PESTEL - Analyse Die wichtigsten Einflussfaktoren der Makroumwelt - Dr. Elke Theobald - Management Monitor
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PESTEL - Analyse Die wichtigsten Einflussfaktoren der Makroumwelt Dr. Elke Theobald www.management-monitor.de 1
Inhaltsverzeichnis 1. Die PESTEL-Analyse............................................................................................................3 1.1 Politische Einflussfaktoren..................................................................................................4 1.2 Wirtschaftliche Einflussfaktoren..........................................................................................4 1.3 Sozio-kulturelle Einflussfaktoren.........................................................................................5 1.4 Technologische Einflussfaktoren.........................................................................................5 1.5 Ökologische-geografische Einflussfaktoren .......................................................................5 1.6 Rechtliche Einflussfaktoren.................................................................................................6 2. Anwendung der PESTEL-Analyse.........................................................................................6 Die Autorin.................................................................................................................................7 2
1. Die PESTEL-Analyse Die PESTEL-Analyse zählt wohl zu den be- hat, sollen hier die Einflussfaktoren der PES- kanntesten strategischen Tools unserer Zeit. TEL-Analyse vorgestellt werden. Mit Hilfe der PESTEL-Analyse ist es möglich PESTEL steht für die politischen (political), das Unternehmensumfeld (das Makroumfeld) wirtschaftlichen (economic), sozio-kulturellen in Hinblick auf spezifische Marktgegebenhei- (social), technologischen (technological), öko- ten, (wahrscheinliche) Entwicklungen sowie logisch-geografische (environmental) sowie deren Auswirkungen zu beschreiben und rechtlichen (legal) Einflussfaktoren, die auf fundierte Entscheidungsgrundlagen für das das Unternehmen einwirken, wenn es um die Management zu schaffen. Da das Makroum- Erschließung bzw. Bearbeitung von Märkten feld einen erheblichen Einfluss auf die Stra- geht. tegieentwicklung eines Unternehmens beim Bestreben auf den verschiedenen Märkten Politische Einflussfaktoren - Wirtschaftliche Einflussfaktoren - Angaben zum Stand der Staatsorganisation Analyse der volkswirtschaftlichen Entwicklung • Wirtschaftsordnung eines Landes (totalitäre • Wirtschaftswachstum Staaten, demokratische Staaten) • Bevölkerungszahl • Aktuelle und angestrebte Außenpolitik (Selbst- • Zinsniveau beschränkungsabkommen bei Exporten, • Inflationsrate Einfuhrüberwachungsmaßnahmen) • Investments • Stabilität des politischen Systems (Unruhen, • Wechselkurse Bürgerkrieg) • Arbeitslosigkeit • Import- und Exportgeschäfte Sozio-kulturelle Einflussfaktoren - Technologische Einflussfaktoren - Beschreibung der gesellschaftlichen Umwelt Analyse der technologischen Entwicklung • Bevölkerungsstruktur (Alter, Geschlecht, • Informations- und Kommunikationstechnologie soziale Schicht) • Entwicklung der staatlichen und privaten F&E- • Bildungswesen Ausgaben • Kulturelle Besonderheiten (Sprache, Normen, Werte, Einstellungen, Religion, Rollenverständnis) Ökologisch-geografische Einflussfaktoren - Rechtliche Einflussfaktoren - marktspezifische Eckdaten zur Beschaffenheit marktspezifische Rechtsorganisation und Infrastruktur • Rechtssystem und Staatsverfassung (Common • Standort (Klima, Topographie, Größe) Law oder Code Law) • Infrastruktur (Anbindung an Schifffahrt) • Rechtsbewusstsein (Vertragsabschluss als • Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen Verpflichtung oder als Verhandlungsbasis) (Rohstoffe, Bodenschätze) • Rechtsgebiete (Wettbewerbsrecht, • Emissionen Umweltrecht) 3
