NETZWERK-RUNDBRIEF LENA - LEBENDIGE NACHBARSCHAFTEN
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Netzwerk-Rundbrief LeNa Lebendige Nachbarschaften www.forum-seniorenarbeit.de Ausgabe 2, September 2014 Editorial seniorenarbeit.de und 0221/931847-72. Ihre Hinweise stellen wir in unseren Dies ist der 2. Rundbrief des Netzwerks Rundbriefen, auf nachbarschaft-heute.de „Lebendige Nachbarschaften“. Der Rund- vor sowie auf www.forum- brief berichtet über Aktuelles aus der seniorenarbeit.de ein. Nachbarschaftsarbeit, wirft einen Rück- Übrigens: Bei nachbarschaft-heute.de blick auf den letzten Workshop und gibt handelt es sich um die ehemalige Inter- einen Einblick in die Aktivitäten des netseite unser-quartier.de/lena. Netzwerkes. Das Netzwerk ist für Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Workshops „Leben- Annette Scholl dige Nachbarschaften gestalten“ ge- dacht, die nach Ende der Workshops im Austausch mit anderen bleiben wollen. Darüber hinaus ist es für weitere Inte- ressierte offen. 2013 haben insgesamt drei regionale Workshops zum Thema „Lebendige Nachbarschaften gestalten“ (LeNa) statt- gefunden: In dieser Ausgabe gibt es ei- nen ausführlichen Einblick über den drit- ten Workshop. Unter „Vorgestellt“ stellen u.a. Teilnehmende zwei ihre Projekte vor, die sie im Laufe des Workshops entwickelt haben und berichten, wie es inzwischen weitergegangen ist. Gerne nehmen wir Hinweise zu interes- santen Projekte, Meldungen, Literatur- und Veranstaltungstipps rund um das Thema Nachbarschaften auf. Sie errei- chen uns unter info@forum-
Inhalt Editorial .......................................... 1 Rückblick ........................................ 2 Einblicke in den 3. LeNa-Workshop in Oer-Erkenschwick ........................... 2 Vorgestellt ...................................... 3 Gemeinsam Heilig Abend feiern in Böckmanns Laden ........................... 3 Einzig(artig) - generationsübergreifende, selbstorganisierte Begegnung ........... 6 Die Workshopreihe „Lebendige Nachbar- Grüßkultur in der Nachbarschaft: schaft gestalten“ (LeNa) bot für 15 Teil- Guten Tag! Hallo? Wie geht es Ihnen? 7 nehmende die Gelegenheit, Kopfstand: 11 gute Möglichkeiten ein sich Zeit zu nehmen, eine Vision für Nachbarschafts-Projekt zum Scheitern eine „Lebendige Nachbarschaft“ ent- zu bringen ..................................... 7 stehen zu lassen, sich mit der eigenen Projektidee in- Literaturtipps ................................. 8 tensiv auseinanderzusetzen und indi- Handbuch Nachbarschaftshilfe .......... 8 viduelle Impulse und praktische An- regungen zu bekommen, Linktipp .......................................... 8 sich über eigene Vorstellungen zu Netzwerk Nachbarschaften ............... 8 Nachbarschaften bewusst zu werden, eine passende Nachbarschaft für die Impressum ..................................... 9 Projektidee zu finden und sie zu er- kunden, über Möglichkeiten und Grenzen le- bendiger Nachbarschaften mit den Workshop-Teilnehmenden nachzu- denken und zu diskutieren sowie Erfahrungen mit virtuellem Lernen und Arbeiten zu sammeln. Dabei wurde die von Dr. Otto Scharmer entwickelte Theorie U – in vereinfachter Form – angewandt. Das Besondere die- ses Ansatzes ist, dass aus der Zukunft neue Herangehensweisen entwickelt werden. Denn die heutigen gesellschaft- Rückblick lichen Veränderungen stellen uns vor komplexe und vielschichtige Herausfor- Einblicke in den 3. LeNa- derungen, für die uns die Vergangenheit Workshop in Oer- keine Anleitungen bietet. Erkenschwick Die Workshopreihe dauerte knapp zwei Monate. Insgesamt fanden vier Präsenz- In