Online-Payment 2015 EHI-Studie - Daten, Fakten, Hintergründe und Entwicklungen
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Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Markteintritte neuer Anbieter, Marktverdrängung klas- aufgegriffen werden. Wir möchten, dass unsere Studie sischer Systeme, sich ändernde Zahlungsgewohnhei- selbst auch „convenient“ ist. Daher haben wir die vier- ten der Kunden – der Online-Payment-Markt ist stetig te Ausgabe verschlankt und neu strukturiert. in Bewegung. Ohne die Unterstützung der teilnehmenden Onlinehänd- Während es zur Geburtsstunde des E-Commerce in ler wäre die Forschungsarbeit des EHI nicht möglich. den 1990er Jahren lediglich rudimentäre Möglichkeiten Unser Dank gebührt den Teilnehmern für die koope- gab, im Internet zu bezahlen, existiert auf dem heutigen rative und offene Bereitstellung der Erhebungsdaten! Markt eine breite Palette unterschiedlicher Zahlungs- arten. Die von Händlern präferierten Zahlungsverfah- Köln, im Mai 2015 ren und die Häufigkeit, mit der diese in Onlineshops vertreten sind, ist dabei nur eine Seite. Wie tatsäch- lich bezahlt wird, ist eine andere. Eine zentrale Fra- Horst Rüter ge, die von der jährlich erscheinenden EHI-Studie On- Leiter Forschungsbereich line-Payment beantwortet wird, lautet daher: Wie hoch Zahlungssysteme, sind die Anteile der einzelnen Zahlungsverfahren am Mitglied der Geschäftsleitung E-Commerce-Umsatz? EHI Retail Institute 2015 zum vierten Mal durchgeführt, wurden bei der zu- grundeliegenden Erhebung zudem Meinungen zu aktu- ellen Branchenthemen und Stimmungsbilder erfasst: Dorothee Frigge Was ist günstiger für die Steigerung der Conversion Rate Projektleiterin Online- und – das Anbieten vieler Zahlungsarten oder der Fokus auf Mobile-Payment wenige bestimmte? Ist Express-Checkout ein heißes EHI Retail Institute Thema? Die von den Regulierungsbehörden geforderte Starke Authentifizierung wird kommen – doch wie be- urteilen die Onlinehändler das Thema? Sarah Levin Co-Autorin Convenience, hier die Einfachheit und Bequemlichkeit Projektleiterin Marketing/ des Onlineeinkaufs aus Kundensicht, zieht sich als roter Vertrieb Konferenzen Faden durch alle Themenbereiche, die in dieser Studie EHI Retail Institute 5
Inhalt
Inhalt Vorwort 4 Management Summary 8 Grundlagen der Erhebung 12 Zahlungsarten im E-Commerce 20 Zahlungsarten: Empierische Ergebnisse 36 Hot Topics 44 Payment Trends 54 Fazit 62 Abbildungsverzeichnis 64 Quellenverzeichnis 65 Impressum 66 7
Managment Summary
Management Summary Management Summary Sicherheit und Convenience im Mittelpunkt Online-Shopper schätzen beim Bezahlen Schnelligkeit zugunsten der Lastschrift kann als Amazon-Effekt in- und Bequemlichkeit. Wenn sie außerdem die Möglich- terpretiert werden: Bei der statistischen Betrachtung keit haben, die Ware vorher zu prüfen, tun sie dies be- eines um Amazon bereinigten E-Commerce-Marktes vorzugt. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, steigt der Anteil von PayPal auf 25 Prozent, wohinge- dass fast 30 Prozent des E-Commerce-Umsatzes der gen der Lastschrift-Anteil mit 6,7 Prozent deutlich ge- 1.000 größten Onlineshops per Rechnung beglichen ringer ausfällt. werden. Doch auch die Omnichannel-Variante der Zah- lung bei Abholung wächst – zwar auf noch niedrigem Ni- Im Gesamtmarkt steht die Kreditkarte an vierter Stel- veau, dafür aber rasant. le mit einem Umsatzanteil von 10,8 Prozent. Die klas- sischen, noch aus dem Versandhandel bekannten Die jährliche Händlerbefragung wurde zum vierten Mal Zahlungsverfahren Vorkasse, Ratenkauf und Nachnah- in Folge durchgeführt. 