Siemens Qualitätsmanagement
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Hinweis Dieses Dokument regelt die „Verbindlichen Elemente“ des Siemens Qualitätsmanagements sowie die Umsetzungskontrolle durch Selbstbewertungen. Sie sind im Unternehmen global verbindlich umzusetzen. In verbundenen Unternehmen wird sinngemäß verfahren. Das Dokument ist auch zur Information unserer Kunden, Lieferanten und anderer interessierter Kreise bestimmt.
in h a lts v er zeich n is 3 Inhaltsverzeichnis Vorwort 4 I. Qualität: Vision, Prinzipien und Strategie 6 II. Siemens Qualitätsmanagement-System auf Basis 7 der Verbindlichen Elemente Exzellente Prozesse für Qualität 8 1. Kundenintegration 9 2. Qualitätsstandards in Prozessen und Projekten 12 3. Konsequentes Lieferantenmanagement 17 Qualitätscontrolling 20 4. Geschäftsgetriebene Qualitätsplanung 21 5. Fokussiertes Qualitäts-Reporting 22 Qualitätsbewusstsein und herausragende Fähigkeiten 24 6. Breite Qualifizierung für Qualitätsthemen 25 7. Kontinuierliche Verbesserung 26 Führungsaufgabe Qualität 28 8. Qualitätskultur durch Management-Einfluss 29 9. Kontroll- und Unterstützungsrolle der Qualitätsmanager 31 III. Selbstbewertung 33
4 vorwort Die Innovationskraft von Siemens und die herausragende Qualität unserer Produkte und Lösungen sind zentrale Erfolgsfakto ren unseres Unternehmens. Die Triebfeder dafür liegt in der Exzellenz, einem unserer drei Unternehmenswerte, die unser Unternehmen und seine Mitar- beiter* auszeichnet: Menschen, die täglich Peter Löscher Siegfried Russwurm nach Höchstleistungen streben, exzellente Technologien und Prozesse, die kontinuier- lich optimiert werden. Diese Aspekte stärken wesentlich unseren herausragenden Ruf auf dem Weltmarkt. Diesen Ruf gilt es, immer neu zu verdienen und fortwährend zu stärken. *Aus Vereinfachungsgründen wird der Begriff »Mitarbeiter« verwendet; er steht stellvertretend für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
vorwort 5 All dies setzt eine Qualitätskultur voraus, Menschen, die diesen Prinzipien folgen, die den Kunden in den Mittelpunkt stellt machen die Qualitätskultur bei Siemens zu und in der „Kontinuierliche Verbesserung“ einem gelebten und erlebbaren Anspruch höchste Priorität hat. an unsere Leistungen. So begeistern wir unsere Kunden weltweit Tag für Tag neu für Eine Qualitätskultur lebt von den Men- unser Unternehmen und unsere Produkte. schen, die sie prägen. Die dynamische Basis, um unsere anspruchsvollen Ziele umzusetzen, bilden: ❚ ührungskräfte, die sich ihrer Qualitäts- F verantwortung bewusst sind ❚ Mitarbeiter, die von einem außerordent- Peter Löscher Siegfried Russwurm lichen Qualitätsbewusstsein geprägt sind Vorsitzender des Mitglied des ❚ hoch qualifizierte, verantwortungsvolle Vorstandes Vorstandes Qualitätsmanager der Siemens AG der Siemens AG ❚ exzellente Prozesse rund um das Thema Qualität ❚ ein effizientes und effektives Qualitäts controlling
6 I. qua l i tät : v i sion, pr i n z i pi e n u n d s t r at egi e I. Qualität: Vision, Prinzipien und Strategie Qualität ist ein wesentlicher Bestandteil Diese wird durch kompetente, motivierte der Marke Siemens. und verantwortungsbewusste Mitarbeiter Unsere Qualitätsvision lautet: realisiert. „Siemens steht für Weltklasse-Qualität“ Unsere Vision der Weltklasse-Qualität Unsere Qualitätsvision basiert auf den benötigt Standards. Diese sind in unserer folgenden Prinzipien: Qualitätsstrategie zusammengefasst, die wie folgt definiert ist: ❚ as Qualität ist, bestimmt allein der W Kunde. „Implementierung der Verbindlichen Ele- ❚ Qualität bedeutet Verstehen und mente des Siemens Qualitätsmanagements Übertreffenvon Kundenerwartungen. und die kontinuierliche Steigerung der Per- ❚ Qualität beginnt auf der Führungsebene. sonal-, Prozess- und Produktqualität“. ❚ Qualität betrifft alle Mitarbeiter. ❚ Qualität muss von Beginn an in Produkte Das Rundschreiben „Grundsätze des Siemens und Prozesse integriertwerden. Qualitätsmanagements“, herausgegeben ❚ Qualität basiert auf Messbarkeit und von der Zentralabteilung Qualitätsmanage- Transparenz. ment (Corporate Quality Management – ❚ Qualität bedarf kontinuierlicher C top+ & CQM), regelt umfassend die Details Verbesserung. zu diesem Thema. Das vorliegende Doku- ment definiert die Verbindlichen Elemente Die Loyalität unserer Kunden ist Konse- als wesentlichen Bestandteil des Siemens quenz und Ergebnis der Siemens-Qualität. Qualitätsmanagements.
