Haustiere in der SAW - Stiftung Alterswohnungen

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Haustiere in der SAW - Stiftung Alterswohnungen
N R . 3/2018
                                                   MAGA ZIN DER STIF TUNG
                                                       A LT E R S W O H N U N G E N
                                                   D E R S TA D T Z Ü R I C H S A W

SCHWERPUNKT

Haustiere in der SAW
P O R T R ÄT        S A W - S O Z I O K U LT U R

Herr Bitter und     Hilfe annehmen, um zu helfen :
seine Hündin Gina   Das Projekt « Jung sucht Alt »
Haustiere in der SAW - Stiftung Alterswohnungen
S C H W E R P U N K T : H A U S T I E R E I N D E R S AW

                                                                                                                            4

                                                      S O Z I O K U LT U R : D A S P R O J E K T « J U N G S U C H T A LT »

                                                                                                                            8

                                                         N E U E S A U S D E R S AW : S T I F T U N G S R AT G E WÄ H LT

                                                                                                                           10

                                 P O R T R ÄT : G Ü N T H E R B I T T E R U N D S E I N E G I N A , S I E D L U N G I R C H E L

                                                                                                                           12

B E R U F S B I L D N E R I N S AW : U N S E R E D R E I J Ü N G S T E N M I TA R B E I T E N D E N S T E L L E N S I C H V O R

                                                                                                                           14

                                                   A G E N D A : K U R S E U N D V E R A N S TA LT U N G E N D E R S AW

                                                                                                                           16
Haustiere in der SAW - Stiftung Alterswohnungen
EDITORIAL

Haustiere
in der SAW

                    Liebe Leserinnen und Leser

                    Diese Ausgabe der WohnZeit hätten wir gern in weiches Fell gepackt. So kuschelig
                    wie Gina, das Papillonhündchen von Herrn Bitter, das wir im Porträt auf Seite 12
                    vorstellen. Oder wir hätten sie piepsen lassen wie die fröhlich tschilpenden
                    Wellensittiche von Frau Enderli im Werdhölzli, über die Sie in unserem Schwer-
                    punkt ab Seite 4 mehr erfahren. Thema unserer Winter- und Weihnachts­
                    ausgabe sind die tierischen Begleiter unserer Mieterinnen und Mieter. Denn in
                    den Siedlungen der Stiftung Alterswohnungen sind Haustiere erlaubt.

                               Weil sie die Einsamkeit vertreiben, dem Tag eine feste Struktur
                               geben oder weil manche von ihnen mehrmals täglich spazieren
                               gehen wollen, gelten Haustiere als Remedur gegen viele Be­
                               schwerden im Alter. Um diese gesundheitsfördernde Wirkung
                               wissenschaftlich zu belegen, sucht ein Forscherteam der Univer-
                               sität Zürich ältere Menschen, die sich demnächst einen Hund
                               anschaffen möchten. Falls Sie mitmachen wollen, steht Ihnen
                               die SAW beratend zur Seite.
 Nina Scheu Verantwortliche
        Kommunikation SAW      Kennenlernen können Sie in dieser Ausgabe auch drei junge
                                                                                                                        für die
                               Menschen, die in der SAW ihre Berufsausbildung angefangen                        Ideen                itdenk
                                                                                                                                              en,
                                                                                                                             ln ?  M
                                                                                                                       me                      ter
                               haben (  Seite 14  ). Und vergessen Sie nicht, unser Kurs- und                 eit sam                sich un
                                                                                                       WohnZ          elde   n  S ie
                                                                                                              en ? M                       h .c h
                                                                                                                                  zu e ric
                               Veranstaltungsangebot auf der Rückseite zu studieren  !
                                                                                                       mitred          z e it @
                                                                                                                  oh n
                               Es bietet zahlreiche Möglichkeiten, gesund und nicht allein               s a w-w          : Wohn
                                                                                                                                     Zeit
                                                                                                                   etreff
                               zu bleiben – auch für Menschen ohne eigenes Haustier.                             B                         77
                                                                                                                         4   4  4 15 73
                                                                                                                       0
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                               Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und
                               ein gutes neues Jahr  !

                                                                                                                                   3
Haustiere in der SAW - Stiftung Alterswohnungen
SCHWERPUNKT

           Vögel, Hunde, Katzen –
         SAW-Siedlungen sind auch
                 Miezhäuser
              T E X T: I S A B E L B A U M B E R G E R ; F O T O G R A F I E : D O M I N I Q U E M E I E N B E R G

      Haustiere unerwünscht? Hunde müssen draussen
       bleiben? Nicht bei der SAW. Denn Tiere können
       wichtige Lebensgefährten sein, gerade auch für
      ältere Menschen. Ob gefiedert oder bepelzt, gross
         oder klein : Für die seelische und körperliche
       Gesundheit haben sie therapeutische Wirkung.
         Deshalb sind gut gehaltene Haustiere in SAW-
              Siedlungen grundsätzlich erlaubt.

