertenzentrums haben die
seinen zentralen Forschungen im Bereich der Politischen Theorie und Ideengeschichte              Möglichkeit, Angebote mitzugestalten,
sowie der Europäischen Integration, hat sich Nitschke in all den Jahren auch stark in der        wahrzunehmen und zu evaluieren.
Gremienarbeit der Universität Vechta, sei es als Mitglied im Senat, als Gründungsdirektor        Mit der konstituierenden Mitgliederver-
eines Instituts, als Vizepräsident für Forschung oder jetzt aktuell als Dekan einer Fakultät     sammlung am 18. Dezember 2019 wurde
engagiert. „Vechta als Unistandort ist vom Potential her enorm entwicklungsfähig“, meint         der Gründungsprozess des Graduierten-
Nitschke. „Stadt und Region sind ebenfalls im dynamischen, positiven Wandel begriffen,           zentrums abgeschlossen.
deshalb habe ich mich mit meiner Familie hier auch immer wohl gefühlt“.
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4   Titelthema

    Für ein besseres Verstehen
    Prof. Dr. Perry Schmidt-Leukel erhält Höffmann-Wissenschaftspreis 2019

                                                                                                den Mitgliederzahlen konfrontiert sind?
                                                                                                Christliche Kirchen erleben in einer Reihe
                                                                                                westlicher Nationen Glaubwürdigkeits-
                                                                                                krisen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Im
                                                                                                globalen Maßstab sehen wir jedoch, dass
                                                                                                Religion nach wie vor das Leben sehr vieler
                                                                                                Menschen, ja letztlich der ganzen Mensch-
                                                                                                heit beeinflusst – und damit auch jene, die
                                                                                                sich selber nicht als religiös verstehen. Reli-
                                                                                                gionen vermitteln Lebenssinn. Sie haben
                                                                                                Einsichten entwickelt, die bis zum heutigen
                                                                                                Tag relevant sind. Denn in ihnen geht es
                                                                                                darum, wie wir angesichts all der zahlrei-
                                                                                                chen Herausforderungen und Fragen unser
                                                                                                Leben verstehen und wie wir es am besten

                                                  „
                                                                                                leben können. Über diese Einsichten treten
                                                                                                wir heute in einen globalen und offenen
                                                                                                interreligiösen Dialog.
    Geehrt für seine Arbeit zur Förderung eines besseren Verstehens zwischen den Religionen:
    Prof. Dr. Perry Schmidt-Leukel. / Foto: Pawlowitzki
                                                                                                In Ihren Arbeiten entwickelten Sie eine
                                                                                                Theorie zur religiösen Vielfalt. Wie würden
    Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Schmidt-Leu-     die Förderung eines besseren Verstehens       Sie diese in wenigen Sätzen umschreiben?
    kel, Sie sind der Höffmann-Wissenschafts-     zwischen den Religionen. Dabei betrachte      Wir unterscheiden die großen Religionen
    preisträger 2019 – was bedeutet dies für      ich Religion als eine wesentliche Dimension   dieser Welt oft nach bestimmten typo-
    Sie?                                                                                        logischen Merkmalen. So hat z. B. Hans
    Ich fühle mich durch diesen Preis sehr
    geehrt und freue mich darüber, dass meine
                                                     Jede Religion kann                         Küng Judentum, Christentum und Islam als
                                                                                                „prophetisch“, die indischen Religionen des
    Arbeit nun auch in Deutschland Anerken-          von anderen                                Hinduismus und Buddhismus als „mystisch“
    nung findet. Am meisten hat es mich              Religionen lernen.                         und die chinesischen Religionen des Daois-
    gefreut, dass es eine Studentin aus Vechta                                                  mus und Konfuzianismus als „weisheitlich“
    war, die der Uni Münster vorgeschlagen        von Kultur, ohne Religion auf Kultur zu       charakterisiert. Meine These ist nun, dass
    hatte, mich für den Preis zu nominieren.      reduzieren. In der Vielfalt der Religionen    die typologischen Unterschiede zwischen
                                                  spiegelt sich die Vielfalt der Kulturen und   den Religionen – unabhängig davon, wie
    Im Fokus des Preises steht die Förderung      letztlich die Vielfalt der Menschen wider.    man diese Unterschiede bestimmt – zu-
    interkultureller Kompetenz. Inwiefern         Wir brauchen mehr als nur Toleranz. Jede      gleich auch innerhalb einer jeden Religion
    stehen Ihre derzeitigen Projekte/Ihre der-    Religion kann von anderen Religionen          anzutreffen sind, wenn auch unter quasi
    zeitige Arbeit damit im Zusammenhang?         lernen und religiöse Vielfalt als etwas       anderen Bezeichnungen und mit anderen
    Mein erstes Buch erschien vor 35 Jahren       Positives würdigen.                           Gewichtungen. Außerdem lassen sich ver-
    und handelte vom Verständnis des Todes        Inwieweit beeinflusst Religion noch das       schiedene Typen und Formen von Religion
    im südasiatischen Buddhismus. Bis heute       heutige gesellschaftliche Zusammenleben       nicht selten auch beim einzelnen Menschen
    konzentriert sich seither meine Arbeit auf    in Deutschland, wenn Kirchen mit sinken-      auffinden, etwa so, dass man im Laufe
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Titelthema     5

