TROTZ DÄMPFER ZIEHT DIE LOGISTIKKONJUNKTUR WIEDER AN
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April 2021 LOGISTIKBAROMETER 07/2021 Mai 2012 ember 2010. ember 2010. TROTZ DÄMPFER ZIEHT DIE LOGISTIKKONJUNKTUR WIEDER AN Nach dem Absinken des Geschäftsklimaindexes des SCI/Logistikbarometers im Vormonat steigt der Wert umgehend wieder an. Das in jedem Jahr von der Branche erwartete Sommer- loch ist überwunden und die Einschätzung zur saisonalen Geschäftslage fällt überaus positiv aus. Optimistisch geprägt ist ebenfalls die Erwartung an die Geschäftslage der kommenden drei Monate. Zwar erwarten die Befragten mehrheitlich weiterhin steigende Kosten, erstmalig wieder seit September 2020 gehen einige Betriebe jedoch auch von Kostensenkungen aus. Parallel dazu gehen die befragten Logistiker von einem konstanten Preisniveau aus: Mit eini- gen Ausnahmen werden die Unternehmen daher im kommenden Quartal voraussichtlich ein ausgewogenes Preis-Leistungsverhältnis realisieren können. Eine weitere Herausforderung stellen Wartezeiten da. Nach wie vor beklagen die Verantwortlichen Wartezeiten an den Ram- pen, die zumeist im Lager des Handels ihren Ursprung nehmen und 30 Minuten bis 1 Stunde betragen. Erfreulicherweise sind die Wartezeiten laut Auskunft der Dienstleister jedoch kürzer geworden. Starre Zeitfenster und fehlende Flexibilität sind die Hauptgründe für die entstehen- den Wartezeiten und lösen fehlende Arbeitskräfte zum Be- und Entladen als Hauptgrund des Vorjahres ab. Um dem fortwährenden demografischen Wandel entgegenzuwirken, gibt es viele unterschiedliche Maßnahmen, die von den Logistikern in Betracht gezogen werden – einen Fokus richten die Unternehmen besonders auf die betriebliche Aus- und Weiterbildung. Abbildung 1: Geschäftsklimaindex © SCI Verkehr GmbH • 0221 931 78-20 • www.sci.de 16. August 2021 • gesamt 5 Seiten • SCI/Logistikbarometer Juli 2021 1
April 2021 LOGISTIKBAROMETER 07/2021 Mai 2012 ember 2010. ember 2010. Optimistische Erwartung an das kommende Quartal Die Geschäftslage im Juli 2021 wird insgesamt sehr Geschäftslage in den positiv bewertet. Jedes zweite Unternehmen (56%) schlechter 11% nächsten drei Monaten geht von einer guten, 44% von einer unveränderten gleich bleibend 32% Geschäftslage aus. Der Blick auf den Vormonat zeigt günstiger 57% die Auswirkungen des traditionell befürchteten Derzeitige „Sommerlochs“: Nur 43% melden für Juni eine ver- schlecht 0% Geschäftslage besserte Geschäftslage, 46% geben keine Verände- normal 44% rung an. Jedes zehnte (11%) befragte Unternehmen gut 56% der Transport- und Logistikunternehmer spricht von Geschäftslage verschlechtert 11% einer Verschlechterung. Die Erwartungen an die des letzten Monats nicht verändert 46% nächsten drei Monate sind dann wieder von Optimis- verbessert 43% mus geprägt: Mehrheitlich (57%) erwarten die Be- fragten eine günstigere Geschäftslage, jedes dritte Abbildung 2: Unternehmen geht von einer gleichbleibenden Lage Geschäftslage aus. Dennoch erwartet knapp jedes zehnte Unter- nehmen (11%) eine Verschlechterung. Erstmalig wieder Kostensenkungen erwartet 54% der befragten Unternehmer geben für Juli Kos- tensteigerungen an. Ein Drittel der Befragten berich- sinken 11% Kosten in den nächsten 3 Monaten ten von gleichbleibenden Kosten. Immerhin 