der heutigen Seniorenarbeit und Al- tenhilfe bleibt häufig wenig Zeit für die tage statt. Zwischen den Präsenztagen Entwicklung einer Projektidee. Dies gilt arbeiteten die Teilnehmenden online an auch für Nachbarschaftsprojekte. Viel zu ihren Projektideen und tauschten sich oft müssen großartige Ideen innerhalb miteinander aus. Dies ist sowohl von kürzester Zeit entwickelt werden. Doch Zuhause oder ihrem Büro aus möglich Ideen fallen nicht einfach so vom Him- gewesen. Die Präsenztage und die Onli- ne-Phasen bauten aufeinander auf. mel und schon gar von jetzt auf gleich. 2 Netzwerk Lebendige Nachbarschaften
wiederum nutzen den Workshop, um eine Idee zu entwickeln und die erste Schritte einzuleiten. Darüber hinaus wurden im gemeinsamen Austausch kleine Ideen für mehr Acht- samkeit im Umgang mit Nachbarschaften gesammelt, eine TOP 11-Liste zur geziel- ten Verhinderung von Nachbarschafts- Projekten! (siehe in der Rubrik „Vorge- stellt“) erarbeitet sowie ein ABC der le- bendigen Nachbarschaftsarbeit zusam- mengestellt. Das ABC wird - voraussicht- lich - auf www.forum-seniorenarbeit.de vorgestellt und veröffentlicht. Zu Beginn des Workshops wurden Grundlagen zur Nachbarschaftsarbeit und Informationen über bestehende Pro- jekte vermittelt, gemeinsame Erfahrun- gen ausgetauscht und erste Überlegun- gen zu einer Nachbarschaftsvision und einer Projektidee getroffen. Im Verlauf des Workshops arbeiteten die Teilneh- menden ihre Projektideen weiter aus und erhielten individuelle Impulse und prakti- sche Anregungen für ihre Vorhaben oder bestehenden Projekte. Im Laufe des Workshops entstanden und konkretisierten sich u.a. folgende Nach- barschafts-Visionen und Projekt-Ideen: Einzig(artig): Ein besonderer Begeg- Vorgestellt nungsort für Jung und Alt soll ge- Gemeinsam Heilig Abend schaffen werden, feiern in Böckmanns La- Gemeinsam Weihnachten feiern als eine erste Aktion, um einsame Men- den schen gezielt anzusprechen, Eine Vorstellung von Magdalene Erlinger Nachbarschaft und Gesundheit: u.a. und Klaus Lobe, Böckmanns Laden Café und Begegnung für pflegende Im Rahmen eines Workshops des Kura- Angehörige, toriums Deutsche Altershilfe (KDA) ent- Einer allein kann kein Dach tragen: stand im Herbst 2013 die Idee, es Inte- Nachbarschaftliches Miteinander in ressierten zu ermöglichen, in den Räu- einem Wohnen-in-Gemeinschaft- men von Böckmanns Laden gemein- Projekt schaftlich den Heiligen Abend zu feiern. Demenz – nachbarschaftsfähig ma- Dabei sollte allerdings bewusst nicht auf chen das klassische Veranstaltungsmodell zu- Haus der kleinen Forscher rückgegriffen werden, bei dem es (akti- ve) Veranstalter gibt, die für die (passi- Gemeinschaft in der Nachbarschaft ven) Teilnehmer eine Feier organisieren. leben, erleben und mitgestalten Stattdessen gab es eine Reihe von Vor- Die Teilnehmenden waren unterschied- bereitungstreffen mit folgenden Inhal- lich weit mit ihren Projekten bzw. Projek- ten: tideen, denn einige hatte bereits mit ih- rer haupt- und/oder ehrenamtlichen Nachbarschaftsarbeit begonnen, andere www.forum-seniorenarbeit.de 3