seines Lebens verschiedene Formen von             diese Vielfalt ansatzweise bei Menschen      Wissenschaftliche Arbeit in Kürze
Religionen durchläuft oder diese gleichzei-       widerspiegelt, die sich von unterschiedli-   Vor seinem Ruf nach Münster lehrte
tig in sich vereint. In der religiösen Vielfalt   chen Religionsformen inspirieren lassen.     der Religionswissenschaftler Perry
zeigen sich somit fraktale Muster, d. h. die                                                   Schmidt-Leukel an den Universitäten
Unterschiede zwischen den Religionen              Gelebte Religiosität und theologische        München, Innsbruck, Salzburg und
auf der Makro-Ebene, kehren auf der               Glaubenslehre driften in verschiedenen       Glasgow. Die Schwerpunkte seiner
Meso-Ebene interner Religionsvielfalt und         Religionen unterschiedlich weit aus-         Arbeit liegen im Bereich interreligiöser
schließlich auch auf der Mikro-Ebene des          einander. Inwieweit können Vorurteile,       Theologie, der Theologie der Religionen,
religiösen Subjekts wieder.                       welche die Anhänger einzelner Religionen     der pluralistischen Ansätze in den Reli-
                                                  gegenüber anderen haben, durch die, in       gionen, der interreligiösen Beziehungen
Wie ausgeprägt ist die religiöse Vielfalt in      der Öffentlichkeit gelebte Religiosität      allgemein und des christlich-buddhisti-
Deutschland und kann überhaupt noch von           abgebaut werden?                             schen Dialogs im Besonderen.
einzelnen Religionen gesprochen werden?           Am wichtigsten erscheint es mir, dass
Gefühlt entwickeln viele Menschen ihre            Menschen mit unterschiedlichen religiösen    Perry Schmidt-Leukel ist ein Vertreter
eigene religiöse Identität aus unterschied-       Prägungen einander besser kennen lernen      der pluralistischen Religionstheologie.
lichen Strömungen.                                und idealerweise Freundschaften schlie-      Diese bestreitet, dass das Christentum
Die Situation in Deutschland lässt sich gut       ßen. Dann werden sie sehen, wie falsch       die allen anderen überlegene Religion
zu meiner fraktalen Interpretation in Bezie-      die Vorurteile oft sind. Wenn es gut geht,   ist und geht davon aus, dass zumindest
hung setzen. Die globale religiöse Vielfalt       lernen wir zu verstehen, welche Aspekte      einige Religionen im Hinblick auf ihre Er-
repliziert sich nun auch in den einzelnen         von Religion unseren Mitmenschen und uns     kenntnis göttlicher Wirklichkeit und ihre
Ländern dieser Welt. Dabei tritt mehr und         selbst im Leben helfen und herausfordern.    heilsvermittelnde Kraft einander gleich-
mehr das ganze Spektrum religionsinterner         Wir denken dann nicht mehr in einem „wir     wertig sind. Im Oktober 2015 hielt Perry
Vielfalt in Erscheinung. Es gibt eben nicht       – die“-Schema, sondern in einem „einige      Schmidt-Leukel als erster Deutscher
den Islam oder den Buddhismus oder das            von uns“-Modus: Einige von uns sind Juden,   seit 25 Jahren die renommierten Gifford
Christentum, sondern nur vielfältige For-         einige von uns Muslime, einige Hindus,       Lectures an der University of Glasgow.
men. So wundert es auch nicht, dass sich          Buddhisten, usw. und einige Christen.        Dort stellte er erstmals seine Überle-
                                                                                               gungen zu einer fraktalen Interpretation

 Höffmann-Wissenschaftspreis                                                                   religiöser Vielfalt vor, die inzwischen

 Jährlich verleiht die Universität Vechta den Höffmann-Wissenschaftspreis für Interkultu-      international diskutiert wird. 2019 wur-

 relle Kompetenz. Er wird gestiftet vom Vechtaer Reiseunternehmer Hans Höffmann und            den diese Vorlesungen unter dem Titel

 ist mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro dotiert.                                      „Wahrheit in Vielfalt“ auch in deutscher

 Im Fokus des Preises steht die Förderung interkultureller Kompetenz als Schlüssel             Sprache veröffentlicht. Im kürzlich er-

 zu einem friedlichen und konstruktiven Miteinander von Menschen verschiedener                 schienenen Sammelband „Neue Wege

 ethnischer, kultureller und religiöser Herkunft. Interkulturelle Fragestellungen sind in      für die interreligiöse Theologie“ („New

 vielfältiger Weise integrativer Bestandteil wissenschaftlicher Forschung zahlreicher Dis-     Paths for Interreligious Theology“)

 ziplinen. Der Höffmann-Wissenschaftspreis möchte das Werk von Wissenschaftler*innen           widmen sich Wissenschaftler aus fünf

 auszeichnen, die wegweisende Arbeiten zu Themenfeldern der interkulturellen Kompe-            Ländern der Theorie aus der Perspektive

 tenz vorgelegt haben. Das können Arbeiten sein, die sich dem Thema aus dem Blickwinkel        unterschiedlicher wissenschaftlicher

 einer einzelnen Disziplin widmen oder auch solche, die einen interdisziplinären Ansatz        Disziplinen und religiöser Hintergrün-

 vertreten. Laut Jury verbindet Prof. Dr. Perry Schmidt-Leukel „Forschungen zu Philo-          de. Darüber hinaus präsentierte Perry

 sophie, Politik und Religion auf ihrem spannendsten Gebiet, dem der Vielfalt religiöser       Schmidt-Leukel seine Thesen bereits

 Kulturen. Die Vergleichbarkeit von Religionen in ihren kulturellen Strukturen führt ins       an einigen der führenden akademischen

 Zentrum moderner Gesellschaften. “                                                            Einrichtungen der Welt, u. a. an der
                                                                                               American Academy of Religion und an
 Info: Die Vergabe des Höffmann-Wissenschaftspreises ist am 5. Februar 2020                    der European Academy of Religion.
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6   Wissen & Forschen

    Bewegung für die Datenbasis
    Forschungsprojekt ActiVAtE der Uni Vechta mit 1,2 Millionen Euro gefördert

                                                                            kunftsweisendes Kooperationsprojekt über Fächergrenzen hinweg.
                                                                            Wir werden die Bewegungsaktivitäten unserer 3000 Studienteil-
                                                                            nehmer*innen an mehr als einer Million Menschentagen auswerten
                                                                            und sind zuversichtlich, dass dieser Datensatz den Grundstein
                                                                            für weitreitreichende Forschungsaktivitäten unserer Gruppe und
                                                                            darüber hinaus legen kann.“ Das Projektteam erhofft sich eine hohe
                                                                            Beteiligung von möglichen Studienteilnehmer*innen aus der Re-
                                                                            gion. Die Einladung dazu wird ab Herbst 2020 mittels postalischer
    Die Verbundpartner*innen des Forschungsprojekts
                                                                            Einladung von Krankenversicherten aus der Region oder direkt
    Auftakt für neues Forschungsprojekt: Bei ActiVAtE werden Daten          durch die Diabetologische Schwerpunktpraxis Otto-Hagemann in
    zur körperlichen Aktivität von Menschen mit und ohne Diabetes           Vechta erfolgen.
    erhoben. Mittels des Einsatzes von Fitnessarmbändern soll eine          Das Projekt wird im Rahmen der Ausschreibung „Big Data in den
    Datenbasis geschaffen werden, die interdisziplinär und für weitere      Lebenswissenschaften der Zukunft“ durch das „Niedersächsische
    Forschungsfragen genutzt werden kann.                                   Vorab“ des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und
    Prof.in Dr.in Vanessa Mertins, Leitung des Projektes, zog ein positi-   Kultur und die VolkswagenStiftung für drei Jahre mit 1,2 Millionen
    ves Resümee: „Wir haben den Weg geebnet für ein großartiges, zu-        Euro gefördert.