13% können sinkende Kosten verbuchen. Dies war zu- unverändert bleiben 22% letzt im November 2020 der Fall. Bei der Betrachtung steigen 67% der kommenden drei Monate sind sich die befragten Transport- und Logistikunternehmer bei der Ten- denz einig: Es wird vermutlich teurer für die Betriebe. gesunken 13% Kosten im letzten Monat Eine deutliche Mehrheit von zwei Drittel aller Be- triebe erwartet Kostensteigerungen, 22% rechnen gleich geblieben 33% mit einem konstanten Kostenniveau. Erstmalig seit gestiegen 54% September 2020 gehen die befragten Unternehmer jedoch auch von Kostensenkungen aus. Mehr als je- Abbildung 3: der zehnte (11%) Befragte rechnet damit, dass die Kosten Kosten in den nächsten drei Monaten sinken wer- den. Konstantes Preisniveau erwartet Können die erwarteten Kostensteigerungen adäquat weitergegeben werden? Laut Angabe der befragten sinken 0% Preise in den nächsten 3 Monaten Unternehmen konnten im Juli 65% höhere Preise am unverändert bleiben Markt durchsetzen. 35% hielten das Preisniveau. 58% Keiner der befragten Logistiker musste die Preise steigen 42% senken. Für die nächsten drei Monate erwartet die Mehrheit (58%) ein konstantes Preisniveau. 42% der Preise im letzten Monat Befragten gehen davon aus, Kostensteigerungen mit gesunken 0% steigenden Preisen kompensieren zu können. Mit gleich geblieben 35% Blick auf die Kostenentwicklung werden die Unter- nehmen daher mehrheitlich im kommenden Quartal gestiegen 65% voraussichtlich ein ausgewogenes Preis-Leistungs- verhältnis realisieren können. Abbildung 4: Preise © SCI Verkehr GmbH • 0221 931 78-20 • www.sci.de 16. August 2021 • gesamt 5 Seiten • SCI/Logistikbarometer Juli 2021 2
April 2021 LOGISTIKBAROMETER 07/2021 Mai 2012 ember 2010. ember 2010. Logistikmarkt Griechenland ist wenig attraktiv für Logistiker Die Mehrheit der befragten Transport- und Logistik- Geschäftstätigkeit auf dem Logistikmarkt in Griechenland unternehmer sind nicht auf dem Logistikmarkt Grie- 75% chenland tätig bzw. haben keine Tätigkeit geplant. Immerhin ein Viertel der Befragten berichtet von ei- ner konstanten Tätigkeit auf der Balkanhalbinsel. Befragt nach der allgemeinen Bedeutung des Logistikmarktes in Griechenland geht die Mehrheit (78%) der Transport- und Logistikunternehmen von 25% einer gleich bleibenden Bedeutung aus. Jeweils etwa jedes zehnte Unternehmen schätzt die Bedeutung nachlassend (12%) beziehungsweise 0% 0% 0% wachsend ein. wachsend konstant rückläufig geplant nicht geplant Abbildung 6: Logistikmarkt Griechenland Wartezeiten entstehen meist im Lager des Handels Auf die Frage „Wo entstehen die meisten Wartezeiten in der Abfertigung“ sind sich die Befragten nicht einig: 47% der befragten Unternehmer geben das Lager des Handels an, 41% identifizieren das Lager der Industrie als Entstehungsort für Wartezeiten. Jeder zehnte befragte Logistiker (12%) beobachtet eine stockende Abfertigung in den Lagern anderer Dienstleister. Betrachtet man im Vergleich die Angaben aus dem Vorjahr, dann wird eine deutliche Verschiebung hinsichtlich des Industrielagers sichtbar: 2020 gaben nur 29% an, dass dort der hauptsächliche Entstehungsort von Wartezeiten sei. Abbildung 7: 30% sahen das Problem bei den Lagern der Wartezeiten I Dienstleister, 41% bei der Industrie. Wartezeiten an den Rampen