Markets Weekly - Sparkasse Bremen

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Aktienmärkte
Handels- und Iran-Konflikt lassen Kurse fallen
                                                                        vom 10.05.2019
Es war nur eine Kurznachricht des US-Präsidenten, aber sie brachte
die Märkte sofort ins Wanken. Donald Trump ist mit dem Fortgang
der Verhandlungen im Handelskonflikt mit China unzufrieden und
erhöht deshalb die Einfuhr-Strafzölle auf chinesische Waren von 10
auf 25 Prozent. Aus diesem Grund standen die Aktienkurse seit
Montag weltweit unter Druck. Immerhin finden die geplanten
Verhandlungen mit einer Delegation aus China trotzdem statt.

Zusätzlich verschärften sich die Spannungen zwischen den USA und
dem Iran. Nachdem Washington den Atom-Vertrag bereits im letzten
Jahr einseitig gekündigt hatte, wollen sich auch die Machthaber in
Teheran von ihren Verpflichtungen gegenüber den anderen Vertrags-
partnern lösen. Diese erneute Unruhe in Nahost verstärkte die Ängste
und ließ den DAX zeitweilig unter 12.000 Punkte sinken.

Die verschiedenen Konjunkturnachrichten (siehe Seite 2 und 3) fielen
nicht klar positiv aus, weshalb sie den Kursverfall nicht aufhalten
konnten. Von guten Quartalszahlen konnten nur einzelne Titel
profitieren (siehe Seite 2).

Renten und Volkswirtschaft
Bundesanleihen profitieren von der Unruhe
Aufgrund der geschilderten Nachrichtenlage und der Senkung der
Wachstumsprognosen durch die EU-Kommission waren Bundes-
anleihen stark gefragt. Die Rendite der marktbestimmenden
zehnjährigen Papiere rutschte deshalb erneut in den negativen
Bereich. Der deutliche Anstieg der Inflation im Euroraum (1,7 Prozent
im April nach 1,4 Prozent im März) beruht allein auf einem
statistischen Effekt und wird deshalb keine Auswirkungen auf die
Politik der EZB haben.

Mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent hat sich der Auftragseingang in
der deutschen Industrie im März schwächer entwickelt als erwartet.
Die Industrieproduktion lag aufgrund der üblichen Frühjahrs-
belebung am Bau immerhin um 0,5 Prozent höher als im Februar.

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Die Quartalsberichte der Unternehmen im Blick
Starke Kursausschläge als Reaktion auf die Berichte
•   Henkel: Der Klebstoff- und Waschmittelkonzern verfehlte sowohl beim Wachstum als auch bei der Profitabilität
    die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz lag mit 4,97 Milliarden Euro nur um 2,8 Prozent über dem Vorjahres-
    quartal und der Gewinn vor Steuern und Zinsen stagnierte bei 736 Millionen Euro. Ein wesentlicher Grund für die
    relative schwache Entwicklung war der hohe Konkurrenzdruck und Preiswettbewerb bei Shampoo und Kosmetik.
    Als Konsequenz geriet der Aktienkurs kräftig unter Druck und gab am Dienstag um 5,2 Prozent nach.

•   Siemens: Mit einem Quartalsumsatz von 20,94 Milliarden Euro (+ 4 Prozent ggü. dem Vorjahresquartal) und
    einem operativen Gewinn von 2,41 Milliarden Euro (+ 7 Prozent) konnte der Konzern die Erwartungen des
    Marktes übertreffen. Sechs der acht Geschäftsbereiche zeigten hierbei Gewinnzuwächse. Angesichts der
    Energiewende bereitet der Bereich “Gas & Power” anhaltende Probleme. Die Konzernleitung will diesen Bereich
    deshalb abspalten und als eigenes Unternehmen an die Börse bringen. Zur Erhöhung der Zukunftschancen wird
    Siemens seinen Anteil an einer Gemeinschaftsfirma für erneuerbare Energien in die neue Einheit mit abgeben.
    Voraussichtlich im Herbst 2020 werden dann alle Siemens-Aktionäre die Anteilsscheine an der neuen Gesell-
    schaft erhalten. Der Börse gefiel dieser Plan und der Aktienkurs legte am Mittwoch um 4,5 Prozent zu.

•   Vonovia: Passend zur Debatte über die Enteignung von Wohnungsbau-Unternehmen in Deutschland, konnte
    Vonovia als der größter börsennotierte Konzern dieser Branche von einer kräftigen Gewinnsteigerung berichten.
    Im ersten Quartal stiegen die Mieteinnahmen um 20,1 Prozent auf 502,2 Millionen Euro. Dieser Anstieg ergab
    sich aus einer Erhöhung der Anzahl der verwalteten Wohnungen für Dritte. Die durchschnittliche Miete lag mit
    6,56 Euro pro Quadratmeter um 6,1 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals. Zusätzlich erlöste der
    Konzern Erträge aus dem Verkauf von über 1.500 Wohnungen, wodurch der Quartalsgewinn vor Steuern um 52,4
    Prozent auf 316,1 Millionen Euro stieg. Angesichts dieses starken Starts ins neue Jahr erhöhte der Vorstand
    seine Prognosen für 2019. Diese Nachrichten kamen an der Börse gut an und der Kurs der Vonovia-Aktie legte
    am Dienstag um über 5 Prozent zu.

