Musik für Orchester Music for Orchestra - Komponistinnen Women Composers - Furore Verlag
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Musik für Orchester Music for Orchestra Komponistinnen · Women Composers Furore Verlag, Naumburger Str. 40, D-34127 Kassel (Germany) tel. ..49/(0)561/60049311 · fax ..49/(0)561/50049320 www.furore-verlag.de · www.fannyhensel.de www.fanny-hensel.com · info@furore-verlag.de
Inhalt / Contents Soli, Chor und Orchester Streichorchester und mehrere Instrumente Soli, Choir and Orchestra . . . . . . . . . . . 4 String Orchestra and more instruments . . 23 Marianna Martines (1744–1812) . . . . . . . . 4 Matilde Capuis (1913–2017) . . . . . . . . . . . 23 Fanny Hensel (1805–1847) . . . . . . . . . . . 5 Ljubica Marić (1909–2003) . . . . . . . . . . . . 23 Elisabeth Amandi (*1950) . . . . . . . . . . . . 23 Solo-Stimme(n) und Orchester Hope Lee (*1953) . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Solo Voice(s) and Orchestra . . . . . . . . . . 7 Olga Magidenko (*1954). . . . . . . . . . . . . 24 Fanny Hensel (1805–1847) . . . . . . . . . . . . 7 Mel Bonis (1858–1937) . . . . . . . . . . . . . 7 Streichorchester mit Solo-Instrument Olga Magidenko (*1954). . . . . . . . . . . . . 8 String Orchestra with solo instrument . . . 24 Florentine Mulsant (*1962). . . . . . . . . . . . 8 Wilhelmine von Bayreuth (1709–1758) . . . . . 24 Matilde Capuis (1913–2017) . . . . . . . . . . . 25 Solo-Instrument(e) und Orchester Ljubica Marić (1909–2003) . . . . . . . . . . . . 25 Solo Instrument(s) and Orchestra. . . . . . . 9 Ruth Schonthal (1924–2006) . . . . . . . . . . . 25 Maddalena Laura Sirmen Lombardini (1745–1818) . 9 Margaret S. Brandman (*1951) . . . . . . . . . 26 Marianna Martines (1744–1812) . . . . . . . . . 9 Florentine Mulsant (*1962). . . . . . . . . . . . 26 Luise Adolpha Le Beau (1850–1927) . . . . . . . 9 Claudia Montero (*1962) . . . . . . . . . . . . 26 Fanny Hensel (1805–1847) . . . . . . . . . . . . 9 Tina Ternes (*1969) . . . . . . . . . . . . . . . 27 Mel Bonis (1858–1937) . . . . . . . . . . . . . 10 Ljubica Marić (1909–2003) . . . . . . . . . . . . 10 Streichorchester Ruth Schonthal (1924–2006) . . . . . . . . . . . 10 String Orchestra . . . . . . . . . . . . . . . 28 Vivienne Olive (*1950) . . . . . . . . . . . . . . 11 Matilde Capuis (1913–2017) . . . . . . . . . . . 28 Carmen Maria Cârneci (*1957) . . . . . . . . . 12 Barbara Heller (*1936) . . . . . . . . . . . . . . 28 Florentine Mulsant (*1962) . . . . . . . . . . . 12 Margaret S. Brandman (*1951) . . . . . . . . . 28 Vivienne Olive (*1950) . . . . . . . . . . . . . . 29 Hope Lee (*1953) . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Sinfonieorchester Florentine Mulsant (*1962). . . . . . . . . . . . 30 Symphonic Orchestra . . . . . . . . . . . . 13 Marianna Martines (1744–1812) . . . . . . . . . 13 Kleines Orchester / Kammerensemble Fanny Hensel (1805–1847) . . . . . . . . . . . . 13 Small Orchestra / Chamber Ensemble . . . 30 Luise Adolpha Le Beau (1850–1927) . . . . . . . 14 Anna Amalia, Herzogin von Sachsen Weimar Emilie Mayer (1812–1883) . . . . . . . . . . . . 14 (1739–1807) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Mel Bonis (1858–1937) . . . . . . . . . . . . . 15 Luise Greger (1862–1944) . . . . . . . . . . . . 31 Matilde Capuis (1913–2017) . . . . . . . . . . . 17 Carmen Maria Cârneci (*1957) . . . . . . . . . 31 Ljubica Marić (1909–2003) . . . . . . . . . . . . 18 Vivienne Olive (*1950) . . . . . . . . . . . . . . 31 Ruth Schonthal (1924–2006) . . . . . . . . . . . 18 Gabriele Hasler (*1957) . . . . . . . . . . . . . 31 Hope Lee (*1953) . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Olga Magidenko (*1954) . . . . . . . . . . . . 19 Florentine Mulsant (*1962) . . . . . . . . . . . 21 Komponistinnen A-Z Meng-Chia Lin (*1978) . . . . . . . . . . . . . 22 Women composers A-Z . . . . . . . . . . . 32 Tina Ternes (*1969) . . . . . . . . . . . . . . . 22 Abkürzungen / Abbreviations . . . . . . . . 43 Informationen / Informations . . . . . . . . 43 Titelbild: © Robert Cummerow, Toledo Symphony Orchestra, Conductor: Anja Bihlmaier
Für mehr Vielfalt im Konzertleben: Orchesterwerke von Komponistinnen Seit Jahrhunderten komponieren Frauen große Orchesterwerke, doch erscheinen diese nur sehr selten auf den Konzertprogrammen. Das gilt es zu ändern. Eine Grundlage dafür sind komplette Aufführungsmaterialien (Partitur und Stimmenma- terial) von Werken für Orchester. Im Furore Verlag ist mittlerweile eine breite Vielfalt an Musik für Orchester von Komponistinnen aus aller Welt erschienen, die überall aufgeführt werden kann. Von Werken aus Barock und Klassik über die Romantik bis hin zum 20. und 21. Jahrhundert stellen wir Ihnen hier eine breite Auswahl vor. For more diversity in concert life: Music for Orchestra by women composers For centuries, women have been composing large orchestral works, but these compositions rarely appear on concert programs. That is what needs to be changed. A basis for this are complete performance materials of score and parts. Furore Verlag has already published a wide range of music for orchestra by women composers from all over the world, which can be performed everywhere. Works from Baroque and Classical to Romanticism to music of the 20th and 21st centuries: We present a wide selection here.
