Personal und Organisation - Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur - Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen

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Personal und Organisation - Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur - Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen
Fachbereich
   Wirtschaftsingenieurwesen

Personal und Organisation

   Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
          Stand: Sommersemester 2012
Personal und Organisation - Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur - Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen
Aufbau der Vorlesung

      Einführung

      Teil 1:         Personal

      Teil 2:         Organisation
__________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

     Literaturempfehlungen
      Frese, E.: Grundlagen der Organisation, 9. Aufl. Wiesbaden 2006
      Jost, P.-J.: Organisation und Motivation, 2. Aufl. Wiesbaden 2008
      Jung, H.: Personalwirtschaft, 8. Aufl. München 2008
      Klimmer, M.: Unternehmensorganisation, Herne 2007
      Nolte, H.: Human Resource Management, Wiesbaden 2008
      Olfert, K.: Personalwirtschaft, 14. Aufl. Herne 2010
      Schreyögg, G.: Organisation, 4. Aufl. Wiesbaden 2003
      Schulte-Zurhausen, M.: Organisation, 5. Aufl. München 2010
      Steinmann, H. / Schreyögg, G.: Management, 6. Aufl. Wiesbaden 2005

     Personal und Organisation
     Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
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Feingliederung
       1.     Einleitung
       2. Grundlagen des Personalmanagements
            2.1 Definition von Management
            2.2 Managemententwicklungsphasen
            2.3 Der Zusammenhang von Führung und Management
            2.5 Management-Funktionen
            2.6 klassische Führungsfunktionen

       3. aktuelle Problemfelder und Trends
            3.1 Wertewandel
            3.2 Demographie, Technologie, Internationalisierung. P

       4. Personalmanagement

            4.1 Personalplanung

            4.2 Personalbeschaffung

            4.3 Personalauswahl

               4.3.1 Anforderungsprofil

               4.3.2 Feststellung des Eignungsprofils

               4.3.3 Bewerberauswahl

               4.3.4 Assessment Center

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Feingliederung
  5.Personalführung
      5.1 Führungsprozess
      5.2 Menschenbild in der Führung
      5.3 Führungsstile
      5.2 Begriff
      5.3. Traditionelle Ansätze
      5.4 Neuere Führungsstil-Ansätze
  6. Führungstheorien
      6.1 Grundlagen
      6.2 Eigenschaftstheorie der Führung
      6.3 Situationstheorie der Führung
  7. Mitarbeiterführung
      7.1 Mitarbeiterbeurteilung
      7.2 Mitarbeitergespräch und Motivation

      7.3 Personalentwicklung

      7.4 Personalmotivation und Personalfreisetzung

  8.Führungskonzepte

        8.1 Management by Delegation

        8.2 Management by Exeption

        8.3Management by Objectives

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1. Einleitung: Personal

                                              Personal
                                                 oder
                                             Belegschaft
                                                  =
                            Gesamtheit der Arbeitnehmer einer Organisation

        Arbeiter                                                             Auszubildende
          und                                  Leitende                           und
       Angestellte                            Angestellte                     Praktikanten

                                           § 5, Abs. 3 BetrVG           § 5, Abs. 1 BetrVG

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2.1 Definition von Management

                                        Duale Begriffsauffassung* von Management

            Management als Institution                                        Management als Funktion

    Kennzeichnet Management als                                          Kennzeichnet Management als
    Gruppe von Personen die in einer                                     Steuerungshandlungen in Organi-
    Organisation mit Weisungsbefug-                                      sationen.
    nissen ausgestattet ist. Diese                                       Diese Steuerungshandlungen be-
    Positionen sind in allen Hierarchie-                                 stehen aus Aufgaben
    Ebenen anzutreffen:                                                  - planender
    -Top Management                                                      - organisierender und/oder
    - Middle Management                                                  - kontrollierender Art
    - Lower Management

     *) In Anlehnung an: Steinmann/Schreyögg: Management, 2000, S. 6-7

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2.2 Managemententwicklungsphasen

   Die Entwicklung des Managements in 4 Phasen
   • 1. Klassiker des Managements
   • 2. verhaltenswissenschaftl. Schule
   • 3. mathematische Schule
   • 4. systemtheoretische Schule

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2.4 Zusammenhang Management und Führung

   ManagerInnen                     FührerInnen

   verwalten, erhalten              kreieren, innovieren
   fokussieren sich auf Systeme     fokussieren sich auf Menschen
   fragen nach Wie und Wann         fragen nach was und warum
   sind rational und kontrolliert   sind begeistert und begeisternd
   haben Bilanzen im Auge           haben Visionen im Herzen

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2.5 Management Funktionen
   • P               Planning                             Festlegung, was wie zu tun ist zur Erreichung der
                                                          Unternehmensziele
   • O               Organizing                           Einrichtung einer formalen Struktur (Stellen,
                                                           Abteilungen)
   • S               Staffing                             Beschaffung und Schulung von Personal

   • D               Directing                            Entscheidungen treffen und Anweisungen
                                                          vornehmen
   • CO              Coordinating                         Koordinierung der arbeitsteiligen Vorgänge
                                                          (Verbinden, Reihenfolgen festlegen)
   • R               Reporting                            Information in Richtung Vorgesetzten-Ebene und in
                                                          Richtung unterstellte Mitarbeiter
   • B               Budgeting                            Budgetaufstellung und -kontrolle

Quelle: Gulick, 1937, aus: Steinmann/ Schreyögg, 2000, S.8

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2.6 Die klassischen Führungsfunktionen:

   1. Planung
       Was soll erreicht werden? Wie soll es erreicht werden? Weg-Ziel-Optionen
   2. Organisation
       Schaffung von Aufgabeneinheiten, Zuweisung von Befugnissen und
       Kompetenzen, Einrichtung der Kommunikationssysteme zur
       Informationsversorgung
   3. Personaleinsatz
       richtige Personal für die jeweilige Aufgabenstellung, PE
   4. Führung
       Veranlassung des operativen Arbeitsvollzuges, Führung im engeren Sinne, dazu
       gehören Motivation, Kommunikation und Konfliktbewältigung
   5. Kontrolle
       SOLL-IST-Vergleich, -> Korrekturmaßnahme oder Planrevision
       Ausgangspunkt der Neuplanung

