MILCH: MEHR ALS "NUR" MILCH - ZÜRICH - KULTURLAND AM ZÜRICHSEE INNOVATIVE LANDWIRTSCHAFT
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EINE BEILAGE DER COOPZEITUNG ZÜRICH MILCH: MEHR ALS KULTURLAND AM ZÜRICHSEE «NUR» MILCH SEITE 8 SEITE 4 INNOVATIVE LANDWIRTSCHAFT SEITE 12 EINE BEILAGE DER COOPZEITUNG 1
ZÜRICH Staatsschreiber Blauburgunder Rosé, AOC Zürich, 2019, 75 cl (10 cl = 1.99) 14. 95 EDITORIAL MILCH Von der Kuh bis auf den Tisch: Regionale FOTO NICOLAS ZONVI Produzenten verarbeiten den Rohstoff Milch genussvoll und vielfältig – ein Ge- winn für Bauern und Konsumenten. Seite 4 Jucker Farm Kürbiskerne geröstet, Salz, 100 g 5. 90 SEELAGE BioLand Bio-Cherrytomaten Sauce, 390 ml (100 ml = 2.04) 7. 95 Obstbäume und Reben mögen das milde Klima am Zürichsee. Aus den süssen Früchten entstehen beste Weine und edle Spirituosen. Seite 8 Markus Eugster, Leiter Coop Kommunikation Jucker Farm Heidelbeer Glacé mit Joghurt, Region Nordwestschweiz-Zentralschweiz-Zürich 120 ml (100 ml = 4.09) 4. 90 COOP IN DER REGION DAS BESTE AUS ZÜRICH Wo liegt der grösste Coop? Wie viele Zür- Milch vom Hof, von dem unser Büsi stammt, und cher Produzenten beliefern die Super- Früchte von den Bäumen, auf denen ich früher rum- märkte? Entdecken Sie Ihre Coop-Region. kletterte. Vielleicht nicht ganz so nah, aber immer aus der näheren Umgebung – das bieten wir mit unseren Miini-Region-Produkten. Seite 10 Mit viel Leidenschaft für ihr Handwerk produzieren unsere regionalen Partner frische Früchte und Gemüse, beste Fleischspezialitäten, feine Weine und geschmack- vollen Käse. Angeboten werden die kulinarischen Le- Bio-Basilikum, Zürich, ckerbissen in jenen Läden, in deren Nähe sie entstanden FRÜCHTE & GEMÜSE sind. Topf Ø 10,5 cm 3. 95 Einige unserer rund 60 regionalen Produzenten in Wasser und Licht reichen bei Weitem und um Zürich stellen wir Ihnen auf den folgenden Sei- nicht, um als Landwirtschaftsbetrieb ten vor. Zum Beispiel die Familie Höhn, die am Hirzel erfolgreich zu sein. Mit innovativen Ideen seit über einem Jahrhundert Milch verarbeitet, die sie und grossem Engagement aber kann man unter anderen vom Bio-Hof der Familie Betschart be- wachsen. zieht. Oder die Familie Abderhalden, die ihre Milch in Künzli Üetliberger Salami geschnitten, der eigenen Bergsennerei zu Käsespezialitäten verarbei- tet und so mit Hingabe die Wertschöpfung des wertvol- Seite 12 per 100 g 5. 65 len Rohstoffs steigert. Unsere Miini-Region-Produkte stammen aber auch aus dem grössten Hochstammobstgarten des Kan- tons in Horgen und der Wein von den Reben auf der anderen Seeseite in Männedorf. Mit viel Einsatz schaf- fen Urs Streuli und Winzer Arthur Pichler die Basis für einzigartige regionale Erzeugnisse. Die Geschichten der Jucker Farm in Seegräben und GERÄUCHERT der BioLand Agrarprodukte in Steinmaur zeigen, dass neben Fleiss und Begeisterung auch viele neue Ideen Auch ungekühlt haltbar, sind geräucherte und manchmal der Mut, etwas zu probieren und zu Fleischprodukte der perfekte Snack für scheitern, dazugehören. Lassen Sie sich auf den Geschmack bringen. Mit ein unterwegs. wenig Glück können Sie einen von fünf Miini-Region- Geschenkkörben gewinnen. Ich wünsche Ihnen eine Seite 15 Natürli Berg-Brie, spannende Lektüre. ca. 150 g, per 100 g 3. 75 Impressum: Coop, Region Nordwestschweiz-Zentralschweiz-Zürich, Postfach, 5600 Lenzburg; Tel. 062 885 91 91; Redaktionsleitung: Markus Eugster; Inserate: André Herger Fotografie; Illustration: Samuel Jordi «Palme» Bio-Kräutersalz, 100 g 7. 95 EINE BEILAGE DER COOPZEITUNG 3
ZÜRICH 1 Die Kühe geniessen den Kontakt mit Margrit Abderhalden und ihrer achtjährigen Tochter Melina. 2 Eine intensive Pflege der Käselaibe gehört zur Arbeit von Ueli Abderhal- den dazu. 3 Die Zugabe von Milch ins Vorlauf- gefäss des Pasteurisators ist nur eine von vielen Aufgaben von Christian Höhn, Inhaber der Molkerei Höhn. 4 Pascal Brand, Leiter Molkerei der natürli zürioberland AG, kontrolliert die Körner des Hüttenkäses. 1 Einen respektvollen Umgang mit seinen Kühen ist für Landwirt Stefan Betschart eine Selbstverständlichkeit. 