Methodenentwicklung Waldschnepfen-Monitoring - Kartierung 2020
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Bericht zum Projekt Methodenentwicklung für das Waldschnepfen-Monitoring in Baden-Württemberg Ergebnisse der Kartierung 2020 Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg FVA-Wildtierinstitut, Arbeitsbereich Wildtierforschung und Waldvögel Bearbeitung: Philip Holderried, Hanna Duschmalé Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, Freiburg 2020 2
Übersicht Verteilung der bearbeiteten Flächen 2018 - 2020 Vorstudie 2018 2018 wurde die erste Vorstudie zur Erfassung der Waldschnepfe durchgeführt. Ziel war die Untersuchung des idealen Startzeitpunkts der Erfassung und der notwendigen Mindestdauer. 2018 kartierten 55 Teilnehmende an 76 Standorten. Die zweistündige Erfassung wurde an jedem Standort drei Mal wiederholt. An 73 % der Standorte konnten Waldschnepfen nachgewiesen werden. Vorstudie 2019 Auf Grund der positiven Rückmeldung zur vorjährigen Erfassung wurde die Kartierung 2019 mit gleicher Methode wiederholt. 2019 ist die Kartierung auf 157 Flächen durchgeführt worden. 74 % der untersuchten Standorte waren von Waldschnepfen besetzt. Kartierung 2020 Als Ergebnis der Vorstudien führten die Teilnehmer*innen die Kartierung 2020 zum ersten Mal mit angepasster Methode durch. Die Dauer der Kartierung war dabei auf eine Stunde und 15 Minuten verringert und die Anzahl der notwendigen Erfassungen auf zwei reduziert. Nach diesen Vorgaben sind 259 Standorte von 186 Teilnehmenden kartiert worden. Balzende Waldschnepfen wurden auf 67 % der Flächen nachgewiesen. Die nebenstehenden Karten illustrieren, wie sich die Abdeckung der Erfassung seit 2018 entwickelt hat. Gleichzeitig zeigt die aktuelle Karte, dass die Erfassungsdichte noch nicht gleichmäßig verteilt ist. Testweise erfolgt in Gebieten mit geringer Erfassungsdichte die Flächendichte in einem Kartierung mittels autonomer Audiorekorder. Mehr dazu im Umkreis von 25 km: Abschnitt Bioakustik. 0 > 10 1
Kartierung 2020 Umweltbedingungen Die Witterung während des langjährigen Mittel (Mai 2020: 12,6 °C, Erfassungszeitraums im Mai und Juni Mai 1981 - 2010: 12,7 °C, Juni 2020: war 2020 tendenziell eher trocken. 16,2 °C, Juni 1981 - 2020: 15,7 °C). Im Mai Besonders vor Beginn der Kartierung, fielen 53 mm Niederschlag und somit im April, lag die durchschnittliche weiterhin weniger als im vieljährigen Niederschlagshöhe in Baden- Mittel (99,4 mm). Die Nieder- Württemberg mit 13,8 Millimeter schlagsmenge im Juni entsprach dann deutlich unter dem vieljährigen Mittel weitgehend dem Durchschnitt (siehe (68,6 mm). Ebenso lag die mittlere Grafik). Temperatur im April 3,4 °C über dem Durchschnitt. Im Mai und Juni hingegen Warme und trockene Witterung können war die Lufttemperatur ähnlich dem für Waldschnepfen ein verringertes Abweichung des täglichen Mittelwerts der Lufttemperatur vom vieljährigen Mittel (1981 - 2010) * 1. Januar 2020 - 30. Juni 2020 10 °C 0 °C -10 °C Januar Februar März April Mai Juni Langjähriges Tagesmittel (1981 - 2010) Tagesmittel Lufttemperatur 2020 Maximales Tagesmittel wärmer als langj. Mittel Langjähriges Tagesmittel Minimales Tagesmittel kälter als langj. Mittel Abweichung der mittleren täglichen Niederschlagshöhe vom vieljährigen Mittel (1981 - 2010) * 1. Januar 2020 - 30. Juni 2020 30 mm 20 mm 10 mm 0 mm Januar Februar März April Mai Juni Langjährige mittlere Tagessumme (1981 - 2010) Tägliche mittlere Niederschlagshöhe 2020 Maximale mittlere Tagessumme höher als langjähriges Mittel Vieljährige mittlere Tagessumme Minimale mittlere Tagessumme niedriger als langjähriges Mittel 2
