Musik Trösterin in Corona-Zeiten - Gemeindebrief - Luth. Kirchengemeinde Obernbeck

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Musik Trösterin in Corona-Zeiten - Gemeindebrief - Luth. Kirchengemeinde Obernbeck
Ausgabe    11/2020

       Gemeindebrief
Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Obernbeck
                       November 2020    70 Jahrgang

                   Musik
                   Trösterin in Corona-Zeiten

                      www.kirchengemeinde-obernbeck.de
Musik Trösterin in Corona-Zeiten - Gemeindebrief - Luth. Kirchengemeinde Obernbeck
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VERKÜNDIGUNG                                                                                     Gemeindebrief

                   Inhaltsübersicht                                                    Andacht
 VERKÜNDIGUNG
  Andacht............................................................. 470
  Gedanken zum Monatsspruch .......................... 472
  Einladung zu den Gottesdiensten ..................... 474
  Wochensprüche im November 2020 ................ 475
  Unser Glaubensbekenntnis ............................... 476
 GEMEINDEGRUPPEN                                                                  Pfarrer Rolf Bürgers
  Unsere Frauenkreise ......................................... 477
  GMK - Guten-Morgen-Kaffee ............................ 478
                                                                             Liebe Obernbecker*innen,
  Übungsstunden der Chöre ................................ 479
                                                                             das stimmungsvolle Titelbild
 KINDER UND JUGEND                                                           stimmt uns ein auf die dunkle
  Kleinkindergruppen im Gemeindehaus ............. 480                       Jahreszeit und öffnet uns den
  Kinderseite ........................................................ 481
  Heiter und besinnlich ........................................ 482         Blick für das, was uns in dunklen
                                                                             Zeiten gut tut. Musik ist für
 AUS DER GEMEINDE
                                                                             viele junge wie alte Menschen,
  Das Presbyterium informiert............................. 483
  Nachrichten und Termine ................................. 487              etwas, das Freude macht und
  Obernbecker Corona-Advent ............................ 489                 Hoffnung gibt. Wir verbinden
  Klingender Adventstraum ................................. 492
  Ökumenische St. Martins-Feier ......................... 494
                                                                             sie besonders mit den Festzei-
  Schon 25 Jahre - Interview m. Elvira Haake ...... 495                      ten in unserem Leben und im
  Den Schlüssel gebe ich nicht ab ........................ 502               Jahreslauf. In diesem Jahr feiern
  Konfirmationen mit Surround-Klang ................. 504
  Erntedank 2020 ................................................. 506       wir früh Advent, er beginnt
                                                                             schon am letzten Wochenende
 AUS DER WELT
                                                                             im November.
  Neuigkeiten aus Lesotho ................................... 508
                                                                             Wir werden allerdings anders
 FREUD UND LEID
                                                                             feiern als bisher gewohnt. Trotz
  Taufen, Trauungen und Ehejubiläen ................. 512
  Geburtstage im November ............................... 513
                                                                             weltweiter Pandemie haben wir
  Wir nehmen Abschied....................................... 514             uns in der Gemeindeleitung
 SONSTIGES
                                                                             entschieden, unseren christli-
  Pinnwand .......................................................... 518
                                                                             chen Traditionen so weit wie
  Wir sind für Sie da – die Kontaktdaten.............. 519                   möglich zu folgen und unsere
  Impressum ........................................................ 520     Festzeiten entsprechend zu
                                                                             feiern. Das alles, soweit es unter
                                                                             den Bedingungen der jeweils
                                                                             gültigen Corona-Schutzverord-
             Titelfoto: Imke Sundermeier
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nung möglich und verantwortbar ist.        wachsen. Vom Spatzenchor über die
Vielleicht bringt uns diese Erfahrung      Kinder- und Jugendchöre bis zur Kanto-
sogar näher an den Kern unserer christ-    rei, und – nicht zu vergessen – dem
lichen Feste und unseres Glaubens?         Blockflötenensemble. Vor kurzem ist
In diesem Gemeindebrief kündigen wir       auch noch die Leitung des Posaunen-
Ihnen die Veranstaltungen in dieser        chores hinzugekommen. Die Sän-
Zeit an (siehe Seite 489). So werden       ger*innen,       Flötist*innen      und
Sie z.B. das traditionelle Adventskon-     Bläser*innen haben Elvira Haake ken-
zert in ganz neuer Form erleben kön-       nen und schätzen gelernt.
nen. Musik und Gemeinschaft sollen         Eine besondere Freude ist es, die vielen
weiter erlebbar sein und nicht unter       Kinder und Jugendlichen zu sehen und
den Tisch fallen. Wir überlegen derzeit,   zu hören, die organisch in die Chor-
wie wir das Weihnachtsfest coronasi-       arbeit hineinwachsen, und beeindru-
cher gestalten können und werden           ckende Konzerterfahrungen machen
sicherlich auch hier zu neuen Formen       dürfen.
finden, über die wir Sie rechtzeitig       Mit der ihr eigenen Begeisterung für
informieren werden.                        die Musik hat Elvira Haake viele andere
In unserer Gemeinde hat die Musik seit     Menschen begeistert und mitgenom-
Jahrzehnten einen hohen Stellenwert.       men. Sie versteht es, Menschen anzu-
Viele freuen sich jedes Jahr aufs Neue     rühren und sie für die Musik und mit
auf die musikalische Einstimmung in        der Musik zu öffnen. Als Pfarrer erlebe
die Advents- und Weihnachtszeit.           ich immer wieder den positiven Einfluss
Auch in Coronazeiten wollen wir uns        ihrer Arbeit auf die Kinder. Sie werden
das nicht nehmen lassen, daher lesen       in den Chören kognitiv, aber auch in
Sie in diesem Gemeindebrief die An-        ihrer sozial-emotionalen Entwicklung in
kündigung des diesjährigen Advents-        besonderer Weise gefordert und
konzertes (siehe Seite 492).               gefördert.
Ich nehme sie gerne zum Anlass, auf        Die engagierte Arbeit unserer Kantorin
ein Jubiläum hinzuweisen. Unsere           auf qualitativ hohem Niveau, die Be-
Kantorin Elvira Haake blickt in diesem     geisterung und Einfühlsamkeit mit
Jahr zurück auf 25 Jahre Dienstzeit als    Präzision und Stringenz verbindet, ist
Kirchenmusikerin in unserer Kirchen-       inzwischen weit über Obernbeck
gemeinde.                                  hinaus wertgeschätzt. So strahlt der
Aus einem deutlich kleineren musikali-     kirchenmusikalische Schwerpunkt un-
schen Angebot im Jahr 1995 ist in          serer Gemeinde deutlich über unseren
einem Vierteljahrhundert eine breit        Kirchturm hinaus in die Region.
aufgestellte musikalische Arbeit ge-
                                                                            471
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VERKÜNDIGUNG                                                          Gemeindebrief

Manchmal habe ich allerdings den            uns, dass noch viele solche Erfahrun-
Eindruck, man gewöhnt sich in               gen folgen werden!
Obernbeck so sehr an das Gute, dass         Wir freuen uns auf die musikalische
man es für selbstverständlich hält.         Einstimmung am 1. Advent und setzen
Liebe Obernbecker*innen, ich unter-         der Pandemie und allen Einschränkun-
streiche es heute: selbstverständlich ist   gen fröhliche und hoffnungsvolle
das ganz und gar nicht. Wir dürfen es       Musik entgegen.
durchaus als ein Geschenk an uns            Nun wünsche ich Ihnen einen besinnli-
verstehen.                                  chen November mit seinen vielen
Im Namen des Presbyteriums sage ich         geprägten Tagen, die uns auf die Tiefe
Elvira Haake von Herzen Dank für die        des Lebens und unseres Glaubens
vielen musikalischen Entdeckungen           hinweisen.
und Glaubenserfahrungen, die sie uns
                                            Herzliche Grüße
ermöglicht hat, und wünsche ihr und
                                            Ihr Pastor

