Petite Messe solennelle - Gioachino Rossini Sonntag, 12. Juni 2016, 17.00 h Klosterkirche Wettingen - Schola Cantorum Wettingensis

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Petite Messe solennelle - Gioachino Rossini Sonntag, 12. Juni 2016, 17.00 h Klosterkirche Wettingen - Schola Cantorum Wettingensis
Detail Flügel Rossini-Konzert

                       Gioachino Rossini
     Petite Messe solennelle
                     Sonntag, 12. Juni 2016, 17.00 h
                        Klosterkirche Wettingen

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Petite Messe solennelle - Gioachino Rossini Sonntag, 12. Juni 2016, 17.00 h Klosterkirche Wettingen - Schola Cantorum Wettingensis
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Petite Messe solennelle - Gioachino Rossini Sonntag, 12. Juni 2016, 17.00 h Klosterkirche Wettingen - Schola Cantorum Wettingensis
Gioachino Rossini

Petite Messe solennelle
Christina Daletska, Sopran
Melanie Veser, Alt
Felix Rienth, Tenor
Yongfan Chen-Hauser, Bass

Beata Wetli, Klavier
Stefan Müller, Harmonium

Schola Cantorum Wettingensis

Roland Fitzlaff, Leitung
                                               Foto: Wikipedia, Nadar

Gespielt wird auf historischen Instrumenten:
Flügel: J. Broadwood, London ca. 1875
Harmonium: Mustel, Paris ca. 1890

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Petite Messe solennelle - Gioachino Rossini Sonntag, 12. Juni 2016, 17.00 h Klosterkirche Wettingen - Schola Cantorum Wettingensis
Wappenscheibe Kreuzgang Kloster Wettingen                         Foto: Tania Funk

              Kyrie
                       Kyrie eleison
                       Christe eleison
                       Kyrie eleison
              Gloria
                       Gloria in excelsis Deo
                       Cum Sancto Spiritu
              Credo
                       Credo in unum Deo
                       Crucifixus
                       Et resurrexit
                       Et vitam venturi saeculi
              Kurze Pause
              Prélude Religieux pendant l‘Offertoire
              Sanctus
                    Ritournelle pour le Sanctus
                    Sanctus
              O salutaris hostia
              Agnus Dei

           Konzertbuffet nach dem Konzert
           vor der Kirche ; bei schlechtem Wetter im Brudersaal

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Petite Messe solennelle - Gioachino Rossini Sonntag, 12. Juni 2016, 17.00 h Klosterkirche Wettingen - Schola Cantorum Wettingensis
Liebe Konzertbesucher
Gioachino Rossinis Petite Messe solennelle gilt als das bedeutendste Werk seiner letzten Ar-
beitsphase und als eine seiner wichtigsten geistlichen Kompositionen. Sie entstand im Jahr
1863, 34 Jahre nach Rossinis letzter Oper, in Passy, einem Pariser Aussenbezirk, wo der be-
rühmte Komponist die letzten Jahre seines Lebens verbrachte. Es handelt sich um eine Auf-
tragskomposition für einen Comte und dessen Frau. Die Uraufführung fand am 14. März 1864
zur Einweihung der Privatkapelle des gräflichen Paares in Paris statt. Die erste öffentliche Auf-
führung folgte tags darauf im Pariser Théâtre-Italien und wurde ein großer Erfolg.

Rossini hat diese Messe für Singstimmen, Klavier und Har-
monium komponiert. Die ungewöhnliche Besetzung der
Messe steht in der neapolitanischen Cembalo-Tradition des
18. Jahrhunderts. Erst drei Jahre später folgte auch noch
eine Orchesterfassung – hauptsächlich aus der Sorge her-
aus, die Messe könnte nach seinem Tode durch die Bear-
beitung eines anderen entstellt werden: «Findet man die-
selbe nun in meinem Nachlass, so kommt Herr Sax mit                   Foto: Daniel Desborough
seinen Saxophonen oder Herr Berlioz mit anderen Riesen des modernen Orchesters, wollen
damit meine Messe instrumentieren und schlagen mir meine paar Singstimmen tot, wobei sie
auch mich glücklich umbringen würden.» Nun denn, Rossini selber bevorzugte weiterhin die Ur
-Version mit Klavier und Harmonium und verfügte, dass die Orchesterfassung erst nach seinem
Tode aufgeführt werden durfte. (Quelle: Wikipedia)