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Haustiere in der SAW - Stiftung Alterswohnungen
SCHWERPUNKT

Wenn man mit Monika Enderli telefoniert, quietscht         Effekte waren stabil geblieben. Seit dieser Studie ha-
und kreischt es zweistimmig im Hintergrund. Die            ben sich etliche Forschende mit der therapeutischen
beiden Wellensittiche Johnny und Caspar scheinen           Wirkung von Haustieren befasst. Es gilt als erwiesen,
dagegen zu protestieren, dass ihre Chefin mit ei­          dass schon der Blick in ein Aquarium den Blutdruck
nem Apparat und nicht mit ihnen spricht. «  Meine          senkt und das Zusammenleben mit einer Katze die
zwei Schätze schwatzen den ganzen Tag – und ich            Ausschüttung von Glückshormonen fördert. Diese
schwatze mit ihnen », lacht die 72-Jährige, die in der     Erkenntnisse setzen sich allmählich auch in Alters-
SAW-Siedlung Seebach lebt. Sie hat mit körperlichen        und Pflegeheimen durch : Immer öfter kommen dort
Einschränkungen zu kämpfen und möchte daher                Haustiere zum Einsatz, um Therapien zu unterstüt­­-
keinen Besuch, aber am Telefon von ihren beiden            zen oder allgemein zur Entspannung beizutragen.
Gefährten zu erzählen, macht ihr hörbar Freude  :
«  Johnny und Caspi bedeuten mir unglaublich viel.         Auch für die SAW sei das Thema wichtig, sagt deren
Ja, man kann sagen  : Ich liebe sie. » Die grün und        Direktorin Andrea Martin-Fischer. «  Uns geht es nicht
blau gefiederten Piepmätze geben ihrem Tag Struk­-         nur darum, günstige Wohnungen zu vermieten,
­tur. «  Allein das Ausmisten des Käfigs, die Fütterung,   sondern insgesamt um eine gute Lebensqualität für
das Staubsaugen rundherum – die beiden machen              unsere Mieterinnen und Mieter. Haustiere können
viel Dreck –, das alles beschäftigt mich täglich etwa      eine wichtige Funktion für das physische und psychi-
anderthalb Stunden. Aber ich mache das gern, und           sche Wohlbefinden haben», ist Martin-Fischer über-
zwar seit 1953 ! », erklärt Enderli. Damals habe sie       zeugt. Deshalb freut sich die dipl. Gesundheits- und
nach einer schweren Operation von ihren Eltern das         Pflegeexpertin FH darüber, dass in den Woh­nungen
erste Wellensittichpärchen mit Namen Hänsel und            der SAW Haustiere zum Leben gehören.
Gretel geschenkt bekommen. Seitdem habe sie nie
mehr ohne zwei der schwatzhaften Kleinpapageien
                                                           Marianne Leeb und ihr Mann fanden in der SAW-Siedlung Köschenrüti
gelebt. Dafür, dass sie Johnny und Caspar in die neue      mit ihrem Hund Pascal und Katze Geeny eine zahlbare und haustier-
Wohnung mitnehmen durfte, sei sie der SAW un-              freundliche Wohnung.
endlich dankbar. «  Ich hätte es nicht fertiggebracht,
meine Vögel wegzugeben », sagt Enderli. «  Ohne sie
würde ich mich einsam fühlen. »

Einen Vogel haben macht glücklich
Was Monika Enderli erlebt, ist seit 1975 wissenschaft-
lich belegt. Zwei britische Forscher untersuchten
damals den therapeutischen Nutzen von Wellensit-
tichen bei älteren Menschen. In einer aufwändigen
Studie erhielten allein lebende Personen im Alter
zwischen 75 und 81 Jahren entweder einen Wel-
lensittich oder eine Begonie als neues Element in
ihrem Leben. In einer Kontrollgruppe wurde gar
nichts verändert. Die Resultate waren eindeutig  :
Die Probandinnen und Probanden mit Wellensit­-
­tich fühlten sich zufriedener und gesünder als die
anderen beiden Gruppen. Sie hatten mehr Besuch
aus der Nachbarschaft und besuchten selbst mehr
Leute. Anderthalb Jahre nach dem Ende der Ver-
suchsphase hatten alle Teilnehmenden ihre neuen
Mitbewohner freiwillig behalten, und die positiven                                                                             5
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SCHWERPUNKT

       Kuschelhund in der Köschenrüti                                      « Aber heute gibt es kaum jemanden, der ihn nicht
       «  Natürlich kann man ohne Hund leben, es lohnt sich                streichelt und sich über die Begegnung freut.» Der
       nur nicht », sagte einst der Schauspieler Heinz Rüh­                brave Pascal – eine Art Schaf im Wolfspelz – hat auch
       mann, der immer einen Caniden an seiner Seite hatte.                in der Wohnung nebenan Freunde gefunden : Rita
       «  Diesen Satz rieb ich meinem Mann Tag für Tag                     Kohlbrenner und ihren 15-jährigen Kater Tüpfli.
       unter die Nase  », erinnert sich Marianne Leeb an ihre              Diesen hat Kohlbrenner vor fünf Jahren aus dem
       hundlose Zeit, der vor zehn Jahren der Neufund­                     Tierheim geholt, wo er wegen seiner Angst vor
       ländermischling Pascal ein Ende setzte. Mit ihm und                 anderen Katzen allein in einem Kabäuschen sass.
       Katze Geeny in Zürich auf Wohnungssuche zu sein,                    « Ich hätte es unvernünftig gefunden, in meinem
       sei nicht leicht gewesen, sagt Leeb, «vor allem, wenn               Alter ein junges Büsi zu mir zu nehmen », sagt die
       man keine 3000 Franken Miete aufbringen kann ».                     70-jährige pensionierte Sekretärin. «Aber einem älte-
       Seit vier Jahren wohnen Leebs nun glücklich in der                  ren Tier einen guten Lebensabend zu ermöglichen,
       SAW-Siedlung Köschenrüti und geniessen auf den                      macht Sinn. Und Tüpfli gibt mir viel zurück – er ist
       täglichen langen Hundespaziergängen die ländlich                    anhänglich wie ein Hund. » Nachbarschaftshilfe à
       anmutende Umgebung. « Anfangs machten viele                         la SAW : Kohlbrenner und Leeb haben miteinander
       Leute aus der Nachbarschaft einen Bogen um unse-                    schriftlich abgemacht, dass sie in allfälligen Notsi­-
       ren grossen schwarzen Hund », erzählt Leeb.                         t­uationen gegenseitig für ihre Tiere sorgen würden.

