Nina Thielen (Virtuelle) Communities of Practice - Projekt: Wissensmanagement Nina Thielen: "(Virtuelle) Communities of Practice"
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Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ Nina Thielen (Virtuelle) Communities of Practice 1
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ Inhaltsverzeichnis 1 Einführung in das Thema .................................................................................... 4 1.1 Einordnung ins Handlungsfeld ..................................................................... 4 1.2 Definitionen .................................................................................................. 4 2 Arten von Communities ....................................................................................... 5 2.1 Soziale Orientierung..................................................................................... 6 2.2 Kommerzielle Orientierung........................................................................... 6 2.3 professionelle Orientierung .......................................................................... 7 3 Aufbau von Communities .................................................................................... 8 3.1 Gründe für Communities of Practice ............................................................ 8 3.2 Personelle Organisation ............................................................................. 10 3.3 Grundvoraussetzungen für Communities ................................................... 11 3.4 Unterstützung durch das Unternehmen...................................................... 13 3.5 Unterstützung durch Informationstechnologie ............................................ 14 3.5.1 Suche/Wissensidentifikation................................................................ 14 3.5.2 Interaktion/Wissensgenerierung.......................................................... 15 3.5.3 Strukturierung/Wissensintegration ...................................................... 15 3.5.4 Gemeinschaftsgefühl .......................................................................... 16 4 Motivation zur Teilnahme .................................................................................. 16 4.1 Arten der Motivation ................................................................................... 16 4.1.1 Intrinsische Motivation......................................................................... 17 4.1.2 Extrinsische Motivation ....................................................................... 18 4.2 Hindernisse ................................................................................................ 19 5 Siemens ICN ShareNet - Ein Beispiel aus der Praxis ....................................... 19 5.1 Organisation............................................................................................... 20 5.2 Aufbau........................................................................................................ 21 5.2.1 Wissenobjekte..................................................................................... 21 5.2.2 Reuse Feedback ................................................................................. 21 5.2.3 Urgent request .................................................................................... 22 5.2.4 weitere Bausteine................................................................................ 23 5.3 Anreize ....................................................................................................... 23 5.4 Erfolg.......................................................................................................... 24 6 Fazit................................................................................................................... 25 2
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Knowledge Islands in international organisations .............................................................. 9 Abbildung 2: ShareNet Organisation..................................................................................................... 20 Abbildung 3: ShareNet Feedback ......................................................................................................... 22 Abbildung 4: ShareNet Prämien............................................................................................................ 24 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Communities mit sozialer Orientierung .................................................................................. 6 Tabelle 2: Communities mit kommerzieller Orientierung ........................................................................ 7 Tabelle 3: Communities mit professioneller Orientierung ....................................................................... 7 Tabelle 4: Rollen in Communities.......................................................................................................... 11 Tabelle 5: Motiv-Gesamtmittelwerte...................................................................................................... 17 3
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ 1 Einführung in das Thema 1.1 Einordnung ins Handlungsfeld Die vorliegende Arbeit über (virtuelle) Communities of Practice ist in dem von Lüthy, Voit und Wehner erstellten Handlungsfeld „Wissenskooperation“ einzuordnen.1 Wissenskooperation kann definiert werden, als die Bereitschaft und das Ausmaß, in dem die Mitarbeitenden das eigene Wissen in den Arbeitsprozess einbringen und sich gegenseitig mit dem eigenen Wissen unterstützen, auch wenn kein direkter und unmittelbarer persönlicher Nutzen ersichtlich ist.2 Im Folgenden werde ich kurz die verschiedene Arten von Communities darstellen, um an Hand von virtuellen Communities of Practice ein Werkzeug zur Wissenskommunikation und -kooperation in Unternehmen und Organisationen vorzustellen. Außerdem möchte ich darauf eingehen, wie und unter welchen Voraussetzungen Communties of Practice zum Wissensmanagement beitragen können. 