Osterabenteuer mit Rika und Mariechen - Ein Projekt für Familien - Von Palmsonntag bis Ostern

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Osterabenteuer mit Rika und Mariechen - Ein Projekt für Familien - Von Palmsonntag bis Ostern
Von Palmsonntag bis Ostern

 Osterabenteuer mit
 Rika und Mariechen

Ein Projekt für Familien
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Osterabenteuer mit Rika und Mariechen - Ein Projekt für Familien - Von Palmsonntag bis Ostern
Vorwort
Hallo zusammen,
vielleicht habt ihr in den vergangenen Wochen am
Fastenabenteuer teilgenommen. Sechs Wochen seid
ihr mit uns den fünf Sinnen auf die Spur gekommen
und habt hoffentlich tolle Fastenabenteuer erlebt.

Jetzt steht die letzte Woche der Fastenzeit bevor, die Karwoche. In dieser
Woche feiern wir besondere Feste. In ihnen rückt das Leben mit seinen vielen
Seiten in den Mittelpunkt: Freude, Jubel, Abschied, Angst, Tod, Trauer,
Ratlosigkeit, Leere, Hoffnung Vertrauen, Aufbruch und manches mehr. Gerade
in die aktuelle Situation zwischen Bangen und Hoffen passen diese Feste sehr
gut. Da lohnt es sich, sie bewußt in den Blick zu nehmen.

                             Wir, Rika und Mariechen, wollen euch auch in
                             dieser Woche begleiten. Wir freuen uns, wenn ihr
                             euch auch auf das Osterabenteuer einlasst.

                              Zuhause könnt ihr einen Kar- und Osterweg
                              gestalten, den ihr jeden Tag bis Ostern ergänzt
                              (mehr dazu auf den nächsten Seiten). Für jeden
Tag gibt es eine biblische Geschichte mit einem kleinen spirituellen Impuls und
einer Gestaltungsidee. Wenn ihr mögt, könnt ihr von eurem Kar- und Osterweg
auch Fotos machen und dann per E-Mail an johannes.gebbe@st-marien.de
schicken. Dann können sie auf der Homepage veröffentlicht werden und
erfreuen noch viele andere Menschen.

Nun kann es losgehen. Wir sind gespannt, was wir alles zusammen erleben
werden. Auf jeden Fall wünschen wir euch viel Freude und eine ganz
besondere Karwoche.

Eure Rika und Mariechen!

P.S. Schaut schon mal vorweg nach, ob ihr für das Palmstockbasteln am
Samstag noch etwas besorgen müsst.

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Osterabenteuer mit Rika und Mariechen - Ein Projekt für Familien - Von Palmsonntag bis Ostern
Osterabenteuer mit
                              Rika und Mariechen

                                  Kar- und Osterweg

Diese Woche ist ja irgendwie wie ein Weg. Es geht von Tag zu Tag weiter mit
dem, was Jesus erlebt hat und was in Jerusalem passiert ist.
Unsere Idee für diese Woche: Baut doch zuhause einen kleinen Weg auf, einen
Kar- und Osterweg. Auf der Fensterbank oder auf einer Kommode. Mit Tüchern,
kleinen Steinen als Wegmarkierung, vielleicht etwas Erde oder Moos aus dem
Garten. Von Tag zu Tag wächst der Weg. Dann könnt ihr jeden Tag eine
Bibelgeschichte lesen bzw. vorlesen und auf den Weg etwas hinlegen, das zu
diesem Tag und dem, was Jesus da erlebt hat, passt. Und so entsteht ein Weg
durch die Karwoche bis zu Ostern. Das könnte z.B. so ähnlich aussehen:

      Quelle: www.kirchenkreis-herford.de

Vielleicht versammelt ihr euch jeden Abend nach dem Abendessen an eurem
Weg, hört die Geschichte und gestaltet gemeinsam diesen Weg weiter.
Zusammen mit einem Gebet ist das dann ein schöner Tagesabschluss.
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Osterabenteuer mit Rika und Mariechen - Ein Projekt für Familien - Von Palmsonntag bis Ostern
Osterabenteuer mit
                          Rika und Mariechen

                               Kar- und Osterweg

Ein möglicher Ablauf für ein (Abend)ritual mit der Familie:
Wir versammeln uns an unserem Weg.

Wir hören die biblische Geschichte zum Tag.

Wir erzählen uns darüber, was uns an der Geschichte wichtig ist und legen
Symbole für den Tag auf den Weg. (Dafür kann man auch den Impuls nutzen)

Wir schließen mit einem Gebet, z.B. :
      Guter Gott,
      ein ganzer Tag liegt hinter uns.
      Du bist jeden Tag für uns da,
      deshalb möchten wir dir nun von unserem Tag erzählen:
      (Jedes Familienmitglied kann erzählen, was an diesem Tag heute schön oder schwer

      oder … war.)

      Gott, du bist da,
      wenn wir viel Spaß und Freude haben.
      Gott, du bist da,
      wenn uns etwas schwerfällt und uns traurig macht.
      Gemeinsam sind wir mit dir unterwegs, vielen Dank für diesen Tag.
      Amen.

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Osterabenteuer mit Rika und Mariechen - Ein Projekt für Familien - Von Palmsonntag bis Ostern
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                        Rika und Mariechen

            Samstag vor Palmsonntag: 09.4.2022

Rika: „Die Fastenzeit war dieses Jahr gar nicht so lange, oder was
meinst du, Mariechen?“ „Ja, das stimmt“, sagt Mariechen, „die Zeit
ist schnell vergangen und heute starten wir in eine megaspannende
Woche, die wichtigste Woche im ganzen Jahr, wenigstens für die
Christen.“ „Hä, warum das denn?“ fragt Rika. „Die Fastenzeit ist doch
nun vorbei und dann kommt doch nur noch Ostern.“ „Ja schon“ sagt
Rika, „aber vor Ostern passiert noch eine ganze Menge. Morgen ist
Palmsonntag, da feiern wir den Einzug Jesu in Jerusalem, dann gibt es
den Gründonnerstag, den Karfreitag, den Karsamstag und dann erst
kommt Ostern.“ „Das hört sich ja echt spannend an,“ sagt Rika. „Ja,
finde ich auch“, erwidert Mariechen, „und jetzt bereiten wir uns erst
mal auf den Palmsonntag vor, ok?“

Palmstock:
Am Palmsonntag gehen wir mit bunt geschmückten Palmstöcken in die Kirche und
feiern den Einzug Jesu in Jerusalem. Macht es doch auch wie die Menschen damals
und bastelt euch einen Palmstock. Ihr braucht dazu nur einen Stock (ca. 1m lang),
ein großes Büschel Buchsbaum oder ähnliche grüne Zweige, Blumendraht und
buntes Krepppapier.
Bindet mit dem Blumendraht das Büschel Buchsbaum fest um die eine Spitze des
Stocks. Umwickelt dann den Stock mit buntem Krepppapier. Schneidet schmale
Bänder aus bunten Krepppapier und knotet die Bänder an einzelne Zweige des
Buchsbaums. Wer mag, kann auch noch kleine Blüten falten und an die Zweige
heften oder - falls vorhanden - kleine Seidenblüten daran befestigen. Und dann
nehmt ihr die Palmstöcke am Palmsonntag mit zur Kirche, dort werden sie
gesegnet. Traditionell werden die gesegneten Zweige dann zuhause hinters Kreuz
gesteckt.

