Intern - 10 JAHRE ONKOLOGISCHES ZENTRUM - Klinik St. Hedwig
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intern August/September 2021 10 JAHRE ONKOLOGISCHES ZENTRUM Allem Anfang wohnt Stabwechsel in der Digitalisierung, IT-Sicherheit ein Zauber inne … Krankenpflegehilfe und IT-Sicherheitsgesetz
2 IN T E RN Inhalt Aus Medizin und Pflege Allem Anfang wohnt ein Zauber inne … 14 – 16 Digitalisierung, IT-Sicherheit und IT-Sicherheitsgesetz 18 – 19 Mobilisierung leicht(er) gemacht 21 – 23 E-Learning-Snacks für Diabetes mellitus 24 10 Jahre Onkologisches Aus der Dienstgemeinschaft Zentrum! Das wird gefeiert! Und zwar mit vielen digitalen Doppelt ausgezeichnet 9 und kurzweiligen Veranstal- Zwischen Zusammenarbeit und Selbstbehauptung 10 – 11 tungen. Die auch interaktiv Der Rucksack ist gepackt 12 – 13 zum Fragen stellen und Mit- Stabwechsel in der Krankenpflegehilfe 17 reden einladen. Beruf + Familie. Geht gut bei den Barmherzigen Brüdern 20 Was macht das Onkologi- Geschafft 20 sche Zentrum aus? Interdis- Neue urologische Praxisräume in Nittendorf eingeweiht 25 ziplinäre Zusammenarbeit Menschen für Menschen – Ein Gewinn für kranke Kinder 26 zahlreicher Fachdisziplinen. Aufs Blatt gebracht 27 Regionale und überregionale Versorgung onkologischer Patient:innen. Ganzheitliche Jubiläum Betreuung und Behand- lung der uns anvertrauten 10 Jahre Onkologisches Zentrum 4–8 Patient:innen. Veranstaltungen Mehr Infos zum Onkologi- schen Zentrum und zu den Gemeinsam gegen Krebs 9 Veranstaltungen finden Sie Fort- und Weiterbildungen 28 in der aktuellen Ausgabe. Lesen Sie doch mal rein. Die intern ist die Zeitung für Mitarbeitende der Standorte Prüfeninger Straße und Klinik St. Hedwig des Krankenhauses Barmherzige Brüder Regens- burg, des Paul Gerhardt Hauses, der BBSG in Regensburg und der MVZ GmbH Regensburg.
I NTER N 3 Impressum 32. JAHRGANG AUSGABE August/September 2021 HERAUSGEBER Krankenhaus Barmherzige Brüder GmbH Prüfeninger Straße 86 93049 Regensburg VERANTWORTLICH I. S. d. P. Sabine Beiser (Geschäftsführerin) REDAKTION „Menschen für Menschen“, so heißt Mitarbeitende haben vor 10 Jahren das Sonja Bauer-Sendldorfer, Marina Bergmüller, eine Rubrik der „intern“, in der häufig erste Onkologische Zentrum der Region Bianca Dotzer, Julia Gergovich, u. a. über Spendenübergaben berich- aus der Taufe gehoben, haben vor kur- Franziska Schiegl, Stephanie Tschautscher tet wird. Bei Durchsicht (nicht nur) der zem neue Praxisräume für die Urologie TITELBILD aktuellen Ausgabe könnte man die in Nittendorf „zum Laufen“ gebracht, Kaspar Kaven „intern“ eigentlich auch komplett so engagieren sich als Präsidenten ihrer betiteln. So verabschieden wir uns Fachgesellschaften für die Ausbildung BILDER K. Kaven (2), U. Moosburger (3, 5), S. Tschau- von einem Menschen, der sich in den der nächsten Generation und Verbesse- tscher (7, 14, 15, 25, 26, 27), R. Recht (9), letzten 31 Jahren für seine – vielfach rung der Versorgungsqualität in unserem C. Mayer (10), B. Dotzer (12, 13, 20, 25), noch sehr kleinen – Mitmenschen in Gesundheitswesen und vieles mehr … lizamay1 – vecteezy (14), S. Bauer- der Klinik St. Hedwig eingesetzt hat Sendldorfer (16), M. Bergmüller (17), starline – freepik (18, 19), F. Unglaub (20), und diese sehr prägte: Herr Harrer, „Menschen für Menschen“ – als Dienst- B. Badertdinov (21, 22, 23), A. Deml (24), vielen Dank für diese Zeit und all das gemeinschaft haben wir nun zusammen A. Ostermeier (27) Gute, das Sie getan und hinterlassen fast eineinhalb Jahre Corona-Pandemie haben! Mit Katharina Mischanitz stel- bewältigt. Sie haben mit Engagement, DRUCK Marquardt, len wir Ihnen die neue Leitung der viel Herz und einer großen Flexibilität Prinzenweg 11a, 93047 Regensburg Krankenpflegehilfeschule vor. Sie hilft in wahrlich schwierigen Zeiten die Ver- Menschen, einen Berufsabschluss in sorgung für unsere Patient:innen sicher- AUFLAGE der Pflege zu erlangen und gibt ihnen gestellt. Dafür an dieser Stelle wieder 2385 Stück erscheint zehn Mal jährlich damit die Möglichkeit, wiederum einmal ganz herzlichen Dank, auch anderen in Not und Krankheit quali- im Namen meiner Geschäftsführer- Redaktionsschluss für die 10/21-Ausgabe: fiziert weiterzuhelfen. kolleg:innen. 1. September 2021 Redaktionsschluss ist immer der erste Wochentag des Monats vor Erscheinen Passend dazu gratulieren wir all Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien der Ausgabe. denen, die ihren Berufsabschluss in den kommenden Urlaubswochen nun ganz frisch in der Tasche haben: eine möglichst entspannte und erhol- KONTAKT MARKETING UND Herzlichen Glückwunsch an unsere same Zeit. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Tel. 0941 369-1091 neu examinierten Pflegefachkräfte Texte und druckfähiges Bildmaterial bitte an: und Pflegefachhelfer:innen! Herzliche Grüße pressestelle@barmherzige-regensburg.de HINWEISE Jeder Autor ist für die Inhalte seines Artikels selbst verantwortlich. Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Texte stilistisch zu überar- beiten und zu kürzen. Die Redaktion macht darauf aufmerksam, dass die „intern“ und die „misericordia“ im Internet veröffentlicht werden. Dadurch können sämtliche Inhalte durch Suchmaschinen aufgefunden und der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
4 IN T E RN Unser Onkologisches Zentrum wird in diesem Jahr zehn Jahre alt. Seit der Erstzertifizierung hat es sich erfolgreich weiterentwickelt. Für unser Krankenhaus war das Jahr 2011 richtungsweisend: dabei auch die Koopera- Denn mit der Erstzertifizierung wird das Onkologische Zent- tionen mit externen Part- rum seither von der Deutschen Krebsgesellschaft empfohlen – nern: So gehören nie- als erstes Krankenhaus der Region. Das Zertifikat steht dergelassene Kolleg:innen für höchste Qualitätsstandards in der Krebsbehandlung ebenso in dieses Netz- Die tägliche Arbeit und spiegelt den hohen Einsatz unserer medizinischen, werk wie regionale Selbst- pflegenden, technischen und organisatorischen Teams hilfegruppen. Und das ist im Onkologischen wider. Seitdem stellen wir uns den strengen Anforderungen nicht selbstverständlich. Zentrum erlebe ich der jährlichen Audits und regelmäßigen Re-Zertifizierungen. als sehr sinnvoll. So halten wir Behandlungsqualität und -vielfalt und können HAND IN HAND FÜR neue Bereiche integrieren. Denn in zehn Jahren ist sowohl UNSERE PATIENT:INNEN Denn die Zentrums- in der medizinischen Versorgung als auch bei Organisation, Koordination ist die IT und Abläufen des Hauses viel passiert. All das wird immer Was theoretisch logisch Grundlage für einen wieder systematisch begutachtet. klingt, ist in der Praxis nur möglich, wenn alle an kontinuierlichen ALLES UNTER EINEM DACH der Behandlung Beteilig- Verbesserungspro- ten miteinander und in zess des gesamten Als „Zertifiziertes Zentrum mit Empfehlung der Deutschen enger Absprache arbeiten. Netzwerkes, der Krebsgesellschaft e. V.“ trägt unser Haus eine Auszeichnung, Nur so kann ein flächen- die eine ganzheitliche Betreuung und Behandlung von deckender Qualitätsstan- schließlich den an Patient:innen und deren Angehörigen verspricht. Und was dard im Haus erfüllt Krebs erkrankten bedeutet das konkret? Eigentlich ist es ganz einfach: werden. Die Übersicht auf Patient:innen Wer mit der Diagnose Krebs zu uns kommt, wird von Seite 8 zeigt, wie viele der Aufnahme über die Therapie bis hin zur Nachsorge Kooperationen das Spe- zugutekommt. umfassend begleitet. Dazu arbeiten die Bereiche des Hauses zialisten-Netzwerk Onko- fächerübergreifend, klinikübergreifend und berufs- logisches Zentrum tat- Dr. Bernhard Heilmeier, gruppenübergreifend zusammen. Besonders wichtig sind sächlich ausmachen. Zentrumskoordinator
