Outlook for 2021: corporate bonds in the sweet spot?

 
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Outlook for 2021: corporate bonds in the sweet spot?
Outlook for 2021: corporate bonds
in the sweet spot?
JANUARY 19, 2021

  Corporate bonds have rallied across the board from the low in March 2020. But in a
  world of low growth and low returns, we believe there could be more headroom in 2021.

  The COVID-19 pandemic has tragic consequences for humanity and is hitting
  companies hard worldwide. Widespread lockdowns and travel bans have wiped out the
  profits of many industries around the world, and industrialized economies may not
  return to real GDP levels of Q4 2019 until 2022. That is a sobering picture. But for
  global credit markets, we see several factors as we look ahead to 2021 that should prove
  to be positive.

  Of course, the road to recovery will be bumpy and uneven. We believe it will be
  especially important for investors to be flexible and selective in order to take advantage
  of the opportunities presented by the evolving corporate bond landscape.

  Corona is reorganizing the bond markets
Lockdowns have sparked a surge in defaults and a wave of rating downgrades from
investment grade to high yield. That changed the structure of the bond markets as the
weakest borrowers were removed from both investment grade and high yield while the
quality, size and depth of the high yield market increased. It makes both markets
healthier and offers opportunities across the credit spectrum for investors looking for
the best balance.

The exodus of the “fallen angels” from the investment grade sector has increased the
volume of the US and European high-yield markets by around 200 billion US dollars
and 50 billion euros, respectively. Names like Ford, Rolls-Royce and Lu hansa are
among them.

As a result, the overall quality of the high yield index has improved significantly,
increasing the percentage of BB rated loans in the US from around 48% before COVID-
19 to 54% (Figure). In Europe, this new influx of debt is also adding depth to the market
and is mostly made up of "non-callable" bonds that cannot be early redeemed by the
issuer. These factors are attractive to longer-term investors such as pension funds and
insurance companies, thus increasing the demand for high-yield investments.

Support fundamentals
Wir glauben, dass die Kreditausfälle in den USA bei etwa 6 % und in Europa bei 4 % ihren
Höhepunkt erreichen werden, was mit den Konsensprognosen übereinstimmt. Im
vergangenen Jahr wurden die schwächeren Kredite durch Ausfälle aus den Indizes
entfernt. Wir glauben jedoch, dass wir das Schlimmste hinter uns haben, und erwarten,
dass die Ausfallraten in Zukun   tendenziell sinken werden, wenn sich die
Volkswirtscha en erholen.

Obwohl der Verschuldungsgrad von Unternehmen ein Rekordniveau von 2,9x bei US-
Investment-Grade, 5,3x bei US-Hochzinsanleihen und 6,3x bei Euro-Hochzinsanleihen
erreicht hat (per 30. Juni 2020), sind wir nicht übermäßig besorgt über die absolute
Höhe der Verschuldung. Obwohl diese Zahlen im Vergleich zur Historie hoch
erscheinen, halten wir die Solvabilität aus drei Gründen für stabil.

Erstens gab es 2020 einen Rekord an Neuemissionen, was die Liquiditätspuffer der
Unternehmen stärkte und die Fälligkeit ihrer Anleihen hinauszögerte. Zweitens sind
dank der rekordtiefen Zinsen die Schuldendienstkosten gesunken, obwohl die
tatsächliche Verschuldung gestiegen ist. Drittens erwarten wir, dass sich die Gewinne in
den meisten Bereichen der Wirtscha     deutlich erholen werden.

Markttechnik stark positiv

Wir erwarten, dass das Angebot im Jahr 2021 schrumpfen wird. Die Nachfrage nach
Krediten dür e jedoch dank attraktiver Renditen, einkommensorientierter
Anlegernachfrage und eines globalen Niedrigzinsumfelds hoch bleiben (Abbildung).
Darüber hinaus haben Regierungen und Zentralbanken durch ihre Niedrigzinspolitik
und Wertpapierkaufprogramme Marktliquidität und Finanzierung von Unternehmen
während der Krise unterstützt. Wir gehen davon aus, dass die Zinsen auch in Zukun
niedrig bleiben und viele Unterstützungsprogramme, einschließlich fiskalischer
Anreize, verlängert werden. Das sollte den Anleihenmärkten weiterhin Rückhalt geben.

Attraktive Bewertungen selektiv angehen

In den Industrieländern haben sich die Spreads für Unternehmen bereits deutlich
erholt und liegen nun leicht über dem Niveau von vor COVID-19. Das mag in diesem
Stadium der Erholung überraschend erscheinen. Da aber Bonitätsänderungen und
Ausfälle zu einer höheren Indexqualität geführt haben, sind historische Vergleiche
weniger zuverlässig. Tatsächlich werden Anleihen, bereinigt um die Bonität, heute zu
höheren Spreads gepreist als zu diesem Zeitpunkt in einem traditionellen
Erholungszyklus.