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Osterabenteuer mit Rika und Mariechen - Ein Projekt für Familien - Von Palmsonntag bis Ostern
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                       Rika und Mariechen
                        Palmsonntag: 10.4.2022
                   Der Einzug Jesu in Jerusalem

Vor den Stadttoren Jerusalems steht ein kleiner Esel unter einem Olivenbaum.
Da kommen zwei Männer auf ihn zu. Sie unterhalten sich und zeigen auf ihn.
Was sie wohl von ihm wollen? Der eine streichelt ihn am Hals. Das gefällt dem
kleinen Esel. Der Mann klopft ihm leicht auf den Rücken und geht weiter. Der
Esel folgt ihm neugierig. Die beiden Männer bringen ihn zu einem Mann. Jesus
heisst er. Den Namen hat der Esel schon gehört. Immer wieder kommen Leute
bei ihm vorbei, die von diesem Jesus erzählen. Er ist ein ganz besonderer
Mensch. Der Prophet aus Nazareth.
Ganz ruhig bleibt der kleine Esel stehen, als Jesus auf seinen Rücken steigt.
Mit dabei sind zwölf andere. Es sind Freunde von Jesus. Mit ihnen zieht Jesus
durch das Land, um den Menschen von Gott zu erzählen. Außerdem tut er viel
Gutes. Die Menschen sagen: „Jesus kann Wunder vollbringen. Er heilt Kranke,
Stumme und Gelähmte – und er schenkt sogar Blinden das Augenlicht zurück.“
Sie spüren: Gott hat Jesus geschickt, um ihnen Liebe und Friede zu bringen.
Und sie verehren ihn wie einen König.
Heute ist ein ganz besonderer Tag. Viele Menschen machen sich auf den Weg
nach Jerusalem, um dort ein wichtiges Fest zu feiern: das Passahfest. Schon
weit vor den Toren der Stadt bildet sich eine lange Menschenschlange. Nun
kommt Jesus. Er reitet auf dem kleinen Esel, der ihn sicher trägt. Der Esel
spürt: Das ist heute etwas ganz Besonderes. Er hört die Leute flüstern:
„Endlich ist er da, der Messias! Er trägt kein prächtiges Gewand und auf
seinem Kopf funkelt keine Krone. Aber er ist wie ein König.“
Die Freude der Menschen ist groß. Sie bereiten Jesus einen königlichen
Empfang. „Hosanna“, rufen sie. „Hosanna. Gelobt sei der da kommt im
Namen des Herrn.“ Viele ziehen ihre Obergewänder, Mäntel oder Westen aus.
Sie breiten sie auf dem staubigen Boden aus und winken Jesus mit
Palmzweigen zu. Die Kinder jubeln laut und springen fröhlich umher. Und der
kleine Esel ist glücklich. Er darf bei diesem besonderen Moment dabei sein. Er
ist Jesus ganz nahe. Stolz schreitet er über den Teppich aus bunten Kleidern,

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Osterabenteuer mit
                         Rika und Mariechen
                          Palmsonntag, 10.4.2022
mit Jesus auf seinem Rücken.
Jesus bleibt den ganzen Tag bei den Menschen in Jerusalem. Er erzählt ihnen
von Gott, tröstet die Traurigen und heilt viele Kranke. Dem kleinen Esel wird
klar: Jesus meint es gut mit Menschen, Tieren und der ganzen Schöpfung.
(nach: Der kleine Esel und die Ostergeschichte, Nicole Büker und Daniela Chudzinski,
München 2016)

Impuls:
Am Palmsonntag erinnern sich die Christinnen und Christen an den Einzug Jesu
in Jerusalem. Jesus ritt damals auf einem Esel in die Stadt ein. Die Menschen
jubelten ihm zu. Sie riefen: „Hosanna dem Sohne Davids!“. Hosanna ist ein
Lehnwort aus dem Hebräischen und bedeutet so viel wie: Hilf doch! Die
Menschen haben also Jesus, den Messias, um Hilfe gebeten.
Gerade in dieser Zeit, in der die Unsicherheit und die Ungewissheit groß ist,
können wir Menschen in den Blick nehmen, die in Not sind und unsere Hilfe
brauchen, z.B. die flüchtenden Menschen aus der Ukraine, aber auch andere
Menschen um uns herum. Überlegt doch mal zusammen, wer euch sonst noch
einfällt, und wie ihr ihm oder ihr helfen könntet.

Betet gemeinsam:
Guter Gott, hilf uns, uns gegenseitig freundliche Worte und ein aufmunterndes
Lächeln zu schenken. Hilf uns, verständnisvoll auf unsere Nachbarn zu blicken.
Hilf uns, Ruhe und Gelassenheit zu bewahren im Vertrauen auf dich. Denn du
bist unser Retter. Dafür danken wir dir. Amen.

Gestaltungsvorschlag für den Kar- und Osterweg:
Beginnt an einer Seite eures Weges und gestaltet mit Stoff-/Serviettenstücken
und grünen Zweigen den Einzug in Jerusalem. Vielleicht habt ihr auch einen
Esel, dann könnt ihr ihn gerne dazustellen.

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Osterabenteuer mit
                       Rika und Mariechen
                         Karmontag: 11.4.2022

Rika und Mariechen schauen in Rikas Stall. „Das ist ja ganz schön
unordentlich bei dir“, sagt Mariechen. „Willst du nicht mal
aufräumen? Jetzt, wo der Frühling da ist, ist doch mal Zeit für einen
Frühjahrsputz. Meinst du nicht?“ Rika seufzt: „Das mit dem
Aufräumen ist gar nicht so einfach. Ich weiß gar nicht, wo ich
anfangen soll. Da liegt doch so viel in den Ecken. Aber du hast schon
Recht. Wenn ich es so richtig überlege, habe ich auch gar nicht genug
Platz, um mich mal ganz auszustrecken. Überall steht etwas im Weg
rum. Dabei ist doch mein Stall dafür da, dass ich mich hier hinlegen
kann, um zu schlafen…“ Da fällt Mariechen etwas ein: „Weißt du,
Rika, nimm dir doch Jesus als Vorbild. Nachdem er in Jerusalem
eingezogen ist, hat er im Tempel, oder genauer gesagt im Vorhof des
Tempels, auch mal so richtig aufgeräumt. Da war er ziemlich zornig,
denn die Menschen haben dort Geschäfte gemacht und alles
mögliche andere, aber nicht das, wozu der Tempel eigentlich da ist.
Also beten und Gott nahe sein.“ Rika erwidert ganz erstaunt: „Jesus
war zornig? Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Aber dann laß mal
hören!“

                 Jesus verjagt die Tempelhändler
Im Tempel in Jerusalem konnten die Tempelbesucher ihr Geld in
Tempelmünzen tauschen. Nur sie durften in die Opferstöcke (Spendenboxen)
gelegt werden. Im äußersten Hof des Tempels verkauften Händler Tauben,
Schafe, und andere Tiere, die man dem Priester zum Opfer bringen konnte.
Jesus ging wieder in den Tempel. Als er die Geldwechsler und die Tierverkäufer
sah, wurde er zornig. Er stieß die Tische, auf denen sich das Geld häufte, und
die Stände der Taubenverkäufer um, so dass das Geld durch den Staub rollte
und die Tauben herumflatterten. Jesus wurde zornig und rief: „Gott hat gesagt:
Mein Tempel soll ein Ort sein, an dem die Menschen beten. Ihr aber habt aus

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                         Rika und Mariechen
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dem Bethaus ein Kaufhaus gemacht!“
Einige Pharisäer waren empört über Jesus. Sie dachten: „Jesus verdirbt uns das
Geschäft! Wenn niemand mehr Geld wechselt und niemand mehr Opfertiere
kauft – das geht doch nicht!“ Am liebsten hätten sie Jesus getötet. Aber sie
hatten vor den vielen Leuten Angst, die um Jesus waren. So kehrte Jesus am
Abend wieder nach Betanien zurück, ohne dass ihm jemand etwas angetan
hatte. Aber die Pharisäer berieten weiter, wie sie Jesus ergreifen könnten.

Impuls:
Jesus räumt auf, so könnte man auch sagen. Er zeigt durch sein Verhalten, dass
wir uns Gottes Liebe nicht kaufen können, wie es die Menschen im Tempel durch
die Opfergaben versuchten. Gottes Liebe wird uns geschenkt, wenn wir unser
Herz für Gott öffnen und darin Platz für ihn machen.
Auch die Fastenzeit war Aufräumzeit. Nicht nur für das Zimmer oder die
Wohnung, sondern vor allem Zeit, um das ‚Herz’ aufzuräumen, bei mir selbst
aufzuräumen: alles wegzulassen, was unnötig und belastend ist. Frei zu werden
für das, was wirklich wichtig ist.
Noch sind ein paar Tage bis Ostern. Letzte Gelegenheit, noch einmal
aufzuräumen und Platz zu machen für Gott. Überlegt zusammen, wie ihr eure
Wohnung für Ostern vorbereiten könnt.

