Ordner für Ihre persönlichen Therapieunterlagen Darmkrebszentrum - Klinikum Nürnberg

 
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Ordner für Ihre persönlichen Therapieunterlagen Darmkrebszentrum - Klinikum Nürnberg
Ordner für Ihre persönlichen
                     Therapieunterlagen
                               –
                     Darmkrebszentrum
                                                                                                                 1

Klinikum Nürnberg – Ein Unternehmen Ihrer Stadt
Vorsitzender des Verwaltungsrats: Oberbürgermeister Marcus König
Vorstand: Prof. Dr. Achim Jockwig (Vorsitzender), Dr. Andreas Becke, Peter Schuh
Kommunalunternehmen – Anstalt des öffentlichen Rechts | Sitz: Nürnberg | Registergericht Nürnberg, HRA 14190
Sparkasse Nürnberg | IBAN: DE18 7605 0101 0001 0009 44 | BIC: SSKNDE77XXX

Doc116 Ordner für Darmkrebs;Version 8.0; April2021
Dr. med. L. Engel
1.          Allgemeine Informationen
2.          Mitglieder des Darmkrebszentrums
3.          Polypen und Adenome - Vorstufen des Darmkrebs
4.          Kolonkarzinom
5.          Rektumkarzinom
6.          Vorsorge
7.          Nachsorge
8.          Risikofaktoren - Vererbung - Familiäre Häufung
                                                                                                                 2
9.          Tumorboard - Onkologischer Arbeitskreis
10.         Adressen
11.         Kontakt
12.         Eigene Unterlagen und Befunde
13. Anhang
    Sozialarbeit und Patientennachsorge
    Die Stoma-Wundtherapieabteilung am Klinikum Nürnberg

Das Darmkrebszentrum Nürnberg wurde zertifiziert nach
der DIN EN ISO 9001:2015 von der LGA – Intercert sowie
von der Deutschen Krebsgesellschaft ONCOZERT.

Klinikum Nürnberg – Ein Unternehmen Ihrer Stadt
Vorsitzender des Verwaltungsrats: Oberbürgermeister Marcus König
Vorstand: Prof. Dr. Achim Jockwig (Vorsitzender), Dr. Andreas Becke, Peter Schuh
Kommunalunternehmen – Anstalt des öffentlichen Rechts | Sitz: Nürnberg | Registergericht Nürnberg, HRA 14190
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Dr. med. L. Engel
Liebe Patientin, lieber Patient,

mit dem hier vorliegenden Ordner wird es Ihnen möglich sein, sich zum einen über
Ihre Erkrankung genauer zu informieren und zum anderen alle wichtigen Unterlagen
Ihrer Behandlung jederzeit griffbereit zu haben.
Natürlich kann dadurch das vertrauensvolle Gespräch mit Ihren Ärztinnen und Ärzten
und Ihren Therapeuten und Pflegekräften nicht ersetzt werden.
Doch er kann Ihnen als Leitfaden Ihrer Behandlung dienen und Ihnen sicherlich
einige Fragen beantworten.
Das Darmkrebszentrum Nürnberg ist ein Zusammenschluss anerkannter
Fachexperten des Klinikums Nürnberg, spezialisierter niedergelassener Internisten
mit Spezialisierung auf den Verdauungstrakt (Gastroenterologen) und weiterer
interner und externer Kooperationspartner zur patientenorientierten, modernen und
erfolgreichen Therapie von Tumoren des Magen- und Darmtraktes, insbesondere der
Krebserkrankung von Dickdarm und Mastdarm.
Eine Intensivierung der Vorsorgemaßnahmen und die engmaschige Nachsorge der
Patienten steht ebenso im Mittelpunkt unserer Arbeit.
In einem etablierten onkologischen Arbeitskreis (Tumorboard) legen Chirurgen,
Gastroenterologen, Onkologen, Pathologen, Radiologen und Strahlentherapeuten für                                 3
jeden Patienten den für ihn individuell besten Untersuchungs-, Behandlungs- und
Nachsorgeweg fest.
Die einweisenden niedergelassenen Kollegen sind von Beginn an fest mit
eingebunden.

Wir hoffen auf eine vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen
Ihnen und Ihrem Darmkrebszentrum Nürnberg.