    Vielfältigkeit genutzt
    Interdisziplinäres Kolloquium an der Fakultät Natur- und Sozialwissenschaften

                                                                                                    denvertretung der Fakultät II, Maria Klatte,
                                                                                                    beschloss der Fakultätsrat ein interdiszipli-
                                                                                                    när ausgerichtetes Kolloquium für alle Dok-
                                                                                                    torandinnen und Doktoranden der Fakultät
                                                                                                    II zu organisieren. Zwei Ziele wurden damit
                                                                                                    verfolgt: Zum einen sollten die Promo-
                                                                                                    vierenden ein Forum haben, ihre Themen,
    Die Teilnehmer*innen des ersten Interdisziplinären Kolloquiums für Promovierende an der
                                                                                                    Methoden und Ergebnisse vorzustellen und
    Fakultät Natur- und Sozialwissenschaften
                                                                                                    einen Einblick in die Forschungsarbeiten
    „Das wiederholen wir im nächsten Se-             zum Diskutieren an. Das fachliche Spekt-       der jeweiligen Studienfächer zu geben. Zum
    mester.“ Mit diesem Fazit schloss der            rum reichte dabei von der Nutzung einer        anderen sollten sie wichtige Anregungen
    Dekan, Prof. Dr. Peter Nitschke, das erste       Puzzle-App durch Kindergartenkinder bis        durch die Diskussion mit anderen Fach-
    Kolloquium für Promovierende an der              hin zu Schäden durch Hangrutschungen am        kulturen erhalten. Die sehr breite fachliche
    Fakultät II. Damit gab er die ausnahmslos        Mittellandkanal.                               Ausrichtung der Fakultät wurde als Chance
    positive Bewertung der Teilnehmenden             Thematisch waren die Geographie, die           gesehen, sich inhaltlich und methodisch
    wider. Sieben Doktorandinnen und Dok-            Mathematik, der Sachunterricht sowie           auszutauschen.
    toranden erlaubten spannende Einblicke           die Politik- und Sozialwissenschaften
                                                                                                     Infos: www.uni-vechta.de/news-archiv
    in ihre Forschungsarbeiten und regten            vertreten. Auf Anregung der Promovieren-
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Wissen & Forschen           7

Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume
Unterstützung des Forschungsschwerpunktes fortgesetzt

                                                                                                rer Perspektive die Herausforderungen der
                                                                                                Digitalisierung in Dörfern beleuchten soll.
                                                                                                Bereits 2016 wurde das Programm nach der
                                                                                                Bewilligung von 12 Georg-Christoph-Lich-
                                                                                                tenberg-Stipendiat*innen im Zuge des
                                                                                                Promotionsprogramms „Dörfer in Verant-
                                                                                                wortung – Chancengleichheit in ländlichen
                                                                                                Räumen sichern“ gefördert.
                                                                                                Das Promotionsprogramm „Digitale Lebens-
                                                                                                welten in Dörfern – Verantwortung und
                                                                                                Steuerung der digitalen Transformation“
                                                                                                analysiert die wechselseitige Abhängigkeit
 14 Stipendiaten*innen an den Universitäten und Hochschulen Vechta, Hannover und
                                                                                                digitaler Transformationen auf Gemein-
 Göttingen/Holzminden/Hildesheim werden mit insgesamt 781.200 Euro gefördert.
                                                                                                schaftsbildung, Raumkonfigurationen und
Das Land Niedersachsen setzt mit der           Vechta fort. 14 Stipendiaten*innen an den        Entscheidungs- bzw. Handlungsprozesse.
Förderung des Programms „Digitale Lebens-      Universitäten und Hochschulen Vechta, Han-       Es knüpft dabei direkt an das Programm
welten in Dörfern – Verantwortung und          nover und Göttingen/Holzminden/Hildes-           „Dörfer in Verantwortung – Chancenge-
Steuerung der digitalen Transformation.        heim werden mit 781.200 Euro gefördert.          rechtigkeit in ländlichen Räumen sichern“
Chancen und Risiken des digitalen Wan-         Unter der Koordination von apl. Prof. Dr.        an, indem es den Willen zur Übernahme von
dels für Dörfer“ seine Unterstützung des       Karl Martin Born (ISPA) konnte ein Konzept       Verantwortung und zur Umsetzung digitaler
Forschungsschwerpunktes der Universität        entworfen werden, das aus interdisziplinä-       Innovationen als eine Haltung versteht.

Schwere Sprache?
DFG-gefördertes Netzwerk untersucht Satzstrukturen

                                               weise dazu, „It was Bill who arrived late“ an-   Treffen nehmen u.a. Douglas Biber, Betty
                                               statt „Bill arrived late“ zu sagen? Diese und    Birner, Devyani Sharma und Gregory Ward
                                               damit verknüpfte Fragen beschäftigen die         als eingeladene Gäste teil, die international
                                               zehn Sprachwissenschaftler*innen im von          zu den bedeutendsten Linguist*innen -
                                               der Deutschen Forschungsgemeinschaft             nicht nur im Bereich der nicht-kanonischen
                                               (DFG) geförderten wissenschaftlichen             Syntax - zählen. Die Forschungsergebnisse
 Satzstrukturen im Mittelpunkt: die
                                               Netzwerk Syntax Beyond the Canon. Das            des Netzwerks werden in einem Sammel-
 Teilnehmer*innen beim ersten Netz-
                                               Projekt wird geleitet von Dr. Teresa Pham        band bei Cambridge University Press und in
 werktreffen.
                                               (Anglistische Sprachwissenschaft, Uni-           einem Open Access-Artikel veröffentlicht.
Wann und warum verwenden wir im Eng-           versität Vechta) und Dr. Sven Leuckert (TU
                                                                                                 Weitere Informationen auf der Web-
lischen manchmal einen Satzbau, der auf        Dresden) und untersucht im Rahmen von
                                                                                                 seite des Netzwerks unter https://sites.
den ersten Blick komplizierter erscheint als   sechs Meetings sogenannte ‚nicht-kanoni-
                                                                                                 google.com/view/nocasyne/home.
der Standard? Was motiviert uns beispiels-     sche‘ Satzstrukturen im Englischen. An den
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8   Leben & Studieren

    Herausragende Leistung und Engagement
    37 Deutschlandstipendien an der Universität Vechta vergeben

     Die Stipendiat*innen des Deutschlandstipendiums 2019/2020 an der Universität Vechta mit ihren Stifterinnen und Stiftern.