1.2 Definitionen Zum Thema Communities, findet man mehrere Ansätze, welche je nach Blickwinkel (betriebswirtschaftlicher, informationstechnische, sozialwissenschaftlicher) variieren. Eine in dieser Hinsicht allgemeingültige Definition lautet: „Eine Community (engl. Community, Gemeinschaft) ist eine Gruppe von Personen, die gemeinsames Wissen entwickeln, Erfahrungen teilen und dabei eine eigene Identität aufbauen. Communitys profitieren von dem Grundsatz, dass alle Teilnehmer zum Erfolg beitragen, indem sie ihr Wissen einbringen.“3 Wissensgemeinschaften oder auch Knowledge-Communities werden oft in einem Atemzug oder synonym mit Communities of Practice genannt. Beide stellen eine Plattform da, um Wissen auszutauschen, Probleme zu lösen und zu lernen. „Wissensgemeinschaften sind über einen längeren Zeitraum bestehende Personengruppen, die Interesse an einem gemeinsamen Thema haben und Wissen gemeinsam aufbauen und austauschen wollen. Die Teilnahme ist freiwillig und persönlich. Wissensgemeinschaften sind um spezifische Inhalte gruppiert.“4 1 Lüthy, Werner; Volt, Eugen; Wehner, Theo: Wissensmanagement-Praxis - Einführung, Handlungsfelder und Fallbeispiele. Zürich : vdf, 2002 2 Moser, Karin S.: Wissenskooperation. Die Grundlage der Wissensmanagement-Praxis. (S.98) In Lüthy, Werner; Volt, Eugen; Wehner, Theo: Wissensmanagement-Praxis - Einführung, Handlungsfelder und Fallbeispiele. Zürich : vdf, 2002 3 http://de.wikipedia.org/wiki/Community (letzte Einsicht 24.07.05) 4 North K.; Romhardt, K.; Probst, G. J. B.: Wissensgemeinschaften: Keimzellen lebendigen Wissensmanagements (S.53), in io-managemt, 8(2000)7, (S. 52-62) 4
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ Selten gibt es Reinformen von Communities, meist sind die vielfältigen Arten überlappend. Der überwiegende Teil von Communities sind heute in virtueller Form, entweder im Internet oder firmeninternen Intranet zu finden. Im Idealfall besteht auch ein persönlicher face-to-face Kontakt. „Eine virtuelle Community verwirklicht sich durch gemeinsame Interessen, Kenntnisse und Projekte in einem Prozess der Kooperation oder des Austauschs und unabhängig von geographischer Nähe und institutionellen Zugehörigkeiten.“5 Der Begriff Communities of Pracitce wurde 1991 von Etienne Wenger und Jean Lave geprägt. "In a nutshell, a community of practice is a group of people who share an interest in a domain of human endeavor and engage in a process of collective learning that creates bonds between them: a tribe, a garage band, a group of engineers working on similar problems". 6 Wenger hat dann 1998 auch erstmals den Begriff um Online-Communities erweitert. In fast allen in der Literatur zu findenden Definitionen werden Wissenscommunities und (virtuelle) Communities als Gruppen mit gemeinsamen Interessensschwerpunkt, die durch gemeinsames Lernen oder Wissensaustausch das individuelle oder gemeinschaftliche Wissen erweitern und dabei Bindungen eingehen. 2 Arten von Communities Es gibt mehrere Möglichkeiten, nach denen man Communities kategorisieren kann. - Mitgliederverhalten: Dies ist abhängig davon wie stark die Bindung der Mitglieder zur Community und untereinander ist. - inhaltliche Fokussierung: Bei dieser Kategorisierung geht es nach inhaltlichen Themen, wie IT, Kochen, etc. - nach der Zielgruppe: Eine Typisierung, die sich danach richtet, wer mit der Community angesprochen werden soll. - Motive der Mitglieder: Diese Kategorisierung richtet sich nach dem Zweck und den Motiven, welche die Mitglieder haben um sich an der Community zu beteiligen.7 Eindeutige Zielsetzungen und Funktionsweisen lassen sich am besten anhand der Motive der Mitglieder kategorisieren. 5 Lévy Pierre, Cyberkultur – Unversialität ohne Totalität, (S.78) in Bollmann S.; Heibach C. (Hrsg.): Kursbuch Internet Hamburg: Rowohlt 1998 6 E. Wenger: Supporting Communities of Practice - A Survey of Community-Oriented Technologies, Version 1.3, Mar. 2001, http://www.ewenger.com/tech/index.htm (letzter Zugriff: 24.07.05) 7 Beinhauer, Malte: Knowledge Communities (Eul) Lohmar et al. 2004 5
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ Dort zu unterscheiden sind Communities mit sozialer Orientierung, kommerzieller Orientierung und professioneller Orientierung.8 2.1 Soziale Orientierung Bei Communities mit sozialer Orientierung handelt es sich um den originären Community Typ, bei dem es um das Knüpfen sozialer Kontakte und den Austausch über interessenspezifische Themen geht. Unterscheiden kann man bei dieser Art von Communities jene, die dem Zweck des Beziehungsaufbaus und der Unterhaltung dienen, wie Chatprogramme und Internetseiten, die den Sinn des Kontaktaufbaus haben und solche, bei denen es um gemeinsame Interessen, wie Spielen, Kochen oder ähnliches geht. Im ganzen kann man den Zusammenhalt und Umgangston in solchen Communities als freundschaftlich bis familiär bezeichnen. Kategorie Ausprägungen Beispiele Beziehungsaufbau Unterhaltung, Chats, ICQ, AIM, neu.de, splitter- Kontakte knüpfen, infos.de Partnersuche Interessen Hobbys, geografische brettspielwelt.de, Nähe chefkoch.de Tabelle 1: Communities mit sozialer Orientierung9 2.2 Kommerzielle Orientierung Hinter Communities kommerzieller Orientierung stehen meist keine sozialen Motive. Die Anbieter solcher Communities sind gewinnorientiert oder erhoffen sich durch diese Communities die Erzielung eines geldwerten Vorteils. Man kann bei kommerziell motivierten Communities drei Arten unterscheiden: Business-to-Business (B2B) B2B-Communities werden von Unternehmen für Unternehmen eingerichtet, zur Kooperation zwischen den Unternehmen und um Supply Chains zu unterstützen, hierbei geht es weniger um den Austausch oder die Entwicklung von Wissen, sondern um die Organisation und Abstimmung zwischen den Unternehmen. Business-to-Consumer (B2C) Mit B2C-Communities bezwecken Unternehmen den Support eines Produktes oder einer Marke um die Kunden bzw. User als Kunden zu gewinnen oder an das Produkt zu binden. 8 Beinhauer, Malte: Knowledge Communities (S.24ff ) (Eul) Lohmar et al. 2004 9 in Anlehnung an Tabelle 3: Charakterisierung der Community-Kategorien, Beinhauer, Malte: Knowledge Communities (S.31) (Eul) Lohmar et al. 2004 6