NEUERSCHEINUNGEN · NEW EDITIONS SINFONIEORCHESTER · SYMPHONIC ORCHESTRA Mayer, Emilie Mayer, Emilie *1812 Friedland †1883 Berlin *1812 Friedland †1883 Berlin Sinfonie Nr. 3 C-Dur Sinfonie Nr. 4 h-Moll 36’ „Sinfonie Militair“ 35’ (1851) (1850) bearb. von/arr. by Stefan Malzew (Craig Doolin) 2.2.2.2.-3.2.3.0, Timp, Str 2(Picc).2.2.2.-2.2.3.0, Timp, Triangle, Cymbals, Str mittelschwer / moderately difficult mittelschwer / moderately difficult fue 2636 ISMN 979-0-50182-364-2 P/s fue 26365 ISMN 979-0-50182-365-9 h.m. fue 2635 ISMN 979-0-50182-362-8 P/s fue 26355 ISMN 979-0-50182-363-5 h.m. In Emilie Mayers Zeit war ihre Sinfonie Nr. 4 ihre am meis- Emilie Mayer war gerade nach Berlin gezogen, als ten gefeierte Sinfonie. Doch leider gilt diese als verschol- revolutionären Unruhen zum ersten Mal ausbrachen. len. Nur eine vierhändige Version wurde überliefert. Sie war zweifellos Zeuge der Konflikte in der Berliner Der Dirigent und Komponist Stefan Malzew hat sich aus- Innenstadt, in der sich ihre Wohnung befand. Dies, zusammen mit ihren Studien bei Wieprecht, bildete giebig mit den Noten Emilie Mayers beschäftigt und sich wahrscheinlich die Idee einer militärischen Sinfonie. vor allem mit Fragen der Orchestrierung im Schaffen der Wie Haydn benutzte sie Militärpercussion und Mecklenburgerin und ihrer Zeitgenossen befasst. Bläserfanfaren, um den Ton der Arbeit zu bestimmen. Er rekonstruierte mit Hilfe der überlieferten vierhändigen Mayers Blechbläsersektion ist größer als die von Klavierfassung die Orchesterpartitur der Sinfonie. Somit Haydn mit einem dreistimmigen Posaunenchor. Wie ist die wunderbare musikalische Substanz erhalten. Beethoven es in seiner Fünften Symphonie getan hatte, fügte sie Piccolo hinzu. Diese Symphonie trägt alle In Emilie Mayer‘s time, this symphony was her most Kennzeichen von Mayers Stil. Während die Melodien celebrated. But this is considered lost. Only a four-han- größtenteils im klassischen Wiener Stil gehalten ded piano version has survived. sind, hat sie auch plötzliche Verschiebungen von The conductor and composer Stefan Malzew has wor- Tonbereichen berücksichtigt. Das kumulative Ergebnis ked extensively on Emilie Mayer‘s sheet music and has ihres Stils ist ein Reichtum und eine Tiefe, die in der primarily dealt with questions of orchestration in the Musik dieser Zeit nicht oft zu hören sind. Jeder Satz hat work of the Mecklenburg woman and her contempo- seine herausragenden Merkmale. In offensichtlicher raries. Hommage an Haydn beginnen der erste und der letzte He reconstructed the orchestral score of the symphony Satz mit langsamen Einführungen. Der zweite Satz ist using the traditional template. Thus the wonderful nachdenklich und zart, aber auch straff gebaut. Mit musical substance is preserved. viel Blech und mitreißend kriegerisch, zieht das Finale alle Register, um die Symphonie in einem brillianten Feuer zu beenden. Mayer’s brass section is larger than Haydn’s with its addition of a three-voice trombone choir. As Beethoven had done in his Fifth Symphony, she added piccolo. This symphony bears all the hallmarks of Mayer’s style. While the melodies are largely in the Viennese classic style, she also incorporated sudden shifts of tonal areas. Each movement has its prominent features. In obvious homage to Haydn, the first and last movements open with slow introductions. The second movement is pensive and tender but is also tightly constructed. Notice the Haydnesque humor of the seemingly wrong bassoon note near the end. Mayer’s scherzo is especially creative as the scherzo theme is varied on each statement. Brassy and stirringly martial, the finale pulls out all the stops to end the symphony in a blaze of brilliance.
SOLI, CHOR UND ORCHESTER · SOLI, CHOIR AND ORCHESTRA 210. / Martines, Marianna Geburtstag Birthday Isacco - Figura del Redentore 90’ 27nk5tag. / Oratorio (1781) (Conrad Misch) *1744 Wien †1812 Wien Gede Date of de ath 2022 2019 Erstveröffentlichung / First publication Soli (STBar), Ch (SATB), 2.2.0.2.-2.2.0.0., Timp, Str Dixit Dominus 25’ mittelschwer / moderately difficult (1774) (Conrad Misch) Soli (SA), Ch (SSATB), 2.2.0.0.-0.2.0.0. Timp, Str, Org fue 6340 ISMN 979-0-50012-634-8 P/s mittelschwer / moderately difficult fue 6345 ISMN 979-0-50012-343-9 h.m. fue 5290 ISMN 979-0-50012-323-1 P/s Das Oratorium entstand 1781 nach einem Libretto von fue 5291 ISMN 979-0-50012-324-8 Chp Pietro Metastasio, gefeierter Poet am Wiener Hof, der fue 5295 ISMN 979-0-50012-323-5 h.m. das Libretto schon 1740 geschrieben hatte. Mit der Mu- sik von L. A. Predieri wurde das Oratorium in der Karwo- „Ein Stück im Stil des frühen Haydn oder der Mannhei- che 1740 aufgeführt. Die Zeit, in der im 18. Jahrhundert mer Schule. Es ist 5-stimmig (SSATB) und enthält zwei Oratorien statt Opern aufgeführt wurden, war die Fas- nicht ganz einfache Fugen. Der übrige Chorsatz ist tenzeit. Es gehörte seit langem zum musikalisch religiö- recht einfach. Außerdem rechnet das Werk mit einem sen Leben des Kaiserhofes in Wien, in der Karwoche in Sopran- und einem Altsolo, die sich zu einem sehr reiz- der Schlosskapelle einer Oratorienaufführung beizu- vollen Duett verbinden.“ (Blätter für Kirchenmusik) wohnen. Die Handlung des Oratoriums musste im en- gen Zusammenhang mit der Passion Jesu stehen, der Text war in italienischer Sprache. Two years prior to the composition of this work, the music author Charles Burney described Marianna Mar- The oratorio was composed in 1781, based on a text- tines’ compositional style as an enjoyable „mixture of book written by Pietro Metastasio, celebrated poet at the old and the new“. This reflected the following: the court in Vienna. He had written the text as early as voice leading and harmony follows the older tradition 1740. Combined with music by L. A. Predieri, the orato- while the melodies corresponds to newer develop- rio was performed in Holy Week 1740, as the Lent was ments in musical style. the time of the year in the 18th century when operas were replaced by oratorios. It had long been musico-re- ligious tradition at the imperial court in Vienna to attend the performance of an oratorio in the court chapel du- ring Holy Week. The ‚action‘ of the oratorio had to be closely connected to the Passion of Jesus, the text had to be written in Italian language. In Exitu Israel de Agypto 25’ Psalm (ca. 1772) (Conrad Misch) Laudate Pueri Dominum 10’ Soli (SATB), Ch (SATB), 2.2.0.0.