Ärztliche Leitung:                                                                   Koordination:

Prof. Dr. H. - J. Stein                                                              Dr. med. L. Engel

Pflegerische Leitung:                                                               QM- Beauftragte:

Frau D. Lauber                                                                      Herr L. Gröf

Stv. Pflegerische Leitung                                                           Dr. med. L. Thumfart

Herr H. Ender                                                                       Dr. med. M. Renz

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1. Allgemeine Informationen
Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 60.000 Menschen an Darmkrebs und
etwa 30.000 sterben daran. Doch viele können dauerhaft geheilt werden, wenn ihre
Erkrankung                frühzeitig           erkannt         und        optimal           behandelt             wird.     Dazu    ist   die
Zusammenarbeit der niedergelassenen Ärzte und der Spezialisten im Krankenhaus
eine wichtige Voraussetzung. Um sowohl diese als auch die interdisziplinäre
Zusammenarbeit im Klinikum zu optimieren, hat das Klinikum Nürnberg ein
Darmkrebszentrum gegründet. Dieses deckt alle Aspekte der Erkrankung, von der
Früherkennung über Diagnostik bis zur Therapie und Nachsorge ab und erfüllt alle
Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft zur Zertifizierung von Darmzentren.
Damit kommt man der Forderung nach, onkologische Zentren zu schaffen, an denen
Krebspatienten qualitativ hochwertig versorgt werden.
Eine Klinik gilt als spezialisiert, wenn im Jahr 30 Operationen am Mastdarm und
                                                                                                                                                4
80 Operationen am Dickdarm durchgeführt werden.
In unserer Klinik werden am Darmkrebszentrum über 100 Operationen am Mastdarm
und über 200 Operationen am Dickdarm allein bei bösartigen Erkrankungen
durchgeführt.
Die geforderten Mindestzahlen an behandelten Patienten werden bei allen
Behandlungspartnern um ein Vielfaches übertroffen.
Im         Darmkrebszentrum                          kooperieren               die         Kliniken              für      Viszeralchirurgie,
Gastroenterologie, Onkologie, Radiologie, Pathologie und Strahlentherapie sowie
eine Vielzahl von niedergelassenen Gastroenterologen.

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Dr. med. L. Engel
Zusätzlich wurde ein komplexes Netzwerk mit weiteren wichtigen Partnern für die
Sicherung des Behandlungserfolges aufgebaut. Dieses umfasst die Physiotherapie,
Psychoonkologie, Schmerztherapie, Ernährungstherapie, Stomatherapie, ambulante
Pflegedienste, Selbsthilfegruppen, genetische Beratungsstelle und die Seelsorge.
Alle Behandlungspartner verpflichten sich zur einheitlichen, zeitlich und räumlich
optimal           abgestimmten                   Zusammenarbeit                    nach         dem          aktuellsten     Stand    der
Wissenschaft.
Grundlage hierfür sind die Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften. Die
Behandlung wird zukünftig noch besser abgestimmt und zeitraubende und
kostenintensive Doppeluntersuchungen können weitgehend vermieden werden.

Ziel ist es, dass der Patient zehn Tage nach der Diagnosestellung stationär im
Klinikum aufgenommen und die Therapie begonnen wird. Für die Frühstadien
besteht selbstverständlich die Möglichkeit einer endoskopischen Therapie mit großer                                                          5
Expertise.

Entsprechend der Erfahrungen mit Brustzentren wird die Qualität der Behandlung für
jeden einzelnen Patienten verbessert. Auch in fortgeschrittenen Stadien der
Darmkrebserkrankung                                  kann         durch             neu             entwickelte            Medikamente,
Operationsmethoden                           und        Bestrahlungstechniken                          eine       Verbesserung        der
Überlebenszeit und Lebensqualität erreicht werden. Jeder zweite Darmkrebspatient
ist fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben, bei der Diagnose im Frühstadium
ist eine Heilung sogar in 75% bis 100% der Fälle möglich.
Insbesondere                   bei         Vorliegen            von          Lebermetastasen                     bestehen      vielfältige
Therapieoptionen in enger Kooperation von Chirurgie (operative Entfernung,
Thermoablation), Onkologie (Chemotherapie) und Radiologie (interventionelle
perkutane Thermoablation, Chemoembolisation).