I I. si e m ens qua l i tät sm a nage m en t -s y st e m 7 II. Siemens Qualitätsmanagement-System auf Basis der Verbindlichen Elemente Die Verbindlichen Elemente des Siemens Qualitätsbewusstsein und Qualitätsmanagements sind aus einem herausragende Fähigkeiten Vergleich mit anderen führenden Unter- 6. Breite Qualifizierung für Qualitäts nehmen abgeleitet und definiert worden. themen Sie geben klare Handlungsanweisungen 7. Kontinuierliche Verbesserung für die Anwendung in der täglichen Pra- xis. Zusammen mit der Qualitätsstrategie Führungsaufgabe Qualität bilden sie unser Qualitätsmanagement- 8. Qualitätskultur durch Management- System, das die Verbindlichen Elemente in Einfluss vier Kategorien einteilt: 9. Kontroll- und Unterstützungsrolle der Qualitätsmanager Exzellente Prozesse für Qualität 1. Kundenintegration Jedes dieser Elemente messen wir anhand 2. Q ualitätsstandards in Prozessen und spezifischer Indikatoren und bewerten so Projekten systematisch den Reifegrad unserer Orga- 3. K onsequentes Lieferantenmanagement nisationseinheiten hinsichtlich des Themas Qualität. Aus den Ergebnissen leiten wir Qualitätscontrolling gezielte Verbesserungsmaßnahmen ab, 4. Geschäftsgetriebene Qualitätsplanung um uns ständig weiterzuentwickeln und zu 5. Fokussiertes Qualitäts-Reporting verbessern.
8 i i. qua l i tät scon t rol l i ng Exzellente Prozesse für Qualität
e x zel l en t e prozesse f ü r qua l i tät 9 1. Kundenintegration Wie wir Hand in Hand mit unseren Kunden arbeiten Siemens steht für Weltklasse-Qualität. Das Wir erreichen dies durch die kontinuier- Kundenintegration ist kein Zufall. Dreh- und Angelpunkt liche, persönliche Interaktion mit den auf einen Blick unseres hervorragenden Rufs ist die Kunden und den gezielten Umgang mit Kundenintegration. Kundenbedürfnisse Kundeninformationen. Unsere Kunden Die vier Pfeiler unserer erfolgreichen Kunden- zu verstehen und in alle relevanten Pro- integration ruht auf vier Pfeilern: integration sind: der zesse einzubringen, ist die Grundlage systematische Einsatz unserer Arbeit. Nur wenn wir detailliert von Analyseinstrumen- wissen, was unsereKunden bewegt, wel- 1.1 A nalyseinstrumente für Kunden ten für Kundenanfor che Produkte und Lösungen sie heute anforderungen und Marktunter derungen und Markt und zukünftigbenötigen, können wir suchungen untersuchungen, die gezielt zu ihremErfolg beitragen. Nur professionelle Kommu- nikation mit den Kun- so sind wir unserem Wettbewerb ein Die Kundenanforderungen werden exakt den und die Messung paar Schritte voraus. definiert und umgesetzt. Dazu nutzen wir und Analyse der konsequent ein systematisches Anforde- Kundenzufriedenheit rungsmanagement mit Analysemethoden, sowie das Beschwerde- sodass alle Kundenanforderungen erkannt management. und in der Produktentwicklung verfolgt werden können. Dabei vermeiden wir jede
10 e x z e l l e n t e p r o z e s s e f ü r q u a l i t ä t Art von Overengineering und entwickeln 1.2 P rofessionelle Kommunikation die Produkte maßgeschneidert auf die mit den Kunden Kunden- und Marktbedürfnisse. Das neu erworbene Kundenverständnis und Appli- Mit schnellen Rückmeldungsschleifen kations-Know-how setzen wir für Innovatio in beide Richtungen steigern wir Zufrie- nen und die Gewinnung von Neugeschäft denheit und Vertrauen unserer Kunden. ein. Die Kundenanforderungen ermitteln Unmittelbare, persönliche Interaktionen wir durch exakte, messbare Spezifikatio zwischen unserem Management und nen zu Beginn der Definitionsphase von den Kunden gewährleisten umgehende neuen Produkten, Systemen und Anlagen. Reaktionenauf Kundenbedürfnisse. In Die Anforderungen werden gemeinsam Kundengesprächen zu aktuellen Qualitäts mit dem Kunden ständig weiterverfolgt aspekten nehmen wir die Wahrnehmung und aktualisiert. Die jeweils aktuelle Anfor der Kunden ungefiltert auf, um jeden Kun- derungsliste bzw. Spezifikation steht allen den mit seinen spezifischen Bedürfnissen am Entwicklungsprozess beteiligten Mit- zufriedenzustellen. Darüber hinaus betrei- arbeitern zur Verfügung. Veränderte Kun- ben wir eine professionelle Marktbeobach- denanforderungen werden exakt, zeitnah tung. Wir liefern unseren Kunden zeitnahe und durchgehend rückverfolgbar kommu- Rückmeldungen zum Stand ihrer Anfragen. niziert und koordiniert. Klar definierte Kennzahlen unterstützen uns dabei, Kundenprojekte zu begleiten so- wie Fehler-Ursachen-Analysen transparent zu gestalten.
e x zel l en t e prozesse f ü r qua l i tät 11 1.3 M essung und Analyse der 1.4 Beschwerdemanagement Kundenzufriedenheit Fehler sind Teil menschlichen Handelns Die Zufriedenheit unserer Kunden ist und können nicht komplett ausgeschlossen unserzentrales Qualitätsziel. Um diese zu werden. Unser professioneller Umgang mit steigern, betreiben wir ein Kundenzufrie- Kundenbeschwerden und Reklamationen denheitsmanagement mit verschiedenen ist daher nicht nur unverzichtbar, sondern Bausteinen: Strategische Instrumente wie sichert langfristige Kundenzufriedenheit, etwa Net-Promoter-Score unterstützen steigert das Kundenvertrauen und stärkt uns bei der systematischen Messung der die Kundenbindung. Die Effizienz des Zufriedenheit unserer Kunden. Mit dem Beschwerdemanagements gewährleisten Net-Promoter-Score messen wir die Wahr- wir durch eindeutige Rollenverteilung in scheinlichkeit, mit der Kunden uns und den relevanten Prozessen, klare Verant unsere Produkte weiterempfehlen. Darüber wortlichkeiten und Eskalationswege. Nach hinaus erfassen wir die Zufriedenheit auch der strukturierten Erfassung werden Kun- situativ und ereignisgesteuert, bei Veran- denbeschwerden umgehend an die zustän- staltungen, in Projekten, in Support und digen Stellen weitergeleitet, die für eine Service. Ergänzend können themenbezo- zügige, nachhaltige Lösung sorgen. Syste- gene Workshops zur Kundenzufriedenheit matische Fehler-Ursachen-Analysen liefern durchgeführt werden. uns die Grundlage für schnelle Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen in unseren eigenenProzessen und Projekten.