I NTER N 5 Unsere Aufgabe ist es, Patient:innen und Angehörigen bestmöglich zu helfen und zur Seite zu stehen. Das Onkologische Zentrum stellt hierfür den nötigen Rahmen. Prof. Dr. Jan Braess, Leiter des Onkologischen Zentrums GRUNDVORAUSSETZUNG: DIE OPTIMALE MEDIZINISCHE VERSORGUNG Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit ist bei den Barmherzigen sicherlich ein Schlüssel für viele erfolg- reiche Behandlungen von Krebserkrankungen und am Ende für die regelmäßige Re-Zertifizierung. Herzstück Neben der Erstzertifizierung des übergreifenden dieses intensiven fachlichen Austausches sind die Tumor- Onkologischen Zentrums im Jahr 2011 war die konferenzen, die mehrmals wöchentlich stattfinden. An ih- Etablierung des großen viszeralonkologischen nen nehmen die an der Behandlung der jeweiligen Tumor- Zentrums mit fünf Tumorentitäten ein wichtiger erkrankung relevanten Kliniken teil, um wichtige Entschei- Meilenstein. In den letzten Jahren kamen dann dungen zu treffen und gemeinsam Therapien abzustimmen. die gynäkologische Onkologie als eigenes Zen- Praktisch alle der beteiligten Fachkliniken und -zentren des trum und das Brustkrebszentrum der Barmher- Regensburger Krankenhauses sind ebenfalls zertifiziert. Nicht zigen Brüder hinzu. Aktuelle Highlights sind die umsonst heißt es an einer Stelle des Audit-Berichtes 2021 des Etablierung des Zentrums für hämatologische unabhängigen Zertifizierungsinstitutes der Deutschen Krebsge- sellschaft OnkoZert: „Für ein Schwerpunktkrankenhaus auch in Neoplasien und das Zentrum für Sarkome. dieser Größe ist eine langjährige, mit so vielen Fachgebieten umfassende Tradition in der Zertifizierung sehr ungewöhnlich Prof. Dr. Jan Braess, und auch aus überregionaler Sicht bemerkenswert.“ Leiter des Onkologischen Zentrums
6 6 IN T E RN INTERN GUT AUFEINANDER GUT AUFEINANDER Zentrumsleiter Professor Zentrumsleiter Professor Dr. Dr. Jan Jan Braess. Braess. Er Erbetont: betont:„Gerade „Geradedie die ABGESTIMMT: ABGESTIMMT: sogenannte sprechende Medizin ist uns wichtig – also eine sogenannte sprechende Medizin ist uns wichtig – also eine gute gute DIE INTERNEN DIE INTERNEN KOOPE- KOOPE- Kommunikation mit Kommunikation mit den den Patient:innen. Patient:innen. Wir Wir beziehen beziehen sie sie konse- konse- RATIONSPARTNER:INNEN RATIONSPARTNER:INNEN quent in quent in die die Therapieplanung Therapieplanung undund -umsetzung -umsetzung ein.“ ein.“ Ärztliches Know-how Ärztliches Know-how auf auf NACHHALTIG WICHTIG: NACHHALTIG WICHTIG: In unserem Zentrum höchstem NiveauNiveau allein allein DIE EXTERNEN EXTERNEN KOOPERATIONSPARTNER:INNEN KOOPERATIONSPARTNER:INNEN höchstem DIE wird die interdiszipli- reicht jedoch reicht jedoch nicht nicht aus, aus, umum als Onkologisches Zentrum als Onkologisches Zentrum Was viele Was viele gar gar nicht nicht wissen: wissen: Unser Unser Haus Haus arbeitet arbeitet im im Rahmen Rahmen näre und interpro- ausgezeichnet und ausgezeichnet und regel- regel- des Onkologischen Zentrums auch mit vielen niedergelasse- des Onkologischen Zentrums auch mit vielen niedergelasse- fessionelle Zusam- mäßig re-zertifiziert re-zertifiziert zu zu wer- wer- nen Haus- Haus- und und Fachärzt:innen Fachärzt:innen zusammen. zusammen. DasDas ist ist wichtig, wichtig, um um mäßig nen menarbeit in den den. Ein den. Ein wichtiger wichtiger Baustein Baustein nachhaltig gute nachhaltig gute Ergebnisse Ergebnisse bei bei Vorsorge, Vorsorge, Therapie Therapie und und Nach- Nach- Fokus gestellt, das sind auch sind auch die die hausinternen hausinternen sorge zu sorge zu erhalten. erhalten. Auch Auch die die Bereiche Bereiche Genetik, Genetik, Kinderwunsch, Kinderwunsch, Kooperationspartner:innen, Kooperationspartner:innen, Zytologie und Rehabilitation gehören dazu. Zytologie und Rehabilitation gehören dazu. finde ich für unsere Beispiel Ernäh- Ernäh- wie zum Beispiel Patient:innen beson- rungsberatung, Psychoon- rungsberatung, Psychoon- Daneben stehen Daneben stehen wirwir natürlich natürlich auch auch in in engem engem Austausch Austausch ders wichtig. Somit kologie, Physiotherapie, Physiotherapie, mit dem mit dem Regensburger Regensburger Hospiz Hospiz undund dem dem Hospiz-Verein. Hospiz-Verein. Sozialdienst Sozialdienst undund Seelsor- Seelsor- Außerdem sorgt Außerdem sorgt einein Ambulantes Ambulantes Palliativteam Palliativteam dafür, dafür, dass dass sind alle Experten einige von ge, um nur einige von ihnen ihnen Menschen, die Menschen, die nicht nicht geheilt geheilt werden werden können können oder oder in in unserer unserer in einem Netzwerk nennen. Sie zu nennen. Sie kümmern kümmern Klinik für Klinik für Palliativmedizin Palliativmedizin stationär stationär betreut betreut werden, werden, daheim daheim bzw. an einem Ort nach Bedarf sich – je nach Bedarf –– oder im oder im Kreis Kreis ihrer ihrer Familie Familie würdevoll würdevoll und und schmerzfrei schmerzfrei vereint. Es kann von Anfang Anfang an an um um die die Abschied nehmen Abschied nehmen dürfen. dürfen. Patient:innen sowie Patient:innen sowie Ange- Ange- damit die bestmö- hörigen undund knüpfen knüpfen so so UNSERE STÄRKE: UNSERE STÄRKE: HILFE HILFE ZUR ZUR SELBSTHILFE SELBSTHILFE gliche Versorgung Netz, das ein stabiles Netz, das auch auch gewährleistet wer- in schwierigen schwierigen Phasen Phasen derder Als erste Als erste Klinik Klinik in in Bayern Bayern trägt trägt unser unser Haus Haus seit seit 2014 2014 auch auch oder psychisch Therapie oder psychisch das Zertifikat das Zertifikat „Selbsthilfefreundliches „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“. Krankenhaus“. Die Die den. Zudem finde belastenden Auszeichnung vom vom Netzwerk Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit Selbsthilfefreundlichkeit und und besonders belastenden Auszeichnung ich es wichtig, dass trägt. Zeiten trägt. Patientenorientierung im Patientenorientierung im Gesundheitswesen Gesundheitswesen freut freut uns uns die Patient:innen besonders. Eine potentiell tödliche, in jedem Fall aber besonders. Eine potentiell tödliche, in jedem Fall aber lebens- lebens- „Mit unseren internen unseren internen verändernde Diagnose verändernde Diagnose gut gut und und dauerhaft dauerhaft ins ins