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ Consumer-to-Consumer (C2C) Bei C2C-Communities handelt es sich um Online-Plattformen mit professionellem Anbieter auf der individuelle Konsumenten untereinander Waren tauschen oder verkaufen können. Kategorie Ausprägungen Beispiele B2B Handel, Kooperation covisint.com C2B Produkt-Communites, Marken- nokia.com, Support community.samung.com, club.lego.com C2C Auktion, Tausch ebay.com, kijiji.de Tabelle 2: Communities mit kommerzieller Orientierung10 2.3 professionelle Orientierung Lernnetzwerke/ -communities Diese Art von Communities finden sich oft an Universitäten und Schulen. Darin soll das Wissen der Gemeinschaft vermehrt und optimiert werden um das eigene, individuelle Wissen voranzutreiben. Der Zusammenhalt und die Bindung in diesen Communities kann man als eher lose bezeichnen, da die oft nur zum Erreichen von Leistungsnachweisen bzw. Bildungsabschlüssen genutzt werden. Expertennetzwerke/ -communities Wissen zu spezifischen Themen soll in Zusammenarbeit mit anderen Experten weiterentwickelt werden und neue Sichtweisen bringen. Häufig findet man solche Expertensysteme im IT-Bereich, was sich aus dem Thema in Verbindung mit dem Internet bedingt. Der Zusammenhalt in diesen Communities kann man als familiär bezeichnen, da die Mitglieder gemeinsame Interessen und Ziele aufweisen. Kategorie Ausprägungen Beispiele Lernnetzwerke Schulen, Universitäten WinfoLine.de Expertennetzwerke Knowledge Communities, experts-exchange.com, Projekt-Communities slashdot.com Tabelle 3: Communities mit professioneller Orientierung 11 10 in Anlehnung an Tabelle 3: Charakterisierung der Community-Kategorien, Beinhauer, Malte: Knowledge Communities (S.31) (Eul) Lohmar et al. 2004 11 in Anlehnung an Tabelle 3: Charakterisierung der Community-Kategorien, Beinhauer, Malte: Knowledge Communities (S.31) (Eul) Lohmar et al. 2004 7
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ Unter den Communites mit professioneller Orientierung kann man auch die thematisierten Communities of Practice einordnen. Diese Gemeinschaften werden meist von Unternehmen oder Organisationen gebildet zum Zweck des gemeinsamen Lernens, Lösen von Problemen, Wissensgeneration und –dokumentation. Dort zu nennen wären Infineon KEC und Siemens ICN ShareNet, auf die ich später noch mal genauer eingehen werde. Silke F. Heiss unterscheidet auf der Grundlage des Berichts des American Productivity and Qualtiy Center (APQC; 2000, 24f) Communities of Practice in: - Helping Communities mit dem Schwerpunkt des Helfens und Lösens von bestimmten Problemen - Best Practice Communities zur Entwicklung allgemeingültiger Lösungsansätze und Best Practices, derer Bewertung, Erfolgmessung und Verbreitung - Knowledge Stewarding Communities integrieren die beiden vorher genannten Arten und organisieren sowie dokumentieren das kollektive Wissen, um es dem gesamten Unternehmen zugänglich zu machen - Innovation Communities sollen neue Ideen und Methoden durch Kommunikation und Interaktion entwickeln.12 Aber sie weist auch wieder darauf hin, dass keine Reinformen von Communities existieren. 3 Aufbau von Communities 3.1 Gründe für Communities of Practice Im Folgenden werde ich Communities of Practice, der Einfachheit halber, nur noch als Communities bezeichnen. Falls andere Arten gemeint sind, werde ich diese explizit nennen. Stellt sich die Frage, warum brauchen Unternehmen solche Communities. Aus welchen Gründen kann sich der kosten- und zeitaufwendige Aufbau lohnen und der Firma Vorteile bringen. Durch die immer schnelleren Neuerungen am Markt müssen die Unternehmen und Organisationen immer flexibler und schneller reagieren können, um nicht den Anschluss zu verlieren. Trotzdem dürfen sie nicht den Support der älteren Produktgenerationen vernachlässigen. Viele Firmen mit verschiedenen Unternehmensstandorten finden in den unterschiedlichen Niederlassungen ähnliche oder gleiche Schwierigkeiten und Probleme vor. Durch einen regen Austausch über Communities wird das Wissen der 12 Heiss, Silke F.: Wissenskommunikation in Communities of Practice (S.162) in Reinhardt, R.; Eppler M. J. (Hrsg.): Wissendkommunikation in Organisationen- Methoden, Instrumente, Theorien Berlin: Springer-Verlag (2004) 8
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ einzelnen Standorte transparenter. So kann doppelte Arbeit vermieden und dadurch Zeit und Geld eingespart werden. Der Austausch von Erfahrungen kann den Mitarbeitern neue Sicht- und Herangehensweisen zu festgefahrene Arbeitsabläufen eröffnen. „Als bemerkenswerteste Erkenntnis ist zu nennen, dass viele Teilnehmende während des Programms von einer Art „plötzlicher Erkenntnis“, einem „Durchbruch zu einer neuen Sicht“ berichteten.“13 Durch die Abfrage, Nutzung und Anwendung des Wissens in Communities wird dieses am Leben gehalten und verschwindet nicht einfach in Ablagen und Archiven oder geht gar verloren. Außerdem werden durch Communities natürliche und hierarchische Strukturen aufgebrochen, was zu einem kreativen Arbeiten ohne die sonst üblichen Zwänge führen kann. Abbildung 1: Knowledge Islands in international organisations14 Innerhalb großer Unternehmen und Organisationen mit internationalen Standorten bilden sich, wie in Abb. 1 zu sehen, durch verschiedene Strukturen und Hindernisse, sogenannte Wissensinseln. Diese Inseln lassen sich durch Communities zusammenführen und nutzen, da die Zusammenarbeit über virtuelle Communties zeit-, orts- und abteilungsunabhängig ist. 13 Schweiker, Ulrich: Vermittlung von Change Management Know-how durch virtuelle Wissenskommunitkation in einer globalen Unternehmensberatung (S. 307) in Reinhardt, R.; Eppler M. J. (Hrsg.): Wissendkommunikation in Organisationen- Methoden, Instrumente, Theorien. Berlin: Springer-Verlag (2004) 14 Katzy, Bernhard R. , Ma, Xiaofeng : Virtual Professional Communities - Definitions and Typology, München URL http://portal.cetim.org/file/1/96/VirtualProfessionalCommunitiesICE2002Paper.pdf (letzter Zugriff 01.08.05) 9