12 e x z e l l e n t e p r o z e s s e f ü r q u a l i t ä t 2. Qualitätsstandards in Prozessen und Projekten Warum wir exzellente Qualität liefern Qualität entsteht durch konsequentes Prozesse. Wir gewährleisten damit ein- Handeln auf allen Ebenen. Unsere fache Anwendbarkeit für alle Mitarbeiter Qualitätsstandards in Prozessen und sowie Transparenz und Vergleichbarkeit Projekten sind in dieser Hinsicht grund- zwischen verschiedenen Projekten. Die legend. Sie geben klare Handlungs Prozesse werden fortwährend an den orientierung für Produkte und Lösungen optimalenArbeitsablauf angepasst. Durch mit Weltklasse-Qualität. die Standardisierung können auch Syner- gien zwischen den Geschäftseinheiten bes- ser genutzt werden. Darüber hinaus bilden Die Qualitätsstandards in Prozessen und unsere Prozessstandards und das gegensei- Projekten werden durch standardisierte tige Lernen voneinander die Ausgangsba- Prozesse, präventive Maßnahmen und sis für jede kontinuierliche Verbesserung. Quality Gates abgesichert. Quality Gates sind herausgehobene Meilensteine im Das Referenz Prozess Haus (RPH) ist ein Prozess- und Projektablauf. essenziellerBestandteil des Siemens Pro- zess Rahmenwerks (SPF). Es beschreibt die Siemens Management, Business und 2.1 Standardisierte Prozesse Support Prozesse als „Soll-Prozesse“ unter Verwendung einer definierten Ebenen- Stabilität und Disziplin in den Abläufen struktur. Es ermöglicht die Konfiguration sind wesentliche Voraussetzungen für von durchgehenden Geschäftsprozessen qualitativ hochwertige Prozesse. Um dies und deckt das Produkt-, System-, Projekt- sicherzustellen, standardisieren wir unsere und Servicegeschäft ab (vgl. Grafik 1).
e x zel l en t e prozesse f ü r qua l i tät 13 Management Processes Strategic Planning Financial Planning Enterprise Internal Audit & Controlling & Controlling Governance Business Processes Customer Relationship Management (CRM) Plan Understand Sell Care Supply Chain Management (SCM) Plan Source Make Deliver Return Product Lifecycle Management (PLM) Plan Product Portf. Define Realize Commercialize/ Phase Out Management Operate Support Processes Quality Environment, Intellectual Human Financial Procurement Management Health & Safety Capital Resources Management Management Process & Communication Real Estate Administration Operating Information Management & Infrastructure Rules Management Grafik 1: Siemens Referenz Prozess Haus
14 e x z e l l e n t e p r o z e s s e f ü r q u a l i t ä t Standardisierte Prozesse sind auch die wesentlichen Elemente des Siemens Pro- duktionssystems (vgl. Grafik 2). Es betrifft unser gesamtes Unternehmen und ist an der Produktion als Quelle des Wertschöp- Ganzheitliche Syteme fungsprozesses ausgerichtet. Hauptziel ist Optimierung es, die Durchlaufzeit vom Auftragseingang oderne Ansätze erfordern eine ❚ M ganzheitliche Betrachtung über bis zur Auslieferung des Produktes zu re- Funktionsgrenzen hinweg. duzieren. Dazu spüren wir nichtwertschöp- fende Tätigkeiten und/oder Prozesse auf ie übergreifenden Ansätze ❚ D Zukünftig: erschließen neue Freiheitsgrade und eliminieren sie, indem wir sie durch Ganzheitliche der Optimierung. neue Standards ersetzen und diese konti- Ansätze nuierlich verbessern. chaffen ein breites Verständnis ❚ S der Prinzipien und Methodiken bei den Mitarbeitern. Im Siemens Produktionssystem dreht sich Klassisch: alles um schlanke Produktion (Lean Pro- achhaltigkeit erfordert auch ❚ N Punktuelle nachhaltigen Kulturwandel. duction). Dreh- und Angelpunkt ist der Verbesserung Kundennutzen, auf den wir sämtliche Pro- duktionsschritte ausrichten. Qualität be- Zeit deutet hier, alle Abläufe so perfekt aufei- nander abzustimmen, dass ein fehlerfreies Grafik 2: Siemens Produktionssystem Produkt ohne Verschwendung von Zeit und Ressourcen gefertigt wird. Im Sinne der Null-Fehler-Philosophie optimieren prozessübergreifende Teams kontinuierlich alle Schritte.