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3.1 Werte und Wertsysteme (1)

 Definition: Werte lassen sich als Konzeptionen des Wünschens-
             werten charakterisieren;
             es sind Kriterien zur Beurteilung von Zielen, Objekten
             und Verhaltensweisen;
             sie fungieren als Orientierungsstandards bzw. Leitlinien
             für das Verhalten;
             sie bilden den Kern unserer menschlichen Kultur.
             von außen auf das Individuum einwirkend
               (gesellschaftliches Wertsystem)
             im Individuum verinnerlichte (internalisierte) Maßstäbe
               (individuelles Wertsystem)

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3.1 Wertewandel (1)

                 Wertewandel: Pflichterfüllung vs. Genießen

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3.1 Wertewandel (2)

              Wertewandel: Arbeits-vs. Freizeitorientierung

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3.1 Wertewandel (3)
     Ziel-Kategorien von Führungskräften und Führungsnachwuchs

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3.1 Wertewandel (5)

                  Wertewandel und Auswirkungen auf die Arbeitswelt
                 3. Quadrant                Interessante Arbeit            4. Quadrant
                                                Arbeitsklima
                                                                                 Sinn der Arbeit
    Progressiv

                 „Jobbing“                        Freizeit
                                                                                     Kreativität
                 Spaß an der Arbeit
                                                                            Neue Arbeitsformen
                 Ambitionen
                                                                            Gleichberechtigung
                 „Rewards“
                                                                                    Mitsprache
  Konservativ

                 Arbeitsethos
                 Gesichertes Einkommen                                            Pflichtgefühl
                 Einordnung in Hierarchie                                    Gewissenhaftigkeit
                 Ordentlichkeit                                                           Fleiß
                 Firmentreue

                 2. Quadrant                                               1. Quadrant
                          Außengerichtet                          Innengerichtet

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3.1 Klassifikation der Arbeitswerte

                Intrinsische Arbeitswerte          Extrinsische Arbeitswerte
                Arbeit als Freude, z.B.            Arbeit als Instrumentalität, z.B.
                herausfordernde Arbeit            hohe Bezahlung
                interessante Arbeit               Andere direkt vorteilhafte Ergeb-
                                                    nisse der Arbeit
                Arbeit als Selbsterfüllung, z.B.
                sein volles Leistungspotential    Arbeit als soziale Institution, z.B.
                 bei der Arbeit entfalten          Arbeit als gesellschaftliche Norm
                Verantwortung und Autonomie       soziale Kontakte besitzen
                 erreichen                         sozialen Status erreichen
                neue Dinge dazulernen

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3.2 Demographische Entwicklungen

     Demographische Einflüsse auf das Personalmanagement

      • Sinkende bzw. niedrige Geburtenraten
      • Älter werdende Gesellschaft
      • Zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen
      • Steigende Qualifikationsniveaus
      • Veränderung der Struktur der Erwerbstätigkeit:
        Abnahme von Produktionstätigkeiten vs. Zunahme von
        Dienstleistungen
      • Starke Zunahme bei Gesundheits-, Pflege- und Sozialdiensten
        sowie bei den sekundären Dienstleistungen (F&E, Management,
        Ausbilden, Beratung,…..)

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3.2 Technologischer Wandel
            Technologieauswirkungen auf das Personalmanagement

  Quelle: Jung: Personalwirtschaft,
                2008, S. 877

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3.2 Interkulturelles Personalmanagement

                            •   Personalpolitik der Unternehmenszentrale wird einheitlich auf alle
       Ethnozentrischer         ausländischen Niederlassungen übertragen.
            Ansatz          •   Die Leitungsebene in den ausländischen Niederlassungen wird mit
                                Personal aus der Unternehmenszentrale besetzt.

                            •   Eigenständigkeit der Personalpolitik der ausländischen
          Polyzentrischer   •
                                Niederlassungen
                                Leitungsfunktionen weitgehend mit einheimischem Personal besetzt
              Ansatz
                            •   Entwicklung einer internationalen Führungsgruppe, die quasi
                                weltweit einsetzbar ist
                            •   Organisation hat Netzwerk-Charakter, was durch die beidseitigen
          Geozentrischer        Entsendungsrichtungen von Mitarbeitern von und zwischen
             Ansatz
                                Auslandsniederlassungen besonders deutlich wird.

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3.2 Internationalisierung
    Maßnahmen im internationalen Management

  Quelle: Jung: Personalwirtschaft,
                2008, S. 864

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4. Grundbausteine der Personalplanung

                            Personalbestands-                                Personalbedarfs-
                                 planung                                         planung
                       quantitativ    qualitativ                           quantitativ     qualitativ

                                                   Personalveränderungs-
                                                          planung

         Personalbeschaffungs-                     Personalentwicklungs-                 Personalfreisetzungs-
               planung                                    planung                              planung

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4.1 Aktueller Personalbestand (Beispiel)

    Abteilung               F&E   Beschaffung   Produktion   Marketing/    Zentrale    Total
                                                              Vertrieb    Verwaltung
Stellen-
kategorie

Vollzeit-                   14         8           205          34           39        300
beschäftigte

Teilzeit-                             1*           3**                                  4
beschäftigte
(50%)

Leiharbeit-                  2                      8                                   10
nehmer

Bestand zum                 16         9           216          34           39        314
01.01.2011

              *) 2 x 0,5
              **) 6 x 0,5

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4.1 Abgangs-Zugangsrechnung für
    die Personalbestandsanalyse

    Quelle: Jung: Personalwirtschaft, 2008,S.131

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4.1 Jahrespersonalbedarfsplanung

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4.1 Zukünftiger Personalbestand (Beispiel)

      Abteilung             F&E   Beschaffung   Produktion   Marketing/    Zentrale    Total
                                                              Vertrieb    Verwaltung
   Stellen-
   kategorie

   Bestand zum              16         9           216          34           39        314
   01.01.2011

   Zugänge                   2         1            1                         4         8

   Abgänge                   2                     20            4            2         28

   Bestand zum              16        10           197          30           41        294
   31.12.2012

