Möglichkeiten der Bewegungstherapie beim Bandscheibenvorfall

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Möglichkeiten der
    Bewegungstherapie beim
    Bandscheibenvorfall
 Seminar 19.072: Möglichkeiten der Bewegungstherapie bei
     orthopädisch-traumatologischen Krankheitsbildern
                Dozent: Dr. med. Marc Ziegler
Referenten: Birgit Resl, Sidnei Marschall und Reinhard Wagler
                         23. Juni 2004
Wirbelsäule (Columna Vertebralis)
•   Doppelte s-förmige Krümmung
•   Nötige Stützkraft für den aufrechten
    Gang
•   Hohes Maß an Elastizität
•   Beweglicher (Hals-, Brust-,
    Lendenwirbelsäule) und unbeweglicher
    Teil (Kreuz-, Steißbein)
•   Länge 55-63 cm
•   Aufbau:
      7 Halswirbel
      12 Brustwirbel
      5 Lendenwirbel
      5 Kreuzbeinwirbel
      3-4 Steißbeinwirbel

                                           Quelle:http://www.medizinfo.de
Bandscheibe (Diskus
                     intervertebralis)
•   Liegen zwischen den Wirbelkörpern
•   ¼ der Wirbelsäulenlänge
•   Fehlen im 1. Und 2. Halswirbel und im
    Kreuz- und Steißbein
•   Fest mit Wirbelkörper verbunden
•   Bestehen aus:
     •   Bindegewebsfaserring (Anulus fibrosus)
     •   Gallertkern (Nucleus pulposus)
•   Keine Blutgefäße
•   Ernährung durch „schwammartige“ Flüs-
    sigkeitsaufnahme (Zusammenpressen
    durch Be- und Entlastung)
•   äußerer Faserring durch Nerven versorgt
Bandscheibe (Diskus
                   intervertebralis)
•   Aufgrund seiner speziellen
    biomechanischen Zusammensetzung
    Gallertkern fähig Wasser zu binden =>
    Elastizität
•   Im Laufe des Tages Abnahme des
    Wassergehaltes =>
    Wirbelzwischenräume werden kleiner
•   Im Alter Veränderung der
    biomechanischen Zusammensetzung
    des Gallertkerns => weniger
    Wasserspeicherung möglich
•   Nucleus pulposus schrumpft und
    verliert gallertartige Konsistenz =>
    Dämpfungsfunktion verringert sich!

Funktion:                                    Quelle: Sobotta
•  Bandscheibe wirkt als
   druckelastisches Polster
•  Durch die Elastizität des Gallertkerns:
     •  Druck wird verteilt
     => Bewegung der Wirbelsäule wird
        möglich
Definition Bandscheibenvorfall /
Discusprolaps

               Unter einem Bandscheibenvorfall
                versteht man die plötzliche oder
                langsam zunehmende Verlagerung
                des zentral weichen Gallertkerns
                (Nucleus pulposus) durch die
                Schwächung des äußeren elastischen
                Faserrings (Anulus fibrosus).
               Immer verrutscht bzw. tritt der weiche
                Gallertkern entweder nach hinten in
                den Rückenmarkskanal (Spinalkanal)
                oder nach hinten-seitlich zur
                (Nervenwurzel) aus.
               Hierbei kann es durch Druck auf
                Nervenwurzeln zu Schmerzen,
                Lähmungen und/oder
                Gefühlsstörungen kommen.
Bandscheibenvorfall /
Discusprolaps

     Mit zunehmenden Alter leiden immer mehr Menschen unter
      Bandscheibenproblemen!
     Besonders betroffen ist die Lendenwirbelsäule und die Halswirbelsäule.
     Schmerzen aus dem Bereich der Lendenwirbelsäule äußern sich in
      Schmerzen im Rücken, die sich bis in den Fuß erstrecken können.
     Veränderungen in der Halswirbelsäule dagegen verursachen Schmerzen und
      Sensibilitätsstörungen in der Schulter, im Arm und den Fingern.
     Die Erkrankung hat chronischen Charakter.