eigene eigene Leben Leben und Angehörigen Partner:innen können Partner:innen können wir wir und das und das der der Angehörigen Angehörigen zu zu integrieren integrieren –– dazu dazu kann kann Selbst- Selbst- sich gut aufgehoben unterschiedlichsten As- die unterschiedlichsten As- hilfe ein hilfe ein ganz ganz wichtiger wichtiger Baustein Baustein sein. sein. fühlen und wissen, pekte der Vorsorge, Vorsorge, Prä- Prä- Diagnostik, Tumor- vention, Diagnostik, Tumor- DAS ZIEL: DAS ZIEL: INDIVIDUELLE INDIVIDUELLE ZUWENDUNG ZUWENDUNG an wen sie sich therapie undund Nachsorge Nachsorge wenden können. und im individuell und im Sinne Sinne ei- ei- Idealerweise ist Idealerweise ist es es die die Zuwendung Zuwendung zum zum individuellen individuellenMenschen Menschen bestmöglichen Patien- ner bestmöglichen Patien- mit all mit all dem, dem, was was sich sich um um die die Krebsdiagnose Krebsdiagnose rankt, rankt, mit mit allen allen Susanne Leipelt, tenversorgung unter tenversorgung unter einem einem damit verbundenen damit verbundenen Ängsten Ängsten und und Nöten, Nöten, was was den den Erfolg Erfolg Zentrumskoordinatorin vereinen“, freut Dach vereinen“, freut sich sich unseres Onkologischen unseres Onkologischen Zentrums Zentrums ausmacht. ausmacht. ZENTRUM ENTWICKLUNG ONKOLOGISCHES ZENTRUM 2005 2008 2011 2012 2012 2013 2013 2014 2014 Brustzentrum Darmzentrum Onkologisches Onkologisches Modul Modul S: S: Plasmo- Plasmo- Hirntumor- Hirntumor- Zentrum Zentrum Pankreas Pankreas zytome zytome und und zentrum zentrum andere andere hämatol. hämatol. T: T: Pankreas, Pankreas, Lunge Lunge T: T: NOZ, NOZ, GYN GYN System- System- S: S:Urologische UrologischeTumore Tumore S: S: Magen, Magen, Ösophagus, Ösophagus, erkrankungen erkrankungen Lymphome, Lymphome, Leukämien Leukämien
I NTER N 7 Das sehen auch die Prüfer:innen. So heißt es im jüngsten Audit- bericht: „Bemerkenswert Die Geschäftsfüh- ist, dass sich das rung hat früh erkannt, Krankenhaus Barmherzige dass eine Zentrums- Brüder Regensburg trotz bildung viele Vorteile seiner Größe und seiner weitgehenden Spezialisie- bietet und einer noch rung seine persönliche besseren Patienten- Atmosphäre und damit versorgung dient. Mit eine große Akzeptanz der Entscheidung für in der Bevölkerung der Stadt Regensburg und des die Zertifizierung un- Umlandes bewahrt hat. seres Onkologischen Die Bindung der Pa- Zentrums wurden tient:innen und Zuwei- für die ganzheitliche ser:innen geht dabei weit über die rein regiona- Behandlung und Be- len und konfessionellen treuung von Patienten Grenzen hinaus.“ Qualitätsstandards Zu einer optimalen Therapie gehört auch eine Atmosphäre des geschaffen und stets Wohlfühlens. Bei der Neugestaltung der Räumlichkeiten der On- weiterentwickelt, die kologischen Ambulanz sind deshalb neueste wissenschaftliche Carola Kupfer heute nicht mehr Erkenntnisse und ganz konkrete Wünsche der Patient:innen aus einer Befragung eingeflossen. wegzudenken sind. Unsere Patient:innen profitieren von den ECKDATEN ZUM ONKOLOGISCHEN ZENTRUM hohen Standards die zur Erlangung und 13.10.2010 PROJEKTSTART Aufrechterhaltung der Zertifizierung 23.02.2011 ERSTZERTIFIZIERUNG nötig sind. 30.04.2014 RE-ZERTIFIZIERUNGEN Birgit Warttinger, 31.05.2017 stv. Leiterin Abteilung für Organisationsentwicklung 13.05.2020 und Patientensicherheit 2015 2016 2017 2018 2020 Lungenkrebs- Modul Magen Gynäkol. Modul Zentrum Prostata- Sarkom- zentrum Modul Leber Krebszentrum Ösophagus für hämato- krebs- zentrum S: Gallenwege, GIST, S: Endokrine logische zentrum NET, Sarkome Malignome Neoplasien T: Transitentität, S: Schwerpunktentität
8 IN T E RN Interdisziplinäres Lenkungsgremium Onkologisches Zentrum Zentrumsleitung: Prof. Dr. Braess Zentrumskoordinator Oberarzt Klinik für Onkologie und Hämatologie Zentrum für Leukämien, weitere hämatologische Viszeralonkologisches Prostatakrebszentrum Lungenkrebszentrum Leber, Ösophagus Hirntumorzentrum Pankreas, Magen, Lymphome sowie Gynäkologisches Sarkomzentrum Zentrum: Darm, Krebszentrum Brustzentrum Neoplasien Tumorentitäten Urologische Tumore, Sonstige Gastrointestinale Tumore, Endokrine Malignome (z. B. Schilddrüsenkarzinome) Studienzentrum Zentrum für minimalinvasive Tumortherapie (MINTT) Beteiligte Kliniken / Institute Kooperierende Fachbereiche / niedergelassene Kooperationspartner Klinik für Allgemein- Klinik für Onkologie INTERN EXTERN und Viszeralchirurgie und Hämatologie Apotheke Fachärzte / Hausärzte Klinik für Allgemeine Klinik für Palliativmedizin Innere Medizin und Geriatrie Ernährungsberatung Genetische Beratung Klinik für Plastische, Hand- und Klinik für Anästhesie wiederherstellende Chirurgie Institut für Labormedizin, Mikro- Hospiz und Hospiz-Verein Re- und Schmerztherapie biologie und Krankenhaushygiene gensburg e. V., Hospiz München Klinik für Pneumologie Klinik für Gastroenterologie und Onkologische Fachpflege Nuklearmedizin interventionelle Endoskopie Institut für Radiologie, Neuro- radiologie und Nuklearmedizin Physiotherapie Onkologie / Hämatologie Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Klinik für Strahlentherapie Psychoonkologie Palliamo inkl. Abteilung für Gynäkologische Onkologie Medizinische Versorgungszentren Seelsorge Pathologie / Cytologie (MVZ) I und II Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin Sozialdienst Selbsthilfegruppen Klinik für Thoraxchirurgie Klinik für Kardiologie Stomatherapie Tumorzentrum Regensburg Abteilung für Sarkome Tumordokumentation Klinik für Neurochirurgie Ergotherapie / Logopädie Klinik für Urologie Kinderwunscheinrichtungen Klinik für Neurologie
I NTER N 9 GEMEINSAM Wir feiern das 10-jährige Bestehen des Onkologischen Zentrums 4 Wochen lang mit 10 Infoveranstaltungen rund um das KREBS Thema „Gemeinsam gegen Krebs“. GEGEN Gesprochen wird dabei über verschiedene Krebserkrankungen sowie Vorsorgeunter- suchungen und Früherkennungsmaßnahmen. Wir geben Tipps für Patient:innen und Ange- hörige im Umgang mit der Erkrankung und ab Montag, 20. September 2021 werfen einen Blick hinter die Kulissen des Onkologischen Zentrums. Spannend wird 10 digitale Beiträge zum Thema Krebs es außerdem im Beitrag Mythen und Fakten – was Sie schon immer zum Thema Krebs wissen wollten. Und das Beste: Per Zoom können Sie nicht Das komplette Programm mit Zugangsinformationen finden Sie in Kürze unter nur zuhören, sondern auch aktiv dabei sein: www.barmherzige-regensburg.de/krebsinfo Ihre Fragen stellen und mitdiskutieren. DOPPELT AUSGEZEICHNET Professor Dr. Dr. h.c. Pompiliu Piso, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, darf seit kurzem den Titel FEBS (hon) führen. Wir erklären, was hinter den Kürzeln steckt. FEBS steht für Fellow of the European Board of Surgery. Diese Auszeichnung wird durch die European Union of Medical Spe- cialists UEMS an hochqualifizierte und erfahrene Chirurg:innen verliehen. Die Abkürzung hon steht für honorary. Diesen Titel vergeben übergeordnete medizinische Fachgesellschaften