Personal und Organisation
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4.1 Personalbedarfsplanung (1)

                                                                Methoden der quantitativen
                                                                Personalbedarfsermittlung

                  Organisatorische
                                                                       Prognosemethoden        Sonstige Methoden
                     Methoden

           • Stellenmethode                                          • Schätzmethode         • Direktionsmethode
           • Stellenbedarfsplan                                      • Kennzahlenmethode     • Monetäre Methode
                                                                     • Personalbemessungs-
                                                                       methode

  Quelle: Verändert aus Olfert: Personalwirtschaft, 2008, S. 74-82

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4.1 Personalbedarfsplanung (2)

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4.1 Personalbedarfsplanung (3)

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4.2 Personalbeschaffung

   • Methoden der Personal-AKQ Intern extern
    Bsp.: Stellenanzeigen
    Pers. Ansprache
    Arbeitsamt
    Personal Marketing Hochschulkoop.
    ImageaufbauSommerschule, Workshops

   • Vorteile-Nachteile

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4.3 Zusammenhang von Anforderungs-, Fähigkeits- und
         Eignungsprofil

       Art:     Anforderungsprofil                Fähigkeitsprofil   Eignungsprofil

                      Vorhandene, nicht erforderliche Fähigkeiten

                      erforderliche, nicht vorhandene Fähigkeiten

Quelle:
Steinmann/Schreyögg 2006

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4.3 Grundstruktur von Bewerbungsunterlagen

   Bewerbungsdokumente:               Inhaltliche Aspekte            Formale / Stilistische Aspekte
   Zeugnisse, Zertifikate

   •Schulnoten (Abschlusszeugnisse)   •Berufserfahrung               •Layout / Schriftbild
   •Studienleistungen (Diplome)       •Spezialwissen /-kenntnisse    •Fehlerfreier Text
   •Arbeitszeugnisse                  •Angemessenheit der            •Anschreiben mit systematischer
   •Weiterbildungszertifikate          Bewerbung hinsichtlich         Anlage
                                       der zu besetzenden Position   •Übereinstimmung zwischen
                                      •Plausibilität der              Anschreibentext und Anlagen
                                       Karriereentwicklung           •Lebenslauf mit nachvollzieh-
                                      •Außerberufliches Spektrum      barer zeitlicher Struktur

 Quelle: Prof. Roth

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4.3 Bewerbungsunterlagen – Die 3. Seite -
        Die Headline:

          •"Ich über mich"
          •"Zu meiner Person ..."
          •"Meine Motivation"
          "Was sie sonst noch über mich wissen sollten ...„

          Der eigentliche Text umfasst nur wenige, kurze Sätze.
          Schreiben Sie keine Romane, sondern bringen Sie Ihre Botschaft auf den Punkt.
          Beschränken Sie sich auf maximal 15 Zeilen.
          …und denken Sie daran Nutzen, Nutzen, Nutzen!!!
          ….und erläutern Sie die Aussagen. (Beweise)
          Beendet wird die Seite mit der Angabe von Datum und Ort sowie Ihrer Unterschrift (Vor- und Zuname).
          Bei der Erstellung gilt:
          Seien Sie kreativ und gestalten Sie die Seite optisch ansprechend.

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4.3 Ablauf eines Einstellungsgespräches
    1. Sorgfältige Gesprächsvorbereitung                            4. Bewerber-Interesse-Phase:
    •Komplette Durchsicht der Bewerbungsunterlagen                    Forciert die Erschließung von:
    •Notizen über besondere Aspekte beim Gespräch                            •Interessegrad
    •Gespräch vorstrukturieren                                               •Eloquenz und
                                                                             •Sachverstand

    2. Eröffnungsphase (Kontakt- / Aufwärmphase):
       Voraussetzungen für positive Gesprächsatmosphäre             5. Unternehmens- / Firmenpräsentation
       schaffen
                                                                       Je nach Abschätzung des Bewerbers mehr oder
     •Gesprächstermin strikt einhalten                                 minder ausgeprägte Unternehmenspräsentation
     •Dem Bewerber zeigen, dass er willkommen ist                      („Verkaufen“ des Unternehmens bei hohem
     •Gesprächsbeginn mit problemlosen Themen                          Interesse)
     •Ziel / Ablauf des Gespräches kurz darlegen

     3. Interviewphase
        Sammeln von Fakten und Meinungen                            6. Zusammenfassung / weitere Schritte fixieren
        des Bewerbers
                                                                      •Fragen zum Gehalt, Nebenleistungen, Gratifikationen...
     •Fragen zum Ausbildungsgang des Bewerbers                        •Fragen zum Arbeitsvertrag
     •Motivation für die Bewerbung                                    •Die nächsten Schritte (Bewerberauswahl beenden,
     •Erwartungen zur neuen Position                                   Benachrichtigung bis wann...)
     •Erfahrungen des bisherigen Werdegangs, berufl. Schwerpunkte
     •Aufdecken von Lücken, Besonderheiten im Lebenslauf
     •Über den Beruf hinausgehende Aspekte

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4.3 Fragen zur Zielstrebigkeit eines Bewerbers.

  Bitte beantworten Sie kurz diese Fragen:

  1.Nennen Sie bitte 2 bis 3 wichtige Ziele, die Sie in der nächsten Woche
      erreichen wollen, privat oder beruflich.
          a) Wie können Sie diese Ziel so beschreiben, dass die Zielerreichung
               überprüft werden könnte?
          b) Was tun Sie, um diese Ziele zu erreichen?
          c) Mit welchen Schwierigkeiten rechnen Sie dabei?
          d) Wie werden Sie diese Schwierigkeiten beseitigen?
          e) Was werden Sie tun, wenn Sie diese Ziele nicht erreichen?

