Mit dem Handy zum Take-Off
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Mobile Check-in-Lösung von Siemens Business Services und Sita: Mit dem Handy zum Take-Off Langes Warten am Schalter oder das Flugzeug versäumen, weil der Check- in bereits geschlossen hatte, gehören bald der Vergangenheit an: Mit der Mobile Passenger Solution von Siemens Business Services und Sita kann der Fluggast zukünftig von überall per Handy einchecken. Doch nicht nur der Passagier profitiert von der Lösung: Die Fluggesellschaften können mit dem Service ihre Ausgaben rund um den Check-in erheblich reduzieren. Die Uhr tickt: Im Zeitlupentempo fährt das Taxi zum Hamburger Flughafen. 12.30 Uhr - noch vierzig Minuten bis zum Start. Wegen eines Unfalls kommt der Verkehr zum Erliegen. Check-in verpasst! Bisher war diese Situation ein Alptraum für alle Flugreisenden. Wenige Minuten zu spät am Check-in bedeuten gerade auf großen Flugplätzen, den Flug und wichtige Geschäftstermine zu verpassen. Bei Charterflügen platzt sogar der ganze Urlaub, wenn die Reisegesellschaft etwa nur einen Flug pro Woche anbietet. Damit soll nun Schluss sein: Die Lösung heißt Mobile Passenger Solution – kurz MPS. Dahinter verbirgt sich eine einfach bedienbare mobile Anwendung, mit der Fluggäste ihren Check-in und die Sitzplatzwahl bequem über Handy bereits von zu Hause oder auf dem Weg zum Flughafen abwickeln können. Bildtitel: Das Konzept der Mobile Passenger Solution BU: Wer zu spät kommt, den bestraft die Airline: Dank der Mobilen Passenger Solution müssen Passagiere keine Zeit mehr für den Check-in einplanen. Quelle: Siemens Business Services, 2004. Rund 90 Prozent der Bevölkerung mobil verbunden Aufgrund der heute bereits weit verbreiteten Nutzung der Mobilfunktechnik ist eine hohe Akzeptanz für den mobilen Check-in-Dienst zu erwarten. Denn in Seite 1/7
Deutschland telefonieren nach einer Studie von WIK Consult (Wissenschaftliches Institut für Kommunikationsdienste) vom Juli 2004 64,8 Millionen Menschen mobil. Das entspricht einer Marktdurchdringung von 78,5 Prozent; in Schweden, Italien, Dänemark, Österreich, Finnland und Spanien sind es sogar mehr als 90 Prozent. Besonders beliebt sind hierzulande Datenservices – allen voran die SMS und das Herunterladen von Klingeltönen. Auch dem mobilen Bezahlen (M-Payment) sagen die Marktforscher eine große Zukunft voraus: Arthur D. Little prognostiziert eine Steigerung des mobil abgewickelten Transaktionsvolumens von 3,2 Milliarden Dollar im Jahr 2003 auf 37,1 Milliarden Dollar im Jahr 2008. Gute Aussichten für mobile Anwendungen aller Art, die dem Kunden nicht nur Nutzen bringen, sondern auch Spaß machen. „Die große Akzeptanz des Mobilfunks und die steigenden Nutzerzahlen bei Handys führten dazu, dass wir uns frühzeitig um sinnvolle mobile Anwendungen Gedanken gemacht haben. Da nun immer mehr Handys Java-fähig werden und auch den Übertragungsstandard GPRS nutzen, ist die Zeit reif für die Mobile Passenger Solution und speziell den Check-in über Handy“, erläutert Christoph Bergdolt, International Account Manager für den Airport- und Aviation-Markt bei Siemens Business Services. Unterstützt wird dieses Ziel von der Dachorganisation für Fluglinienbetreiber IATA (International Air Traffic Association), die bis zum Jahr 2007 ticketlose Flugreisen durchsetzen will. Zwei Kompetenzen in Einem Das Know-how und die Erfahrung rund um das Handy und mobile Anwendungen ist aber nur die eine Seite der Medaille. Ebenso wichtig ist das Wissen über die Prozesse im Flugreiseverkehr wie zum Beispiel Reservierung, Check-in, Boarding sowie die Anbindung an die Abreisekontrollsysteme. Der Münchner IT- Dienstleister Siemens Business Services, selbst seit Jahrzehnten ein erfahrender Partner der Transport- und Logistikbranche, hat sich mit Sita Information Networking Computing (Sita Inc) einen Spezialisten ins Boot geholt, um gemeinsam mobile Services für Fluggesellschaften zu entwickeln. Sita ist der weltweit führende Anbieter von IT-Lösungen für