Betet miteinander:
Guter Gott, bald ist Ostern. Wir sind schon einen langen Weg durch die Fastenzeit
gegangen und haben uns vorbereitet auf Ostern. Lass uns diese letzten Tage
nutzen, um unser Herz bereit zu machen für dich. Amen.

Gestaltungsvorschlag für den Kar- und Osterweg:
Auf den Kar- und Osterweg könnt ihr als Symbol für den heutigen Tag ein kleines
Gebetbuch legen. Es soll daran erinnern, dass es wichtig ist, zu Gott zu beten.
Vielleicht schreibt ihr auch ein Gebet auf einen Zettel und legt diesen Zettel statt
des Gebetbuchs auf den gestalteten Weg.
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                         Kardienstag: 12.4.2022

„Mariechen, kannst du mir mal helfen? Ich bin doch eingeladen zum
Geburtstag einer Freundin und ich weiß nicht, was ich ihr schenken
soll.“, ist Rika ganz ratlos. „Hat sie denn keine Wünsche geäußert,
als du sie gefragt hast?“, möchte Mariechen wissen. „Doch, aber das
sind viel zu große Geschenke. Ich finde, die passen nicht zu mir.“
Mariechen überlegt: „Ja, manchmal ist es nicht so leicht, das
Passende zu finden. Denk doch mal nach, was du an ihr gut findest
und was du an ihr magst. Vielleicht kommst du dann auf eine Idee.“
Rika denkt angestrengt nach, aber ihr will einfach nichts einfallen.
„Weisst du“, sagt Mariechen, „manchmal kommt es nicht auf die
Größe oder den Preis eines Geschenkes an. Viel wichtiger ist es, dass
es von Herzen kommt und dass man merkt, das du dir Gedanken
gemacht hast. Davon erzählt eine Geschichte von Jesus, die auch
wieder im Tempel spielt. Es geht dabei um eine arme Frau, die im
Tempel ihr letztes Geld spendet. Kennst du diese Geschichte?“
„Nein“, antwortet Rika, „aber das hört sich ganz spannend an.“

                         Das Opfer der Witwe
Wie immer ist in Gottes Haus, dem Tempel in Jerusalem, viel los. Unzählige
Menschen drängen sich aneinander vorbei. Ihr Weg führt sie zu den
Säulengängen im Tempel, in die sogenannte „Schatzkammer“. Dort stehen
große Opfertruhen für Geld. „Hast du das gesehen?“ flüstern die Leute, wenn
ein besonders großer Beutel mit Münzen in einen der Opferkästen geworfen
wird. „Der muss Gott sehr lieben, wenn er so viel Geld für den Tempel gibt.“
Stolz hört der Geber das Gemurmel der Leute und schreitet aufrecht und
würdevoll an den Menschen vorbei. So wie der Reiche, der die Aufmerksamkeit
aller auf sich zieht. In der Hand trägt er einen sehr dicken Beutel, gefüllt mit
Geldstücken. An seinen Fingern glänzen mehrere goldene Ringe und um seinen

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                        Rika und Mariechen
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Hals trägt er eine goldene Kette. Mit großen Schritten geht auf einen der
Kästen zu. Er öffnet seinen Beutel und schüttet den gesamten Inhalt langsam
in den Trichter. Das Geräusch der Münzen hallt laut durch den Säulengang.
Jesus, der auf den Steinstufen sitzt, sieht dem Mann mit dem leeren Beutel
nach, wie er mit einem zufriedenen Lächeln die Schatzkammer verlässt.
Niemand achtet auf die Frau, die sich leise den Opferkästen nähert. Ihr Gesicht
verhüllt sie mit einem Tuch und an ihrem Kleid aus dunklem Ziegenhaar
erkennt jeder, dass sie eine Witwe ist. Der Tod ihres Mannes hat sie arm
gemacht. Sie hat niemanden, der sie versorgt. Sie lebt von dem wenigen, das
sie durch einfache Arbeit verdient oder das andere ihr als Almosen geben – ein
gebackenes Brot, einen Topf mit Linsen oder einen Krug voll Öl. Nie weiß sie,
ob sie morgen genug zu essen hat. Aber bisher hat es immer gereicht – jeden
Tag. Mal mehr, mal weniger. Deshalb ist sie hier.
Sie möchte sich bedanken – bei Gott, der sie in ihrer Trauer um ihren Mann und
trotz der großen Not, die sie seitdem erfahren muss, nie verlassen hat. Er
schickt ihr Menschen, die sie trösten und solche, die ihr etwa schenken. Nun
möchte sie schenken. In ihrer Faust spürt sie die beiden Münzen. Es sind
Kupfermünzen, die kleinsten Geldstücke, die es gibt. Für jemanden mit Geld
sind sie nichts wert. Für sie – alles. Sicher, sie könnte die zwei kleinen Münzen
sparen – oder wenigstens eine? Wenn sie noch vier dazuverdienen kann, ist sie
einmal satt. Aber das möchte sie nicht. Sie möchte ihren Schatz Gott schenken
und deshalb ist sie jetzt hier in Gottes „Schatzkammer“.
Langsam nähert sich die Frau dem Opferkasten für den Bau des Tempels.
Niemand soll sehen, wie wenig sie einlegt. Wie zufällig berührt ihre Hand den
Rand des Trichters, die Faust öffnet sich und lautlos rutschen ihre zwei Münzen
in das Innere der Truhe. Als sie auf den anderen Münzen aufschlagen, ist nur
ein zartes Klimpern zu hören. Schnell verlässt sie den Säulengang, damit sie
nicht hört, was die Umstehenden zu ihrem Opfer sagen,
„Petrus, Johannes, Jakobus, kommt bitte her.“ Jesus winkt seinen Freunden zu.
„Habt ihr gerade die arme Witwe gesehen, die ihr Opfer in den Tempelkasten
gelegt hat?“ Die Freunde nicken. „Sie hat nur zwei Kupfermünzen gegeben,
Jesus.“, erwidert Jakobus. „Das habe ich auch gesehen“, sagt Jesus. „Und
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gerade weil es nur zwei Kupfermünzen waren, habe ich euch gerufen. Denn
das Opfer der Witwe war viel mehr als das der anderen“. Verständnislos
schauen die Freunde Jesus an. „Aber Jesus, im Vergleich zu dem Geld, das der
reiche Kaufmann vorhin geopfert hat, ist das Opfer der Frau nicht der Rede
wert. Allein von den Münzen, die er eingelegt hat, kann eine arme Familie viele
Wochen leben. Das ist bei Gott doch mehr wert als die zwei Kupfermünzen der
Witwe. Meinst du nicht?“ Fragend schaut Petrus seinen Lehrer an.
„Natürlich findet es Gott gut, wenn vielen Menschen durch viel Geld geholfen
wird oder sein Tempel besonders schön wird“, entgegnet Jesus. „Aber schaut
doch genau hin. Diese arme Witwe hat viel, viel mehr für Gott gegeben als alle
Beutel in dem Opferkasten zusammen.“
Wieder schauen die Freunde Jesus verständnislos an. Jesus redet weiter:
„Nehmt gerade den reichen Mann, der vor der Witwe sein Geld eingeworfen
hat. Er hat nur ein kleines bisschen von dem vielen, das er besitzt, abgegeben.
Er ist durch den einen Beutel überhaupt nicht ärmer geworden. Er hat
weiterhin ein großes Haus, wertvolle Kleider und genug zu essen. Die Witwe
aber ist mehr als arm. Sie hat nichts. Und das bisschen, das sie hatte, hat sie
nun Gott geschenkt. Versteht ihr?“ Die Jünger hören aufmerksam zu.
Jesus erklärt weiter: „Für Gott ist das viel mehr. Darüber freut er sich. Denn die
Witwe vertraut allein auf Gott. Sie liebt Gott mit ganzem Herzen und aus
Dankbarkeit schenkt sie ihm alles, was sie hat. Die Reichen lieben Gott
natürlich auch, aber Vertrauen haben sie in ihr Geld. Sie schenken Gott ihr
Geld, weil sie von ihm geliebt werden möchten oder weil die Leute sie dafür
bewundern. Ihre Liebe ist kleiner. Denn sonst müssten sie so viel geben, dass
sie nachher überhaupt nichts mehr haben, genauso wie die Witwe. Versteht
ihr?“ Die Freunde nicken. Vertrauen und Liebe - das ist Gott wichtig. Nicht ein
Beutel voller Geld. Wie gut, dass sie durch Jesus so viel über Gott lernen.