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4.3 Einstellungs-(Eignungs-)tests
  Charakterisierung: Einstellungstests sind standardisierte Verfahren, mit denen bestimmte Merkmale
                     bzw. Eigenschaften von Personen erfasst oder gemessen werden. Solche Merk-
                     male können sein: Leistungsmerkmale, Persönlichkeitsmerkmale, intellektuelle
                     Merkmale
  A

  Varianten:     1. Intelligenztests    Was wird gemessen bzw. ermittelt?
                                                        - Räumliche Vorstellung, Orientierung (visuelle Intelligenz)
                                                          - Sprachverständnis, Wortgewandtheit, Ausdrucksfähigkeit
                                                            (sprachliche Intelligenz)
                                                          - Rechenfertigkeit, Umgang mit Zahlenräumen, logisches Denken
                                                            (mathematische Intelligenz)
                                                          - Praktisches Geschick, handwerkliche u./o. konstruktive Fertigkeiten
                                                            (praktische Intelligenz)

                 2. Leistungstests      Was wird gemessen bzw. ermittelt?
                                                         - Konzentrationsfähigkeit
                                                          - Belastungsfähigkeit und Ausdauer
                                                          - Arbeitstempo und -qualität

                 3. Persönlichkeitstests  Was wird gemessen bzw. ermittelt?
                                                            - Charaktereigenschaften (optimistisch, nicht launenhaft, ausgeglichen)
                                                            - Einstellungs- und Verhaltensmerkmale (risikobereit, ist an …..
                                                      interessiert, ist gerne mit anderen Menschen zusammen, führt eine
                                                              begonnene Arbeit konsequent zu Ende)

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4.3.4 Assessment-Center

Charakterisierung: Aus dem Engl. „to assess“ = beurteilen, bewerten, abschätzen
                                 „center“    = Ort, Zusammenkunft mehrerer Personen

AC = Veranstaltung/Verfahren, bei der/dem mehrere Bewerber durch
mehrere Beobachter/Beurteiler auf ihre Eignung für eine bestimmte berufliche Position hin getestet
werden sollen.
Die wichtigsten Kennzeichen eines Assessment-Centers:

•AC ist ein hybrides Testverfahren, d.h. zur Beurteilung des Verhaltens der Kandidaten/Bewerber
 werden mehrere Test-/Beurteilungsmethoden herangezogen (Methodenvielfalt)
•Die Assessment-Übungen/-Aufgaben dienen zur Diagnose und auch Prognose von Fähigkeitsmerk-
 malen/Kompetenzen (Selektions- und Entwicklungsfunktion)
•AC erstreckt sich über einen Zeitraum von einem bis zu drei Tagen
•Die Teilnehmerzahl und -zusammensetzung bei einem AC: 8-12 Kandidaten/Bewerber;
 4-6 Beobachter/Beurteiler; 1-2 Moderatoren
•Im AC sollen geschulte Experten als Beobachter/Beurteiler/Assessoren eingesetzt werden:
  Unternehmensintern: Personalverantwortliche, Vorgesetzte (zwei Stufen über der Position des
  potentiellen Bewerbers/Kandidaten)
  Unternehmensextern: Personalberater, Psychologen
•AC sind systematisch geplante Veranstaltungen mit standardisierten Abläufen und Methoden

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5.1 Der Führungsprozess:

                                                 Ziele setzen

                            kontrollieren                                     planen

                                                 kommunizieren

                                   realisieren                  entscheiden

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5.2 Motivationstheorien

        Quelle: Olfert: Personalwirtschaft (2010), S.32

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5.3 Autoritärer und kooperativer Führungsstil
 Autoritärer Führungsstil
                                                                                                                      Kooperativer Führungsstil

    Entsc heidungsspielraum des Vorgesetzten

                                                                                                  Entsc heidungsspielraum der Gruppe

     autoritär                                       beratend              konsultativ           partizipativ                   delegativ

Vorgesetzter               Vorgesetzter          Vorgesetzter          Vorgesetzter           Die Gruppe ent-       Die Gruppe ent-    Die Gruppe ent-
entscheidet und            entscheidet; er ist   entscheidet; er ge-   informiert seine       wickelt Vorschläge;   scheidet, nach-    scheidet; der
ordnet an.                 aber bestrebt, die    stattet jedoch Fra-   Untergebenen           aus der Zahl der      dem der Vorge-     Vorgesetzte
                           Untergebenen von      gen zu seinen Ent-    über seine beab-       gemeinsam gefun-      setzte zuvor das   fungiert als
                           seinen Entschei-      scheidungen, um       sichtigten Entschei-   denen und akzep-      Problem aufge-     Koordinator nach
                           dungen zu über-       durch deren Be-       dungen; die Unter-     tierten möglichen     zeigt und die      innen und nach
                           zeugen, bevor er      antwortung deren      gebenen haben          Problemlösungen       Grenzen des        außen.
                           sie anordnet.         Akzeptanz zu errei-   die Möglichkeit, ih-   entscheidet sich      Entscheidungs-
                                                 chen.                 re Meinung zu          der Vorgesetzte für   spielraumes
                                                                       äußern, bevor der      die von ihm favori-   festgelegt hat.
                                                                       Vorgesetzte die        sierte.
                                                                       endgültige Ent-
                                                                       scheidung trifft.

   Quelle: Tannenbaum/ Schmidt

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5.3 Wirkungen von unterschiedlichem
     Vorgesetztenverhalten auf die Produktivität

   Studie A:                                             Führungsstil
                                           Aufgabenbezogen          personenbezogen

   Abteilung mit hoher Produktivität

   Abteilung mit niedriger Produktivität

    Studie B:                                             Produktivität
                                            unterdurchschnittlich    überdurchschnittlich

    Abteilung mit geringem Druck

    Abteilung mit mittleren Druck

    Abteilung unter starkem Druck

 Quelle: Likert 1961

Personal und Organisation
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6.2 Eigenschaftstheorie der Führung

    => ist ein Sammelbegriff für verschiedene Ansätze.
       Sie konzentriert sich auf die Führungsperson.