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ 3.2 Personelle Organisation Unterscheiden kann man die personelle Organisation in Communities zum einen nach dem Aufgabenbereich in dem Unternehmen und zum anderen nach den Rollen innerhalb der Community. Communities können sich aus Mitarbeitern zusammensetzten, welche die gleiche Position (horizontal) begleiten oder verschiedenrangige Mitarbeiter, die den gleichen Aufgabenbereich haben (vertikal). Möglich ist auch, die Arbeit an einem fach- oder abteilungsübergreifenden Thema bezweckt die Zusammenarbeit von Mitarbeitern verschiedener Fachbereiche und Positionen (diagonal). In der Arbeitswelt finden sich selten Reinformen von Communities, deshalb überlappen sich auch viele Arten, unter anderem durch die Teilnahme eines Mitarbeiters an mehreren interdependenten Communities.15 Die Zusammensetzung innerhalb der Communities kann man grob in das Kernteam und die regulären Mitglieder unterscheiden. Das Kernteam treibt die Inhalte voran, strukturiert und dokumentiert. Es setzt sich in der Regel aus dem Wissensadministrator und dem Wissensmanager zusammen. Der Wissensadministrator legt das Regelwerk fest und öffnet und schließt Diskussionsräume. Er ist das Bindeglied zwischen virtueller und realer Organisation. Wissensmanager, u.a. auch Moderatoren, Tutoren genannt, finden ihren Aufgabenbereich in der Strukturierung der Daten, Leitung von Diskussionen oder auch darin, die Communitymitglieder zur aktiven Teilnahme zu motivieren. Außerdem helfen sie neuen Mitgliedern sich zurecht zu finden, sowohl innerhalb der virtuellen Umgebung, als auch in der Anwendung. „Tutors need to be experienced in the technologies that provide the platform, and must also hav domain knowledge, and an ability to synthesize and extract common knowledge „on the hoof“.“16 Unter den regulären Teilnehmern finden sich Wissensnachfrager und Wissensberater, welche im Idealfall jeweils beide Seiten darstellen. Außerdem ist nicht ausgeschlossen, dass Wissensadministratoren und –manager nicht auch in die Rolle des Wissensnachfragers oder Wissensberater schlüpfen können.17 15 Heiss, Silke F.: Wissenskommunikation in Communities of Practice (S.163) in Reinhardt, R.; Eppler M. J. (Hrsg.): Wissendkommunikation in Organisationen- Methoden, Instrumente, Theorien Berlin: Springer-Verlag (2004) 16 Davenport, Elisabeth (2002): Mundane Knowledge Management and Microlevel Organizational Learning: An Ethological Approach. (S. 1044) In: Journal of the American society for Information Science andTechnology, 53(12), 2002 17 Beinhauer, Malte: Knowledge Communities (S.68ff) (Eul) Lohmar et al. 2004 10
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ Anwendertyp Anwendungsfälle Wissensnutzer - Konkrete Frage stellen, Problem darstellen - Antworten und nachfragen lesen, ggf.selbst antworten - Suche nach konkreten Informationen - Inhaltliche Strukturen recherchieren - Eigene Ideen, Meinungen und Neuigkeiten einbringen - Bewertungen durchführen - Diskussionen lesen, starten, daran teilnehmen - Kontakte anbahnen, pflegen Wissensberater - (Anwendungsfälle in der Rolle des Wissensnutzers) - Fragen und Anfragen beantworten - Wissens-/Informationsobjekte pflegen, einstellen, entfernen - Inhalte bewerben - Strategische Diskussionen mit Wissensmanagern Wissensmanager - (Anwendungsfälle in der Rolle des Wissensnutzers) - direkte Fragen beantworten ( in der Funktion seiner Rolle) - strategische Diskussion mit Wissensberatern/-managern - inhaltliche Strukturen diskutieren, schaffen und optimieren - Strukturen bewerben Wissensadministrator - Rückmeldungen aus der Community beantworten - Gerichtsverfahren, Abstimmungen initiieren - Streitfälle schlichten - Regeln ändern - Diskussionsräume einrichten/schlichten - Erfolgfaktoren festlegen - Belohnungs-/Bewertungssysteme bestimmen Tabelle 4: Rollen in Communities Es gibt noch viele andere Arten die Organisation in Communities zu gestalten. Wie zum Beispiel die Staffelung durch die Häufigkeit der Wortmeldungen oder Teilnahme beispielsweise in Newbie, Intermediate, Advanced und Expert. 3.3 Grundvoraussetzungen für Communities Damit Communities in Unternehmen funktionieren können, müssen einige Grundvoraussetzungen geschaffen werden. Zwischen dem Arbeitgeber und dem Mitarbeiter sollte ein Grundvertrauen herrschen. Mitarbeiter, die ständig um ihre Stelle bangen müssen, werden vorsichtig sein, welches Wissen sie mit anderen teilen. Die Teilnahme an Communities sollte offen und freiwillig sein. Jedem Mitarbeiter, der an Communities teilnehmen möchte, sollte der Zugang ermöglicht werden. Im Gegensatz dazu sollte niemand zur Teilnahme gezwungen werden, denn Mitglieder, 11
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ welche nicht freiwillig an den Communities teilnehmen, werden auf Dauer keinen Mehrwert bedeuten.18 Außerdem sollte innerhalb der Community eine gemeinsame Wissensbasis vorhanden sein, damit nicht immer wieder bei null begonnen werden muss. Genau so wichtig ist eine „gemeinsame Sprache“, die man sowohl wörtlich, als auch im übertragenen Sinn, sehen kann. Die Sprache in Communities ist meist Englisch, da diese von den meisten Mitarbeitern beherrscht wird. Ansonsten kann es passieren, dass ein Mitarbeiter aus Japan seine Anfrage auf japanisch stellt zu der ein Mitarbeiter aus Schweden die Antwort parat hätte, aber nicht einmal weiß, dass diese benötigt wird. „Wird diese nicht ausreichend beherrscht, so verkompliziert dies nach Aussagen der Interviewten den Austausch sehr.“19 Im übertragenen Sinn ist es wichtig, dass Begrifflichkeiten klar sind, so dass, wenn der Mitarbeiter A von Mutter spricht und die Schraubenmutter meint, der Mitarbeiter B nicht denkt, es ginge um die leibliche Mutter von A. „Das Wissen um den Hintergrund bzw. um den situativen Kontext ist für den Wissensaustausch unerlässlich, da nur dieser den Raum schafft, um Interpretationen zu vollziehen, welches Wissen immer benötigt, um verstanden zu werden.“20 Ein gerechter Wissensaustausch ist auch eine Grundvoraussetzung für eine funktionierende Community. Wenn immer nur einige Wenige ihr Wissen und ihre Erfahrungen preisgeben, werden sie sich irgendwann ausgenutzt fühlen und nicht mehr bereit sein, sich an der Arbeit und den Diskussionen zu beteiligen. Das in der Community vorhandene Wissen sollte innerhalb des Unternehmens barrierefrei sein, so dass die Mitarbeiter doppelte Arbeit vermeiden und das vorhandene Wissen nutzen und anwenden können. Die informationstechnologischen Werkzeuge sollten zu den Ansprüchen und Anforderungen der Community passen und diese in ihrer Arbeit bereichern und unterstützen. 21 18 Heiss, Silke F.: Wissenskommunikation in Communities of Practice (S.161) in Reinhardt, R.; Eppler M. J. (Hrsg.): Wissendkommunikation in Organisationen- Methoden, Instrumente, Theorien Berlin: Springer-Verlag (2004) 19 Heiss, Silke F.: Wissenskommunikation in Communities of Practice (S.170) in Reinhardt, R.; Eppler M. J. (Hrsg.): Wissendkommunikation in Organisationen- Methoden, Instrumente, Theorien Berlin: Springer-Verlag (2004) 20 Heiss, Silke F.: Wissenskommunikation in Communities of Practice (S.158) in Reinhardt, R.; Eppler M. J. (Hrsg.): Wissendkommunikation in Organisationen- Methoden, Instrumente, Theorien Berlin: Springer-Verlag (2004) 21 Alavi, Maryam , Tiwana, Amrit : Knowledge Integration in Virtual Teams: The Potential Role of KMS. In: Journal of the American society for Information Science and Technology, 53(12):1029–1037, 2002 12