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Das gleiche gilt für Lungenmetastasen durch die Thoraxchirurgie und die
Strahlentherapie (stereotaktische Bestrahlung). Für jeden Patienten wird in einer
wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz, an der alle Behandlungspartner
teilnehmen, eine individuelle Therapie im Konsens festgelegt.
Wegen der Wichtigkeit der Früherkennung werden die niedergelassenen Haus- und
insbesondere Fachärzte ihre Patienten besonders auf Früherkennungsmaßnahmen
hinweisen, denn hier besteht die Möglichkeit, Darmkrebsvorläufer (Polypen) oder
Tumore in frühen Stadien zu erkennen.
Der gesamte Krankheitsverlauf von der Diagnosestellung bis zu fünf Jahre nach
Abschluss der Therapie                                wird nach schriftlicher Zustimmung des Patienten
dokumentiert, ausgewertet und analysiert. Der Patient und sein weiterbehandelnder
Arzt werden zu jeder fälligen Nachsorgeuntersuchung vom Darmkrebszentrum
schriftlich daran erinnert.
Parallel zu allen oben genannten Strukturen wurde ein Qualitätsmanagementsystem
nach DIN EN ISO 9001:2015 zur Sicherung einer optimalen und sicheren                                             6
Behandlung eingeführt und zertifiziert.

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3. Polypen und Adenome - Vorstufen
   des Darmkrebs
Unter Polypen versteht man überschießende Neubildungen aus Schleimhäuten.
Mit zunehmendem Alter bilden sich die Polypen immer häufiger, so dass ungefähr 20%
der über 60-Jährigen davon betroffen sind. Vor dem 30. Lebensjahr kommt die
Entwicklung nur vereinzelt vor.
Polypen sind gutartige Geschwülste, die jedoch bösartig entarten können. Deswegen
sollten sie nach Diagnosestellung im Rahmen einer Darmspiegelung entfernt werden.
Es gibt zwei Hauptarten von Polypen:

Einfache, adenomatöse Polypen mit Stielbildung und als andere Form villöse,

                                                                                                                 8
papilläre Adenome, die eher breitbasiger ohne sichtbaren Stiele wachsen und eher
einem Schwamm ähneln. Diese Polypen kommen vorwiegend im unteren Dickdarm
und Mastdarm vor und gelten als eine Präkanzerose, eine Vorstufe des Krebses.
Polypen können wenige Millimeter, aber auch mehrere Zentimeter groß werden.
Eine Sonderform ist die erbliche familiäre Darmpolyposis mit dem Auftreten bis zu
mehreren Hundert Darmpolypen.
Polypen verursachen sehr häufig keine Symptome, können jedoch mit zunehmender
Größe Blutbeimengungen im Stuhl, Veränderungen der Stuhlzusammensetzung oder
Veränderungen der Stuhlgewohnheiten bewirken.
Schließlich kann in einzelnen Fällen eine länger bestehende, unbemerkte Blutung zu
einer Blutarmut (Anämie) führen, die sich durch Abgeschlagenheit, Blässe und
Müdigkeit bemerkbar machen kann.

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Durch eine Darmspiegelung (Koloskopie) kann aus verdächtigen Bezirken mittels
einer Zange eine schmerzlose Gewebeprobe entnommen werden, die dann von
einem Pathologen mikroskopisch bewertet wird. Wenn immer möglich, wird bei der
Spiegelung der gesamte Polyp entfernt, so dass in Frühstadien durch die
Untersuchung gleichzeitig die Therapie erfolgt.

Breitbasige wachsende villöse Adenome können nicht immer durch die Endoskopie
entfernt werden. Es besteht in Einzelfällen die Gefahr, dabei ein Loch in der
Darmwand zu verursachen (Perforation) oder auch eine entstehende Blutung nach
einer Abtragung nicht beherrschen zu können. Diese Fälle müssen dann operativ
behandelt werden.
Da 30% - 50% der Personen, die einen Polypen hatten, irgendwann auch weitere
Polypen entwickeln werden, sind regelmäßige Kontroll-Koloskopien sinnvoll. Für die
Länge der Untersuchungsintervalle ausschlaggebend ist dabei die Einschätzung der
Entartungstendenz durch den Pathologen (histologischer Befund).                                                  9
Dabei sind Intervalle von halbjährlich bis zu alle 10 Jahre möglich.

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4. Dickdarmkrebs - Kolonkarzinom
Definition:
Unter einem Karzinom versteht man eine bösartige Wucherung der Schleimhaut. Bei
Befall des Dickdarms (Kolon) spricht man von einem Kolonkarzinom. In den meisten
Fällen entwickeln sich diese Tumoren aus Polypen.
Diese Erkrankungen stellen in Deutschland gemeinsam mit dem Rektumkarzinom bei
Männern und Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung dar. Derzeit sind in
Deutschland pro Jahr etwa 65.000 Patienten von einer Neuerkrankung betroffen.