      Er sorgt für freundschaftliche Begegnungen beim Spazieren : Neufundländermischling Pascal ist ein « Schaf im Wolfspelz ».

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Haustiere in der SAW - Stiftung Alterswohnungen
SCHWERPUNKT

      Gesucht für ein Forschungsprojekt :
      zukünftige Hundebesitzer

      Das italienische Windspiel (so heisst die feingliedrige
      ­Hunderasse  ) Ninifee, das wegen einer Krankheit im
      Wägelchen ausgeführt wird, Pudel Brandy, der nicht
      cognacfarbene, sondern weisse Locken trägt, Papillon-
      hündin Gina mit den nicht ganz korrekt gestellten Oh-
      ren – das sind nur einige der Fellnasen, die in SAW-Sied-
      lungen das Leben ihrer Herrschaften bereichern. Aber
      was genau bewirken sie? In welcher Weise verändern
      sie das Lebensgefühl ihrer Menschen? Antworten auf
      diese Fragen sucht man zurzeit an der Universität
      Zürich. Auf die Idee zur entsprechenden Studie mit
      dem Namen Beloved kam der Neuropsychologe Prof.
      Dr. Martin Meyer durch seinen Labrador Rumo, den er
      als «unseren externen Experten» vorstellt. «Auf Spazier-
      gängen mit Rumo fiel mir auf, wie viele ältere, allein
      lebende Menschen mit ihren Hunden unterwegs sind
      und mit anderen Hundebesitzerinnen und -besitzern
      plaudern. Alle erzählen, wie wichtig der Hund in ihrem
      Leben ist. Aber wirklich erforscht ist das nicht», sagt
      Meyer, der das Projekt zusammen mit der Entwick-
      lungspsychologin Prof. Dr. Alexandra M. Freund leitet.
      «Um den Einfluss eines Hundes auf die Gesundheit und
      Lebensqualität seines Menschen wissenschaftlich nach-
      weisen zu können, brauchen wir Informationen über
      den Zustand von Probandinnen und Probanden vor der
      Anschaffung eines Hundes und danach.» Deshalb sucht
      das Projektteam allein lebende Menschen ab 65, die
      sich in nächster Zukunft einen Hund anschaffen möch-
      ten und bereit sind, über ihr Wohlbefinden Auskunft zu
      geben (siehe unten). Interessierte werden von der SAW
      mit einer Beratung und Tipps bei der Suche nach einem       Rita Kohlbrenner hat ihren mittlerweile 15-jährigen Kater Tüpfli aus dem
      geeigneten Vierbeiner unterstützt.                          Tierheim zu sich geholt.

Tierhaltung in der SAW                                                Gesund mit Hund?
Grundsätzlich ist die Tierhaltung in der SAW erlaubt.                 Sind Sie über 65 Jahre alt und leben allein? Denken Sie daran,
Voraussetzung ist ein entsprechender Zusatz zum                       einen Hund dauerhaft bei sich aufzunehmen? Hätten Sie Lust,
Mietvertrag sowie eine schriftliche Vereinbarung darü-                bei einem Forschungsprojekt der Universität Zürich mitzumachen?
ber, wer für das Tier sorgt, wenn Sie dazu einmal nicht
in der Lage sein sollten. Selbstverständlich nehmen                   Dann melden Sie sich bei unserer Soziokultur­beauftragten Margrit
Tierhalterinnen und Tierhalter Rücksicht auf die Nach-                Ammann: 044 415 73 33 oder margrit.ammann@zuerich.ch
barschaft: Hunde werden auf dem Siedlungsgelände
an der Leine geführt und bei längeren Abwesenheiten                   Weitere Informationen finden Sie auch an der Infowand
von einer Vertrauensperson betreut. Häufchen werden                   in Ihrer Siedlung. Oder Sie geben bei Google die
                                                                                                                                        7
aufgenommen und entsorgt.                                             Wörter «studie beloved uzh» ein.
Haustiere in der SAW - Stiftung Alterswohnungen
S O Z I O K U LT U R

             Mühle spielen, bügeln, einkaufen
             TEXT UND BILDER: NINA SCHEU

             Im Projekt «  Jung sucht Alt » können Schülerinnen und Schüler der Fachschule
             Viventa erste Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln und den Mieterinnen
             und Mietern der SAW-Siedlung Scheuchzer­strasse mit kleinen Hilfestellungen
             im Alltag zur Seite stehen.

             *Auf Wunsch der Fachschule wurden die Namen der Schülerinnen und Schüler sowie der
             Mieterinnen und Mieter geändert.

             Caspar Vetter* hat der 17-jährigen Iris* das Mühle-            die Berufswelt vor. Die freundliche junge Frau wirkt
             spiel beigebracht. Er lebt sonst eher zurückgezogen,           offen und aufgeweckt, wie viele Gleichaltrige, denen
             aber die wöchentlichen Spielnachmittage mit Iris               wir auf der Strasse begegnen. Das ist nicht immer
             haben ihm wie auch ihr grossen Spass gemacht.                  nur von Vorteil, denn manche Leute reagieren un­
             Herr Vetter wohnt in der SAW-Siedlung Scheuch-                 geduldig und gehässig, wenn Iris etwas nicht auf
             zerstrasse, Iris besucht die Fachschule Viventa für            Anhieb versteht. Respektlosigkeit aber ist für jeden
             junge Menschen mit Lernbeeinträchtigungen. In                  Menschen verletzend. Auch für ihre Mitschülerinnen
             der Viventa-Abteilung «15plusSHS» bereitet sie sich            und Mitschüler Asta, Rivka und Metin, die dieses
             im Anschluss an die obligatorische Schulzeit auf               Jahr im Projekt «Jung sucht Alt» mitmachen können.