        Erhebung der Eigenschaften:
         a) intuitiv-introspektiv
            z.B. Selbstvertrauen, Entschlusskraft, breites Wissen,
            Überzeugungskraft, Intelligenz.

          b) empirisch-statistisch
             Vergleich der Eigenschaften von Führung und Geführtem

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6.3 Kausalzusammenhang der Führung
     „Situation als Moderator“

              Führungsstil                Ergebnis

                             Situation

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6.3 Situationstheorie der Führung

                                              Führungsstil
                                     aufgaben- vs. personenorientiert

                                                   +
                                   Dimensionen der Situation der Führung

          Führer- / Mitarbeiter-                                           Positionsmacht des
                                          Aufgabenstrukturierung
             Beziehungen                                                       Führenden

                                                   =

                                              Führungserfolg

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6.3 Klassifikationssystem für Führungssituationen

          Situationsfall    F.G.Beziehung   Aufgabenstruktur   Positionsmacht

           1                 +               +                  +               Günstige
                                                                                Situation
           2                 +               +                  -
           3                 +               -                  +
           4                 +               -                  -
           5                 -               +                  +
           6                 -               +                  -
           7                 -               -                  +
                                                                                Ungünstige
           8                 -               -                  -               Situation

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
6.3 Zusammenhang zwischen Führungsstil, Situation und
             Gruppenleistung im Modell von Fiedler

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
6.4 Situationale Führungstheorie
                                                Wirksame Führungsstile (S 1 bis S 4 )
                            hoch
                                                          S3              S2

                                                Partizipativer            Integrierender
                                                Führungsstil              Führungsstil

                      Beziehungs-                                                                     Führungsstil
                      orientierung                                                                    des Vorgesetzten

                                           Delegationsstil                     Autoritärer
                                                                               Führungsstil

                                           S4                                            S1
                            niedrig
                                      niedrig           Aufgabenorientierung                  hoch

                                         hoch                    mittel                niedrig       Aufgabenrelevanter
                             reif                                                                    Reifegrad der
                                          M4             M3               M2             M1          Mitarbeiter

  Quelle: nach Hersey, P. / Blanchard.K.H. Management of organizational behavior, 1988

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
Ergänzung: Dilts logische Ebenen

                                  Identität
                                 (WER BIN
                                   ICH?)
                                   Werte
                                 (WARUM?)

                             Fähigkeiten (WIE?)

                              Verhalten (WAS?)

                               Umwelt (WO?)

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.1 Warum Personalbeurteilung?

  1. Als Grundlage für Lohn- und Gehaltsdifferenzierung.
  2. Als fundierte Auswahlentscheidung zur Personalentwicklung bei: Versetzung,
        Beförderung, Entlassung.
  3. Als Evaluation zur Effizienzprüfung der personalpolitischen Instrumente wie
        Bewerbungsverfahren oder Aus- und Weiterbildung.
  4. Liefert Informationen über Entwicklungsbedarf.
  5. Dient der Motivationssteigerung
         a) das Wissen „ Ich werde beurteilt “, motiviert.
         b) Stärken/ Schwächen werden aufgezeigt und weiterentwickelt.
  6. rechtl. Vorschrift ( §82 II Betr. VG) Mitarbeiter kann Beurteilung und
         Erläuterung verlangen.

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.1 Ansätze der Personalbeurteilung

  Arbeitsprozeß                Input              Transformation              Output

  Gegenstand der             Fähigkeiten          Arbeitsverhalten       Arbeitsergebnis
  Beurteilung                des MA

  Ansatz                    Eigenschafts-          Tätigkeits-           Ergebnis-
                            orientierter Ansatz    orientierter Ansatz   orientierter Ansatz

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.1 Beispiel einer gruppierten Aussage

     (I) Gibt gute, klare Instruktionen an die Untergebenen

          Kennt seine Leute, ihre Fähigkeiten und Grenzen

     (II) Begünstigt einige seiner Leute

          Macht Versprechungen, von denen er weiß, dass er sie nicht halten kann.

   - Kommentar: Beurteiler sucht aus den Aussagen jeweils diejenige aus, die besser auf den zu Beurteilenden zutrifft. -

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.1 Mitarbeiterbeurteilung
                   Die wichtigsten Beurteilungskriterien (in Anlehnung Weber & Popp, 1989)

 •Fähigkeit zur Kooperation, Teamgeist                                 •Selbständigkeit                                    •Organisationsfähigkeit
 •Fachkenntnisse                                                       •Urteilsvermögen                                    •Verantwortungsbewusstsein
 •Korrektheit und Qualität der Arbeitsausführung                       •Strategische Planung                               •Innovationsfreudigkeit
 •Leistungsbereitschaft                                                •Überzeugungskraft                                  •Zuverlässigkeit
 •Motivation der Mitarbeiter                                           •Belastbarkeit, Ausdauer                            •Kontaktfähigkeit
 •Kritisches Denken, Entscheidungsfähigkeit                            •Wirtschaftliches Denken                            •Loyalität
 •Kommunikationsfähigkeit                                              •Delegationsfähigkeit                               •Verhandlungsgeschick
 •Einsatzbereitschaft                                                  •Flexibilität                                       •Kreativität, Improvisationstalent
 •Klare Zielsetzungen                                                  •Durchsetzungsvermögen                              •Selbstvertrauen, Selbstsicherheit
                                                                                                                           •Öffentlichkeitsarbeit

                                        Beispiel für eine Einstufungsskala mit verbaler Verankerung

  Fachkenntnisse:                   ++              +              0
  ++               hervorragende Fachkenntnisse, kann selbst schwierige Fragestellungen eigenständig bearbeiten
   +               überdurchschnittliche Fachkenntnisse, kann schwierige Fragestellungen weitgehend eigenständig bearbeiten
   0               Fachkenntnisse entsprechen den Anforderungen des Arbeitsplatzes
   -               Fachkenntnisse entsprechen nicht immer den Anforderungen des Arbeitsplatzes, benötigt gelegentlich Hilfestellung
  --               Fachkenntnisse entsprechen nicht den Anforderungen des Arbeitsplatzes, benötigt ständig Hilfestellung

 Quelle: Stehle, Willi: Mitarbeiterbeurteilung, in: Rosenstiel, L. von u.a.(Hg.): Führung von Mitarbeitern, 3. Aufl. Stuttgart 1995, S.198

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.2 Die 6 wichtige Gesichtspunkte im Mitarbeiter-Gespräch:

   1.Dialog

   2.Wertschätzung

   3.Dosierte Kritik

   4.Arbeitsverhalten

   5.Entwicklungsziele

   6.Offenheit

Führung und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.2 Die Bedürfnispyramide nach Maslow

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.2 Checkliste: Motivation

   • Kenne ich die individuellen Motive meines Mitarbeiters?