Risikofaktoren:
Männer erkranken im Durchschnitt mit etwa 65 Jahren, Frauen mit etwa 70 Jahren.
In nur etwa jedem 10. Fall ist der Patient jünger als 40 Jahre.                                                  Ein erhöhtes
Erkrankungsrisiko liegt vor, wenn bereits Verwandte ersten Grades (Eltern und                                                   10
Geschwister) an einem Darmkrebs erkrankt sind. Ein sehr hohes Erkrankungsrisiko
haben Patienten mit den sehr seltenen Erkrankungen FAP (familiäre adenomatöse
Polyposis mit einem Befall des gesamten Dickdarmes mit Polypen) oder HNPCC
(hereditäres, nicht polypöses kolorektales Krebssyndrom). Der Verdacht auf ein
HNPCC wird dann erhoben, wenn mehrere erstgradige Verwandte in jungen Jahren
an Darmkrebs erkranken.

Symptome
Nicht in allen Fällen der Erkrankung treten frühe Symptome wie zum Beispiel
Blutbeimengungen im Stuhl, Änderungen des Stuhlverhaltens mit neu aufgetretener
Verstopfung oder Durchfällen, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust oder Abnahme der
körperlichen Leistungsfähigkeit auf. Beim Auftreten derartiger Symptome sollte

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Dr. med. L. Engel
jedoch umgehend der Hausarzt aufgesucht werden, damit in begründeten Fällen
eine Dickdarmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt wird. Mit dieser Untersuchung
lässt sich eine Geschwulst des Darmes sicher entdecken oder eben auch
ausschließen.
Die konsequente Abklärung ist umso wichtiger, wenn gleichzeitig andere
Erkrankungen                   bestehen,             die       ähnliche            Symptome                verursachen,   wie   z.B.
Hämorrhoiden.
Schreitet das Tumorwachstum weiter fort, kann es zu einem Darmverschluss oder im
Extremfall auch zu einem Darmdurchbruch kommen.

Individuelle Therapie

In Frühstadien ist die Erkrankung durch eine Operation heilbar, in Ausnahmefällen
sogar durch eine Tumorentfernung im Rahmen einer Darmspiegelung (Polypektomie,
Mukosektomie). Für den Erfolg der Operation ist es ganz entscheidend, dass neben                                                       11
dem tumortragenden Darmabschnitt auch die zugehörigen Blut- und Lymphgefäße
sowie Lymphknoten mitentfernt werden, da hier in manchen Fällen schon verstreute
Tumorzellen enthalten sind. Lassen sich in der Gewebeuntersuchung des entfernten
Darms Tumorzellen in Lymphknoten finden, so sollte nach der Operation eine
Chemotherapie erfolgen. Dadurch wird das Risiko deutlich gesenkt, dass sich im
weiteren Verlauf Tumorableger (Metastasen) in anderen Organen absiedeln. Aber
auch in diesem Fall ist prinzipiell eine Heilung der Erkrankung möglich.

Beim Kolonkarzinom kann in der Regel ohne weitere Vorbehandlung (z. B. durch
Chemotherapie oder Bestrahlung = neoadjuvante Therapie) die operative Therapie
durchgeführt werden.
Die Anlage eines vorübergehenden künstlichen Darmausgangs ist nur in extremen
Ausnahmefällen notwendig. Für jeden Patienten wird in einem gemeinsamen
Arbeitskreis aller beteiligten Fachabteilungen das individuelle beste Vorgehen
festgelegt und organisiert.

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5. Mastdarmkrebs - Rektumkarzinom
Definition:
Unter einem Karzinom versteht man eine bösartige Wucherung der Schleimhaut. Bei
einem Befall des Enddarms (Rektum) spricht man von einem Rektumkarzinom.
Der Mastdarm beginnt ca. 2 cm oberhalb des Afters und umfasst die letzten ca.
16 cm des unteren Verdauungstraktes. In den meisten Fällen entwickeln sich diese
Tumore aus Polypen.
Diese Erkrankungen stellen in Deutschland gemeinsam mit dem Kolonkarzinom bei
Männern und Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung dar. Derzeit sind in
Deutschland pro Jahr etwa 65.000 Patienten von einer Neuerkrankung betroffen.

Risikofaktoren:
Männer erkranken im Durchschnitt mit etwa 65 Jahren, Frauen mit etwa 70 Jahren.                                                 12
In nur etwa jedem 10. Fall ist der Patient jünger als 40 Jahre.                                                  Ein erhöhtes
Erkrankungsrisiko liegt vor, wenn bereits Verwandte ersten Grades (Eltern und
Geschwister) an einem Darmkrebs erkrankt sind. Ein sehr hohes Erkrankungsrisiko
haben Patienten mit den sehr seltenen Erkrankungen FAP (familiäre adenomatöse
Polyposis mit einem Befall des gesamten Dickdarmes mit Polypen) oder HNPCC
(hereditäres, nicht polypöses kolorektales Krebssyndrom). Der Verdacht auf ein
HNPCC wird dann erhoben, wenn mehrere erstgradige Verwandte in jungen Jahren
an Darmkrebs erkranken.