             Rivka ( 17  ) nimmt es mit dem Staubsaugen sehr genau.         Iris ( 17  ) hat elf Geschwister und hilft auch zu Hause viel mit.
             Sie würde gerne Pferdepflegerin werden.                        Sie kennt sich bestens in der Haushaltsarbeit aus.

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Haustiere in der SAW - Stiftung Alterswohnungen
S O Z I O K U LT U R

Hilfe annehmen können ...                                       ... kann bedeuten, anderen zu helfen
Neun Dienstage, von 8 :30 Uhr bis 16 Uhr, verbringen            Es habe etwas Anlaufzeit gebraucht, bis die Anfragen
die 16- bis 17-Jährigen in der Siedlung Scheuchzer-             gekommen seien, erzählt Tanja Reho. Die Menschen
strasse. Die Teenager helfen Anita Reichert beim                in den SAW-Siedlungen leben ja selbständig, deshalb
Staubsaugen, bügeln Hemden bei Braschlers, gehen                fanden einige das Hilfsangebot überflüssig. Dass es
für Frau Leuthold einkaufen oder leisten deren                  auf Gegenseitigkeit beruht, dass Hilfe anzunehmen
Nachbarin Gesellschaft beim Spazierengehen. Bei                 auch eine Art der Unterstützung für die Jugendli-
besonders schwierigen Aufträgen werden die                      chen bedeuten kann, war vielen zunächst nicht klar.
Jugendlichen von einer der beiden Betreuerinnen                 Dabei kann jeder Mensch manchmal Hilfe gebrau-
begleitet. An diesem Morgen beispielsweise hat                  chen. Und allmählich spricht sich der Erfolg von
Metin den Auftrag, Altkarton zu bündeln. Das                    « Jung sucht Alt » bei den Mieterinnen und Mietern
Knüpfen der Schnüre erweist sich als unerwartet                 herum. Kürzlich habe sich eine Nachbarin den Arm
schwierig, und er braucht einige Unterstützung                  gebrochen, erzählt eine Projektteilnehmerin : Natür­
der Klassenassistentin Esther Zuberbühler, bis alles            lich habe sie Unterstützung durch die professio­
ordentlich aussieht. Aber in Zukunft weiss er, wie’s            nelle Spitex, aber da springe sicher noch ein kleiner
geht, und ist stolz, etwas Neues gelernt zu haben.              Übungsauftrag für die Jugendlichen raus.

Das Projekt «Jung sucht Alt» entstand vor einem Jahr,           Aufträge vergeben ist denkbar einfach : Man braucht
weil mehrere Schülerinnen den Wunsch geäussert                  nur einen Zettel auszufüllen und in die «Jung sucht
hatten, ein Praktikum im Bereich Altenpflege zu                 Alt »-Schachtel zu stecken, die im Eingangsbereich
machen. Aber Ausbildungsplätze für Jugendliche mit              der Siedlung steht. Tanja Reho übernimmt die Ko­
Lernbeeinträchtigungen sind rar. Viele Arbeitgeber              ordination, so dass alle Jugendlichen gut beschäftigt,
scheuen den Aufwand, weil diese Lernenden etwas                 aber nicht überfordert werden. Diese lernen viel
mehr Zeit brauchen als andere. Tanja Reho, Sozialpä-            über sich selbst – oder, wie im Falle von Iris, sogar
dagogin an der Viventa, entwickelte zusammen mit                die Spielregeln von Mühle. Und die Mieterinnen
Maggie Ammann, der Verantwortlichen für Soziokul-               und Mieter erhalten im Gegenzug nicht nur Unter-
tur bei der SAW, ein Konzept, das beiden Seiten dient.          stützung bei Botengängen und Haushaltsarbeiten,
Die Jugendlichen lernen verschiedene Tätigkeiten                sondern lernen auch die Lebensumstände dieser
kennen, und die Mieterinnen und Mieter können von               jungen Menschen kennen. Bereits überlegen sich
der Entlastung profitieren, ohne darauf angewiesen              Viventa und SAW, wie sich das Projekt in weiteren
zu sein. Das schafft auch Raum und Verständnis für              Siedlungen der Stiftung Alterswohnungen umsetzen
die jungen Helferinnen und Helfer, wenn etwas nicht             liesse. Wenn es so weit ist, werden wir Sie über die
gleich beim ersten Versuch klappt.                              Anschlagbretter Ihrer Siedlung informieren.

Metin ( 16  ) und Asta ( 17  ) waren einkaufen und haben zwei   Treffen im Hausgang : « Jung sucht Alt » hat generationen-
schwere Packungen Mineralwasser mitgebracht.                    übergreifende Freundschaften entstehen lassen.