3 MILCH: EIN MULTITALENT 2 4 Mit zahlreichen Vitaminen, Eiweissen und Mineralstoffen ist Milch ein wertvoller Rohstoff. In ihr liegt der Ursprung vieler Produkte, die vom «Zmorgetisch» von Herr und Frau Schweizer kaum wegzudenken sind. Von der Kuh bis zum Konsumenten passiert sie einige Stationen und Akteure. so Stefan Betschart, der den Milch von Nachbarn sammeln haben bereits in der Vergangenheit se verarbeite ich rund 90 Liter», so TEXT ELLA RICHARDS FOTOS CHRIS ISELI Weidhof in der dritten Generation Ortswechsel: Im Dorf Gibswil bei Fi- auf verschiedenen Alpen Erfahrung Ueli Abderhalden. Ihre behornten führt. schenthal auf dem Bio-Landwirt- in der Käseherstellung gesammelt, Kühe der Rasse Swiss Fleckvieh sind Alle zwei Tage holt ein Transpor- schaftsbetrieb der Familie Abder- professionalisiert hat er sein Fach- keine Hochleistungstiere. «Unsere teur für die Genossenschaft Zentral- halden weiden die meisten ihrer 25 wissen mit einer Zweitausbildung Kühe geben im Durchschnitt zwi- Nicht nur auf der Hirzel-Passstras- «Um die Milch länger haltbar zu «Es ist schön zu sehen und zu hö- Vierbeiner ihre Sommerresidenz schweizer Milchproduzenten ZMP Milchkühe bereits auf der Alp Mal- zum Milchtechnologen. «Dass ein schen 6000 und 7000 Liter Milch. se ist an diesem Mittwochmorgen machen und sie von allfälligen Kei- ren, dass unsere Produkte auch in auf der Alp bezogen. Auch fünf Kühe rund 900 Liter Bio-Milch bei Stefan bun SG. Während Ueli (35) und Landwirt eine Käserei betreibt, die Zum Vergleich: Hochleistungskühe viel los. Auch in der Regionalmol- men zu befreien, wird sie pasteuri- der Grossstadt beliebt sind. Das sind auf dem Wasserberg im Muo- Betschart ab, die anschliessend Margrit (38) Abderhalden die Alp nicht nur die eigene, sondern auch geben bis zu 10 000 Liter jährlich. kerei Höhn geht es geschäftig zu siert. Das heisst, sie wird kurzzeitig zeigt, dass wir als kleine Molkerei tathal «z'Alp», die restlichen bleiben in der Molkerei Höhn verarbeitet bis 2018 selbst bewirtschafteten, Milch der umliegenden Höfe ver- Für uns ist wichtiger, dass unsere und her. «Die ersten Mitarbeiten- auf rund 78 Grad erhitzt und an- unseren Platz im grossen, nicht im- zu Hause. «Dies, damit wir auch werden. Christian Höhn ist sich sind heute Uelis Eltern oben in der arbeitet, ist aussergewöhnlich», Kühe robust und alptauglich sind den haben zwischen vier und sechs schliessend auf ungefähr 4 Grad mer nur einfachen Markt gefunden während des Sommers auf unserem sicher: «Eine erfolgreiche Milch- Höhe tätig, denn unten im Tal auf meint Margrit, selbst ausgebildete und wir sie zu hundert Prozent mit Uhr ihre Schicht begonnen, damit heruntergekühlt», erklärt Christian haben.» Betrieb Milchwirtschaft betreiben verarbeitung fängt bei guten Roh- ihrem Hof gibt es für die Familie Spitexfachfrau und dreifache Mutter. hofeigenem Grünfutter und Heu er- unsere fertiggestellten Produkte Höhn. Je nach Art – also ob Vollmilch können», erklärt Stefan Betschart. stoffen an.» Zur Qualität der Roh- genug zu tun. «2018 durften wir die Neben der eigenen Heumilch nähren können.» morgen ganz frisch im Kühlregal oder Milchdrink – wird die Milch zu- Rohstoff ist ausschlaggebend Das Sömmern in der Höhe hat ver- milch trage nebst guter Haltung Bergsennerei Niderhus direkt ne- verarbeiten die Abderhaldens in stehen», so Christian Höhn. Der sätzlich mittels Zentrifuge teilent- Seine Milch bezieht Christian Höhn schiedene Vorteile: Zum einen kann auch die Fütterung der Kühe wesen- ben unserem Betrieb übernehmen. ihrer Sennerei auch jene von vier Wertschöpfungskette steigern 35-Jährige übernahm den Betrieb, rahmt. «Nicht so die Bio-Milch, von Milchbauern aus der Region. in der Zwischenzeit im Tal Gras ein- tlich bei, ist Stefan Betschart über- Die Milchverarbeitung und speziell benachbarten Bauernhöfen zu den Einen Teil der Milch verkäsen die der seit über 100 Jahren fest in die belassen wir bei ihrem natür- Einer davon ist Stefan Betschart gespart werden, das im Winter in zeugt: «Weidegras in verschiedenen das Käsen haben uns schon immer Spezialitäten Gibswiler Bergkäse, Abderhaldens direkt in der eigenen den Händen der Familie Höhn ist, lichen Rahmfettgehalt von rund (45). Auf seinem Bio-Hof in Edli- getrockneter Form als Futter für Formen – also frisch, getrocknet als fasziniert. Zudem ist der Prozess Hinkelstein, Bachtelkäse sowie But- Sennerei, der andere Teil geht nach vor rund 10 Jahren von seinem Va- 3,9 Prozent», ergänzt der ausgebil- bach in der Zuger Berggemeinde die Tiere dient, zum anderen hat es Heu oder als Silo-Futter – bildet für mich nach dem Melken noch ter. Aktuell lagern im Käsekeller der Saland an «natürli zürioberland» zur ter. Täglich verarbeiten er und sein dete Milchtechnologe. Seine Höhn- Menzingen hält er zusammen mit einen positiven Einfluss auf die den Hauptbestandteil der Nah- nicht abgeschlossen. Die Käseher- Sennerei um die 1000 Laibe – ein Weiterverarbeitung. Für qualitativ Team bis zu 10 000 Liter