Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2021-72 - Das Thema Institute senken Wachstumsprognose für Deutschland

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2021-72

 Das Thema

 Institute senken Wachstumsprognose für Deutschland
 Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Wachs‐
 tumsprognose wegen der dritten Corona-Welle deutlich zurückgenommen. Sie
 rechnen nur noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 3,7
 Prozent in diesem Jahr, statt der noch im Herbst erwarteten 4,7 Prozent. Das
 ist ihrer heute veröffentlichten Gemeinschaftsdiagnose für die Bundesre‐
 gierung zu entnehmen. Der Bund geht bislang von 3 Prozent Wachstum im
 laufenden Jahr aus. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier stellte jedoch
 nach der heutigen Bekanntgabe eine deutliche Erhöhung der Projektion der
 Bundesregierung in Aussicht, die voraussichtlich am 27. April präsentiert wird.
 Schon ab Mitte des zweiten Quartals werde der Erholungsprozess durch die
 fortschreitenden Impfungen einen Schub bekommen, sagte der Minister. Die
 Wirtschaftsforscher warnten zwar: "Die Entwicklung der Pandemie ist
 weiterhin das bedeutendste Abwärtsrisiko für die Prognose." Sie zeigten sich
 aber auch zuversichtlich: Seien die Infektionsgefahren durch das Impfen
 gebannt, könne eine kräftige Erholung einsetzen. Für 2022 erhöhten die
 Ökonomen deshalb ihre Vorhersage für das Wirtschaftswachstum hierzulande
 von ursprünglich 2,7 auf 3,9 Prozent. Vor allem der private Konsum könne
 dann der Antreiber werden. In diesem Jahr stützen besonders die Exporte die
 Erholung, angetrieben von der höheren Nachfrage aus den USA und China.
 2020 war das BIP wegen der Corona-Krise um 4,9 Prozent geschrumpft. Für die
 Banken sehen die Forscher ein beträchtliches Risiko, sobald die staatlichen
 Stützungsmaßnahmen zurückgefahren werden und dadurch die Zahl der
 Unternehmensinsolvenzen spürbar steigen dürfte. Allerdings erklärte Ökonom
 Torsten Schmidt vom RWI–Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, eine
 "übermäßige Welle an Unternehmensinsolvenzen" sei in dem Gutachten der
 Institute nicht unterstellt worden.

 [tagesschau.de]
 [handelsblatt.com]
 [spiegel.de]
 [finanzen.net]

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 [ifw-kiel.de](Gemeinschaftsgutachten)

 Meldungen

 US-Finanzinstitute Bank of America und Citigroup mit
 hohen Gewinnen
 Hohe Einnahmen im Investmentbanking und im Wertpapierhandel haben den
 Gewinn der Bank of America im ersten Quartal in die Höhe getrieben. Der auf
 die Aktionäre entfallene Überschuss erreichte knapp 7,6 Milliarden US-Dollar
 (6,3 Milliarden Euro) und lag damit mehr als doppelt so hoch wie ein Jahr
 zuvor, wie die Großbank heute mitteilte. "Während die niedrigen Zinsen
 unsere Erträge weiterhin belastet haben, haben sich die Belastungen bei den
 Krediten verringert", sagte Bankchef Brian Moynihan. Hatte das Institut ein
 Jahr zuvor noch 4,8 Milliarden Dollar für ausfallgefährdete Kredite beiseite‐
 gelegt, wurden in den ersten drei Monaten diesen Jahres in diesem Bereich
 Rückstellungen in Höhe von 1,9 Milliarden Dollar aufgelöst. Das Institut
 steigerte seine Erträge trotz eines Einbruchs beim Zinsüberschuss insgesamt
 leicht auf 22,8 Milliarden Dollar. Auch die Citigroup legte im ersten Quartal
 beim Gewinn deutlich zu. Er stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um
 mehr als das Dreifache auf 7,9 Milliarden Dollar (6,6 Milliarden Euro), wie das
 Geldhaus heute mitteilte. Allerdings wurden ebenfalls milliardenschwere
 Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite aufgelöst, die in der Corona-
 Krise gebildet worden waren. Obwohl etwa der Aktienhandel boomte, gingen
 die konzernweiten Erträge um 7 Prozent auf 19,3 Milliarden Dollar zurück.