                                                                                                                                        9
Haustiere in der SAW - Stiftung Alterswohnungen
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          Essen in der                            Sicherheit durch                       Stiftungsrat der
          Nachbarschaft                           Freundlichkeit                         SAW neu besetzt
          Selber kochen macht Freude, aber        Immer wieder kommt es vor, dass        In der Sitzung des Stadtrats vom
          sich zur Abwechslung mal bekochen       Fremde in SAW-Siedlungen ange-         29. August wurden die Stiftungs-
          lassen, ist auch schön. Wussten Sie,    troffen werden. Nicht immer sind       rätinnen und Stiftungsräte der SAW
          dass mehrere Alters- und Pflegezen-     es willkommene Gäste. Wenn Sie         für die Legislatur 2018 bis 2022
          tren in unmittelbarer Nachbarschaft     unsicher sind, sprechen Sie Unbe-      gewählt. Der Vorsteher oder die Vor-
          von SAW-Siedlungen auch Besuche-        kannte freundlich an: Ein «Kann ich    steherin des Gesundheits- und Um-
          rinnen und Besuchern ein reichhalti-    Ihnen helfen? Wen suchen Sie?»,        weltdepartements der Stadt Zürich
          ges Mittagessen anbieten? Rufen Sie     ist freundlich, wirkt aber abschre-    präsidiert jeweils den Stiftungsrat.
          doch einfach an und erkundigen Sie      ckend auf Menschen mit unlauteren      Die weiteren zehn Mitglieder werden
          sich. Oft ist die Anmeldung zum Es-     Absichten. Da immer wieder beob-       vom Stadtrat für eine Amtsdauer
          sen einfach und regelmässig möglich.    achtet wird, dass Unbefugte sich       von vier Jahren gewählt. Wir gratu-
          Im ASZ Kalchbühl in Wollishofen zum     als Handwerker ausgeben, rufen         lieren herzlich zur Wahl und danken
          Beispiel ist der Mittagstisch immer     wir nochmals in Erinnerung, dass die   den bisherigen und neuen Stiftungs-
          am Mittwoch offen für spontane          SAW ihre Mieterinnen und Mieter        ratsmitgliedern, dass sie sich mit
          Gäste ohne Anmeldung und kostet         immer benachrichtigt, wenn Hand-       ihrem Wissen und ihrer Erfahrung
          mit Salat oder Suppe und Dessert        werker ins Haus kommen. Niemand        zur Verfügung gestellt haben.
          20 Franken.                             arbeitet unangemeldet in den
                                                  Siedlungen. Bitte melden Sie uns       Stiftungsratspräsident :
                                                  unangemeldete « Handwerker »,          Hauri Andreas, Stadtrat, Vorsteher des Gesund-
          Tavolata                                bevor jemand zu Schaden kommt.         heits- und Umweltdepartements der Stadt Zürich
                                                                                         (ex-officio-Vertretung  )
                                                                                         Stiftungsrat :
          Füreinander kochen, miteinander es-                                            Balmer René, lic. iur., Vizedirektor, Amt für
          sen und diskutieren ist für alle Men-                                          Zusatzleistungen zur AHV/IV, Sozialdepartement
                                                                                         der Stadt Zürich ( bisher  )
          schen eine Bereicherung. Auf dieser
                                                                                         Cavegn Beat, Architekt HTL, Portfoliomanager,
          Idee basiert das Netzwerk Tavolata
                                                                                         Zürich ( bisher  )
          des Migros-Kulturprozent. Es bietet
                                                                                         Leiser Albert, Direktor Hauseigentümerverband,
          lokalen Tischgemeinschaften Unter-                                             HEV ZH, Zürich ( neu  )
                                                  ← Zusammen essen, reden, geniessen :
          stützung bei der Selbstorganisation,    Tavolata in der SAW-Siedlung Letten    Mahrer Liv, Präsidentin der SP Stadt Zürich und
          indem es Interessierte zusammen-                                               Pflegefachfrau, Zürich ( neu  )
          bringt und ihnen mit organisatori-                                             Noser Peter, dipl. Architekt ETH/SIA, Zürich
          schen Tipps zur Seite steht. An vier                                           ( bisher  )
          Nachmittagen im Herbst stellten die                                            Sanders Eva, pensionierte Geschäftsleiterin
          Projektverantwortlichen die Tavolata                                           der Stiftung Wohnungen für kinderreiche Familien
                                                                                         der Stadt Zürich ( bisher  )
          in verschiedenen SAW-Siedlungen
                                                                                         Schelling Hans Rudolf, Gerontologe, Universität
          vor. Wir freuen uns, wenn daraus                                               ZH, Zürich ( neu  )
          noch mehr Tafelrunden dieser Art
                                                                                         Schlepfer Thomas, lic. iur., spezialisierte Stabs­
          entstehen. Viele Informationen finden                                          funktion / Projektleiter, Finanzdepartement
          Sie auf der Website www.tavolata.ch.                                           der Stadt Zürich ( bisher  )

          Bei Fragen können Sie sich an die                                              Uttinger Ursula, lic. iur., Executive MBA HSG,
                                                                                         Executive MAS P+M, Geschäftsführerin/
          Verantwortliche für Soziokultur der                                            Gemeinderätin, Zürich ( bisher  )
          SAW wenden: margrit.amman@zue-
                                                                                         Vettori Orsola Lina, Spitaldirektorin,
          rich, Tel.: 044 415 73 33.                                                     Spital Zollikerberg, Zürich ( neu  )