     Bei jungen Menschen treten zwar die gleichen Beschwerden auf, allerdings
      sind hier Verletzungen, Überlastung und die persönliche Disposition
      Ursache der Schmerzen.
     Die Erkrankung hat hier akuten Charakter.
Mögliche Ursachen des Bandscheibenvorfalls:

1.) Fehl- und Überbelastungen der Wirbelsäule wie
    - häufiges "falsches" Heben und Tragen schwerer Lasten
    - dauerhaft "falsche" Körperhaltung beim Stehen, Sitzen und Liegen
    - intensive Erschütterungen und Stauchungen (z. B. Mountainbike fahren, arbeiten mit dem
      Preßlufthammer,...)
2.) degenerative Veränderungen an der köchernen Struktur (Wirbelkörper)
3.) degenerative Veränderungen an der Bandscheibe selbst (z.B. die Elastizität der
      Bandscheiben nimmt im
    Alter ab!
    Der Grund dafür ist eine Reduzierung des Wassergehaltes im elastischen Faserring, die
      Bandscheibe neigt
    dann zur Rissbildung....)
4.) Fettleibigkeit
5.) anlagebedingte Bindegewebsschwäche
6.) muskuläre Insuffizienz (eine schwach angelegte oder falsch trainierte Rückenmuskulatur)
7.) traumatische Einflüsse (als Unfallfolge)
8.) ruckartige Extrembewegung (Hyperlordosierung / Hperkyphosierung)
9.) starke Achsenbeanspruchung (falsche Technik mit schweren Gewichten)
10.) angeborene Fehlstellungen der Wirbelsäule
11.) Schwangerschaft und Osteoporose sind ebenso Risikofaktoren
Welche Symptome treten bei einem
Bandscheibenvorfall auf?
 Ein Bandscheibenvorfall
  kann ohne Symptome
  verlaufen.
 Sind jedoch Symptome
  vorhanden, sind diese
  hauptsächlich auf den
  Druck gegen einzelne
  Nervenwurzeln, das
  Rückenmark oder die
  Nervenfaserbündel in
  der Lendenwirbelsäule
  (Pferdeschweif)
  zurückzuführen.
Symptome bei Druck gegen eine
Nervenwurzel:
 Intensive Schmerzen können sich in Arme
  und Beine projizieren
 Sensibilitätsstörungen (Ameisenlaufen,
  Kribbelgefühl, Taubheit)
 eventuell auch Kraftabschwächung einzelner
  Muskeln bis hin zu Lähmungen.

Vom Kreuz bis in das Bein ausstrahlende Beschwerden werden als Lumboischialgie
   bezeichnet, da der dickste Nerv des menschlichen Körpers, der Ischiasnerv (Nervus
   ischiadicus), sich aus den Nervenwurzeln der unteren Lendenwirbelsäule
   zusammensetzt. Bei Druck auf ein oder mehrere seiner Nervenwurzel schmerzt
   typischerweise der Verlauf des Nerven vom Gesäß bis zur Beinrückseite.
Symptome bei Druck gegen das
Rückenmark:
Die Symptome variieren je nach der
  Lokalisation des               Bandscheiben
  - Vorfalls
 Zunehmende Schwäche in den Armen
  und/oder Beine mit Krämpfen,
  Gefühlsstörungen oder Lähmungen
 Stuhl- und Blasenfunktion kann gestört sein
  und Lähmungserscheinungen in den Beinen
  (bei BS - Vorfall im LWS . Bereich)
Symptome bei Druck gegen den
Pferdeschweif (Caudasyndrom):
 Blasen- und Mastdarmfunktion sind nicht
   mehr kontrollierbar
 Sensibilitätsstörungen im analen Bereich und
   im Bereich der Genitalien, sowie an der
   Oberschenkelinnenseite und eine Lähmung
   der Beine ist möglich
--> Bei BS - Vorfällen mit akut auftretenden
   Caudasyndrom - NOT-OP!
Rückenmark und Spinalnerven