-2.0.0.0., Str, B.c. Psalm 112 (Conrad Misch) mittelschwer / moderately difficult Soli (SAT), Ch (SATB), 0.2.0.0., 2.0.0.0, Str, B.c. mittelschwer / moderately difficult fue 5280 ISMN 979-0-50012-320-0 P/s fue 5281 ISMN 979-0-50012-321-7 Chp fue 5780 ISMN 979-0-50012-578-5 P/s fue 5285 ISMN 979-0-50012-322-4 h.m. fue 5781 ISMN 979-0-50012-270-8 Chp fue 5785 ISMN 979-0-50012-271-5 h.m. Der 113. Psalm stammt aus dem biblischen Buch der Psalmen. Er behandelt den Auszug Israels aus Ägypten. Die Komposition gehört in eine Reihe von Psalmverto- In der jüdischen Liturgie ist er Teil des sogenannten nungen für vier Singstimmen und Orchester, die Marian- ägyptischen Hallels. Die Komposition gehört in eine Rei- na Martines nach den Psalmparaphrasen des Italieners he von Psalmvertonungen, die Martines nach den D. Saverio Mattei geschrieben hat. Das Werk weist die Psalmparaphrasen Matteis geschrieben hat. Wie sie gleiche Besetzung auf wie die Psalmvertonung „In Exitu selbst äußerte, hat sie sich Hasse, Jomelli, Galuppi und Israel”, sodass es sich anbietet, beide Werke zusammen von den älteren Meistern Händel, Lotti und Caldara zum in ein Programm aufzunehmen. Vorbild genommen. The 113th Psalm is a psalm from the biblical Book of The work belongs to a series of compositions for four Psalms. He treats the exodus of Israel from Egypt. In voices and orchestra in which Marianna Martines set the Jewish liturgy he is part of the so-called Egyptian into music biblical psalms translated by the Italian poet Hallel. The composition belongs to a series of psalm D. Saverio Mattei. „Laudate pueri“ has got the same settings that Martines set into music after the psalm scoring as „In exitu Israel“ which makes it a good idea to paraphrasing Matteis. As she herself said,her role mo- perform both compositions in one program. dels were Hasse, Jomelli, Galuppi and the older mas- ters Handel, Lotti and Caldara. 4
175. Gedenktag Date of de / ath 220. / Geburtstag Birthday 2022 Martines, Marianna Hensel, Fanny 2025 *1744 Wien †1812 Wien *1805 Hamburg †1847 Berlin Quarta Messa 50’ Hiob 15’ (1765) (Conrad Misch) Kantate (1831) (Conrad Misch) Soli (SATB), Ch (SATB), 0.2.0.0., 0.2.0.0., Str, B.c. Soli (SATB), Ch (SATB), 2.2.2.2.-2.2.0.0., Timp, Str mittelschwer / moderately difficult mittelschwer / moderately difficult fue 5300 ISMN 979-0-50012-328-6 P/s fue 5260 ISMN 979-0-50012-370-5 P/s fue 5301 ISMN 979-0-50012-329-3 Chp fue 5267 ISMN 979-0-50012-385-9 KA fue 5305 ISMN 979-0-50012-328-6 h.m. fue 52655 ISMN 979-0-50012-292-0 h.m. Das Anliegen, die Leiden Hiobs als Glaubensprüfung Die Messe spiegelt in der stilistischen Anlage den Ge- darzustellen, ist dramatisch und ausdrucksvoll kom- schmack ihrer Zeit wieder und ist eine hochkarätige poniert. Der symmetrische Aufbau (Chor, Alt-Rez., Trio, Abwechslung im Konzertleben. Mit ihr prägt Martines Alt-Rez., Chor) mag sogar symbolisch gedeutet wer- den Übergang zwischen Barock und Frühklassik, das den, und die in melodisch-harmonischer Veränderung eher barock komponierte „Agnus Dei“ und die wun- wiederholte Frage „Was ist der Mensch?“ im 1. Chor derbar dichte Fuge des „Cum Sanctu Spiritu“ erinnern als versinnbildlichte Suche nach Antwort. Das Rezitativ an Bach und Händel. Ansonsten kommt die Messe und Arioso sieht 4 Solostimmen vor. Eine chorische eher leicht daher und erinnert schon an Haydn und Aufführung bietet sich ebenfalls an. Mozart. Zart abgestufte frühklassische Empfindsam- keit zeigt sich im „Et resurrexit“. This portrayal of Job’s suffering as a test of his belief in „Manche Passagen ... könnte man sogar für reinen God is dramatically and expressively. Its symmetrical Mozart halten. ...“ (Frankfurter Rundschau). Zu erwäh- form (Chorus, Alto-Recit., Trio, Alto-Recit., Chorus) can nen wäre neben anderen Schönheiten dieser Messe be seen as symbolic and the question “Was ist der das Abwechseln von Solo- und Chorpassagen inner- Mensch?” (What is human beeing?), which is ex- halb der einzelnen Sätze. pressed in several melodic-harmonic variations in the opening chorus, seems to symbolically represent the The Quarta Messa reflects the taste of its time in its search for the answer. The recitative and arioso call for stylistic layout and is a top-class alternation in concert four solo voices but a choral performance of these sec- life. With it Martines shapes the transition between Ba- tions is also possible. roque and early classical, the rather baroque compo- sed „Agnus Dei“ and the wonderfully dense fugue of Lobgesang „Meine Seele ist stille“ 20’ „Cum Sanctu Spiritu“ are reminiscent of Bach and Kantate (1831) (Conrad Misch) Handel. The other parts are rather mildly and already Soli (SA), Ch (SATB), 2.2.2.2.-2.2.0.0., Str reminds of Haydn and Mozart. Delicately graduated mittelschwer / moderately difficult early classical sensibility is evident in the „Et resurrexit“. Some passages (such as the beginning of the ‘Kyrie’) fue 5250 ISMN 979-0-50012-350-7 P/s sound like pur Mozart...“ (Frankfurter Rundschau). fue 5257 ISMN 979-0-50012-366-8 KA Among the various beauties of this mass, the alternati- fue 5255 ISMN 979-0-50012-291-3 h.m. on between solo and choral passages within the indivi- Die Kantate, deren Inhalt sich auf des Menschen Geburt dual movements is worthy of mention. bezieht, entstand ein Jahr nach der Geburt ihres Sohnes Sebastian. Der formale Ablauf (Pastorale, Chor, Rez., Arie, Chor) orientiert sich am Aufbau einer Bach-Kanta- CD Quarta Messa für Soli, te mit dem Unterschied, dass am Ende eine große Cho- Chor und Orchester ralfuge den umfangreichsten Satz des Werkes bildet. Als SAL 7012 ‚Herzstück’ kann die Sopranarie „O dass ich tausend Interpreten: Zungen hätte“ angesehen werden. Hier wird die Über- Katharina Spielmann - Sopran, setzung des Bach’schen Vorbilds in die romantische Nina Amon - Mezzosopran, Klangsprache besonders deutlich. Felix Rienth - Tenor, This cantata, the text of which is related to birth, was Michael Kreis - Bassbariton, composed a year after the birth of Fanny Hensel’s son Chorgemeinschaft Kirchdorf, Sebastian. The form (Pastorale, Chorus, Rez., Arie, Cho- Leitung: Peter Loosli rus) is based on the structure of Bach’s cantatas, the main difference being the lenghty choral fugue with which the work closes. The “heart” of the composition can be seen in the soprano aria “O dass ich tausend Zungen hätte”. In this aria the translation of the example set by Bach into Romantic compositional style is especially clear. 5
175. / Gedenktag 220. / ath Date of de 2022 Geburtstag Hensel, Fanny Birthday 2025 Festspiel „Die Hochzeit kommt” 18’ *1805 Hamburg †1847 Berlin (1829) (Marilee Vana) Erstveröffentlichung / First publication Soli (SSATBB), Ch (SATB), 2.2.2.2.-2.3.0.0., Timp, Str Oratorium nach Bildern der Bibel 45’ mittelschwer / moderately difficult (1831) (Elke Masche Blankenburg) Soli (SATB), Ch (SATB), 2.2.2.2.