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N E U E S AU S D E R S AW

Italienische
Spaziergänge
Was für eine gute Idee ! Eine Mie-
terin aus der SAW-Siedlung Ried-
halden will besser Italienisch lernen
und schreibt : «Sind Sie deutsch-/
französisch-/englischsprachig und
lernen wie ich Italienisch? Sind Sie
interessiert an regelmässigen, kür-
zeren ‹italienischen› Spaziergängen
oder Kaffeepausen? Oder sind Sie als
Italienerin/Italiener interessiert an
einem Sprachtandem : Wir unterhal-                   Spielerischer Umgang mit dem Computer im « Game-Café­» der SAW ↓
ten uns einmal auf Italienisch, einmal
auf Deutsch/Französisch/Englisch?»
Wenn Sie sich angesprochen fühlen,
melden Sie sich doch bei:                Heute noch Baustelle,                   Gaming für
agbloe@bluewin.ch                        morgen schon Ihr neues                  Jung und Alt
                                         Zuhause?
                                                                                 Gelangweilte Enkel bei Oma und
AHV-Pauschale gilt                       Die erste SAW-Siedlung in Wiedikon      Opa war gestern : Ab heute wird
neu für zwei Hörgeräte                   wächst heran. Noch stehen die Ge-       zusammen « gegamed ». Wer denkt,
                                         rüste, doch bereits im kommenden        dass Computerspiele nur etwas
Seit dem 1. Juli kann jede schwer-       Frühling werden die 56 Wohnungen        für die jüngere Generation sind, hat
hörige Person im AHV-Alter alle fünf     in der Siedlung Erikastrasse bezugs-    sich getäuscht. Es gibt eine Reihe
Jahre eine Pauschale von 1237.50         bereit sein. Das Interesse an den       von digitalen Unterhaltungsspielen,
Franken für zwei Hörgeräte beantra-      Wohnungen war und ist gross, und        die speziell für ältere Menschen
gen. Die Pauschale für ein einzelnes     die SAW ist froh, vielen, die lange     entwickelt wurden. An zwei Nach-
Hörgerät beläuft sich weiterhin auf      auf eine Wohnung gewartet haben,        mittagen im Oktober wurden sie in
630 Franken. Bis anhin hatte es auch     ein neues Zuhause bieten zu können.     den SAW-Siedlungen Grünau und Kö-
für zwei Hörgeräte höchstens einen       Unter den neuen Mieterinnen und         schenrüti getestet. Primarschul­kinder
Beitrag von 630 Franken gegeben.         Mietern befinden sich auch einige       und SAW-Mieterinnen und Mieter
Infos gibt das Bundesamt für Sozial-     bekannte Gesichter: Weil die Grün-      zwischen 6 und 86 Jahren erprobten
versicherungen: www.bsw.admin.ch,        dersiedlung der SAW im Espenhof in      ihre Geschicklichkeit an Tablet und
Tel. 058 462 90 11.                      den nächsten Jahren renoviert und       Computer. Ihr Austausch reichte von
                                         teilweise neu gebaut wird, ziehen       «Kartenspielen» am Bildschirm über
                                         einige «Alteingesessene» aus Albis-     Games, die das Gedächtnis trainie-
                                         rieden in die neue Wiediker Siedlung.   ren, bis zu Strategiespielen. In Zu-
                                         Wir wünschen allen gutes Einge-         sammenarbeit mit dem Unternehmen
                                         wöhnen und viel Freude am neuen         «Generation 65 Plus» und der Spiele­
                                         Wohnort !                               entwicklerin Bettina Wegenast von
                                                                                 «Myosotis» sollen die «Game-Cafés»
                                                                                 bald regelmässig stattfinden – in der
                                                                                 SAW-Siedlung Grünau.

                                                                                                                                11
P O R T R ÄT

               «  Mein Hund hiess früher Jaguar »
               AUFZEICHNUNG: ISABEL BAUMBERGER; FOTOGR AFIE: DOMINIQUE MEIENBERG

               Günther Bitter ( *1932   ) ist im Kreis 6 aufgewachsen und lebt seit elf Jahren in der
               SAW-Siedlung Irchel. Der Witwer und mehrfache Grossvater besass früher ein
               Lederwarengeschäft und arbeitete bis weit über das Pensionsalter hinaus. Heute
               führt er viermal täglich seine Papillonhündin Gina aus. Sie ist 17, und Günther
               Bitter sieht einige Parallelen zwischen alten Hunden und alten Menschen.