e x zel l en t e prozesse f ü r qua l i tät 15 Ein weiteres Beispiel für standardisierte in unseren Prozessen und Projekten auch Prozesse ist PM@Siemens. Das Projektma- geschäfts- und kundenspezifische Stan- nagement ist ein zentraler Erfolgsfaktor dards für vorbeugendes Handeln. Um- für Siemens. PM@Siemens fördert die her- fassendes, individuelles Wissen über die vorragende Durchführung von Projekten zu entwickelnden Produkte und Systeme Qualitätsstandards in durch Harmonisierung und Standardisie- unterstützt uns dabei, technische und Prozessen und Pro- rung von Prozessen, Methoden und Tools. finanzielleRisiken frühzeitig zu erkennen. jekten auf einen Blick Darüber hinaus sorgt dieses Programm für Wir überlassen nichts kontinuierliche und nachhaltige Verbesse- Präventives Qualitätsmanagement be- dem Zufall; deshalb ge- rungen und erweitert unsere Stärken im deutet, bereits in den frühen Phasen ein währleisten wir durch Projektmanagement. PM@Siemens ist für konsequentes Risikomanagement und standardisierte Prozes- alle Organisationen mit Projektgeschäft eine Qualitätsplanung durchzuführen, z.B. se, präventive Maßnah- relevant: Zwölf Module beschreiben Maß- unter Anwendung der Fehlermöglichkeits- men und Quality Gates, nahmen für das Management eines Pro- und Fehlereinflussanalyse (FMEA). Weitere dass unsere Kunden Produkte und Lösungen jektes, definieren die Rollen der beteiligten vorbeugende Methoden zielen auf die mit Weltklasse-Qualität Personen sowie den organisatorischen robusteGestaltung des Produktionspro- erhalten. Rahmen, der notwendig ist, um eine Pro- zesses sowie auf die kontinuierliche Über- jektorganisation umzusetzen. wachung der Produktion ab. Ferner gewährleisten unverzügliche, 2.2 Präventive Maßnahmen systematische Fehler-Ursachen-Analysen, dass Fehler beseitigt werden und ihr Fehler im frühen Stadium eines Prozesses erneutesAuftreten vermieden wird. In oder Projektes können erhebliche Folge diese Analysen werden abteilungsüber- kosten nach sich ziehen. Um dies zu ver- greifend alle relevanten Mitarbeiter mit meiden, definieren wir neben Standards einbezogen.
16 e x z e l l e n t e p r o z e s s e f ü r q u a l i t ä t 2.3 Quality Gates Inhalt Verfahren Mindset Quality Gates sind herausgehobene lle Kundenanforderun- ❚ A latzierung von Quality ❚ P orbeugen ist besser als ❚ V Meilensteine im Prozess- und Projekt gen müssenfortlaufend Gates im Prozess / Projekt, „Heilen“! ablauf: An diesen Stellen kontrollieren wir zu 100 % auf aktuelle Er- wo qualitätsrelevante tatt „Wir werden alle ❚ S die zuvor klar definierte, qualitative und füllung geprüft werden. kritische Entscheidungs Probleme lösen“, vorhan- quantitative Erfüllung von Prozess- und etrisch definierte ❚ M punkte erwartet werden. dene Alternativen inten- Projektzielen. Erst dann erfolgt die Freiga- Kriterienstellendie Basis orgfältige Vorbereitung ❚ S siv abwägen! be des nächsten Prozessschrittes. Auf diese der Prüfung dar. der QualityGates mit ich auf die Lösung von ❚ S Weise erkennen wir frühzeitig mögliche ❚ J ede Abweichung benö- Readiness Checks. Problemen und nicht auf Fehlerquellen und verhindern negative tigt eine alternativePro 0-minütiger Quality ❚ 6 gute Nachrichten konzen- Auswirkungen. Mit dieser Art von präven- blemlösung. Gate Check nur mit trieren. tivem Qualitätsmanagement sind in Bezug qualitätskritischen Ent ie Geschäftsleitung stets ❚ D auf Inhalt und Durchführung hohe Anforde- scheidungsvorlagen. als Client eines Quality rungen verknüpft (vgl. Grafik 3). Gates einbinden. ❚ L ieber abbrechen, als noch mehr Fehlleistungs- kosten produzieren! Grafik 3: Quality Gates
e x zel l en t e prozesse f ü r qua l i tät 17 3. Konsequentes Lieferantenmanagement Warum unsere Lieferanten die Besten sind Konsequentes Lieferanten management auf Unsere Lieferanten sind wesentlicher Im Lieferantenmanagement sind Supply einen Blick Baustein unseres Erfolgs. Nur mit exzel- Chain Management sowie Qualitätsma Die abteilungsüber lenten Materialien und Servicesunserer nagement abteilungsübergreifend gemein- greifende Zusammen Lieferanten können wir unserenKunden sam verantwortlich und sichern die Liefer- arbeit von Supply Chain Weltklasse-Qualität garantieren. Unser qualität. Die fortwährende Optimierung Management und konsequentes Lieferantenmanagement unserer Lieferantenbasis und der dazu- Qualitätsmanagement schafft dafür die Voraussetzung und gehörigen Prozesse und Abläufe unter sichert Lieferqualität auf höchstem Niveau. sichert unsere uneingeschränkte Wett- Berücksichtigung aller Entwicklungs- und Die frühe Einbindung bewerbsfähigkeit. Folgekosten eines Produktes (Total Cost of der Lieferanten in die Ownership) trägt systematisch zur Siche- Produktplanung sowie rung unserer Wettbewerbsfähigkeit bei. die Bewertung und Wei- Dies erfordert sowohl die Einbindung aller terentwicklung unserer relevanten Funktionen, wie z.B. Einkauf, Lieferanten sorgen für Qualität, Entwicklung und Produktion, als eine Lieferantenbasis, mit der wir Produkte auch die Synchronisierung der Prozesse in Weltklasse-Qualität Product Lifecycle Management, Projektma- herstellen. nagement und Supply Chain Management.