 [fuw.ch]
 [moneycab.com]

 BlackRock steigert Quartalsgewinn deutlich
 Der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock hat im ersten Quartal von der
 gestiegenen Nachfrage nach Investmentfonds profitiert. Der Überschuss
 wuchs um 16 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar (1,0 Milliarden Euro), wie der
 Konzern heute mitteilte. Das war mehr als Analysten erwartet hatten. Weltweit
 sammelte das Unternehmen im ersten Quartal 173 Milliarden Dollar von
 Anlegern ein. Das verwaltete Vermögen summierte sich Ende März auf
 9 Billionen Dollar nach 6,5 Billionen Dollar ein Jahr zuvor.

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 [cash.ch]

 Coinbase-Kurs steigt nach fulminantem Börsengang
 weiter
 Einen Tag nach dem Börsendebüt von Coinbase, der größten Plattform für den
 Handel von Kryptowährungen in den USA, legte der Aktienkurs weiter zu.
 Vorbörslich stieg der Kurs um 11 Prozent auf 364 Dollar (304 Euro). Gestern
 war Coinbase an der Nasdaq gestartet. Nachdem die Börse einen Referenz‐
 preis von 250 Dollar angegeben hatte, notierte die Aktie bereits zum Handels‐
 beginn mit 381 Dollar, um dann rasch auf beinahe 430 Dollar zu steigen.
 Damit kam die Kryptowährungsplattform kurzzeitig auf einen Marktwert von
 mehr als 110 Milliarden Dollar. Sie wurde somit deutlich höher bewertet als
 die großen amerikanischen Börsenunternehmen, wie der Chicagoer Termin‐
 marktbetreiber CME und die Intercontinental Exchange, zu der die New York
 Stock Exchange gehört. Im weiteren Handel fiel die Aktie dann zeitweise auf
 330 Dollar. Die Coinbase-Aktie wurde im Gegensatz zu einem traditionellen IP
 an der Nasdaq gelistet

 [boersen-zeitung.de]
 [manager-magazin.de]

 Crédit-Agricole-Tochter erhöht Angebot für Credito
 Valtellinese
 Die italienische Tochter der französische Crédit Agricole hat ihre Kaufofferte
 für die Credito Valtellinese (Creval) um 140 Millionen Euro angehoben. Je Aktie
 werden nun 12,50 Euro geboten statt zuvor 10,50 Euro. Das teilte das
 Geldhaus heute mit. Das Angebot läuft bis zum 21. April. Creval hatte zuletzt
 erklärt, die Übernahme sei ein guter Weg, aber der Preis sei noch zu niedrig.

 [handelszeitung.ch]

 Solarisbank prüft Pläne für einen Börsengang via SPAC
 Das Fintech-Unternehmen Solarisbank wird Medieninformationen zufolge
 möglicherweise über einen SPAC-Deal an die Börse gehen. Das Unternehmen
 arbeite an konkreten Plänen für einen solchen Schritt, bei dem sich von einem
 bereits an der Börse notierten Firmenmantel (SPAC – Special Purpose Acqui‐

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 sition Company) übernehmen lassen. Das berichtet der Finanz-Newsletter
 FinanzSzene.de heute unter Berufung auf Insider. Demzufolge will die
 Solarisbank absehbar eine der großen Investmentbanken beauftragen, den
 entsprechenden Prozess einzuleiten. Es soll aber auch die Möglichkeit eines
 klassischen Börsengangs geprüft werden, wobei dem Vernehmen nach die
 SPAC-Lösung favorisiert wird.