    Gut ausgebildeter Nachwuchs ist für             Bildungsgerechtigkeit zu sprechen. So wäre     soll das erste Rescue-Center des Landes
    eine Gesellschaft unabdingbar. Deshalb          es ihr ein Anliegen, dass das Studium unter    entstehen, das speziell Kindern mit Beein-
    unterstützen Institutionen und private          anderem einkommensunabhängig sei. Auch         trächtigung eine gerechte Chance auf ein
    Förder*innen engagierte und talentierte         der Kontakt zu den Studierenden müsse          gutes Leben geben soll.
    Studierende. 37 von ihnen haben in einer        aufrecht erhalten bleiben, damit diese auch
    Vergabefeier an der Universität Vechta ihre     in Zukunft ihre Fähigkeiten in der Region       Die Stifter*innen 2019
    Deutschlandstipendien überreicht bekom-         einbringen würden. Dorothee Welker, Vor-        • Arbeitsgemeinschaft der Volksban-
    men. Sie erhalten ein Jahr lang monatlich       sitzende der Welkerstifung, berichtete über       ken im Landkreis Vechta
    300 Euro, finanziert zur Hälfte vom Bund        die gute Zusammenarbeit von Universität         • Bernard und Inge Inhestern
    und zur Hälfte von privaten Fördernden.         und Stiftung.                                   • Carl Leiber
    „Mit ihrem Engagement übernehmen Sie,           Was die Stifter mit ihrer Förderung ermög-      • Dr. Hildegard Schnetkamp
    liebe Stipendiatinnen und Stipendiaten,         lichen, zeigten die Statements einiger Sti-     • Familie-Funke Stiftung
    Verantwortung für Ihre Mitmenschen und          pendiat*innen: Sarah Unland ist seit 2006       • Franz und Christine Grimme
    die Welt, in der Sie in Zukunft leben möch-     ehrenamtlich in der Kirche tätig. Darüber       • Landkreis Cloppenburg
    ten“, sagte Universitätspräsident Burghart      hinaus ist die ausgebildete Erzieherin auch     • Landkreis Vechta
    Schmidt. Das dies gelinge, sei auch den För-    Sprachförderkraft in der Kindertagesstätte      • Landessparkasse zu Oldenburg
    dernden zu verdanken. Mit einigen von ihnen     Abenteuerland. Selbst in der Universität        • Marius Eriksen Stiftung
    sprach Schmidt über deren Intention: Für        Vechta üben Stipendiat*innen Ehrenämter         • OLB-Stiftung
    Carl Leiber sei es beispielsweise wichtig,      aus. So zum Beispiel Bärbel Schrand. Sie ist    • Perso Plankontor
    dass die Studierenden auch am kulturellen       u. a. Lotsin in der Offenen Hochschule. Hier    • Rotary Club Diepholz-Vechta
    Leben teilnehmen könnten und sich in ihrer      berichtet die Mutter von vier Kindern über      • Stadt Vechta
    Freizeit nicht ausschließlich auf ihre Neben-   Vereinbarkeit von Familie und Studium.          • Stiftung der Metallindustrie im
    jobs konzentrieren müssten, sagte der Kauf-     Tim Schauder konnte u. a. in einem Projekt         Nord-Westen (SMNW)
    mann aus Cloppenburg. Sandra Sollmann,          genügend Geld sammeln, um an der Ostküs-        • Studentenwerk Osnabrück
    erste Stadträtin der Stadt Vechta, kam auf      te Kenias ein Grundstück zu kaufen. Dort        • Universitätsgesellschaft Vechta e. V.
                                                                                                    • Volksbank Vechta eG
     Weitere Informationen: www.uni-vechta.de/deutschlandstipendium oder beim
                                                                                                    • Welker-Stiftung
     Alumnimanager der Universität Vechta Henning Kreutzhecker: 04441/15520;
                                                                                                    • Zerhusen Kartonagen GmbH
     henning.kreutzhecker@uni-vechta.de.
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Leben & Studieren          9

Lebensmittelsicherheit und „Heiliger Krieg“
17 herausragende Abschlussarbeiten mit UGV-Förderpreisen 2019 ausgezeichnet

 Herausragende Abschlussarbeiten an der Universität Vechta mit UGV-Förderpreisen geehrt. / Foto: Mo Samir

Wie vielfältig, innovativ und auch praxisnah die Forschung an der Universität Vechta beim wissenschaftlichen Nachwuchs ist, hat die Verlei-
hung der UGV-Förderpreise 2019 gezeigt. Die Universitätsgesellschaft Vechta e. V. zeichnete während eines Festaktes in der Hochschule
17 herausragende Abschlussarbeiten aus. Prof. Dr. Michael Ewig, Vizepräsident für Forschung und Nachwuchsförderung sprach in seiner
Begrüßung vor rund 90 Gästen einen Dank aus. „Ich danke den Studierenden für ihre interessanten Forschungsarbeiten, den Lehrenden für
ihre Betreuung bei den Abschlussarbeiten und natürlich der UGV für ihre Förderung, wodurch die Arbeit der Studierenden geehrt wird“. Der
Vorsitzende der UGV, Uwe Bartels sagte, dass die Verleihung der Förderpreise einen Höhepunkt in der Tätigkeit der UGV darstelle.
Universitätspräsident Prof. Dr. Burghart Schmidt bedankte sich zum Abschluss für die gute Zusammenarbeit mit der UGV und verwies
darauf, dass viele der vorgestellten Themen durchaus Relevanz auch für das eigene Leben hätten.

 Die Ausgezeichneten und ihre Abschlussarbeiten
 Lennart Albers: Politische Meinungsbildung in den USA der Trump-       Sofie Krümberg: Nachhaltigkeitsvorstellungen älterer Tourist*in-
 Ära: Die Rolle der Medien bei der Etablierung des Rechtspopulismus     nen – Eine Intensivfallstudie am Beispiel ostfriesischer Inseln
 Marius Nägeler: Schulpraktisches Klavierspiel in der Unter-            Monika Meiners: Lebensmittelsicherheit und Lebensmittelethik:
 richtspraxis – Anmerkungen zu seiner didaktisch-methodischen           Politik der nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion im ländlichen
 Relevanz und einem (Kurz-)Lehrgangskonzept                             Raum
 Yvonne Plewa: Konstruktion von Weiblichkeit in Videospielen            Ricarda Meyer: Klassensprecherwahl für inklusive Klassen – Eine
 Ricardo Thiel: Sozialwissenschaftliche Ansätze zur Analyse so-         evaluative Untersuchung des bestehenden
 zialer Ungleichheit im internationalen Kontext – empirische und        und des modifizierten Manuals im Hinblick auf die Leitprinzipien
 theoretische Grundlagen zur Untersuchung interdependenter              der Demokratieerziehung
 globaler und regionaler Entwicklungen                                  Elena Ring: Multikulturelle Zugänge zu Musik – ein biographi-
 Laura Thies: Trisomie 21 in ausgewählter englischsprachiger            scher Versuch einer Anfängerin
 Kinder- und Jugendliteratur                                            Lara Schumacher: Bedeutung und Gestaltung von Unterrichts-
 Malte Zierden: Rekrutierung zum Heiligen Krieg – Die Methodik          einstiegen im Fach Erdkunde – eine empirische Studie
 zur Anhängerrekrutierung des islamischen Staats und die Rolle          Svea Elisabeth Völker: Eltern kranker Kinder. Posttraumatische
 der Frau im Heiligen Krieg in Syrien und Irak. Eine Analyse            Reifung und Einflussfaktoren auf die posttraumatische Reifung
 Christoph Brinker: Geschlechtergerechtigkeit im primärpädagogi-        bei Eltern krebskranker Kinder: Ein systematischer Review
 schen Sportunterricht. Eine Interviewstudie mit Sportlehrkräften       Michaela Hausmann: Prosimetric Fantasy: The Forms and Func-
 Nils Dinter: Staatlichkeit im Wandel – die Bedeutung von Gren-         tions of Embedded Poems in British Fantasy Narratives from the
 zen für den modernen Staat                                             1850s to the 1950s
 Verena Faske und Julia Rave: Das Werteverständnis von Jugend-          Laura Naegele: Betriebliches Kompetenzmanagement älterer
 lichen in Nord-Westdeutschland – eine empirische Vergleichs-           Arbeitnehmer*innen im Handwerk: Eine betriebssoziologische
 studie in Genderperspektive                                            Analyse.
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10   Lehren & Arbeiten