Bio- und Bio-Milch ist weit herum für ihren seiner Partnerin Silvia (39) und Fitness und Gesundheit der Tie- rung unserer Kühe, ergänzt durch stellung steigert die Wertschöpfung vergleichsweise kleiner Bestand, hochwertige Milch aus der Region konventionelle Rohmilch zu Jogurt, vollen Geschmack bekannt: Vor seinen Eltern 29 Braunvieh-Milch- re: «Durch die Bewegung auf höchstens fünf Prozent Kraftfutter. und macht den wertvollen Rohstoff obwohl dafür doch einiges an Milch bezahlt sie ihren Milchlieferanten Rahm, Sauerrahm und Pastmilch allem in der Stadtzürcher Barista- kühe sowie 15 Jungtiere und Käl- steilerem Terrain und die Höhen- Dieses Verhältnis entspricht den länger haltbar», sagt Ueli Abder- benötigt wird: «Für einen neun Kilo- einen überdurchschnittlichen Preis für den Handel und die Gastronomie. Szene sei die Nachfrage gross. ber. Mittlerweile haben die jungen luft werden die Kühe robuster», Vorgaben von Bio Suisse.» halden. Er und seine Frau Margrit gramm schweren Gibswiler Bergkä- – ein Modell, das sich Seite 7 4 EINE BEILAGE DER COOPZEITUNG EINE BEILAGE DER COOPZEITUNG 5
ZÜRICH Zürichsee Pinot Noir, Kümin, 2018, 75 cl (10 cl = 1.99) 14. 95 seit 25 Jahren bewährt. «Für Saftiges Grün, so unsere Produkte verwenden wir weit das Auge reicht: Natürli Glücks-Käse, ausschliesslich silofreie Milch von Stefan Betscharts ca. 200 g, per 100 g 2. 95 Lieferanten aus der nächsten Um- gebung», sagt Pascal Brand. Er ist Kühe geniessen ih- ren Weidegang. Leiter der natürli-Molkerei in Sa- land, in der jährlich rund 1,2 Milli- onen Liter Rohmilch zu Pastmilch, Jogurt, Quark und seit 2018 auch zu Hüttenkäse verarbeitet werden. Der 27-Jährige kann sich noch gut an die ersten Tüfteleien mit dem körnigen Frischkäse erinnern: «Der Prozess ist aufwendig und benö- Natürli Ziegenkäse, tigt viel Feingefühl. Um die körnige 100 g 4. 25 Substanz zu erhalten, verwendet man Magermilch, die mit Milchsäu- rebakterien eingedickt, geschnitten und durch stetiges Rühren auf- gewärmt wird. Das Eiweiss trennt Natürli Jägerkäse, sich von der Molke und zieht sich zusammen», erklärt der Fachmann. ca. 170 g, per 100 g 3. 15 Neben der Molkerei veredelt, vertreibt und vermarktet natürli zürioberland Käsespezialitäten von rund 30 regionalen gewerblichen 5 Käsereien. «In unseren Käsekellern reifen bis zu 200 Tonnen Käse her- an, der von unserem Fachpersonal regelmässig gepflegt und auf sei- ne Qualität überprüft wird», sagt Albert Studer (62), selbst Käser mit jahrzehntelanger Erfahrung und bei natürli für den Verkauf und Aussen- dienst verantwortlich. In den impo- santen Gewölbekellern reifen auch die Käsespezialitäten der Familie Abderhalden, wenn sie nach eini- gen Wochen für die Weiterverar- beitung nach Saland gelangen. «Es ist immer wieder faszinierend, wie Zürcher Oberländer, in Bedienung, unterschiedlich und vielfältig unse- re Käsesorten mit ihren charakte- per 100 g 2. 40 ristischen Aromen schmecken, wo doch in jedem Käse ein und der- selbe Rohstoff steckt, nämlich die Natürli Bio-Mozzarella geräuchert, 6 Milch», meint Albert Studer. ○ ca. 210 g, per 100 g 3. 25 5 Die Käseherstellung bereitet Ueli Abderhalden viel Freude und steigert die Wertschöpfung der Milch. 6 Die Bio-Milch der Molkerei Höhn ist auch bei Coop in der Region erhältlich. Zürichsee Cuvée, Kümin, 2019, KÄSEKELLER IM KLEINFORMAT 75 cl (10 cl = 1.73) 12. 95 EIN «CHÄS-HUUS» MITTEN IM SUPERMARKT Käse direkt aus dem Käsekeller schmeckt besser als in Plastik verpackt, weil er atmen kann – FOTO MARKUS HÄSSIG dies sagen zumindest Käseexperten. Damit sein unverfälschtes Aroma und die Qualität bis zum Verkauf an die Kundschaft erhalten bleiben, entwickelte natürli zürioberland das Kon- zept des Käse-Humidors: ein Käsekeller im Kleinformat mitten im Supermarkt. In Zusam- menarbeit mit Coop betreibt natürli aktuell zehn «Chäs-Hüüser» in verschiedenen Coop- Megastores der Deutschschweiz, die Hälfte davon im Raum Zürich. Mit einer Temperatur von rund 15 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent entsprechen die klimatischen Bedingungen im Humidor jenen eines grossen Käsekellers. Natürli Girenbader Bach-Thal-Käse surchoix, Käsespezialitäten aus der Region ca. 170 g, per 100 g 2. 95 Je nach Standort lagern in den rund 25 Quadratmeter grossen Humidoren jeweils 200 bis 300 verschiedene Käsespezialitäten. Der Grossteil ist Schweizer Käse, viele Sorten stammen von Käsereien aus der jeweiligen Region. Für eine optimale Reifung werden die Käselaibe regelmässig von natürli-Mitarbeitenden gepflegt. Der anfangs etwas gewöhnungsbedürftige Geruch im «Chäs-Huus» entsteht während der natürlichen Reifung des Käses und gehört Das Chäs-Huus lässt die Herzen der Käseliebhaber höher schlagen. dazu – ein Besuch im Humidor lohnt sich auf jeden Fall. EINE BEILAGE DER COOPZEITUNG 7