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ „Das Funktionieren von DVDs, CD-ROMs, eine sichere Stromversorgung, eine verlässliche Verbindung zum Telefonnetz und Viedeokonferenz-Möglichkeiten, Zugang zum Internet, etc. sind keine globalen Selbstverständlichkeiten.“22 3.4 Unterstützung durch das Unternehmen Unternehmen können viel dafür tun, damit Communities funktionieren. Eine Voraussetzung ist ein Arbeitsklima zu schaffen in dem Kommunikation selbstverständlich ist, Fehler erlaubt sind, ein WIR-Gefühl vorhanden ist, usw. Wenn dies einer Organisation gelingt kann, aus der Wissenskommunikation „Knowing in Practice“23 werden. Eine Grundlage, die ein Unternehmen schaffen kann, damit Communities funktionieren, ist den persönlichen Kontakt zu fördern; sei es innerhalb eines Standortes oder zwischen den Standorten. Dies kann zwar eine Menge Zeit und Geld in Anspruch nehmen, fördert aber den Zusammenhalt in den Communities und das Aufeinanderzugehen. „Such engagement in recurrent face-to-face interaction seems particulary useful in this context because it enacts an ongoing and evolving knowing of the shifting set of players in the game, thus building and sustaining important social networks that support the doing of distributed work.“24 Wenn die Mitarbeiter langfristige Perspektiven in dem Unternehmen sehen und ihnen auch die Möglichkeit der Weiterbildung und Förderung eröffnet wird, werden sie auf Dauer eher miteinander als gegeneinander arbeiten und andere an ihrem Wissen teilhaben lassen. Desweiteren werden Mitarbeiter in ihrem Vertrauen dem Unternehmen gegenüber bestärkt, wenn Anstrengungen belohnt, statt Fehler bestraft werden. Schwächen können durch spezielle Schulungen oder Förderungen nachgebessert werden. Durch eine „unternehmensspezifische“ Sprache, Slogans oder einem sogenannten Unternehmenscredo, wie das, des von W. Orlikowski untersuchten Unternehmen „The Kappa way“ wird das WIR-Gefühl der Mitarbeiter gestärkt und die Identifikation mit dem Unternehmen unterstützt. 22 Schweiker, Ulrich: Vermittlung von Change Management Know.how durch virtuelle Wissenskommunikation in einer globalen Unternehmensberatung (S. 308) in Reinhardt, R.; Eppler M. J. (Hrsg.): Wissendkommunikation in Organisationen- Methoden, Instrumente, Theorien Berlin: Springer-Verlag (2004) 23 Orlikowski, Wanda J.: Knowing in Practice: Enacting a Collective Capability in Distributed Organizing. In: Organization Science, Vol. 13, No. 3, May–June 2002 24 Orlikowski, Wanda J.: Knowing in Practice: Enacting a Collective Capability in Distributed Organizing.(S. 259) In: Organization Science, Vol. 13, No. 3, May–June 2002 13
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ „The „Kappa way“ is seen to generate the common ground on which distributed product developement work is structured, and is for many a means of local and global identification within their daily activities.“25 Bei der Arbeit sollten gleiche oder ähnliche Strukturen zu finden sein und die unterstützenden Werkzeuge einander angeglichen sein um gleiche Voraussetzungen und eine Arbeitsbasis zu schaffen. Den Mitarbeitern muss grundsätzlich die Zeit und der Raum zur Verfügung gestellt werden um an Communities teilzunehmen und Experimente zu machen. Die dabei durch neue Einflüsse entstehenden Ideen sollten, auch wenn sie nicht unbedingt zum Erfolg führen, zugelassen werden, um eventuelle erfolgversprechende Ideen und die Kreativität nicht im Keim zu ersticken. 3.5 Unterstützung durch Informationstechnologie Rein theoretisch sind Communities of Practice auch ohne Informationstechnologie möglich. Allein durch regelmäßige, persönliche Treffen der Beteiligten. Natürlich bedeutet das einen erheblichen logistischen Aufwand, der selten so effektiv sein kann wie IT unterstützte Communities. Infineon KECnetworking, eine Knowledge Community für die Halbleiterfertigung bei Infineon wurde 1997 als eine realexistierende Community gegründet. Die Meetings fanden halbjährig statt. Der sonstige Austausch geschah telefonisch oder per Email. In der Analysephase 1998 wurde festgestellt: „Der Wissensaustausch über halbjährige Meetings war nicht kontinuierlich genug. Auf diesen Meetings wurden meistens nur die allerneuesten Themen diskutiert; wichtige Erfahrungen, die schon länger zurück lagen, wurden oft vernachlässigt.“26 Danach wurde eine Plattform für KECnetworking auf Basis von LotusNotes realisiert. Um die verschiedenen Bestandteile und Phasen des Wissensmanagement in Communities zu fördern, gibt es unterschiedliche IT-Tools. 3.5.1 Suche/Wissensidentifikation Werkzeuge, welche die Suche und somit Identifikation von Wissen ermöglichen, sind unter anderem: Yellow Pages, Foren, Linklisten, Wissensdatenbanken und FAQs. Bei Yellow Pages handelt es sich um ein Expertenverzeichnis mit elektronischer Visitenkarte, auf welcher zusätzlich Daten, wie die letzten bearbeiteten Themen, Literaturlisten, empfohlene Links und besondere „Fähigkeiten“ gespeichert und hinterlegt sind, außerdem eventuell die Emailadresse oder Telefonnummer des Experten zur direkten Ansprache oder Anfrage. 25 Orlikowski, Wanda J.: Knowing in Practice: Enacting a Collective Capability in Distributed Organizing.(S. 257) In: Organization Science, Vol. 13, No. 3, May–June 2002 26 Schoen, Stefan; Gunther, Helmut:KECnetworking – Knowledge Communities für die Halbleiter- Fertigung von Infineon. In Bellmann, M.; Krcmar H.; Sommerlatte T. (Hrsg.): Wissensmanagement. Düsseldorf: Symposion, 2002 14