   • Kennt der Mitarbeiter den Sinn und Nutzen der Abteilungsziele?

   • Welche Anreizsysteme werden in der Firma eingesetzt?

   • Über welche Fähigkeiten verfügt mein Mitarbeiter?

   • Kann ich seine Kompetenzen weiterentwickeln?

   • Vermittle ich dem Mitarbeiter Anerkennung für seine Leistung?

   • Kann ich sein Tätigkeitsfeld ausbauen und ihm zusätzliche Verantwortung
        übertragen?

   • Sind dem Mitarbeiter seine Freiräume klar und nutzt er sie?

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.2 Dimensionen der Qualität der Arbeit

                1.    Autonomie (Selbst- und Mitbestimmung, Entscheidungsfreiheit)

                2.    Komplexität und Lernchancen (Qualifizierungsangebote)

                3.    Variabilität und Aktivität (Reichhaltigkeit der Tätigkeit)

                4.    Kooperationserfordernisse und soziale Unterstützung

                5.    Kommunikationsmöglichkeiten (informelle Beziehungen)

                6.    „Ganzheitlichkeit“ und „Sinnhaftigkeit“ (Transparenz)

 Quelle: Prof. Roth

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
Zitat:

        „ Ein aufmerksam geführtes Mitarbeitergespräch ist
        zweifelsfrei der Königsweg zu den Motiven und zur
                 Selbstmotivation des Mitarbeiters.“

Personal und Organisation
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7.2 Arbeitsentgelt als Motivationsanreiz

                                        Arbeitsentgelt als Motivationselement
                                                    besteht aus

                        Entgelt für geleistete                       Personalnebenleistungen
                          Arbeit / Tätigkeit                                 /-kosten

                                                              •Sonderzahlungen (Gratifikationen, Urlaubsgeld...)
                                                              •Vergütung arbeitsfreier Tage
                                                               (bez. Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall)
                                                              •Vorsorgeaufwendungen
                                                               (freiwillige Sozial-/ Unfallversicherung)
                                                              •Aufwendungen für berufliche Weiterbildung
                                                               (Lehrgangskosten)
                                                              •Sonstige Personalnebenkosten
                                                               (Zuschüsse für Kantine, Wohnung...)

 Quelle: Prof. Roth

Personal und Organisation
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7.2 Entgeltarten und ihre Verhaltensergebnisse

                           Entgeltart                           erwartete Verhaltensergebnisse

                  Basisaufwand
                      • Fixer Bestandteil                     •Teilnahmeentscheidung, Zufriedenheit bei
                                                               Erfüllung des Gleichbehandlungsgebots

                      • variabler Bestandteil
                            -Seniorität                       •Lange Betriebszugehörigkeit

                           -Erfolg                            •Höhere Qualität der Arbeit

                                                Individuell   •Höhere Quantität der Arbeit
                           -Leistung            Gruppe        •Höhere Kooperation, höhere Quantität und
                                                               Qualität

                      Zusatzaufwand
                      •Sonderzahlungen                        •Teilnahmeentscheidung, Zufriedenheit,
                      •Arbeitsfreie Tage                       gutes Organisationsklima
                      •Altersversorgung
 Quelle: Prof. Roth

Personal und Organisation
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7.2 Arbeitszeitgestaltung: Beispiel I
                                  Unregelmäßig reduzierte Wochenarbeitszeit

                                  (100 %)
                                                                                  88 %
                                             Mo Di      Mi Do Fr          Vereinbarung:
             Leiter der Abteilung Aus- und Weiterbildung
                           (AT-Angestellter)                              •Grundsätzlich ist eine flexible Verteilung der
                                                                           Arbeitstage möglich.
                                                                          •Wenn Tage frei genommen werden, sollte
           Persönliche Situation            Aufgaben-Situation             dies, laut Vertrag, zwei Monate vorher vom
                                                                           Stelleninhaber angekündigt werden.
                                          • Er ist direkter               •Der Zeitrahmen des Unternehmens ist von
          • Er war vorher Vollzeit          Vorgesetzter                   erster Priorität bei der Verteilung der freien
            beschäftigt                     von drei Mitarbeitern.         Tage.
          • In Teilzeit arbeitet er vor   • Als Dienstleister stellt er   •Er arbeitet jährlich 30 Tage (ca. 12 %) weniger
            allem deshalb, um               bei Anfragen nach seiner       als üblich, wobei diese Reduktion der Arbeitszeit
            seiner Tätigkeit als            Leistung das in seinem         in mehreren Schritten erfolgte (12, 14, 30 Tage).
            Inhaber einer                   Zeitrahmen mögliche           •Er bezieht ein kontinuierliches Entgelt von ca.
            Unternehmensberatung            Leistungspotential zur         88 % des Vollzeitentgelts.
            nachkommen zu können            Verfügung.
                                          • Auf Anforderungen nach
                                            seiner Dienstleistung
                                            muss er flexibel reagieren

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.2 Arbeitszeitgestaltung: Beispiel II
                                   Regelmäßig reduzierte
                                   Tagesarbeitszeit
                                   (100 %)                                       70 %

                                             Mo Di       Mi Do Fr

                        Abteilungsdirektorin                             Vereinbarung:
                           (AT-Angestellte)
                                                                         • Sie arbeitete anfangs an vier Tagen in der
           Persönliche Situation     Aufgaben-Situation                    Woche (Dienstag bis Freitag) 70 % der
                                       • Sie hat keine Personal- und       normalen Arbeitszeit.
         • Sie äußerte als junge                                         • Heute arbeitet sie wieder an fünf Tagen in der
                                          Führungsverantwortung.
           Mutter den Wunsch, Teil-                                        Woche, wobei sie aber normalerweise den
                                       • Innerhalb der Kreditüber-
           zeit zu arbeiten.                                               Arbeitsplatz im Verlauf des Nachmittags
                                          wachung ist sie für Filialen
                                                                           verlässt.
                                          in Paris, Brüssel und
         • Eine Tagesmutter küm-          Österreich zuständig.
           mert sich um ihren          • Trotz hoher Verantwortung
           Sohn.                          (Summen in Millionenhöhe)
                                          hat sie keinen direkten
                                          Kundenkontakt