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                           Kardienstag, 12.4.2022
Impuls:
Geld hat einen besonderen Wert und manche möchten gerne viel Geld haben.
Geld ist wertvoll. Aber hat „wertvoll“ immer etwas mit Geld zu tun? Oder gibt es
auch anderes, was dir sehr wichtig ist, was für dich wertvoll ist?
Überlegt zusammen, was für jeden von euch wertvoll ist – eine Sache oder
vielleicht auch ein Mensch? Manchmal ist das sogar mehr wert als Geld, wert-
voller. Erzählt euch davon!
Jesus sagt, dass für Gott Geld nicht wichtig ist. Liebe ist Gott wichtiger als Geld -
Liebe und Vertrauen - Sein Herz für Gott öffnen - ihm danken.
Die Jünger mussten das auch erst noch lernen.

Betet gemeinsam:
Guter Gott, Vieles ist uns wichtig, bedeutet uns etwas. Da gibt es Spielsachen,
besondere Geschenke, besondere Kleidung, die für uns wertvoll sind. Aber vieles,
das wertvoll ist, lässt sich nicht mit Geld bezahlen: Freundschaft, Liebe,
geschenktes Vertrauen. Auch für dich ist das wichtiger als Opfergaben, denn du
liebst und möchtest, dass auch wir dich lieben. Hilf uns dabei. Amen.

Gestaltungsvorschlag für den Kar- und Osterweg:
2 kleine Münzen (1ct, 2 ct oder 5 ct) für das Opfer der Witwe und ein aus rotem
Papier ausgeschnittenes Herz für die Liebe, die wichtiger ist als Geld.

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                       Rika und Mariechen
                        Karmittwoch: 13.4.2022
Rika hüpft fröhlich umher und singt dabei: „Heut‘ ist ein Tag, an dem
ich hüpfen kann. Heut‘ ist ein Tag, an dem ich hüpfen kann. Ist das
nicht ein Tag, an dem ich hüpfen kann? Ja, das ist ein Tag, an …“
Mariechen beobachtet Rika und muss lachen: „Das sieht witzig aus,
was du da machst. Wieso bist du so glücklich?“ Rika bleibt stehen und
überlegt: „Ach, ich weiß nicht: Wir haben Ferien. Ich kann
herumtoben wie ich will. Bald ist Ostern. Heute morgen habe ich eine
Stelle mit besonders leckerem Gras gefunden. … Einfach alles ist
gerade soooo toll!“ Rika springt wieder wild herum und ruft: „Los
Mariechen, mach mit!!!“ Mariechen summt und wiegt ihren Kopf im
Takt: „Ja, das macht wirklich Spaß.“ Nach einer Weile unterbricht
Mariechen das fröhliche Treiben und fragt Rika: „Wollen wir lesen,
wie es mit Jesus weiterging?“ Sofort läuft Rika zu ihr und setzt sich
neben Mariechen: „Klar, will ich! Das ist immer so spannend und ganz
bald ist ja schon Ostern. Was ist denn heute dran?“ Mariechen schaut
nicht mehr ganz so glücklich: „Leider passierten vor Ostern erst mal
schlimme Dinge. Dazu gehört auch, was einer der Freunde Jesu tat.“
Rika wird neugierig und sagt: „Lass uns das mal in der Bibel
nachlesen.“

                                  Judas
Es gibt in Jerusalem mächtige Menschen, die mögen nicht, dass das Volk Jesus
zujubelt. Am Palmsonntag, beim Einzug Jesu auf dem Esel in Jerusalem, sind sie
auch in der Menge. Aber sie jubeln nicht. Sie mögen Jesus nicht. „Jesus muss
weg“, sagen sie.
Und sie hecken böse Pläne aus, wie sie Jesus am Besten loswerden können.
Aber sie wissen noch nicht wie.

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Osterabenteuer mit
                        Rika und Mariechen
                        Karmittwoch, 13.4.2022
In der Zwischenzeit ist es in Jerusalem dunkel geworden. Der Tag geht zuende.
Die Straßen sind menschenleer. Da ist einer unterwegs. Er bleibt stehen. Schaut
um sich. Geht wieder weiter. Warum tut er so geheimnisvoll? Es ist Judas, einer
von den 12 Freunden Jesu. Aber was macht Judas um diese Zeit noch auf der
Straße? Was hat Judas vor?
Judas bleibt vor einer Tür stehen. Noch einmal sieht er sich um. Er klopft. Die
Tür geht auf. Judas verschwindet hinter der Tür. Kurze Zeit später öffnet sich
die Türe wieder. Judas kommt raus. Wieder sieht er sich nach allen Seiten um.
Dann schleicht er heimlich durch die Nacht.
Auf einmal bleibt er stehen, er zieht ein Geldbeutel aus der Tasche und dann
schüttet er Münze um Münze auf seine Hand. 30 Silbermünzen!
Woher hat Judas so viel Geld?
Dann kommt das Passahfest. Jesus ist mit seinen Freunden, darunter auch
Judas, zusammen. Sie feiern das Passahfest mit einem schönen gemeinsamen
Essen. Während des Essens nimmt Jesus das Brot, teilt es und reicht es seinen
Freunden. Dabei sagt er: „Dies ist mein letztes Mahl, das ich mit euch esse. Bald
werde ich nicht mehr bei euch sein. Sie werden kommen, mich verhaften und
töten. Und einer von euch wird mich verraten.“ Die Freunde sahen sich entsetzt
an. Jesus verraten? Unmöglich. Wen meinte Jesus? „Herr“ fragten sie, einer
nach dem anderen, „meinst du mich?“ „Oder mich?“ „Nein“ sagte Jesus. „Der
ist es, der jetzt mit mir aus einer Schüssel isst, der wird mich verraten.“ „Doch
nicht ich?“ fragte Judas. „Doch“ sagte Jesus „du bist es.“ Dabei schaut er Judas
an. Aber auch Judas bekommt von dem Brot und von dem Wein. Spät am Abend
verlässt Judas die Gemeinschaft. Er hat noch etwas vor.
Nach dem Mahl geht Jesus mit einigen Freunden zum Ölberg. Sie wollen im
Freien schlafen. Sie kommen in den Garten Gethsemane. Jesus betet, seine
Freunde aber schlafen ein. Plötzlich wird es laut. Auch die Freunde werden
wach. Da kommt Judas mit einem Trupp Soldaten. Sie haben Fackeln und
Waffen. Judas zeigt auf Jesus: „Der ist`s!“ Die Soldaten nehmen Jesus
gefangen.

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Osterabenteuer mit
                         Rika und Mariechen
                         Karmittwoch, 13.4.2022

Als Judas am nächsten Tag erfährt, dass sie Jesus töten wollen, ist er schockiert.
Nein, das hat er nicht gewollt. Was für einen Mist hat er da nur gebaut. Judas
will alles wieder gut machen. Judas will die 30 Silbermünzen zurückgeben,
damit Jesus wieder frei kommt. Aber jetzt ist es zu spät.
Judas fühlt sich schuldig. Er traut sich nicht mehr zu den anderen Jüngern. Er
kann jetzt auch nicht mehr zu Jesus gehen und ihn um Entschuldigung bitten.
Judas ist so traurig. So unglücklich. Er zerbricht an seiner Schuld.

Impuls:
Wie kann Judas nur so etwas tun? Welchen Grund hatte er dazu? Er war doch so
wie die anderen Freunde die ganze Zeit über bei Jesus. Er hat ihn kennengelernt,
er wurde einer seiner besten Freunde. Und dann so was. Das gibt es doch nicht!
Das würde ich niemals tun! Jemanden verraten oder etwas, was mir jemand
anvertraut hat, verraten.
Aber vielleicht ist dir manchmal doch etwas anderes wichtiger, als ein Geheimnis
für dich zu behalten. Vielleicht kannst du etwas dafür bekommen, oder kannst
dann zu anderen dazu gehören. Überlegt doch einmal miteinander, ob ihr solche
Situationen schon mal erlebt habt, in denen ihr vielleicht ein Geheimnis oder
jemanden verraten habt.

