Mythos Gotthard im Alltagstest

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Mythos Gotthard im Alltagstest
Mythos Gotthard
                   im Alltagstest

Von Marion Sauter

Der Gotthard ist kein pittores­
                                    d        as Narrativ des Gotthard-Mythos
                                             wird nicht von der Passhöhe selbst,
                                             sondern von der eindrucksvollen
                                    Sage um den Bau der «Teufelsbrücke»,
                                    der Überwindung der schroffen Schöl-
                                    lenenschlucht zwischen Göschenen und
                                                                                                                                       Abb. 1:
                                                                                                                         Lehrgerüst der neuen
                                                                                                                        Teufelsbrücke. Im Hin-
                                                                                                                      tergrund die Konstrukti-
                                                                                                                       on von 1830. Die erste
                                                                                                                         Teufelsbrücke stürzte
                                                                                                                          1888 ein. Foto 1957.
ker Berggipfel, sondern lediglich   Andermatt, begründet.1 Seit 1950 erinnert
                                    ein plakatives Felswandgemälde des Ur-
ein unwirtlicher Einschnitt         ner Künstlers Heinrich Danioth alle Rei-                     Die Alpenquerungen – nicht nur der Gott-
zwischen dem Pizzo Lucendro         senden an den Teufelspakt. Aufgrund der                      hard – erschlossen die oberitalienischen
und dem Pizzo Centrale – ein        Topografie der Schöllenenschlucht war der                    Märkte und begründeten damit im Spätmit-
                                    Bau der Teufelsbrücke sicherlich eine gros-                  telalter in weiten Teilen der Schweiz die
Passübergang wie viele andere       se Herausforderung, mit einer Spannweite                     Umstellung von der Subsistenzwirtschaft
auch. Dennoch umgibt ihn seit       von knapp 19 Metern technisch jedoch bei                     auf die (Rind-)Viehzucht. Dies zog einen
                                    Weitem nicht einzigartig (Abb. 1).2 Auch                     umfassenden wirtschaftlichen und gesell-
jeher ein Mythos. Einzigartig       zeitlich fügt sich die Sage nur schwer in                    schaftlichen Wandel nach sich. Das daraus
wurde der Gotthard erst mit         die Chronologie einer seit dem Spätmittel-                   resultierende Bild des Hirtenvolks wurde im
dem Bau der Gotthardbahn:           alter zunehmend an Bedeutung gewinnen-                       19. Jahrhundert zum Leitmotiv des Schwei-
                                    den, internationalen Verkehrsachse: Der                      zer Nationalbewusstseins und durch litera-
Die Reise in den Süden redu­        erste Holzsteg entstand wahrscheinlich im                    rische Werke wie etwa Friedrich Schillers
zierte sich von mehreren an­        13. Jahrhundert, die erste Steinbogenbrü-                    «Wilhelm Tell» weltbekannt. Der legendä-

strengenden Tagen auf wenige        cke, auf die sich die Sage wohl bezieht,
                                    um 1590. Ausserdem kann die Schöllenen-
                                                                                                 re Nationalheld, die ersten Eidgenossen:
                                                                                                 Der Urschweiz-Fokus der traditionellen
komfortable Stunden. Dies           schlucht auch umgangen werden – mühsam                       Schweizer Geschichtsschreibung trug mass-
brachte einschneidende wirt­        zwar: ein Umweg von gut drei Stunden fällt                   geblich zur Festigung des Gotthard-Mythos
                                    auf einer mehrtägigen Alpenquerung jedoch                    bei, zuletzt auch die Réduit-Strategie.
schaftliche und gesellschaftliche   wenig ins Gewicht.3                                              Der Vorteil der historischen Gott-
Veränderungen. Eine Spuren­         1   Zur Geschichtsschreibung vgl. Urs Hafner. Der unsicht-
                                                                                                 hardroute gegenüber anderen Alpenpässen
suche in Erstfeld, der Basissta­        bare Berg. In: NZZ-online 14.5.2016.                     lag jedoch einzig und allein im Seeweg.
                                    2                                                            Der Warenumschlag über den Vierwaldstät-
tion der Gotthard­Nordrampe
                                        Thomas Brunner. Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri.
                                        Oberes Reusstal und Ursern (Bd. 4). Bern 2008, S. 29-    tersee gestaltete sich vergleichsweise kom-
und dem Portal der Neuen                32; – Ruedi Gisler-Pfrunder. Die Teufelsbrücke am St.
                                        Gotthard. Altdorf 2005, S. 12.
                                                                                                 fortabel, wohlhabende Reisende konnten ab
                                                                                                 Luzern auf Fährdienste zurückgreifen. Der
Eisenbahn­Alpentransversale         3   Heribert Huber. Die drei Gotthardbrücken in der
                                                                                                 konkrete Umfang dieses Seehandels lässt
                                        Schöllenen am Gotthard. In: Schweizer Ingenieur und
(NEAT).                                 Architekt 43/1998.                                       sich allerdings nur bruchstückhaft rekonst-