-2.2.3.0., Timp, Str fue 5630 ISMN 979-0-50012-563-1 P/s mittelschwer / moderately difficult fue 5637 ISMN 979-0-50012-246-3 KA fue 5330 ISMN 979-0-50012-334-7 P/s fue 5635 h.m. fue 5357 ISMN 979-0-50012-533-7 KA fue 5335 ISMN 979-0-50012-336-1 h.m. Hensel komponierte das Festspiel, ihr erstes größeres dreiteiliges szenisches Werk mit Orchester, zur silber- Auch/Also: Musik für die Toten der Cholera-Epidemie 1831 nen Hochzeit ihrer Eltern. Zu den 6 Soloparts (T, 2B, 2S, A) kommen ein vierst. gemischter Chor und Orchester. Das Oratorium ist das dritte der 1831 entstandenen kir- Es handelt sich um eine allegorische Darstellung dreier chenmusikalischen Werke; es ist größer angelegt als die Hochzeiten, der ersten, der silbernen und der golde- vorangegangenen Kantaten: 5 bis zu 8-st. Chorsätze, nen und ist ein gutgelauntes Werk in Feierstimmung Erweiterung des Klangapparates um drei Posaunen. mit humoristischen Elementen und lyrischen Melodien, Wieder spannt Fanny Hensel den Bogen zurück, diesmal das in einen freudigen Lob- und Dankchor mündet. in vorbarocke Zeit und erreicht damit eine zusätzliche Dimension ihrer individuellen Tonsprache. Modale Har- Festspiel, Fanny Hensel’s first extended work with or- moniemuster schaffen bisweilen eine ‚archaische’ At- chestra, composed for her parent’s silver wedding an- mosphäre für biblische Worte. niversary, is scored for tenor, two basses, two sopranos This oratorio is the third of three church works composed and alto soloists, four-part mixed chorus and orchest- in 1831; its scoring is more abundant than that of the ra. Hensel set this tri-part incidental piece using a text cantatas composed prior to it. Once again Fanny looks by Wilhelm Hensel describing an allegory about three back in musical history, this time to the pre-Baroque era, weddings: the first, the silver, and the golden. Festspiel and adds a new dimension to her own compositional lan- is a light-hearted, celebratory piece containing humo- guage by doing so. At times modal harmonies create an rous elements and lyrical melodies which culminatein a „archaic“ atmosphere for the biblical texts. joyous choral section of praise. Faust II 12’ Zum Fest der heiligen Cäcilia 8’ Kantate nach Johann Wolfgang v. Goethe (1843) (1833) (Laurent Jouvet) orchestriert von / orchestrated by Reinhard Fehling leicht bis mittelschwer / easy to moderately difficult Solo (S), Ch (SSAA), 2(Picc.).2.2.2.-2.2.0.0., Str mittelschwer / moderately difficult Version 1: Soli (SB), Ch (SATB), Str fue 7580 ISMN 979-0-50012-758-1 P/s fue 2542 ISMN 979-0-50012-457-3 P/s fue 7585 ISMN 979-0-50012-375-0 h.m. fue 25425 ISMN 979-0-50012-458-0 h.m. Version 2: Als Fanny Hensel im Jahr 1843 ihre Idee verwirklichte, Soli (SB), Ch (SATB), 2.2.0.2.-0.0.0.0., Str eine Musik zu dem jahrhundertealten Fauststoff zu fue 25421 ISMN 979-0-50012-457-3 P/s schreiben, hatte sie von vornherein eine Orchesterfas- fue 254215 ISMN 979-0-50012-458-0 h.m. sung im Auge. Unsicher darüber, ob sie es mit Orches- ter werde aufführen können, entschied sie schließlich: „Also, ich spare mir die Mühe.“ Der reizvollen Sprache Cäcilia ist eine der wenigen katholischen weiblichen dieser Tondichtung hat Reinhard Fehling nun mit einer Heiligen. Sie wurde als Schutzheilige der Musik seit Orchestrierung entsprochen. Ende des 15. Jhs. verehrt. Fanny Hensels Komposition basiert auf der im Jahre 856 entstandenen Messe für The manuscript of Fanny’s Faust is dated 23 March die hlg. Caecilie, die am 22. November zelebriert wird. 1843. The text of Fanny Hensel’s Faust is based on the Der Part des Chores ist leicht bis mittelschwer, die So- opening stanzas (4613-4678) of Part II, Act I and de- listen sind unterschiedlich gefordert. picts the song of Ariel and the chorus of elf spirits. Fanny Hensel wrote to the singer Franz Hauser in 1843: Saint and matyr of the early Christian church, honored “...this score is one of the many acts of mine that will as patroness of music since the late 15th century, Ceci- forever remain undone.” Although she thought her pi- lia is one of the few female saints evoked in the canon ano score to be asking for some orchestration, she felt of the Catholic Mass. It is a really doxological piece – a not able to makte the arrangement herself. short hymn on words of praise ascribing glory to God. 6
SOLO-STIMME(N) UND ORCHESTER · SOLO VOICE(S) AND ORCHESTRA 85. / Gedenktag Hensel, Fanny Bonis, Mel Date of de ath 165. / 2022 Geburtstag Birthday *1805 Hamburg †1847 Berlin *1858 Paris †1937 Paris 2023 Hero und Leander 12’ Le Chat sur le toit ou 3’ Dramatische Szene les amours du chat op. 93 (1832) (Elke Mascha Blankenburg) (Christine Géliot) nach R. du Costal Voice, 2(Picc-Fl).2.2.2.-3.2.3.1., Timp, Str Erstveröffentlichung / First publication schwer / difficult Tenor/Soprano, 2.2.2.2.-2.0.0.0., Zimb, Hrf, Trgl, Str mittelschwer / moderately difficult fue 5320 ISMN 979-0-50012-332-2 P/s fue 5325 ISMN 979-0-50012-330-0 h.m. fue 2611 ISMN 979-0-50182-296-6 P/s fue 26115 ISMN 979-0-50182-297-3 h.m. Fanny Hensel nutzt den metaphernreichen Text von Wilhelm Hensel zu tonmalerischer Wortausdeutung Dieses Stück ist eine Auftragsarbeit. Mel Bonis wurde und gestaltet gleichzeitig die wechselnden Szenen gebeten, einen Zyklus von Liedern mit Orchester zu be- durch musikalisch verschiedenartige Stimmungsbilder. enden, den Louis Bourgault Ducoudray vor seinem Tod „Mit diesem Werk, das durch die schwere Krankheit 1910 nicht mehr hatte fertig stellen können. Als Lied und den Tod einer nahen Freundin ausgelöst wurde, erschien ‚Le Chat sur le toit‘ bei Senart; die Orchester- nähert sich Hensel einer Gattung, mit der sie großen fassung blieb unveröffentlicht. Die mit ihren zahlrei- künstlerischen Erfolg hätte erlangen können. Die Tat- chen Modulationen anschaulich beschreibende Musik sache, daß sie 1840 darüber sprach, mit Felix gemein- ist feinfühlig und humorvoll. Wellenförmige kleine sam die Nibelungen Sage zu vertonen und später Mu- chromatische Tonleitern unterstreichen das Katzenhaf- sik zu „Faust“ komponierte, ist ein deutlicher Hinweis te und die Lebhaftigkeit des Stils. darauf, daß sie sich als wahrhaft romantische Kompo- nistin verstand und akzeptierte. Sie versuchte nicht This piece is a commissioned work. Mel Bonis was mehr, Bach oder Händel zu imitieren, sondern folgte, asked to complete a cycle of songs with orchestra that was Inhalt, Form und musikalisches Vokabular betrifft, Louis Bourgault Ducoudray could not finish before his ihrem eigenen musikalischen Instinkt. Fannys erwa- death in 1910. As a song for tenor or soprano appea- chendes künstlerisches Selbstverständnis verlief paral- red ‘Le Chat sur le toit‘ at Senart; the orchestral version lel zu Felix’ Entwicklung, der seine erfolgreichste Kantate remained unpublished. The vividly descriptive music (zufälligerweise auch nach einem weltlichen Sujet und with its numerous modulations is sensitive and humo- neuartigem Formkonzept) „Die erste Walpurgisnacht“ im rous. Wavy little chromatic scales underscore the cat- Februar 1832 vollendete.“ (Victoria Sirota, S. 231) like and liveliness of the style. The metaphors within text by Wilhelm Hensel the give Le Ruisseau op. 21/2 3’ Fanny Hensel rich opportunity for musical illustration. (Christine Géliot) Text: A. Hettich At the same time different musical moods are intro- Erstveröffentlichung / First publication duced to characterize the changing states of the dra- Soprano, Alto, 1.1.1(Kolbenhorn).0.-0.0.0.0., matical process. „This work inspired by the ill health Hrf/Klav, Str and ultimately the death of a close friend, begins to mittelschwer / moderately difficult approach a kind of piece with which Hensel could have had great artistic success. The fact that she discussed fue 2617 ISMN 979-0-50182-310-9 P/s setting the Nibelungen myth with Felix in 1840, and fue 26175 ISMN 979-0-50182-311-6 h.m. later set „Faust“ (1843) is a clear indication of her ac- ceptance of herself as a real romantic composer. No longer trying to imitate Bach or Händel, but following Das impressionistisch-bukolische Lied über den Bach her own instincts as to subject, form, and vocabulary. mit seiner einprägsamen Melodie und seinen fließen- Fannys awakening understanding of herself as a com- den Harmonien auf einen Text von Amédée Hettich hat poser paralleled Felix’s, who finished his most success- die Liebe zum Thema. Mel Bonis hat es ihrer Schwester ful cantata (which also happens to be on a secular Louise gewidmet. Das Manuskript der Orchesterfas- theme and employs an original form), „Die erste Wal- sung ist undatiert. purgisnacht“, in February of 1832.“ (Victoria Sirota, p. 231) Love is the main theme of this impressionistic-bucolic song about a creek with its catchy melody and its flo- wing harmonies on a text by Amédée Hettich. Mel Bo- nis dedicated it to her sister Louise. The manuscript of the orchestral version is undated. 7