Betet gemeinsam:
Guter Gott, wir danken dir, das wir Freunde haben. Freunde, die zu uns stehen
und mit denen wir viel Freude erleben können. Hilf uns dabei, unsere
Freundschaften gut zu pflegen und lass uns treu zu unseren Freunden sein. Hilf
uns dabei, dass wir unseren Freunden nicht weh tun. Amen.

Gestaltungsvorschlag für den Kar- und Osterweg:
Lege auf den Kar- und Osterweg ein kleines Stückchen Seil oder dickeres Band,
als Zeichen dafür, das Jesus gefangengenommen wurde.

                                                                               16
Osterabenteuer mit
                       Rika und Mariechen
                     Gründonnerstag 14.4.2022

„Mhmm... Das Gras schmeckt echt lecker, oder, Rika? Warum isst
man heute am Gründonnerstag eigentlich grüne Dinge? Und warum
heißt der Tag eigentlich so?“ wundert sich Mariechen. „Ja, viele
essen heute grüne Dinge, wie zum Beispiel Brokkoli oder Spinat. Aber
eigentlich kommt das ‚Grün‘ in ‚Gründonnerstag‘ von einem anderen
Wort. Früher gab es das Wort ‚greinen‘, was so viel heißt wie
‚trauern‘. Denn an Gründonnerstag feierte Jesus das letzte Mal mit
seinen besten Freunden das Passahmahl“, erklärt Rika. „Ah, das Fest,
bei dem die Israeliten an die Rettung aus der Sklaverei in Ägypten
denken“, weiß Mariechen. „Genau. Jesus feierte das letzte
Passahmahl mit seinen engsten Freunden am Abend, bevor er am
Karfreitag gekreuzigt wurde. An Gründonnerstag erinnern wir uns
gemeinsam an dieses letzte Mahl. Aber lass uns doch in der Bibel
nachlesen...“, meint Rika.

                       Das letzte Abendmahl
Endlich war es so weit: Das Passahmahl konnte beginnen. Auf dem Tisch stand
ein festliches Essen, mit Lammfleisch, Kräutern und Soße, mit flachem Brot und
einem großen Becher, der mit Wein gefüllt war.
Die Jünger saßen um den Tisch und schauten voller Erwartung auf Jesus. Da
stand Jesus vom Tisch auf. Er sagte kein Wort. Er band sich ein Tuch um, goss
Wasser in eine Schüssel, trug sie zu den Jüngern, beugte sich zu ihnen herab
und fing an, ihnen die Füsse zu waschen. Die Jünger wollten nicht, dass Jesus
ihnen die Füsse wäscht. Er war doch ihr Herr und Meister. Aber Jesus ließ sich
nicht davon abbringen. Als er fertig war, sagte er zu seinen Jüngern: „Ich bin
zwar euer Herr und Meister, aber ich habe getan, was sonst nur ein Diener tut.
So sollt auch ihr Diener sein und einander dienen.“

                                                                            17
Osterabenteuer mit
                         Rika und Mariechen
                       Gründonnerstag 14.4.2022
Als er wieder am Tisch saß, nahm Jesus das Brot, dankte Gott, brach es, gab es
seinen Jüngern und sprach: „Nehmt und esst! Das ist mein Leib, der für euch
gegeben wird.“
Danach nahm er auch den Becher, dankte Gott, gab ihn seinen Jüngern und
sprach: „Trinkt alle daraus! Das ist mein Blut des neuen Bundes, das vergossen
wird für alle zur Vergebung der Sünden.“
Schweigend nahmen die Jünger das Brot aus Jesu Hand, dazu den Becher Wein
und aßen und tranken. Sie spürten: Alles war anders bei diesem Passahmahl.

Impuls:
Jesus weiß, dass er sterben muss, und möchte noch einmal mit seinen engsten
Freunden zusammen sein. Er wäscht ihnen die Füße und teilt mit Ihnen Brot und
Wein. Er möchte uns zeigen, dass auch wir einander dienen und helfen sollen, so
wie er es getan hat. Und er möchte uns in seiner Gemeinschaft halten, wenn wir
in seinem Namen zusammenkommen und Brot und Wein miteinander teilen, so
wie wir es sonntags in der Eucharistiefeier tun. So sind Brot und Wein Zeichen
der Gemeinschaft mit Jesus geworden.
Wie kann ich anderen Gutes tun? Nimm ein Blatt Papier und zeichne darauf den
Umriss deines Fußes. Schneide ihn aus und schreibe darauf, was du anderen
Gutes tun kannst. Wo kann ich Diener*in sein? Vielleicht auch besonders in
dieser so anderen Zeit. Sprecht darüber miteinander.

Betet gemeinsam:
Guter Gott, wir danken dir, dass du für uns da bist. Hilf uns dabei, dass auch wir
einander dienen und helfen, so wie du es getan hast. Gib uns gute Ideen, wie
wir in deinem Namen für anderen da sein können. Amen.

Gestaltungsvorschlag für den Kar- und Osterweg:

Legt ein Stück Brot und einen Becher auf den Kar- und Osterweg als Zeichen für
das letzte Abendmahl Jesu. Lege auch deine / eure Fußspur mit dazu.

                                                                                18
Osterabenteuer mit
                     Rika und Mariechen
                       Karfreitag 15.4.2022

„Puh, Mariechen, da ist ja richtig was passiert. Der arme Jesus. Er
muss sich so alleine gefühlt haben.“ Rika stimmt Mariechen nickend
zu und spricht: „Ja, so allein wie in dieser Zeit war er noch nie.
Obwohl er ganz genau wusste, dass Gott da ist.“ Mariechen ist noch
ganz vertieft in die Geschichte: „Mein Herz ist auch ganz schwer,
wenn ich daran denke, wie schlimm das für Jesus war. Viele Freunde,
wie Petrus und Josef, waren zwar bis zu seinem Tod bei ihm. Aber
Jesus war trotzdem alleine… Da merke ich, wie wichtig mir meine
Familie und meine Freunde sind.“ „Du sagst es“, steigt Rika in das
Gespräch mit ein. „Gemeinschaft ist einfach wichtig!“ Mariechen ist
noch nicht so wirklich zufrieden. „Ja – Gemeinschaft ist wichtig. Aber
nicht nur für uns, sondern für jeden Menschen. Dadurch, dass Jesus
am Kreuz gestorben ist, nimmt er jeden Menschen, mit seinen
schweren Kreuzen, durch sein Leiden mit hin zum Osterfest. Bin ich
froh, dass ich schon weiß, dass die Geschichte mit Jesus nicht mit
dem Karfreitag endet. Sonst wäre Jesus wohl vergeblich gestorben.“
Rika blickt Mariechen nachdenklich an: „Das bedeutet ja, dass wir
alle eines Tages von unseren Kreuzen befreit werden, richtig?“
„Genau“, spricht Mariechen hoffnungsvoll. „Das Sterben Jesu
verstehen wir nur, wenn wir nicht im Tod stehen bleiben, sondern
hoffend bleiben… Damals war es so bei den Jüngern, und bei uns ist
es genauso. Den Karfreitag gibt es überall: Wo Krieg, Hass und Neid
regieren, wo ... Mir würde noch so viel mehr einfallen. Aber ich
glaube auch heute an Ostern. Wie damals bei Jesus. Wir brauchen
diese Hoffnung auf die Auferstehung. Jetzt und heute!“