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Symptome
Nicht in allen Fällen der Erkrankung treten frühe Symptome wie zum Beispiel
Blutbeimengungen im Stuhl, Änderungen des Stuhlverhaltens mit neu aufgetretener
Verstopfung oder Durchfälle, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust oder Abnahme der
körperlichen Leistungsfähigkeit auf. Beim Auftreten derartiger Symptome sollte
jedoch umgehend der Hausarzt aufgesucht werden, damit in begründeten Fällen
eine Dickdarmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt wird.
Mit dieser Untersuchung lässt sich eine Geschwulst des Darmes sicher entdecken
oder eben auch ausschließen. Die konsequente Abklärung ist umso wichtiger, wenn
gleichzeitig andere Erkrankungen bestehen, die ähnliche Symptome verursachen,
wie z.B. Hämorrhoiden.
Schreitet das Tumorwachstum weiter fort, kann es zu einem Darmverschluss oder im
Extremfall auch zu einem Darmdurchbruch kommen.
                                                                                                                 13
Individuelle Therapie
In Frühstadien ist die Erkrankung durch eine Operation heilbar, in Ausnahmefällen
sogar durch eine Tumorentfernung im Rahmen einer Darmspiegelung (Polypektomie,
Mukosektomie). Für den Erfolg der Operation ist es ganz entscheidend, dass neben
dem tumortragenden Darmabschnitt auch die zugehörigen Blut- und Lymphgefäße
und Lymphknoten mitentfernt werden, da hier in manchen Fällen schon verstreute
Tumorzellen enthalten sind. Lassen sich in der Gewebeuntersuchung des entfernten
Darms Tumorzellen in Lymphknoten finden, so sollte nach der Operation eine
Chemotherapie erfolgen. Dadurch wird das Risiko deutlich gesenkt, dass sich im
weiteren Verlauf Tumorableger (Metastasen) in anderen Organen absiedeln. Aber
auch in diesem Fall ist prinzipiell eine Heilung der Erkrankung möglich.

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Die Therapie des Rektumkarzinoms hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt.
Bei vorliegendem Verdacht auf eine fortgeschrittene Erkrankung wird zunächst eine
kombinierte Chemotherapie und Bestrahlung für 6 Wochen durchgeführt und die
Operation nach weiteren 6 Wochen angeschlossen. Dadurch lässt sich das Risiko
eines Krebsrückfalls entscheidend senken.
Nur in Frühstadien wird derzeit unmittelbar eine operative Therapie durchgeführt.
Für jeden Patienten wird in einem gemeinsamen Arbeitskreis (Tumorboard) aller
beteiligten Fachabteilungen das individuelle beste Vorgehen festgelegt und
organisiert.

Die Erhaltung des Schließmuskels und der Verzicht auf einen dauerhaften
künstlichen Darmausgang (Stoma) kann heute zu über 90% realisiert werden.
Erfolgreiche Darmkrebsoperationen setzen viel Erfahrung des Chirurgen voraus.
Besonders die Operationen am Enddarm sind sehr anspruchsvoll.
                                                                                                                                 14
Durch die anatomische Lage des Organs ist es zum einen schwierig das Organ mit
seinen          umgebenden                   Lymphgefäß-                und        Lymphknotenstrukturen         komplett   zu
entfernen und zum anderen liegen in dieser Region Harnblase, Sexualorgane und
Schließmuskel, deren Funktion unbedingt erhalten werden sollte.

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Dr. med. L. Engel
6. Vorsorge
Die Kosten für die Vorsorgeuntersuchungen von Darmkrebs wird von den
Krankenkassen in folgender Weise übernommen:

           ab dem 50. Lebensjahr: 1 x im Jahr eine Untersuchung mit einem Testbrief
            nach verstecktem Blut im Stuhl
           ab dem 50. Lebensjahr: zwei Darmspiegelungen (Koloskopien) im Abstand
            von zehn Jahren

Methoden:

                                                                                                                 15
Eine Stuhlprobe wird auf ein Briefchen aufgetragen, wobei bei der jährlich ab dem
45. Lebensjahr empfohlenen Untersuchung stets 3 Tests durchzuführen sind. Nach
Aufbringen einer speziellen Lösung kann man dann erkennen, ob sich verstecktes
(okkultes) Blut in der Stuhlprobe befindet. Vorteil dieses Tests ist es, dass er einfach
durchzuführen ist, die Zuverlässigkeit ist jedoch eingeschränkt. Manche Tumoren
bluten nur gelegentlich und die Stuhlprobe wurde zu der Zeit entnommen, in dem
kein Blut nachgewiesen werden kann, andererseits kann der Test aus anderen
Ursachen positiv ausfallen, ohne dass ein Tumor oder Polyp nachzuweisen sind.
Dennoch ist es eine sinnvolle, einfache, nicht schmerzhafte Untersuchung, die bei
Nachweis von Blut Anlass zu weiterführenden Untersuchungen sein kann.