18 e x zel l en t e prozesse f ü r qua l i tät Die Kernelemente des Lieferanten Lieferantenauswahl L iefe managements (vgl. Grafik 4) sind: r an te nb ❚ Lieferantenauswahl ew g er un ❚ Lieferantenbewertung mit Strategischer p tun ntenent wickl hi Re Bewertung und Risikobewertung s of owner ve r g ❚ Lieferantenklassifizierung Lieferanten- s e r at ing ❚ Lieferantenentwicklung management r u n g* ❚ Ausphasen ost era izie c al ief t sif To L as kl en ra nt Ausphasen von Lieferanten L iefe *optional Grafik 4: Lieferantenmanagement
e x zel l en t e prozesse f ü r qua l i tät 19 In Bezug auf das qualitätsorientierte ❚ egelmäßige Bewertungen der erreichten R Lieferantenmanagement sind folgende Lieferantenqualität und Auditierung der Elemente grundlegend: Lieferanten erzeugen Transparenz und initiierenfortwährend Verbesserungen. ❚ ereits in der frühen Definitionsphase B ❚ Zielgerichtete Unterstützung der eines Produktes binden wir Lieferanten Lieferanten ermöglicht die größtmög- ein. Die Zusammenführung des Know- liche Risiko-Minimierung. So arbeiten hows von beiden Seiten verbessert die wir partnerschaftlich zusammen, um Qualität, sichert Innovationen und mini gemeinsam Weltklasse-Qualität zu miert Risiken. Dies gilt gleichermaßen für erreichen. Ziel ist es, termin- und quali- unsere internen Lieferanten. tätsgerechte Lieferleistungen zu gewähr- ❚ Bei der Einführung neuer Lieferanten leisten. Hierzu werden professionelle können Qualitätssicherungsvereinba- Prozesse und Methoden genutzt, wie rungen die Zusammenarbeit von Anfang FMEA und 8D. 8D steht dabei für acht an regeln. Qualifizierungsaudits sichern Prozessschritte, die zur Problemlösung die Einhaltung unserer Anforderungen und zur zukünftigen Fehlervermeidung an den Lieferanten. erforderlich sind. ❚ Konkrete, exakte Anforderungen und ❚ Lieferanteninformationen werden zentral Ziele definieren die Qualitätsansprüche dokumentiert und stehen allen Einheiten an Produkte und Leistungen der Lie unternehmensweit zur Verfügung. Sie feranten. Messbare Spezifikationen werden für operative Entscheidungen, verhindern das Risiko falscher Inter präventive Maßnahmen und die Lieferan- pretationen. tenentwicklung genutzt.
20 i i . q u a l i t ä t s c o n t r o l l i n g Qualitätscontrolling
qua l i tät scon t rol l i ng 21 4. Geschäftsgetriebene Qualitätsplanung Wie wir uns Ziele setzen Geschäftsgetriebene Qualitätsplanung auf einen Blick Qualität ist kein Zufall. Sie erfordert ❚ Identifizierung aller kritischen Geschäfts- Die Führungskräfte klare Ziele und vorausschauende Pla- faktoren, die qualitätsrelevant sind analysieren gemeinsam nung. Das bewährte Instrument hierzu ❚ Nutzung von Selbstbewertung und mit den Qualitäts ist die geschäftsgetriebene Qualitätspla- Benchmarking, um auf allen Ebenen an- managern künftige Ge nung, mit der wir komplexe zukünftige spruchsvolle Qualitätsziele festzulegen schäftsentwicklungen, qualitätsrelevante Geschäftsentwicklungen identifizieren ❚ Definition von Prozessen und Methoden, Geschäftsfaktoren und und analysieren. So erkennen wir poten- die gewährleisten, dass die anspruchs- Kundenerwartungen. zielle Risiken und verhindern Probleme, vollen Ziele wirklich erreicht werden Die Ergebnisse setzen noch bevor sie tatsächlich auftreten. ❚ Durchgängige und konsequente Quali- sie in anspruchsvolle tätsplanung in Entwicklungs- und Kun- Qualitätsziele um. Sie denprojekten definieren kontinuier- Die geschäftsgetriebene Qualitätsplanung ❚ Verbesserungsmaßnahmen zur Qua- lich Verbesserungsmaß- nahmen und messen liegt in den Händen der Führungskräfte. litätssteigerung – diese werden vom mit Hilfe von KPIs und Im Rahmen des Zielvereinbarungsprozesses Managementkontinuierlich bestimmt Qualitätskriterien die werden die Ziele mit den Geschäftsverant- und priorisiert Erreichung der Ziele. wortlichen festgelegt. Unterstützt werden ❚ Auswahl von Qualitätskriterien und Die Qualitätsziele sind sie in dieser Aufgabe von den Qualitäts- Schlüsselkennzahlen (Key Performance Teil der Geschäftsziele managern. Alle Qualitätsziele sind wesent- Indicators, KPI) als Rahmen für die Mess- und haben für jeden licher Bestandteil unserer Geschäftsziele. barkeit der Zielumsetzung Mitarbeiter auch eine persönliche Relevanz, ❚ In Zielvereinbarungsgesprächen werden die in den Zielvereinba- Die zentralen Aspekte der strategischen persönliche Qualitätsziele für Mitarbeiter rungen festgelegt wird. Qualitätsplanung sind: und Teams verabredet