1.1 Politische Einflussfaktoren Zu den wichtigsten Einflussfaktoren in Bezug interventionistisch eingestellte Regierungen auf das politische Umfeld eines Unternehmens durch eine Vielfalt an Handelsbarrieren ver- zählen die Wirtschaftsordnung, die aktuelle suchen, ausländische Unternehmensbestre- bzw. angestrebte Außenpolitik sowie die Sta- bungen abzuwehren, um die eigene Wirtschaft bilität des politischen Systems des jeweiligen zu schützen. Neben Importzöllen gibt es oft Marktes. nicht-tarifäre Handelsbarrieren, die den Eintritt für ausländische Unternehmen erschweren Die genaue Betrachtung der Wirtschaftsord- oder gar verhindern. Unter die nicht-tarifären nung eines Landes ist notwendig, da beispiels- Barrieren fallen unter anderem nationale Nor- weise totalitäre Staaten meist eine zentral mensystemen, Selbstbeschränkungsabkom- verwaltete Wirtschaft besitzen, die die wirt- men bei Exporten, Mindestpreisfestsetzungen schaftlichen Entscheidungen für die im Land bei Importen oder auch Regierungsbürokrati- agierenden Unternehmen übernehmen. Somit en, Konfiszierungen oder Enteignungen. Nicht werden Marketingbestrebungen unnötig oder zuletzt sollte das Unternehmen eine Analyse gar unmöglich. Demokratische Staaten sind hinsichtlich der Stabilität des politischen Sys- hingegen überwiegend mit einer Marktwirt- tems des Zielmarktes anstreben, da politische schaft verbunden, sodass Firmen eigenständig Konflikte wie etwa Unruhen, Bürgerkriege Handel betreiben können. Auch die Außen- oder militärische Diktaturen zu einem instabi- politik ist in Bezug auf den Außenwirtschafts- len Klima führen, das ein hohes Risiko für die verkehr von Interesse, da sie die Einstellung strategisch auf lange Sicht ausgelegten Unter- der Regierung gegenüber den ausländischen nehmensbestrebungen bedeuten könnten. Unternehmen widerspiegelt. So unterlassen liberal eingestellte Regierungen meist staat- liche Eingriffe in den Außenhandel, während 1.2 Wirtschaftliche Einflussfaktoren Die ökonomischen Einflussfaktoren eines Marktes geben Aufschluss über dessen volks- wirtschaftliche Entwicklung. Beispielsweise sollten Informationen über den derzeitigen und zukünftigen Absatzmarkt eingeholt werden, da Produkte nur dann verkauft werden kön- nen, wenn genügend verfügbares Einkommen vorhanden ist und ein gewisser Bedarf für diese existiert. Informationen können unter anderem durch Kennzahlen wie Bevölkerungs- zahl (Wachstumstrend), reales BIP, Zinssät- ze, Investments, Wechselkurse, Import- und Exportgeschäfte und das verfügbare Pro-Kopf Einkommen eingeholt werden. Gesteiger- tes Pro-Kopf Einkommen kann zu erhöhtem beitslosenraten ein Anzeichen dafür, dass es Konsum führen und somit ein Indiz für einen den Einwohnern eines Landes an verfügbarem potentiellen Absatzmarkt sein. Hingegen sind Einkommen mangelt und der Konsum einge- niedrige Wachstumszahlen sowie hohe Ar- schränkt werden könnte. 4
1.3 Sozio-kulturelle Einflussfaktoren Für eine Betrachtung der gesellschaftlichen ranten des Marktes genauestens betrachtet Umwelt können zum einen Strukturmerkmale werden, da sie beispielweise Aufschlüsse über wie die Bevölkerung oder das Bildungswesen spezifische Produkteigenschaften in Hinblick sowie der dazugehörigen Trends (demographi- auf Kundenwünsche (gesteigertes Umwelt- scher Wandel) herangezogen werden. Zudem und Gesundheitsbewusstsein, Individualisie- sollten Werte, Einstellungen und Verhaltens- rung) und deren Ansprache geben können. weisen der Kunden, Mitarbeiter und Liefe- 1.4 Technologische Einflussfaktoren Auch technologische Entwicklungen können die strategischen Entscheidungen der Unter- nehmen beeinflussen. Die Informations- und Kommunikationstechnologie hat die Arbeitsab- läufe der Unternehmen revolutioniert. E-Bu- siness hat das Abwickeln von Transaktionen verändert und auch neue Geschäftsmodelle ermöglicht. Das bedeutet, dass ein Unterneh- men in unterschiedlichen Märkten vielleicht zusätzliche Technologien beherrschen muss, die bisher unwichtig waren oder auch, dass Unternehmen aus ganz anderen Technologie- feldern plötzlich zu Wettbewerbern werden. 