Nahrungsangebot zur Folge haben. Grund ist die schlechte Verfüg- und Zählungen pro Tag/Woche Erreichbarkeit der Beutetiere im 112 104 trockenen Oberboden. Dies wiederum 96 kann zu lokalen Abwanderungs- 88 bewegungen oder verringerter 80 Balzaktivität führen. Inwiefern das 72 Wetter in diesem Jahr Einfluss auf die 64 Balz hatte, kann mit den vorliegenden 56 Daten indes nicht beurteilt werden. Nur 48 mit Hilfe langjähriger Datenreihen, 40 können diese Zusammenhänge 32 untersucht werden. 24 16 Ergebnisse 0 8 2020 beteiligten sich 186 2. Mai 6. Mai 10. Mai 14. Mai 18. Mai 22. Mai 26. Mai 30. Mai 3. Juni 7. Juni 11. Juni 15. Juni 19. Juni 23. Juni 27. Juni 1. Juli Teilnehmer*innen an der Wald- schnepfenerfassung und führten 636 Zählungen durch. Mit Ausnahme zweier Tage ist die Balz täglich an mindestens Beobachtungen pro Tag/Woche 380 einem Standort kartiert worden, dabei 340 kartierten im Mittel pro Tag 10,7 Teilnehmende (SD 5,7). In keiner Woche 300 erfolgten weniger als 38 Zählungen, in 260 der Woche zwischen dem 14. und 22. Mai 220 wurden sogar 114 Zählungen durchgeführt. Pro Fläche erfolgten 180 durchschnittlich 2,46 Zählungen 140 (SD 1,3). Die vorgegebene Dauer von 75 100 Minuten wurde bei 91 % der Zählungen eingehalten oder übertroffen. Auch eine 60 zweite Zählung wurde an 90 % der 20 0 Standorte durchgeführt. 2. Mai 6. Mai 10. Mai 14. Mai 18. Mai 22. Mai 26. Mai 30. Mai 3. Juni 7. Juni 11. Juni 15. Juni 19. Juni 23. Juni 27. Juni 1. Juli Die Beobachtungen des gesamten Erfassungszeitraums summieren sich Anzahl pro Woche auf 1.764. Bei 58 % aller Zählungen Anzahl pro Tag wurde mindestens eine Wald- * Gebietsmittel für Baden-Württemberg, Datengrundlage: Deutscher Wetterdienst 3
Waldschnepfe nachgewiesen Kein Waldschnepfennachweis Landkreisgrenze schnepfenbeobachtung registriert. Im stehende Tabelle verdeutlicht die Mittel gelangen 4,8 Beobachtungen pro Aufteilung der bearbeiteten Flächen Zählung (SD 4,3). Der Rekord lag in sowie der besetzten Flächen auf die diesem Jahr bei 22 Überflügen/ Naturräume Baden-Württembergs. Im Balzlauten an einem Abend. Vergleich zu den Vorjahren ist die Flächendichte vor allem im Schwarz- Auf 67 % der 259 bearbeiteten Flächen wald, dem Schwäbischen Keuper-Lias- wurden an mindestens einem Abend Land, dem Rheingraben sowie der Waldschnepfen nachgewiesen. Somit Neckar-Tauber-Gäuplatte angestiegen. gelten 174 Flächen als „von Wald- Nicht optimal sind die Schwäbische Alb schnepfen besetzt“ und 85 Flächen und das Voralpenland abgedeckt. Auch (33 %) als „nicht besetzt“. Die neben- wenn die bisherigen Daten kein 4
Zusammenfassung der Waldschnepfen- nachweise der Jahre 2018 bis 2020 auf TK 25 - Blattschnitten Waldschnepfen im Zeitraum 2018 - 2020 nachgewiesen Mindestens eine 1 x 1 km Fläche bearbeitet. Kein Waldschnepfen- Vorkommen bestätigt. Bearbeitete Flächen mit Naturraum Flächen Nachweisen 1 Donau-Iller-Lech-Platte 5 1 4 2 2 Neckar-Tauber-Gäuplatte 44 24 3 Oberrheinisches Tiefland 3 39 25 und Rhein-Main-Tiefland 6 4 Odenwald 9 7 5 5 Schwäbische Alb 18 4 7 Schwäbisches 1 6 60 46 Keuper-Lias-Land 8 7 Schwarzwald 79 65 Voralpines Hügel- 8 5 2 und Moorland vollständiges Bild der Waldschnepfen- der topografischen Karten (1 : 25.000) population in Baden-Württemberg zusammengefasst - wie es für ergeben, zeigen die Ergebnisse doch, ornithologische Erfassungen üblich ist - was ein zukünftiges Monitoring leisten kann auf der bisherigen Daten- kann. Nach drei Erfassungen, 2018 und grundlage für ⅓ der Landesfläche das 2019 im Rahmen einer Vorstudie mit 75 Vorkommen der Waldschnepfe respektive 157 bearbeiteten Flächen, bestätigt werden (siehe oben). Auf lässt sich für einige Landesteile bereits etwas weniger als der Hälfte der TK 25 - eine gesicherte Aussage über das Blattschnitte des Landes wurden Vorkommen bzw. die Verbreitung der bislang Flächen kartiert. Waldschnepfe treffen. Werden die Nachweise auf Ebene der Blattschnitte 5