 [finanz-szene.de]

 Türkische Notenbank hält Leitzins konstant
 Die türkische Notenbank lässt den Leitzins trotz hoher Inflationsrate bei 19,0
 Prozent. Dies teilten die Währungshüter heute mit. Die Entscheidung war an
 den Finanzmärkten erwartet worden, nachdem der türkische Präsident Recep
 Tayyip Erdoğan zuletzt erneut für einen Wechsel an der Spitze der
 Zentralbank gesorgt hatte. Der Vorgänger des derzeitigen Notenbank‐
 chefs Şahap Kavcıoğlu hatte mehrmals versucht, durch Zinsanhebungen den
 starken Preisauftrieb in der Türkei zu stoppen.

 [n-tv.de]

 Nachhaltigkeit in der Finanzbranche

       In einem Gastblog weisen die drei Autoren des Beratungsunternehmens
 Consileon auf die Bedeutung des Themas "Nachhaltigkeit" für die Finanz‐
 branche hin. Klar sei dabei, dass Nachhaltigkeit auch immer mehr in den
 Fokus von Politik und Aufsicht rücke. So greife seit dem 10. März 2021 die
 europäische Offenlegungsverordnung: Sie verpflichtet die Finanzunter‐
 nehmen darzulegen, wie nachhaltig ihre Angebote sind. In einer von
 Consileon durchgeführten Umfrage unter Fachleuten aus dem Finanzsektor
 zeigte sich eine deutliche Mehrheit davon überzeugt, dass das Thema
 Nachhaltigkeit nicht nur aufgrund politischer und regulatorischer Anforde‐
 rungen immer wichtiger wird. Sondern auch deshalb, weil sich aufgrund einer
 größeren Nachfrage nach nachhaltigen Finanzprodukten immer mehr Diffe‐
 renzierungsmöglichkeiten böten. Die Ergebnisse zeigten obendrein, dass in
 diesem Bereich noch viel zu tun ist. Auf dem 22. Deutsche Bankentag, den
 Consileon als Sponsor unterstützt, wird am kommenden Montag, den 19. April,
 auch über das Thema Nachhaltigkeit diskutiert. Sie können die Veranstaltung
 ab 14:00 live verfolgen.

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 [bankenverband.de]
 [bankenverband.de](Bankentag 2021)

 Die Köpfe

 EZB-Chefin Lagarde: Wirtschaft noch lange auf Hilfen
 angewiesen
 Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hält
 geldpolitische und fiskalische Hilfen für die Wirtschaft des Euroraums noch
 längere Zeit für notwendig. Es sei wie mit einem Patienten, der aus einer
 schweren Krise komme, aber immer noch auf Krücken angewiesen sei, sagte
 sie auf einer Online-Veranstaltung. "Man will keine der Krücken entfernen, die
 fiskalische oder die geldpolitische, bis der Patient wirklich gut laufen kann",
 erklärte Lagarde. Somit dürfte die Unterstützung bis weit in die Erholungs‐
 phase andauern.

 [spiegel.de]

 Fed-Chef Powell sieht Wertpapierkäufe vorerst weiter
 auf hohem Niveau
 Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) will den Umfang ihrer monatlichen
 Wertpapierkäufe in Höhe von 120 Milliarden Dollar so lange beibehalten, bis
 substanzielle weitere Fortschritte auf dem Weg zu Vollbeschäftigung und
 Preisstabilität erreicht sind. Das sagte Fed-Chef Jerome Powell auf einer
 Online-Veranstaltung des Economic Club of Washington. Diese Phase des
 Herunterfahrens der Anleihenkäufe werde sehr wahrscheinlich lange vor
 einer möglichen Zinserhöhung liegen.

 [wsj.com]

 Aareal-Bank-Aufsichtsrat unter Leitung von Chefin
 Korsch lehnt Rücktritt ab
 Der Aufsichtsrat der Aareal Bank will nicht auf die Rücktrittsforderungen des
 Großaktionärs Petrus Advisers eingehen. Die geforderte Abwahl entbehre
 jeglicher Grundlage, erklärte das Gremium unter Vorsitz von Marija Korsch.