     Die alternde Gesellschaft als Chance
     Dr. Henning Scherf zu Gast am Zentrum für Vertrauensforschung der Uni Vechta

                                                                            gen durch Universitätspräsident Prof. Burghart Schmidt und den
                                                  Dr. Henning Scherf
                                                                            wissenschaftlichen Leiter des ZfV, Prof. Martin Schweer, ging
                                                  spricht im voll
                                                                            Hennig Scherf in seinen Ausführungen auf die Notwendigkeit ein,
                                                  besetzten Hörsaal
                                                                            die altersveränderte Gesellschaft als Chance zu sehen. In seinem
                                                  über die Bedeutung
                                                                            Vortrag wurde deutlich, wie wichtig es ist, aus den kleinen Dingen
                                                  von Vertrauen im
                                                                            des Alltags Zuversicht zu schöpfen und diese mit anderen zu teilen.
                                                  Zusammenhang mit
                                                                            Niemand dürfe mit seinen Sorgen und Ängsten alleine gelassen
                                                  einer älterwerden-
                                                                            werden.
                                                  den Gesellschaft.
                                                                            Für das Sommersemester 2020 ist über den HEIMATSUCHER
     Der ehemalige Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien        e. V. eine Zweitzeugin des Holocaust als Gast eingeladen. Diese
     Hansestadt Bremen war Gastredner der „vechtaer trust lectures“.        dritte „vechtaer trust lecture“ findet am 13. Mai 2020 statt. Alle
     Vor rund 170 Gästen sprach Dr. Henning Scherf über die Bedeutung       Interessierten sind bereits jetzt herzlich eingeladen, der Eintritt ist
     von Vertrauen im Zusammenhang mit einer älterwerdenden Gesell-         kostenlos.
     schaft. Die Vortragsreihe des Zentrums für Vertrauensforschung
                                                                             Infos: www.uni-vechta.de/zfv-trustlectures
     (ZfV) wird einmal im Semester veranstaltet. Nach den Begrüßun-

     Büchersterben?
     MuseumsTalk der Universität Vechta mit prominenten Podiumsteilnehmern

                                                                            „Wir haben das Gefühl, wir stünden vor einer Revolution“, leitete
                                                                            Kühn das Podiumsgespräch ein. Die Digitalisierung beeinflusse
                                                                            unseren Alltag immer mehr. Kreslins bestätigte die Aussage, gab
                                                                            aber zu bedenken, dass dies nicht die erste Revolution der Literatur
                                                                            sei. Bereits mit dem Buchdruck sei die Weitergabe von Texten,
                                                                            das Kopieren, beeinflusst worden. Bibliotheken sollten sich an die
                                                                            Gegebenheiten anpassen, meinte Knoche. In der Sache bleibe die
                                                                            Aufgabe der Institutionen dieselbe: Sie machen Wissen verfügbar.
                                                                            Vatterodt ist aufgefallen, dass sich auch der Buchhandel geändert
                                                                            habe. Bei ihren Kollegen*innen sei der reine Bücherverkauf durch
      Museumtalk im Überblick                                               Mischkalkulationen – das Angebot von Spielzeugen, Tassen, Filmen
     „Print oder Byte, wer bietet mehr? – Wie wir zukünftig Bücher lesen    und vielem mehr – oft in den Hintergrund gerückt.
     und Wissen vermitteln?“ hieß das Thema des MusemusTalks. Auf           Und wie verändert sich nun die Nutzung von Büchern oder E-Books,
     dem Podium haben Dr. Michael Knoche, Direktor der Herzogin Anna        fragte Moderator Kühn? Hier müsse differenziert werden, meinte
     Amalia Bibliothek a. D., Elisabeth Vatterodt, Buchhändlerin und        Knoche. Zum einen gäbe es das wissenschaftliche Arbeiten,
     Mitinitiatorin des Vechtaer Bücherfrühlings sowie Janis Kreslins,      welches sich mutmaßlich immer mehr in die digitale Welt verlagern
     Königliche Bibliothek Stockholm, diskutiert. Moderiert wurde der       werde. Zum anderen könne er sich nicht vorstellen, dass literari-
     Abend von Dr. Ulrich Kühn, u. a. Leiter der „Kulturmagazine“ bei NDR   sche oder philosophische Texte gern digital gelesen würden, hier
     Kultur.                                                                wäre das Buch für viele Menschen noch immer alternativlos.
Lehren & Arbeiten        11

Digitale Helfer
Veranstaltungsreihe „Smart Life – Smart Work“

 Institutionen und Unternehmen stellen ihr Anbot für ein selbstbestimmtes Altern in der Region vor.

Unter der Schirmherrschaft des nieder-          auszubauen sowie neue zu erschließen, sei      Datenschutz und -sicherheit auf der
sächsischen Wissenschaftsministeriums           ein wichtiger Aspekt bei der demografi-        anderen Seite. Hier müssten die Nutzer*in-
nahm die Universität Vechta bei der Ver-        schen Entwicklung. Der Landkreis habe          nen entscheiden und sich am Besten im
anstaltungsreihe „Smart Life – Smart Work“      mit dem Institut für Gerontologie einen        Vorfeld informieren, welche Daten sie für
mit rund 80 Teilnehmer*innen und Gästen         kompetenten Ansprechpartner. Aber auch         die digitalen Techniken preisgeben wollen.
Aspekte der Digitalisierung in den Blick.       der Landkreis selbst biete ein „breites        Hier setzte „Smart Life – Smart Work“ an:
Verschiedene Institutionen und Unter-           Angebot“ – unter anderem mit der Gesund-       „Es freut mich besonders, dass es gelungen
nehmen stellten im November ihr Angebot         heitsregion oder dem Verein „Perspektive       ist, die Bedeutung, Chancen und Heraus-
zum Thema „Digitale Technik zum Anfassen.       Pflege“, sagte Heinen.                         forderungen digitaler Techniken mit der
Hilfen für ein gesundes, selbstbestimmtes       Dass sich die Nutzer*innen von digitaler       Veranstaltung, die inhaltlich vom Institut
Altern in der Region“ vor. Interessierte        Technik in einem Spannungsfeld bewegen         für Gerontologie konzipiert und begleitet
konnten nach den Vorträgen u. a. einen intel-   würden, erklärte Prof.in Dr.in Gabriele Nel-   wurde, praxisnah zu verdeutlichen und den
ligenten Rollator, einen mitdenkenden Fuß-      lissen von der Universität Vechta in           Bürgerinnen und Bürgern nahe zu bringen“,
boden oder einen Robben-Roboter, der zu         Ihrem Vortrag: die Vorteile eines selbst-      sagte Prof. Dr. Uwe Fachinger vom Institut
therapeutischen Zwecken eingesetzt wird,        bestimmten Alterns auf der einen Seite,        für Gerontologie.
testen und sich genauer erklären lassen.
In Zusammenarbeit mit der Gesundheits-
region Landkreis Vechta und dem Institut
für Gerontologie erörterten Teilnehmer*in-
nen die Vor- und Nachteile des Themas.
Universitätspräsident Prof. Dr. Burghart
Schmidt zeigte sich „stark beeindruckt“
von den Möglichkeiten und den „rasanten
Fortschritten“, die es mittlerweile gäbe.
Hierfür seien gute Kooperationen nötig,
wie beispielsweise zwischen Landkreis
und Universität Vechta. Dem schloss sich
                                                 Auch das Gefühl eines Tremors, das unwillkürliche Muskelzittern, an Händen konnten die
der Erste Kreisrat Hartmut Heinen an.
                                                 Gäste bei „Smart Life – Smart Work“ durch spezielle Handschuhe erfahren.
Vorhandene Netzwerke zu pflegen und
12   Special