an Ärzt:innen, die mit ihrer Arbeit einen außergewöhnlichen Beitrag für ihr Fachgebiet leisten. EINSATZ FÜR DIE ONKOLOGISCHE CHIRURGIE DANK AN DIE GESAMTE DIENSTGEMEINSCHAFT Damit hat die UEMS Professor Piso also doppelt ausgezeich- net. Die Gründe hierfür liegen in seinem außergewöhnlich hohen und langjährigen Einsatz für die chirurgische Onkologie Professor Piso selbst bezieht die Auszeichnung aber nicht auf europäischer Ebene. Professor Piso engagiert sich in auf sich als Person allein: „Damit werden auch meine Klinik mehreren Gremien. Unter anderem ist er Vorstandsmitglied und unser gesamtes Haus ausgezeichnet. Denn nur, wenn der Europäischen Gesellschaft für Krebschirurgie und bringt wir alle die Überzeugung, das Beste für die uns anvertrauten sich aktiv im Europe’s Beating Cancer Plan ein. Neben inten- Menschen zu wollen, im Alltag leben, können wir dies auch siver Netzwerkarbeit hat sich Professor Piso vor allem um die glaubwürdig nach außen vertreten. Für die Unterstützung Weiterentwicklung von Aus- und Fortbildungsstandards auf durch unsere Krankenhausgemeinschaft bin ich sehr dankbar. dem Gebiet der chirurgischen Onkologie verdient gemacht. Die Auszeichnung motiviert mich, diesen Weg zusammen mit Die Auszeichnung ist aber auch ein Spiegel seiner 30-jährigen meinem Team weiter zu gehen: für unsere Patient:innen und praktischen Erfahrung als Chirurg, der immer offen für für uns alle, die wir mit Begeisterung und Hingabe diesen neue Behandlungsansätze ist und innovative Methoden, gesegneten Beruf ausüben dürfen.“ wie zum Beispiel die multimodale Therapie, zum Wohle seiner Patient:innen etabliert. Franziska Schiegl
10 IN T E RN ZWISCHEN ZUSAMMENARBEIT UND SELBSTBEHAUPTUNG Immer wieder bekleiden Mediziner:innen unseres Hauses wichtige Ämter in Gremien ihres Fachgebiets. In unserer intern wollen wir nach und nach hinter die Kulissen von Fachgesell- schaften & Co. blicken. Den Auftakt macht Professor Dr. Hans-Stefan Hofmann, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie. Er ist seit September 2019 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT). Kurz vor Ablauf seiner Amtszeit blickt er im Gespräch mit unserer Redaktion auf die letzten zwei Jahre seiner Amtszeit zurück. intern: Professor Hofmann, vielen Dank, dass Sie sich durchzuführen. Doch diese Sicherheit muss durch festgelegte Zeit für dieses Gespräch nehmen. Gleich vorneweg Qualitätsstandards allen Behandelten garantiert werden kön- die Frage: Wie wird man eigentlich Präsident einer nen, unabhängig vom Ort der Behandlung. Fachgesellschaft? Professor Dr. Hofmann: Man wird gewählt. Die Kolleg:innen intern: Hat die Corona-Pandemie Ihre Pläne beeinflusst? aus dem Vorstand einer Fachgesellschaft kommen auf einen Professor Dr. Hofmann: Ja, auf alle Fälle. Zeitpläne mussten zu, wenn sie sehen, da ist jemand wissenschaftlich interessiert nach hinten korrigiert werden, auch haben sich die angedach- und engagiert, da will jemand etwas bewegen. Zu meiner ten Schwerpunkte verschoben, Projekte wurden vorerst auf Eis Wahl beigetragen hat sicherlich auch, dass sich unsere gelegt. Denn in der Corona-Krise standen und stehen andere Klinik für Thoraxchirurgie in den Themen im Vordergrund: Wir als letzten zehn Jahren sehr gut ent- Fachgesellschaft haben in den wickelt hat. Dieses Amt ist also letzten zwei Jahren beispiels- auch eine Auszeichnung. Aber weise viele Stellungnahmen zum nicht nur für mich, sondern für Thema Operationssicherheit mein gesamtes Team und unser unter Pandemie-Bedingungen Gesamthaus. Und natürlich wird abgegeben. Auch konnten wir man nicht von „jetzt auf gleich“ unsere geplanten Kongresse Präsident. Ich bin schon lange in und Weiterbildungsveranstal- unserer Fachgesellschaft aktiv: tungen nicht in gewohnter Art Vier Jahre war ich als Beisitzer und Weise durchführen. im Vorstand, dann Vizepräsident und jetzt von September 2019 intern: Wie erlebten Sie ganz bis September 2021 Präsident. konkret die Arbeit in der Fachgesellschaft während intern: Welche Ziele hatten dieser Zeit? Sie sich für Ihre Amtszeit Professor Dr. Hofmann: Auch vorgenommen? wenn es zunächst ungewohnt Professor Dr. Hofmann: Ich Professor Dr. Hans-Stefan Hofmann war: Die Online-Kommunikation wollte mich insbesondere für machte unsere Sitzungen effizi- die Weiterentwicklung moderner enter, außerdem entfielen lange OP-Techniken und für die Frauenförderung in der Chirurgie Anfahrtswege. Diese positiven Erfahrungen werden wir auch in einsetzen. Auch die Einführung sogenannter Mindestmen- Zukunft für unsere Gremienarbeit nutzen. Dennoch fehlte uns gen für Operationen lag mir am Herzen. Denn bundesweite allen der persönliche Austausch vor Ort. Denn oftmals greifen Auswertungen zeigen, dass das Ergebnis immer noch davon wir in unseren Sitzungen spontan Themen auf, die nicht auf abhängt, in welcher Einrichtung ein:e Patient:in operiert wird der Tagesordnung stehen, uns aber weiterbringen. Das fiel zu und wie viel Erfahrung dort vorhanden ist. Unsere Klinik ist einem großen Teil weg. Auch ist mir in dieser Zeit die Bedeu- zertifiziert. Wir haben die nötige Expertise und Routine, um tung unserer Fachgesellschaft für unsere Mitglieder nochmals die überwiegend anspruchsvollen Operationen im Brustkorb stärker bewusst geworden: Die Abteilungen für Thorax-
I NTER N 11 chirurgie sind in der Regel eher klein. Bei unseren Kolleg:innen intern: Wie blicken Sie jetzt gegen Ende Ihrer Amtszeit kommt im klinischen Alltag immer wieder das Gefühl auf, ein auf die vergangenen beiden Jahre zurück? Stück weit Einzelkämpfer:in zu sein. Die reduzierten Sozial- Professor Dr. Hofmann: Positiv! Ich fand es sehr bereichernd, kontakte in Pandemiezeiten haben dieses Gefühl sicherlich über Fachgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten, Kontakte verstärkt. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen verzeich- zu knüpfen und Netzwerke aufzubauen. Natürlich wird man neten wir im vergangenen Jahr mehr Neueintritte als in den als Person – aber auch Regensburg als Standort für Thorax- Vorjahren. Den Thoraxchirurg:innen scheinen eine systemati- chirurgie – durch dieses Amt bekannter. Dass der Kongress sche Vernetzung und eine Vertretung ihrer Interessen wirklich der Thoraxchirurgie 2023 nach Regensburg kommen wird, ein Anliegen zu sein. hat sicherlich damit zu tun. intern: Gibt es noch weitere Gründe für Ihr Engagement intern: Und wie geht es weiter? in und für Ihre Fachgesellschaft? Wird Ihnen der Abschied schwerfallen? Professor Dr. Hofmann: Meine Motivation mich einzubringen Professor Dr. Hofmann: Zunächst bin ich noch für die ist zu einem großen Teil darin begründet, unser Fachgebiet nächsten beiden Jahre Pastpräsident. Dieses Amt soll wissenschaftlich weiterzubringen und neue Impulse zu die Kontinuität der Gremienarbeit sicherstellen. Dann setzen. Gleichzeitig fühle ich mich auch dem Ursprung und werde ich lebenslang assoziiertes Mitglied des Vorstandes der Geschichte