Je nach Sitz der
  Nervenschädigung
  sind bestimmte
  Hautbezirke betroffen,
  denn aus jedem
  Rückenmarkssegment
  entspringt ein Paar
  Rückenmarksnerven
  die ganz bestimmte
  Arealen im Körper
  versorgen
3 Arten des Bandscheibenvorfalls
   Cervikaler Bandscheibenvorfall
 (tritt selten auf und meist im Alter von 40 - 60 Jahren)
 Thorakaler Bandscheibenvorfall
 (tritt extrem selten auf und betrifft nur 0,1 - 3% aller
  Vorfälle)
 Lumbaler Bandscheibenvorfall
 (tritt am häufigsten auf und im Alter von 30 bis 50
  Jahren)
Cervikaler Bandscheibenvorfall

             Allgemeines
              Frauen sind häufiger
                betroffen als Männer.
              Alle Pat. klagen neben den
                eigentlichen körperlichen
                Beschwerden auch über
                allgemeine
                Begleiterscheinungen wie
                Abgeschlagenheit,
                Leistungsabfall und
                Gereiztheit, d.h. in vielen
                Fällen liegt eine gewisse
                psychische Überlagerung
                vor.
Cervikaler Bandscheibenvorfall
Klinik
 starker lokaler Nacken-
   und Kopfschmerz
 Arm-, Hand- und
   Fingerschmerz
 Muskelschwäche im
   Arm
 Querschnittslähmung
   mit unterschiedlicher
   Ausprägung
Lumbaler Bandscheibenvorfall

              Allgemeines
               Fast 2/3 aller
                  bandscheibenbedingter
                  Erkrankungen betreffen die LWS.
               Jeder 12. Patient in einer
                  Allgemeinpraxis und jeder 3.
                  Patient in einer orthopädischen
                  Fachpraxis sucht den Arzt wegen
                  eines Lumbalsyndroms auf.
               Männer sind häufiger betroffen als
                  Frauen (aufgrund der vermehrten
                  funktionsmechanischen
                  Belastungen und eines noch unbek.
                  geschlechtsspezifischen Faktors)
Lumbaler Bandscheibenvorfall
Klinik (ist sehr vielfältig)
 Lokalen
   Kreuzschmerzen
 Der Beinschmerz
 Lähmungserscheinunge
   n (Paresen)
 Notfall: Cauda Syndrom
   mit Blasen- und
   Mastdarmlähmung
Diagnose
Die Diagnose eines Bandscheibenvorfalls beinhaltet verschiedene
   körperliche und apparative Untersuchungsformen.

1.) Anamnese:
   Ausstrahlende Schmerzen?
   Sensibilitätsstörungen?
   Muskelschwäche?
   Ausfallserscheinungen?

In vielen Fällen kann der Arzt schon nach einer gründlichen Anamnese
    und einer klinischen Untersuchung mit großer Wahrscheinlichkeit
    feststellen, ob und zwischen welchen Wirbelknochen ein
    Bandscheibenvorfall vorliegt.
Diagnose
2.) Neurologische Untersuchung

Hieraus und aus der Schmerzausstrahlung kann man
   Rückschlüsse ziehen, welche Nervenwurzeln bzw. welche
   Etage durch den Bandscheibenvorfall beeinträchtigt ist.

1. Muskelkraft (Fußstrecker( auf Zehenspitzen stehen), Fußheber
   (Zehenspitzen vorne hochziehen), Beinheber (testet Arzt))
2. Reflexe (z.B.:Patellarsehnenreflex - L4, Babinski-Reflex (pos.
   wenn Gr. Zehe nach oben geht)
3. Senibilität (2 Punkt Diskrimination)
Diagnose

3. Orthopädische Untersuchung

 Inspektion (Wirbelsäulenneigung, Beckenhöhe/-
  schiefstand, Lordose, Beinlängendifferenz)
 Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule (Rotation,
  Lateralflexion links/rechts,...)
 Perkussion (abklopfen)
 Palpation nach Dorn (ob ein Wirbel evt.
  verschoben ist)
Diagnose
4.Konventionelle Röntgendiagnostik