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ „Yellow Pages are directories that capture and inventory the knowledge, experience, and backgrounds ...“27 In Foren haben die Mitarbeiter, durch die Suche, die Möglichkeit zu überprüfen, ob es schon einmal die gleiche Problemstellung gab oder einen neuen Beitrag zu posten. Hilfreich sind auch mit Stich- und Schlagwörter durchsuchbare Wissensdatenbanken und Linklisten. Für häufig gestellte Fragen sollte eine Frequently Asked Questions-Liste (FAQs) erstellt werden.28 3.5.2 Interaktion/Wissensgenerierung Zur Interaktion müssen die klassischen asynchronen Kommunikationswerkzeuge, wie Emailverkehr und Foren sowie synchrone Tools wie beispielsweise die Chatfunktion funktionieren. Zusätzlich können aber auch Filesharing, Interaktionsräume und White Boards in das Communitysystem integriert werden. Das Filesharing ermöglicht es den Mitgliedern Dateien, Programme und Dokumente hochzuladen und auszutauschen. Interaktionsräume sind virtuelle Räume, in denen sich die Mitglieder in virtueller Gestalt treffen und so „face-to-face“ kommunizieren und austauschen können. Diese Art von Kommunikation ist noch selten zu finden. Das White Board ist ein interaktives Zeichenbrett. Es unterstützt vor allem den kreativen Austausch zwischen den Mitgliedern, da zum Beispiel das Problem grafisch dargestellt werden kann und jeder an dem White Board das Modell weiterbearbeiten kann. „„The electronic whiteboard allowed real-time access to and manipulation of the same entry. Furthermore, modeling tools enabled real-time illustration and analysis of ideas.“29 3.5.3 Strukturierung/Wissensintegration Bei der Strukturierung des neuerworbenen und modifizierten Wissen gibt es zwei verschiedene Teilgebiete. Zum einen braucht man Werkzeuge, wie die Möglichkeit der Feedbackangabe, Bewertungs- und Kommentarfunktion um die Relevanz der Beiträge und Qualität zu sichern, was im Regelfall durch alle Mitglieder vorgenommen werden kann. Zum anderen müssen die Beiträge auch in die vorhandenen Datenbanken eingepflegt, strukturiert und die semantischen Bezüge vernetzt bzw. in Bezug zu 27 Alavi, Maryam, Tiwana, Amrit : Knowledge Integration in Virtual Teams: The Potential Role of KMS.(S. 1033) In: Journal of the American society for Information Science and Technology, 53(12): 2002 28 Beinhauer, Malte: Knowledge Communities (S.90ff) (Eul) Lohmar et al. 2004 29 Alavi, Maryam, Tiwana, Amrit : Knowledge Integration in Virtual Teams: The Potential Role of KMS.(S. 1033) In: Journal of the American society for Information Science and Technology, 53(12): 2002 15
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ schon Vorhandenem gesetzt werden, was entweder durch das Kernteam oder vom System automatisch unter anderem durch Repositories, Datamining passiert.30 3.5.4 Gemeinschaftsgefühl Auf einer elektronischen Plattform, wie solchen Communities werden auch personalisierbare Funktionen benötigt, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu fördern. „Aspekte wie Kollegialität, Freundschaft, Vertrauensbildung und Integration müssen auch in der Virtualität ersatzweise durch elektronische Pendants unterstützt werden.“31 In jeder Community findet man Profile, welche von dem jeweiligen Nutzer je nach Zweck selbst ausgefüllt und gestaltet werden können. In den Profilen kann man sich zum Beispiel einen selbst gewählten Namen geben, sich mit einem Foto präsentieren und Hobbys eintragen. So können sich die einzelnen Teilnehmer eher ein Bild von den anderen machen. Ansonsten gibt es noch Funktionen wie „Who’s online?“ um zu sehen, ob gerade jemand angemeldet ist, mit dem man sich austauschen oder beratschlagen möchte. Um besondere Bindungen zu ermöglichen, kann man den Usern erlauben Freundeslisten, sogenannte „Buddylisten“, anzulegen. Außerdem ist es immer wieder wichtig den Mitarbeitern dazwischen Raum für Privates zu lassen. In der Community kann man das durch Private Rooms unterstützten. „In addition, the team is aware that not all interactions need be public, and have provided spaces in the learning platform for private dealings“32 4 Motivation zur Teilnahme 4.1 Arten der Motivation Zwar können die Unternehmen dadurch, dass sie eine bestimmte Unternehmens- bzw. Organisationskultur schaffen und Grundvoraussetzungen erfüllen schon zur Teilnahme an Communities bewegen. Aber trotzdem stellt sich die Frage, welche Anreize können zur Teilnahme motivieren. 30 Beinhauer, Malte: Knowledge Communities (S.92f) (Eul) Lohmar et al. 2004 31 Beinhauer, Malte: Knowledge Communities (S.102) (Eul) Lohmar et al. 2004 32 Davenport, Elisabeth: Mundane Knowledge Management and Microlevel Organizational Learning: An Ethological Approach. (S. 1042) In: Journal of the American society for Information Science and Technology, 53(12): 2002 16
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ 4.1.1 Intrinsische Motivation Bei der intrinsischen Motivation handelt es sich um eine Motivation, die aus einem selber kommt und nicht von außen gesteuert wird. Die intrinsische Motivation ist schwer zu belegen, da Menschen sich selbst oft nur schlecht beurteilen können ohne sich in ein gutes Licht rücken zu wollen. 2001 wurde bei Infineon KECnetworking eine Studie zum Thema intrinsische Motivation durchgeführt.33 Der Fragebogen der Studie wurde anhand einschlägiger Literatur und acht intensiven Interviews erstellt: vier mit Mitglieder der KEC-Community und vier mit Experten zum Thema der Siemens AG. Von 109 angeschriebenen Mitgliedern kamen 50 ausgefüllte Fragebögen zurück. Die Community Mitglieder hatten die Möglichkeit die einzelnen Motive von eins bis fünf zu bewerten, wobei 5 vollzutreffend ist. Motiv Mittelwert Standardabweichung Wissenserwerb & Lernen 4,25 0,91 Ähnlichkeitserleben 4,05 0,97 Sinngebung 3,94 1,03 Gerechtigkeit 3,92 1,01 Autonomie 3,83 1,00 Sozialer Vergleich 3,82 1,02 Feedback 3,79 0,98 Selbstdarstellung 3,48 1,23 Anschluss 3,36 1,25 Tabelle 5: Motiv-Gesamtmittelwerte34 Wissenserwerb und Lernen, um das tägliche Arbeitsleben besser und erfolgreicher zu meistern, wurde mit einem Mittelwert von 4.25 als stärkstes Motiv genannt. Ein weiterer Anreiz ist die Sinngebung der Arbeit: das Sehen, dass die eigene Arbeit für sich und andere einen Sinn hat. „Damit verbunden ist der Wunsch, dass man eine Wirkung seiner Arbeit sehen möchte.“35 Das Gerechtigkeitserleben durch den gerechten Austausch von Wissen wird als weiteres Motiv genannt. 33 Heiss, Silke F.: Wissenskommunikation in Communities of Practice (S.157ff) in Reinhardt, R.; Eppler M. J. (Hrsg.): Wissendkommunikation in Organisationen- Methoden, Instrumente, Theorien Berlin: Springer-Verlag (2004) 34 Heiss, Silke F.: Wissenskommunikation in Communities of Practice (S.171ff) in Reinhardt, R.; Eppler M. J. (Hrsg.): Wissendkommunikation in Organisationen- Methoden, Instrumente, Theorien Berlin: Springer-Verlag (2004) 35 Heiss, Silke F.: Wissenskommunikation in Communities of Practice (S.168f) in Reinhardt, R.; Eppler M. J. (Hrsg.): Wissendkommunikation in Organisationen- Methoden, Instrumente, Theorien Berlin: Springer-Verlag (2004) 17