ZÜRICH Die Hochstammobstbäume von Urs 1 Im Frühling reduziert Urs Streuli Streuli wachsen mit bester Aussicht auf die Apfelmenge an seinen Nieder- den Zürichsee. Die erhöhte Lage führt stammbäumen, damit die Bäume dazu, dass die kalte Luft in Frostnächten genug Energie haben, um die besser abfliessen kann und weniger restlichen Früchte schön ausreifen Schäden verursacht. zu lassen. 2 Arthur Pichler (rechts) steht regel- mässig im Austausch mit Keller- meister Fabio Montalbano von der Staatskellerei Zürich, an die er einen Teil seiner Trauben liefert. 1 DER SEE ALS WÄRMELIEFERANT 2 Am linken Zürichseeufer liegt der grösste zusammenhängende Hochstammobstgarten me beherbergt, haben sich wieder Pilzkrankheiten eine der grössten des Kantons, am rechten Ufer gedeihen Weinreben. Dabei bietet der See nicht nur eine Tiere breitgemacht, die man in Herausforderungen. Deshalb sind schöne Aussicht bei der Arbeit, sondern bringt auch klimatische Vorteile mit sich. der Region zuvor kaum noch sah. die neuen sogenannten pilzresis- «Mittlerweile haben wir Turmfalken tenten Sorten ein grosser Gewinn TEXT NOËLLE KÖNIG FOTOS NICOLAS ZONVI oberhalb der Brennerei und eine für den Rebbau in der Schweiz», er- Schleiereule hat sich bei uns einge- klärt Arthur Pichler. Trotz Resisten- nistet. Das freut uns sehr – und ist zen gegen Krankheiten braucht es ein mehr oder weniger effektives noch viel Pflege. Ein Rebstock gibt Vom Kantonshauptort bis zum «Zudem speichert das Wasser des Das Landschaftsbild pflegen cher, Rebstöcke in flachen Lagen Mittel gegen Mäuse, die leider im- nach fünf bis sechs Jahren vollen Er- sankt-gallischen Schmerikon er- Sees die Wärme besser als der Bo- Bereits die Grosseltern von Urs zu pflegen, aber deren Anbau sei mer wieder die Wurzeln der Bäume trag, bis dahin brauche man einen streckt sich der Zürichsee. Für viele den, das kommt uns immer wieder Streuli pflegten in Horgen Hoch- eben auch an etwas steileren Hän- anfressen», so Urs Streuli. Es sei langen Atem und viel Geduld. ein Ausflugs- und Erholungsgebiet während Frostnächten im Frühling stammbäume. «Damals stand hier gen möglich, die sich sonst kaum wichtig mit der Natur zu arbeiten, Bei den Obstbäumen von Urs inklusive Schifffahrt und Seebadi, zugute», so der Winzer. quasi Baum an Baum. Noch heute für eine Kultur eignen. «Zudem diese zwar zu nutzen, ihr aber ge- Streuli sind es sogar 15 bis 20 Jah- ist er für landwirtschaftliche Pro- Ob diese Wärme auch auf der befinden wir uns mitten im gröss- bieten sie wichtigen Lebensraum nügend Raum zu lassen, um sich zu re. «Da muss man vorausschauend duzenten mehr als nur schön an- anderen Seeseite oberhalb von Hor- ten zusammenhängenden Hoch- für diverse Kleintiere wie Echsen entwickeln und selbst zu regulie- planen – kurzfristiges Handeln liegt FRUCHTIGES OBST zuschauen. «Die Motivation für die gen im Hochstammobstgarten von stammobstgarten des Kantons, oder Schmetterlinge», meint Arthur ren. «Ich versuche so wenig Mittel kaum drin. Und wenn man den oft anstrengende Arbeit im Rebberg Urs Streuli noch Einfluss hat, weiss aber vergleichbar mit früher ist das Pichler. Dafür mulche er das Gras für den Pflanzenschutz einzusetzen Pflanzen und der Natur nicht gut FÜR GESCHMACKVOLLE PRODUKTE Während Urs Streuli sein Obst selbst zu verschiedenen Spirituosen verarbeitet, ist schön, viel wichtiger sind jedoch der 53-Jährige nicht. «Aber da wir natürlich nicht», erzählt Urs Streuli. jeweils nur in jeder zweiten Reihe, wie möglich und arbeite lieber mit schaut, hat man am Schluss viele liefert Arthur Pichler seine Trauben zum Teil an die zu Mövenpick Wein gehörende die anderen Vorteile, die die See- etwas erhöht liegen, fliesst die Kälte Es habe eine Zeit gegeben, in der so gibt es immer Ausweichmöglich- Nützlingen oder alten, traditionel- Jahre Arbeit in den Sand gesetzt. Staatskellerei im zürcherischen Rheinau. Dort werden sie zu Zürcher Wein ver- lage mit sich bringt», sagt Arthur besser ab und Frostschäden werden der Kanton die Rodung der Hoch- keiten für die Tiere und hat stets len Sorten, die resistenter sind.» Das wäre nicht nur ärgerlich für uns, arbeitet. Sowohl für die Spirituosen wie auch für den Wein ist es wichtig, dass die Pichler. Der 58-Jährige pachtet seit minimiert», erklärt der