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Dr. med. L. Engel
Rektal-digitale Untersuchung
Hierbei tastet der Arzt den Enddarm auf Veränderungen aus. Es handelt sich um
eine sehr einfache Untersuchung, die nicht schmerzhaft ist und Veränderungen in
den unteren 8 - 10 cm des Enddarms gut tasten lässt. Da Enddarmtumore eine
häufige Form des Dickdarmkrebs sind, kann hierdurch bereits ein Teil der
Erkrankungen einfach und kostengünstig erkannt werden.
Die Untersuchung sollte einmal jährlich ab dem 45. Lebensjahr durchgeführt werden.

Enddarmspiegelung (Rekto-Sigmoidoskopie)
Mit dieser Untersuchung wird entweder mit einem starren, häufiger aber
beweglichem Gerät der End- und Dickdarm untersucht (ca. die untersten 30 - 50cm).
Als Vorbereitung für die Untersuchung reicht im Allgemeinen ein Einlauf kurz vor der
Untersuchung. Die Untersuchung ist in aller Regel nicht schmerzhaft.

Komplette Dickdarmspiegelung
                                                                                                                 16
Bei dieser Untersuchung wird ein ähnliches, allerdings längeres Gerät als bei der
Rekto-Sigmoidoskopie eingeführt. Das Gerät hat etwa 2 cm Durchmesser und wird
über den Enddarm in den Dickdarm eingeführt und langsam vorgeschoben. Bei
dieser Untersuchung können gelegentlich mäßige Schmerzen auftreten, wenn das
Gerät über starke Knickbildungen und Kurven des Darmes geschoben werden muss.
Aus diesem Grund wird die Gabe eines Beruhigungs- und Schmerzmittels empfohlen.
Das Spiegelungsgerät ist mit einer Videokamera verbunden, so dass man den Weg
durch den Darm auf einem Monitor verfolgen kann. Wird ein Polyp entdeckt, so sollte
er gleich bei dieser Untersuchung entfernt werden.

Bei der kompletten Darmspiegelung ist es wichtig, vorher den Darm zu säubern,
denn Stuhlauflagerungen auf der Darmwand verhindern eine exakte Beurteilbarkeit.
In aller Regel führt der Patient am Tag vor der Untersuchung selbst die
Abführmaßnahmen zuhause durch, welcher er vom Arzt/in erhalten hat.

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Dr. med. L. Engel
7. Nachsorge

Wenn es zu einer Krebserkrankung des Dickdarmes gekommen ist, sollte man sich
für 5 Jahre in eine gezielte Nachsorge begeben.
Das Ziel der Nachsorge ist es hauptsächlich, ein Wiederauftreten des Krebses
frühzeitig zu erkennen, um dann rechtzeitig die erforderliche Behandlung einleiten zu
können.
Es gibt abhängig vom vorliegenden Stadium ein zeitlich und inhaltlich festgelegtes
Nachsorgeprogramm.
Üblicherweise wird in den ersten beiden Jahren alle 6 Monate und danach jährlich
eine körperliche Untersuchung, eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes und
eine        Bestimmung                  der          Tumormarker             (CEA          =      carzinoembryonales            Antigen)

                                                                                                                                           17
durchgeführt.
Nach einem und nach fünf Jahren erfolgt eine Darmspiegelung.