wieder kürzer Während in der Vorjahresbefragung die durch- schnittliche Wartezeit an den Rampen mehrheitlich Durchschnittliche Wartezeiten an den Rampen etwa 1 bis 1,5 Stunden betrug, fällt die Bewertung in der Juli-Befragung 2021 positiver aus. Anders als im 0 bis 15 Min 0% Juli 2020 geben die meisten der befragten Trans- 15 bis 30 Min 9% port- und Logistikunternehmen (2020: 24%; 2021: 46%) an, dass die Wartezeiten 30 Minuten bis 1 30 Min bis 1 Std. 46% Stunde betragen. Bei 33% der Betriebe liegen die 1 Std. bis 1,5 Std. 0% Wartezeiten 2021 bei 1,5 bis 2 Stunden. Immerhin 12% der Betriebe geben an, dass die Wartezeiten 1,5 bis 2 Std. 33% sogar über 2 Stunden betragen würden. Diese ext- Über 2 Std. 12% rem lange Zeit musste im Vorjahr keiner der Betriebe beklagen. Umgekehrt sind die Angaben zu extrem Abbildungen 8: schnellen Abfertigungszeiten - sprich geringer War- Wartezeiten II tezeit von nur 15 bis 30 Minuten - nahezu konstant geblieben. (2020: 11%, 2021: 9%). Eine Ursache für die - im Vergleich zum Vorjahr – wieder insgesamt kür- zeren Wartezeiten an den Rampen können die mittlerweile routinierte Umsetzung von coronabedingten auf- wändigeren Abwicklungen sein. © SCI Verkehr GmbH • 0221 931 78-20 • www.sci.de 16. August 2021 • gesamt 5 Seiten • SCI/Logistikbarometer Juli 2021 3
April 2021 LOGISTIKBAROMETER 07/2021 Mai 2012 ember 2010. ember 2010. Starre Zeitfenster und fehlende Flexibilität als Hauptgrund für lange Wartezeiten Das Hauptproblem für die lan- gen Wartezeiten der Dienst- Probleme der Dienstleister an den Rampen leister an den Rampen sind laut 78% der befragten Trans- port- und Logistikunterneh- zu starre Zeitfenster / fehlende Flexibilität 78% men zu starre Zeitfenster und fehlende Flexibilität. Im Vor- bauliche Unzulänglichkeiten (z.B. zu geringe Anzahl 67% Rampen / zu weite Wege im Lager usw.) jahr war es mehrheitlich zu wenig Lade- und Entladeper- schlechte Schichtsysteme (z.B. Pausen in 24% Hochlastzeiten) sonal (78%). In der aktuellen Befragung haben lediglich zu aufwändige Warenübernahme (umfangreiche Warenkontrollen an den Rampen) 22% 10% Personalmangel als Ur- sache für die Wartezeiten an- sonstige 19% gegeben. Bauliche Unzuläng- lichkeiten führen laut aktueller zu wenig Lade- und Entladepersonal 10% Aussage von 67% der Befrag- ten zu Problemen an den unvollständige Daten beim Lade- und Entladepersonal 9% Rampen. Auch hier über- rascht der Blick ins Vorjahr: Abbildungen 9: 2020 rangierte dieser Aspekt Probleme an den Rampen mit 20% auf dem letzten Platz des Rankings. Schlechte Schichtsystem werden dagegen in gleichem Maße kritisch beobachtet: Jeweils 24% der befragten Betriebe sieht hier einen Grund für lange Wartezeiten. Seit 2020 scheinen die Planungen an den Rampen insgesamt wieder unflexibler geworden zu sein. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer An- passung der logistischen Voraborganisation, in welcher Zeitfenster - entsprechend der offensichtlich längeren Ladezeiten - angepasst werden müssten. Auch für dynamische Zeitensteuerungssysteme scheint es einen echten Bedarf zu geben. Ausbildung als Schlüssel der Betriebe gegen den demografischen Wandel Die befragten Logistiker be- dienen sich eines großen Kompensationsmaßnahmen hinsichtlich der Alterung der Belegschaft Maßnahmenspektrums