Gegenseitiges Kennenlernen, Der zeitliche Ablauf Planung der Feier nach eigenen Wünschen und Vorstellungen und 04.11.2013:Die Flyer sind fertig. Projekt und Flyer werden in einem Pressege- gemeinschaftliche Vorbereitung. spräch präsentiert. Ziel war, dass die Teilnehmer/-innen am Ende selbstorganisiert und ohne weitere 09.11.2013: Die Berichte in den beiden Hilfe ihren gemeinsamen Heiligen Abend örtlichen Zeitungen sind sehr umfang- miteinander feiern können. reich, erscheinen aber erst in der Sams- tagsausgabe. Für uns wird die Zeit knapp. 12.11.2013: Erstes Kennenlerntreffen. Drei Anmeldungen. Eine Interessentin hat so kurzfristig keine Zeit. Wir be- schließen mit den beiden Anwesenden einen Neustart 14 Tage später. 26.11.2013: Zweiter Anlauf mit 6 Teil- nehmerinnen. Man findet ein pragmati- sches Grundgerüst für die Feier, aber so rechte Vorfreude auf einen gemeinsam verbrachten Abend will nicht aufkom- men. Der gemeinsame Nenner ist offen- Die Voraussetzungen bar zu klein. In der Folge springen die älteste und die beiden jüngsten Interes- Das Stadtteilzentrum Böckmanns Laden sentinnen wieder ab. liegt am westlichen Stadtrand von Herford. Es bietet seit über 20 Jahren 10.12.2013: Bis zum nächsten Treffen Begegnungsmöglichkeiten, Beratung und kommen noch drei neue Anmeldungen kleine Alltagshilfen für Seniorinnen und hinzu. Auch wenn wieder nicht alle Zeit Senioren an. Seit November 2006 ist das haben, entsteht langsam eine funktionie- Stadtteilzentrum nicht mehr in den na- rende Gruppe, in der die Aufgaben neu mensgebenden ehemaligen Ladenräu- verteilt werden. men der Familie Böckmann zu Hause, sondern im Lutherhaus, einem Gemein- 18.12.2013: Drei Teilnehmerinnen dehaus der evangelischen Kirchenge- schmücken gemeinsam den Weihnachts- meinde Herford-Mitte. baum. Sie absolvieren nebenbei noch einen Pressetermin mit einer Journalis- Selbst der kleinste Gruppenraum des tin, die über das Angebot berichten Hauses ist über 40 Quadratmeter groß. möchte und geben Auskunft über ihre Durch die Möblierung mit einem norma- persönlichen Beweggründe, den Heiligen len Wohnraumschranksystem hat er je- Abend in dieser Weise zu verbringen. doch eine gewisse Wohnzimmerat- mosphäre, so dass er auch eine Feier in Der Abend kleinem Rahmen geeignet ist. Zum Ge- meindehaus gehört auch ein Kirchsaal, Sechs Frauen (und ein kleiner Hund) im dem am Heiligen Abend um 16.00 feiern gemeinsam. Sie haben einen Uhr und 18.00 Uhr Gottesdienste statt- schönen Raum mit Weihnachtsbaum und finden. dekoriertem Tisch. Auf dem Tisch sind zwei Sorten Kartoffelsalat, Heringssalat, heiße Würstchen, Käsespieße, eine Nachspeise, Wein, Wasser und Bier. Die 4 Netzwerk Lebendige Nachbarschaften
Teilnehmerinnen haben Weihnachtsmu- hen, die Menschen auf das Angebot hin- sik und einen CD-Spieler mitgebracht. weisen, bzw. zur Teilnahme ermutigen. Zwei von ihnen haben jeweils eine Ge- Die Vorbereitungstreffen sollten dagegen schichte ausgesucht, die sie vorlesen. in der direkten Vorweihnachtszeit liegen. Es wird nach einstimmiger Aussage ein Die Vorbereitungstreffen: Zwei Vorberei- schöner Abend. Man sitzt bis ca. 22.30 tungstreffen reichen. Eins mit dem Uhr zusammen und genießt die Gemein- Schwerpunkt „Kennenlernen“ und das schaft in der familiären Runde, wo jede andere mit dem Schwerpunkt „Planen“. ihren Platz hat und zu Wort kommt. Diese Treffen sind wichtig für Gruppen- Zum Abschluss wird gemeinsam aufge- findung, daher ist es sinnvoll, dass alle räumt und weil vorher schon besprochen Interessierten an mindestens einem war, wer wen nach Hause bringt, kom- Treffen teilnehmen. Bei den Treffen soll- men auch alle problemlos nach Hause. te vor allem darauf geachtet werden, dass alle zu Wort kommen und sich auch Fazit trauen, zu sagen, was ihnen ein Her- zensanliegen ist, ob das der Hund ist, In einer Nachbesprechung mit den Teil- den man nicht allein lassen mag, irgend- nehmerinnen haben wir überlegt, welche eine Allergie oder etwas, was unbedingt Lehren wir aus unserem ersten Versuch zu Weihnachten dazu gehört und deshalb ziehen sollten: in der gemeinsamen Feier vorkommen Das wichtigste Ergebnis zuerst. Wir