77 Onlinehändler, sowohl Pure me haben Umsatzanteile von 6,6 Prozent (Vorkasse) Player als auch Omnichannler, beteiligten sich. Die Er- 4,5 Prozent (Ratenkauf) und 3 Prozent (Nachnahme). gebnisse repräsentieren knapp 35 Prozent des E-Com- Für die Online-Bezahlart Sofortüberweisung konnte merce-Umsatzes der 1.000 größten Onlineshops, der ein Umsatzanteil von 3,2 Prozent ermittelt werden, für im Jahr 2013 über 30 Milliarden Euro betrug.1 das Bezahlen über Amazon 0,3 Prozent und für GiroPay 0,1 Prozent. Rechnungskauf weiter dominant Die Markthochrechnung der gewichteten Ergebnisse Die Zahlung bei Abholung hat mit 1,5 Prozent zwar ein zeigt, dass sich mit der Dominanz des Kaufs auf Rech- vergleichsweise kleines Stück am Umsatzkuchen, kann nung ein deutlicher Trend aus den vergangenen Jah- dabei aber eine Steigerungsrate in Rekordhöhe von 114 ren fortsetzt. An zweiter Stelle steht die Lastschrift, auf Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. die 21,8 Prozent des E-Commerce-Umsatzes entfallen (19,3 % in 2014). PayPal folgt mit 20,2 Prozent an drit- PayPal ist nicht nur eines der umsatzstärksten Bezahl- ter Stelle (19,9 % im Vorjahr). Die leichte Verschiebung verfahren, sondern auch ein wirkungsreicher Markt- 1 E-Commerce-Markt Deutschland 2014, EHI und Statista 9
Management Summary „Dass die Lastschrift bei Betrachtung des Gesamt- netzahlungsdienste zu stärken, haben EBA und EZB Leit- markts den zweithöchsten Umsatzanteil erzielt linien erlassen, die das Bezahlen im Internet sicherer gestalten sollen. Gefordert wird unter anderem eine und damit knapp vor PayPal liegt, bezeichnen wir Zwei-Wege-Authentifizierung anhand voneinander un- als Amazon-Effekt.“ abhängiger Merkmale, wie sie beispielsweise aus dem Sarah Levin Online-Banking bereits bekannt ist. Das Stimmungs- EHI bild der befragten Onlinehändler zeigt, dass eine Viel- zahl die starke Authentifizierung aus Sicherheitsgrün- teilnehmer. 54 Prozent der Befragten glauben, dass den zwar befürwortet, einen raschen Kaufabschluss PayPal zukünftig den höchsten Einfluss auf das Thema aber als wichtiger erachtet. Im Gegensatz zur genann- Online-Payment und die Weiterentwicklungen in diesem ten EU-Zielsetzung geht eine deutliche Mehrheit davon Bereich haben wird. aus, dass Kunden die starke Authentifizierung nicht be- grüßen werden. Aus Händlersicht bleibt daher zu hof- Zahlungsarten und Konversionsrate: fen, dass hier möglichst einfache Verfahren entwickelt Weniger ist mehr? werden. Besucher von Onlineshops sollen möglichst nicht nur virtuell stöbern, sondern auch kaufen – je höher die Online-Banking-Lösungen für Händler Konversionsrate, also der Anteil tatsächlicher Kunden am teuersten an den Besuchern eines Onlineshops, desto besser. In Für das Anbieten einer Zahlungsart entstehen einem der diesjährigen Erhebung wurden die teilnehmenden Händler Kosten – direkte und indirekte – die sich von Onlinehändler erstmalig danach befragt, ob ihrer Ein- Verfahren zu Verfahren unterscheiden. Ein Blick auf die schätzung nach eher das Angebot vieler verschiede- jeweiligen Gesamtnutzungskosten offenbart die Kredit- ner oder aber das Anbieten bestimmter Zahlungsarten kartenzahlung als teuerstes Zahlungsmittel. Es folgen Konversionstreiber sind. Für zwei Drittel der Befragten der markengestützte Rechnungskauf und GiroPay. Am ist weniger mehr, wobei hier insbesondere der Kauf auf günstigsten ist den Händlerangaben zufolge die Zah- Rechnung und erneut PayPal als positive Einflussgrö- lung bei Abholung. ßen gesehen werden. Um die Entscheidung eines Kunden für eine vom Händ- Online-Payment im Spannungsfeld zwi- ler präferierte Zahlungsart zu lenken, kann das Instru- schen Sicherheit und Convenience ment der Payment-Steuerung zum Einsatz kommen. Im Mit dem Ziel, Betrugsschäden im Onlinehandel zu be- Rahmen der diesjährigen Befragung haben die teilneh- kämpfen und das Vertrauen der Verbraucher in Inter- menden Onlinehändler angegeben für die Zahlungsar- 10