die Luftfahrt und verwandte Industrien. Das Unternehmen betreibt Informations- und Reservierungssysteme für Fluggesellschaften und hat dafür das IT-System „Runway“ weltweit im Einsatz. „Diese Middleware hat so gepasst, dass wir die mobile Anwendung mit Hilfe weiter entwickelter Schnittstellen gut in das Gesamtsystem integrieren konnten. So haben wir nur etwa sieben Monate gebraucht, um die komplette Lösung zur Marktreife zu bringen“, erklärt Bergdolt. Für das Partnerschaftsprojekt betreiben die beiden Unternehmen aus Redundanzgründen derzeit zwei gemeinsame Server-Zentren in Deutschland und Irland. Da die Anwendung nur geringe Speicher- und Übertragungskapazitäten erfordert, reichen für den Anfang zwei Standard- Webserver sowie eine Datenbank für die Registrierdaten der zukünftigen MPS- User aus. Mit zunehmender Verbreitung der Lösung wird die Infrastruktur erweitert. Seite 2/7
One Stop Shopping – One Stop Billing Sita übernimmt in dem Partnerprojekt die Generalunternehmerschaft und bietet die Mobile Passenger Solution weltweit an. Ist eine Fluggesellschaft bereits Kunde des Unternehmens und nutzt dessen Reservierungssystem, sind nur minimale Anpassungen an den Schnittstellen zwischen den Airline-Rechnern mit den jeweiligen Reservierungssystemen und dem Server-Zentrum erforderlich. Für Neukunden entwickelt Sita mit geringem Aufwand ein neues Interface zur Datenanbindung an das Reservierungssystem. Siemens Business Services passt die mobile Anwendung auf dem Server an die Anforderungen der Fluggesellschaft an, zum Beispiel an das kundenspezifische „Look & Feel“ mit Airline-Logo und den Unternehmensfarben. Abgerechnet wird in einer Flatrate für rund 100.000 Check-ins und darüber hinaus gehenden Tarifen, die mit steigenden Check-in-Zahlen pro Transaktion abnehmen. Abhängig von der Nutzermenge kostet der einzelne Vorgang etwa die Hälfte des „CUSS“-Prozesses (Common User Self Service am Computerterminal) oder „Kiosk“ und nur ein Viertel des Schalter-Check-ins. Einmal registriert – weltweit verbunden Für den Fluggast ist die Registrierung denkbar einfach: Er loggt sich per Internet auf der Website bei Sita unter "Mobile Check-in" ein und meldet sich mit den üblichen persönlichen Daten wie Name und Passwort an. Zusätzlich nennt er Sitzplatz- und Mahlzeitpräferenzen. Außerdem muss er den Hardware-Typ seines Handys und seine Mobilfunknummer angeben. Dann erhält er vom Server automatisch über eine WAP-Push-Nachricht die mobile Java-Anwendung auf sein Mobilfunkgerät. Die einmalige und kostenlose Registrierung ist damit abgeschlossen. Insgesamt benötigt der Fluggast dafür nicht länger als fünf Minuten. Für die Nutzung der Mobilen Passenger Solutions setzt Siemens Business Services auf GPRS, das sich vor allem durch höhere Übertragungsgeschwindigkeiten auszeichnet. Da GPRS nach der übertragenen Datenmenge abgerechnet wird, kann der Benutzer ohne Mehrkosten immer online bleiben. Mittlerweile unterstützen nahezu alle neuen Handy-Modelle diese Übertragungstechnologie. Hat der Passagier eine Reise gebucht und sein computerlesbares Etix (Electronic Ticket) erhalten, benötigt er für den mobilen Check-in nur noch sein Handy. In seinem Menü startet er die MPS-Anwendung. Er klickt auf „gebuchte Flüge“ und erhält eine Liste aller Verbindungen innerhalb der nächsten 24 oder 48 Stunden. Per Tastenklick wählt er den Flug und den gewünschten Sitzplatz aus. Damit ist der Check-in für den Flug perfekt. Im nächsten Schritt schickt das Reservierungssystem der jeweiligen Airline auf das Handy des Fluggastes pro Flug eine Bestätigung mit Flugnummer, Flugstrecke, Sitzplatz und Abflug-Gate sowie einen zweidimensionalen Barcode, der alle Fluginformationen enthält. Das Gepäck kann er nun an einem separaten Schalter abgeben, mit Handgepäck geht er direkt zur Sicherheitskontrolle. Was jetzt noch fehlt, ist die Bordkarte. An dieser Stelle kommt der Barcode ins Spiel: Am Security-Check werden zukünftig weltweit an allen teilnehmenden Flughäfen Scanner aufgestellt, die den Barcode direkt vom Handy-Display einlesen. Der angeschlossene Seite 3/7