Gedanken zum Monatsspruch
Gott spricht: Sie werden weinend kommen, aber
ich will sie trösten und leiten.       Jeremia 31,9
Hoffentlich wird bald alles wieder          Die Leute hatten schon nicht mehr
normal! Diesen Wunsch habe ich in           geglaubt, dass es noch einmal anders
den vergangenen Wochen und Mona-            werden könnte. Über mehr als zwei
ten oft gehört und in mir gespürt. Wir      Generationen hinweg herrschte der
sehnen uns danach, dass es bald wie-        Ausnahmezustand. Man musste sich
der so wird, wie es vor Corona war.         mit vielem abfinden und mit vielem
Vieles ist anders als gewohnt. Und          zurechtkommen, was völlig ungewohnt
wenn es wieder normal werden sollte,        war. Sie lebten in einer fremden Umge-
wie wird es dann sein? Wird es wieder       bung als Minderheit.
so weitergehen wie vorher? Oder wird        Nach und nach gab es dort so etwas
es in irgendeiner Weise ein Neuanfang       wie ein normales Leben. Sie hatten ihr
sein können oder sein müssen?               Auskommen. Sie konnten ja nicht
Unsere Erfahrungen berühren sich            immer nur warten. So gestalteten sie
unversehens mit den Erfahrungen des         den Alltag, so gut es ging. Doch inner-
Volkes Israel, wie sie uns im Buch des      lich waren sie zerrissen. Es war etwas
Propheten Jeremia geschildert werden.       zerbrochen. Sie hatten geglaubt, es
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ginge alles immer so weiter. Hatten         ten musste, erwies sich als verzichtbar.
darauf vertraut, dass die Katastrophe       Israel lernte, dass Identität und Selbst-
ausbleiben würde und es Rettung             sicherheit zwei verschiedene Dinge
geben würde. Doch die Rettung war           sind. Umgekehrt lernten sie aber auch
ausgeblieben. Das war schmerzhaft           aus eigener Erfahrung, dass diejenigen,
und rätselhaft zugleich. Sie fühlten sich   die am Rand stehen, nicht die Verlierer
als Verlierer. Die Ereignisse waren über    sein müssen.
sie hinweggerollt. Ihr Selbstbewusst-       Sie fanden heraus, dass sich das Wir-
sein und ihre Kultur, alles schien verlo-   ken und Wollen des Gottes, an den sie
ren. Selbst ihr Glaube hatte Schaden        glaubten, nicht ausschließlich auf sie
genommen. Sie verstanden die Welt           und ihre eigenen Belange bezog. Sie
nicht mehr. Was konnten sie sich noch       begannen zu verstehen, dass ihr Glau-
erhoffen?                                   be tiefer gründete und weiter reichte,
Auch wir sehen heute vieles in Frage        als sie bisher angenommen hatten.
gestellt. Wie sicher ist die Welt? Nicht    Als dann nach und nach das Ende des
alles war so, wie wir es uns gewünscht      Ausnahmezustands erkennbar wurde,
hätten, aber alles schien irgendwie         waren sie nicht mehr dieselben wie
geregelt und verlässlich. Die meisten       zuvor. Etwas Neues hatte begonnen.
von uns kamen ziemlich gut zurecht.         Im Zusammenhang mit dem erwarte-
Und dann ist doch mit einem Mal so          ten Neubeginn nach der Krise zeichnet
vieles anders. Auf einmal wird uns klar,    der Prophet ein starkes Bild: Tränen-
wie verflochten unsere Welt ist. Wir        überströmt kommen die Menschen bei
erleben Abhängigkeiten hautnah. Die         Gott an. Sie werfen sich ihm in die
Welt legte im Frühling eine Zwangs-         Arme und finden Trost bei ihm. Wie ein
pause ein. Und da wir auf so vieles         Kind, das sich bei der Mutter den
verzichten mussten, stand unvermittelt      Kummer schluchzend von der Seele
die Frage im Raum: Was brauche ich          weint. Was sie erlebt hatten, was sie
wirklich zum Leben und was brauche          durchgemacht hatten, was sie zu
ich nicht? Worauf kommt es an?              bewältigen hatten, waren schmerzvolle
Auch die Kirchen fragten sich: Was ist      Erfahrungen.
unser Auftrag? Wozu sind wir da, wenn       Aber es gibt ihn, den Tag danach, wenn
nicht einmal Gottesdienste in der           die Krise überstanden ist. An diesem
vertrauten Weise möglich sind?              Tag, so erzählt der Prophet Jeremia,
Die Krise zur Zeit der Propheten war        wird Gottes Nähe ganz neu erfahrbar
tiefgreifend und dauerte lange an. In       sein. Darauf dürfen wir hoffen.
dieser Zeit wurde gründlich nachge-                                      Rolf Bürgers
dacht. Manches, worauf man verzich-
                                                                              473
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VERKÜNDIGUNG                                                       Gemeindebrief

Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten
            November 2020 – 21. Sonntag nach Trinitatis
 9:30 Uhr   Gemeinsamer Gottesdienst in der Martin-Luther-
            Kirche in Löhne-Ort (Außerwinkler)
            November 2020 – Drittl. So. des Kirchenjahres
10:00 Uhr   Gottesdienst– Blockflötenensemble (Petz)

            November 2020 –Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres
10:00 Uhr   Gottesdienst zum Volkstrauertag – Vereinsring, Posaunenchor
            (Bürgers)
            November 2020 – Mittwoch – Buß- und Bettag
18:00 Uhr   Gemeinsamer Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche
            in Löhne-Ort (Außerwinkler),
            November 2020 – Ewigkeitssonntag
10:00 Uhr   Erster Gedenkgottesdienst mit Verlesung der Verstorbenen des
            letzten Kirchenjahres– Kantorei, Posaunenchor (Bürgers/ Struck-
            meier/Petz)
17:00 Uhr   Zweiter Gedenkgottesdienst mit Verlesung der Verstorbenen des
            letzten Kirchenjahres – Kantorei, Posaunenchor (Bürgers/ Struck-
            meier/Petz)
            November 2019 –                Sonntag im Advent
10:00 Uhr   Gottesdienst in der Kapelle am Nordhang -(Struckmeier)
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                                                      VERKÜNDIGUNG
Gottesdienst-Vorankündigung
             Dezember 2020 –                  Sonntag im Advent
 11:00 Uhr   Familiengottesdienst (Bürgers)

Unsere gottesdienstlichen Gaben im November sind bestimmt für
 1. November       das künftige stationäre Hospiz in Herford
 8. November       Hilfen zur Integration von Migranten
15. November       Projekte christlicher Friedensdienste
18. November       die Diakonie Katastrophenhilfe
22. November       die Altenarbeit und die Hospizarbeit
29. November       für Schwangere in Notlagen

Wochensprüche im November 2020
 21. Sonntag             Römer 12,21
 nach Trinitatis         Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern über-
                         winde das Böse mit Gutem.
 Drittletzter            Matthäus 5,9
 Sonntag                 Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes
 des Kirchenjahres       Kinder heißen.
 Vorletzter              2. Korinther 5,10a
 Sonntag                 Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl
 des Kirchenjahres       Christi.
 Letzter Sonntag    Lukas 12,35
 des Kirchenjahres  Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter
 (Ewigkeitssonntag) brennen.
 Erster Sonntag          Sacharja 9,9b
 im Advent               Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein
                         Helfer.

                                                                            475
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VERKÜNDIGUNG                                                          Gemeindebrief

Unser Glaubensbekenntnis

Ich glaube…
Alle Glaubensbekenntnisse beginnen        ist des Glaubens Weg und Richtung.
mit dem lateinischen Wort „Credo“, zu     Glauben heißt, Vertrauen aufbauen in
deutsch: „Ich glaube …“ und treffen so    Gottes mächtige, zarte und liebende
eine bezeichnende, folgenträchtige        Lebensmacht. Glaube allein gibt die
Wortwahl: „Es ist aber der Glaube eine    Stärke, mit Unsicherheiten, Gefähr-
feste Zuversicht auf das, was man         dungen und Risiken zu leben und sie zu
hofft, und ein Nichtzweifeln an dem,      ertragen. Dies bedeutet für Luther,
was man nicht sieht“, schreibt der        dass der glaubende Mensch ständig in
Verfasser des Hebräerbriefes (11,1).      der Bewegung bleibt: Man muss also
Glauben heißt, sich auf einen Prozess     „immer fortschreiten, und wer meint,
einlassen, sich der Ungewissheit und      er habe es ergriffen, weiß nicht, dass er
der Macht des Zweifels aussetzen auf      erst beginnt.“
Hoffnung hin. Glaube lässt sich nicht     Im Großen Katechismus schrieb Luther
sichern durch Beweise oder vorgebliche    deswegen kurz und prägnant, dass
Fakten. Er stellt mitten hinein ins       Gott und Glaube füreinander bestimmt
zerbrechliche Leben und ist doch ganz     sind: „Denn die zwei gehören zuhaufe,
anderes als ein ungefähres „Meinen“       Glaube und Gott. Worauf du nun dein
im Sinne des unverbindlichen „Viel-       Herz hängest und verlässest, das ist
leicht“.                                  eigentlich dein Gott.“ Im Glauben
„Ich setzte den Fuß in die Luft und sie   bewahrheitet Gott sein Gott- und sein
trug“, heißt es in einem Gedicht von      Gutsein. Dort, und eben nur dort, will
Hilde Domin aus dem Jahr 1959 und         er handeln an uns und mit uns und
ihre Worte können als Umschreibung        bleibt mit uns unterwegs – dies darf
dienen, was „glauben“ meint: Ein          man, kann man nur glauben. Und
Wagnis eingehen, Vertrauen in die         daraus leben und sich dazu bekennen.
Zukunft und in das Leben aufbauen                                       Uwe Rieske
gegen alles, was dagegen spricht, das
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                                               GEMEINDEGRUPPEN
Unsere Frauenkreise
 Programm im November

 Mittwoch,     17:00   ‚Gespräch am Abend‘
                Uhr
                       „Märchen und Sagenhaftes aus aller Welt“
                       Davon erzählt Elke Harre.