ma- sollte. chen es in 2014 wieder. Folgendes wer- den wir dabei berücksichtigen: Rahmenbedingungen: Die Wünsche und Ideen der Teilnehmenden sind die wich- tigste Richtschnur bei der Gestaltung der Feier. Eine Ausschreibung mit der Kern- aussage „Wir sind für alles offen“ ist trotzdem nicht hilfreich. Es gibt Rah- menbedingungen und die sollten im Vor- feld auch formuliert werden. Die Form der Vorbereitung setzt voraus, dass man willens und in der Lage ist, sich mit an- deren auszutauschen und auf sie einzu- gehen. Wenn wir als Stadtteilzentrum für Senioren solch eine Feier anbieten, ist Wenn Teile der Gruppe sich darüber hin- absehbar, dass sich vor allem Senior/- aus noch zum Baumschmücken, Plätz- innen anmelden werden. Jüngeren Inte- chenbacken oder Basteln treffen wollen, ressent/-innen sollte man das zumindest kann das nett und sinnvoll sein, es ist mitteilen. Auch eine ungefähre Angabe, aber nicht unbedingt notwendig. wie viel Geld man möglicherweise auf- Zeitlicher Rahmen: Im Allgemeinen wird wenden muss, sollte in der Ausschrei- es sich um eine Abendveranstaltung bung gemacht werden. Klar formulierte handeln. Bei uns im Haus bot sich 19.00 Rahmenbedingungen verhindern Enttäu- Uhr für den Beginn an, weil dann die schungen und erhöhen die Wahrschein- Christvesper im Kirchraum zu Ende ist. lichkeit, dass die, die da zusammen- Wer vorhersehbar ein mehrheitlich sehr kommen, einen gemeinsamen Nenner hochaltriges Publikum anspricht, sollte finden. einen Zeitraum am Nachmittag in Erwä- Zeitplan: Die Werbung sollte Anfang No- gung ziehen, da dieser Personenkreis vember einsetzen, zumal es hilfreich ist, abends lieber zu Hause ist. Allerdings Multiplikatoren, wie Pfarrer einzubezie- könnte das Modell „selbstorganisierte www.forum-seniorenarbeit.de 5
Feier“ mit dieser Zielgruppe schwierig Ganz bewusst möchten wir keinen Ver- werden, weil die notwendige Arbeit aus band, keine Kirchengemeinde keinen der Gruppe heraus nicht mehr bewältigt Sportverein oder eine sonstige gesell- werden kann. schaftliche Gruppe als „Dach“ nutzen. Die Nachbarschaft soll als erster gemein- Gruppengröße: Für eine besinnlich- samer Nenner genügen. gemütliche Feier, wie bei uns, ist es gut, Auch das, was konkret stattfinden soll, wenn die Teilnehmer/-innen noch alle wollen wir gemeinsam mit den Interes- um einen Tisch passen, so dass jeder mit senten entwickeln. Es wird kein Zwei- jedem reden kann. Die Heiligabendgrup- oder Vierjahresprojekt werden, was pe von Böckmanns Laden fand sechs – stirbt, wenn nach dieser Zeit kein Finan- 12 Personen angemessen. zier mehr gefunden wird und somit kein Für ein zuverlässiges Zustandekommen Projekt für Hochglanzbroschüren und der Feier ist es vorteilhaft, wenn die Vor- Selbstdarstellung. bereitungsgruppe etwa zehn Personen Die Schritte sind so klein (oder groß), umfasst, weil dann das Risiko geringer wie sie die Einzelnen machen können ist, dass Widrigkeiten, wie Krankheitsfäl- oder wollen. Wir bieten unsere Mitarbeit le oder Winterwetter die Gruppe so de- ehrenamtlich an. zimieren, dass die Feier nicht stattfinden Jede Person ist einzig(artig), egal in wel- kann. chem Alter wir sie antreffen. Häufig wird diese Einzigartigkeit aber in der unmit- Bei uns war es zwischendurch unsicher, telbaren Umgebung (dem Quartier) gar ob die in Aussicht gestellte Feier stattfin- nicht wahrgenommen. Menschen werden den würde, weil die Gruppe sehr klein reduziert auf ihren Wohnort, ihr Ge- war. Umso dankbarer sind wir denen, die schlecht, ihr Alter, ihre Nationalität, ih- sich auf das Experiment eingelassen ha- ren Beruf, ihre Religion, ihre