hauptberuf- stammbäume unterstützt habe, blühende Pflanzen für die Insekten. Obwohl auch Arthur Pichler sondern einfach schade um die ge- Früchte bis zum Schluss an der Pflanze ausreifen können und diese gesund sind. über 20 Jahren in Männedorf und liche Versicherungsmitarbeiter und mittlerweile wird deren Anbau wie- nicht nach biologischen Standards nussvollen Früchte, die so verloren Nur so könne man ein einwandfreies Produkt herstellen. Spirituosen von Streuli's Meilen insgesamt 3,5 Hektaren Re- nebenberufliche Brennmeister. Nur der gefördert, weil sie ein wichtiger Mit resistenten Sorten arbeiten produziert, ist ihm ein nachhaltiger gingen.» Deshalb kümmern sich Privatbrennerei und Wein von der Staatskellerei Zürich sind in ausgewählten ben. Diese geniessen nach Westen wenige hundert Meter westlich sehe Teil des Landschaftsbildes sind. Im Obstgarten von Urs Streuli, der Umgang mit der Natur wichtig. «Nur beide weiterhin leidenschaftlich um Coop-Supermärkten Ihrer Region erhältlich. ausgerichtet dank dem See unein- das schon wieder anders aus. «Dort Genau wie die Reben von Art- neben 230 Hochstammbäumen so können wir in einigen Jahren hier ihre Pflanzen – inklusive ein wenig geschränkte Sonneneinstrahlung. bleibt die kalte Luft jeweils liegen.» hur Pichler. Natürlich sei es einfa- 250 Mittel- und Niederstammbäu- noch Reben anbauen. Bei uns sind Unterstützung vom Zürichsee. ○ 8 EINE BEILAGE DER COOPZEITUNG EINE BEILAGE DER COOPZEITUNG 9
Natürli Talegg Metzg Bachtel Cervelat, ca. 140 g, per 100 g 2. 50 Künzli Üetliberger Beef Jerkey, ca. 80 g, per 100 g 7. 20 Räuschling, Staatskellerei Zürich, AOC Zürich, 2018, 75 cl (10 cl = 1.99) 14.95 Natürli Talegg Metzg Ur-Wald Vorderschinken, ca. 150 g, per 100 g 3. 65 Künzli Züri-Krustenfleischkäse, ca. 170 g per 100 g 3.– MIINI REGION Natürli Tösstaler Landrauchschinken, FÜR DAS BESTE VON HIER ca. 110 g, per 100 g 7. 55 Mit dem Label «Miini Region» unterstützt von Anfang an mit viel Leidenschaft dafür Wie wichtig ist der Austausch mit den FOTO THOMAS ZIMMERMANN Coop Familienbetriebe und regionale Liefe- eingesetzt. Denn was gibt es Schöneres, als Lieferanten? ranten. Die Produkte stammen aus der nähe- Früchte und Gemüse, Käse, Fleisch oder Wein Sehr wichtig. Wir stehen in engem Kontakt ren Umgebung der Läden beziehungsweise zu geniessen, die in nächster Nähe gewach- mit unseren rund 60 zertifizierten Lieferan- der Kundinnen und Kunden. Bei verarbeite- sen oder entstanden sind? Die Wertschät- ten in der Region Zürich und unterstützen sie ten Produkten müssen mindestens zwei Drit- zung den Produzenten und ihren Produkten gerne bei der Weiterentwicklung ihrer Sorti- tel der Wertschöpfung in der definierten Re- gegenüber ist mir sehr wichtig. Mit «Miini Re- mente. «Miini Region» steht für authenti- gion generiert werden und 80 Prozent der gion» können wir Produkte, die mit viel Liebe schen Genuss und unser Ziel ist es, der Kund- Rohstoffe von dort stammen. Bei unverarbei- und Hingabe oft von Hand hergestellt wer- schaft ein möglichst umfangreiches teten Lebensmitteln wie Milch, Früchten oder den, einer breiten Kundschaft zugänglich ma- regionales Sortiment zu bieten. Wenn je- Gemüse muss der Rohstoff zu 100 Prozent chen. Das ist wunderbar! mand ein neues Produkt – vielleicht auch mit aus der Region sein. Peter Limacher ist Leiter einem traditionellen Rezept aus der Region – des Coop Category Managements der Region Was schätzen die Kundinnen und Kunden herstellt, könnte das auch für Coop ein Ge- Nordwestschweiz-Zentralschweiz-Zürich. Er an den Produkten? winn sein. und sein Team sind für die regionale Sorti- Das ist ganz klar die Regionalität. Wir haben mentsgestaltung verantwortlich. in den letzten Jahren einen Wandel beobach- Welches ist Ihr Lieblings-Miini-Region- tet: Viele Kundinnen und Kunden interessie- Produkt? Peter Limacher, welche Bedeutung hat ren sich für nachhaltige Produkte. Da haben Das ist schwierig zu beantworten, mein Herz das Miini-Region-Label für Sie? Früchte und Gemüse, Fleisch oder Käse aus schlägt für alle regionalen Produkte. So mag Ich erinnere mich noch gut, als wir vor eini- der Region natürlich die Nase vorne, denn ich sowohl den Käse von natürli zürioberland gen Jahren die ersten Miini-Region-Produkte die kurzen Transportwege sind ökologisch sehr gerne wie auch die erfrischende Glace Peter Limacher ins Sortiment aufgenommen haben. Es war sinnvoll. Mit dem Label decken wir genau der Jucker Farm oder das Bier von Usterbräu. Leiter regionales Coop Category Management ein langer Weg bis dorthin und ich habe mich dieses Bedürfnis ab. Jedes Produkt ist ein wunderbarer Genuss. Zürichsee Chardonnay, Kümin, 2019, 75 cl (10 cl = 2.33) 17. 50 Natürli Tösstaler Heu-Chrütlispeck, ca. 110 g, per 100 g 6. 25 10 EINE BEILAGE DER COOPZEITUNG