 Mittwoch,     19:30   ‚Frauen miteinander unterwegs‘
                Uhr
                       „Von Müttern und prägenden Frauen“

  Dienstag,    20:00   ‚Tee nach 8‘
                Uhr
                       Dönnekes von der Waterkant – von Ostfriesland bis
                       Hamburg mit Hajo Lübben

 Mittwoch,     17:00   ‚Gespräch am Abend‘ - ‚Zeit für uns‘
                Uhr
                       Gemeinsamer Besuch des Gottesdienstes am Buß- und
                       Bettag

 Donnerstag,   20:00   ‚Get2gether ‘
                Uhr
                       Gemütliches Beisammensein

 Mittwoch,     19:30   ‚Frauen miteinander unterwegs‘
                Uhr
                       Israel 2019, Teil II –- Simone Detering berichtet.

Der Kreis ‚Frauenhilfe am Donnerstagnachmittag‘ trifft sich nach Absprache.

                                                                            477
Musik Trösterin in Corona-Zeiten - Gemeindebrief - Luth. Kirchengemeinde Obernbeck
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GEMEINDEGRUPPEN                                      Gemeindebrief

             GMK - Guten-Morgen-Kaffee
          Immer montags von 9:00 bis 11:00 Uhr
                   im Gemeindehaus
            an der Christuskirche Obernbeck
         Themen und Gäste im November 2020

            2. November 2020
            Pfarrer Pollmeier
            Die Bedeutung von ‚Allerheiligen‘ und ‚Allerseelen‘
            9. November 2020
            Ein Vertreter der Sonnenapotheke
            kommt zu uns.
            16. November 2020
            Herr Martino
            Der Weiße Ring stellt sich vor.
            23. November 2020
            Der geplante Referent hat leider kurzfristig abgesagt.
            Das Ersatzprogramm stand bei Drucklegung
            des Gemeindebriefes noch nicht fest.
            30. November 2020
            Pfarrer Rolf Bürgers
            Das neue Kirchenjahr und Neues aus der Gemeinde

           Wegen der Corona-Virus-Pandemie muss auf das
           gewohnte Frühstücksbuffet verzichtet werden,
           weil dabei eine verantwortungsbewusste
           Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln
           nicht möglich wäre.
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                                               GEMEINDEGRUPPEN

               Übungsstunden der Chöre
                  im Gemeindehaus Obernbeck

Montag
                  15:45 – 16:30 Uhr     Blockflöten - Anfänger
                  18:15 – 19:15 Uhr     Blockflötenensemble
                  19:15 – 20:00 Uhr     Jugendchor II (14 - 17 Jahre),
                  bis 21:00 Uhr         anschließend Kantorei
                  20:00 – 21:45 Uhr     Kantorei

Dienstag

                  18:00 – 19:30 Uhr     Gitarrenspielkreis*

Mittwoch
                 15:00 – 15:30 Uhr      Spatzenchor     (4 - 6 Jahre)
                 15:30 – 16:15 Uhr      Kinderchor      (7 - 10 Jahre)
                 16:15 – 17:00 Uhr      Jugendchor I    (11 - 13 Jahre)
                 18:00 – 19:30 Uhr      Gitarrenspielkreis*

Donnerstag
                  19:30 – 21:30 Uhr     Posaunenchor (PoCo)

* Einen Gitarren-Starterkreis wird es erst wieder nach der Corona-Pandemie
  geben. Der genaue Zeitpunkt ist derzeit noch ungewiss, er wird rechtzeitig
  bekanntgegeben.

                                                                          479
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KINDER UND JUGEND                                             Gemeindebrief

Kleinkindergruppen im Gemeindehaus

MONTAG – MITTWOCH – DONNERSTAG

Kirchenknirpse               Leitung             Kontakt
08:45 – 11:45 Uhr            Andrea Leding
für Kinder 1 bis 3 Jahren    Heike Feichtinger   Tel.: 0151 201 881 72
                             Katrin Deters

Wir freuen uns, dass die Arbeit der Spielgruppe ab dem 27. Oktober 2020
unter der Leitung von Ann Christin Lachmuth weitergeht.

DIENSTAG
Spielgruppe Eltern-Kind      Leitung             Kontakt
10:00 – 11:30 Uhr            Ann Christin        Tel.: 0171 2 98 37 35
für Kinder bis zu 3 Jahren   Lachmuth
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                   KINDER UND JUGEND
          Kinderseite

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KINDER UND JUGEND                                                Gemeindebrief

Heiter
 Vom und
       Volkbesinnlich
            fürs Volk
 „Ach, ich bin nicht zur Wahl gegangen. Die Politiker da oben halten doch
 sowieso ihre Versprechen nicht und machen, was sie wollen!", platzt es
 impulsiv aus der jungen Frau heraus, als ich mit ihr über die letzte Wahl
 in ins Gespräch komme.
 Was für ein Verdruss über „die da oben“! Ich bin erschrocken.
 Freie, geheime Wahlen sind doch ein kostbares Gut unserer Demokratie!
 Sie wurden von Generationen vor uns mühsam gegen viele Widerstände
 erkämpft. Wir alle tragen die Verantwortung für den Erhalt dieser Kost-
 barkeit.
 Ich versuche, der jungen Frau die vielen Erleichterungen in ihrem eige-
 nen Leben vor Augen zu malen. Haben nicht „die da oben“ für ihre relativ
 guten Rahmenbedingungen gesorgt? Dass sie als junge alleinerziehende
 Mutter Wohngeld bekommt, die Kinder tagsüber betreut werden?
 Dahinter stecken kluge politische Entscheidungen von „denen da oben“.
 Gott sei Dank!                                    Neukirchener Kalender
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Das Presbyterium informiert
               Presbyteriumssitzung
               Das Presbyterium trifft sich am Dienstag, dem 10. November 2020,
               wie gewohnt um 18:30 Uhr im Gemeindehaus zu seiner Sitzung.

Aktuelles zur Corona-Krise
Gottesdienste in geschlossenen Räumen
Bei Gottesdiensten in geschlossenen Räumen sind die nachstehend
genannten Hygiene- und Abstandsregelungen zu beachten:

•     Beim Kommen und Gehen muss ein Mund-Nase-Schutz getragen werden.
      Während des Gottesdienstes kann er abgenommen werden.
•     Es stehen in der Kirche maximal 70 Einzelsitzplätze zur Verfügung.
•     Für die Rückverfolgbarkeit im Falle einer evtl. Infektion sind
      - zugewiesene Plätze einzunehmen und
      - Name und Anschrift anzugeben.
•     Besondere liturgische Abläufe, z.B. Abendmahl, sind in der bekannten Form
      zurzeit noch nicht wieder möglich.
•     Gemeindegesang ist unter bestimmten
      Voraussetzungen möglich.
•     Die Beteiligung kleiner Bläser- und
      Chorensembles ist möglich, wenn ein
      Mindestabstand von zwei Metern
      eingehalten wird.
•     Der ‚Stehkaffee‘ am Ende des
      Gottesdienstes wird zurzeit nicht
      angeboten.
Freiluft-Gottesdienste
•     Die Sitzplätze können frei gewählt werden.
•     Gemeindegesang ist bei Einhaltung eines
      Mindestabstandes von zwei Metern
      möglich.