Ausbildung, ben und aus einer vagen Idee etwas ihr Hobby... In Wirklichkeit sind sie na- richtig Schönes gemacht haben. türlich viel mehr als das. Magdalene Erlinger und Klaus Lobe, Einige Ideen: boeckmans-laden@teleos-web.de Generationengarten (evtl. im Schulgarten) Gemeinsames Kochen und Essen Spielen, Schwimmen, Spazieren- gehen Einzig(artig) - generati- Improvisationstheater onsübergreifende, selbst- Helfende Hände im Alltag (für organisierte Begegnung Klein und Groß) Ein Bericht von Dagmar Hotze- Musizieren und Singen Schumann Vorlesen, Lesen, eigene Texte schreiben Wir sind drei projekterfahrene Frauen (26,27 und 53 Jahre alt), die sich fol- Faulenzen und die Sonne genie- gende Idee in den Kopf gesetzt haben: ßen u.v.m. Wir würden in unserer Stadt (unserem Quartier) gerne einen Ort der Begeg- Wie es weitergeht, hängt von der NACH- nung schaffen, der neue Erfahrungs- BARSCHAFT ab. Ein Anfang ist gemacht: felder für Jung und Alt ermöglicht. Dabei soll die Einzigartigkeit eines jeden ... unsere erste kontaktete Schule hat Interessenten möglichst ganzheitlich das Angebot „Improvisationstheater“ angesprochen werden und sich an den abgelehnt und auch nicht in Aussicht Wünschen, Bedürfnissen und Möglichkei- gestellt, dass es nach den Sommerferien ten vor Ort orientieren. Interesse geben könnte. 6 Netzwerk Lebendige Nachbarschaften
... alternativ schauen wir uns jetzt an "Mir geht es gut bzw. alles ist in Ord- einer anderen Schule um. Für unsere nung" Einzigartig- Idee ist das natürlich die Sich bei Einzug im Haus / in der erste Enttäuschung. Nachbarschaft vorstellen Dagmar Hotze-Schumann neuen Nachbarn Brot und Salz schenken Optische Reize setzen: Beleuchtung ums Haus/in der Straße Grüßkultur in der Nach- barschaft: Guten Tag! Kopfstand: Elf gute Mög- Hallo? Wie geht es Ihnen? lichkeiten, ein Nachbar- schafts-Projekt zum Scheitern zu bringen Warum Kopfstand? Gegensätze können sehr viel mehr über ein Thema aussa- gen, als man denkt. Die so genannte Kopfstand-Methode nutzt dies aus. Diese Kreativitätstechnik ist bestens geeignet, um neue Impulse zu geben, festgefahre- ne Gedankengänge zu beleben und neue Lösungen zu erarbeiten. Während des Workshops wurde die Me- thode mit der Fragestellung ausprobiert: Wie können wir in unseren Nachbar- „Wie verhindere ich am besten, dass ein schaften deutlich machen, dass uns Nachbarschafts-Projekt entsteht bzw. Nachbarschaft wichtig ist und wir zu ans Laufen kommt?“ mehr Achtsamkeit beitragen möchten? Während des Workshops in Oer- Erkenschwick wurden Ideen für eine achtsame Grüßkultur gesammelt. Weite- re Ideen sind herzlich willkommen! Ansprache mit Vor- oder Nachnamen bei der Begrüßung „bewusste Wahrnehmung“ von Men- schen und Umgebung Angepasste „Grüßkultur“ (je nach Generation bzw. Alter und kulturel- lem Hintergrund) Kein leichtfertiges „Wie geht’s?“ aus- sprechen, sondern sich im Vorfeld Zeit nehmen Verbindung schaffen mit Blickkontakt und/oder mit Winken, Gruß Nachbarn auf ihre Interessen / Vor- lieben ansprechen Kontaktförderer nutzen wie bekannte Personen, Hunde, Kinder Das Ergebnis der Sammlung: Roter Beutel (mit Tageszeitung) an die Tür des Nachbarn hängen: ge- 1. Keine bzw. unzureichend Öffent- meinsame Nutzung einer Tageszei- lichkeitsarbeit machen tung und gleichzeitig signalisieren: 2. …. „Aber-Haltung“ annehmen 3. Zielgruppe(n) verfehlen www.forum-seniorenarbeit.de 7