Bonis, Mel Magidenko, Olga *1858 Paris †1937 Paris *1954 Moskau Noël de la vierge Marie op. 54/2 6’ Was ist das – Leben? op. 84 50’ (1905) (Christine Géliot) Text: M. Pape Carpentier (2003–2007) Erstveröffentlichung / First publication Narrator, 2(Picc).2.2.2.-2.1.2.1., Timp, Perc, Str Mezzo-Soprano, 2.1.1.1.-1.0.0.0., Str mittelschwer bis schwer / mittelschwer / moderately difficult moderately difficult to difficult fue 2618 ISMN 979-0-50182-312-3 P/s fue 7740 ISMN 979-0-50012-774-1 P/s fue 26185 ISMN 979-0-50182-313-0 h.m. fue 7745 ISMN 979-0-50012-414-6 h.m. Der stark von seiner Zeit geprägte Text ist ein Gebet an die Jungfrau Maria und das Jesuskind. Mel Bonis hat Nach einem Text von Andreas Jungwirth schrieb Olga dieser meditativen Weihnachtsmusik die Form eines Magidenko „Was ist das – Leben?“ für Erzähler und Wiegenliedes gegeben. Es erschien 1901 in einer Fas- Orchester. Darin werden verschiedene Lebenssituatio- sung für Mezzosopran und Orgel. Die spätere Orches- nen des Menschen aus der Perpektive eines Vogels terfassung blieb unveröffentlicht. nacherzählt. The text, strongly influenced by his time, is a prayer to Music about different life situations of humans in the the Virgin Mary and the Child Jesus. Mel Bonis has gi- perspective of a bird. Based on a text by Andreas Jung- ven this meditative Christmas music the form of a lulla- wirth. by. It was published in 1901 in a version for mezzo soprano and organ. The later orchestral version re- mained unpublished. Magidenko, Olga Mulsant, Florentine *1954 Moskau *1962 Dakar Das goldene Schlüsselchen op. 78.1 45’ Oratorio pour une femme seule: 24’ (2001) nach A. Tolstoi Simone Weil op. 39 Narrator, 2(picc).2.2.1.-2.1.1.1., Perc, Str pour récitant et orchestre (2011) mittelschwer bis schwer / Text in three languages: French, German, English moderately difficult to difficult Narrator, 3(1).3.4.2(1).-4.2.2(1).1., Perc, Hrf, Str schwer / difficult fue 2605 ISMN 979-0-50182-279-9 P/s fue 26055 ISMN 979-0-50182-280-5 h.m. fue 15024 ISMN 979-0-50182-824-1 P/s fue 150245 ISMN 979-0-50182-347-5 h.m. Alexej N. Tolstoi schrieb 1938 das Märchen „Das gol- dene Schlüsselchen oder die Abenteuer des Burattino“, eine Nacherzählung des italienischen Kinderbuchklas- Nach einem Text von Emmanuel Bourdieu. „Zur Erin- sikers Pinocchio mit einer sozial- und gesellschaftskriti- nerung an meinen Sohn/A la mémoire de mon fils“. schen Botschaft. Angeregt durch diese Geschichte, die Auftragskomposition von Radio France und dem Or- als sowjetischer Märchenfilm-Klassiker berühmt wur- chestre National de l’Ile de France. Anhand von sechs de, schrieb Olga Magidenko dieses Werk nach Alexej bedeutenden Jahren wird das Leben der Philosophin Tolstoi für Sprecher und Orchester. Simone Weil beschrieben. In 1938 Alexey N. Tolstoy wrote the fairy tale „The Gol- den Key or The Adventures of Burattino“, a retelling of Based on a text by Emmanuel Bourdieu. Commissioned the Italian children‘s book classic Pinocchio with a soci- by Radio France and the Orchestre National de l‘Ile de ally critical message. Inspired by this story, which beca- France. Six important years describe the life of the phi- me famous as a Soviet fairy-tale movie classic, Olga losopher Simone Weil. Magidenko wrote The little Golden Key op. 78 after A. Tolstoy for narrator and orchestra. 8
205. / SOLO-INSTRUMENT(E) UND ORCHESTER · SOLO INSTRUMENT(S) AND ORCHESTRA Geburtstag Birthday 2023 27nk5tag. / Gede Date of de ath Sirmen, Maddalena Laura Le Beau, Luise Adolpha 2020 Lombardini *1850 Rastatt †1927 Baden-Baden *1745 Venedig †1818 Venedig Fantasie op. 25 15’ Violinkonzert Nr. VI op. 3 15’ (1881) C-Dur (1772/73) für Klavier mit Orchesterbegleitung (Barbara Gabler) for piano with orchestra Vl solo, 0.2.0.0.-.2.0.0.0., Str, B.c. Klav solo, 2.2.2.2.-2.0.0.0., Trgl, Str mittelschwer / moderately difficult leicht bis mittelschwer / easy to moderately difficult fue 2544 ISMN 979-0-50012-461-0 P/s fue 2596 ISMN 979-0-50182-000-9 P/s fue 25447 ISMN 979-0-50012-406-1 KA fue 25965 ISMN 979-0-50182-274-4 h.m. fue 25445 ISMN 979-0-50012-408-5 h.m. Die Fantasie für Klavier und Orchester op. 25 wurde in Sirmen war Komponistin und Interpretin, letzteres mit einem Konzert des Münchener Orchestervereins unter einer Doppelkarriere als Sängerin und Geigerin. Unter- Leitung des Konzertmeisters Walter mit großem Erfolg stützt durch ihre Rolle als „Primadonna der Violine“ fan- aufgeführt und wurde zu Lebzeiten Le Beaus vielfach den ihre Kompositionen bereits zu Lebzeiten internatio- überall in Deutschland in Sinfoniekonzerten gespielt. nale Anerkennung und erschienen in mehreren Sie gehörte zu ihren erfolgreichsten Stücken. Auflagen. Die Konzerte op. 3 gelten als Sirmens reifste Arbeiten. Dass sie von dem als kritisch bekannten Leo- The Fantasy for piano and orchestra op. 25 has been pold Mozart geschätzt wurden, spricht für ihre Qualität. successfully first performed in October 1882 in a con- cert of the Munich Orchesterverein. During Le Beau’s Sirmen was an Italian woman composer, violinist and lifetime the fantasy for piano and orchestra has been singer. She was highly regarded as a woman composer played in many ymphonic concerts all over Germany. It by her contemporaries. Leopold Mozart praised her vi- was one of her most successful pieces. olin concertos. Her compositions, like her violin play- 175. / Gedenktag ing, were well regarded by musicians of the day. Most Date of de ath 220. / of her compositions for the violin were written for her Hensel, Fanny 2022 Geburtstag Birthday own use. Unfortunately, history has not been quick to *1805 Hamburg †1847 Berlin 2025 recognize the high quality and inventiveness of Sir- men‘s work. 275. Gedenktag Date of de / ath 210. / Das Jahr 47’ Geburtstag für Klavier und Orchester / for piano and orchestra Martines, Marianna 2019 Birthday 2022 orchestriert von / orchestrated by Martin Torp *1744 Wien †1812 Wien Klav solo, 2.2(1).2.2.-2.0.0.0., Str mittelschwer / moderately difficult Konzert 15’ fue 2571 ISMN 979-0-50012-473-3 P/s fue 25715 ISMN 979-0-50012-474-0 h.m. für Klavier und Orchester A-Dur (Rosario Marciano) Ohne Klavier s. S. 14 / Without piano at p. 14. Erstveröffentlichung / First publication Fanny Hensels Klavierzyklus „Das Jahr” ist über weite 2. rev. Auflage / 2. revised edition Strecken offenkundig orchestral gedacht. Daher rief Klav solo, 2.0.0.0.