unserer Fachgesellschaft verpflichtet. Die sein. Für mich war aber schon 2019 klar: Während meiner Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie feiert im Oktober Amtszeit setze und bringe ich mich mit der notwendigen ihr 30-jähriges Bestehen. Damit sind wir eine vergleichsweise vollen Energie ein. Danach gebe ich den Staffelstab gerne sehr junge und nach wie vor kleine Gesellschaft. weiter an meine Nachfolger:innen, die ebenso gute Ideen haben und umsetzen werden. Ich freue mich jetzt darauf, Für uns Thoraxchirurg:innen ist es im beruflichen Alltag meine Erfahrungen aus den vergangenen beiden Jahren essentiell, mit den großen Fachgebieten, wie beispielsweise hier in Regensburg einzubringen und mit meinem Team der Unfallchirurgie, der Allgemein- und Viszeralchirurgie weiter intensiv an der Entwicklung unserer Klinik oder der Pneumologie, eng und gut zusammenzuarbeiten. zu arbeiten. Gleichzeitig sind wir gerade als relativ kleines Fachgebiet gefordert, unsere eigenen Spezifika weiterzuentwickeln intern: Vielen Dank für das Gespräch! und unsere eigene Expertise herauszustellen. Wir müssen uns also auch ein Stück weit abgrenzen und uns zeigen. Dieser Aspekt war den Gründern unserer Fachgesellschaft sehr wichtig und diesen Gedanken wollte auch ich weiter- tragen. Ich denke, dass wir uns mittlerweile positiv in der Landschaft der Fachgesellschaften behauptet haben. MEDIZINISCHE FACHGESELLSCHAFTEN Eine medizinische Fachgesellschaft ist der Zusammenschluss von wissenschaftlich aktiven und / oder interessierten Mediziner:innen eines Fachgebiets. Neben der Zusammenführung wissenschaftlicher Erkenntnisse gehören auch die Weiterentwicklung der Fort- und Weiterbildungsordnungen, das Erstellen von Behandlungsleitlinien und die Vertretung des jeweiligen Fachgebiets gegenüber anderen Gremien und der Politik zu den klassischen Aufgaben einer Fachgesellschaft.
12 IN T E RN Der Rucksack ist gepackt … um im Ruhestand viele neue Wege zu erkunden. Auch kamen hinzu. „Auch die Herausforderung einer neuen Ge- im Laufe seiner Dienstzeit als Pflegedirektor der Klinik schäftsführerin mit vielen Fragen haben Sie gemeistert“, erin- St. Hedwig hat Gerhard Harrer viele neue und unbekannte nert sich Beiser augenzwinkernd zurück. „Dafür vielen Dank.“ Pfade beschritten. Immer mit dabei sein Rucksack voller In einem sind sich jedoch alle einig: Wie groß die Aufgaben Ideen und Erfahrungen. Beeindruckende 31 Jahre setzte und die damit verbundene Verantwortung auch waren, Harrer er sich tatkräftig für unsere Klinik, die Dienstgemeinschaft löste sie mit Weitsicht und Erfahrung. Ganz gleich, ob es dabei und die kleinen und großen Patient:innen ein. Nun hieß es zum Bespiel um die Gründung des Perinatalzentrums oder den Abschied nehmen. Mit einer emotionalen und persönlichen Aufbau der stationären Pädiatrischen Onkologie ging. Feier, kreativen Geschenken und emotionalen Reden wur- Manche Veränderungen konnte er am Beginn seiner Tätig- de er in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. keit noch nicht erahnen, weiß Provinzial Benedikt Hau – und Die Kirche der Klinik St. Hedwig wäre wohl aus allen Näh- spricht damit die Übernahme der Klinik St. Hedwig durch den ten geplatzt, wenn die Gästezahl pandemiebedingt nicht Orden der Barmherzigen Brüder an. „Wir haben mit Ihnen beschränkt gewesen wäre. Im kleinen Kreis wurde Gerhard einen erfahrenen Pflegedirektor gewonnen und sind Schritt für Harrer am 28. Juni in den Ruhestand verabschiedet. An Schritt gemeinsam gewachsen. Ihrem Führungsgeschick ist seiner Seite seine Frau sowie seine Kinder und Enkelkinder. es zu verdanken, dass unsere Ordenswerte stets gelebt und weitergetragen wurden.“ Auch diese Etappe, die zahlreiche Der mit Gedichten und Gesang sehr persönlich gestaltete Projekte und strukturelle Änderungen mit sich brachte, meis- Gottesdienst machte die hohe Wertschätzung gegenüber terte Gerhard Harrer mit gewohnter Umsicht. Gerhard Harrer deutlich. Unterstrichen wurde dies im nachfol- genden Festakt, der ebenfalls in der Klinikkirche stattfand. ENGAGEMENT UND WEITBLICK „Als begeisterter Wanderer und Radfahrer packten Sie Ihren Rucksack mit vielen guten Ideen, fachlicher Kompetenz und Leidenschaft für die Pflege, und traten den Weg an, der ein langer und beständiger sein sollte“, so Sabine Beiser. 1990 nahm Gerhard Harrer die Stelle als Pflegedirektor der Klinik St. Hedwig an. Damals noch unter der Trägerschaft der Blauen Schwestern. Vieles aus dem Rucksack konnte in den vergangenen Jahrzehnten umgesetzt werden. Einiges konnte herausgenommen werden – neue Herausforderungen Ein Kettenglied: Symbol für die fortbestehende Verbundenheit zur Klinik St. Hedwig. INNOVATION UND ENTWICKLUNG Springerpool, hauptamtliche Praxisanleitung und Casema- nagement sind nur einige Projekte, die Harrer im Bereich der Entwicklung des Pflegedienstes im Laufe seiner Tätigkeit etablieren konnte. Hinzu kamen zahlreiche bauliche Maßnah- Geschäftsführerin Sabine Beiser überreichte gemeinsam mit men, die er geplant und federführend verantwortet hat. „Sie dem Direktorium und der Mitarbeitervertretung den vollge- haben für so viele Entwicklungen die Verantwortung über- packten Rucksack an Gerhard Harrer. nommen und haben es jederzeit geschafft, die Kollegen und
I NTER N 13 alle Mitarbeitenden auf Augenhöhe von den Maßnahmen zu überzeugen“, erinnert sich Beiser. Dabei hatte er das Wohl der Klinik St. Hedwig immer im Blick. „Mit eigenen Meinungen, Ansichten und Lösungen waren Sie auch für die Ärzteschaft immer ein verlässlicher Partner. Damit und durch Ihre Mitarbeitenden haben Sie zur hohen Anerken- nung, die die Pflege bei uns genießt, wesentlich beigetragen“, weiß Professor Michael Kabesch, Ärztlicher Direktor der Klinik St. Hedwig. Neben allen baulichen Entwicklungen, Groß- und Sonder- projekten standen für Gerhard Harrer die ihm anvertrauten Menschen an erster Stelle. „Sie standen vor – hinter – und neben uns, haben den Mitarbeitenden Entwicklungsmöglich- keiten geboten und so dafür gesorgt, dass jede und jeder ihren und seinen Herzensjob machen kann“, so Janet Ring. Die Mitarbeitenden von Gerhard Harrer bedankten sich unter anderem mit einer originellen Fotocollage. UND DER RUCKSACK? Der hat sich im Lauf der Verabschiedungsfeier stetig gefüllt. Jede:r Redner:in hat dabei ein Geschenk hineingepackt. Unter anderem einen personalisierten Bauhelm, eine Einladung als Ehrengast zur Eröffnung des Neubaus, einen guten Tropfen österreichischen Wein, einen Gutschein für die Bregenzer Festspiele und vieles mehr. Bianca Dotzer In den letzten drei Jahrzehnten habe ich viele Veränderungen erlebt und auch mitgestalten dürfen. Es ist schön zu sehen, dass diese Entwicklungen dazu beigetragen haben, dass sich die Klinik St. Hedwig in der Krankenhauslandschaft behauptet hat. Für die dafür nötige Unterstützung möchte ich mich herzlich bedanken, ebenso für die gute und offene Zusammenarbeit über alle Berufs- gruppen hinweg.