Management Summary ten Finanzierung, Nachnahme, Kauf auf Rechnung, Kre- ditkarte und PayPal Preisaufschläge zu berechnen. Die Zahlung per Vorkasse wurde in diesem Jahr als einzige Zahlungsart identifiziert, bei der Kunden ein Rabatt ge- währt wird. Die Studienergebnisse ergaben zudem, dass knapp über die Hälfte der Händler bei der technischen Anbin- dung von Zahlungsarten auf die Dienste eines Payment Service Providers zurückgreift. 11
Ergebnisse Zahlungsarten: Empirische Ergebnisse Umsatzanteile der Bezahlverfahren Wie zuvor bereits dargelegt, sagt die Häufigkeit, mit Es zeigt sich, dass der Kauf auf Rechnung nach wie vor der Zahlungsarten in Onlineshops vertreten sind, noch an der Spitze liegt. Der Umsatzanteil in Höhe von 28 nichts darüber aus, welche Umsätze mit ihnen tatsäch- Prozent ist im Vergleich zum Vorjahr (25,4 %) weiter lich abgewickelt werden. Die an der EHI-Erhebung teil- gestiegen. An zweiter Stelle folgt die Zahlung per Last- nehmenden Händler wurden daher gebeten, die pro- schrift mit einem Umsatzanteil von 21,8 Prozent – auch zentualen Umsatzanteile zu nennen, die auf die im hier ist eine Steigerung festzustellen (19,3 % im Vorjahr). jeweiligen Onlineshop angebotenen Zahlungsarten ent- PayPal belegt in diesem Jahr mit 20,2 Prozent den drit- fallen. Die Befragungsergebnisse wurden gewichtet und ten Platz, im Vorjahr stand die Zahlungsart mit 19,9 Pro- daraufhin auf den Gesamtmarkt hochgerechnet. zent noch an zweiter Stelle. Umsatzanteile der Zahlungsarten 2014 Markthochrechnung Gesamtmarkt* (Abb. 3) Markthochrechnung Gesamtmarkt ohne Amazon (Abb. 4) in Prozent in Prozent 0,3 0,3 1,5 Rechnung 3,2 3,0 0,1 3,7 1,9 0,1 4,0 Lastschrift 4,5 5,5 PayPal 6,6 Kreditkarte 28,0 34,7 Vorauskasse 8,2 Ratenkauf 10,8 Sofort Überweisung 9,8 Nachnahme Bei Abholung Amazon 20,2 Payment 6,7 25,0 GiroPay 21,8 * Top-1.000-Onlineshops laut EHI Studie E-Commerce-Markt Deutschland 2014 = 30,01 Mrd. Euro Quelle: EHI 37
Hot Topics Starke Authentifizierung aus Händlersicht Stimmungsbild (Abb. 14) in Prozent 57 Die starke Authentifizierung ist aus Sicherheitsgründen 11 sinnvoll. 32 57 Ein rascher Kaufabschluss ist wichtiger als höchst- 19 mögliche Sicherheit. 24 27 Händler werden die starke Authentifizierung begrüßen. 14 59 22 Kunden werden die starke Authentifizierung begrüßen. 19 59 0 10 20 30 40 50 60 70 Pro Unentschieden Kontra Quelle: EHI 52
Impressum Copyright© 2015 Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mik- rofilm oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Ge- Verlag: nehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung EHI Retail Institute GmbH elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder ver- Spichernstraße 55, 50672 Köln breitet werden. Tel. +49 221 57993-0 Fax +49 221 57993-45 Haftungsausschluss info@ehi.org Das EHI Retail Institute versucht mit größtmöglicher Sorgfalt, www.ehi.org in der vorliegenden Studie richtige, vollständige und aktuali- sierte Informationen zur Verfügung zu stellen. Fehler können Herausgeber: jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Das EHI Retail EHI Retail Institute e. V. Institute übernimmt daher keinerlei Haftung oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Qualität und/oder Aktua- Geschäftsführung EHI Retail Institute: lität der veröffentlichten Informationen, es sei denn, die Feh- Michael Gerling ler wurden vorsätzlich oder grob fahrlässig aufgenommen. Dies betrifft sowohl materielle als auch immaterielle Schä- Autor: den Dritter, die durch die Nutzung des Informationsangebots Dorothee Frigge, frigge@ehi.org verursacht werden. Sarah Levin, levin@ehi.org Bestellmöglichkeiten: Layout: Tel. +49 221 57993-64 Annette Vellay, xx@ehi.org vertrieb@ehi.org www.ehi-shop.de Druck: cede Druck GmbH ISBN: 978-3-87257-445-9 Gladbacher Straße 45 Preis: 465,00 € zzgl. gesetzlicher MwSt. 50672 Köln Bildrechte: Cover: Bildmontage EHI; fotolia (4: tashka2000, 8: Denys Pry- khodov); istock (6: andresr) 66
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