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Weitere Regelungen zur Corona-Krise
•   Veranstaltungen und Gruppentreffen in
    geschlossenen Räumen sind unter Beachtung
    der Hygieneregeln wieder möglich. Der jeweils
    genutzte Veranstaltungsraum muss so groß
    sein, dass für alle teilnehmenden Personen die
    Einhaltung der geltenden Abstandsregelungen
    gewährleistet werden kann.
•   Die Gruppenleitungen stellen sicher, dass für jede Veranstaltung eine
    Anwesenheitsliste geführt wird, um im Ernstfall die Infektionswege
    nachverfolgen zu können. Bei größeren Gruppen, z.B. beim Guten-Morgen-
    Kaffee, sind die Listen tischweise zu führen.
•   Wegen der erhöhten Infektionsgefahr beim Singen gilt für die Probenarbeit
    der musikalischen Gruppen ein Sicherheitsabstand von zwei Metern zwischen
    den Sänger*innen.
•   Bei allen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen ist auf regelmäßige
    Pausen zur ausreichenden Durchlüftung der Räume zu achten.
•   Das Gemeindebüro ist auch weiterhin für den Publikumsverkehr geschlossen.
    Nutzen Sie bitte Telefon und Internet.
•   Besuche bei Geburtstagen oder Jubiläen werden unter Einhaltung der Corona-
    Schutzregeln durchgeführt.
•   Bei Beerdigungen gibt es eine Trauerfeier für eine kleine Trauergruppe bei
    Einhaltung der Hygienevorschriften und der Mindestabstände.
    Beerdigungskaffeetrinken im Gemeindehaus können zurzeit nur
    eingeschränkt stattfinden. Die konkrete Durchführung wird im Einzelfall nach
    Hygienekonzept festgelegt.
•   Konfirmandenunterricht findet wie gewohnt statt.
•   Die Pfarrer sind telefonisch oder über Internet zu erreichen.
•   Die Kirche ist täglich geöffnet.

Achtung!
Die in diesem Gemeindebrief abgedruckten Informationen geben den
Stand von Anfang Oktober wieder. Da wir uns nach wie vor in einer
Pandemiesituation befinden, können sich jederzeit kurzfristige
Änderungen ergeben.
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                                                 AUS DER GEMEINDE
Achten Sie deshalb auf die aktuellen Meldungen in Rundfunk, Fernsehen,
in der Tagespresse und auf der Internetseite unserer Kirchengemeinde
unter www.kirchengemeinde-obernbeck.de.

Folgende Spenden haben wir im September erhalten
Brot für die Welt              8,94 € + 8,41 €
Friedhofskapelle               50 €
Jugendchöre                    50 €
Kirchenbeleuchtung             20 €
Konfirmationsgabe              445 €
Löhner Mittagstisch            50 €

Ute Holtmeier geht in den Ruhestand
Ute Holtmeier haben viele Menschen noch im alten
Schmalenbachhaus in der Wilhelmstraße kennengelernt,
dort arbeitete sie seit 2005 zusammen mit Heike Lucht-
meier und als deren Elternzeitvertretung als Haus-
meisterin.
Nach der Schließung des Hauses wechselte sie im Februar
2008 in das Gemeindehaus an der Christuskirche, wo sie
hauptamtlich und ehrenamtlich auf vielfältige Weise tätig
war. So sorgte sie für die Verteilung der Gemeindebriefe,
half bei Beerdigungs-Kaffeetrinken und hatte immer ein offenes Ohr für die Belan-
ge der Gruppen im Haus. Zusammen mit unserem Kirchmeister Friedel Röttger
gelang es ihr, das Gemeindehaus zu einem gastfreundlichen Ort werden zu lassen,
an dem sich alle wohlfühlten. Auch die Mitarbeiterinnen des Kirchenkreises wuss-
ten sich bei ihren großen Tagungen in unserem Gemeindehaus immer gut auf-
gehoben, was durchaus ihr Verdienst war.
Wir sagen Frau Holtmeier herzlichen Dank für ihr Engagement über die vielen
Jahre und wünschen ihr vor allem Gesundheit und zusammen mit ihrem Mann eine
schöne Zeit des Ruhestandes.
Darüber hinaus freuen wir uns natürlich, wenn ihr noch Zeit bleibt, sich weiterhin
ehrenamtlich in ihrem Kreis und in der Gemeinde zu engagieren.
Für das Presbyterium
Pfarrer Rolf Bürgers, Vorsitzender
                                                                           485
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AUS DER GEMEINDE                                                    Gemeindebrief

Nachfolge im Hausmeisterdienst
Paula J. Stamp leitet seit 2002 erfolgreich ihre eigene
Firma ‚Das-Clean-Team‘. In der Vertretungszeit während
Frau Holtmeiers Erkrankung haben wir sie kennen und ihre
Arbeit schätzen gelernt. Als sie vom geplanten Ruhestand
von Frau Holtmeier erfuhr, bewarb sie sich auf die Stelle
als Hausmeisterin in unserer Kirchengemeinde.
Frau Stamp hat die britische und die deutsche Staats-
bürgerschaft und ist Mitglied der anglikanischen Kirche
(Church of England), mit der wir in einer Kirchengemein-
schaft stehen.
Wir freuen uns, sie bei uns als neue Mitarbeiterin begrüßen zu dürfen und
wünschen ihr einen guten Start in unserer Gemeinde.
Für das Presbyterium
Pfarrer Rolf Bürgers, Vorsitzender

                   Denn wir haben hier keine bleibende Stadt,
                          sondern die zukünftige suchen wir.
                                              Hebräer 13, 14

Am 13.09.2020 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit
Ulrike Busse.
Frau Busse war von 1999 bis zu ihrem Renteneintritt im
Januar 2020 in unserem Kindergarten Regenbogenhaus in
Löhne als Hauswirtschaftskraft beschäftigt. 21 Jahre lang
hat sie die Kinder täglich kompetent und liebevoll versorgt. Wir erinnern uns an
sie als einen freundlich zugewandten warmherzigen Menschen und eine zuverläs-
sige und beliebte Mitarbeiterin. Wir haben ihr bei der Verabschiedung einen schö-
nen Ruhestand zusammen mit ihrem Mann gewünscht. So sollte es nicht sein.
Wir trauern um sie und wissen sie in der Hand Gottes aufgehoben.
Unser Mitgefühl gilt ihrer großen Familie.
Für das Presbyterium der
Ev.-Luth. Kirchengemeinde Obernbeck
Pfarrer Rolf Bürgers, Vorsitzender
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                                               AUS DER GEMEINDE
Nachrichten und Termine
Ökumenischer Martinsumzug
Wegen der coronabedingten Einschränkungen wird der traditionelle
Martinsumzug, den die Kath. Kirchengemeinde St. Laurentius und
die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Obernbeck gemeinsam feiern, in
diesem Jahr einen anderen Ablauf haben als bisher.
Alle Teilnehmer*innen treffen sich am Freitag, dem 13. November
2020, um 16:30 Uhr auf dem Gelände des Trimmplatzes hinter der
Grundschule Obernbeck (siehe auch Seite 494).
Aktuelle Ausstellung in der Galerie an der Christuskirche
Seit dem 31. Oktober zeigt der Briefmarken- und Münzen-Sammler-
Verein Löhne und Umgebung e.V. unter dem Titel „Ein Blick auf
Obernbeck“ Ansichtskarten und Fotos von unserem Heimatort im
Foyer unserer Christuskirche. Die Ausstellung ist noch bis zum
18. November 2020 zu sehen.
Gedenkgottesdienste am Ewigkeitssonntag
Das Gedenken an die Verstorbenen des letzten Kirchenjahres mit
Verlesung ihrer Namen am Ewigkeitssonntag wird in diesem Jahr in
zwei Gottesdiensten begangen, und zwar am Sonntag, dem
22. November 2020, um 10:00 Uhr und um 17:00 Uhr.
Die Angehörigen erhalten jeweils eine schriftliche Einladung.
Adventskonzert und Adventstreff 2020
Wie viele andere Veranstaltungen in diesem Jahr können auch das
Adventskonzert der Kantorei am 1. Advent sowie der traditionelle
Adventstreff am 2. Advent nicht in der gewohnten Form statt-
finden. Die Kirchengemeinde hat jedoch gemeinsam mit dem Ver-
einsring Obernbeck ein Konzept erarbeitet, wie beide Veranstal-
tungen kombiniert in reduzierter Form unter Einhaltung der Corona-
Einschränkungen dennoch durchgeführt werden können.
Nähere Informationen dazu finden Sie ab Seite 489.
Frauenfrühstück
Dass traditionell im November stattfindende Frauenfrühstück muss
infolge der Corona-Pandemie leider entfallen.
                                                                     487
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AUS DER GEMEINDE                                                         Gemeindebrief