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ „..., dass sie dann motiviert sind ihr Wissen zu teilen, wenn sie davon ausgehen, dass sie zu einem anderen Zeitpunkt ebenfalls Wissen in ähnlichem Umfang erhalten“ 36 Auch als positiv bewertet wurde die Autonomie innerhalb der Community und die daraus resultierende Handlungs- und Entscheidungsfreiheit, die im Gegensatz zur täglichen Arbeit steht. Ein weiterer Grund für die Teilnahme ist das Feedback, das man bekommt. Das Motiv ergibt sich aus einem natürlichen Bedürfnis nach Rückmeldung um Dinge abschließen zu können. Als nicht so stark wurde der Reiz der Selbstdarstellung mit einem Mittelwert von 3,48 eingeordnet. Wobei man diesen Faktor nicht unterschätzten sollte, denn der Wunsch, sich in einem bestimmten Licht zu präsentieren und dadurch Vorteile zu verschaffen, ist durchaus ein starkes Motiv mit einem faden Beigeschmack. Ein weiter Anreiz ist der Anschluss, der originäre Sinn von Gemeinschaften, nämlich Kontakt mit Gleichgesinnten aufzubauen. Die Motive Ähnlichkeitserleben und sozialer Vergleich wurden durch die Intensivinterviews rausgefiltert. Das Motiv des Ähnlichkeitserlebens wurde auch mit einem Mittelwert von 4,05 als zweitstärkster Anreiz bewertet. Auch ein wichtiges Motiv ist der soziale Vergleich: die Bewertung der eigenen Meinungen und Fähigkeiten im Vergleich mit anderen, in gleicher Position oder Experten. Die aus der Literatur stammenden Motive Anerkennung, Macht und Hilfehandeln, wurden nicht empirisch bestätigt. Im Fall der Anerkennung lässt sich das unter Umständen damit erklären, dass die Selbstdarstellung dem sehr nahe kommt und vergleichbar ist. Die Macht in Communities steht eher dem Autonomieverhalten entgegen. Und die Nichtnennung des Hilfehandelns bedingt sich wohl daraus, dass es in Communities ein Geben und Nehmen sein sollte und nicht einzelne immer helfen. 4.1.2 Extrinsische Motivation Bei der extrinsischen Motivation handelt es sich um Anreize, welche von außen zum Beispiel durch das Unternehmen gesteuert werden. Incentives (Anreize) können positiv oder negativ sein. Ein positiver Anreiz sind zum Beispiel Rankings. Wer hat die meisten Forumsbeiträge, wer hat die meisten Dateien hochgeladen, etc? Auch die Möglichkeit, gute Bewertungen zu bekommen kann ein Anreiz zur Teilnahme an Communties sein. Der effektivste Incentive sind allerdings Punkte, die dann später gegen Prämien einzulösen sind. Negative Incentives stehen im krassen Gegensatz zu den Grundprinzipien von Communities of Practice, da die Teilnahme offen und freiwillig am sinnvollsten ist. Von Übergehen bei Beförderungen bis zur Kündigung ist alles als negative Incentives denkbar. 36 Heiss, Silke F.: Wissenskommunikation in Communities of Practice (S.166f) in Reinhardt, R.; Eppler M. J. (Hrsg.): Wissendkommunikation in Organisationen- Methoden, Instrumente, Theorien Berlin: Springer-Verlag (2004) 18
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ „...Mitgliedern, die nicht kooperieren, wird der Aufstieg verweigert, bzw. die Vorenthaltung von Wissen wird, wie in einer Betriebsvereinbarung bei Sartorius (Sartorius1998) als Kündigungsgrund vereinbart.“37 4.2 Hindernisse Immer wieder kommt man beim Thema Wissenskommunikation und Communities of Practice auf die Unternehmenskultur zurück. Denn mit ihr stehen und fallen Communities. Ohne bestimmte Vorraussetzungen wird auch ein sehr gutes Anreizsystem auf Dauer nicht die gewünschten Erfolge bringen. Fehlendes Vertrauen in den Arbeitgeber und Kollegen, Zensur und Mangel an Zeit sind Hindernisse, auf die das Unternehmen eingehen und sie beseitigen muss. Eine weitere Barriere kann eine nicht funktionierende, unpassende oder benutzerunfreundliche Informationstechnologie sein. Auch der Mitarbeiter kann ein Hindernis sein. Manche Menschen haben ein kommunikatives Unvermögen, dass ihnen einfach nicht erlaubt mit anderen Menschen auf sozialer Ebene in Kontakt zu treten und deshalb die Kommunikation in Communities nicht möglich ist. „Er hat jedoch persönlich Schwierigkeiten Kontakt zu Mitmenschen aufzubauen, z. B. durch seine Schüchternheit (Können, kommunikative Fähigkeit).“38 Egoismus kann auch ein Hindernis darstellen, wobei dem Mitarbeiter oft nicht klar ist, dass die Dinge welche das Unternehmen weiterbringen meist auch den Mitarbeiter weiterbringen. 5 Siemens ICN ShareNet - Ein Beispiel aus der Praxis Bei Siemens ICN ShareNet handelt es sich um das Community-Netzwerk der Siemens Information and Communication Networks. Im Oktober 2004 haben sich Siemens ICN und ICMobile zusammengeschlossen zu Siemens Communications. Siemens ICN ist einer der größten Telekommunikationslösungsanbieter der Welt mit rund 160 Unternehmensstandorten. Die Community umfasste im Jahr 2002 18.000 Mitglieder bestehend aus etwa 100 Nationalitäten verteilt auf 80 Länder.39 37 Schneider, Ursula.: (Wie) funktionieren Communities of Practice (S.140) in Reinhardt, R.; Eppler M. J. (Hrsg.): Wissendkommunikation in Organisationen- Methoden, Instrumente, Theorien Berlin: Springer-Verlag (2004) 38 Heiss, Silke F.: Wissenskommunikation in Communities of Practice (S.160) in Reinhardt, R.; Eppler M. J. (Hrsg.): Wissendkommunikation in Organisationen- Methoden, Instrumente, Theorien Berlin: Springer-Verlag (2004) 39 Döring, Joachim; Jenzowsky, Stefan: ShareNet: Die nächste Generation von Wissensmanagement im Vertrieb bei Siemens ICN. In Bellmann, M.; Krcmar H.; Sommerlatte T. (Hrsg.): Wissensmanagement. Düsseldorf: Symposion, 2002 19