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Mythos Gotthard im Alltagstest
wohnkaserne von Wassen nach Erstfeld ver-                                                                                         Abb. 4:
                                                                                                              setzt, 1893 das «Mohrenkopfquartier» für                                                                                          Grüsse aus Erstfeld.
                                                                                                              die leitenden Bahnangestellten errichtet und                                                                                      Das Eisenbahner-
                                                                                                              1910 mit dem Bau der genossenschaftlichen                                                                                         dorf präsentiert sich
                                                                                   Abb. 2:                                                                                                                                                      modern. Ansichtskarte
                                                                                   Partie am Flüeler Hafen    Siedlung «Kolonie» begonnen.5
                                                                                                                                                                                                                                                1908.
                                                                                   – Wechsel von der              Die Architektur der Bahnbauten setzte
                                                                                   Kutsche auf Boote.         Massstäbe jenseits der etablierten, bäuerli-
                                                                                   Stereoskopie von           chen Blockbau-Kultur. Die historistischen
                                                                                   Adolphe Braun, 1859.
                                                                                                              Sozialbauten der Gotthardbahn fanden
                                                                                                              zahlreiche Nachahmer, mit dem «Moh-
                                                                                                              renkopfquartier» etablierte sich der Hei-
                                                                                                              matstil. Dies ist bis heute vor allem an der
                                                                                                              Gotthardstrasse zu sehen. Die bis zu vier-
                                                                                                              geschossigen Häuser weisen eine vielfältige
                                                                                                              Bautypologie und eine äusserst abwechs-
ruieren und wird in Anbetracht der heutigen                   der Gotthard-Mythos wurde erstmals durch        lungsreiche Gestaltung auf. Sie wurden in
Situation zumeist überschätzt.4                               eine wirkliche Innovation, ein Alleinstel-      Mischbauweise konstruiert, mit Granitbos-
    Ein Grossteil der Reisenden – allen                       lungsmerkmal, gekürt.                           sen oder Stuckaturen geschmückt und um
voran sämtliche Reiter – musste hingegen                          Neben dem deutlich aufwändigeren Bau        Balkone ergänzt. Zu finden sind Zierfach-
zuerst die äusserst unwegsamen Ufer des                       eines Schienenwegs mussten nun auch Sta-        werk und reich dekorierte Flugsparren.                     Mansarddächer und Lukarnen erweitern die                                Tunnelbau den Gotthard-Mythos, wiederum
Vierwaldstättersees bezwingen. Dies än-                       tionen, Dienstgebäude und Werkstätten er-                                                                  traditionelle «Tätschdach»-Dachlandschaft.                              steht Erstfeld im Zentrum. Die internatio-
                                                                                                              5   Marion Sauter. Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri.
derte sich auch nicht mit dem Ausbau des                      richtet, unterhalten und die Arbeiter adäquat                                                                  Das moderne «Eisenbahnerdorf» präg-                                 nalen Bahnlinien halten jedoch nicht mehr
                                                                                                                  Schächental und unteres Reusstal (Bd. 3). Bern 2017,
Gotthard-Saumpfads zur Fahrstrasse um                         untergebracht werden. Dies wälzte Ende              S. 377, S. 428–439.
                                                                                                                                                                         te das Selbstverständnis und das Selbstbe-                              in Erstfeld, die historische Bergstrecke be-
1830. Auch wenn Rudolf Kollers «Gott-                         des 19. Jahrhunderts die an der Gotthard-                                                                  wusstsein der neuen Bewohnerinnen und                                   dient nur noch den Regionalverkehr. Das
hardpost» eine rasante Fahrt über die Pass-                   bahnstrecke gelegenen Dörfer, allen voran                                                                  Bewohner (Abb. 5). Die Erstfelder Sektion                               traditionsreiche Lokomotivdepot wurde
höhe verspricht: die Gotthardstrasse endete                   Erstfeld, um. Der Lokomotivdepot-Standort                                                                  des Grütlivereins gehörte denn auch zu den                              durch ein Interventionszentrum ersetzt. Die
anfänglich am Flüeler Hafen (Abb. 2). Erst                    wuchs in den 1880er-Jahren von 1184 auf         Abb. 3:                                                    treibenden Kräften bei der Gründung der                                 futuristischen NEAT-Bauten sollen neuer-
                                                                                                              Das Bahnhofsareal und