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.2 Arbeitszeitmodell von Hewlett-Packard

                                                Tages- / Wochen-             freie
              Bestehende
                                                Arbeitszeit                Stunden
              Arbeitszeit-
              regelungen                                                       freie halbe /
                                                 Monatsarbeitszeit
                                                                               ganze Tage
              •Gleitzeit
              •Swingtime
              •Überstundenfreizeit-               Jahresarbeitszeit                   freie Wochen
               bonus
              •Job Sharing
                                                                                           Ruhestands-
              •58er Regelung                       Lebensarbeitszeit
                                                                                           regelungen

               Grundlage für das Arbeitszeitmodell bei Hewlett-Packard ist der
               mitarbeiterorientierte Führungsstil

                             •Mitarbeiter sind unser größtes Vermögen
                             •Vertrauen zu den Mitarbeitern
                             •Gleichbehandlung aller Mitarbeiter
                             •Verantwortung liegt bei Vorgesetzten und Mitarbeitern

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.2 Arbeitszeitkonten
 So viel Prozent der Unternehmen boten ihren Mitarbeitern im Jahr 2004 folgende Formen der
 Arbeitszeitflexibilisierung:
     1 bis 9 Beschäftigte                                18                1                                   50

     10 bis 19                                                26                      2                                    45

     20 bis 199                                                       39                                 3                          32

     200 bis 999                                                           50                                               5            15

     1000 und mehr                                                              52                                              8             7

           Jahresarbeitszeitkonten                 Lebensarbeitszeitkonten                      Keine flexiblen Arbeitszeiten

    Befragung von mehr als 20.000 deutschen Unternehmen im Herbst 2004; Mehrfachnennungen; Rest zu 100: sonstige
    Flexibilisierungsformen wie etwa Telearbeit und Gleitzeit

    Quelle: iwd (Institut der deutschen Wirtschaft Köln), Heft 15, Jg. 34, 10.April 2008, S.8

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.3 Personalentwicklung:

   Kernelemente der PE:

   1. Bedarfsermittlung

   2. Entwicklungsprogramm (Intern/extern/on the job/ off the job)

   3. Gestaltung / Durchführung

   4. Evaluierung

   Möglichkeiten: intern, extern, on the Job, off the Job

   Maßnahmen u.a. Jobenlargement, Jobenrichment, Jobrotation

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.3 Ziele der Personalentwicklung

                                              Ziele
Aus Unternehmensperspektive                            Aus Mitarbeiterperspektive
         Generelles Ziel:                                      Generelles Ziel:
    Optimale Nutzung der Human                        Berufliche Weiterentwicklung und
   Resources des Unternehmens                              persönliche Entfaltung
          Spezifische Ziele:                                    Spezifische Ziele:

 •Auswahl der Mitarbeiter und adäquate                •Verbesserung der persönlichen
  Platzierung an den entsprechenden                    Qualifikation und damit Erhöhung
  Stellen (Arbeitsplätzen)                             der Anpassungsfähigkeit an neue
 •Erhaltung und Förderung der beruflichen              Arbeitsplatzanforderungen
  Qualifikation der Mitarbeiter                       •Verbesserung der Einsatz- und
 •Langfristige Sicherung der qualifizierten            Laufbahnmöglichkeiten
  Mitarbeiter                                         •Verbesserung/Erhöhung der indivi-
 •Identifizierung und Förderung von                    duellen Position, des Status und des
  Nachwuchskräften (Karriereplanung)                   Einkommens
 •Stärkung des Unternehmensimages                     •Verbesserung der persönlichen Ent-
                                                       faltung des Mitarbeiters und eine
                                                       damit verbundene Erhöhung der Mit-
                                                       arbeiterzufriedenheit

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.3 Instrumente/Methoden der Personalentwicklung

Einarbeitungsplanung         Karriereplanung          Ausstiegsplanung

       Into the job             On the job               Out of the job

 •Anlernprogramme            •Arbeitsplatzwechsel
 •Traineeprogramme            (job rotation)
                             •Aufgabenerweiterung
                              (job enlargement)
                             •Arbeitsanreicherung
                              (job enrichment)

                               Near the job

                              •Workshops
                              •Lernwerkstatt
                              •Qualitätszirkel

                                Off the job
                              •Fernunterricht
                              •Assessment Center
                              •Bildungsurlaub

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.3 Funktionen der Personalentwicklung

    Versorgungsfunktion              Motivationsfunktion          Abstimmungsfunktion

    •Bereitstellung qualifizierter   •Eröffnung von Aufstiegs-    •Transparenz über die
     Mitarbeiter                     chancen                      organisatorischen Arbeits-
    •Identifizierung und Förderung   •Informationen über beruf-   anforderungen und die
     von Nachwuchskräften            liche Entwicklungschancen    damit zusammenhängenden
                                     •Erweiterung von Aufgaben-   persönlichen Chancen
                                     bereichen                    •Vermeidung/Verminderung
                                                                  von Überforderungen/falschen
                                                                  Hoffnungen auf Unternehmens-
                                                                  und Mitarbeiterseite

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.4 Personalfreisetzung/ -stellung

                            Ursachen für Personalfreisetzung

               Konjunkturelle,          Strukturelle           Organisatorische
             saisonale Ursachen          Ursachen                 Ursachen

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
7.4 Personalfreisetzung/ -stellung

                                                              Formen der
                                                           Personalfreistellung

                   Änderung bestehender                                              Beendigung bestehender
                    Arbeitsverhältnisse                                                Arbeitsverhältnisse

         Versetzung                      Arbeitszeitverkürzung           Ausnutzung       Förderung des   Entlassung,
                                                                          natürlicher      freiwilligen   Kündigung
                                                                       Personalabgänge    Ausscheidens

   Vertikal              Hori-          Kurzarbeit         Teilzeit-
  (aufwärts,            zontal                              arbeit
   abwärts)

Quelle: In Anlehnung an Hentze: Personalwirtschaftslehre

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
8.1 Harzburger Modell als Management by delegation Variante

   Klare Regeln:
   • Dem Mitarbeiter ist es verboten, Entscheidungen und Verantwortung an den Vorgesetzten
       zurück zu delegieren.
       (Beispiel: Einholung der vorherigen Zustimmung des Vorgesetzten oder durch Überlassung
       einer Kenntniskopie als stillschweigende Zustimmung)
   • Dem Vorgesetzten ist es untersagt Verantwortlichkeiten zurückzunehmen.
       ( Beispiel: Vertriebsleiter betreut bestimmte Kunden, da er sie lange Jahre kennt, einfach
                    weiter.)
   • Der Normalfall heißt: Der Vorgesetzte trifft im Delegationsbereich keine Entscheidung.