Bioakustik Ergänzend zur ehrenamtlichen Vergleich zwischen ARU und dem Erfassung der Waldschnepfenbalz wird menschlichen Beobachter. Es sollte am FVA-Wildtierinstitut der Einsatz außerdem die Frage beantwortet autonomer Audiorekorder (engl: werden, wie der ideale Auf- autonomous recording units, ARU) nahmestandort für die Audiorekorder erprobt. beschaffen sein sollte und welche Standortfaktoren die Aufnahmequalität beeinflussen. Die Arbeit zeigt, dass sich mittels Bioakustik nur das Puitzen der Der autonome Waldschnepfe zuverlässig nachweisen Audiorekorder lässt. Das Quorren wird sowohl vom Ohr Audiomoth der Firma der Kartierenden, wie auch vom Open Acoustic Audiomoth-Rekorder nur über kurze Devices, der an der FVA erprobt wird. Entfernungen registriert (siehe Abbildung Seite 8). Erwartungsgemäß In einer Bachelorarbeit der Uni Freiburg breitet sich der Schall auf Freiflächen wurde von Dennis Günther untersucht, und Lichtungen mit niedrigem Bewuchs wie gut sich die Balz der Waldschnepfe am besten, sprich am weitesten, aus mit dem Audiorekorder Audiomoth der und wird von den Audiorekordern Firma Open Acoustic Devices erfassen zuverlässiger erfasst, als auf Lichtungen lässt. Besonderes Interesse lag auf dem mit hohem Bewuchs. Analog sind diese 6
Standorte auch für die Erfassung im ehrenamtlichen Monitoring am besten Stationär montiert geeignet. Im Gegensatz zur Bioakustik können die spielt beim Menschen zusätzlich eine Audiomoth- gute visuelle Wahrnehmbarkeit, also Audiorekorder über mehrere Wochen im ein freier Blick gegen den Himmel, eine Wald verbleiben und Rolle. zu voreingestellter Uhrzeit Aufnahmen Die Ausrichtung des mit einem Mono- erstellen. Mikrofon ausgestatteten Audio- Mikrofon in Richtung der Lichtung rekorders ist weniger wichtig als ausgerichtet ist. erwartet. Zwar wird der Bereich hinter dem Gerät deutlich schlechter erfasst, An 30 Erfassungstagen auf 16 Flächen als der Bereich vor dem Mikrofon, doch wurden die Geräte parallel zum hat es keine große Bedeutung, ob sich Menschen im Monitoring eingesetzt. Im die Balz seitlich vom Gerät, oder direkt direkten Vergleich lieferten die ARU frontal vor dessen Mikrofon abspielt. erstaunlich gute Ergebnisse. Auf allen Ein im Randbereich einer Lichtung untersuchten Flächen wurde das montierter Rekorder wird daher Vorkommen der Waldschnepfe sowohl zuverlässig Balzflüge im Lichtungs- vom Menschen als auch durch die bereich erfassen können, sofern das Audiomoth-Geräte nachgewiesen. Mit einem, in 5 m Höhe angebrachten, Lautsprecher wurde die maximale Aufnahmereichweite der Audiorekorder untersucht. Gleichzeitig wurde der Einfluss der Vegetation auf die Aufnahmen bestimmt. 7
Niedrige Vegetationshöhe Mittlere Vegetationshöhe Hohe Vegetationshöhe 100 100 100 Anteil erfasster Rufe (in %) Anteil erfasster Rufe (in %) Anteil erfasster Rufe (in %) 75 75 75 Puitzen 50 50 50 25 25 25 0 0 0 10 20 40 60 80 100 120 10 20 40 60 80 100 120 10 20 40 60 80 100 120 Entfernung (in m) Entfernung (in m) Entfernung (in m) Mensch Audiomoth 100 100 100 Anteil erfasster Rufe (in %) Anteil erfasster Rufe (in %) Anteil erfasster Rufe (in %) 75 75 75 Quorren 50 50 50 25 25 25 0 0 0 10 20 40 60 80 100 120 10 20 40 60 80 100 120 10 20 40 60 80 100 120 Entfernung (in m) Entfernung (in m) Entfernung (in m) Niedrige Vegetationshöhe Mittlere Vegetationshöhe Hohe Vegetationshöhe Aufnahmereichweite Dabei