 Aufnahmen in 2 Ebenen: (von vorne und von der Seite)
  Um die Wirbelsäule von ihrer knöchernen Struktur her beurteilen
  zu können.
 Mit Spezialaufnahmen, insbesondere mit Schrägaufnahmen
  können abnorme Beweglichkeiten der Wirbelkörper erkannt
  werden.
 Nachteil: Weichgewebe wie Bänder und Bandscheiben können
  nicht oder nur indirekt dargestellt werden.
Diagnose
5. Computertomographie (CT) und
    Magnetresonanztomographie
    (MRT)

   Durch das Schnittbildverfahren werden
    Knochen und Weichteile sichtbar.
   Eine zusätzliche intravenöse
    Kontrastmittelgabe erleichtert bei diesen
    beiden Verfahren die Abgrenzung
    entzündlicher und tumoröser Prozesse.
   Mit MRT und CT lassen sich zur Zeit die
    genausten Aussagen über Größe und
    Lokalisation eines Bandscheibenvorfalls
    machen
Therapie

  Die konservative Therapie
   [Die operative Therapie]
Die konservative Therapie
 Die Behandlung beginnt in der Regel mit
    einer konservativen Therapie
   Lendenwirbelsäule- Stufenbett
   Halswirbelsäule- Halsmanschette
   Schmerzmittel und Präparate zur
    Muskelentspannung
   langdauernde Einnahme von Schmerzmitteln
    zu Nebenwirkungen führen
   physiotherapeutische Maßnahmen
Physiotherapie
Wärmebehandlungen:
 steigert die Durchblutung
 Abtransport von Entzündungssubstanzen
 Muskeln werden gelockert
 Bindegewebe wird elastischer
 Gelenkschmiere flüssiger
Ultraschall:
 erzeugen eine Vibration
 fördert die Durchblutung
 lockert die Muskeln
TENS (Transcutane elektrische
 Nervenstimulation):
 Nervenendigungen an Triggerpunkten oder
  Akupunkturpunkten elektrisch stimuliert.
Kochsalzinjektionen:
 Beruht auf dem gleichen Prinzip wie TENS

Wichtig:
 Nicht allein auf passive Maßnahmen bauen,
  sondern auch frühzeitig mit aktiven
  Muskelkräftigungsübungen, die gleichzeitig
  auch der Prävention dienen, kombinieren
  (Krankengymnastik und Rückenschule!).
Rückenschule
 Alltagsbewegungen

 Sitzarbeitsplatz

 Pausenübungen

 Übungen für zu Hause
Alltagsbewegungen
Stehen
 Füße beckenbreit
  nebeneinander
 Knie und Hüftgelenk
  gebeugt
 Becken nach vorne
  gekippt
Richtiges Sitzen und Aufstehen
 Füße sollten mit der kompletten Sohle
  Bodenkontakt
 Winkel zwischen Oberschenkel und
  Rumpf
 1. Die Vordere Sitzhaltung
 2. Die hintere Sitzhaltung
 3. Die mittlere Sitzposition
 Ruhepause zu Hause -
  auch für den Körper?
Liegen und Aufstehen
 Liegen ist als Entlastungsposition für die
  Bandscheiben wichtig
Bücken, Heben,
  Tragen
 Bücken: in die
  Hocke zu gehen und
  den Rücken gerade zu
  halten.
 Heben: Gewicht auf
  die Beinmuskulatur
 Tragen: Rücken
 aufrecht (Hohlkreuz )
Sitzarbeitsplatz
 60 % über
  Beschwerden am
  Stütz- und
  Bewegungsapparat
  (Rücken, Schultern,
  Nacken)
 60 % über
  regelmäßige
  Kopfschmerzen
 40 % über
  Augenbeschwerden
Pausenübungen

Kräftigungsübung für die Bauchmuskulatur
 Ausgangsposition: Aufrechter Sitz auf vorderer Stuhlkante; Ablegen
   beider Unterarme parallel zur Schulterachse auf den Tisch.