14 IN T E RN ALLEM ANFANG WOHNT EIN ZAUBER INNE … Am 5. August fanden in diesem Jahr der gemeinsame Abschlussgottesdienst und die Zeugnisübergabe mit den Absolvent:innen der Berufsfachschule für Pflege für die Ausbildungsjahrgänge 2018 / 2021 statt – zum zweiten Mal unter Corona-Bedingungen „Es war ein ganz besonderes Gefühl, nun nach drei Jahren unsere Ausbildung mit dem Examen abzuschließen. Wir sind stolz darauf, es geschafft zu haben! Auch in schwierigen Zeiten haben uns die Lehrkräfte stets unterstützt, motiviert und fanden immer die richtigen Worte für uns. Wir konnten sie jederzeit anru- fen, wenn wir Fragen hatten oder Hilfe brauchten. An dieser Stelle wollen wir uns noch einmal ganz herzlich bei den Lehrer:innen, den Seelen der Schule, bedanken. Ohne sie würden wir heute nicht dort stehen, wo wir sind. Viele Witterungsbedingt fand die Zeugnisverleihung dieses Jahr im Hörsaal statt. Unterrichtsstunden fanden im Laufe des Lockdown online über Zoom statt. Durch die tolle Klassengemeinschaft linge stand stets ein kleines Notfall-Set dung und 16 im Bereich Gesundheits- wurden aber auch diese Zeiten gut bereit – mit Glückskärtchen und Nerven- und Kinderkrankenpflege. gemeistert und sich stets gegenseitig nahrung in Form von Traubenzucker Die Abschlussnoten sind insgesamt unterstützt.“ und Schokolade. Außerdem hatten sehr erfreulich: Über einen Gesamt- die Lehrenden Anti-Stress-Übungen So klingt es, wenn eine glückliche notendurchschnitt von 2,07 durften vorbereitet, damit alle Auszubildenden Abschlussklasse der Berufsfachschule sich die Absolvent:innen der traditio- einigermaßen entspannt und fokus- für Pflege mit den Bereichen Genera- nellen Gesundheits- und Krankenpflege siert in die Prüfungen gehen konnten. listische Pflegeausbildung, Traditionelle freuen. Drei davon haben ihr Examen Der Einsatz hat sich definitiv gelohnt: Gesundheits- und Krankenpflege und sogar mit 1,0 abgeschlossen. Mit einem Auch dieser Jahrgang steigt mit guten Gesundheits- und Kinderkrankenpflege Notendurchschnitt von 1,81 bestanden Ergebnissen in das Berufsleben ein – ihre Erfahrungen zusammenfasst. die Auszubildenden der traditionellen und Patient:innen und zukünftige Gesundheits- und Kinderkrankenpflege Dabei liegt hinter den Auszubildenden Kolleg:innen dürfen sich über engagierte ihr Examen. Davon haben zwei ihren auch sehr viel Arbeit unter erschwerten und hervorragend ausgebildete neue Abschluss mit der Bestnote 1,0 absol- Corona-Bedingungen. Trotzdem: Am Mitarbeitende freuen. viert. Die Auszubildenden der Generalis- Zusammenhalt in der Klasse konnte UNSERE AUSZUBILDENDEN UND tischen Pflegeausbildung schlossen mit auch die Pandemie nicht rütteln. IHRE NOTEN einem Gesamtnotendurchschnitt von EINE:R FÜR ALLE – ALLE FÜR EINE:N! 2,16 ab. Vier Auszubildende haben ihr Insgesamt haben nun 59 Auszubilden- Examen mit 1,33 bestanden. Wie wertschätzend das menschliche de der Berufsfachschule für Pflege ihr Miteinander zwischen Auszubildenden Examen in der Tasche: 20 in der traditio- Besonders erfreulich ist es, dass wir und Lehrkräften war, zeigten die Prü- nellen Gesundheits- und Krankenpflege, viele von ihnen als neue Kolleg:innen fungstage: Für alle aufgeregten Prüf- 23 in der Generalistischen Pflegeausbil- begrüßen dürfen.
I NTER N 15 Geschäftsführerin Sabine Beiser, Geschäftsführer Dr. Andreas Kestler, Schulleiterin Marion Laupenmühlen-Schemm und Prior Frater Seraphim Schorer überreichten den frisch Examinierten ihre Abschlussurkunden. … ALLEM ENDE EINE RIESEN-CHANCE! Auf die frisch examinierten Pflege- erhalten, wird immer das solide Funda- alles Gute für ihre persönliche und kräfte wartet nun ein Beruf mit vielen ment eines Traumberufes sein. berufliche Zukunft“, gab ihnen Schul- Möglichkeiten. Da sie im Rahmen ihrer leiterin Marion Laupenmühlen-Schemm ABSCHLUSSFEIERN UNTER Ausbildung in vielen Abteilungen un- mit auf den Weg. „Trotz Homeschooling, CORONA-BEDINGUNGEN seres Hauses persönliche Erfahrungen Abstandsregelung und FFP2-Masken sammeln konnten, wissen die meisten Um die Absolvent:innen bei ihrem Start fühlen wir Lehrkräfte uns Ihnen sehr von ihnen bereits, in welchem Bereich in ihren neuen Lebensabschnitt ein nahe. Sie haben Ihre Ausbildung sie arbeiten möchten. „Sie sind die Stück zu begleiten, erhielten alle einen unter erschwerten Bedingungen Zukunft für unsere Patient:innen – nicht Rucksack gefüllt mit einem „Starter- gemeistert – und dafür gratulieren nur treue Helfer:innen in jeder Lebens- Kit“ aus Lunchbox, Emaille-Tasse und wir Ihnen von Herzen.“ lage, wichtige Ansprechpartner:innen Gummibärchen für den Berufseinstieg, und leidenschaftliche Motivator:innen die bei der Abschlussfeier überreicht für den Genesungsprozess, sondern wurden. „Damit wünschen wir unseren auch unverzichtbare Gesundheitsschüt- ehemaligen Berufsfachschüler:innen Carola Kupfer zer“, fasst Sabine Beiser die Qualitäten des Jahrgangs zusammen. Denn die gute Ausbildung ist nur ein Aspekt und selbstverständlich, der menschliche Faktor hingegen eine persönliche Qua- lität guter Pflegekräfte – und in diesem Jahrgang eine große Stärke. BERUF UND BERUFUNG MIT PERSPEKTIVE Alle Nachwuchs-Pflegekräfte können sich auf eine spannende Zukunftsper- spektive und viele Entfaltungsmöglich- keiten freuen. Denn wer in diesem Berufszweig arbeitet, geht keinem Job nach, sondern einer Berufung. Dass sie dabei viele berufliche Entwicklungs- möglichkeiten haben und als system- relevanter und sinnvoll arbeitender Teil Nicht nur Urkunden, sondern auch kleine Geschenke wurden den Absolvent:innen der Gesellschaft höchste Anerkennung zum Examen überreicht.