                Spangenberg-Kleidersammlung
                Die übliche Herbstsammlung der Deutschen Kleiderstiftung findet in
                diesem Jahr nicht statt. Wir bitten, stattdessen die öffentlich zu-
                gänglichen Kleidercontainer zu nutzen.
                Kita-Anmeldungen einmal anders
                Die Anmeldezeiten in unseren Kitas ‚Himmelsstürmer‘, ‚Arche‘ und
                ‚Regenbogenhaus‘ für das Kindergartenjahr 2021/2022 sind bis zum
                21. November 2020 verlängert worden. Bei Interesse melden Sie
                sich bitte per Telefon in der jeweiligen Kita, um einen Termin für die
                Anmeldung oder einen Rundgang durch die Einrichtung zu verein-
                baren. Nähere Infos zu den Kitas finden Sie im Internet.
                Diakonie-Adventssammlung 2020
                Die diesjährige Diakonie-Adventssammlung steht unter dem Leit-
                wort ‚DU FÜR DEN NÄCHSTEN‘ und ist für die Zeit vom
                21. November bis zum 12. Dezember 2020 terminiert.
                Infolge der Corona-Krise wird sie – wie schon die Sommersamm-
                lung – nicht als Haustürsammlung stattfinden.
                Bitte verwenden Sie für Ihre Spende den eingehefteten Über-
                weisungsträger zu.
                Neue Gemeindebriefe
Gemeindebrief
 Dezember       Ab Mittwoch, dem 25. November 2020, 15:00 Uhr können die
   2020         Rüstfrauen und -männer die neuen Gemeindebriefe im Gemeinde-
                haus abholen.
                Taufelternabend
                Tauftermine und die Termine der Taufgespräche stimmen Sie bitte
                unmittelbar mit den Pfarrern ab.
                Töpferkreis
                Die für die nächste Zeit geplanten Treffen des Töpferkreises im
                Gemeindehaus finden coronabedingt nicht statt.
                Wir geben rechtzeitig Bescheid, wenn es wieder losgeht.
                                                   Sonja Gerkensmeier und Ruth Blümel
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Obernbecker Corona-Advent! – Wir feiern… mit SICHERHEIT!
Heiligabend in voller Kirche „O du           Die Planung begann im Sommer
fröhliche“ singen, am 2. Advent in       An einem der heißesten Tage im Au-
kuscheliger Gemeinschaft Obernbecker     gust traf sich eine erste kleine Gruppe,
treffen, am 1. Advent mit großem Chor    um heraus zu finden, wie man den
und Orchester in vollbesetzter Kirche    Widerspruch lösen kann, auf der einen
ein Konzert hören – im Jahr 2020         Seite alle erforderlichen Sicherheits-
undenkbar, unter Corona-Bedingungen      bedingungen einzuhalten und auf der
nicht machbar. Punkt.                    anderen Seite Veranstaltungen, Got-
Und doch: Wir haben Ostern gespürt,      tesdienste und gemeinschaftliches
was es bedeutet, den höchsten Feier-     Zusammentreffen in der Weihnachts-
tag der Christen allein, nur vor dem     zeit mit ihren bei uns tief verankerten
Fernseher, erleben zu müssen. Wir        Sehnsüchten dennoch zu ermöglichen.
haben erlebt, was es bedeutet, wenn      Mit Weihnachten und Advent verbin-
man sich nicht mehr in seinen lieb       den wir das Singen und Hören der
gewordenen Chor- und Vereinsgemein-      traditionellen Musik sowie das Erleben
schaften treffen und austauschen         von Gemeinschaft mit anderen.
kann. Wir haben empfunden, wie           Allen war klar, es muss etwas Neues,
wohltuend es war, das erste Mal wieder   ganz Anderes entwickelt werden, um
draußen im Ulenburger Wald mit           diesen scheinbar widersprüchlichen
anderen zusammen singen zu dürfen.       Bedürfnissen gerecht zu werden.
Vieles ist inzwischen wieder möglich,    Nach vielen Gesprächen, virtueller
aber eingeschränkt.                      Fortbildung, dem Studium von Verord-
Ja, wir nehmen diese Einschränkungen     nungen und Hygienekonzepten traf
in Kauf, weil wir einerseits wieder      man sich in Arbeitsgruppen, im Presby-
Schritt für Schritt in die Normalität    terium, in Vorständen von Vereinsring,
zurück wollen. Aber weil wir anderer-    Chören und Gemeindegruppen, um
seits auch wissen: Jeder einzelne von    verschieden Szenarien zu entwickeln
uns muss persönlich alles dafür tun,     und vorzudenken. Wenn Sie nun
dass sich andere nicht mit dem Corona-   Anfang November von unseren Ideen
Virus anstecken, deshalb ist von jedem   für den 1. Advent lesen, stammen die
Einzelnen Achtsamkeit, Geduld und        Informationen noch aus September. Zu
Disziplin gefragt. Dann sind wir durch   diesem Zeitpunkt wurde klar, dass wir
das eigene, gute Beispiel auch selbst    in Obernbeck gemeinschaftlich etwas
geschützt.                               veranstalten wollen. Der Rahmen, den
                                                                           489
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wir im Folgenden vorstellen, hatte         •   Alle Gäste, ob Konzert- oder freie
zunächst noch Konzept-Charakter.               Besucher*innen, werden während
Gespräche mit dem Ordnungsamt                  der Pausen draußen zum Hören
waren notwendig, und zukünftige                und Singen von Adventsliedern mit
Anpassungen bzw. Änderungen sind               Bläsermusik eingeladen. Wie beim
immer von der jeweiligen Pandemielage          Adventstreff wird es auf dem
abhängig.                                      Kirchengelände auch wieder Stände
Zunächst haben wir uns überlegt, wie           und Verzehrbereiche geben, in
wir die großen Stärken, die wir übli-          denen man sich bei Essen und
cherweise an den ersten Adventssonn-           Getränken stärken kann.
tagen an der Obernbecker Kirche            •   Ein Einbahnstraßensystem sowie
kennen (Adventskonzert, Advents-               Abstands- und Hygieneregeln und
treff), nutzen und kombinieren kön-            Anmeldungen mit entsprechenden
nen. So entstand die Idee, anstatt des         Zugangsbeschränkungen werden
sonst üblichen einen großen Konzertes          im Einklang mit den zu diesem
mehrere kleinere Konzerte über zwei            Zeitpunkt geltenden Bestimmun-
Tage verteilt zu veranstalten. Wir             gen festgelegt, mit dem Ord-
haben ja viele musikalische Gruppen,           nungsamt abgestimmt und in der
die gerne mitwirken wollen.                    Presse rechtzeitig bekannt gege-
      Kombination von Konzert                  ben.
         und Adventstreff
                                           Wegen der begrenzten Besucherzahl,
Bei den Konfirmationen im September
                                           die auf dem Kirchengelände zugelassen
haben wir gelernt, dass kleinere, musi-
                                           sind, empfehlen wir allen Interessier-
kalische Gruppen mit den erforderli-
                                           ten, sich rechtzeitig anzumelden.
chen Abständen auf der Empore gut
zum Klingen zu bringen sind. Das auf
                                           Die genauen Modalitäten für den
dieser Grundlage entwickelte Konzept,
                                           Vorverkauf von Konzertkarten und die
wir nennen es Wandelkonzert, sieht so
                                           Anmeldungen zum freien Besuch des
aus:
                                           Kirchengeländes erfahren Sie zu gege-
• Die Chöre unserer Gemeinde ge-
                                           bener Zeit rechtzeitig über die Inter-
    stalten das Programm in kleinen
                                           netseite der Gemeinde, über Aushänge
    musikalischen Einheiten, mit ausrei-
                                           in den Schaukästen sowie über die
    chenden Pausenzeiten zum Lüften
                                           örtliche Presse.
    des Kirchraumes.
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                                                          AUS DER GEMEINDE

Die Grafik oben gibt einen Überblick über das Kirchengelände und vermittelt einen Eindruck von der
Konzeptidee.
Gelb gekennzeichnet sind die angedachten Stände, im blau gekennzeichneten Bereich sollen über-
dachte Sitzgelegenheiten eingerichtet werden.