                                  Quelle: Froböse
Übungen für die
  Beinmuskulatur
 1. Dehnübungen
  Hintere Oberschen-
  kelmuskulatur

                       Quelle: Froböse
Vordere Oberschenkelmuskulatur
 Ausgangsposition: Stand vor dem Stuhl, so dass linke
  Körperseite zum Stuhl zeigt; Ablegen der linken Gesäßhälfte auf
  den Stuhl; mit der linken Hand an Armlehne festhalten.

                           Quelle: Froböse
2. Kräftigungsübungen
 Vordere Oberschen-
  kelmuskulatur:
 Ausgangsposition: Aufrechter
  Sitz am vorderen Sitzrand;
  rechtes Bein gestreckt mit der
  Ferse auf den Boden absetzen,
  das linke mit der ganzen Sohle
  aufstellen

                                   Quelle: Froböse
Übung zur Ganz-
körperkräftigung
 Ausgangsposition:
  Aufrechter Sitz, Hände
  auf beide Lehnen
  aufstützen.

                           Quelle: Froböse
Übungen für die
  Gesäß- und
  Hüftmuskulatur
 1. Dehnübungen
 Gesäßmuskulatur

                    Quelle: Froböse
Hüftbeugemuskulatur:
    Ausgangsposition: Stand
    frontal zum Tisch, der Stuhl
    befindet sich seitlich neben dem
    Körper; Ausfallschritt mit
    stuhlnahem Bein nach vorne;
    Ablegen der Gesäßhälfte und
    des oberen Bereichs des
    Oberschenkels der stuhlnahen
    Seite auf den Stuhl; Hände
    stützen den Körper dabei mit
    gestreckten Armen auf der
    Tischkante ab; Oberkörper
    bleibt gerade.
2. Kräftigungsübungen
 Gesäßmuskulatur:
 Ausgangsposition: Stand frontal zum Tisch;
  Abstützen mit den Händen auf der Tischplatte;
  linkes Bein anheben und rechtes Standbein leicht
  beugen
 Hüftbeugemuskulatur:
 Ausgangsposition: Aufrechter Sitz; beide Hände
  auf ein Knie ablegen.
  Ausführung: Dieses Bein gegen den Widerstand der
  Arme zur Brust ziehen (aufrechten Sitz beibehalten).
Übungen für Nacken- und Schulterbereich
 1. Mobilisationsübungen
 Ausgangsposition: Aufrechter Sitz.
  Ausführung: Langsames Drehen des Kopfes nach rechts und
  links; weit über die Schulter schauen.
Schultergürtel:
 Ausgangsposition: Aufrechter Sitz.
  Ausführung: Langsames, gegengleiches Anheben und Senken
  der Schultern.
Brustwirbelsäule:
 Ausgangsposition: Aufrechter Sitz.
  Ausführung: Langsames Drehen des Oberkörpers nach rechts
  und links; Schultern bleiben auf einer Höhe.
2. Dehnübungen
 Seitliche
  Nackenmuskulatur

                     Quelle: Froböse
Hintere Nackenmuskulatur
 Ausgangsposition: Aufrechter Sitz.
  Ausführung: Kinn der Brust nähern

                                       Quelle: Froböse
Brustmuskulatur

                  Quelle: Froböse
Schultermuskulatur:
3. Kräftigungsübungen:
 Vordere Halsmuskulatur
   Ausgangsposition: Aufrechter Sitz; eine
    Hand an die Stirnmitte legen.
    Ausführung: Kopf und die Hand
                                                  Quelle: Froböse
    gegeneinanderpressen, ohne dass eine
    Bewegung entsteht.