16 IN T E RN „MACH HEUTE ETWAS, WORAUF DU MORGEN STOLZ SEIN KANNST!“ Das Motto der 14 Absolvent:innen in der Krankenpflegehilfe ist selbsterklärend – und zeigt einmal mehr, was gute Ausbildungen menschlich bewirken. Die Ausbildung zur Krankenpflegehilfe ist der Einstieg in den Pflegeberuf – und für Interessierte häufig auch Orientie- rung und Basis für weitere berufliche Schritte. In diesem Jahr haben 14 Aus- zubildende bei den Barmherzigen im Rahmen einer feierlichen Verabschie- dung ihre Abschlusszeugnisse erhalten. Nach dem Festgottesdienst bekamen sie zusätzlich ein kleines Startpaket für den Berufsalltag – mit Rucksack, Lunch- box, Emaille-Tasse und Gummibärchen. „Wir sind stolz auf unsere diesjährigen Absolvent:innen“, freut sich Schulleiterin Ulrike Hanke. Trotz Corona-Bedingun- gen konnte das Schuljahr erfolgreich beendet werden. Alle bleiben im Ge- sundheitswesen und haben hier ihre Berufung gefunden. KLINIKALLTAG ALS BERUFSEINSTIEG 14 Absolvent:innen haben ihr Ausbildungsjahr zur Pflegefachhilfe erfolgreich abgeschlossen Für die meisten neuen Krankenpflege- helfer:innen war das Gesundheitswesen zunächst eine völlig neue Welt. Klinik- konnten auch die vier Schüler:innen mit Neun der examinierten Pflege- alltag ist anstrengend und bedeutet Migrationshintergrund sprachlich und helfer:innen werden übrigens ab mehr als Fachwissen und Routine! persönlich schnell integriert werden. September die Berufsfachschule Der menschliche Faktor ist häufig das für Pflege besuchen, davon sieben entscheidende Detail, um Patient:innen bei den Barmherzigen Brüdern. Ein optimal zu betreuen – auch in der MEIN HERZ SCHLÄGT Schüler steigt direkt als Pflegefach- Pflege. Hinzu kamen natürlich die vielen FÜR DIE PFLEGE! helfer in unserem Haus in Straubing Corona-Schutzmaßnahmen: Strenge Die Schulleiterin Ulrike Hanke kann ein, eine Schülerin beginnt mit der Hygiene-Auflagen und Homeschoo- mit dem Abschluss 2020/2021 Weiterbildung zur Operationstechni- ling sind nur zwei davon. „Trotzdem ist ihren 30. Jahrgang in die Pflege- schen Assistenz. Drei Schülerinnen unser Klassenzusammenhalt groß ge- praxis entlassen. Mit dieser stolzen wechseln in andere Zweige des worden“, berichtet Absolventin Marina Zahl an Abschlussjahrgängen Gesundheitswesens. Weigert. Sie ist mit einem Notendurch- verabschiedet sich Frau Hanke in schnitt von 2,0 Jahrgangsbeste, hat für den Ruhestand, mehr dazu in der alle Zoom-Lerngruppen organisiert und nächsten intern-Ausgabe. ihre Klasse engagiert unterstützt. So Carola Kupfer
I NTER N 17 STABWECHSEL IN DER KRANKEN- PFLEGEHILFE Ulrike Hanke, die bisherige Schulleiterin der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe, geht zum 1. September in den wohlverdienten Ruhe- stand und wird von einem bekannten Gesicht abgelöst: Katharina Mischanitz. Sie war bereits seit 2014 als Pflegepädagogin an der Berufs- intern: Sie sind seit 2014 an unserem Haus als fachschule für Pflege tätig und widmet sich Pflegepädagogin tätig. Was gefällt Ihnen am Lehrberuf? nun der Aufgabe als neue Schulleiterin. Katharina Mischanitz: Ich finde es unheimlich spannend mit Auszubildenden zusammenzuarbeiten, deren Ideen intern: Frau Mischanitz, seit wann sind Sie in Ihrer neuen aufzugreifen und sie in ihrer Entwicklung zu begleiten. Position und wie sieht Ihr beruflicher Alltag aus? Ebenso bereitet es mir sehr viel Freude, Schule mit den Katharina Mischanitz: Ich bin seit dem 1. Juni 2021 Auszubildenden sowie im besonderen Maße mit den gemeinsam mit Ulrike Hanke in der Schulleitung an der Kolleg:innen zu gestalten und zu einem Ort zu machen, Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe tätig, bis diese an dem man gerne lehrt und lernt. ab dem 1. September in den wohlverdienten Ruhestand geht. Derzeit befinde ich mich noch in der Einarbeitungs- phase als Schulleiterin, das heißt vor allem eingewöhnen, zuhören und lernen! Meine Vorgängerin arbeitet mich in intern: Was möchten Sie den Auszubildenden in ihrem alle wichtigen Aufgabengebiete ein. Ausbildungsjahr mit auf den Weg geben? Welche Ziele streben Sie an? Zu diesen zählen unter anderem die enge Zusammen- arbeit mit der Regierung, das Mitwirken in relevanten Katharina Mischanitz: Die Schulentwicklung, in welcher Gremien, die enge Zusammenarbeit innerhalb des neuen wir uns derzeitig befinden, ist ein neuer spannender Weg, Schulleitungsteams am Krankenhaus Barmherzige Brü- in welchen man viele Impulse und Ideen einbringen kann. der Regensburg mit Marion Laupenmühlen-Schemm von Zentral sind nicht Ziele, die ich anstrebe, sondern was der Berufsfachschule für Pflege und Bettina Stich von wir gemeinsam entwickeln möchten und welche Ziele wir der Schule für Operationstechnische Assistenz und An- uns gemeinsam setzen. Ich möchte die Dinge, die für die ästhesietechnische Assistenz, sowie die Vernetzung mit Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe jetzt schon cha- anderen Krankenpflegehilfeschulen. Des Weiteren setze rakteristisch sind, gemeinsam mit den Kolleg:innen sowie ich mich mit allen organisatorischen Aufgaben ausein- den Auszubildenden stärken, um unsere Auszubildenden ander, um einen geregelten Schulablauf und die Qualität für diesen verantwortungsbewussten Beruf zu befähigen. der Ausbildung gewährleisten zu können. intern: Wie sieht Ihr Leben abseits des beruflichen intern: Was macht unsere Berufsfachschule für Alltags aus? Krankenpflegehilfe für Sie aus? Katharina Mischanitz: Ich verbringe gerne sehr viel Katharina Mischanitz: Diese Frage ist noch etwas Zeit mit meiner Familie und mit Freunden. Gemeinsam verfrüht. Jedoch hat mich das pädagogische Leitbild mit unserer vierjährigen Tochter fahren wir gerne in den der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe, welches Urlaub und machen Fahrradausflüge. Seit einigen Jahren gemeinsam von den Auszubildenden sowie von den beschäftige ich mich viel mit Gartenarbeit und begeistere Lehrkräften getragen wird, sehr angesprochen und half mich für das Thema Interior Design. mir bei meiner Entscheidung, mich für die Position der Schulleiterin zu bewerben. intern: Vielen Dank für das Gespräch!