Selektivität ist entscheidend. Die Streuung der Spreads zwischen und innerhalb von
Sektoren wird signifikant bleiben. Es wird jedoch eine gründliche Fundamentalanalyse
erforderlich sein, um Chancen erfolgreich zu identifizieren und Gewinner von
Verlierern zu unterscheiden.
So werden Unternehmen mit höherem Leverage und exponierten Geschä smodellen,
wie etwa Autovermieter, wahrscheinlich weiterhin zu kämpfen haben. Auf der anderen
Seite könnten ausgewählte Reise- und zyklische Titel, die mit attraktiven Aufschlägen
gehandelt werden, bessere Chancen bieten. Wir suchen nach Unternehmen mit
stärkeren Bilanzen, langlebigen Geschä en, einer disziplinierten Finanzpolitik und
einem nachweislichen Zugang zu den Kapitalmärkten, sowohl in Form von
Kapitalerhöhungen als auch durch die Ausgabe von Schuldtiteln.

Schließlich werden Nachhaltigkeitsfaktoren sowohl für Anleger als auch für die
Unternehmen, in die sie investieren, immer wichtiger. Unternehmen mit hohen ESG-
Bewertungen (Environment, Social, Governance, also Umwelt, Soziales,
Unternehmensführung) werden höher bewertet, und Unternehmen mit schlechten
ESG-Bewertungen haben zunehmend Schwierigkeiten, Schulden zu refinanzieren.
Dieser Trend hat sich 2020 beschleunigt, und wir erwarten, dass er sich in den
kommenden Monaten und Jahren noch weiter verstärken wird.

Chancen in vielen Regionen

Globale Anleihenanleger können aufgrund der unterschiedlichen Renditen und der
unterschiedlichen Exposition gegenüber der wirtscha lichen Erholung Chancen in
verschiedenen Regionen finden.

Bei Investment-Grade-Anleihen bieten beispielsweise einige Schwellenländer-
Unternehmensanleihen attraktive Renditevorteile gegenüber Europa und den USA. Die
Schwellenländer werden auch von der Ankun      der Impfstoffe und einer möglichen
frühen Erholung stärker profitieren.

Regionale Unterschiede zeigen sich auch im Ausmaß der Unterstützung durch die
Zentralbanken. Bei der Abwägung von Chancen müssen Anleger also die potenziellen
Vorteile einer wirtscha lichen Erholung gegen den starken Vorteil der Kaufprogramme
der Zentralbanken abwägen.

An den Märkten für Hochzinsanleihen könnten US-Papiere von einer stärkeren
wirtscha lichen Erholung profitieren, aber Hochzinsanleihen aus dem Euroraum
genießen ein robustes Maß an Unterstützung durch die Europäische Zentralbank (EZB)
sowie eine höhere Gesamtbonität und ein geringeres Engagement im volatilen
Energiesektor.
Bei den US-Investment-Grade-Anleihen sehen wir derzeit weiterhin Wert in
ausgewählten BBB-gerateten Titeln. Bei den Euro-Hochzinsanleihen halten wir BB-
geratete Anleihen und einige nachrangige Additional-Tier-1-Anleihen (AT1) von Banken
für überzeugend. Für den größeren US-Hochzinsmarkt sehen wir Chancen in
ausgewählten B- und CCC-Namen.

Bei hochverzinslichen Unternehmen aus den Schwellenländern ist Vorsicht geboten.
Unserer Meinung nach sollten Unternehmen mit hoher Transparenz und Visibilität in
Bezug auf zukün ige Cashflows besonders berücksichtigt werden. Die aktuellen
Bewertungen asiatischer Anleihen sehen besonders attraktiv aus. Hier liegen die Spreads
derzeit nahe ihren historischen Höchstständen, während die zugrunde liegenden
Fundamentaldaten weitgehend stabil sind.

Positiver Ausblick trotz bestehenden Risiken

Der vor uns liegende Weg mag Überraschungen und Herausforderungen enthalten,
aber wir sehen angesichts der anhaltend lockeren Geldpolitik, der umfangreichen
Konjunkturprogramme und der sich verbessernden Wirtscha saktivität viele Chancen
an den Anleihenmärkten.

Wir glauben, dass aktive Multisektor-Ansätze die besten risikobereinigten potenziellen
Erträge bieten, insbesondere in Zeiten erhöhter Unsicherheit. Solche Strategien können
Zinsrisiken mit vielfältigeren Quellen von Kreditrisiken – einschließlich verbrie er
Schuldtitel und Schwellenländeranleihen – sowie mit dem gesamten Spektrum an
Unternehmensanleihen kombinieren.

Dank robuster Fundamentaldaten, günstiger Bewertungen und vorteilha er
Markttechnik könnten sich die globalen Anleihenmärkte im Jahr 2021 tatsächlich im
Sweetspot befinden.

Quelle: Bank of America, Bloomberg Barclays, Morgan Stanley, Standard & Poors,
AllianceBernstein (AB)

Jørgen Kjærsgaard is Co-Head of European Fixed Income and Director of European and
Global Credit, Tiffanie Wong is Director of US Investment Grade Credit and Will Smith
is Director of US High Yield, all at AllianceBernstein (AB).
Opinions expressed in this document do not constitute analysis, investment advice or
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management teams, and are subject to change from time to time. AllianceBernstein
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Authors
Jørgen Kjærsgaard
Will Smith
Tiffanie Wong
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