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 Bei der Hauptversammlung am 18. Mai sollten die Aktionäre die Vorschläge
 des Großinvestors ablehnen, hieß es. Petrus ist mit knapp 10 Prozent an dem
 Immobilienfinanzierer beteiligt und setzt sich für eine Strategieänderung ein.
 Deshalb sollen die Aufsichtsratsvorsitzende Marija Korsch sowie zwei weitere
 Mitglieder zurücktreten. Als Nachfolgerin von Korsch sieht Petrus den ehema‐
 ligen UniCredit-Manager Theodor Heinz Laber vor.

 [finanzbusiness.de]

 US-Finanzbetrüger Madoff stirbt im Gefängnis
 Bernie Madoff, der Anleger um Milliarden betrogen hat, ist gestern im Alter
 von 82 Jahren in einem US-Gefängnis in North Carolina gestorben. Das teilte
 die dortige Behörde mit. Madoff hatte mit seinem fingierten Schneeball‐
 system bei Finanzanlagen einen Schaden von geschätzt 65 Milliarden Dollar
 (54,3 Milliarden Euro) verursacht. Erst in der Finanzkrise 2008, als viele Inves‐
 toren ihre Mittel abziehen wollten, flog das Betrugssystem auf. 2009 war der
 Manager von einem US-Gericht zu 150 Jahren Haft verurteilt worden.

 [orf.at]

 Die Tweets des Tages

 Auf dem #Bankentag am 19. April wollen wir unter dem Motto Aufbruch den
 Blick nach vorne richten. Zusammen mit interessanten Gästen diskutieren wir
 eine nachhaltige Wirtschaft, Europa, wirtschaftlichen Strukturwandel und
 globale Politik.

 [twitter.com]

 @norisbank Vorsicht vor Kriminellen, die sich als Bankangestellte ausgeben!
 Wie die Betrugsmasche im Detail aussieht und wie sich schützen, erläutert
 der @bankenverband:

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

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 Die Become-lichkeit von Denglittanten
 Wer es nicht kann, sollte sich nicht an die Beatles halten: Let it be. Nein, das
 heißt eben nicht "Lass es sein", sondern "Lass es geschehen". Ebenso wenig
 wie "to become" für "etwas zu bekommen" steht. Das sind wohl zwei der
 häufigsten Fehler, wenn aus dem Englischen wortwörtlich ins Deutsche
 übersetzt wird. Welche Stilblüten "Denglittanten" (deutsche Englisch-Dilet‐
 tanten) noch hervorbringen, lesen Sie hier:

 [wiwo.de]

 Was morgen wichtig wird

 Die Eurogruppe sowie die EU-Wirtschafts- und Finanzminister treffen sich zu
 einer informellen Videokonferenz. – Die US-Institute Morgan Stanley und Bank
 of New York Mellon sowie Ally Financial legen ihre Ergebnisse des ersten
 Quartals vor. – Das europäische Statistikamt Eurostat veröffentlicht die Inflati‐
 onsrate der Euroländer im März. – In den USA gibt die Universität von
 Michigan den Indikator für die Entwicklung des US-Verbrauchervertrauens im
 April bekannt. – Aus China kommen die Zahlen zur Veränderung des Bruttoin‐
 landsprodukts (BIP) des Landes im ersten Quartal. – In Berlin tagt der Untersu‐
 chungsausschuss des Bundestags zum Bilanzskandal des insolventen
 Zahlungsdienstleisters Wirecard.

 Der Nachschlag

 Seien Sie neugierig!
 Viele Unternehmen setzen bei ihren Mitarbeitern auf Erfahrung, Anpassung
 und Fleiß. Wissenschaftler und erfolgreiche Unternehmen wie Google,
 Amazon und Tesla sehen indes in dieser herausfordernden Zeit, in der die
 künstliche Intelligenz die Arbeitswelt revolutioniert, die Neugier als Schlüssel‐
 qualifikation an. Auch Wirtschaftspsychologe Tomas Chamorro-Premuzic
 betont, wie wichtig Neugier als Charakterzug für den Beruf heutzutage ist –
 zumal unser Gehirn schon ab dem 25. Lebensjahr an Leistungskraft und

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 Kreativität verliert. Wie Sie angeregt werden, Neues zu entdecken, lesen Sie
 hier:

 [focus.de]

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