               «   Als unser letzter Papillon mit 16 Jahren starb, war   Als meine Frau vor 13 Jahren starb, musste ich mich
               ich schon fast 70 und wollte keinen Hund mehr             ans Alleinsein gewöhnen. Das Schwierigste dabei
               anschaffen. In unserem Alter wäre das unvernünftig,       war nicht der Haushalt, das Einkaufen oder das Ko-
               sagte ich zu meiner Frau. Sie gab mir recht, woll-        chen. Nein, die grösste Herausforderung war und ist
               te aber trotzdem einen und liess nicht locker. Ein        es, sich allein an den Tisch zu setzen und zu essen.
               halbes Jahr hielt ich tapfer dagegen, aber man weiss      Solange Gina bei mir ist, muss ich das aber nie, denn
               ja, wie schwierig es ist, einer Frau zu widersprechen –   sie leistet mir bei jedem Essen Gesellschaft. Und
               und wenn es die eigene ist, dann gute Nacht. Also         entgegen aller Erziehungsratschläge der Hundes-
               ging ich gottergeben mit, als sie sich eines Tages        pezialisten kriegt sie dabei jeweils den einen oder
               ein sechs Monate altes Papillonweibchen anschauen         anderen Leckerbissen ab. Sie ist sowieso immer in
               wollte, das damals ‹Jaguar› hiess; die Züchterin hatte    meiner Nähe und merkt stets, was ich als Nächstes
               die tolle Idee gehabt, alle Hunde nach Automarken         tun werde. Aha, wir machen einen Ausflug, sagen
               zu benennen. Gina, wie wir sie später nannten, kam        ihre Augen, wenn ich die Reisetasche zur Hand
               aus einem ungewollten Wurf, und ich sah gleich,           nehme, in der sie im Tram oder im Zug Platz neh-
               dass etwas mit ihr nicht stimmte.                         men wird. Morgen zum Beispiel fahren wir mit
                                                                         ein paar Kollegen aus dem Computercorner des
               Papillons heissen ja so, weil ihre Ohren wie Schmet-      nahen Alterszentrums Oberstrass nach Luzern.
               terlingsflügel vom Kopf abstehen, und das war bei
               ihr nicht der Fall. Diesbezüglich kann man mir so         Gina ist ein alter Hund, wie ich ein alter Mensch bin.
               schnell nichts vormachen, denn eine der Spezialitä­-      Wir haben beide unsere Gebresten und arrangieren
               ten meines Lederwarengeschäfts war Hundezubehör,          uns damit. Ihre Zähne sind marod, und sie mag nicht
               deshalb bin ich Mitglied der Schweizerischen Ky-          mehr so weit laufen wie früher; bei mir hat der
               nologischen Gesellschaft (  SKG  ). Über 30 Jahre lang    Schlaganfall vor einiger Zeit ein paar Spuren hinter-
               hatte ich einen Verkaufsstand an praktisch jeder          lassen. So fühlen wir uns beide am sichersten in un-
               Ausstellung für Rassehunde.                               serer schönen Wohnung und auf gewohnten Wegen
                                                                         rund um die Siedlung. Oft begegnen wir jemandem,
               Meine Gina hätte dort als stammbaumloses Tier             der im Park auf einem Bänkchen sitzt, dann gibt’s
               nichts zu suchen gehabt – und ist trotzdem ein wun-       einen kleinen Schwatz, und Gina wird gestreichelt.
               derbares, kluges Hundeli. Wie viel sie mir bedeutet,      Du hast es gut, heisst es dann vielleicht, du musst
               wurde mir neulich klar, als es ihr sehr schlecht ging     jeden Tag raus, dein Hund hält dich fit. Das sagen sie
               und man nicht wusste, ob sie es nochmals schafft.         aber nur, wenn die Sonne scheint – bei Regen nie.
               Ich hätte wohl alles Menschenmögliche getan, um           Die Ohren stellt Gina immer noch nicht korrekt,
12             sie noch nicht gehen lassen zu müssen.                    aber das ist gerade das Besondere an ihr. »
P O R T R ÄT

       « ‹Du hast es gut›,
         sagen die Leute :
‹Dein Hund hält dich fit›.
      Aber das sagen sie
     nur, wenn die Sonne
scheint – bei Regen nie. »
                          Günther Bitter
über die täglichen Spaziergänge mit Gina           13
WUSSTEN SIE SCHON?

       Die SAW bildet junge Berufsleute aus
       Nach den Sommerferien haben drei Lernende in der SAW ihre Ausbildung als
       Fachperson Gesundheit oder Betriebsunterhalt begonnen. Vielleicht sind Sie
       ihnen bereits begegnet oder haben bei ihnen sogar Unterstützung gefunden.

       Nina Häberli                             Liekit Nino Reichle                     Blerta Selmani
       Fachfrau Gesundheit                      Fachmann Betriebsunterhalt              Fachfrau Gesundheit
       « Ich bin am 28. September 2002 in       «Ich bin am 23. Januar 2003 in Zürich   « Ich bin am 3. Dezember 1994 in
       Männedorf zur Welt gekommen. Als         geboren und hier aufgewachsen.          Winterthur geboren. Heute wohne­
       Kind habe ich stark geschielt, deshalb   Seit elf Jahren spiele ich Eishockey    ich mit meinen Eltern und Geschwis-
       musste ich in der zweiten Primar-        und gehöre mittlerweile zum Nach-       tern in Zell. Nach der Sekundarschu­-
       klasse an den Augen operiert werden.     wuchs im Nationalkader. Acht Mal        le fand ich zunächst keine Lehrstelle
       Im Spital hatte ich zuerst Angst, aber   pro Woche habe ich Training : Jeden     und arbeitete unter anderem in
       dann fand ich die Pflegefachleute        Abend und zwei Mal am Morgen.           einem Altersheim. Ich bin gerne
       so cool und so nett, dass ich schon      Die SAW erlaubt mir, dann später        mit alten Menschen zusammen.
       damals dachte, ich möchte später         mit der Arbeit zu beginnen. Mitt-       Vielleicht weil ich meine Gross­
       einmal im Spital arbeiten. Während       wochs und von Freitag bis Sonntag       eltern sehr liebe und respektiere.
       der Sekundarschule machte ich eine       sind die Spiele. Da bleibt nicht viel   Ich finde, wir Jungen sollten den
       Schnupperlehre in der Psychiatrie,       Zeit für anderes, aber das hat mich     Älteren etwas zurückgeben, denn sie
       aber die Spitex überzeugt mich mehr.     nie gestört. Im Team hat es mehre-      haben in ihrem Leben auch viel für
       An der SAW gefällt mir vor allem         re Spieler, die auch eine Lehre im      uns getan. An der SAW gefällt mir,
       das Siedlungskonzept. In den ersten      Betriebsunterhalt machen, das hat       dass unsere Kundinnen und Kunden
       Wochen seit Lehrbeginn bin ich vor       mein Interesse geweckt. Der Beruf       selbstbestimmt leben können. Mir
       allem ‹mitgelaufen›, aber bald werde     ist sehr vielfältig, und wir sind nah   ist die Freiheit, selbst zu entschei-
       ich den Mahlzeitendienst selbst          an den Mieterinnen und Mietern.         den, auch sehr wichtig. Ausserdem
       übernehmen können. Und sobald wir        Die meisten sind sehr nett, aber es     bleibt man als Mitarbeiterin der
       in der Berufsschule die nötigen Kurse    kommt auch vor, dass man mit we-        Spitex immer in Bewegung. Ich bin
       abgeschlossen haben, darf ich auch       niger Respekt behandelt wird oder       gerne unterwegs, am liebsten in der
       Mobilitätstraining machen. Montags       dass es mal übel riecht und schmut-     Natur. Später möchte ich unbedingt
       und freitags gehe ich mit meiner         zig ist. Aber da lasse ich mir nichts   die Höhere Fachschule machen und
       Kollegin Blerta in die Berufsschule.     anmerken und bleibe freundlich. Ich     diplomierte Pflegefachfrau werden.
       Ich bin noch sehr schüchtern, aber       bin zu den Leuten so, wie auch ich      Ich bin sehr ehrgeizig und gehe
       alle sind sehr nett zu mir, sowohl       behandelt werden möchte. Natürlich      gerne zur Schule. Früher wollte ich
       die Mitarbeitenden als auch unsere       träume ich von einer Profikarriere      in einem Altersheim arbeiten, aber
       Kundinnen und Kunden. Wenn alles         und dass ich später vom Hockeyspie-     jetzt sehe ich mich eher in der Spi-
       gut geht, möchte ich später die Be-      len leben kann. Trotzdem braucht        tex. Hier kann ich dazu beitragen,
       rufsmittelschule und dann die Höhere     man eine Berufsausbildung, denn         dass die Menschen länger zu Hause
14     Fachschule besuchen.»                    man weiss nie, was passiert. »          wohnen können; das gefällt mir. »
Impressum
Die WohnZeit erscheint dreimal jährlich.
Nächste Ausgabe  : April 2019