22 q u a l i t ä t s c o n t r o l l i n g 5. Fokussiertes Qualitäts-Reporting Wie wir Qualität messen und sichtbar machen Das regelmäßige und fokussierte Das Qualitäts-Reporting liegt in der Ver- Qualitäts-Reporting dient dazu, alle antwortung der Qualitätsmanager und Mitarbeiter darüber zu informieren, in hat einen klar definierten Umfang und welchem Umfang wir die definierten Rahmen. Es erfolgt auf allen Ebenen der Ziele unserer Qualitätsplanung erreicht Organisation. Der Qualitätsmanager passt haben. Sie schafft zugleich Transpa- den Detaillierungsgrad den Erfordernissen renz hinsichtlich der Wirksamkeit des der einzelnen Unternehmensebene an. Qualitätsmanagement-Systems und des Das Reporting erfolgt grundsätzlich direkt unternehmensweiten Qualitätsniveaus. an die jeweilige Leitung, an die relevanten Fachfunktionen sowie an die nächsthöhere Qualitätsmanagement-Ebene. Es folgt definierten Einzelschritten, die auch einen Eskalationsprozess beinhalten. Das Qualitätsmanagement-System wird von der Geschäftsleitung und seinem Management-Team hinsichtlich seiner
qua l i tät scon t rol l i ng 23 Fokussiertes Qualitäts- Reporting auf einen Blick Mit dem fokussierten Qualitäts-Reporting dokumentieren wir den Wirksamkeit in Bezug auf interne und ex- ❚ nalyse von Fehlertrends und Abwei- A Stand der Zielerrei- terne Anforderungen (Siemens-Richtlinien, chungen chung. Das Reporting Normen, Kundenforderungen) im Manage- ❚ Fehler-Ursachen-Analysen und Maß liegt in den Händen der ment Reviewregelmäßig bewertet. nahmen zu auftretenden Qualitätspro- Qualitätsmanager und blemen erfolgt nach klar Kernelemente des regelmäßigen Qualitäts- ❚ Qualitätskennzahlen aus den wichtigsten definierten Schritten. Es beinhaltet unter Reportings sind: Projekten (Kunden-, Entwicklungs-, Ver- anderem Qualitätskri- besserungsprojekte) terien und Schlüssel- ❚ usammenstellung von Qualitätskri- Z ❚ Ergebnisse der Management Reviews zur kennzahlen, konkrete terien und Schlüsselkennzahlen (Key Qualitätslage der Organisationseinheit Qualitätsvorfälle, Performance Indicators, KPI) wie Kun- Fehlert rends und Ab- denzufriedenheit, Lieferantenqualität, Ferner können in prozessübergreifenden weichungen, Fehler- Fehlerkosten (Non-Conformance Costs) Qualitätsgesprächen die Qualitätsberichte Ursachen-Analysen und Maßnahmen zu für die jeweilige Berichtsebene mit den Zielen aus der Qualitätsplanung auftretenden Qualitäts- ❚ Beschreibung und Dokumentation kon- abgeglichen werden. Bei Bedarf werden problemen. kreter Qualitätsvorfälle Verbesserungsmaßnahmen initiiert.
24 i i . q u a l i t ä t s c o n t r o l l i n g Qualitätsbewusstsein und herausragende Fähigkeiten
q u a l i t ä t s b e w u s s t s e i n u n d h e r a u s r a g e n d e fä h i g k e i t e n 25 6. Breite Qualifizierung für Qualitätsthemen Wie wir unsere Mitarbeiter fördern Der entscheidende Faktor für Qualität Dabei nehmen sie sowohl die vorhandenen Breite Qualifizierung sind die Menschen, die in unserem und erforderlichen Kompetenzen als auch für Qualitätsthemen Unternehmen arbeiten. Wir tragen Entwicklungspotenziale in den Blick. auf einen Blick Sorge, dass sie über die entsprechenden Wir tragen Sorge, dass Fertigkeiten und Fähigkeiten verfügen, Im Einzelnen hat das Kompetenzmanage- unsere Mitarbeiter über die sie für ihre Tätigkeiten benötigen. ment in Bezug auf Mitarbeiter und Qualifi- die entsprechenden Die breite Qualifizierung für Qualitäts- zierung folgende Aufgaben: Fertigkeiten und Fähig- themen ist daher selbstverständlicher keiten verfügen, die Bestandteil unserer Unternehmens ❚ rofessionelle Analyse der Kompetenzen p sie für ihre Tätigkeiten kultur. Wer zu einem Weltklasse-Unter für qualitätsbezogene Aufgaben benötigen. Deshalb nehmen gehört, erhälterstklassige ❚ Ermittlung des individuellen Qualifizie- analysieren wir ihre Kompetenzen und Ent Förderung. rungsbedarfs wicklungspotenziale ❚ Aufbau und Förderung von Erfahrungs- und fördern sie über Die Qualifizierungsmaßnahmen richten trägern individuelleund praxis- sich an alle Mitarbeiter. Dies gilt insbeson- orientierte Qualifizie- dere für Qualitätsmanager, die als Fach- Die Qualitätsmanager helfen gemeinsam rungsmaßnahmen. experten relevante Qualitätsmethoden mit Human Resources (HR) den Linien beherrschen müssen. managern bei Planung und Controlling von Qualifizierungsprozessen für alle betrof Die Führungskräfte in den Abteilungen er- fenen Mitarbeiter. mitteln durch eine sorgfältige Analyse die notwendigen Qualifizierungsmaßnahmen für jeden Mitarbeiter.