18 IN T E RN DIGITALISIERUNG, IT-SICHERHEIT UND IT-SICHERHEITSGESETZ Durch die fortschreitende Digitalisie- Fr. Loibl: Sie sind bereits zum zweiten Die Risikoanalyse ist somit ein zentraler rung ändern sich die Anforderungen an Mal die Projektleitung im Rahmen der Bestandteil des Audits. Wie wird die- unsere Gesundheitsversorgung. Cyber- KRITIS-Nachweisprüfung. Wie können wir se umgesetzt, wie kann man sich das angriffe können wichtige Versorgungs- uns diese Nachweisprüfung vorstellen? vorstellen? prozesse im Krankenhaus erheblich Werden da Firewalls und IT-Komponenten beeinträchtigen, wie beispielsweise das überprüft? Klinikum in Fürth Ende 2019 oder das Klinikum in Düsseldorf im Herbst 2020 Als Basis dient ein einheitliches Verfah- leidvoll erfahren mussten. ren für das Risikomanagement. Zuerst muss man feststellen, dass die Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, Anforderungen des IT-Sicherheitsgeset- Im Rahmen dieses Risikomanagements dass sich Organisationen vor diesen An- zes an das Krankenhaus keine reinen werden die Prozesse identifiziert, die für griffen schützen. Im Sektor Gesundheit IT-Themen sind, sondern weit in die das große Ganze, d. h. für die Aufrecht- ist ein Krankenhaus, mit mehr als Strukturen und Prozesse der Fachbe- erhaltung des Versorgungsauftrags 30.000 vollstationären Fällen im Jahr, reiche im Krankenhaus hineinreichen. von Bedeutung sind. Dazu zählen die ein Betreiber einer sogenannten „kriti- Neben der Sicherstellung der Verfügbar- Abläufe in den medizinischen Abteilun- schen Infrastruktur“ (KRITIS). KRITIS- keit, Integrität und Vertraulichkeit unse- gen (Radiologie, Labor, Apotheke) und Betreiber werden somit gesetzlich rer Prozesse und Systeme soll auch die auch organisatorische Einheiten, wie verpflichtet, einen Mindeststandard Behandlungseffektivität und Patienten- Patientenaufnahme und die Entlassung. an IT-Sicherheit einzuhalten, diesen sicherheit beachtet und aufrechter- Zusätzlich sind auch die technischen Standard regelmäßig nachzuweisen halten werden. Bereiche, wie beispielsweise die IT, und erhebliche IT-Sicherheitsvorfälle Medizintechnik oder Betriebstechnik an das BSI (Bundesamt für Sicherheit Innerhalb der Prüfung werden Themen zu betrachten. Danach wird mit den in der Informationstechnik) zu melden. wie das Notfallmanagement bei einem Verantwortlichen die Risikobewertung IT-Ausfall, die Risiken im jeweiligen durchgeführt, bei der sämtliche Syste- Die Abteilung für Informationssicherheit Bereich aber auch die Absicherung me, Anwendungen oder Komponenten (Fr. Loibl und Hr. Staudenmayer) organi- der IT-Systeme behandelt. bewertet werden. siert und koordiniert bereits seit 2018 die notwendigen Maßnahmen in den Sobald die Risiken identifiziert und Welche sind die größten Regensburger Kliniken, um die Anfor- dokumentiert sind, werden für diese Herausforderungen bei diesen Audits? derungen des IT-Sicherheitsgesetzes zu Maßnahmen festgelegt, um das jewei- erfüllen. Denn diese zählen zu den rund lige Risiko minimieren oder eliminieren 140 Krankenhäusern in Deutschland, zu können. Diese Maßnahmen werden die unter das IT-Sicherheitsgesetz fallen. in einem Maßnahmenplan dokumentiert Die größte Herausforderung ist nicht und anschließend mit der Geschäftsfüh- während des Audits, sondern in der Vor- Auch dieses Jahr wurde der Sicher- rung abgestimmt und geplant. bereitungsphase. Innerhalb dieser Pha- heitsstandard wieder auditiert. Dazu se müssen sämtliche Bereiche, die im wurde das mehrtägige Audit zur Nach- Patientenversorgungsprozess eine Rolle weiserbringung im März und Mai nach spielen, einer Risikoanalyse unterzogen einem strengen Prüfprozess von einem werden, sowie die Einhaltung der ge- externen Prüfungsunternehmen durch- forderten Maßnahmen innerhalb dieser geführt. Bereiche geprüft werden. Des Weiteren müssen sämtliche sicherheitsrelevante Regelungen aktualisiert werden.
I NTER N 19 Was sind das für Risiken? Hr. Staudenmayer: Ein wichtiger Aspekt Das Thema Notfallmanagement wird Können Sie uns ein Beispiel geben? innerhalb der Nachweisprüfung war auch mit der zunehmenden Digitalisie- auch das Notfallmanagement bei einem rung immer wichtiger, da die Abhängig- IT-Ausfall. Können Sie uns dazu etwas keit von einer funktionierenden IT immer sagen? weiter steigt und bei einem Ausfall nicht Da gibt es die verschiedensten Risiken. mehr auf eine papiergebundene Patien- tenakte zurückgegriffen werden kann. Aus diesen Gründen ist es unerlässlich, Wenn z. B. ein Raum, in dem wichtige Im Rahmen des Notfallmanagements unser Notfallmanagement immer weiter medizinische Geräte lagern oder in dem stellen wir immer die Was wäre wenn- auszubauen, um im Notfall auch richtig vertrauliche Patientendaten aufbewahrt Frage. Wie funktioniert z. B. eine Ra- reagieren zu können. Eine der nächsten werden, nicht verschlossen ist, dann diologie oder ein Labor, wenn die großen Herausforderungen wird sein, ist das ein Risiko. Die Maßnahme wäre IT ausfällt? Wie werden Briefe ohne dass wir Notfallübungen planen und dann gegebenenfalls einen automati- Diktat-System geschrieben? Was durchführen, denn nur so können wir schen Türschließer und einen Knauf, macht die Patientenaufnahme, wenn uns sicher sein, dass der theoretische anstatt der Klinke, an der Türe anzu- das KIS-System ausfällt? Plan auch in der Praxis funktioniert. bringen. Deswegen wurden von uns innerhalb Ein weiteres Risiko beispielsweise der letzten zwei Jahre sämtliche kriti- stellen Server dar, die für die Behand- sche Fachbereiche gebeten, einen lung wichtig und notwendig sind, aber Notfallplan zu entwickeln und bekannt- technisch für die hohe Verfügbarkeitsan- zugeben, um bei einem IT-Ausfall die forderung nicht ausreichend ausgelegt Patientenversorgung aufrechterhalten sind. Hier wäre eine mögliche Maßnah- zu können. Mit der Unterstützung der me, den jeweils betreffenden Server Abteilung für Organisationsentwicklung redundant, also doppelt, auszulegen. und Patientensicherheit wurden die Notfallpläne in vielen Bereichen schon Ein Risiko wäre es auch, wenn Mitar- erstellt, aber die Prozesse verändern beiter auf Patientendaten zugreifen sich ständig und müssen deshalb können, die sie für ihren Aufgabenbe- kontinuierlich angepasst werden. reich nicht benötigen. Die Maßnahme ist dann die Erstellung bzw. Überarbei- tung des Berechtigungskonzepts. Sie sehen, die Liste der möglichen Risiken kann sehr lang und abwechs- lungsreich werden.
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