     Erfolgreicher Abschluss
     So unterschiedlich das Angebot in den einzelnen Fächern der Universität Vechta sein kann, so ist doch allen Studiengängen eins ge-
     mein: am Ende wartet bei erfolgreichem Abschluss der Titel. Auch im Wintersemester 2019 feierten viele Absolvierende die gemeis-
     terten Prüfungen. Verschiedene Orte, andere Dozierende, unterschiedliche Kommiliton*innen und doch ein gemeinsamer Gedanke: Der
     Titel ist in der Tasche.

     Soziale Arbeit

     Die Universität Vechta entließ während eines Festaktes 29 Absol-        140 Bachelor- und 51 Master-Absolvent*innen im Fach Soziale
     vent*innen der Studiengänge Bachelor bzw. Master Soziale Arbeit.        Arbeit. Als Gastredner „aus der Praxis“ fungierte in diesem Jahr
     Mehr als 130 Gäste feierten im Gasthaus Sgundek.                        Stefan Wellen. Der Studienrat an den Berufsbildenden Schulen am
     Frau Prof.in Dr.in Nina Oelkers, Dekanin der Fakultät I Bildungs- und   Museumsdorf in Cloppenburg widersprach der Auffassung, dass
     Gesellschaftswissenschaften, gratulierte im Namen der Uni-              eine professionelle Sozialarbeit „unlustig“ sein müsse. Im Gegen-
     versität und Fakultät allen Absolvent*innen zum erfolgreichen           teil, gerade im Lachen, in einer Verspieltheit und im Humor steckten
     Abschluss. In ihrem Grußwort betonte sie die große Anzahl von           Qualitäten, die Menschen zu echten Menschen machten.

     Management Sozialer Dienstleistungen

     19 Absolventen und Absolventinnen               die Abschlüsse. Grußworte zur Feierstunde       Absolvent*innen, dass diese ein Umfeld fin-
     verabschiedete die Universität Vechta           überbrachten Torben Kölpin – wissen-            den, das ihre Stärken zum Vorschein bringt
     im Bachelorstudiengang Management               schaftlicher Mitarbeiter, Management            und diese weiter fördert. Prof. Eisenkopf
     Sozialer Dienstleistungen sowie die erste       Sozialer Dienstleistungen – und Prof. Dr.       ergänzte, dass es nun an der Zeit sei, das
     Absolventin des Masterstudienganges.            Gerald Eisenkopf – Stellvertretender Stu-       gelernte Wissen zu nutzen und dabei stets
     Etwa 80 Gäste feierten im grundsanierten        dienfachsprecher Management Sozialer            offen für Forschung und neues Wissen zu
     Mensa-Gebäude der Universität Vechta            Dienstleistungen. Kölpin wünschte den           sein.
Special     13

Bachelor Combined Studies und Master of Education

Die Universität Vechta hatte zu einer Ab-     kommen Sie gerne wieder.“ Im Anschluss        „erfahren Sie vielleicht erst später im Kon-
schlussfeier der Studiengänge Bachelor        gratulierte Universitätspräsident Burghart    trast, im Berufsleben und in der Rückschau
Combined Studies und Master of Educa-         Schmidt den Abvsolvent*innen. Alle hätten     auf Ihre Zeit an der Alma Mater Vechta“.
tion in den RAStA Dome eingeladen. In         bewiesen, dass sie sich mit wissenschaft-     „Gerade vor dem Hintergrund einer gefähr-
diesem Jahr schlossen 151 Master- und 433     lichen Fragestellungen eigenständig aus-      lichen Bevorzugung von Ideologie gegen-
Bachelorstudierende mit den entsprechen-      einandersetzen können.                        über Bildung und Faktizität“, in vielen Teilen
den Titeln erfolgreich ab.                    Für die Prüfungsausschüsse BACS und           der Bevölkerung, „kommt uns allen, aber
Prof. Dr. Kim-Patrick Sabla, Vizepräsident    M.ED. hielt Prof. Dr. Norbert Lennartz, die   gerade Ihnen, den angehenden Lehrerinnen
für Lehre und Studium, lud alle Absolvie-     Festrede: Studieren sei ein Privileg, so      und Lehrern, die Aufgabe zu, Geschmack
rende ein: „Bleiben Sie in Kontakt mit uns,   Lennartz: „Wie privilegiert Sie sind“, ein    und Lust an Bildung zu entfachen“.
machen Sie Werbung für die Uni Vechta und     Hochschulstudium absolvieren zu dürfen,

                                                                                             Gerontologie-Preis
                                                                                             Die Stadt Vechta vergibt seit den
                                                                                             1990er-Jahren den Gerontologie-Preis
                                                                                             für herausragende Leistungen in den
                                                                                             Abschlussarbeiten des Fachs. Die
                                                                                             Gemeinde sei zwar eine der jüngsten
                                                                                             Städte Deutschlands, „aber wir werden
                                                                                             auch älter“ und der „ältere Teil der Ge-
Gerontologie                                                                                 sellschaft darf nicht vergessen werden“,
                                                                                             sagte Vechtas Bürgermeister Kristian
Die Studierenden der Gerontologie gäben       unterschiedlichen Institutionen, bis hin zu    Kater bei der diesjährigen Verleihung.
„der Region etwas zurück“, ist sich Frerich   leitenden und koordinierenden Aufgaben.        Dafür sei die Arbeit, die im Fach der
Frerichs sicher. Bei der Absolvent*in-        So würden die Studierenden in Vechta           Gerontologie an der Universität Vechta
nen-Feier des Fachs an der Universität        nicht nur individuell lernen, sondern mit      geleistet werde, „sehr wichtig“. Kater
Vechta hat der Profressor für Altern und      ihrer Arbeit auch Positives für die Region     vergab 2019 den Gerontologie-Preis der
Arbeit vom Institut für Gerontologie rund     bewirken. Auf eine gute Kooperation            Stadt an die Absolventinnen Stefanie
70 Gäste begrüßt.                             zwischen Stadt und Universität Vechta          Götze und Rieke Steenblock. Götze
2019 schlossen 58 Studierende den             ging auch Prof. Dr. Burghart Schmidt ein.      schrieb zum Thema „Aspekte der Wei-
Studiengang Gerontologie an der Uni-          Mit der Interdisziplinarität des Instituts     terentwicklung der Pflegestützpunkte
versität Vechta ab – davon 11 Masterstu-      für Gerontologie habe die Hochschule           in Norddeutschland“. „Bewegung und
dierende. Ein Abschluss in Gerontologie       „Kernkompetenzen, die für eine alternde        Demenz“ lautet der Titel von Steen-
biete vielfältige berufliche Möglichkeiten,   Gesellschaft von Bedeutung sein können“,       blocks Arbeit.
betonte der Professor: von der Beratung in    sagte der Universitätspräsident.
14   Special