-2.0.0.0., Str dieses Opus magnum der bedeutenden Komponistin mittelschwer / moderately difficult geradezu nach einer Orchestrierung. Die vorliegende Bearbeitung ist kein Klavierkonzert, sondern eine fue 2503 ISMN 979-0-50012-304-0 P/s „symphonische Dichtung mit Klavier“. In den Num- fue 25035 ISMN 979-0-50012-305-7 h.m. mern 1, 2 und 12 hat die Komponistin Reminiszenzen an den Sommernachtstraum ihres Bruders Felix ein- Das Konzert für Klavier und Orchester A-Dur ist auf- komponiert, und im abschließenden Choral klingt der grund des Schwierigkeitsgrades auch für Laien-/Schul- Beginn von Bachs Matthäuspassion an. orchester geeignet. Der Klavierpart ist dabei vergleich- Given that large sections of Fanny Hensel’s piano cycle bar mit Haydn oder Dittersdorf. “Das Jahr” are clearly orchestral in conception, this magnum opus by the important women composer The Piano Concerto in a major is due to its level of diffi- was (simply) crying out to be orchestrated. In parts 1, culty also suitable for youth or amateur orchestras. Piano 2 and 12 the composer incorporated references to A part comparable to Haydn or Dittersdorf. Midsummer Night’s Dream composed by her brother Felix, and in the final Choral it is possible to discern the beginning of Bach’s St Mathew Passion. 9
20. / Gedenktag ath Date of de 110. / 2023 Bonis, Mel Marić, Ljubica Geburtstag Birthday 2019 *1858 Paris †1937 Paris *1909 Kragujevac †2003 Belgrad Fantaisie op. 72,2 13’ Byzantine Concerto 26’ für Klavier und Orchester (1959) for piano and orchestra für Klavier und Orchester (Christine Géliot) for piano and orchestra orchestriert von / orchestrated by Yves Henry Klav solo, 0.0.0.0.-4.3. 3.1., Perc, Hrf, Str Klav solo, 2.2(Engl-Hn).2.1.-2.0.0.0., Timp, Hrf, Str mittelschwer bis schwer / mittelschwer / moderately difficult moderately difficult to difficult fue 2619 ISMN 979-0-50182-314-7 P/s fue 2532 ISMN 979-0-50012-367-5 P/s fue 26195 ISMN 979-0-50182-315-4 h.m. fue 25325 ISMN 979-0-50012-368-2 h.m. Die Fantaisie in Des-Dur für Klavier und Orchester um- „Zwei kurze Solopassagen auf dem Klavier, das in dem fasst vier Sätze, die ineinander übergehen: Modéré, symphonischen Satz von „Octoïcha I“ wie ein Orches- Scherzo, Très lent und Final vif. Es entstand 1906 und terinstrument behandelt wird, veranlassten mich dazu, wurde 1910 im Rahmen der Pariser Colonne-Konzerte dem Klavier in der folgenden Komposition eine vor- unter Gabriel Piernés Leitung uraufgeführt. Den Kla- herrschende Rolle zu geben, dieses Mal mit melodi- vierpart übernahm Madame Henri Deblauwe. Da die schen Mustern aus dem zweiten, dritten und vierten Orchesterpartitur bis jetzt noch nicht gefunden wurde, Modus. So entstand das Byzantine Concerto: Es ist gab es bis 2014 nur das autografe, auf 1927 datierte eine Huldigung sowohl an unser byzantinisches Erbe Manuskript einer Fassung für Septett mit Klavier, Stre- als auch an unsere kulturellen Wurzeln.“ (L. Marić) ichquartett und zwei Flöten. Diese Septettfassung liegt der vorliegenden, 2014 entstandenen Orchester- “Two short soloist passages of the piano, treated as one fassung von Yves Henry zugrunde. of the orchestral instruments in the symphonic move- Das Werk bezaubert durch seine originelle und doch in ment of Octoïcha I, urged me to assign the primary role seiner Zeit verwurzelte Sprache. Man spürt zwar den to the piano in the next composition, this time based Einfluss César Francks und Faurés, doch Mel bringt ihre on the second, third and fourth ‘voice’. That how is ganz eigene Identität darin zum Ausdruck. Es ist ein Byzantine concerto for piano and orchestra originated: Werk, das nicht nur im Schaffen von Mel Bonis einen it is an homage to both our Byzantine heritage and wichtigen Platz einnimmt, sondern auch unter den cultural roots.“ (L. Marić) Werken des beginnenden 20. Jahrhunderts. 15. 100. / / Gedenktag ath Date of de Geburtstag The Fantaisie in D-flat major for piano and orchestra 2021 Birthday has four movements that merge into one another: Schonthal, Ruth 2024 Modéré, Scherzo, Très lent and Final vif. It was com- *1924 Hamburg †2006 New York posed in 1906 and premiered in 1910 as part of the Paris Colonne concerts under Gabriel Piernés. The pia- no part was performed by Madame Henri Deblauwe. Concerto No. 2 36’ Since the orchestral score has not yet been found, until (1977) 2014 there was only the autographed, dated 1927 für Klavier und Orchester / for piano and orchestra manuscript of a version for septet with piano, string Klav solo, 2.2.2.2(Kfg).-3.3.3.1., Str quartet and two flutes. It was the basis of this orches- mittelschwer bis schwer / tral version of Yves Henry. The work enchants with its original yet rooted in its moderately difficult to difficult time language. Although you can feel the influence of César Franck and Fauré, but Mel expresses their very fue 2517 ISMN 979-0-50012-432-0 P/s own identity in it. It is a work that not only occupies an fue 25175 ISMN 979-0-50012-281-4 h.m. important place in the work of Mel Bonis, but also among the works of the early 20th century. Inhalt/Contents: Allegro moderato, Adagio, Allegro molto Das Klavierkonzert ist sehr pianistisch komponiert. Es steht in der Tradition des Solokonzertes, aber doch in einem zeitgenössischen Idiom. The piano concert is very pianistic, in the concerto tra- dition yet in an accessible contemporary idiom. 10
Schonthal, Ruth Olive, Vivienne *1924 Hamburg †2006 New York *1950 London Music for Horn & Chamber Orchestra 13’ Music for Tuba and Orchestra 12-14’ (1978) (2002) Hn solo, 1.1.1.1.-0.0.0.0., 2 Vl, 2 Va, Vc, Kb Tb solo, 2.2.2.2.-4.2.2.0., Hrf, Klav, Timp, Str schwer / difficult mittelschwer / moderately difficult fue 2522 ISMN 979-0-50012-437-5 P/s fue 2546 ISMN 979-0-50012-468-9 P/s fue 25225 ISMN 979-0-50012-286-9 h.m. fue 25465 ISMN 979-0-50012-469-6 h.m. Inhalt/Contents: 1. Dolce e tranquillo, 2. Allegro mo- Vivienne Olive räumt mit ihrem Werk die Bühne frei für derato, 3. Moderato, 4. Andante, 5. Senza misura, 6. die Solowirkung der sonst überwiegend im Hinter- Andante molto tranquillo grund agierenden Tuba. Ursprünglich für ein Kinderkonzert komponiert, mit ei- Ein romantisch-lyrisches Hirtenstück, das an das Glü- nem Sprecher vorgesehen. Es handelt sich um einen hen der Alpen denken lässt. Sehr horntypisch, verlangt Bären, der das Singen lernen will. Gefühl für einen schönen warmen Ton. Friedlich, mit einigen dramatischen Kontrasten. Interessanter Ge- Vivienne Olive presents in this music the effect of the brauch von Bitonalität. tuba as soloist, an instrument, which is mostly in the A romantic-lyrical pastoral piece evoking the glow of background. the Alps. Very idiomatic for the horn, requiring a beau- This work was originally planned for a children’s con- tiful tone and warmth of sound and feeling. Extremely cert with a Narrator. It’s the story of a bear who wants peaceful with some agitated and dramatic contrasts. to learn to sing. Interesting use of bitonality. Olive, Vivienne Music for two Saxophones 12’ *1950 London and Orchestra (1982) 2 Sax solo, 2.2.2.2.-2.2.2.0., Vibr, Mar, Hrf, Celesta, Str Ceilidh 25’ schwer / difficult (2017) Konzert für Gitarre und Orchester fue 2502 ISMN 979-0-50012-302-6 P/s Git solo, 1.2.1.2.