als Antwort auf den demografi- schen Wandel. Der am häu- Eigene Ausbildung von Nachwuchskräften 100% figsten genannte Aspekt ist die eigene Ausbildung von Gezielte Aus- und Weiterbildung 81% Nachwuchskräften, die unein- Integration untersch. Nationalitäten / Diversity Management 78% geschränkt jeder befragte Be- Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie 67% trieb als geeignetes Mittel für und Beruf sich entdeckt hat. Bei der letz- Einbindung von Social Media für die Personalgewinnung junger Mitarbeiter 64% ten Befragung im Jahr 2019 Gezielte Nutzung von Know-How der älteren Mitarbeiter 30% haben im Vergleich nur 66% der Unternehmen dies als ge- Mentoring- und Networkingkonzepte 24% eignete Gegenmaßnahme zur Gezielte Förderung von Frauen in Führungspositionen 22% Überalterung der Belegschaft betrachtet. Auf Platz zwei des Schaffung von altersgerechten Arbeitsplätzen 14% aktuellen Rankings rangiert die gezielte Aus- und Weiter- Abbildung 10: bildung, die 2019 nur im Mit- Alterung der Belegschaft / Maßnahmen telfeld platziert war. Diversity Management wurde 2019 mehrheitlich als geeignete Maßnahme identifiziert, aktuell liegt dieser Aspekt auf Platz 3 mit 78%. Es zeigt sich ein weites Spektrum an Maßnahmen zur Begegnung mit den demografischen Herausforderungen und ein gesunder Mix daraus erscheint die beste Lösung zu sein. © SCI Verkehr GmbH • 0221 931 78-20 • www.sci.de 16. August 2021 • gesamt 5 Seiten • SCI/Logistikbarometer Juli 2021 4
April 2021 LOGISTIKBAROMETER 07/2021 Mai 2012 ember 2010. ember 2010. Das SCI/Logistikbarometer Das SCI/Logistikbarometer ist ein regelmäßig ermittelter Indikator, der die brancheninterne Wirtschaftslage und -zukunft zeigt. Im Juni 2003 startete das Barometer mit der Befragung von 200 in Bezug auf Größe, Produkte und weitere Indikatoren repräsentativer Unternehmen der Lo- gistikbranche. Mit Hilfe von ausgewählten Entscheidern der Logistikbranche hat SCI Verkehr eine schnelle und unkomplizierte Abfragemethode entwickelt. Die Befragung erfolgt mittels eines zweiseitigen Bogens. Innerhalb we- niger Minuten können die kurzen, prägnanten Aussagen bzw. Einschät- zungsabfragen beantwortet werden. Die Analyse erfolgt zum Teil in me- thodischer Anlehnung an den Ifo-Geschäftsklimaindex. Die Zielsetzung des SCI/Logistikbarometers geht jedoch über den Ansatz des Ifo-Institu- tes hinaus. Es werden nicht nur kurzfristige, konjunkturell bedingte Er- wartungen abgefragt; vielmehr verfolgt dieses Barometer darüber hin- aus das Ziel, langfristige, wachstumsbedingte Tendenzen aufzudecken. Die Befragungsergebnisse werden analysiert, interpretiert und in der DVZ Deutsche Verkehrs-Zeitung veröffentlicht. Dies soll interessierten Nicole Heinrichs Unternehmen helfen, die Entwicklungen in der Logistikbranche bei ihrer SCI Verkehr GmbH Planung zu berücksichtigen und dementsprechend zu agieren. Des Wei- Vor den Siebenburgen 2 teren können sich auch Dritte mit Hilfe des SCI/Logistikbarometers über 50676 Köln die aktuelle und die zukünftig erwartete Marktlage der Logistikbranche Tel.: 0221 931 78 - 20 informieren. E-Mail: n.heinrichs@sci.de © SCI Verkehr GmbH • 0221 931 78-20 • www.sci.de 16. August 2021 • gesamt 5 Seiten • SCI/Logistikbarometer Juli 2021 5
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