der Einsatz von Dampfschiffen, vor al-                        2413 Einwohner an und erreichte damit fast                                                                 Sozialdemokratischen Partei Uris.                                       lich Touristen nach Erstfeld bringen, eine
                                                                                                              das neue Dorfzentrum,
lem jedoch der Bau der Axenstrasse 1865,                      die Grösse des Urner Hauptorts Altdorf.         im Hintergrund der                                                                                                                 Aussenstelle von SBB-Historic zelebriert
schlossen den Gotthard tatsächlich an das                         Gefordert war nun die Integration der       historische Ortskern.                                      Herausforderung Modernisierung                               Abb. 5:    die Vergangenheit (Abb. 6). Ob sich rund
moderne Schweizer Verkehrsnetz an.                            meist protestantischen Zuzüger: Wohnungs-       Foto von Emil Goetz,                                       Diese Hochphase hatte aber nur wenige              Das Personal des     um das neue Portal wieder ein «Eisenbah-
                                                              bau, Einkaufsmöglichkeiten, Ganzjah-            um 1930.                                                   Jahrzehnte Bestand. Die Modernisierung         Erstfelder Lokomotiv-    nerdorf» formt, bleibt abzuwarten. In jedem
                                                                                                                                                                                                                               depots bei der
Durchbruch Eisenbahn                                          resschulen und eine erste protestantische                                                                  der Bahn, allen voran die Elektrifizierung
                                                                                                                                                                                                                          Inbetriebnahme der
                                                                                                                                                                                                                                                 Fall stellt der Erhalt beziehungsweise die
Zeitgleich wurden in den Nachbarländern                       Kirche. Die bislang von der Alpwirtschaft                                                                  im Jahr 1920, brachte Erstfeld einschnei-             Lok A 3/5 215.    Entwicklung des als schützenswertes Orts-
die ersten Alpenquerungen für Eisenbah-                       geprägte, konservativ-katholische Gesell-                                                                  dende Veränderungen. Zahlreiche Eisen-                    Foto 1898.    bild (ISOS) eingestuften, etwas in die Jah-
nen eröffnet: über den Semmering (1854),                      schaft wurde gründlich aufgemischt. Der                                                                    bahner-Berufsgruppen verschwanden: Hei-
den Brenner (1867) und den Mont Cenis                         neue Dorfkern etablierte sich unmittelbar                                                                  zer, Bremser, Weichenwärter etc.. Auch der
(1871). Auch der Bau der Gotthardbahn                         an der Gotthardbahn. Das Erstfelder Orts-                                                                  zunehmende Autoverkehr machte der Bahn
stand bereits im Raum. 1863 war die Gott-                     bild nahm hier bald schon fast städtische                                                                  Konkurrenz. Die Eröffnung der Gotthard-
hardvereinigung gegründet worden, 1871                        Züge an (Abb. 3) – andernorts wurden die                                                                   autobahn reduzierte in den 1980er-Jahren
wurde der notwendige Kredit gewährt und                       typischen ländlichen Streusiedlungen erst                                                                  den Verkehrsfluss durch Erstfeld gravie-
1882 die Gotthardbahn feierlich eröffnet.                     in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts                                                                 rend: Viele Gasthäuser mussten schliessen.
Das Werk Louis Favres bestach durch den                       verdichtet.                                                                                                Leerstand machte den Dorfkern unwirtlich.
bis dato längsten Eisenbahntunnel der Welt,                       Die Gotthardbahn (seit 1909 SBB) för-                                                                  Diese Zäsur wird seit der zweiten Hälfte des
                                                              derte ihre Erstfelder Arbeiterschaft mit So-                                                               20. Jahrhunderts durch die günstige Ver-
4
                                                              zialbauten wie etwa einer Turnhalle (1907),                                                                kehrslage für Pendler etwas ausgeglichen.
    Fritz Glauser. Der internationale Gotthardtransit im
    Lichte des Luzerner Zentnerzolls von 1493 bis 1505, In:   einem Gesellschaftshaus (1908) und grün-                                                                   Das «Eisenbahnerdorf» wandelt sich erneut.
    Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 18, 1968, S.    dete sogar eine eigene Schule (1898). Rei-                                                                     2016 wurde mit der Eröffnung des Basis-
    177–245. – Werner Baumann. Der Güterverkehr über
                                                              senden wie Arbeitern standen bald schon                                                                    tunnels der Neuen Eisenbahn-Alpentrans-
    den St. Gotthardpass vor Eröffnung der Gotthardbahn
    unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse im     ein gutes Dutzend Gasthäuser zur Verfü-                                                                    versale (NEAT) ein weiterer Rekord aufge-
    frühen 19. Jahrhundert. Zürich 1954.                      gung (Abb. 4). 1892 wurde eine Arbeiter-                                                                   stellt. Wiederum untermauert ein gewaltiger