   Vorteil: im Unterschied zum MbE kann man hier auch unvorhersehbare Vorfälle bearbeiten.

Personal und Organisation
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8.2 Management by Exeption (Führung nach dem Prinzip der Ausnahme)

   2 Annahmen:
   • Führungskräfte sind zu stark mit Durchführungsaufgaben betraut.
   • Der Mitarbeiter ist aus psychologischer Perspektive stärker motiviert,
       wenn die Aufgaben selbständig bearbeitet werden können..
   Daher die Forderung:
   Alle Aufgaben, die nicht grundsätzlich dem Vorgesetzten überlassen bleiben müssen,
   sind zu delegieren.
   Voraussetzungen dafür:
   1. Klare Aufgabengebiete
   2. Selbständigkeit der MA
   3. Eindeutige Zuweisung der Entscheidungskompetenz
   4. Verantwortung über die Entscheidung und Zielerreichung
   5. MA braucht ein eindeutiges Ziel( MbO)
   6. Klare Festlegung des Ermessensspielraumes ( Toleranzgrenze)

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
8.3 MbO – Ziele, Instrumente und kritische Anmerkungen

          1. Was soll
                   1. durch MbO
                      Was soll   hauptsächlich
                               durch           erreicht werden?
                                     MbO hauptsächlich   erreicht werden?

                 •Mitarbeiter sollen zielorientiert handeln

                 •Unterstützung für objektive und leistungsgerechte Entlohnung

                 •Förderung von Eigeninitiative und Leistungsmotivation

                 •Partizipative Führungsmethoden

                 •Entlastung der Führungsspitze

                 •Höhere Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen / den Unternehmenszielen

 Quelle: Prof. Roth

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
Ziele klar formulieren mit der SMART Formel:

   S – spezifisch:           Ist das Ziel konkret und präzise formuliert?
                             Ist das Ziel eindeutig und widerspruchsfrei?
   M – messbar:              Woran erkenne ich, ob ich das Ziel erreicht habe?
                             Wie kann man es beobachten?
   A – anspruchsvoll:        Ist das Ziel herausfordernd und anspruchsvoll?
   R – realistisch:          Ist das Ziel realistisch erreichbar?
   T – terminiert:           Sind konkrete Termine festgelegt?

   Tipps zur Formulierung:
   • Formulieren Sie die Ziele positiv und motivierend.
   • Die Beteiligten sollen hinter den vereinbarten Zielen stehen ( Commitment).
   • Vereinbaren Sie periodische Standortbestimmung, um die Zielerreichung
      sicherzustellen bzw. rechtzeitige Korrekturmassnahmen zu ergreifen.

Personal und Organisation
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8.3 MbO – Ziele, Instrumente und kritische Anmerkungen

                            2. Die zentralen Instrumente / Kernbestandteile von MbO

               • Klare Zielformulierungen, Stellenbeschreibungen (Wer ist wofür verantwortlich? - MbD!
                 / Regelung von Ausnahmesituationen – MbE!

               • Organisatorische Regelung des Zielbildungsprozesses / Planungsprozesses: Ableiten
                 von Einzelzielen aus Organisationszielen („Herunterbrechen“)
                         Top Down
                         Bottom Up
                         Down Up (Gegenstromverfahren)

               • Präzisierung und „Verankerung“ der vereinbarten Ziele in Leistungsstandards und als
                 Kontrolldaten (-punkte)
                 (Siehe dazu auch die entsprechende Vorgehensweise im Rahmen des japanischen
                 KAIZEN-Managementkonzepts!)

               • Kontinuierliche Ziel-Ergebnis-Analysen (Soll-Ist-Vergleiche)

 Quelle: Prof. Roth

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8.3. MbO – Ziele, Instrumente und kritische Anmerkungen

                            3. Kritische Anmerkungen und Würdigung
MbO benötigt:
• Leistungsfähiges PIK (Planungs-, Informations- und Kontrollsystem)

• Adäquate Ausbildung der Mitarbeiter

• Partizipativer Zielbildungsprozess ist zeitaufwendig – Überwindung der Anfangshindernisse ist
  besonders problematisch

• Gefahr von überhöhtem Leistungsdruck bei unsachgemäßer Vorgehensweise wie z. B. unklaren
  Zielformulierungen, nicht-paritzipativer Führung im Rahmen der Zielbildung

• Probleme bei „Zielverbünden“ über Abteilungs- / Gruppengrenzen hinweg

• Insgesamt ein „offenes“ Konzept, in dem kooperative Führungsstile, MbD- und MbE-Verfahren
  gut integrierbar sind.

• Theoretisch recht gut untermauert: sowohl durch motivationstheoretische Untersuchungen als auch
  von der Erwartungswert-Theorie (Weg-Ziel-Denken)
 Quelle: Prof. Roth

Personal und Organisation
Dipl. Ök. Hans-Gerd Mazur
8.3 Vor- und Nachteile beider Systeme MbO / MbE

   Vorteile für die Führungskräfte:
   • Entlastung von Routineaufgaben / Konzentration auf Leitungsaufgaben
   … für die Mitarbeiter:
   • Förderung von Selbständigkeit, Verantwortung und Leistungswillen.
   • Verbesserung der Beurteilung von Führungskräften und Mitarbeitern

   Nachteile:
   • Einseitigkeit auf operationalisierbare Größen
     ( Was nicht in Zahlen ausgedrückt werden kann, wird sehr leicht
     vernachlässigt).
   • Beide Systeme sind noch nicht ausreichend psychologisch und
     soziologisch fundiert.

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