Drucker wirft innerhalb von etwa vier Sekunden den Boarding-Pass aus. Der weitere Prozess entspricht dem heutigen Check-in über Kreditkarte oder Etix. Bildtitel: Handy Check-in BU: Auf der Seat Map des gebuchten Flugzeuges wählt der Passagier seinen gewünschten Sitzplatz aus. Quelle: Siemens Business Services, 2004. Einfach, bequem und sicher „Der größte Vorteil für den Anwender gegenüber allen herkömmlichen Verfahren ist, dass er mobil jederzeit, also bereits zu Hause oder auf dem Weg zum Flughafen, einchecken kann. Das spart nicht nur langes Warten, sondern sichert ihm in Zeitnot seinen Abflug“, sagt Bergdolt. Die eingesparte Zeit kann der Passagier sinnvoll nutzen – sei es für den Schaufensterbummel, den letzten Einkauf im Dutyfreeshop oder dringende Telefonate. Zwar gibt es auch andere Check-in-Varianten, die der Fluggast von zu Hause aus oder mobil initiieren kann, etwa der Telefonanruf beim Reservierungsservice der Airline, WAP, SMS und das Internet. Bei allen Prozessen endet der Fluggast aber letztlich am bekannten Kiosk und muss dort nach der Anmeldung über Kreditkarte oder das Etix seine Daten und die Sitzplatzpräferenz erneut eingeben. Und das dauert erheblich länger als der einfache Scan-Vorgang des Barcodes. Mehr Service zu geringeren Kosten Die Mobile Passenger Solution ist mehr als nur ein praktischer Dienst für den eiligen Fluggast. Sie bringt der Fluggesellschaft nicht nur Image-Punkte in Sachen Serviceorientierung, sondern spart bares Geld. Denn sie macht die Bordkarte mit dem teuren Magnetstreifen sowie die erforderlichen ATP-Drucker überflüssig. Im Gegensatz zur Kiosk-Lösung, die sich für eine Fluglinie erst lohnt, wenn sie einen Flughafen mindestens viermal täglich anfliegt, rechnet sich der Mobile Check-in auch für kleinere Flughäfen und Airlines sowie Low-Cost- Carrier. Denn sie müssen keine eigene Infrastruktur installieren. Auch Check-in-Schalter werden entlastet, so dass die Fluglinien für das erwartete steigende Passagieraufkommen von fünf bis zehn Prozent in den nächsten Jahren mit demselben Personalstamm auskommen. Von vorneherein Seite 4/7
haben die IT-Spezialisten auch an die internationalen Anforderungen gedacht: Schon heute ist die Menüführung in 80 Landessprachen lieferbar – selbst in chinesischen und portugiesischen Dialekten. Praxis heute und morgen Sita schätzt, dass derzeit 65 Fluggesellschaften, die etwa 80 Prozent des Passagieraufkommens befördern, an der Lösung interessiert sein könnten. Als erster Kunde testet die brasilianische Fluggesellschaft TAM die mobile Anwendung auf zwei inländischen Strecken. Im ersten Quartal 2005 soll sie bereits regulär eingesetzt werden. Im Rahmen der Mobile Passenger Solution ist der Mobile Check-in nur der erste Schritt. In naher Zukunft soll im Sinne eines ganzheitlichen CRM (Customer Relationship Management)-Ansatzes die gesamte Reise von Tür zu Tür begleitet werden. Das beginnt idealerweise bereits mit der Buchung per Handy. Weiter sollen die Passagiere ihre Vielfliegerprogramm-Aktivitäten, etwa Flug-Upgrades steuern, Hotelzimmer reservieren oder auch komplexe Einreiseformalitäten in Länder wie die USA durchführen können. Schon in den nächsten ein bis zwei Jahren ist, den Flugreise-Barcode auf dem Handy mit den biometrischen und Reisepass-Daten des Fluggastes zu koppeln, damit die persönliche Identifikation und Verifikation gesichert ist. Doris Jessen, Fachjournalistin in Hamburg Über SITA SITA ist bevorzugter Partner der internationalen Luftfahrtindustrie für integrierte Lösungen zur Informationsverwaltung und für Telekommunikation. Das Unternehmen ist seit über 50 Jahren in diesem Bereich tätig und hat mehr als 730 Mitglieder und 1.800 Kunden, darunter Flugzeughersteller, Ausrüster, Fluggesellschaften, Flughäfen und Regierungsbehörden. SITA erzielte im Jahr 2003 einen Umsatz von 1,8 Mrd. US$. Seite 5/7
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