1.5 Ökologische-geografische Einflussfaktoren Die ökologisch-geographischen Umwelt- sche Planung des Unternehmens, da durch faktoren bestehen unter anderem aus den natürliche Barrieren wie Gebirge und Urwäl- klimatischen Bedingungen, der Topographie der der Transport der Produkte (Distribution) und der Größe eines Landes und den verfüg- erschwert werden kann. Zudem gestaltet sich baren Ressourcen. Das Klima beispielweise das Konsumverhalten der Menschen, die in kann Einfluss auf die Nachfrage (z.B. nach den kleinsten Ortschaften leben anders als Erfrischungsgetränken), die Funktionsfähig- derer die in Großstädten. Letztendlich lässt die keit (Einsatz technischer Geräte in der Wüste Verfügbarkeit von Ressourcen (Bodenschät- oder in den Tropen) und den Transport sowie zen) auf das wirtschaftliche Entwicklungspo- die Verpackung von Produkten haben. Auch tential eines Landes schließen. die Topographie hat Einfluss auf die strategi- 5
1.6 Rechtliche Einflussfaktoren Gerade Unterschiede in den rechtlichen Bestimmungen der zu bearbeitenden Märk- te haben einen erheblichen Einfluss auf den Handlungsspielraum der Unternehmen. So sind unterschiedliche Rechtssysteme, ver- schiedenes Rechtsbewusstsein und eine Viel- falt von Rechtsgebieten wichtige Bereiche, in denen das Unternehmen vertiefte Kenntnisse erwerben sollte. Unterschiede in den Rechts- systemen gibt es bereits in den Ländern der EU. Während Großbritannien das Common Law, das sogenannte Gewohnheitsrecht als sabschluss eher als erneute Verhandlungsba- Rechtssystem innehat, das sich auf vergan- sis an. Zudem gibt es mitunter Unterschiede in gene Rechtsprechungen bezieht, sprechen den einzelnen Rechtsgebieten. Diese können Länder wie Deutschland, Frankreich oder einen erheblichen Einfluss auf die Gestaltung Spanien nach dem Code Law Recht, welches der Marketingmaßnahmen haben. So existie- auf einem Rechtsvorschriftenkatalog beruht. ren beispielsweise generelle Werbeverbote Im internationalen Vergleich der Rechtssys- für bestimmte Produkte und Inhaltsstoffe in teme ergeben sich daraus beispielsweise bestimmten Ländern. Unterschiede im Markennamenschutz. Auch das Rechtsbewusstsein des Zielmarktes sollte betrachtet werden. Denn während Amerika- nern und Deutschen das Einhalten von Verträ- gen nach Vertragsabschluss wichtig ist, sehen Japaner wie auch Südamerikaner den Vertrag- 2. Anwendung der PESTEL-Analyse Bei der Anwendung der PESTEL-Analyse Neben der Primärforschung gibt es externe sollten nur diejenigen Einflussfaktoren einbe- Sekundärdatenquellen, wie Studien und Ex- zogen werden, die auch einen tatsächlichen perteninterviews, die in bestimmten Bereichen Einfluss auf das Unternehmen und seine wertvolle Informationen liefern. Nicht wenige Strategie haben, da sonst falsche Annahmen dieser Sekundärquellen sind frei zugänglich. getroffen werden können, die sich negativ auf Für die Analyse der zusammengetragenen die eigene Strategieentwicklung auswirken. Daten stehen diverse Methoden und Tools zur Verfügung (Bsp. MANAGEMENT MONITOR), die bei der Auswertung helfen. 6
Die Autorin Dr. Elke Theobald hat seit 1998 die Pro- fessur für computergestützte Medien an der Hochschule Pforzheim inne. In ihrem Steinbeis-Zentrum entwickelte sie mit dem MANAGEMENT MONITOR eine Marketing-In- telligence- und Competitive Intelligence-Soft- ware, die auf der Cebit als innovativstes Business-Intelligence-System ausgezeichnet wurde. Sie berät seit über 10 Jahren Unter- nehmen aus unterschiedlichsten Branchen bei Competitive und Market Intelligence Projekten und bietet regelmäßig Workshops zum Thema Business Wargaming an. MANAGEMENT MONITOR Blücherstr. 32 75177 Pforzheim Telefon: 07231/ 42 446-0 Fax: 07231/ 42 446-25 E-Mail: kontakt@management-monitor.de www.management-monitor.de 7
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