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Mythos Gotthard im Alltagstest
Das große Handbuch zum
                                                                                                                                                         Denkmalrecht.
re gekommenen Erstfelder Dorfkerns eine      penland und Industrienation. Der Gotthard
grosse Herausforderung dar.                  verkörpert als historisches Rückzugsgebiet      Résumé
    Der Gotthard-Mythos ist ein Verkehrs-    und Brücke zwischen verschiedenen Kultu-        La légende spectaculaire qui circule sur
Mythos, der nur in der jüngeren Vergan-      ren beispielhaft die Identität der Schweiz.     la construction du «Pont du diable», celle
genheit Vergleichen Stand hält. Der Mythos                                                   de la victoire sur les gorges de Schöllenen,
schränkte den Blickwinkel der Forschung      Warum soll diese Verkehrslandschaft             est à l’origine du mythe du Gothard. Pour-
bislang stark ein, sodass auch heute noch    erhalten werden? Welche kulturellen             tant, à la base, le Gothard est un col alpin                                                        Martin/Krautzberger
viele Aspekte einer Klärung bedürfen.        Gehalte stecken darin, die über die             parmi tant d’autres. Ce n’est que depuis la                                                         Handbuch Denkmalschutz
                                                                                                                                                                                                 und Denkmalpflege
                                             Bauten an sich hinausgehen?                     construction de la ligne du Gothard qu’il                                                           4. Auflage. 2017.
                                             Der Gotthard prägte die Identität der           est unique en son genre: le voyage vers le                                                          LXIV, 870 Seiten.
                                                                                                                                                                                                 In Leinen € 95,–
                                             Schweiz vor allem seit dem Bau der Eisen-       Sud, qui prenait auparavant plusieurs jour-                                                         ISBN 978-3-406-69856-9
                                             bahn, denn sie machte den Pass zur wich-        nées épuisantes, s’est aujourd’hui réduit à
                                                                                                                                                                                                 Mehr Informationen:
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                                             prägt bis heute die Beziehung zu Europa.            Les traversées alpines ont permis d’ac-
Einige Fragen an Kilian T. Elsasser          Der Gotthard widerspiegelt mit seinen ein-      céder aux marchés d’Italie du nord, entraî-                                                                                                                         der hang zur exotik
Präsident des Verbandes                      zigartigen Denkmälern, wie der Tremola,         nant, à la fin du Moyen Age, le passage de                                                                                                                           Europäische Seiden des 18. Jahrhunderts
Industriekultur und Technikgeschichte        dem Gotthardpass, den Kehrtunnels um            l’économie de subsistance à l’élevage du                                                                                                                            29. April bis 11. November 2018
Schweiz Vintes                               Wassen oder den Festungen die Vielfalt der      bétail dans une grande partie de la Suisse.                                                                                                                         täglich 14.00 – 17.30 Uhr
                                             Schweiz.                                        Ce changement a provoqué une importante                                                                                                                             Führungen: www.abegg-stiftung.ch
Was bedeutet die Verkehrslandschaft
Gotthard für Sie persönlich?                 Wie kann diese Verkehrslandschaft
                                                                                             mutation sociale et économique. A la fin du
                                                                                             XIXe siècle, la ligne du Gothard a méta-          Erhältlich im Buchhandel oder bei: beck-shop.de
                                                                                                                                               Verlag C.H.BECK oHG · 80791 München
                                                                                                                                                                                                                                                                 abegg-stiftung
Göschenen ist ein von der Natur umgebe-      erhalten, wie können ihre Qualitäten            morphosé les villages situés le long de la        kundenservice@beck.de | Preise inkl. MwSt. | 166363                                                               3132 Riggisberg Telefon 031 808 12 01
ner geschichtsträchtiger Ort, in dem mit     vermittelt werden?                              voie, en particulier celui de Erstfeld. Dans
dem Bau des Eisenbahntunnels europäische     Die Gotthardbahn hat aus technischer und        les années 1880, ce village, où se trouvait
Geschichte geschrieben wurde. Meine Frau     historischer Sicht die Qualität Unesco-         le dépôt de locomotives, atteignait presque
und ich kauften vor einigen Jahren das             Welterbe zu werden. Die Geschichten       la taille de la capitale du canton d’Uri,