In Obernbeck sind wir in der einmaligen und damit glücklichen Lage, dass wir um
unsere Christuskirche herum ein großzügiges und abgeschlossenes Gelände
haben, auf dem es möglich ist, auch bei größeren Veranstaltungen oder Aktivitä-
ten, die draußen stattfinden, den Abstandsregeln gerecht zu werden.
Dieses Geschenk wollen wir nutzen, um Advent- und Weihnachten für viele erleb-
bar zu machen.
Näheres dazu, wie wir in diesem Jahr Weihnachten feiern wollen, erfahren Sie im
Dezember-Gemeindebrief.
                                                                Cord Niermann

                                                                                           491
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AUS DER GEMEINDE                                                        Gemeindebrief

                   KLINGENDer ADVENTs TRAUM
                      Ein Wochenende voller Musik
Tatsächlich! In diesem Jahr bin ich schon 25 Jahre in Obernbeck.
Aus diesem Anlass hatte ich ein ganz besonderes Konzert zum ersten Advent geplant:
alle singenden Chöre wollten gemeinsam mit dem Posaunenchor, dem Blockflötenen-
semble und Streichern die Kirche zum Klingen bringen.
       Corona lehrt uns flexibel zu sein. So haben wir aus der „Not eine Tugend“
          gemacht und uns eine ganz neue Konzertform ausgedacht:
                      ein WANDELKONZERT. Was ist darunter zu verstehen?
           Statt eines großen Konzertes mit 6 musikalischen Gruppen gibt es 6 halb-
        stündige Adventsmusiken jeweils von einem Chor oder Ensemble gestaltet
mit einer anschließenden genau so langen Lüftungspause.
Um dabei alle Hygiene-Vorschriften und Abstandsregeln einhalten zu können, sind am
Samstag, dem 28. November, und am Sonntag, dem 29. November, zwischen 15
und 18 Uhr jeweils drei Konzerteinheiten in unserer Christuskirche geplant.
So wird die Vielfalt der musikalisch Aktiven in Obernbeck auf besondere Weise erfahr-
bar: Die Kantorei, die Spatzen-, Kinder- und Jugendchöre, der Posaunenchor, das
Blockflötenensemble und ein Streichquartett haben jeweils ein buntes, weihnacht-
liches Programm für Sie einstudiert und freuen sich darauf, Sie auf die Advents- und
Weihnachtszeit einzustimmen.
Die Mitwirkenden werden dabei auf den drei Emporen positioniert sein, so dass die
Zuhörer von Klang umgeben sind. Diese Aufstellung hat schon bei den Konfirmationen
Anfang September tief beeindruckt und eine begeisterte Resonanz hervorgerufen.
Dank der neuen filmtechnischen Möglichkeiten in unserer Kirche wird das Publikum
die ausführenden Gruppen sogar nicht nur hören, sondern per Video-Übertragung im
Altarraum sehen können.
In den Pausen haben die Konzertbesucher draußen die Gelegenheit, selbst vertraute
und liebgewonnene Advents- und Weihnachtslieder zu singen und sich an den
Catering-Ständen zu stärken, bevor sie eingeladen sind, ein weiteres „Minikonzert“ zu
besuchen.
Verlassen Sie sich darauf: es wird für jeden Geschmack etwas dabei sein.
Und zwar für nur 5 € pro Platzreservierung und Konzert!
Lassen Sie uns gemeinsam ADVENT feiern – trotz Corona!
                                                            Ihre Kantorin Elvira Haake
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                    KLINGENDer ADVENTs TRAUM

SAMSTAG, 28.11.2020                                 SONNTAG, 29.11.2020

Kantorei                        15:00 – 15:30 Uhr   Streichquartett

Weihnachtliches von                                 Weihnachtslieder
Schütz, Bach, Telemann,                             aus aller Welt
Rutter und aus Südamerika              Flöten
                                       Geigen

                                                    Spatzen-, Kinder- und
Posaunenchor                    16:15 – 16:45 Uhr
                                                    Jugendchor

Adventslieder in      Gemeinsam                     Weihnachtshits der
neuem Gewand            singen                      letzten Jahrzehnte
                                                                         Reden
                                                                          und
Blockflötenensemble             17:30 – 18:00 Uhr   Kantorei             Hören

Festliches aus diversen                             Weihnachtliches von Schütz,
Epochen                           Essen             Bach, Telemann, Rutter
                                                    und aus Südamerika
                                   und
                                 Trinken

         Kinder-               Eintritt: 5 € pro Konzert
        stimmen                   (nummerierte Plätze)            Trompeten
                          Vorverkauf ab 12. November 2020            und
                           Kartentelefon 0151 210 452 65           Posaunen
                             (erreichbar ab 13. November)

                                                                          493
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  Ökumenische St. Martins-Feier mit Laternenumzug

Herzliche Einladung
an alle Kinder, Eltern und Großeltern
zur gemeinsamen Martinsfeier
der katholischen Kirchengemeinde St. Laurentius und
der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Obernbeck
Wann?         Freitag, den 13. November 2020, um 16:30 Uhr
Wo?           Trimmpark hinter der Grundschule Obernbeck
              (Bitte den Trimmpark nur über den Weg an der Sporthalle betreten)

                                       Corona-Besonderheiten:
                                       Wir bitten um Anmeldung unter:
                                       leitungsteam@kolping-werreweser.de

                                       Während des Laternenumzuges muss ein
                                       Mund-Nasenschutz getragen werden.
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Schon 25 Jahre...
In diesem Jahr begeht unsere Kirchenmusikerin Elvira Haake ihr 25jähriges
Dienstjubiläum: Seit dem 1. August 1995 ist sie offiziell in Obernbeck für
die Kirchenmusik zuständig und hat in dieser Zeit viele Menschen musika-
lisch begleitet oder überhaupt erst mit Musik in Kontakt gebracht. Zu die-
sem besonderen Anlass hat die Gemeindebriefredaktion ein Interview mit
ihr geführt und sie zu ihrer Zeit in Obernbeck befragt:
Redaktion:
Obernbeck ist nicht Deine erste Stelle.
Wo hast Du vorher Kirchenmusik
gemacht?
Elvira Haake:
Ich war vorher im Kirchenkreis Vlotho
tätig. Dort habe ich an verschiedenen
Grundschulen Musik-AGs angeboten,
einen überregionalen Kammerchor
geleitet und in den beiden Nachbarge-
meinden Valdorf und Wehrendorf
Orgel gespielt, die jeweiligen Chöre                              Foto: Sibylle Klaß
und einen Kinderchor geleitet.
Redaktion:                                Elvira Haake:
Was hat Dich dazu motiviert, Dich in      Mein erster Kontakt nach Obernbeck
Obernbeck zu bewerben?                    war der Mitternachtsgottesdienst an
Elvira Haake:                             Heiligabend. Die tolle Atmosphäre, der
Ich habe mich gar nicht beworben, ich     ansprechende Gottesdienst und die
bin nach Obernbeck „berufen“ worden.      schöne Kirche haben mir sehr gefallen
Als die Kirchenmusikerstelle in Obern-    und mich buchstäblich „geholt”. Schon
beck frei geworden war, wurde ich         bevor meine Dienstzeit im August
angesprochen, ob ich mir vorstellen       offiziell begann, war ich im Kindergar-
könnte, diese Stelle zu übernehmen.       ten Regenbogenhaus mit allen Kindern
                                          in der musikalischen Früherziehung
Redaktion:
                                          tätig, um die Gemeinde dadurch ken-
Was war Dein erster Eindruck von
                                          nenzulernen und einen Grundstein für
Deiner neuen Gemeinde?
                                          die Kinderchorarbeit zu legen.