4. Mangelnde Kompetenz der haupt- spiele ergänzen die einzelnen Themen- und ehrenamtlichen Mitarbeiten- gebiete (z.B. Versicherungen) und ma- den chen die einzelnen Umsetzungsschritte 5. Druck ausüben leicht zugänglich. 6. Fehlende Transparenz / keine Kommunikation Darüber hinaus richtet sich das Hand- 7. Zeitdruck buch auch an bestehende Initiativen, 8. zuviel Bürokratie indem es Hilfestellung zur Optimierung 9. Externe Vorgaben ins Projekt drü- der Abläufe in einem Nachbarschaftsbüro cken bietet und dabei intensiv auf die Anfor- 10. Kein Vertrauen (untereinander, derungen an ehrenamtliche Vermitt- ins Projekt, …) lungsteams eingeht. Es beleuchtet auch 11. Fehlende Motivation die Motive und Bedürfnisse von Helfern und Hilfesuchenden. Ein weiteres wichti- Das Praktische an der Kopfstand-Übung ges Thema sind die Grenzen von Nach- ist, dass man eine TOP 11 für eine gelin- barschaftshilfe und der Umgang mit Kon- gende lebendige Nachbarschaftsarbeit flikten. Zudem gibt es Anregungen, wie bekommt, wenn man die genannten Menschen für nachbarschaftliches Enga- Punkte ins Positive umkehrt. gement gewonnen werden können. Abschließend werden Tipps gegeben wie die eigene Initiative bekannt gemacht werden kann. Das Handbuch möchte Mut Literaturtipps machen, sich im nachbarschaftlichen Umfeld verstärkt zu engagieren und ähn- Handbuch Nachbar- liche Projekte ins Leben zu rufen - auch schaftshilfe mit keinen oder wenig Finanzmitteln. In der Publikation "Handbuch Nachbar- schaftshilfe - Ein Leitfaden zur Grün- Bestell-Adresse: dung" stellt die Nachbarschaftshilfe und www.spontan-sarstedt.de Freiwilligenagentur SPONTAN aus Sarstedt auf über 100 Seiten ein umfas- 7 Euro plus Versandkosten sendes Wissen rund ums Thema Nach- barschaftshilfe zur Verfügung. Ein Erfah- rungsschatz aus 12 Jahren ehrenamtli- cher Nachbarschaftshilfe und vier Jahren Koordination des Netzwerks Nachbar- Linktipp schaftshil- Netzwerk Nachbarschaf- fen im Landkreis ten Hildes- Sie suchen praxisnahe Tipps für Ihr heim. Nachbarschaftsprojekt? Oder Mitstreiter, die gemeinsam mit Ihnen etwas bewe- In über- gen wollen? Dann sind Sie beim Netz- sichtlichen werk Nachbarschaft genau richtig. Es Schritten ermöglicht Ihnen den direkten Draht zu werden Gleichgesinnten. die ein- zelnen Maßnah- men be- schrieben, die zur Gründung erforder- lich sind. Checklisten, Umsetzungsbei- 8 Netzwerk Lebendige Nachbarschaften
Netzwerk Nachbarschaft steht als Platt- form für alle nachbarschaftlichen The- Impressum men zur Verfügung. Gemeinsam mit Ih- Forum Seniorenarbeit NRW ren Nachbarn können Sie viel erreichen, Kuratorium Deutsche Altershilfe Ihre Anliegen besser durchsetzen und An der Pauluskirche 3 Einfluss nehmen. Wie Nachbarn erfolg- 50677 Köln reich aktiv werden können, zeigen Ihnen Tel.: 0221/931847-0 viele Nachbarschaftsprojekte in Deutsch- Ansprechperson: land und Österreich. Das Netzwerk Nachbarschaft bündelt sein Know-how, Annette Scholl informiert über News und Trends aus der E-Mail: info@forum-seniorenarbeit.de Nachbarschaft, organisiert Wettbewerbe Redaktion und Satz: Annette Scholl und holt für Sie engagierte Unterstützer aus Politik, Medien und Wirtschaft ins Boot. In eigener Sache Der Leitgedanke des Netzwerks lautet: Interessante Meldungen zum Thema Von Nachbarn für Nachbarn! Nutzen Sie „Lebendige Nachbarschaften“ senden Sie die gesammelten Erfahrungen der aus- bitte an: gezeichneten Initiativen. info@forum-seniorenarbeit.de Die Weitergabe dieses Newsletters Weitere Informationen: in unveränderter Form ist ausdrück- lich erlaubt und erwünscht. www.netzwerk-nachbarschaft.net Weitere Informationen und aktuelle Ter- mine: www.forum-seniorenarbeit.de www.nachbarschaft-heute.de Forum Seniorenarbeit ist ein Projekt des gefördert vom www.forum-seniorenarbeit.de 9
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