                                                                                                                                             FIRST
alte Schulhaus in Göschenen, das                       um die Kirche von Wassen, fast so     Altdorf. Pour encourager la main d’œuvre,
auf dem Fundament eines mit-                              berühmt wie der Eiffelturm, Gö-    la Société des chemins de fer du Gothard a                                                                                                                            BESTELLEN SIE JETZT IHR ABO!
telalterlichen Wehrturms aus                               schenen mit dem damals längs-     réalisé diverses constructions sociales, par
der Saumpfadzeit steht.                                    ten Tunnel der Welt, sowie        exemple une salle de sports ou un centre        Aktuelle Einblicke in Architektur,
                                                           die kaum bekannte Piottino-       accueillant des manifestations culturelles,
                                                                                                                                             Design, Innovation und einen
Was kann sie für uns heute                                schlucht bei Faido bieten brach-   et elle entretenait même sa propre école. En
                                                                                                                                             modernen Lebensstil mit Holz.
bedeuten?                                               liegende touristische Erlebnisse     l’espace de quelques années, l’architecture
Der Gotthard ist eine einzigartige                   von europäischer Bedeutung. Hoff-       de ces bâtiments a conféré à Erstfeld une

                                                                                                                                                                                                                           www.magazin-first.ch
Naturlandschaft und intensiv genutzte Ver-   nung machen ab Ende 2020 die direkten           apparence urbaine. L’image que les nou-
kehrsachse. Der Gotthard symbolisiert das    Verbindungen von Basel und Zürich über          veaux habitants se faisaient de leur localité                                                                                                        BAUEN UND LEBEN MIT HOLZ

schweizerische Selbstverständnis als Al-     die Gotthard-Bergstrecke in das Tessin.         et d’eux-mêmes en a été fortement marquée.
                                                                                                 La modernisation de la ligne, et sur-
                                                                                             tout son électrification en 1920, a apporté
                                                                                             de nouveaux changements. De nombreux
                                                                                             métiers disparurent: chauffeur (de machine
                                                                                             à vapeur), garde-frein, aiguilleur, etc. Le
                                                                                             bourg de cheminots s’est transformé une
                                                                                             fois de plus. Le dernier chapitre en date
                                                                                             s’est ouvert avec le tunnel de base de la
                                                                   Abb. 6:                   NLFA: si désormais les lignes internatio-
                                                                   NEAT-Portal: Auch
                                                                                             nales ne s’arrêtent plus à Erstfeld, les ouv-
                                                                                                                                                                                                                                                     1/18                    SPORTL           ICH
                                                                                                                                                                                                                                                                             Holzbau in Höchstform
                                                                   die neue Architektur
                                                                                             rages d’art futuristes de la NLFA devraient                                                                                                                                     www.magazin-first.ch    Via QR-Code oder auf
                                                                   setzt Massstäbe. Foto
                                                                                             en revanche attirer les touristes. Il reste à                                                                                                                                                           holzbau-schweiz.ch/de/
                                                                   von Christof Hirtler,
                                                                   2013                                                                      Jahresabonnement «FIRST» CHF 60.– | für Lernende/Studierende CHF 30.–                                                                                   first/abonnement/
                                                                                             voir les effets que cela aura sur le village.

16   NIKE-Bulletin 2 | 2018                                                                                                                                                                                                                                                                                NIKE-Bulletin 2 | 2018   17
Mythos Gotthard im Alltagstest Mythos Gotthard im Alltagstest Mythos Gotthard im Alltagstest Mythos Gotthard im Alltagstest Mythos Gotthard im Alltagstest Mythos Gotthard im Alltagstest Mythos Gotthard im Alltagstest
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