                                                                    19
Osterabenteuer mit
                         Rika und Mariechen
                          Karfreitag, 15.4.2022

                            Der Kreuzweg Jesu
Am Morgen nach der Gefangennahme Jesu war in Jerusalem viel
Aufruhr. Die Soldaten brachten Jesus durch die aufgeregte Volksmenge.
Jesus wurde von dem Hohepriester zu Pontius Pilatus, dem römischen
Statthalter geschickt. Pontius Pilatus konnte aber an Jesus keine Schuld
erkennen. Er wollte ihn nur auspeitschen lassen, damit das Volk zufrieden war,
und ihn dann freilassen. Die Menschen aber schrien: „Kreuzige ihn, kreuzige
ihn.“ Die Schreie wurden immer lauter. Pilatus merkte, dass die Hohepriester
nur neidisch waren und deshalb das Volk so aufbrachten. Er wusch seine Hände
und sagte: „Nehmt ihn und kreuzigt ihn. Ich habe mit seinem Tod nichts zu tun.“
Jesus wurde verspottet und verhöhnt. Sie legten ihm einen roten
Mantel um und steckten eine Krone aus Dornen auf seinen Kopf. Sie lachten:
„Seht ihn euch an. Das soll ein König sein?“
Jesus musste sein Kreuz selbst zum Ort der Hinrichtung tragen. Es war schwer.
Er fiel hin. Die Soldaten drängten ihn, weiter zu laufen. Doch nach einiger Zeit
fiel Jesus wieder. Da zwangen die Soldaten Simon von Cyrene, der gerade am
Wegesrand lief, Jesus zu helfen. Der Hauptmann, der auch mit dabei war, fand
dies alles ganz fürchterlich. Er tat aber trotzdem seine Arbeit und ließ das Kreuz
aufstellen.
Es war ein finsterer Tag. Viele gingen am Kreuz vorbei und
verspotteten Jesus. Maria, die Mutter Jesu, war auch beim Kreuz. Sie war
traurig und hoffte, dass alles bald vorbei sein würde.
Petrus hatte sich auch zu ihr gestellt. Er schämte sich, wollte aber trotzdem bei
Jesus sein. Um die neunte Stunde, das ist ca. 15 Uhr, schrie Jesus noch einmal
auf. Dann starb er. Da bebte die Erde und alles wurde noch dunkler. Da schaute
der Hauptmann zum Himmel und sagte: „Wahrhaftig, dieser Mann war Gottes
Sohn.“

                                                                               20
Osterabenteuer mit
                         Rika und Mariechen
                            Karfreitag 15.4.2022
Impuls:
Der Karfreitag ist der Tag, an dem wir uns ganz intensiv an Jesu größten Dienst
für uns Menschen erinnern: er ist für uns gestorben. Für uns gestorben? Was
kann das bedeuten? Jesus hat sich nicht „aus dem Staub gemacht“, als es für
ihn gefährlich wurde. Er hat sich für die Liebe, für Freiheit und für
Mitmenschlichkeit eingesetzt. Er hat dies getan ohne Grenzen. Seine große
Liebe wurde denen zu gefährlich, die diese Liebe selbst nicht hatten, sie nicht
annehmen konnten. Das Kreuz ist deswegen zum Zeichen seiner Liebe zu uns
geworden.

Betet gemeinsam:
Dein Kreuz, Jesus Christus, ist aufgerichtet. Du wurdest dem Tod ausgeliefert
und wir sind frei. Du stirbst und wir leben.
Dein Kreuz, Jesus Christus, ist aufgerichtet , und wir beten für die Mächtigen, die
Unschuldige in den Tod schicken. Wir beten für die, die an dem festhalten, was
dem Tod dient.
Du stirbst am Kreuz, Jesus Christus, und wir dürfen leben. Amen.

Gestaltungsvorschlag für den Kar- und Osterweg:
Macht mit etwas Erde einen Hügel auf dem Kar- und Osterweg und steckt ein
Kreuz hinein. Vor das Kreuz legt ihr eine Dornenkrone, die ihr vorher aus
Zweigen geflochten habt. Beides erinnert an den Kreuzweg Jesu.

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Osterabenteuer mit
                     Rika und Mariechen
                      Karsamstag: 16.4.2022

Rika und Mariechen sitzen ganz still zu Hause. Irgendwie ist ihnen
heute nicht groß nach Reden zumute. Lieber still
nebeneinandersitzen und ruhig in die Welt schauen.
Nebeneinandersitzen gibt Halt. Auch in schwierigen oder seltsamen
Momenten. Und selbst dann, wenn Worte nicht das richtige sind.
Zum Beispiel, weil es nicht so einfach ist, mit Worten zu erklären,
warum Jesus getötet wurde. Ein wirklich guter Mensch. Einer, der so
viel Hoffnung mitgebracht hat. Einer, der Menschen getröstet und
geheilt hat. Und der von Gott erzählen konnte wie kein anderer. Der
Gott so nahe war wie niemand sonst... Trotzdem wollten Menschen
ihn loswerden und haben ihn ausgeliefert und getötet... Und Jesus
hat sich nicht gewehrt... Er hat sogar noch andere getröstet... Und
weil Rika und Mariechen an all das denken, sitzen sie ganz still
nebeneinander. Sie denken an Jesus. Sie denken an alle Menschen,
die überall auf der Welt leiden. An Menschen, die mies behandelt
werden. An Menschen, die sterben. Und so wachen Rika und
Mariechen heute an Jesu Grab. Sie warten gemeinsam – und Jesus
und alle Menschen, denen es so wie ihm geht, sind dann nicht mehr
ganz allein. Solche Warte-Tage muss man irgendwie aushalten, und
zusammen geht das besser. Sie sind sehr still manchmal und nicht
wirklich schön, aber gemeinsam können wir uns da durchtragen.

                  Jesus wird ins Grab gelegt

Josef von Arimathäa, ein heimlicher Jünger Jesu, war sehr traurig. Am
Abend ging er zu Pilatus und fragte: „Darf ich den Leichnam Jesu
beerdigen?“ Pilatus hatte nichts dagegen. So nahm Josef den Leichnam
                                                                        22
Osterabenteuer mit
                        Rika und Mariechen
                         Karsamstag: 16.4.2022
und legte ihn in das Grab, das er eigentlich für sich und seine Familie
gedacht hatte. Jesus wurde in Tücher gewickelt und duftende Kräuter
wurden zu ihm gelegt. Dann schob er einen großen Stein vor das Grab.
Maria und einige andere Freunde von Jesus waren auch mit dabei. Sie alle
fühlten eine große Leere in ihren Herzen. Traurig und still gingen sie nach
Hause.
Impuls:

Der Karsamstag ist ein stiller Tag. An diesem Tag wird in der Kirche kein
Gottesdienst gefeiert. Die ganze Kirche betrauert quasi den Tod Jesu, hält die
Grabesruhe und erwartet die Auferstehung. Wir Christen warten und hoffen
darauf, dass mit dem Tod nicht alles zu Ende ist. Am Karsamstag haben die
Frauen aus dem Kreis Jesu Blumen und Salböle vorbereitet, um den Leichnam
Jesu damit zu ehren. Nutzt doch die Zeit heute für die letzten
Ostervorbereitungen wie Ostereier färben, eine Osterkerze basteln oder ein
Osterlamm backen.

Betet gemeinsam:
Guter Gott, wenn jemand stirbt, den wir sehr lieb haben, sind wir traurig.
Vielleicht haben wir noch etwas zusammen unternehmen wollen, was dann
nicht mehr geht. Wir bitten dich: bleibe bei uns gerade dann, wenn wir traurig,
enttäuscht oder verzweifelt sind. Hilf uns neuen Mut zu fassen und nach vorne
zu blicken. Amen.

Gestaltungsvorschlag für den Kar- und Osterweg:
Baut eine Grabhöhle aus Steinen und legt für Jesus ein weißes Stoffstück/weiße
Serviette dazu.