                                                                            495
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Redaktion:                                 Elvira Haake:
Die Kinder- und Jugendchorarbeit liegen    Mit den Kindergartenkindern singe ich
Dir offensichtlich sehr am Herzen. Was     zu besonderen Gelegenheiten, im
begeistert Dich so an der Arbeit mit       Frühling, im Herbst, zu Weihnachten
Kindern und Jugendlichen?                  oder wenn wir gemeinsam Gottes-
Elvira Haake:                              dienste vorbereiten.
Kinder müssen singen dürfen! Als Kind      Redaktion:
habe ich selbst an Heiligabend in der      Seit zwei Jahren leitest Du auch den
Kirche singen dürfen, das hat mir sehr     Posaunenchor, obwohl Blechbläserei
viel bedeutet . Vier Wochen vor Weih-      nicht Dein musikalischer Schwerpunkt
nachten wurde angefangen zu üben,          ist. Hast Du die neue Aufgabe gern
leider gab es dort keine kontinuierliche   angenommen?
Kinderchorarbeit. Die habe ich als         Elvira Haake:
Sechzehnjährige dann in meiner Hei-        Ja! Da ich kein Blechblasinstrument
matgemeinde selbst aufgebaut. In           gelernt habe, hatten wir zunächst eine
Obernbeck habe ich in der ersten Probe     vierteljährige Probezeit miteinander
mit drei Kindern im Kinderchor ange-       vereinbart, um zu sehen, ob es für
fangen. Glücklicherweise wurden es         beide Seiten gewinnbringend ist. Ich
schnell mehr, so dass ich bald mit vier    habe mich sehr über die herzliche
Altersgruppen arbeiten konnte.             Aufnahme im Posaunenchor gefreut
Für mich ist es ein besonderes Erlebnis    und schätze die tolle Zusammenarbeit.
zu sehen, wie Kinder sich entwickeln,      Der Posaunenchor war das Mosaik-
wie sich ihre Persönlichkeit entfaltet,    steinchen, dass mir in meiner Arbeit
insbesondere auf der Bühne bei den         noch gefehlt hat! Und ich habe großen
Musicals. Es ist immer eine große          Respekt vor diesem großen ehrenamt-
Freude, wenn Kinder zum ersten Mal         lichen Engagement, dass der PoCo
den richtigen Ton treffen und dann         nicht nur jede Woche zur Probe
irgendwann eine ganze Melodie richtig      kommt, sondern seit Jahrzehnten auch
singen können. Ich möchte erreichen,       die Tradition des Geburtstagsblasens
dass junge Leute Singen attraktiv          jeden Sonntag aufrechterhält.
finden und möchte sie kontinuierlich
                                           Redaktion:
auf ihrem Weg bis in die Kantorei
                                           Deine musikalische Familie ist seit
begleiten.
                                           vielen Jahren immer mit im Einsatz,
Redaktion:                                 besonders Hildebrand, aber auch die
Singst Du noch regelmäßig mit den          Jungs, obwohl sie schon gar nicht mehr
Kindern in den Kindergärten?               in der Gegend wohnen. Wie motivierst
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Du Deine Familie zu so viel ehrenamtli-              Elvira Haake:
chem Einsatz?                                        Mich motiviert meine persönliche
Elvira Haake:                                        Erfahrung der Energie, die aus der
Die Kinder sind ja damit groß gewor-                 Musik erwächst. Die Erfahrung, die ich
den. Z.B. ist Heiligabend für sie ein Tag            schon als Kind zu Heiligabend gemacht
voller Musik. Eine Bescherung gibt es                habe. Diese Energie möchte ich für
bei uns aus Zeitgründen erst am                      möglichst viele Menschen erfahrbar
25. Dezember. Für uns alle ist die                   machen. Auf dem Weg dorthin gibt es
Gemeinde mit ihren Gruppen und den                   auch Steine und Hürden, aber der Weg
entstandenen Freundschaften Heimat                   lohnt sich!
geworden.                                            Redaktion:
Die größte Motivation zum Mitmachen                  Was war für Dich der bisherige Höhe-
ist für uns alle die Freude am gemein-               punkt Deines Wirkens in Obernbeck?
samen Musizieren.                                    Elvira Haake:
Redaktion:                                           Höhepunkte gibt es für mich so nicht,
Was motiviert Dich zu so viel Einsatz?               es sind Entwicklungen, die man ge-
Es gibt ja auch Kirchenmusiker, die sich             meinsam als Gruppe macht. Und auf
beruflich deutlich weniger engagieren.               dem Weg gibt es Meilensteine.

Bei der Probenarbeit zu dem Musical „Joseph und seine Brüder“, das im Jahr 2009 aufgeführt wurde.
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Da ist der erste richtige Ton, den ein
Kind trifft, die Persönlichkeitsentwick-
lung, das Erschließen neuer musikali-
scher Felder; wenn Jugendliche aus der
Jugendchorarbeit den Sprung in die
Kantorei machen; wenn Ehemalige
wieder auftauchen: Dann sehe ich,
meine Arbeit macht Sinn.
In der Kinder- und Jugendchorarbeit
waren die Musicals ein wichtiger Mei-
lenstein. Es fing an mit dem „Ratten-
                                           So, wie sie die Sänger*innen der Kantorei kennen:
fänger von Hameln“, dann das               mit dem ganzen Körper im Einsatz
orientalische Musical „Esther“ mit viel                             Foto: Sandra C. Siegemund
Tanz und prachtvoller Ausstattung, das
gespenstische „Schloss Eulenstein“ mit     sang“ von Mendelssohn, den eine
der Krachmacher-Maschine, „Motz &          große Gruppe von Jugendchorsän-
Arti“ zum Mozartjahr 2006 in der           ger*innen als nun neue Mitglieder der
Werretalhalle. Der Reigen der Stücke       Kantorei mit einstudiert und aufgeführt
ist noch sehr lang, lauter Kleinode in     hat.
der Erinnerung...                          Der „Paulus“ von Mendelssohn war
Für die Kantorei war ein Meilenstein       ebenfalls ein besonderes Erlebnis als
1997 das erste Konzert mit Orchester,      gemeinsames Projekt aller Löhner
die Spaur-Messe von Mozart, dann           Kantoreien.
2004 das erste Weihnachtsoratorium         Das Blockflötenensemble hat sich
in Obernbeck und auch das Weih-            prächtig entwickelt. Vor allem seitdem
nachtsoratorium für Kinder 2008, das       es einen Subbass und einen Großbass
sich einmal einem ganz anderen Publi-      in seiner Runde hat, was dem Ensemble
kum zugewendet hat und meinen              einen tollen, ganz neuen Sound ver-
musikpädagogischen Ansatz unter-           leiht. Ich bin sehr dankbar, dass sich
streicht. Mit der „Mass of the Children“   jede Woche über 20 begabte Flö-
von Rutter haben die Kinder- und           tist*innen bei uns in Obernbeck tref-
Jugendchöre 2007 erstmalig gemein-         fen! Eine gelungene Vernetzung war
sam mit der Kantorei gesungen und          letztes Jahr das Konzert „Holz trifft
zum ersten Mal die Erfahrung gemacht,      Blech“, das von dem Posaunenchor
wie es ist, mit einem großen Orchester     und dem Blockflötenensemble gemein-
zu singen. Und schließlich war es im       sam gestaltet wurde.
letzten Jahr der großartige „Lobge-
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In der Gemeinde ist das „after work                 an der Musik, am Singen und Spielen,
singing“ ein neues Projekt, das sehr                nahe zu bringen bzw. sie darin zu
gut angenommen wird und mir große                   unterstützen. Und zwar in Gottes-
Freude bereitet, weil es bei so vielen              diensten, Proben und Konzerten. Ich
Menschen die Freude am Singen ge-                   schaue auf die Menschen, die gerade in
weckt hat und eine Brücke zu den                    den Gruppen mit mir unterwegs sind
Gottesdiensten schlägt. Es singen                   und überlege, was für sie zu diesem
Leute mit, die sonst nicht in den Got-              Zeitpunkt interessant sein könnte und
tesdienst kommen würden. Es freut                   sie weiterbringen würde. Was ist eine
mich einfach immer, wenn Menschen                   realistische Herausforderung für den
im Gottesdienst oder auch in der Probe              nächsten Gottesdienst, das nächste
oder im Konzert mit „Leib und Seele“                Musical, das nächste Konzert. Ich sehe
singen oder spielen.                                in jeder Situation auf das, was zu tun
Redaktion:                                          ist. Wenn das Bestmögliche getan ist,
In etwa zehn Jahren kannst Du in Rente              kann ich das Gelingen letztendlich nur
gehen. Welche musikalischen Projekte                abgeben. Denn das ist auch von vielen
möchtest Du bis dahin noch verwirk-                 Faktoren abhängig, die ich nicht beein-
lichen?                                             flussen kann.
                                                                  Ich wünsche mir, dass
                                                                  ich gesund bleibe, damit
                                                                  ich die Kraft für die
                                                                  Arbeit und die Anpas-
                                                                  sungsfähigkeit an die
                                                                  jungen Menschen behal-
                                                                  te. Meine Hoffnung ist,
                                                                  dass wir vielleicht mal
                                                                  mit allen Löhner Kanto-
                                                                  reien     das    Brahms-
                                                                  Requiem singen können.
                                                                  Dieses Werk, das ich in
                                                                  meiner Jugend zum
Bei der Generalprobe zum Paulus-Oratorium im September 2017
                                                                  ersten Mal gesungen
Elvira Haake:                                       habe, hat mich auch dazu motiviert,
So denke und plane ich nicht. Jetzt Kirchenmusik zu studieren. Aber nicht
gerade zeigt uns Corona: Pläne sind zu meinem Abschied! Da hätte ich
Schall und Rauch. Mein Ziel ist es, so lieber einen „Lobgesang“.
vielen Menschen wie möglich Freude
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AUS DER GEMEINDE                                                     Gemeindebrief