-1.1.1.0., Schlzg, Str fue 25025 ISMN 979-0-50012-303-3 h.m. mittelschwer / moderately difficult fue 2629 ISMN 979-0-50182-254-6 P/s Auftragskomposition des / commissioned by fue 26295 ISMN 979-0-50182-500-4 h.m. 7. World Saxophone Congress 1982 Uraufführung / world premiere: 06.04.2019, Kempten Uraufführung: Opernhaus Nürnberg 1982 1982 fand in Nürnberg der 7. World Saxophone Con- Der gaelische Titel bedeutet „zwangloses Treffen zum Tanzen, Singen und Geschichten erzählen“. Die ver- gress statt. Für diese Veranstaltung wurde Vivienne Oli- schiedenen Tanzsätze des Werks sind in Schottland sehr ve beauftragt, ein Stück für zwei Solosaxophone mit beliebte Tanzformen. Ein etwas „altertümlicher“ Cha- Orchesterbegleitung zu schreiben. Es wurde dann rakter wurde durch die Anwendung von Kirchentonar- während des Kongresses vom Bayerischen Jugendor- ten erzielt. Bei den Übergängen zwischen den Sätzen chester mit großem Erfolg im Opernhaus Nürnberg ur- hat Olive das Chaos musikalisch eingefangen, das ent- aufgeführt. steht, wenn der Tanzpartner verloren geht oder man sich für eine neue Tanzformation zurecht finden muss. First performance: Opera House Nuremberg 1982 The gaelic title means „an informal gathering for dan- In 1982 the 7th World Saxophone Congress took place cing, singing and telling stories“. The various movements in Nuremberg. For this event Vivienne Olive was com- of this work are well-loved dances in Scotland. The work missioned to write a piece for two solo saxophones has a somewhat archaic character through the use of with orchestral accompaniment. The composition has church modes, and during the transitions from one mo- been premiered with big success during the congress vement to the next Olive captured the occasional slight by the Bavarian Youth Orchestra at the Nuremberg chaos that might occur, when people lose their partners Opera House. or have to get ready for a new dance formation. 11
Olive, Vivienne Mulsant, Florentine *1950 London *1962 Dakar Tomba di Bruno 10’ Concerto pour piccolo et orchestre 14’ für Flöte und Orchester / for flute and orchestra op. 72 no. 2 (2017) Fl solo, 2.2(Engl-Hn).2 (B-Klar).2.- 4.2.2.0, Timp (4), Picc-Fl solo, 1.1.1.1-1.0.0.0, Timp, Hrf, Str Klav, Hrf, Str schwer / difficult schwer / difficult fue 2501 ISMN 979-0-50012-300-2 P/s fue 25015 ISMN 979-0-50012-301-9 h.m. fue 2614 ISMN 979-0-50182-304-8 P/s fue 26145 ISMN 979-0-50182-305-5 h.m. „Ich begann dieses Werk zu komponieren als ich in Mailand studierte, in einer Zeit als ich zum großen Teil von der Musik Bruno Madernas beeinflusst wurde. Das Konzert für Piccoloflöte und Orchester wurde im Während ich an dem Stück arbeitete, starb Maderna Sommer 2017 komponiert. Es ist dem Flötisten Jean und aus einem unbestimmten Grund konnte ich nicht Louis Beaumadier gewidmet, der gleichzeitig Auftrag- mehr daran weiter komponieren, obwohl es mich sehr geber war. Der erste von zwei Sätzen ist melodisch und beschäftigte. Erst ein Jahr später, in Wien, beendete ausdrucksstark, der zweite ist lebendig und hell. ich das Stück. (...) Ich habe Madernas Werk nicht direkt zitiert, aber einfach versucht, die Atmosphäre seiner The Concerto for piccolo and orchestra has been com- Musik zu erzeugen. Die Solo-Flöte spielt eine symboli- posed during summer 2017. It is dedicated to the sche Rolle. Sie kontrolliert das Stück, bleibt aber die flutist Jean Louis Beaumadier, who is also the commis- meiste Zeit im Hintergrund, wird manchmal prominen- sioner. It is composed of two movements, the first one ter und zieht sich wieder zurück. (V. Olive) melodic and expressive, the second one more lively ”I began writing this piece when I was studying in Milan, and bright. at a time when I was greatly influenced by the music of Bruno Maderna. While I was working on the piece Ma- derna died and for some reason I couldn‘t get on with the piece any more, although my thoughts were very much occupied with it. Not until a year later, in Vienna, did I finish the piece. (...) I haven‘t quoted directly from Jardin d’Etoiles op. 44 17’ Maderna‘ s work but simply tried to bring to mind the (2014) atmosphere of his music. The solo flute plays a symbolic für Violine Solo und Orchester role. It controls the piece but remains most of the time in the background, sometimes becomes more promi- for violin solo and orchestra nent and then recedes again.“ (V. Olive) Vl solo, 2(Picc-Fl).2(Engl-Hn).2(B-Klar).2(BFg).- 4.3.3.1., Timp, Perc, Hrf, Str (8.6.4.4.3) schwer / difficult Cârneci, Carmen Maria *1957 Racila fue 2603 ISMN 979-0-50182-266-9 P/s fue 26035 ISMN 979-0-50182-268-3 h.m. Omens. Gräser. Schritte. 16’ Der Garten der Sterne ist durch die philosophische Er- (2004) zählung „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exu- Klingendes Bild für Solisten und Orchester péry inspiriert. Die Komposition soll Saint-Exupérys Sounding Picture for soloists and orchestra Botschaft des Lebens unterstützen. Das Treffen mit Klav solo, 3.2(Engl-Hn).2(B-Klar).2(K-Fg).-4.2.2.1., dem Flieger und die Bitte, ein Schaf zu zeichnen, die Timp, Perc (3), Str (14.12.10.8.6.) Begegnung mit dem Fuchs und der Schlange sowie der schwer / difficult Tod des kleinen Prinzen waren die wichtigsten Quellen fue 2553 ISMN 979-0-50012-207-4 der Inspiration. fue 25535 ISMN 979-0-50182-336-9 h.m. It takes its inspiration source from the philosophical „Omens“ bedeutet prophetische Zeichen, die eine ge- tale of Antoine de Saint-Exupéry: “Le Petit Prince” (The heimnisvolle Nachricht übermitteln, eine Bedeutung, Little Prince). The meeting with the aviator and the re- die in der Natur und im Leben zu sehen ist, die wir quest of drawing a sheep, the meeting with the fox beobachten und entziffern sollten... Carlos Castaneda and the snake and finally the death of the little prince verwendete Omen in seinen Büchern. have been my major sources of inspiration. “Omens” means prophetic signs transmitting a mirac- ulous message, a meaning engraved in nature and life events that we should observe and decipher…Carlos Castaneda used omens in his books. 12
SINFONIEORCHESTER · SYMPHONIC ORCHESTRA 210. / Geburtstag Martines, Marianna Hensel, Fanny Birthday 275. 2022 *1744 Wien †1812 Wien Gedenktag Date of de / ath *1805 Hamburg †1847 Berlin 2019 Ouvertüre 20’ Ouverture C-Dur 10’ aus Isacco – Figura del Redentore (1832) (Elke Mascha Blankenburg) (1781) (Conrad Misch) 2.2.2.2.-4.2.0.0., Perc, Str Erstveröffentlichung / First publication mittelschwer / moderately difficult 0.2.0.2.-2.2.0.0., Perc, Str mittelschwer / moderately difficult fue 2507 ISMN 979-0-50012-318-7 P/s fue 25075 ISMN 979-0-50012-319-4 h.m. fue 2538 ISMN 979-0-50012-450-4 P/s fue 25385 ISMN 979-0-50012-452-8 h.m. Die Ouvertüre C-Dur wurde vermutlich 1832 kompo- niert. Einer langsamer Einleitung folgt ein „con fuoco“ mit einigigen virtuosen Läufen in den Streichern. Inter- Das Oratorium entstand 1781 nach einem Libretto von essant auch für Liebhaberorchester. „Das Werk erklingt Pietro Metastasio. Metastasio, der gefeierte Poet – in opulenter Spielfreude, ein farbenprächtiges Gemäl- „Poeta Cesareo“ – am Wiener Hof, hatte das Libretto de.