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Osterabenteuer mit
                      Rika und Mariechen
                     Ostersonntag: 17.4.2022

„Kikerikiiiiii“, ruft Nachbar Horst, der Hahn. Rika ist sofort hellwach!
„Mariechen, los, wach auf! Es ist Ostern“, ruft Rika und rüttelt
Mariechen wach. Sie kriecht langsam aus ihrem Haus und öffnet
dann fragend die Augen: „Was hast du gesagt?“ „Heute ist
Ostersonntag! Heute dürfen wir wieder feiern und jubilieren, denn
Jesus ist auferstanden“, antwortet Rika und strahlt dabei übers ganze
Gesicht. „Na dann“, meint Mariechen „lass uns den Tag begrüßen!“
Beide stampfen nach draußen und können es kaum glauben: ein
wunderschöner Sonnenaufgang erwartet sie!
Andächtig stehen sie ein paar Minuten da und staunen über die
Schönheit der Natur. „Was für ein Spektakel! Welch ein Wunder“,
jubelt Rika. „Ich könnte die Welt umarmen, so herrlich finde ich
diesen Moment.“ Voller Freude nimmt sie Mariechen in den Arm.
„Wie schön, dass endlich Ostern ist! Kannst du es riechen?“ „Oja, es
duftet nach Frühling und neuem Leben.“ „Kannst du es hören?“ „Klar,
die Kirchenglocken läuten und du jubelst. Fehlt nur noch, dass die
Vögel „Halleluja“ von den Bäumen zwitschern“, meint Mariechen mit
einem Augenzwinkern.
„Kannst du es denn auch fühlen, dass Ostern ist?“ „Und wie! Ich fühle
mich so glücklich. Bin ganz selig und zufrieden,“ strahlt Rika. „Jetzt
fehlt nur noch das Schmecken“, meint Mariechen. „Komm, lass uns
Ostern feiern und heute lauter leckere Dinge essen. Ich habe so
Hunger!“

                            Bild: www.pixabay.com

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Osterabenteuer mit
                         Rika und Mariechen
                         Ostersonntag: 17.4.2022
                              Das leere Grab
Früh am Sonntagmorgen gehen drei Frauen, Freundinnen von Jesus, zu der
Grabhöhle. Sie sind traurig. Sie wollen Jesus noch einmal sehen. Sie wollen
seine Wunden mit wohlriechendem Öl salben und Blumen zum Grab stellen.
„Aber wer wird uns den schweren Stein vom Eingang rollen?“ fragen sie sich.
Doch als sie zu der Grabhöhle kommen, ist der große Stein schon weggewälzt.
Sie gehen in die Grabhöhle hinein. Doch den Leichnam Jesu finden sie nicht.
Auf einmal erscheinen Engel in leuchtend hellen Kleidern. Sie sagen: „Sucht ihr
Jesus? Er ist nicht mehr hier. Gott hat ihn aus dem Tod auferweckt. Er lebt! Geht
und erzählt es den Jüngern und Freunden Jesu.“
Da laufen die Frauen zurück in die Stadt. Sie berichten den Jüngern:
„Jesus lebt! Der Stein ist weggerollt. Die Höhle ist leer. Gott hat Jesus das Leben
wiedergegeben!“

Impuls:
In der östlichen Kirche begrüßt man sich an Ostern mit folgendem Gruß: „Jesus
ist auferstanden!“ Und die Antwort lautet: „Ja, er ist wahrhaft auferstanden!“
Schaut euch in den nächsten Tagen in der Natur um: So, wie dort nach und nach
alles zu blühen beginnt, braucht es Zeit, damit das Wunder der Auferstehung in
unseren Herzen wachsen und blühen kann. Das ist das Geheimnis von Ostern: aus
dem Tod, aus der dunklen und tot erscheinenden Erde, wächst neues Leben!
So ist das auch mit der Botschaft der Auferstehung: Da, wo wir Menschen denken,
nun ist mit dem Tod alles zu Ende, da macht Gott mit uns einen neuen Anfang!

Betet gemeinsam:
Jesus ist auferstanden – weil Gott uns liebt.
Jesus ist auferstanden – weil Gott für uns Menschen da sein will.
Jesus ist auferstanden – weil auch unser Leben hell werden soll.
Jesus ist auferstanden – damit wir auch in traurigen Zeiten Mut haben.
Jesus ist auferstanden – damit unser Leben nicht mit dem Tod endet.
Jesus ist auferstanden und bleibt immer unter uns. Amen.
                                                                                25
Gestaltungsvorschlag für den Kar- und Osterweg:
Stellt zu eurem Grab eine Osterkerze für Jesus und zündet sie an. Als Zeichen der
Freude, dass Jesus auferstanden ist, stellt ihr ein kleines Blumensträußchen zum
Grab.

Osterideen:

Aktion „Osteraugen“
In einem Dorf in Frankreich gibt es einen alten Brauch. Wenn am Morgen des
Ostersonntags zum ersten Mal die Glocken läuten, laufen Kinder und Erwachsene
an den Dorfbrunnen und waschen sich die Augen mit dem kühlen, klaren
Brunnenwasser. Dies war für sie wie ein Gebet um neue Augen, um
„Osteraugen“. Sie wollten besser sehen können, was durch Ostern neu geworden
ist in ihrem Leben, im Leben aller Menschen & in der Natur. Einen Brunnen habt
ihr wahrscheinlich nicht in eurem Garten, oder? Aber ihr könnt euch etwas
Wasser in eine Schale tun. Wascht euch mit diesem Wasser eure Augen als
Zeichen dafür, dass ihr durch Ostern die Welt mit anderen Augen seht. Vielleicht
seht ihr danach heller? Klarer? Alles in einem Osterglanz? Probiert´s mal aus!

Und danach: Osterspaziergang mit anderen Augen
Wenn ihr heute Lust habt und das Wetter mitspielt, dann macht doch einen
Osterspaziergang. Unterwegs schaut euch um, und immer, wenn ihr etwas
entdeckt, was ihr schön findet, was euch Freude macht, was euch ein Lachen ins
Gesicht zaubert oder etwas, das euch zeigt, was Ostern bedeutet, dann bleibt ihr
stehen und spielt „Ich sehe was, was Du nicht siehst“. Das kann dann heißen: „Ich
sehe was, was Du nicht siehst, und daran freue ich mich gerade“ oder „Ich sehe
was, was Du nicht siehst, und das macht mich glücklich“ oder „Ich sehe was, was
Du nicht siehst, und das ist wie Ostern“ … Ihr könnt natürlich auch ganz klassisch
sagen „Ich sehe was, was Du nicht siehst, und das ist …grün oder rot oder gelb
oder…“ Viel Spaß beim Entdecken!

Aktion Schmetterlinge suchen
Um was geht es an Ostern? Um die Erfahrung des neuen Lebens! Am besten
verstehen wir das, wenn wir in die Natur schauen; denn in jedem Keim oder Same
steckt schon neues Leben. Die Natur lehrt uns auf vielfältige Weise den Kreislauf
                                                                               26
von Sterben und Wachsen. Ein solch wunderbarer Wandlungsprozess geschieht
mit der Raupe. Sie spinnt sich ein , wird zur Puppe und dann verwandelt sie sich
in einen Schmetterling und fliegt in neuem Kleid heraus aus ihrer dunklen
Verpuppung. Habt ihr Lust, euch auf Schmetterlingssuche zu begeben? Vielleicht
seht ihr einen Zitronenfalter, einen Weißling oder ein Tagpfauenauge? Bei uns
zuhause gab es für jeden Zitronenfalter, den jemand von unserer Familie entdeckt
hat, eine Kugel Eis.

Osterfest feiern!
Ostern war früher das „Fest der Feste“. Es wurde sehr hochgeschätzt und
ausgiebig gefeiert. Die Menschen freuten sich nach der langen Winterzeit wieder
auf das Erwachen der Natur. Zudem genossen sie nach dem wochenlangen
Fasten wieder das gemeinsame Essen und Feiern. Wenn ihr Lust habt, dann feiert
heute Abend, dass das Leben über den Tod gesiegt hat! Das ist unser Glaube!
Schmückt euer Wohn- oder Esszimmer mit Luftballons, Girlanden, Blumen...
Richtet euch ein paar Knabbereien her oder Snacks. Und dann spielt zusammen,
lacht oder tanzt. Eine Spielidee: Süßigkeitenalarm: Legt auf den Tisch
verschiedene Süßigkeiten. Während ein Kind vor die Tür geht, bestimmen die
anderen eine Süßigkeit, die nicht angefasst werden darf. Das Kind wird
hereingerufen und darf eine Süßigkeit nach der anderen an sich nehmen, bis es
ihm reicht. Die anderen sitzen still dabei. Wenn es allerdings die verbotene
Süßigkeit berührt, rufen alle laut: „Stop!“ Dann muss das Kind alle Süßigkeiten
wieder hergeben. Wenn das Kind aber bereits von sich aus sagt: „Mir reicht´s!“
darf es die gesammelten Süßigkeiten behalten.