ZÜRICH ZÜRICH 1 & 2 Ein Teil der Kräuter, die die benachteiligten Ju- gendlichen aufziehen, wird für die Verarbeitung der hofeigenen Produkte von Samuel Müller und seiner Familie verwendet (oben v. l.). 3 & 4 Martin Jucker machts vor: Auf dem Ju- ckerhof kann man die hausgemachte Tomaten- suppe mit einer prächtigen Aussicht auf den Pfäffiker- see geniessen. 1 2 3 4 Der Hofladen auf dem Juckerhof in Seegräben ist einer von insgesamt vier Hofläden der Jucker Farm. Zusammen bilden sie einen von vielen Betriebszweigen. EINZIGARTIG UND Viele Kulturen im kleinen Stil Ein Teil wird direkt verkauft, einen wie Tomaten, Auberginen, Paprika Auch im 40 Kilometer entfernten Teil verarbeiten sie in der Hofküche und Gurken wird von der Kund- WERTSCHÖPFUNG Steinmaur bei der Familie Müller zu Direktsaft und Sirup. «Manch- schaft geschätzt. Seit rund 10 Jah- spielt die Tomate keine unwesent- mal probieren wir Dinge aus, die ren besteht das Orchideenhaus in STEIGERN liche Rolle: Rund 30 verschiedene schlussendlich funktionieren, so dieser Form. «Alle unsere Betriebs- Viele regionale Landwirtschaftsbetriebe WIRTSCHAFTLICH nutzen die Möglichkeit, mit verarbeiteten Cherry- und Fleischtomatensorten wie beim Ingwer oder den Toma- zweige funktionieren miteinander Produkten die Wertschöpfung ihrer Roh- wachsen in schier endlosen Reihen ten. Und manchmal funktionierts und profitieren voneinander. Mit stoffe zu verbessern. Unter dem Label «Miini in den Gewächshäusern auf dem eben nicht. Innovative Ideen kön- Ideen, Tüfteleien und Tatkraft ha- Region» verkauft Coop Produkte wie Saucen, Generationen-Betrieb. «Die Vielfalt nen auch scheitern.» ben wir es über die Jahre geschafft, Gelées, Konfitüren sowie Suppen von regio- an Tomaten ist sicherlich unsere sie zu einem grossen Ganzen zu nalen Produzenten und unterstützt so diese Entwicklung. So finden Sie auch diverse Pro- Spezialität. So viele verschiedene Das grosse Ganze geschaffen vereinen.» Und so haben sich die dukte der Jucker Farm sowie von BioLand Damit ein Landwirtschaftsbetrieb erfolgreich geführt werden kann, braucht es Innovation, wirtschaftliches Denken und eine Sorten zu haben, ist schon ausser- Zusätzlich zum Gemüsebau be- Familie Müller und die Jucker-Brüder Agrarprodukte in ausgewählten Coop-Super- gewöhnlich», sagt Samuel Müller. treibt die Familie zwei Hofläden ein erfolgreiches Unternehmen ge- märkten der Region. Portion Mut. Da sind sich Martin Jucker von der Jucker Farm und Samuel Müller von BioLand Agrarprodukte einig. Der 37-Jährige ist leitender Gemü- und führt eine Gärtnerei. In den schaffen – beide auf ihre eigene segärtner auf dem Hof seiner Eltern Treibhäusern ziehen Lukas Müller, Weise. ○ TEXT ELLA RICHARDS FOTOS NICOLAS ZONVI Stephan und Agnes Müller. Insge- Samuels Onkel und Leiter der Gärt- samt bewirtschaftet die Familie rund nerei, und sein Team auch allerlei 65 Hektaren Anbaufläche. 1995 Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie Hofladen Spargelhof, stellte die Familie auf Bio um. «Aus und Basilikum auf, die dann eben- Jucker Farm AG, Rafz Auf dem Juckerhof in Seegräben halb von zwei Wochen war die kom- rer geworden. «Grundsätzlich haben Martin Jucker überzeugt. «Für uns Überzeugung – und weil es geht.» falls in den Verkauf gehen oder ist gerade sehr viel los. Kein Wun- plette Ernte weg», sagt Martin Jucker wir uns immer am Interesse unserer standen Ehrlichkeit, ein verant- Inzwischen bauen Müllers rund 50 verarbeitet werden. «Wir bieten der, ist er als Erlebnisbauernhof (48), Mitgründer und Verwaltungs- Kundschaft orientiert. Wo Interesse wortungsvoller Umgang mit der verschiedene Biogemüsesorten so- seit Jahren im grünen Bereich Lehr- mit Aussicht auf den türkisblauen ratsmitglied der Jucker Farm. war, war Potenzial. Und so haben Natur sowie Nachhaltigkeit stets wie Beeren und Spargel an. stellen für benachteiligte Jugendli- VELOROUTE Rheinsfelden Eglisau Pfäffikersee und hofeigenem Gas- In den vergangenen 20 Jahren wir, frei nach dem Motto ‹Try and Er- im Vordergrund.» Als exemplari- In den letzten zehn Jahren hat che mit kompetenter Begleitung an, Der Spargelhof der Jucker Farm in Rafz trobetrieb doch besonders an war- haben Juckers den Generationenbe- ror›, oft Neues ausprobiert», meint sches Beispiel nennt er ihre Toma- auf dem