“ (The Times) schon 1740 geschrieben. Mit der Musik von L. A. Pre- Die Ouvertüre kam erstmals im Jahre 1834 bei einer dieri wurde das Oratorium in der Karwoche 1740 auf- von Fanny Hensel organisierten Sonntagsmusik mit geführt. Die Zeit, in der im 18. Jahrhundert Oratorien dem Königsstädter Orchester unter dem Dirigenten statt Opern aufgeführt wurden, war die Fastenzeit. Es Lecerf zur Aufführung. Darüber berichtete Fanny in ei- gehörte seit langem zum musikalisch religiösen Leben nem Brief an Felix vom 4. Juni 1834: „Es amüsierte des Kaiserhofes in Wien, in der Karwoche in der mich sehr“, so schreibt sie, „das Stück nach 2 Jahren Schlosskapelle einer Oratorienaufführung beizuwoh- zum ersten Mal zu hören und ziemlich alles so zu fin- nen. Die Handlung des Oratoriums musste selbstver- den, wie ich es mir gedacht hatte.“ ständlich im engen Zusammenhang mit der Passion „Die Ouvertüre beeindruckt durch ihre außergewöhn- Jesu stehen, und der Text war natürlich in italienischer liche Fantasie. Eigentlich ist sie in einer Standard-Sona- Sprache. tenform mit langsamer Einleitung geschrieben, aber The oratorio was composed in 1781, based on a text- Fanny behandelt sie meisterhaft. Sie ist effektvoll or- book written by Pietro Metastasio. Metastasio was a chestriert, vor allem wenn man bedenkt, dass Fanny celebrated poet at the court in Vienna – „Poeta Cesa- nie die Gelegenheit hatte, ihre eigene Orchestrierung reo“ – and had written the text as early as 1740. Com- zu hören, und kombiniert thematische Kohärenz und bined with music by L. A. Predieri, the oratorio was Einheit mit einer breiten Palette von Klangfarben und performed in Holy Week 1740, as the Lent was the Ausdrucksformen – genau wie das beste Werk ihres time of the year in the 18th century when operas were Bruders.“ (Mark Arnest) replaced by oratorios. It had long been musico-religi- The ouverture in c major was presumably composed in ous tradition at the imperial court in Vienna to attend 1832. A slow introduction is followed by a “con fuoco” the performance of an oratorio in the court chapel du- with some virtousic runs in the strings.. Suitable for ring Holy Week. Naturally, the ‚action‘ of the oratorio amateur as well as professional orchestras. had to be closely connected to the Passion of Jesus and The overture was first performed in 1834 in a Sunday the text had to be written in Italian language. music organized by Fanny Hensel with the Königsstäd- ter Orchestra under the conductor Lecerf. In a letter to Felix dated June 4, 1834, Fanny reported: “It amused me a great deal,” she continues, “to hear the piece for the first time after 2 years, and to find just about every- thing as I had imagined. “ „This overture is striking for its extravagant invention. It‘s a standard sonata-form movement with a slow in- troduction, but Fanny treats it with a master‘s touch. It‘s effectively scored, especially considering Fanny never had an opportunity to hear her own orchestra- tion, and it combines thematic coherence and unity with a wide range of color and expression - just as her brother‘s best work does.” (Mark Arnest) 13
Hensel, Fanny Le Beau, Luise Adolpha *1805 Hamburg †1847 Berlin *1850 Rastatt †1927 Baden-Baden Das Jahr 11’20 Sinfonie F-Dur op. 41 60’ März (4‘), Juni (3‘), Oktober (3‘30), Nachspiel (0‘50) (1894) orchestriert von / orchestrated by Martin Torp Erstveröffentlichung / First publication 2.2(1).2.2.-2.0.0.0., Str 2.2(1).2.2.-.2.2.3.0., Timp, Bk, Str mittelschwer / moderately difficult mittelschwer / moderately difficult fue 2632 ISMN 979-0-50182-352-9 P/s fue 2607 ISMN 979-0-50182-283-6 P/s fue 26325 ISMN 979-0-50182-353-6 h.m. fue 26075 ISMN 979-0-50182-286-7 h.m. Fassung für Klavier und Orchester siehe Seite 9. Le Beau schrieb mehrere groß besetzte Orchesterwer- „Das Jahr“ for piano and orchestra at page 9. ke wie die Konzertouvertüre für großes Orchester op. Fanny Hensels Klavierzyklus „Das Jahr” ist über weite 23, die Fantasie für Klavier und Orchester op. 25 und Strecken ganz offenkundig orchestral gedacht. Daher das Klavierkonzert op. 37. Die Sinfonie op. 41 wur- rief dieses Opus magnum der bedeutenden Komponis- de 1895 in Baden-Baden uraufgeführt. Ihr folgte noch tin geradezu nach einer Orchestrierung. eine Sinfonische Dichtung op. 43. Given that large sections of Fanny Hensel’s piano cycle Le Beau wrote several great orchestral works like the “Das Jahr” are clearly orchestral in conception, this concert ouverture op. 23, the fantasy for piano and magnum opus by the important women composer was orchestra op. 25 and the piano concerto op. 37. The (simply) crying out to be orchestrated. symphony op. 41 had its world premiere in 1895 in Mehr Informationen siehe Seite 9. Baden-Baden. It was followed by a symphonic poem Further information at page 9. op. 43. 95. / 210. Gedenktag Gedenktag / 170tag. / ath Date of de Date of de ath 2022 Geburts Birthday 2022 140. / Geburtstag Birthday Le Beau, Luise Adolpha 2020 Mayer, Emilie 2023 *1850 Rastatt †1927 Baden-Baden *1812 Friedland †1883 Berlin Konzert-Ouvertüre op. 23 20’ Sinfonie Nr. 5 35’ (1880) f-Moll (1862) Erstveröffentlichung / First publication Erstveröffentlichung / First publication 2.2.2.2.-4.4.3.0., Timp, Str (Cornelia Bartsch/Cordula Heymann-Wentzel) mittelschwer / moderately difficult 2.2.2.2.-4.2.1.0, Timp, Str mittelschwer / moderately difficult fue 2573 ISMN 979-0-50012-389-7 P/s fue 25735 ISMN 979-0-50182-337-6 h.m. fue 2554 ISMN 979-0-50012-316-3 P/s fue 25545 ISMN 979-0-50012-317-0 h.m. Durch intensive Studien an Symphonischen Werken in der Bayerischen Staatsbibliothek eignete Le Beau sich Der weibliche Beethoven? Das Wagnis für eine Frau, autodidaktisch hervorragende Orchestrierungskennt- mit einer „Fünften“ in Konkurrenz zur männlichsten nisse an. Die Konzert-Ouvertüre ist das erste ihrer aller Sinfonien des männlichsten aller Komponisten zu Werke mit großer Besetzung. Ihm folgten die Fantasie treten, lässt sich heute kaum mehr ermessen. Emilie für Klavier und Orchester op. 25, das Klavierkonzert Mayers Fünfte zeigt Originalität, Experimentierfreude op. 37, die Sinfonie op. 41, eine Sinfonische Dichtung und Unabhängigkeit. 1850 lobte die „Neue Zeitschrift op. 43 sowie oratorische Werke und eine Oper. Die Ur- für Musik“ ihre „zuweilen an Beethoven erinnernde, aufführung fand mit großem Erfolg am 15. Oktober doch deshalb keineswegs unselbstständige Erfindung“. 1882 in Baden-Baden statt. Gewidmet ist die Komposi- tion dem Großherzog Friedrich und Großherzogin Luise The “female Beethoven” Emilie Mayer was one of the von Baden. most prolific German women composers of the roman- The concert ouverture is Le Beaus first work for large tic period. Her 5th symphony shows originality and orchestra. It is followed by the fantasy for piano and independence. 1850 the “Neue Zeitschrift für Musik” orchestra op. 25, the piano concerto op. 37, the sym- praised her “Beethoven reminiscenting but neverthe- phony op. 41 and a symphonic poem op. 43. The con- less independent invention”. cert ouverture has been dedicated to the Großherzog Friedrich und Großherzogin Luise von Baden. 14
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