Nach R0-Resektion eines kolorektalen Karzinoms UICC-Stadium II und III
                                                        Monate
Untersuchung                                            3         6        9         12        15       18       21   24   36    48   60
Anamnese, körperl. U., CEA                                        +                  +                  +             +    +     +    +
Koloskopie                                                        +1                 +2                                               +2
Abdomen-Sonographie3                                              +                  +                  +             +    +     +    +
Rektoskopie (bis Anastomose)4                                     +                  +                  +             +
Spiral-CT5                                              +
Rö-Thorax 6                                                                          +                                +    +     +    +

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Dr. med. L. Engel
1
    wenn keine vollständige Koloskopie präoperativ erfolgte
2
    bei unauffälligem Befund (kein Polyp) nächste Koloskopie nach 5 Jahren
3 eine Metaanalyse ergab einen Vorteil für ein bildgebendes Verfahren zum Nachweis von Lebermetastasen in der
Nachsorge. Bei Auffälligkeiten in der Sonographie Durchführung eines CT/NMR
4
    nur beim Rektumkarzinom ohne prä- oder postop. Radiochemotherapie
5
    nur beim Rektumkarzinom 3 Monate nach Therapieende (Op oder RCT) als Ausgangsbefund
6 nur beim Rektumkarzinom kann jährlich eine Röntgen-Thoraxuntersuchung durchgeführt werden

Nach lokaler Exzision eines pT1 low-risk (G1/2, L0) Rektumkarzinoms lediglich
Rektoskopie nach 6, 24 und 60 Monaten.

In Ausnahmefällen wird von diesem Schema abgewichen, insbesondere im
Frühstadium I und bei fortgeschrittener Erkrankung im Stadium IV.
Jeder Patient bekommt einen Nachsorgekalender.
Wir bitten Sie und den nachsorgenden Arzt um Übermittlung der Befunde der
Nachsorgeuntersuchungen an das Darmkrebszentrum Nürnberg.
                                                                                                                                         18
Bei        schriftlicher              Einwilligung              des         Patienten              wird          eine   Erhebung   der
Nachsorgeergebnisse durchgeführt, um die Langzeitergebnisse der Patienten
beurteilen zu können, die an unserem Darmkrebszentrum behandelt wurden.

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Dr. med. L. Engel
8. Risikofaktoren - Vererbung -
   Familiäre Häufung

Risikofaktoren
Bei der Untersuchung von bevölkerungsbezogenen Erkrankungen ist festzustellen,
dass die Entstehung von Darmpolypen- und Darmkrebs in zivilisierten Ländern sehr
viel häufiger vorkommt als in Entwicklungsländern. Dies lässt den Verdacht zu, dass
Lebensstilfaktoren an der Entstehung beteiligt sind.
Dazu gehört der erhöhte Konsum von Fett und die unzureichende Aufnahme von
Ballaststoffen (unverdauliche Nahrungsbestandteile) in Obst und Gemüse.
Weitere Risikofaktoren sind Alkoholkonsum und Zigaretten rauchen.
Daten            darüber,              mit           welcher         Wahrscheinlichkeit                     durch   Änderung   der
Ernährungsgewohnheiten die Darmkrebsentstehung zu verhindern ist, existieren                                                         19
derzeit nicht.

Vererbung und familiäre Häufung
Man geht davon aus, dass in etwa 5 - 10% der Fälle die Krebserkrankung auf eine
familiäre Belastung zurückzuführen ist. Wenn in einer Familie mehrere Personen an
Darmkrebs erkrankt sind, insbesondere dann, wenn eine dieser Erkrankung vor dem
50. Lebensjahr aufgetreten ist, besteht der Verdacht auf eine erbliche Belastung.
Weitere Informationen kann Ihnen Ihr behandelnder Arzt geben.

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Dr. med. L. Engel
9. Tumorboard - Tumorkonferenz

Um eine lückenlose und umfassende Therapie bei jedem einzelnen Patienten zu
garantieren, wird jeder Fall mit Einverständnis des Patienten in unserem
gemeinsamen Arbeitskreis für Tumorerkrankungen (Tumorboard) besprochen und
eine individuelle Therapieempfehlung nach den derzeit gültigen Leitlinien der
Deutschen Krebsgesellschaft ausgesprochen.
Alle Patienten, die an einem Rektumkarzinom erkrankt sind, werden vor Einleitung
der Therapie im Tumorboard besprochen, ebenso wie alle Patienten mit einem
Kolonkarzinom im fortgeschrittenen Stadium.
Nach erfolgter Operation wird wiederum jeder Patient nach Vorliegen der
feingeweblichen Untersuchung im Tumorboard vorgestellt und dann entschieden, ob                                  20
eine weitere Behandlung, z. B. durch Chemotherapie oder Bestrahlung zu empfehlen
ist.
Das Tumorboard findet wöchentlich donnerstags unter der Mitwirkung aller
Hauptbehandlungspartner von 16.00 Uhr bis 17.30 Uhr statt.
Für niedergelassene Ärzte besteht die Möglichkeit, Patienten selbst vorzustellen bzw.
durch Mitarbeiter des Darmkrebszentrums vorstellen zu lassen.
Es erfolgt eine schriftliche Dokumentation für jeden Patienten.