26 q u a l i t ä t s b e w u s s t s e i n u n d h e r a u s r a g e n d e fä h i g k e i t e n 7. Kontinuierliche Verbesserung Wie wir gezielt immer besser werden Regelmäßige interne, geschäftsspezifische Nach dem Motto „Wer aufhört besser Schulungen durch erfahrene Experten zu werden, hört auf gut zu sein“ ist die gewährleisten Weiterbildung und Qualifi- Kontinuierliche Verbesserung fester zierung zu Anforderungen der täglichen Bestandteil unserer Prozesse. Ziel ist Arbeitund neuen Herausforderungen. es, unsere Produkte und Lösungen Dabei werden grundlegende Qualitäts fortwährend zu optimieren, um unsere themen, gesammelte Erfahrungen (lessons Marktposition zu festigen und aus- learned), individuelle Verfahren und Me- zubauen. Grundlegend dafür ist eine thoden, Technologie- und System-Know- Unternehmenskultur, in der wir Fehler how vermittelt. offen kommunizieren und umgehend beheben. Die Lehrinhalte haben einen hohen Praxis bezug und können im Arbeitsumfeld Jede Führungskraft und jeder Prozesseig- unmittelbar angewendet werden. In der ner ist für die Ergebnisse und die Verbesse- Qualifizierung leistet unsere Organisations rung seiner Abteilung und seiner Prozesse einheit Learning Campus eine wirksame verantwortlich. Die Qualitätsmanager und umfassende Kompetenzentwicklung beraten und unterstützen sie in diesen aller Siemens-Mitarbeiter. Das Angebot Aufgaben. reicht von Seminaren, E-Learning und indi- viduellen Workshops bis hin zu Projekten.
q u a l i t ä t s b e w u s s t s e i n u n d h e r a u s r a g e n d e fä h i g k e i t e n 27 Kontinuierliche Verbesserung erfolgt vor Methodisch gesehen hat die Kontinuier- Kontinuierliche dem Hintergrund einer vertrauensvollen liche Verbesserung eindeutig definierte Verbesserung auf Zusammenarbeit: Alle Mitarbeiter sind Strukturen und Rollen, ist messbar und einen Blick aufgefordert, offen Fehler mitzuteilen, transparent. Sie erfolgt nach klaren Pro- Kontinuierliche Ver damit diese umgehend und nachhaltig zessvorgaben und mit Hilfe von pragma- besserung ruht auf den behoben werden können. Ebenso grund- tischen Instrumenten, wie top+ Programm, Pfeilern offener Fehler- legend ist die Selbstverpflichtung und Kaizen, Six Sigma und KVP-Gruppen. Der kultur und Methoden, aktive Teilnahme des Managements an japanische Begriff Kaizen steht für eine mit denen wir Siemens Optimierungsprozessen. Zur Erarbeitung stetig-inkrementelle Verbesserung, die fortwährend weiterent- von Verbesserungen werden die verant- Führungskräfte und Mitarbeiter gleicher- wickeln. Sie folgt klaren wortlichen Teams von ihrer regulären maßen einbezieht. Six Sigma bezeichnet Regeln und setzt Mit- wirkung und Engage- Arbeit freigestellt. Darüber hinaus stehen die Verbesserung von Produkten und ment aller Beteiligten ihnen entsprechende Räumlichkeiten und Prozessen unter Verwendung von statis voraus. Ressourcen zur Verfügung. Gemeinsam tischen Methoden. mit dem Qualitätsmanager integrieren die Teams die Ergebnisse unmittelbar in die Das Siemens Ideenmanagement 3i – Prozesse. Ideen, Impulse und Initiativen – ist ein weiteres Element der Kontinuierlichen Verbesserung.
28 i i . q u a l i t ä t s c o n t r o l l i n g Führungsaufgabe Qualität
f ü h r u n g s a u f g a b e q u a l i t ä t 29 8. Qualitätskultur durch Management-Einfluss Wie wir Qualität vorleben Qualität ist Chefsache. Jede Führungs- Diese Verantwortung zeigt sich insbeson- kraft trägt volle Qualitätsverantwortung dere in drei Themenbereichen: im Führen und lebt gegenüber Kunden, Mitarbei- mit Qualitätszielen, in der offenen Kom- tern und Partnern ein hohes Qualitäts- munikation zu Qualitätsthemen und im bewusstsein vor. Führungskräfte sind, Kompetenzaufbau zum Thema Qualität: Seite an Seite mit ihren Mitarbeitern, bei Problemlösungen engagiert. So ent- ❚ ührungskräfte setzen anspruchsvolle F steht eine hohe Qualitätskultur durch Qualitätsziele, um Qualität auf Welt Management-Einfluss, die durch die klasseniveau zu erreichen. Vorbildfunktion der Führungskräfte ❚ Sie definieren Qualitätsziele zu den unterstützt wird. AspektenKunde, Mitarbeiter, Produkte und Prozesse. ❚ Sie engagieren sich persönlich bei der Behebung von Schwachstellen. Dazu fordernsie Ursachen-Wirkungsanalysen ein und überwachen Verbesserungen.
30 f ü h r u n g s a u f g a b e q u a l i t ä t ❚ ührungskräfte kommunizieren direkt F ❚ ührungskräfte fördern das Qualitäts- F Qualitätskultur durch Management-Einfluss mit allen Mitarbeitern bezüglich des Know-how aller Mitarbeiter beispielweise auf einen Blick erreichten Qualitätsniveaus sowie durch Schulungen und interdisziplinäre hinsichtlichKundenzufriedenheit und Zusammenarbeit. Die Führungskräfte -beschwerden. ❚ Sie etablieren die Expertenrolle der im Unternehmen enga- gieren sich unmittelbar ❚ Sie machen herausragende ebenso wie Qualitätsmanagerdurch gezielte Förde- persönlich bei Qualitäts fehlerhafte Qualitätsleistungen trans rung der besten Talente und eröffnen problemen, setzen hohe parent, damit die Mitarbeiter ihre eigene ihnen Karrierepfade in anderen Manage- Qualitätsansprüche und Qualitätsleistung besser einschätzen ment-Positionen. führen im täglichen können. Geschäftgezielte Qua ❚ Sie stellen Spitzenleistungen einzelner litätskontrollen durch. Mitarbeiter oder Teams heraus und Dies erzeugt eine hohe Qualitätskultur. motivierendie Mitarbeiter, diese nachzu ahmen, um die Qualität zu steigern.