Redaktion:                                Das „Einzelkämpferdasein“ ist manch-
Was gefällt Dir an Deinem Beruf am        mal nicht so ganz einfach. Als Kirchen-
meisten?                                  musikerin stehe ich immer allein einer
Elvira Haake:                             Gruppe gegenüber, habe vor Ort keine
Die Arbeit mit Menschen aller Genera-     Berufskollegen, mit denen ein fachli-
tionen. Und natürlich freue ich mich,     cher Austausch möglich wäre. Aber es
wenn die Proben und Gottesdienste         gibt hier in Obernbeck ein tolles Pres-
gut besucht sind.                         byterium, mit dem ich gemeinsam im
                                          Team Gemeinde gestalten und aufbau-
Redaktion:
                                          en kann. Ich sehe mit Sorge, dass
Was gefällt Dir am wenigsten?
                                          Kirche für die Mehrheit der Menschen
Elvira Haake:                             in Bedeutungslosigkeit versinkt. Ich
Die aktuelle Situation mit den Ab-        möchte durch Angebote Eltern und
standsregeln! Die Konfirmationen          Kinder erreichen und abholen. Und ich
unter Corona-Bedingungen waren            hoffe, dass alle Verantwortlichen in der
schon sehr besonders. Musik hat           Gemeinde gemeinsam eine Vision
plötzlich wieder einen ganz anderen       entwickeln und Wege finden, attrakti-
Wert, „Jauchzet dem Herrn alle Welt“      ve Angebote in die Tat umzusetzen.
oder „Gehet zu seinen Toren ein“
                                          Redaktion:
bekommt eine ganz neue Bedeutung
                                          Gibt es noch etwas, das Du schon
vor diesem Hintergrund. Ich hoffe, dass
                                          immer mal sagen wolltest?
das Singen im Gottesdienst bald wie-
der möglich ist und dass die Chöre        Elvira Haake:
wieder in vollständiger Besetzung im      Ich möchte DANKE sagen
Gottesdienst musizieren können; dass      • allen, die mich in den ersten Jahren
nächstes Jahr wieder Konzerte in voll-        mit den drei kleinen Kindern so zu-
besetzter Kirche möglich sind.                verlässig unterstützt haben; der
Der Abschied von Menschen fällt mir           Aufbau meiner Arbeit wäre sonst so
schwer, wenn sie durch Krankheit oder         nicht möglich gewesen
Tod nicht mehr dabei sein können.         • allen, die sich in den Gruppen ge-
Auch wenn die jungen Leute zum                traut haben oder immer noch trau-
Studium weggehen. Da ist ein wichti-          en, sich mit mir auf einen Weg der
ger Termin das „Revival“-Treffen, das         musikalischen und persönlichen
große Wiedersehenstreffen mit den             Entwicklung zu begeben und dabei
ehemaligen Jugendchorsänger*innen             neue Horizonte aufzutun
am Tag vor Heiligabend jedes Jahr.        • all denen, die ehrenamtlich hinter
                                              den Kulissen die Arbeit mit großem
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                                                              AUS DER GEMEINDE
  Engagement unterstützt haben und                    net sind. Ich sehe in ihnen ein anver-
  es noch immer tun                                   trautes Gut, dem ich Musik vermitteln
• und Hildebrand für seine große                      darf. Das ist manchmal eine schwere
  zeitliche und fachliche Unterstüt-                  Aufgabe, meistens aber wunderbar!
  zung!
Ich danke Gott für die vielen Men-                    Das Interview führte Sibylle Klaß.
schen, die mir in den 25 Jahren begeg-

Elvira Haake an ihrem Arbeitsplatz auf der Orgelempore in der Christuskirche Obernbeck –
                                                                                                    501Klaß
                                                                                           Foto: Sibylle
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AUS DER GEMEINDE                                                      Gemeindebrief

„Den Schlüssel gebe ich nicht ab!“
Ende September endete das Arbeits-         genommen habe, antwortete sie, dass
verhältnis zwischen Ute Holtmeier und      sei die Kirche, dort müsse durch jede
der Kirchengemeinde. Zum 1. Oktober        Bankreihe gegangen werden. Aber
ist sie in Rente gegangen. Am 4. Okto-     auch die Pflege der schwarzen Fliesen
ber des Jahres wurde sie im Rahmen         nach dem Umbau des Gemeindehauses
des Erntedankgottesdienstes verab-         sei sehr zeitaufwändig. Im Sommer
schiedet. Kurz vor Ende ihrer Dienstzeit   gehe es ja, aber bei Nässe oder Schnee
konnte ich mit Frau Holtmeier ein          sei das eine Herausforderung.
Gespräch führen über ihre Zeit als         Auf die Frage, was es für Highlights
Angestellte der Kirchengemeinde und        während ihrer Tätigkeit gegeben habe,
über ihre Gedanken und Pläne für den       woran sie sich gerne erinnere, fiel Frau
Ruhestand.                                 Holtmeier zunächst nichts ein. Zwar
Zwei Arbeitstage liegen noch vor ihr,      nannte sie die vielen Gespräche, die sie
dann noch ein letzter Urlaubstag. Und      geführt habe, als positive Erinnerun-
gut 12 Jahre liegen hinter ihr, in denen   gen, aber wirkliche Höhepunkte fielen
Ute Holtmeier für den haustechnischen      ihr erst im Laufe des weiteren Ge-
Dienst der Kirchengemeinde Obern-          sprächs ein. Da war die Jubiläums-
beck zuständig war. Seit Februar 2008      woche zum Kirchenjubiläum, in der
war ihr Arbeitsort das Gemeindehaus        jeden Tag eine Veranstaltung statt-
und die Kirche. Vorher war sie ab          fand. Und auch der Umbau des Ge-
August 2005 für das Schmalenbach-          meindehauses fiel in ihre Dienstzeit.
haus zuständig. Als das Gebäude            Das sei schon eine Herausforderung
aufgegeben wurde, sei sie gefragt          gewesen.
worden, ob sie sich vorstellen könne,      Ebenfalls als Herausforderung hat sie
‚nach oben‘ an die Kirche zu gehen, und    es empfunden, wenn sie in den ersten
da habe sie zugesagt.                      Jahren extra vom Schmalenbachhaus
Zu ihren Aufgaben gehörte es, die          zum Gemeindehaus fahren musste, um
Gebäude in Schuss zu halten, also zu       z.B. das E-Piano aufzustellen. Da habe
putzen, aufzuräumen und ggfs. techni-      sie manchmal gedacht, das hätte
sche Geräte bereitzustellen. Außerdem      derjenige ja auch grad selbst machen
sorgte sie dafür, dass die Kerzenstän-     können.
der auf dem Altar glänzten, und sie        Und auch wenn es jeweils traurige
kümmerte sich um die Reinigung des         Anlässe waren, so sei es doch schön
Abendmahlsgeschirrs. Auf die Frage,        gewesen, als während des Umbaus der
was denn die meiste Zeit in Anspruch       Kapelle die Beerdigungen aus der
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Kirche heraus stattfanden. Da habe sie Zum Abschluss möchte ich Ute Holt-
anders als in der Kapelle mitbekom- meier noch persönlich zu Wort kom-
men, wie die Bestatter das machen, men lassen:
was für Kränze kommen usw. Es sei
auch sehr geschmackvoll gemacht
worden. Ansonsten kenne sie den
Kirchenraum ja überwiegend von
fröhlichen Familiengottesdiensten,
Taufen oder Hochzeiten.
Eines ist für Ute Holtmeier klar:
Am Ende ihres letzten Arbeitstages
wird sie den Schlüssel für das
Gemeindehaus nicht abgeben.
Denn sie will weiterhin als ehren-
amtliche Mitarbeiterin aktiv sein.
Sie werde weiterhin die Gemeinde-
briefe zur Abholung für die Vertei-
ler und für den Versand vorberei-
ten. Auch ihren Kreis „Zeit für uns“
werde sie weiter machen. Bei
Events, wenn Kaffee gekocht
werden muss, wenn z.B. das Beer-
digungskaffeetrinken          wieder
angeboten werde, könne man sie
jederzeit fragen, wenn ‚Not am
Mann‘ ist. Sie könne dann ja sagen,
wenn es nicht passt. Beim Frauen- So kennen sie alle: Ute Holtmeier im Gemeindehaus in
                                     Aktion.                            Foto: Simone Detering
frühstück sei sie auch weiterhin
dabei.                                     „Ich gehe mit einem weinenden und
Unüberhörbar war jedoch, dass sie sich einem lachenden Auge. Weinend, weil
zunächst aber auf den gemeinsamen ich mich hier immer wohlgefühlt habe.
Urlaub mit ihrem Mann Ende Oktober Lachend, weil ich morgens nicht mehr
und ganz besonders auf das Enkelkind aufstehen muss, liegen bleiben darf.“
freut (welches bestimmt schon gebo- Wir wünschen Ute Holtmeier alles Gute
ren ist, wenn dieser Gemeindebrief und bedanken uns für die Zusammen-
verteilt wird).                            arbeit.
                                                                       Simone Detering
                                                                                     503
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