     Konstruktiv begleiten und fördern
     Dr. Josef Lange und Lars Patrick Augath neue Mitglieder im Hochschulrat

      Der Hochschulrat: Christine Grimme, Prof. Dr. Wolfgang Bergsdorf, Dr. Eva-Maria Streier, Dr. Josef Lange, Lars Patrick Augath, Dr. Ger-
      hard Tepe. Auf dem Foto fehlt Prof. Dr. Theo Hartogh.

     Der Hochschulrat der Universität Vechta hat zwei neue Mitglieder.       Berlin, 2002 bis 2003 Leiter der Abteilung Ressortkoordinierung
     Dr. Josef Lange – ehemaliger Staatssekretär im Niedersächsischen        in der Thüringer Staatskanzlei, 2003 bis 2013 Staatssekretär im
     Ministerium für Wissenschaft und Kultur – wurde zum Vorsitzen-          Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Er
     den gewählt. Auch Lars Patrick Augath gehört nun dem – neben            ist Vorsitzender des Kuratoriums des Max-Planck-Instituts für
     Präsidium und Senat – dritten zentralen Organ der Universität an.       Sonnensystemforschung seit 2004, des Verwaltungsrats des
     Der Rat besteht aus fünf externen Mitgliedern. Sie werden vom           Pius-Hospitals Oldenburg seit Oktober 2014, des Rats für deutsche
     Minister für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen           Rechtschreibung seit Anfang 2017, des Hochschulrats der Medizi-
     u. a. auf Vorschlag der Katholischen Kirche und des Senats der          nischen Hochschule Hannover (MHH) seit Juli 2018.
     Universität Vechta bestellt. Außerdem gehören ein Mitglied der
     Universität, das vom Senat der Universität gewählt wird, und ein        Lars Patrick Augath studierte Rechtswissenschaften an der
     Vertreter des Wissenschaftsministeriums dem Gremium an.                 Georg-August-Universität Göttingen. An das Referendariat beim
                                                                             Oberlandesgericht Celle (Zweites Staatsexamen in 2007) schloss
     „Ich bin dankbar für das Vertrauen, das mir der Senat der Univer-       sich eine Tätigkeit als Rechtsanwalt an. Seit 2008 arbeitet Augath
     sität Vechta und Wissenschaftsminister Björn Thümler mit der            als Referent im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft
     Berufung in den Hochschulrat und die Mitglieder des Hochschul-          und Kultur (MWK), zunächst langjährig in der Kulturabteilung (ins-
     rats mit der Wahl zum Vorsitzenden entgegengebracht haben“,             besondere Zuständigkeiten für Denkmalschutz, Kulturgutschutz
     sagte Lange. Der Hochschulrat werde als „kritischer Freund“ die         und Museen), seit Februar 2019 in der Hochschulabteilung.
     Universität Vechta konstruktiv begleiten und in ihrer weiteren
     Entwicklung fördern. Josef Lange studierte Katholische Theologie
                                                                              Informationen
     (Dipl.-Theol.), Geschichte und Politische Wissenschaft (Dr. phil.) an
                                                                              Der Hochschulrat der Universität Vechta konstituierte sich erst-
     den Universitäten Münster und Regensburg. Nach Tätigkeiten an
                                                                              malig am 5. Mai 1995. Der aktuelle Hochschulrat setzt sich wie
     der Universität Bayreuth (1974 bis 1979) und in den Geschäftsstel-
                                                                              folgt zusammen:
     len der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1979 bis 1984) sowie
                                                                              Dr. Josef Lange (Vorsitzender), Christine Grimme (stellv. Vorsit-
     des Wissenschaftsrates (1984 bis 1990) war er von 1990 bis 2000
                                                                              zende), Prof. Dr. Wolfgang Bergsdorf, Dr.in Eva-Maria Streier,
     Generalsekretär der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Von 2000
                                                                              Dr. Gerhard Tepe, Lars Patrick Augath, Prof. Dr. Theo Hartogh
     bis 2001 war er Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung in
Special     15

Wissen für die Region
Forschungsfördertag an der Universität Vechta präsentiert Wissenschaft

Forschung und Lehre an der Universität Vechta gehen über die
Hörsäle und die hochschulinternen Einrichtungen hinaus. Beim For-
schungsfördertag „Wissenstransfer im Blick / Third Mission – die
Dritte Mission“ haben unter anderem rund 20 Gruppen, Institute,
Projekte und Einzelpersonen – die ganz konkret den Wissens-
austausch in Vechta und Umgebung unterstützen – gezeigt, dass
Wissenschaft mit und für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in der
Region funktioniert.

„Ich bin höchst beeindruckt und zutiefst dankbar“, für die Vielfallt
                                                                        Einrichtungen der Universität Vechta stellten ihre Aktivitäten
der Projekte, die sich beim Forschungsfördertag vorgestellt haben,
                                                                        in zahlreichen Präsentationen vor.
sagte Michael Ewig. In der Region und darüber hinaus gäbe es noch
viele weitere potenzielle Verbundpartner, welche dieses hervor-
ragende Netzwerk der Universität Vechta noch erweitern könnten,
ist sich der Vizepräsident für Forschung, Nachwuchsförderung
und Transfer sicher. Beim Forschungstag hatten Einrichtungen und
Projekte der Universität Vechta die Gelegenheit, ihre Aktivitäten
und Angebote in einer lebendigen Projekt- und Poster-Präsentation
vorzustellen und mit den anwesenden Hochschulangehörigen und
Gästen zu diskutieren.