Betrieb ein Umdenken um ihnen den Zugang zum ersten und der Hofladen der Familie Müller in men Sommertagen ein beliebtes trieb umstrukturiert und erweitert: Martin Jucker. Doch der Weg war tensuppe im Glas: «Ein Teil der To- stattgefunden: «Früher bauten wir Arbeitsmarkt zu erleichtern. Diese Steinmaur lassen sich perfekt mit einer Ausflugsziel. Aus dem einstigen Aus 25 wurden 100 Hektaren An- nicht immer einfach: «Wir mussten maten geht an unsere Hofläden, weniger Kulturen, dafür im grös- Art von Zusammenarbeit ist für uns gemütlichen Velotour durchs Zürcher Obstbauernhof ihres Vaters haben baufläche, aus knapp 10 wurden 80 lernen, dass einzigartige und innova- der Rest wird zu Suppe verarbei- seren Stil an. Heute ist es genau eine Herzensangelegenheit», erklärt Unterland verbinden. die Brüder Martin und Beat Jucker verschiedene Getreide-, Obst- und tive Ideen nicht zwingend wirtschaft- tet. Damit haben wir eine Doppel- umgekehrt. Das macht das Gan- Samuel Müller. Windlach ein vielseitiges Unternehmen ge- Gemüsekulturen, darunter Hafer, lich sind. Was immer wir machen, nutzung und verhindern Food Was- ze natürlich umso spannender», Spezialisiert hat sich die Gärtne- Wegbeschreibung macht – besser bekannt als Jucker Beeren, Tomaten, Gurken, Spargel muss am Ende des Tages auch Ertrag te.» Übrigens kann man die Gläser meint Samuel. So findet man heute rei auf die Aufzucht und Pflege von Steinmaur–Neerach–Stadel bei Niederglatt– Stadel bei Windlach–Rheinsfelden–Eglisau–Rafz Niederglatt Farm. Angefangen hat alles mit dem und vieles mehr. Mit einer eigenen bringen.» beim nächsten Besuch auf einem bei Müllers auch ein paar «Exoten» Orchideen und Grünpflanzen, auf Anbau von 80 verschiedenen Kür- Manufaktur, Hofläden an vier Stand- der Höfe zurückgeben, sie werden wie Chili und Ingwer. Letzterer gilt Anfrage werden Pflanzen in den Distanz 18,5 km Neerach bissorten auf dem Juckerhof im Jahr orten und eigener Gastronomie Werte kennen und vereinen gewaschen und wiederverwendet. als Erfolgsexperiment schlechthin: Treibhäusern überwintert. Auch Dauer 1 h 5 min 1997: «Ursprünglich war es ein rei- ist aus einem einfachen Bauern- Wer erfolgreich sein will, muss sei- «Solche Kleinigkeiten machen den Mittlerweile ernten sie jährlich rund der Jungpflanzenverkauf im Früh- Hofladen BioLand Agrarprodukte AG, nes Experiment, doch das Produkt betrieb ein Netzwerk mit rund 40 ne Werte kennen, Synergien nut- Unterschied – und uns innovativ», zehn Tonnen der Superfood-Knol- jahr mit vielen Spezialsorten ins- stiess auf enormes Interesse. Inner- beteiligten Bauernhöfen als Zuliefe- zen und auch mal mutig sein, ist so Martin Jucker. le, die sonst von weit weg kommt. besondere bei den Warmkulturen Weitere Routenvorschläge: www.schweizmobil.ch Steinmaur Veloroute 12 EINE BEILAGE DER COOPZEITUNG EINE BEILAGE DER COOPZEITUNG 13
ZÜRICH Hof Sunnegrund Essbare Blüten, 8. 95 KALT 6 g (10 g = 14.92) Swiss Biscrack Tirggel Honig, 200 g (100 g = 3.10) 6. 20 GERÄUCHERT Früher war das Räuchern eine der wenigen Möglichkeiten, Fleisch haltbar zu machen. Noch heute sind geräucherte Rohwürste beliebte Snacks, weil sie ungekühlt gelagert werden können. Die Metzgerei Künzli gewährt einen Einblick Cherry-Rispentomaten, Zürich, Packung à 500 g in ihre Rauchkammer. zum aktuellen Tagespreis TEXT NOËLLE KÖNIG FOTOS NICOLAS ZONVI BioLand Bio-Tomaten Pesto, «Bei den geräucherten Fleischwaren tig, dem Produkt bei jedem Schritt die 156 ml (100 ml = 5.10) 7. 95 unterscheidet man grundsätzlich zwei Arten: Brüh- und Rohwürste. nötige Zeit zu geben: «In der Schwitz- kammer bleiben die Würste für rund Während Brühwürste wie Wienerli einen Tag. Das ist nicht nur für die oder Cervelat heiss geräuchert wer- Farbe, sondern auch für die Festig- den und bereits nach rund einem Tag keit und Bindung der Masse wichtig verpackungsfertig sind, dauert der – gerade auch, weil Rohwürste nicht ganze Prozess bei Rohwürsten meh- so fein gekuttert und gebrüht werden rere Tage», erzählt Michael Blösch wie Brühwürste.» (33), Betriebsleiter bei der Metzgerei Künzli in Stallikon ZH. Der Grossteil Wettereinflüsse der Rezepturen, die das Team von Danach kommt der entscheidende Geschäftsführer Heinz Künzli ver- Schritt: das Räuchern. Dieser Vor- wendet, hat eine lange Tradition in gang kann bei Rohwürsten mehre- der Metzgerei. «Die meisten habe re Tage dauern. «Dabei durchläuft ich vor über 25 Jahren zusammen die Wurst mehrere Zyklen von räu- mit dem Geschäft von meinem Vater chern, abtrocknen, Frischluftzufuhr übernommen. Natürlich sind wir im- und ruhen. Jeden Tag überprüfen mer dabei, neue Produkte zu kreie- wir Festigkeit und Farbe», so der ren, aber Bewährtes ist uns wichtig», Metzger. Man dürfe Fleisch auf kei- sagt der 56-Jährige stolz. nen Fall zu lange räuchern, weil der Geschmack des Rauches dann das Hoher Fleischanteil Fleisch übertönen würde. «Die per- Bei den kaltgeräucherten Wurst- fekte Zeitdauer ist entscheidend. waren ist eine einwandfreie Verar- Und diese hängt auch vom Wetter Märkis Rapsöl aus Zürcher Raps, beitung der Rohstoffe besonders ab. Da während des Räucherns im- kaltgepresst, 5 dl (1 dl = 1.59) 7. 