 Seitliche Halsmuskulatur
   Ausgangsposition: Aufrechter Sitz; eine
    Hand an die gleichseitige Stirnseite legen.
    Ausführung: Kopf und die Hand
    gegeneinanderpressen, ohne dass eine
    Bewegung entsteht.
 Hintere Halsmuskulatur
   Ausgangsposition: Aufrechter Sitz;
    beide Hände auf der Schädelrückseite
    verschränken und anlegen.
    Ausführung: Kopf gegen den Widerstand
    der Hände nach hinten drücken, ohne daß
    eine Bewegung entsteht.
                                                 Quelle: Froböse

 Schultergürtel- und
    Brustmuskulatur
   Ausgangsposition: Aufrechter Sitz;
    Ellbogen seitlich auf Schulterhöhe führen.
    Ausführung: Handballen vor dem Körper
    gegeneinanderpressen – Variation:
    Unterarme gegeneinanderpressen, wobei
    die Hände in Kopfhöhe sind.
 Schultermuskulatur:
Übungen für den Rücken
1. Mobilisationsübungen
2. Dehnübungen
 Rückenmuskulatur:
 Ausgangsposition: Aufrechter Sitz, Füße mit ganzer
  Sohle auf den Boden absetzen, Beine leicht über
  Beckenbreite spreizen.
  Ausführung: Den Oberkörper und die Arme locker
  zwischen den Beinen nach unten hängen lassen.
 Seitliche Rumpfmuskulatur
 Ausgangsposition: Aufrechter Sitz; Hände falten,
  gestreckt über den Kopf führen und
  Handinnenflächen nach oben drehen.
3. Kräftigungsübungen
 Rückenmuskulatur:
 Ausgangsposition: Aufrechter
  Sitz frontal zum Schreibtisch,   Quelle: Froböse

  Oberkörper ganz nach vorne
  beugen und Hände mit
  gestreckten Armen auf der
  Tischplatte ablegen.
  Ausführung: Abwechselndes
  anheben der Hände.
Übungen für zu Hause

 Kräftigungsübungen für die Bauchmuskulatur

            Quelle: Froböse
 Seitliche
  Bauchmuskulatur

              Quelle: Froböse
Übungen für die Bein-
  muskulatur
 1. Dehnübungen
 Hintere Oberschen-
  kelmuskulatur
 Ausgangsposition: Aufrechter
  Sitz.
  Ausführung: Bei
  geschlossenen, gestreckten
  Beinen Oberkörper nach vorne
  beugen.
                                 Quelle: Froböse
 Vordere
  Oberschenkelmuskulatur

                           Quelle: Froböse
 2. Kräftigungsübungen
 Vordere
  Oberschenkelmuskulatur

                           Quelle: Froböse
 Übungen zur Ganzkörperkräftigung

                                     Quelle: Froböse
Übungen für die Gesäß-
  und Hüftmuskulatur
 1. Dehnübungen
 Gesäßmuskulatur:
 Hüftbeugemuskulatur:
 2. Kräftigungsübungen
 Gesäßmuskulatur:
Fragen zum Dehn-, Kräftigungs-
        und Mobilisationsstraining

 Bei Schmerzen oder Krämpfen während
  einer Übung ist die Übung sofort
  abzubrechen
 mindestens dreimal pro Woche
 Ein verkürzter Muskel ist aufgrund seiner
  fehlenden Elastizität anfälliger für
  Zerrungen oder Muskelrisse
Postoperative Bewegungstherapie

•     Im Vergleich zu konservativer Behandlung bei Bandscheibenpatienten
      keine Bedrängung der Nervenwurzel mehr
•     Behandlung liegt im Ermessen des Operateurs
•     Meinung gehen auseinander:
     1.   Rehabilitierung der Patienten im Alltag, da Behandlung zu Rezidiven
          führen kann
     2.   Gezielte individuelle aktive Therapie, zur Behandlung der Ursachen des
          Vorfalls und dadurch Vermeidung von Rezidiven
•     Tendenz geht zur zweiten Methode
Postoperative Bewegungstherapie
Phase 1 (1. Postoperative Woche):
•  Segmentale Stabilität des operierten LWS-Bereiches und Lagerung
   möglichst in der physiologischen Lordose steht im Vordergrund der
   Behandlung