EU-Kommission senkt Wachstumsprognosen
Insbesondere in Deutschland und Italien wird das Wachstum 2019 schwach ausfallen
Da wichtige Kennzahlen aus dem Stabilitäts- und Wachstumspakt wie die Staatsverschuldung oder das Haushalts-
defizit ins Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) gesetzt werden, veröffentlicht die EU-Kommission halbjährlich
Prognosen zur Entwicklung des BIP. Seit der letzten Veröffentlichung der Prognosen im Herbst haben sich die
konjunkturellen Aussichten für Europa klar eingetrübt. Folglich hat die Kommission ihre Wachstumsprognose für
den Euroraum im Jahr 2019 deutlich von 1,9 Prozent auf 1,2 Prozent gesenkt. Für 2020 wird jetzt nur noch ein BIP-
Zuwachs von 1,5 Prozent erwartet (vorher: 1,7 Prozent). Als Gründe für die Senkung wurden die aktuelle Schwäche
des verarbeitenden Gewerbes (insbesondere bei der Automobilproduktion) sowie die anhaltende Unsicherheit in
Sachen Brexit und Handelskonflikt genannt.

Besonders kräftig wurde die Prognose für Deutschland gekürzt. Hier erwartet die Kommission im Jahr 2019 nur noch
ein Wachstum von 0,5 Prozent (vorher: 1,8 Prozent). Dies entspricht auch unserer aktuellen Schätzung. Italien wird
im laufenden Jahr nur knapp einer Rezession entgehen (Senkung von 1,2 auf 0,1 Prozent). Als Folge rechnet die EU-
Kommission mit einer Verschlechterung für die Kennzahlen zu den italienischen Staatsfinanzen. Somit scheint ein
erneuter Konflikt zwischen Rom und Brüssel wegen zu hoher Defizite vorprogrammiert. Die Kurse italienischer
Staatsanleihen standen deshalb in den letzten Tagen unter Druck.

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Zentrale Marktdaten
  Aktienindex                  Indexwert                   52-W-Hoch                    52-W-Tief                    Prozentuale Veränderung

                                                                                                                     1 Woche                      1 Monat                   3 Monate                     12 Monate

  DAX                          12.067                      13.204                       10.279                       - 3,0 %                      + 1,0 %                   + 9,8 %                      - 7,5 %

  EuroStoxx 50                 3.371                       3.596                        2.909                        - 4,0 %                      - 2,0 %                   + 6,9 %                      - 6,1 %

  Dow Jones                    25.784                      26.952                       21.713                       - 2,6 %                      - 1,3 %                   + 3,1 %                      + 4,4 %

  S&P 500                      2.871                       2.954                        2.347                        - 1,6 %                      - 0,3 %                   + 6,0 %                      + 6,4 %

Weiterhin gemischte Konjunkturdaten aus den USA
Arbeitslosigkeit sinkt weiter, aber auch die Einkaufsmanagerindices geben nach
 Der US-Arbeitsmarkt hat sich auch im April positiv                                                                    Angesichts dieser weiterhin gemischten Daten halten
 entwickelt. Mit 263.000 Stellen wurden mehr neue Jobs                                                                 wir den aktuellen Kurs der US-Notenbank – beobachten
 geschaffen als erwartet. Gleichzeitig sank die Arbeits-                                                               und abwarten – für absolut nachvollziehbar.
 losenquote mit 3,6 Prozent auf den niedrigsten Stand
 seit Dezember 1969. Trotz dieser hohen Nachfrage
 nach Arbeitskräften stiegen die durchschnittlichen
 Studenlöhne gegenüber dem Vormonat lediglich um
 0,2 Prozent an. Somit baut sich von Seiten der
 Lohnkosten kein Inflationsdruck auf, der die Notenbank
 zu einer Zinssenkung zwingen würde.

 Nach mehreren Monaten mit einer gegenläufigen
 Entwicklung kam es im April bei beiden ISM-Einkaufs-
 managerindices zu einem Rückgang. Der Index für den
 Dienstleistungsbereich hielt sich zwar weiterhin auf
 recht hohem Niveau, gab aber auf 55,5 Punkte nach
 (Vormonat: 56,1 Punkte). Der Index für das ver-
 arbeitende Gewerbe musste sogar einen deutlichen
 Rückgang von 55,3 auf 52,8 Punkte hinnehmen (siehe
 Grafik).
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Ausgewählte wichtige Termine
14.05.2019                    ZEW-Index (Deutschland)                                                               15.05.2019                    Bruttoinlandsprodukt (Deutschland)

15.05.2019                    Industrieproduktion (China)                                                           15.05.2019                    Einzelhandelsumsätze (USA)

                                                                                                                                                                                                                    Seite 3 | 5

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Wir sind für Sie da
Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine
komplexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen – transparent, flexibel,
individuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten
wir einen umfassenden Service und aktuelle Informationen.

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Dr. Sascha Otto                                                               Björn Mahler                                                                   Patrick Paech

Leiter Wertpapier- und                                                        Chefanalyst Wertpapier- und                                                    Wertpapier-Analyst
Portfoliomamagement                                                           Portfoliomanagement

0421 179-3542                                                                 0421 179-1450                                                                  0421 179-1475
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in dieser Veröffentlichung genanntes Portfolio oder eine
Anlage eine günstige Anlagerendite erzielt.
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Die Sparkasse Bremen                                                                                                 Quellenangaben

Dr. Sascha Otto                                                                                                      Charts & Marktdaten: Die Sparkasse Bremen AG/
Am Brill 1–3                                                                                                         S-Investor/Thomson Reuters/Bloomberg/vwd
28195 Bremen
                                                                                                                     Grafik auf Seite 3: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des
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