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ 5.1 Organisation Abbildung 2: ShareNet Organisation An oberster Stelle findet man das ShareNet Committee, welches das oberste Entscheidungsgremium zur Entwicklung und Zukunft von ShareNet ist. Dieses hat direkt nichts mit der Community zu tun, sondern ist eher als Entscheidungsträger im Hindergrund zu finden. User Hotline und IT-Support unterstützen die Community bei technischen und inhaltlichen Problemen. Der Global Editor sichert die Weiterentwicklung und Synthese von Wissen. Er legt Qualitätsmerkmale beispielsweise durch das Bewertungssystem fest. Der Global Editor ist Dreh- und Angelpunkt für die ShareNet Manager. Er kommt unter anderem immer dann zum Einsatz, wenn Sonderfälle eintreten, oder inhaltliche und systemseitige Probleme auftreten, die nicht durch Hotlines, Services oder ShareNet Manager zu lösen sind. Allgemein nimmt er die Rolle des Wissensadministrators ein. Die ShareNet Manager sitzen in den jeweiligen Unternehmensstandorten und treiben die Entwicklung von ShareNet vor Ort voran. Sie unterstützen die Nutzer bei der Eingabe von Wissen, trainieren neue Mitglieder und sichern die Qualität der Einträge in jedem Land. Ihre Aufgabe ist die des Wissensmanagers. Die Contributors sind die ShareNet-Mitglieder weltweit. Sie geben ihre Erfahrungen aus Vertrieb, Business, Developement und Marketing weiter und sind so gleichzeitig Wissensgeber und –nehmer oder Wissensberater und –nachfrager. „The contributors bring their project experiences, methods and key learnings into the ShareNet knowledge library or use its content.“40 40 Le Moult, Diane: ICN/ICM ShareNet – The Knowledge Sharing Network (2002) URL http://www.knowledgeboard.com/doclibrary/knowledgeboard/day_2_icn_sharenet.pdf (letzter Zugriff: 29.07.05) 20
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ Diese Aufgaben sind fest in die Arbeit der einzelnen Mitarbeiter eingeplant. 5.2 Aufbau Die ShareNet Community besteht aus mehreren Bausteinen. Ich werde hier nur einige auswählen und vorstellen. ShareNet ist eine Plattform, die stark auf Erfahrungswissen baut. Diese lebt von den Migliedern, welche die Datenbasis der Communitiy durch Projekt- und Praxisberichte, Meinungen, Rezensionen, Testberichte, Kommentare und Bewertungen aufbauen. Handbücher oder Informationsbroschüren, die von Siemens vorgegeben werden sind seltener zu finden. 5.2.1 Wissenobjekte Bei Wissenobjekten handelt es sich um Aufgaben und die am besten dazu passenden Vorgänge, die von den jeweiligen Experten strukturiert eingestellt werden, beispielsweise Best Practices und Arbeitsabläufe. Je nach Fachgebiet sind hier komplett unterschiedliche Bereiche zu finden. Im Gebiet Business Environement werden Daten und Dokumente zum Thema Kunden, Märkte, Konkurrenten und Technologien hinterlegt. Unter technischen Lösungen findet man zum Beispiel Netzwerkarchitekturen und Servicekonzepte, außerdem gibt es die Möglichkeit unter funktionale Lösungen schon erfolgreiche Finanzkonzepte und Daten zur Preisgestaltung zu hinterlegen oder zu finden. Beispielsweise Angaben zum Projektmanagement finden sich unter dem Begriff, verkaufbezogenes Projekt- und Prozesswissen.41 5.2.2 Reuse Feedback Dabei handelt es sich um die Feedbackabgabe zu vorgeschlagenen Verfahren. Die Mitglieder sollen diese hinsichtlich ihres Nutzens, Anwendbarkeit oder auch ihrer Irrelevanz bewerten und so die Qualität der Einträge sichern. 41 ArsDigita: Success Series Siemens URL http://www.intraguide.de/pdf/SiemensICN.pdf (letzter Zugriff: 02.08.05) 21
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ Abbildung 3: ShareNet Feedback 5.2.3 Urgent request Diese „Urgent requests“ (dringende Anfragen) sind eine wichtige, unformalisierte Möglichkeit Wissen zu Verfahren, Daten, Erfahrungen und Praxisbeispiele abzufragen. Dieser Baustein erlaubt den effizienten und schnellen Austausch zwischen den Community-Mitgliedern. „Urgent requests“ können folgendermaßen aussehen: „Mein Kunde braucht bis nächsten Montag einen Geschäftsplan für die Implementierung der Technologie X. Wer kann mir dabei helfen?„ oder „Hat irgendjemand eine Liste von Projekten, in denen Technologie Y Verwendung findet?“42 42 Döring, Joachim; Jenzowsky, Stefan: ShareNet: Die nächste Generation von Wissensmanagement im Vertrieb bei Siemens ICN. In Bellmann, M.; Krcmar H.; Sommerlatte T. (Hrsg.): Wissensmanagement. Düsseldorf: Symposion, 2002 22
Universität des Saarlandes – FR 5.6 Informationswissenschaft Projekt: Wissensmanagement PD Dr. Ilse Harms Nina Thielen: „(Virtuelle) Communities of Practice“ Täglich werden mehr als zwanzig dieser „Urgent requests“ gestellt . Man kann im Regelfall innerhalb von 24 Stunden mit einer fundierten Anwort von einem der weltweiten Mitglieder rechnen. Die Community macht es möglich unabhängig von Zeitverschiebung und Barrieren innerhalb des Unternehmens zu arbeiten, deshalb werden in über 90% der Fälle „Urgent requests“ erfolgreich bearbeitet. Die Antworten werden gesammelt, strukturiert, zur Wiederverwendung aufbereitet und gespeichert und werden somit ein Teil der ShareNet Datenbasis. 5.2.4 weitere Bausteine Zum direkten Austausch von Meinungen und Daten finden sich auf bei ICN ShareNet noch Diskussionsforen, Chats und die Möglichkeit des File Sharings. Ein weiterer Baustein sind die Fragebogen, welche benutzt werden, um bestimmte Eckdaten von bereits erfolgreichen Vorgängen und Praktiken abzufragen, die dann als Wissensobjekte eingestellt werden. Dies ist weniger zeitintensiv als das Einstellen kompletter Projekte. 5.3 Anreize Das extrinsische Anreizsystem der ICN ShareNet ist ein Punktesystem. Die Punkte nennen sich Shares. Shares werden systemseitig vergeben zum Beispiel für das Einstellen von Inhalten, Feedbackabgabe und für erhaltenes Feedback. In seltenen Fällen verteilt der Global Editor bei Sonderfällen manuell Shares. „Crediting of bonus shares to individual user accounts due to special events or outstanding success stories“43 Diese Shares können dann irgendwann in der „Cafeteria“ gegen verschiedene Prämien eingetauscht werden. Was im Fall Siemens von Literatur über Technik, Weiterbildungskurse bis zu einer Reise zu einem anderen Unternehmensstandort reicht. 43 Le Moult, Diane: ICN/ICM ShareNet – The Knowledge Sharing Network (2002) URL http://www.knowledgeboard.com/doclibrary/knowledgeboard/day_2_icn_sharenet.pdf (letzter Zugriff: 29.07.05) 23
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