95 wichtig. «Da sie nicht gekocht oder anderweitig erhitzt werden, dür- mer wieder Frischluft eingeblasen wird, macht es einen Unterschied, fen die Inhaltsstoffe beim Mischen ob es draussen trocken ist oder reg- nicht zu stark erwärmen, sonst kann net», erklärt Michael Blösch. Denn Nach dem Abfüllen der Rohwurstmasse in die Därme kommen die Würste zuerst in die es sein, dass es kein schönes Schnitt- bei einer hohen Luftfeuchtigkeit dau- Schwitzkammer, danach erhalten sie in der Räu- bild gibt. Zudem spielt die Tempe- ert es länger, bis die Wurst den ge- cherkammer ihren besonderen Geschmack. Mi- ratur in Bezug auf den bakteriolo- wünschten Trockengrad erreicht hat. chael Blösch (Bild ganz oben) findet den Herstel- gischen Prozessablauf eine gros- Rund ein Drittel an Gewicht verliert lungsprozess faszinierend. Heinz Künzli (Bild se Rolle», erklärt Michael Blösch. die Wurst während des Prozesses. rechts unten) hat den Grossteil der Rezepturen von seinem Vater übernommen. Deshalb verarbeiten sie das Fleisch Es sind die Abwechslung bei bei rund null Grad. «Zudem sind uns der Herstellung verschiedener eine einwandfreie Qualität der Roh- Produkte und das geforderte stoffe und ein hoher Fleischanteil handwerkliche Geschick, die den sehr wichtig», so Heinz Künzli. Metzger-Beruf für Michael Blösch FLEISCH AUS ZÜRICH Damit die Rohwürste ihre cha- interessant machen. Die geräucher- BEI KÜNZLIS VERARBEITET rakteristische rote Farbe erhalten, ten Rohwürste tragen ihren Anteil Heinz Künzli ist die Zusammenarbeit mit regionalen Lie- kommen die Wagen mit den Würsten dazu bei. «Für einen Metzger ist es feranten wichtig. Deshalb stammt das Fleisch, das sie un- nach dem Stossen, wie das Abfüllen immer wieder spannend, beispiels- ter anderem zu Würsten verarbeiten, von Landwirten in der Region. Die Produkte der Metzgerei in Stallikon sind Jucker Farm Tomaten Kürbis Sugo, Coop Prix Garantie Kopfsalat grün, Zürich, in die Därme in der Fachsprache weise die Entstehung eines Bauern- unter dem Label «Miini Region» auch bei Coop erhältlich. genannt wird, in eine sogenannte schübligs vom Rohmaterial bis zur 9. 90 per Stück zum aktuellen Tagespreis So findet man von den Üetliberger Spezialitäten Rauch- 500 ml (100 ml = 1.98) Schwitzkammer. In dieser herrschen fertigen Wurst zu begleiten und am würstli, Landjäger, Salami und Bureschüblig in ausge- 28 Grad und 92 Prozent Luftfeuchtig- Schluss dieses genussvolle Produkt wählten Supermärkten der Region. keit. Laut Michael Blösch ist es wich- in den Händen zu halten.» ○ EINE BEILAGE DER COOPZEITUNG 15
FOTO NICOLAS ZONVI Herzlichen Dank Wir danken unseren regionalen Partnern, Mitarbeitenden und Ihnen, liebe Kundin- nen und Kunden, für die Zusammenarbeit, das Engagement und die Treue. Ihre Verkaufschefs in der Region Zürich Besim Ramadani Jean-Claude Prosdocimo Marc Ellena André Aerne Stadt Zürich Zürich Nord Zürichsee links Zürichsee rechts ZÜRICH PUNKTE-BON 10x Superpunkte auf das ganze Sortiment. - WETTBEWERB Gültig bis 8.8.2020 Lösen Sie das Rätsel und gewinnen Sie mit etwas Glück einen von fünf Miini-Region-Geschenkkörben im Wert von je CHF 100.–. Hilfestellung bietet diese Beilage der Coopzeitung. Das Lösungswort bis 15.8.2020 per Mail an kommunikation.nwzz@coop.ch senden. Gewinner werden per Mail benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 10x SUPERPUNKTE 1. 2. 3. 4. 5. Was mögen Mäuse an Urs Streulis Obstbäumen besonders? Name der Bergsennerei der Familie Abderhalden Gerät zur Teilentrahmung von Milch Methode zur Verbesserung der Fleischhaltbarkeit Einer der Gebrüder Jucker (Vorname) Lösungswort Einlösbar in den Coop Supermärkten der Verkaufsregion Nordwestschweiz-Zentralschweiz-Zürich. 1 Bon an der Kasse abgeben und persönliche Supercard vorweisen. Bon nur einmal einlösbar. Nicht kumulierbar mit anderen Bons. 2 www.supercard.ch/ausnahmen 3 4 2 063000 661839 5
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