Inhalte der physiotherapeutischen Behandlung:
•  Tromboseprophylaxe
•  Erlernen der schmerzfreien En-bloc-Bewegungen (Umdrehen im Liegen,
   Aufrichten, Sitzen, Stehen)
•  Stimulation der gelenknahen Muskeln durch propriozeptive Reize,
   isometrische Spannungsübungen
•  Evtl. Iontophorese im paravertebralen Bereich des Operationsgebietes mit
   entzündungshemmenden Substanzen (Schmerzlinderung, Ödemrückbildung)
•  Evtl. Stimulation von paretischer Muskulatur durch Elektrotherapie
   (Reizstrom)
•  Evtl. vorsichtige intermittierende Traktionsbehandlung in schmerzfreier
   Schonhaltung
Postoperative Bewegungstherapie
Phase 2 (2. Postoperative Woche):
    •   Richtet sich nach subjektiven Empfinden, Alter des Patienten und Vorgaben
        des Operateurs => unterschiedlich Auslegung möglich
    •   Segmentale Haltungsstabilisation mit isometrischer (reflektorischer)
        Kräftigung des medialen Anteils des M. erector spinae steht im Vordergrund
        der Behandlung
    •   Bewegungsamplitude im schmerzfreien Bereich limitiert
    •   Hohe Auflagefläche der Wirbelsäule während der Übungsformen =>
        intradiskale Belastung möglichst gering halten
    •   Bei sitzender Ausgangsstellung Schrägstellung der Lehne um mind. 10 Grad
    •   Asymmetrische und/oder lateral gerichtete Anspannungsübungen und kleine
        dynamische Bewegungen => gezieltes Ansprechen der autochenen
        Muskulatur durch flektorische Innervation
Postoperative Bewegungstherapie
Phase 3-4 (8- 12 postoperative Woche):
•  Steigerung und Fortführung der in Phase 2 genannten Therapie
•  Zeitlicher Einstieg in die Phase individuell
•  Schmerzfreiheit der Übungen im noch limitierten Bewegungsmaß als
   Parameter
•  Training berufs- und alltagsspezifischer Bewegungsabläufe
•  Dreidimensionale Übungsformen am Zugapparat mit freien Gewichten
•  Beachten: Ziel Stabilisierung der physiologischen Lordose
Literaturverzeichnis
•   „Sportanatomie“, Thorsten Gehrke; RORORO, 5. Auflage 2004
•   „Sportphysiologie“ de Marées; Sport&Buch Strauß, 9. Auflage 2003
•   „Anatomie Band 1 16. Auflage: Makroskopische Anatomie, Histologie, Embryologie,
    Zellbiologie“, Benninghoff & Drenckhahn; Urban Und Fischer, 2003
•   „Die traumatische und degenerative Bandscheibe“, Hans-Joachim Wilke&Lutz Eberhard
    Claes (Hrsg.); Springer-Verlag, 1999
•   „Training in der Therapie - Grundlagen und Praxis“, I. Froböse G. Nellessen C. Wilke (Hrsg.);
    Urban und Fischer, 2. Auflage 2003
•   „Die Wirbelsäule in Forschung und Praxis – Physikalische Therapie bei Erkrankungen der
    Lendenwirbelsäule“ Band 97, herausgegeben von Georg Weimann und Hans-Georg Willert
    (Beiträge von 19 Mitarbeitern); Hippokrates Verlag Stuttgart, 2004
•   „Bandscheibenbedingte Erkrankungen – Ursachen, Diagnose, Behandlung, Vorbeugung,
    Begutachtung“, Jürgen Krämer unter Mitarbeit von Roland Schleberger und Achim
    Hedtmann; Georg Thieme Verlag Stuttgart New York, 2. Auflage 1986
•   http://www.bandscheibenvorfall.de
•   http://www.renate-s.de/WS.htm
•   http://www.alphaklinik.de/bandscheibenvorfall.html
•   http://www.netdoctor.at
•   http://www.netdoktor.de
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