Auflage
4100 Exemplare, gedruckt auf BalancePure,             Redaktionsleitung
100% Altpapier                                        Nina Scheu
                                                      Verantwortliche Kommunikation
Titelbild
Gemeinsam alt werden  : Gina ist die Papillonhündin   Korrektorat
von Günther Bitter aus unserem Porträt auf Seite 12   Regula Walser, www.regulawalser.ch

Druck                                                 Fotografie
Druckerei Printoset, Zürich                           Dominique Meienberg, www.dominiquemeienberg.ch

Herausgeberin                                         Mitarbeitende an dieser Ausgabe
Stiftung Alterswohnungen                              Isabel Baumberger ( Texte  )
der Stadt Zürich SAW
Feldstrasse 110                                       Redaktionskommission
Postfach                                              Andrea Martin-Fischer, Direktorin
8036 Zürich                                           Marianne Lobrinus, Bereichsleiterin Wohnen

044 415 73 33
wohnenab60 @zuerich.ch                                Gestaltung
www.wohnenab60.ch                                     EIDENBENZ / ZÜRCHER AG, e -z.ch
AGENDA

JANUAR 2019                                  FEBRUAR 2019                            MÄR Z 2019

17. Januar 2019, 14 Uhr                      14. Februar 2019, 14 Uhr                14. März 2019, 14 Uhr

Geniessen und Genuss im                      ÖV-Begleitdienst Zürcher Rotes Kreuz    Depression im Alter
Verlauf des Lebens                           Wir erklären, wie und wann wir          Sie erfahren, was eine Altersdepression
Welche Rolle spielt das Geniessen in         Personen mit eingeschränkter            ist und wie sie behandelt werden kann.
meinem Leben? Welche Bedeutung               Mobilität mit dem ÖV zu Behand­         Siedlung Dufourstrasse
haben Genussmittel dabei?                    lungsterminen begleiten.                Baurstrasse 11, 8008 Zürich
Siedlung Irchel                              Siedlung Schaffhauserplatz
Möhrlistrasse 110, 8006 Zürich               Hofwiesenstrasse 11, 8057 Zürich
                                                                                     28. März 2019, 14 Uhr
                                                                                     Homo Semper Ludens :
31. Januar 2019, 14 Uhr                      28. Februar 2019, 14 Uhr                Spielen kennt kein Alter
Wasser, eine lebenswichtige Ressource        Sehbehinderung im Alter                 Warum Spielen gerade im Alter
Welche Stufen durchläuft das                 Sie erfahren Lösungsansätze für         besonders wichtig ist.
Wasser, bis es vom See aus Ihrem             Sehbeeinträchtigungen, die mit
                                                                                     Siedlung Hirzenbach
Hahnen fliesst?                              zunehmendem Alter auftreten.
                                                                                     Hirzenbachstrasse 85, 8051 Zürich
Siedlung Dufourstrasse                       Siedlung Irchel
Baurstrasse 11, 8008 Zürich                  Möhrlistrasse 110, 8006 Zürich

                                                                                           Details zu den Veranstaltungen auf
Mit den Ohren lesen :                                                                      wohnenab60.ch → Aktuelles →
Die SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte produziert           Veranstaltungskalender Gerne können
und verleiht Bücher an Personen, die ein herkömmliches Buch nicht (mehr  ) lesen           Sie telefonisch einen gedruckten
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Führung durch die Spezialbibliothek am 5. März 2019, 10 Uhr
Bitte melden Sie sich an: SAW Tel. 044 415 73 33 oder saw-soziokultur@zuerich.ch
SBS Schweizerische Bibliothek, Grubenstrasse 12, 8045 Zürich
3 Gehminuten von Haltestelle Zürich Binz
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