Wissenstransfer der Universität Vechta
So stellte sich beispielsweise „ReKuTe – Partizipative Wissen-
schaft für Region, Kultur und Technik“ vor. Den Dialog zwischen         Dr.in Gabriele Diersen von der Universität Vechta kündigt beim

Wissenschaft und Gesellschaft in der Region Nord-West-Nieder-           Forschungsfördertag unter anderem ein Projekt zu außerschuli-

sachsen zu fördern, ist das Ziel des Verbundprojekts (www.rekute.       schen Lernorten an.

de). Partizipative Entwicklung von Klimaschutz- und Klimaanpas-
sungsmaßnahmen mit Partnereinrichtungen aus Wissenschaft,              gemeinsam mit Partnereinrichtungen aus der Region deren zuvor
Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft im Oldenburger Münsterland      abgestimmten Fragestellungen. Oder das Forschungsprojekt
und in fünf anderen „Pilotregionen“ in der EU steht bei „TeRRIFICA“    „ActiVAtE“: Hier entsteht mittels Fitnessarmbändern eine Daten-
auf dem Programm (terrifica.eu). Unter anderem ist ein Crod-           basis über die körperliche Aktivität bei Menschen mit und ohne
mapping-Tool geplant: Mithilfe dieser Internetseite werden die         Typ-2-Diabetes (uni-vechta.de/management-sozialer-dienst-
Einwohner*innen des Oldenburger Münsterlandes dazu aufgerufen,         leistungen/forschung). Strukturwandel der Agrarwirtschaft,
ihre persönlichen Erlebnisse mit Extremwetterereignissen auf           ein rollendes Kultur-Labor, die Zukunft der Dörfer, innovative
einer Karte zu markieren. Eine „Digitale Stadttour“ für Cloppenburg    Existenzgründungen, demographischer Wandel oder die Möglich-
wird gemeinsam mit regionalen Partnern (Heimatverein, Stadt,           keiten von Digitalisierung, Bildung und wissenschaftlicher Weiter-
Schulen und mehr) beim Projekt KulTour Cloppenburg erstellt            bildung in verschiedenen Bereichen sind weitere Beispiele für die
(wissen-teilen.eu).                                                    vielfältigen Aktivitäten der Universität Vechta im Oldenburger
                                                                       Münsterland. „Vielen Dank für diese Art des Wissenstransfers,
Im Seminar „Über den Tellerrand – Partizipative Forschung mit          der an der Universität Vechta längst stattfindet“, sagte Ewig ab-
Menschen in der Region“ bearbeiten Studierende und Lehrende            schließend.
16      UniVersum

                                                                                                   UniBall 2019
                                                      Prof.in Dr.in Yixu Lü zu Gast an der Uni-
                                                                                                   Der traditionelle UniBall ist vorüber und
                                                      versität Vechta.
                                                                                                   die Organisator*innen vom Allgemeinen
Prof. Dr. Andrea Teti (r.) im Gespräch mit Prof.in
                                                                                                   Student*innenausschuss (AStA) sind zu-
Dr. Schicktanz und Björn Thümler, niedersächsi-
                                                     Kleist-Expertin an der                        frieden. Die diesjährige Veranstaltung habe
scher Minister für Wissenschaft und Kultur.
                                                     Universität Vechta                            steht’s unter dem Motto des lockeren Aus-
/ Foto: Universität Göttingen/Christoph Mischke
                                                     Die Germanistin, Humboldtianerin und          tauschs zwischen Student*innen, Lehren-
                                                     Preisträgerin des Jacob-und-Wilhelm-          den, Mitarbeiter*innen und allen weiteren
        Schleichendes Vergessen                      Grimm-Preises Prof.in Dr.in Yixu Lü von       Angehörigen der Universität gestanden.
        „Demenz – Versunken im Meer des              der University of Sydney verbrachte auf       „Wir behaupten voller Stolz, dass uns dies
        Vergessens“ hieß die Veranstaltung des       Antrag von Prof.in Dr.in Dürbeck – Lite-      gelungen ist“, teilte der AStA mit und plant
        Ministeriums für Wissenschaft und Kultur     ratur- und Kulturwissenschaften an der        weiter: das Campusfest steht im Juni 2020
        an der Universität Göttingen. Zu dieser      Universität Vechta – einen durch die Alex-    auf dem Programm.
        hatte Björn Thümler, niedersächsischer       ander-von-Humboldt-Stiftung finanzierten

                                                                                                   Termine
        Minister für Wissenschaft und Kultur, in     dreimonatigen Forschungsaufenthalt in
        der Reihe „Forschung made in Nieder-         Deutschland.
        sachsen“ eingeladen. Einer der Referen-      Frau Prof. Dr. Lü ist Spezialistin für die
        ten war Andrea Teti, Professor für Alter     Werke von Kleist, für Mythenrezeption in      06.01., 03.02. Vechtaer Gesellschaft für
        und Gesundheit am Gerontologischen           der deutschen Literatur sowie Deutschen       Geographie e. V. – China zwischen Vergan-
        Institut der Universität Vechta.             Kolonialismus in China und deutsch-chine-     genheit und Zukunft
        Immer mehr Menschen leiden unter den         sische Literaturbeziehungen. In laufenden     Kontakt: annegret.joachim@uni-vechta.de
        verschiedenen Formen von Demenz. Am          Forschungsprojekten befasst sie sich
        häufigsten erkranken Menschen an der         zudem mit neuen Methodologien in der          05.02. Verleihung Höffmann-Wissen-
        Alzheimer-Demenz. Mittlerweile sind          Germanistik des 21. Jahrhunderts und dem      schaftspreis 2019
        viele mögliche Ursachen erkannt, eine        Erhalt von Multilingualität in der geistes-   Kontakt: info@uni-vechta.de
        Heilung ist noch nicht möglich. Demenz       und kulturwissenschaftlichen Forschung in
        ist kein rein medizinisches Problem. Die     Australien.                                   14.02. – 15.02. IfG Jahrestagung „Wohnen
        Pflege und Versorgung der Erkrankten ist     Während ihres Aufenthalts hat Prof.in Dr.in   und Gesundheit im Alter“
        ebenfalls eine große Herausforderung.        Lü einen Vortrag über „Kulturelle Grenz-      Kontakt: gabriele.ziese@uni-vechta.de
        Niedersächsische Wissenschaftler*innen       ziehung und Wissenschaftlichkeit: China
        gaben bei der Veranstaltung Einblicke in     in Petermanns Geographischen Mitteilun-       12.03. Informationsveranstaltung zum
        aktuelle Entwicklungen der Demenzfor-        gen“ gehalten, der Gelegenheit gab, mit       Gasthörerstudium Sommersemester
        schung.                                      Kolleg*innen und Studierenden über die        2020
                                                     Persistenz und die Funktionen kultureller     Kontakt: maria.goldberg@uni-vechta.de
                                                     Stereotype in der deutschen Wahrnehmung

        Vorschau
                                                     Chinas zu diskutieren.                                                       Ausgabe 0
                                                                                                                                               1
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                                                                                                                                           20
        Verleihung                                   IfG Jahrestagung                              Exist – Förderung für
        Höffmann-Wissenschaftspreis                  „Wohnen im Alter“                             die Universität Vechta
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