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10. Kontaktadressen
Liste der Ansprechpartner und Kontaktadressen:
Darmkrebszentrum Klinikum Nürnberg
Leitung: Prof. Dr. Stein
Koordination: OA Dr. Engel
Tel:      0911 / 398-7450 und -7135
Fax:      0911 / 398-7253

Klinik für Allgemein-,Viszeral-, und Thoraxchirurgie
Leiter: Prof. Dr. Stein
Haus 20 EG
Tel.:      0911 / 398-2979 und -2980
Fax:       0911 / 398-2193

Medizinische Klinik 6, Schwerpunkt Gastroenterologie
Leiter: Prof. Dr. Dechene
Tel:       0911 / 398-2950
Fax:       0911 / 398-2148

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Leiter: Prof. Dr. Lell
Haus 17

                                                                                                                 21
Tel:       0911 / 398-2540
Fax:       0911 / 398-2073

Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie
Leitung: Dr. Albrecht, Dr. Grehn
Haus 16 I
Tel:      0911 / 398-2789
Fax:      0911 / 93 35 699

Institut für Pathologie
Leitung: Prof. Dr. Papadopoulos
Tel:      0911 / 398-2530
Fax:      0911 / 398-2121

Medizinische Klinik 5, Schwerpunkt Onkologie
Leitung: Prof. Dr. Wilhelm
Tel:      0911 / 398-3050
Fax:      0911 / 398-3522

Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin
Leitung: Prof. Dr. Waller
Tel:      0911 / 390-2840
Fax:      0911 / 390- 3675

Abteilung für Sozialarbeit und Patientennachsorge
Leitung: Frau Weniger
Haus 47, 1. Stock
Tel:      0911/398-2015
Fax:      0911/398-2562

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Universität Erlangen-Nürnberg
Institut für Humangenetik
Leiter: Prof. Dr. Reis
09131/8522319
Schwabachanlage 10
91054 Erlangen

Ernährungsberatung
Frau Ebersberger
Tel: 0911/398-5026
Fax: 0911/ 398-3406

Ambulantes Rehabilitationszentrum Nürnberg A.R.Z. GmbH
Rosenberger Str.5
90471 Nürnberg
Tel:    0911/398-9010
Fax:     0911/398-9011

Schmerz-Tagesklinik Klinikum Nürnberg
OA Dr. Risack
Haus 20 EG
Tel:     0911/398-2700

Pflegeüberleitung
Fr. Thiele
Tel:       0911/398-3610
Fax:       0911/398-3302

Spezielle ambulante palliative Versorgung
SAPV Team Nürnberg GmbH
Hochstr. 16                                                                                                      22
90429 Nürnberg
Tel.      0911/89120740

Evangelische Seelsorge KNN
Fr. Pfarrerin Klein
Tel:       0911/398-2556

Katholische Seelsorge KNN
Herr Pfarrer Wellner
Tel:     0911/398-2557

Ökumenische Seelsorge KNN
Herr Fischer, Herr Schuster
Tel:      0911/398-5011

ILCO: Dt. Ileostomie-Colostomie-Urostomie-Vereinigung e.V.
Ortsgruppe Nürnberg
Fischbacher Str. 5
90518 Altdorf
Tel: 09817/9537-0

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11. Kontakt

                                  Sprechstunde Darmkrebszentrum
                                          Montag und Freitag 09.00 – 12.00 Uhr
                                             Elektivambulanz Haus 20 EG Zi. 73 oder

                                              nach telefonischer Terminvereinbarung
                                                   unter Tel.: 0911 / 398-7135
                                                (Zentrales Patientenmanagement)

                                                          Notfälle jederzeit
                                                                                                                 23

Koordinator Darmkrebszentrum:

OA Dr.med. Lars Engel
Tel.: 0911 / 398-2809
lars.engel@klinikum-nuernberg.de

                                 Für Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung

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12. Ihre Behandlungsunterlagen

Im Folgenden haben Sie die Möglichkeit, die zur Verlaufsdokumentation Ihrer
bisherigen Behandlung wichtigen Befunde und Arztbriefe abzuheften.

      1.) Arztbriefe

      2.) Röntgenbefunde

      3.) Blutuntersuchungen                                                                                     24

      4.) Pathologische Untersuchungsergebnisse (Gewebeuntersuchungen)

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13. Anhang

       Sozialarbeit und Patientennachsorge

       Die Stoma-Wundtherapieabteilung am Klinikum Nürnberg

                                                                                                                 25

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