f ü h r u n g s a u f g a b e q u a l i t ä t 31 9. Kontroll- und Unterstützungsrolle der Qualitätsmanager Wie die Arbeit unserer Die Kontroll- und Unterstützungsrolle Qualitätsmanager aussieht der Qualitätsmanager auf einen Blick Die Qualitätsmanager nehmen eine entschei- Die Kontroll- und Unterstützungsrolle ompetenzen sind in Kompetenzprofilen K dende Rolle in unserem der Qualitätsmanager ist von elemen- detailliert beschrieben. Unternehmen ein: Sie unterstützen die Unter- tarer Bedeutung für ein wirksames nehmenseinheiten bei Qualitätsmanagement. Der Qualitäts Der Qualitätsmanager verantwortet insbe- der Festlegung von manager agiert als Berater verschie- sondere folgende Aufgaben: Qualitätszielen, Quali- dener Teams, Unterstützer des Manage- tätsstandards für Pro- ments sowie als neutraler Controller. ❚ r unterstützt die Organisationseinheiten E dukte, Services, Prozesse Er ist direkt in alle relevanten Prozesse und das Management bei der Festlegung sowie Management und Projekte seiner Unternehmensein- von Qualitätszielen und der Entwicklung systeme und überwa- chen deren Umsetzung. heit involviert. Und sichert die Spitzen- von Qualitätsstandards für Produkte, Der Qualitätsmanager qualität unserer Leistungen. Services, Prozesse sowie Management- berichtet an den CEO systeme und überwacht im Auftrag des über das aktuelle Quali- Qualitätsmanagement ist eine abteilungs- Leiters der Organisationseinheit die Um- tätsniveau, Trends, übergreifende Querschnittsaufgabe. Daher setzung dieser Standards. Abweichungen von muss die Unabhängigkeit der Qualitätsab- ❚ Er berichtet an den Leiter der Organi- Qualitätszielen sowie teilung und der einzelnen Qualitätsmanager sationseinheit über den aktuellen Qua- Verbesserungsaktivitä- ten, deckt Schwach in den Prozessen und Projekten gewähr litätslevel, Trends, Abweichungen von stellen auf und stellt leistet und mit dem Topmanagement abge- Qualitätszielen sowie Verbesserungs ihre Behebungsicher. stimmt sein. Ihre Aufgaben, Befugnisse und aktivitäten.
32 f ü h r u n g s a u f g a b e q u a l i t ä t ❚ r deckt Schwachstellen und Risiken im E ituationen „nein” zu sagen, insbesonde- S Hinblick auf Qualität und Kundenzufrie- re bei Entwicklungs-, Produktions- und denheit auf und stellt ihre nachhaltige Liefer- bzw. Abnahmefreigaben. Behebung sicher. ❚ Der Qualitätsmanager ist befugt, ❚ Er unterstützt und berät die Leiter der Prozesse anzuhalten. Bei kritischen jeweiligenOrganisationseinheit sowie Qualitätsabweichungen, die nicht auf die Prozess- und Projektverantwortlichen der jeweiligen organisatorischen Ebe- bei der Lösung von organisationsüber- ne korrigiert werden können und die greifenden Qualitätsthemen. voraussichtlichdeutlich negativen Ein- fluss auf die Geschäftsleistunghaben Um diese Aufgaben erfüllen zu können, werden, sind eindeutige Eskalations müssen folgende Voraussetzungen gege- wege an den CEO/Leiter der Organisati- ben sein: onseinheit und den Qualitätsmanager der nächsten Ebenedefiniert. ❚ olle Einbindung der Qualitätsmanager V ❚ Arbeitsplatz-Rotation der Qualitätsmana- in alle Prozesse und Projekte, um die Be- ger in andere Funktionsbereiche, damit deutung des operativen und präventiven sie abteilungsübergreifende Erfahrung Qualitätsmanagements zu betonen (vgl. sammeln können. Kundenintegration, Qualitätsstandards in Prozessen, Lieferantenmanagement). Gemäß den unternehmensweit definierten ❚ Hohe Konfliktfähigkeit der Qualitätsma- Anforderungsprofilen werden gezielt ge- nager: Sie sind nicht nur befugt, son- eignete Talente gefördert. dern vielmehr verpflichtet, in kritischen
I I I . s e l b s t b e w e r t u n g 33 III. Selbstbewertung Um die Implementierung der Verbindlichen ❚ bleiten von Verbesserungsmaßnahmen A Elemente in die Prozesse unseres Unter- mit klarer Priorisierung für die Umsetzung nehmens zu prüfen, haben wir nebenan- ❚ Austausch von Best Practice-Erfahrungen deren Kontrollinstrumenten einenSelbst- bewertungsprozess definiert, der von den Die Qualitätsmanager führen Selbstbe- Organisationseinheiten regelmäßig durch- wertungen anhand definierter Checklisten zuführen ist. Er liegt in der Verantwortung durch. Methodisch stehen ihnen drei ver- der Leiter der Organisationseinheiten und schiedene Ansätze zur Verfügung. Sie kön- wird vom Qualitätsmanager durchgeführt. nen sie in Form von Interviews, moderier- ten Workshops oder als Bewertung durch Die Ziele der Selbstbewertung sind: Fachexperten durchführen. ❚ ffizientes Umsetzungsmonitoring der E Selbstbewertungen können zudem in Verbindlichen Elemente bestehende, etablierte Prozesse integriert ❚ Bewerten des Reifegrades der Verbind- werden, beispielsweise in Audits zum lichen Elemente in der Organisation integrierten Managementsystem. ❚ Herausarbeiten der Stärken und Schwächendes bestehenden Qualitäts- Die Ergebnisse der Selbstbewertung sind management-Systems Bestandteil der Management Reviews.
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