Osterlachen
Was nicht fehlen darf, ist ein Osterwitz J. Erzählt euch gegenseitig euren
Lieblingswitz! Hier eine Kostprobe: Treffen sich zwei Rühreier zu Ostern, sagt das
eine: "Irgendwie bin ich so durcheinander."

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Osterabenteuer mit
                        Rika und Mariechen
                        Ostermontag: 18.4.2022

Rika kommt fröhlich angelaufen und sagt: „Hey, das war jetzt trotz
Corona ein richtig schönes Osterfest!“ Mariechen antwortet: „Da
hast du Recht – aber Ostern ist ja noch gar nicht vorbei.“ „Wie meinst
du das?“ fragt Rika. „Na ja,“ erwidert Mariechen, „Ostern geht noch
weiter. Ostern ist Jesus auferstanden – das haben wir gestern gehört
und gefeiert. Aber was das eigentlich bedeutet, davon wird heute,
am Ostermontag, erzählt. Da erleben die Jünger, was es bedeutet,
dass Jesus lebt und immer bei uns ist.“

                          Die Emmausjünger

Zwei der Freunden Jesu gingen von Jerusalem wieder nach Hause. Dafür
mussten die beiden Freunde bis in eine andere Stadt laufen, ungefähr elf
Kilometer. Unterwegs redeten die beiden Freunde miteinander über alles, was
mit Jesus passiert war. Die Freunde waren sehr traurig.
Da kam Jesus. Er ging mit ihnen. Aber die beiden Freunde merkten nicht, dass
es Jesus war. Jesus hörte zu, was die Freunde erzählten. Nach einer Weile fragte
Jesus die beiden: „Was erzählt ihr denn für Geschichten?“ Die Freunde blieben
traurig stehen. Der eine von ihnen hieß Kleopas. Er fragte Jesus: „Weiß du denn
gar nicht, was passiert ist? Weißt du denn gar nichts von Jesus? Jesus kam von
Gott. Er hat uns von Gott erzählt. Jesus hat viele Menschen gesund gemacht
und viel Gutes getan. Er war ein wunderbarer Mensch. Aber dann ist Jesus zum
Tod verurteilt worden. Er ist am Kreuz gestorben und ist schon drei Tage tot.
Heute Morgen waren einige Frauen beim Grab von Jesus. Die Frauen erzählten,
dass das Grab leer ist. Die Frauen sagten sogar, dass Engel beim Grab waren.
Da haben einige Freunde von uns nachgeguckt. Es stimmt alles genau. Aber
keiner hat Jesus gesehen.“Da fragte Jesus die beiden Freunde: „Versteht ihr
denn gar nichts? Wisst ihr gar nicht, dass mit Jesus alles so sein musste?

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Osterabenteuer mit
                         Rika und Mariechen
                        Ostermontag: 18.4.2022

In der Bibel ist das doch schon alles aufgeschrieben. Ist es für euch so schwer zu
verstehen, was Gott gemeint hat? Ist es für euch so schwer zu glauben, was
Gott gesagt hat?“ Jesus fing an, den Freunden alles zu erklären: „Gott hat
seinen Sohn Jesus geschickt. Jesus will allen Menschen helfen, damit sie ein
frohes Leben haben. Einige Menschen wollten nicht auf Jesus hören. Diese
Menschen haben Jesus umgebracht. Aber Gott hat Jesus nicht im Grab
gelassen. Gott hat Jesus auferweckt. Jesus ist auferstanden. Jesus lebt!“
Als Jesus so erzählte, fingen die beiden Freunde ein wenig an zu verstehen. In
ihren Herzen waren sie ganz aufgeregt und froh.
Die Freunde kamen mit Jesus in Emmaus an. Jesus wollte weitergehen. Die
Freunde sagten zu Jesus: „Bitte, bleibe bei uns. Es wird schon dunkel. Es ist
schon spät.“
Jesus ging mit den Freunden in ihr Haus. Die Freunde machten das Abendessen
fertig. Zum Abendessen gab es Brot. Alle setzten sich an den Tisch.
Die Freunde merkten immer noch nicht, dass der fremde Mann Jesus war.
Da nahm Jesus vor dem Essen das Brot. Jesus betete so wie immer. Er gab den
Freunden das Brot. Plötzlich gingen ihnen die Augen auf. Die Freunde merkten
auf einmal: Der fremde Mann, der mit uns unterwegs war, ist Jesus selber. Als
die Freunde merkten, dass es Jesus war, konnten sie Jesus nicht mehr sehen.
Die Freunde sagten: „Eigentlich hätten wir das bemerken können. Weil wir in
unserem Herzen ganz aufgeregt und froh waren. Weil Jesus so gut von Gott
erzählte. Wir konnten alles verstehen.“ Die Freunde freuten sich sehr. Sie
gingen wieder den ganzen Weg zurück. Sie wollten auch den anderen Freunden
erzählen: „Wir haben Jesus gesehen. Jesus ist wirklich auferstanden.“ Die
Freunde wollten erzählen, dass sie Jesus erkannt hatten, weil Jesus so gebetet
hat wie immer und weil er das Brot geteilt hat wie immer.
Die anderen Freunde freuten sich: „Ja, das stimmt. Jesus ist wirklich
auferstanden. Petrus hat Jesus auch gesehen.“

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Osterabenteuer mit
                       Rika und Mariechen
                     Ostermontag, 18.3.2022
Impuls:
Ist Jesus wirklich auferstanden? Lebt er wirklich wieder bei seinen Freunden?
Sicher nicht so, wie wir es von unseren Mitmenschen kennen.
Die Freunde Jesu verstanden nach und nach: Jesus ist bei ihnen, auch, wenn sie
ihn nicht immer sehen.
Er ist bei uns, wenn wir miteinander teilen.
Er ist bei uns, wenn wir, Menschen trösten und ihnen helfen.
Er ist bei uns, wenn wir nach Fehlern einen Neuanfang wagen.
Er ist bei uns, wenn wir für eine gerechte Welt für alle eintreten.
Er ist bei uns, wenn wir nach seiner Lehre leben und einander lieben.
Jesu Botschaft gilt noch heute, auch für uns:
Gestaltet mit an einer Welt, in der es allen gut geht. Gott hilft euch und ist da!

Betet gemeinsam:
Guter Gott, Du bist auferstanden.
Wir wollen die Auferstehung mit allen Sinnen begreifen.
Öffne unsere Augen, Gott, damit wir deine Herrlichkeit in der Vielfalt von Pflanzen
und Blumen sehen.
Öffne unsere Ohren, Gott, damit wir deine Stimme im Vogelgesang und im
Rauschen der Blätter hören.
Öffne unser Herz, Gott, damit wir deine Liebe in der Fülle von Früchten und Samen
erahnen.
Öffne unsere Hände, Gott, damit wir deine Schöpfung pflegen und bewahren.
Öffne unser Leben, Gott, und mach uns fähig, dich in allem zu erkennen. Amen.

Gestaltungsvorschlag für den Kar- und Osterweg:

Schneidet aus buntem Papier Streifen aus mit dem Wunsch „Frohe Ostern!“
Überlegt, wem ihr die Osterbotschaft weitersagen wollt. Dann legt ihr die Streifen
wir Strahlen um die Osterkerze. Vergeßt nicht, diesen Menschen wirklich „Frohe
Ostern“ zu wünschen!

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Osterabenteuer mit
                   Rika und Mariechen

                    FROHE OSTERN !

     Buona Pasqua (italienisch)
          Happy Easter! (englisch)
              Glædelig påske! (dänisch)
                     Paskalya Bayraminiz (türkisch)
                          Счастливой Пасхи! (russisch)
                    復活節快樂 (chinesisch)
               Hyvää pääsiäistä (finnisch)

         Feliz Páscoa! (portugisisch)
                          (arabisch)
         Joyeuses Pâques! (französisch)
               IPhasika elijabulayo (zulu)
                     Pasaka ya furaha
                     (suaheli)
                          Felices Pascuas (spanisch)
                          ….
Und in welcher Sprache wünscht Ihr Euch „Frohe Ostern“?

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