zeichneten die Geräte an 29 von ein bioakustisches Monitoring der der Audiorekorder im 30 Tagen mindestens ein Puitzen bzw. Waldschnepfe prinzipiell möglich ist. Vergleich zum menschlichen Quorren auf. Die Beobachter*innen Hörvermögen. Die registrierten die Waldschnepfen an 28 Im Projekt Methodenentwicklung obere Reihe zeigt die von 30 Tagen. Während rund 50 % aller Waldschnepfen-Monitoring in Baden- Ergebnisse für den Ruftyp Puitzen. Puitz-Rufe von Mensch und Rekorder Württemberg werden die begonnenen Darunter die gleichermaßen registriert wurden, Untersuchungen in den Jahren 2021 und Auswertung für das verpassten die Audiomoth etwa 27 % 2022 in größerem Umfang fortgeführt. Quorren. der Rufe. Umgekehrt wurden 25% der Bestätigen sich die bisherigen Rufe nur von den Audiorekordern, nicht Ergebnisse, ist die Bioakustik eine aber vom Menschen registriert. sinnvolle Ergänzung zur ehrenamtlichen Ingesamt zeigt dieser erste Test, dass Kartierung. Ein Anwendungsgebiet für 8
die autonomen Audiorekorder könnte schließen. Auf der Schwäbischen Alb, beispielsweise das Schließen von im Oberschwäbischen, dem Vor- Lücken im Erfassungsnetz sein. alpenraum, der Baar sowie dem Rheintal wurden dafür im Juni So wurden bei der Erfassung 2020 Audiorekorder installiert, die dort für bereits 12 Audiomoth eingesetzt, um die einen Monat verblieben. Die Ergebnisse Waldschnepfenbalz in Gebiete mit dieser 12 Flächen sind in die geringer Teilnehmerzahl zu kartieren Auswertung des ehrenamtlichen und somit Erfassungslücken zu Monitorings eingeflossen. Ehrenamtlich kartierte Fläche Mit Audiomoth kartierte Fläche 9
Das Verbreitungsgebiet der Waldschnepfe reicht von den Britischen Inseln, über Mitteleuropa und Russland bis nach Japan. Es wird daher weltweit geforscht, um mehr über die Waldschnepfe in Erfahrung zu bringen. An dieser Stelle wollen wir einen Blick über den Tellerrand werfen und die Ergebnisse eines Forschungsprojekts vorstellen, dessen Ergebnisse auch für die Erfassung in Baden-Württemberg relevant sind. Beeinflusst das Wetter die Balz? Untersuchung zur Waldschnepfe in Großbritannien Die Erfassung der abendlichen Balz ist war bei den besenderten Wald- Kern des Waldschnepfen-Monitorings in schnepfen eine verminderte Aktivität vielen Regionen Europas. Vier britische erkennbar. Zusätzlich merken die Forscher haben deshalb den Einfluss Forscher an, dass die Geräuschkulisse des Wetters auf die Balz untersucht. Die an windigen Tagen, z.B. durch Ergebnisse von 65 Flächen, die zwischen raschelndes Laub, die Erfassung der 2004 und 2015 im britischen Wald- Balzlaute deutlich erschwert. schnepfen-Monitoring wiederholt kartiert wurden, sind zu diesem Zweck Als mögliche Erklärung für die positive mit Wetterdaten des nationalen Wirkung des Niederschlags wird die meterologischen Diensts verglichen bessere Nahrungsverfügbarkeit im worden. Zusätzlich analysierten die Boden genannt. So können Autoren das Verhalten von 19, mit Bodenlebewesen bei Trockenheit in GPS-Sendern ausgetatteten, Wald- tiefere Bodenschichten abwandern und schnepfen. sind dadurch schlechter erreichbar. Das verringerte Nahrungsangebot führe Dabei stellten sie Folgendes fest: Fiel in dazu, dass die Vögel weniger Energie für den zwei Wochen vor einer Zählung die Balz aufwenden können. Andere Regen, war die Balzaktivität am Abend Studien konnten bereits zeigen, dass der Erfassung höher (= mehr Überflüge, trockene Sommer einen negativen Balzlaute). Umgekehrt verhielt es sich Effekt auf den Reproduktionserfolg von bei zunehmender Windgeschwindigkeit Waldschnepfen haben. Am Tag der während der Erfassung. Dann nämlich Erfassung gefallener Niederschlag 10
Veröffentlichung im Original: Christoph J. Heward, Lowe A., Conway G. J., Hoodless A. N. (2019) Influence of Weather on Eurasian Woodcock’s Breeding display, Proceedings of the Eleventh American Woodcock Symposium: 209 - 216 beeinflusste hingegen weder die Zusammenhang konnte laut Autoren Zählergebnisse, noch die Aktivität der schon bei andere Vogelarten besenderten Waldschnepfen. Dies ist festgestellt werden. Auch hier könnte hauptsächlich darauf zurückzuführen, ein Zusammenhang mit dem dass den Wissenschaftlern keine Energiehaushalt bestehen, der bei Informationen über den genauen warmen Temperaturen weniger stark Zeitpunkt des Niederschlags zur strapaziert wird, als an kühlen Abenden. Verfügung standen. So mag es durchaus einen Unterschied machen, ob der Aus ihren Ergebnissen folgern die Regen während der abendlichen Balz Wissenschaftler, dass das Wetter die fällt, oder lediglich am Morgen des Ergebnisse einer Zählung deutlich selben Tages. Die Vermutung , dass sich beeinflussen kann. Sie raten dazu, die Regen während der Abendstunden Kartierung nur bei geeigneten, sprich negativ auf die Balzaktivität auswirkt, windarmen, Bedingungen durch- steht also weiterhin im Raum, konnte zuführen. Sie empfehlen außerdem, von den Briten jedoch nicht bestätigt mindestens eine Woche zwischen den werden. Zählungen verstreichen zu lassen. So könne der Effekt der Witterung auf das Darüber hinaus scheint die Balzaktivität Zählergebniss minimiert werden. mit der Temperatur zusammen- zuhängen. Je niedriger das Tages- minimum der Temperatur, desto geringer die Balzaktivität. Dieser Abbildung Brutverbreitung der Waldschnepfe (Scolopax rusticola), Datengrundlage: BirdLife International (2019) . The ICUN Red List of Threatened Species Version 2020-2. www.iucnredlist.org 11
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Ausblick Während der weiteren Laufzeit des willkommen. Wir freuen uns außerdem, Waldschnepfenprojekts werden wir die wenn Sie unsere Bemühungen auch im Kartierung in der Balzzeit fortführen. Im nächsten Jahr unterstützen und an der Mai 2021 startet deshalb die nächste Erfassung teilnehmen. Da vor allem Kartiersaison. Wie gewohnt werden die kontinuierlich kartierte Flächen Informationen zur bevorstehenden wichtige Datenreihen liefern, würden Kartierung im Frühjahr an alle wir es begrüßen, wenn bisherige Teilnehmer*innen verschickt. Die in Flächen auch im kommenden Jahr diesem Jahr eingeführte vereinfachte kartiert werden. Erfassungsmethode wollen wir für die kommenden Kartierungen beibehalten. Für Ihre Unterstützung in diesem Jahr Weiterhin wollen wir versuchen, die wollen wir Ihnen an dieser Stelle Teilnahme zu vereinfachen. So soll herzlich Danken. Wir hoffen, der beispielsweise die schon für 2020 vorliegende Bericht macht deutlich, wie geplante Online-Flächenauswahl im wertvoll die von Ihnen erhobenen Geoportal-BW umgesetzt werden. Daten und die gewonnenen Erfahrungen sind und zeigt, wie wichtig Neue Teilnehmer*innen sind auch bei eine solide Datengrundlage für das den kommenden Kartierungen, Wildtiermanagement und den Arten- insbesondere in den bisher weniger gut schutz ist. abgedeckten Landesteilen, stets Auch außerhalb der Balzzeit sind wir für Waldschnepfennachweise dankbar und nehmen diese gerne in unsere Datenbank auf. Funde mit Datum und Ort, im Fall von Trittsiegeln, Stocherspuren, oder Federn am besten mit Foto, an den Wildtierbeauftragen * ihres Landkreises, oder an: waldschnepfe.fva-bw@forst.bwl.de * Kontaktdaten der Wildtierbeauftragen unter: www.fva-bw.de/abteilungen/wildtierinstitut/wildtier-melden 13
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