Eben diese Ur-Version bringt nun die Schola Cantorum Wettingensis in der Klosterkirche Wet-
tingen zur Aufführung. Wir meinen, dass dieses Werk, das Rossini eher ironisch als «kleine»
Messe bezeichnet hatte, vorzüglich in diesen historisch bedeutenden Sakralraum passt. Mit der
Wahl der Klosterkirche Wettingen als Konzertlokal kehrt der Chor zu seinen Wurzeln zurück,
wurde er doch hier im Klosterquartier vor bald 70 Jahren gegründet. Es ist gleichzeitig auch ein
Bekenntnis zur Heimatgemeinde des Chors, der feste Wunsch, das «Wettingensis» in unserem
Namen wieder vermehrt zur Geltung zu bringen. In diesem Sinn wünsche ich Ihnen, liebe Kon-
zertbesucher, viel Vergnügen mit Rossinis Petite Messe solennelle.

                                    Andreas Capaul , Präsident Schola Cantorum Wettingensis

P.S. Konzerte zu veranstalten wie die Petite Messe solennelle ist für einen Chor wie die Schola
Cantorum Wettingensis immer wieder ein finanzieller Kraftakt, den er ohne fremde Hilfe nicht
meistern kann. Aus diesem Grund freuen wir uns über jede Unterstützung von Ihnen, sei dies
nun als Gönner oder als Passivmitglied. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepa-
ge unter www.schola.ch.

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Petite Messe solennelle - Gioachino Rossini Sonntag, 12. Juni 2016, 17.00 h Klosterkirche Wettingen - Schola Cantorum Wettingensis
Gioachino Rossini: Petite Messe solennelle
Zur Entstehungsgeschichte                                          Text: Roland Fitzlaff

In Passy nahe Paris (heute ein Quartier des 16. Arrondissements) herrscht Ruhe vor dem
Sturm. Die Stimmung ist aufgeheizt, allerorten in Europa drohen Kriege (die nächste grosse
Auseinandersetzung wird der Deutsch-Dänische Krieg 1864 sein), die Stimmung zwischen
Frankreich und Preussen ist nicht die beste, denn der französische Imperator Napoleon III.
fürchtet sich vor einem Zusammenschluss der deutschen Fürstentümer. Innerhalb der französi-
schen Volksgemeinschaft brodelt es ebenso, das Bürgertum fordert immer mehr sein Recht
ein, der Adel verschanzt sich, und der Kaiser ist bei beiden Lagern gleichermassen unbeliebt
und braucht dringend aussenpolitische Erfolge, was später zu einem entscheidenden Krieg und
zu seinem Untergang führen wird.

In Passy nahe Paris hat auch ein Mann seinen Wohnsitz, der schon zu Lebzeiten eine Legende
ist. Gioachino Rossini, der gefeierte Opernkomponist, geniesst seinen Ruhm, nachdem er sich
bereits vor 34 Jahren als Komponist zurückgezogen hat. Nun ist er ein gefeierter Star der feinen
Pariser Gesellschaft, alle möchten etwas von seinem Glanz abhaben und eine Kostprobe seines
speziellen, mit starkem Akzent gesprochenen Französischs hören. Da tritt eines Tages der Graf
Alexis Pillet-Will an ihn heran mit der Bitte, Rossini möge eine Missa solemnis, eine feierliche
Messe, zur Einweihung seines neuen Stadthauses schreiben. Rossini willigt ein, und auch wenn
er sein Werk mit dem Zusatz «Petite» versehen wird, so sollte es seine umfangreichste Mess-
komposition überhaupt werden, klein ist lediglich die Besetzung.

Kyrie
Rossini schreibt das Kyrie in Da-Capo-Form, in drei Teilen A-B-A. Bemerkenswert ist der Mittel-
teil, ein Doppelkanon a cappella, der sich von den beiden instrumental begleiteten Ecksätzen in
Stil und Dynamik deutlich abgrenzt. Dieses archaisierende Christe eleison ist in Wahrheit eine
lediglich mit neuem Text versehene Kopie des Et incarnatus est aus der Messe solennelle von
Louis Niedermeyer, komponiert 1849. Auch wenn Rossini noch während der ersten Aufführun-
gen mit keinem Wort erwähnt, dass er hier die Musik seines guten Freundes Niedermeyer
verwendet, so kann man dennoch von einer Hommage sprechen, denn im Paris des ausgehen-
den 19. Jahrhunderts war den meisten Zuhörern dieser Zusammenhang sofort klar.

Gloria und Credo – das Zentrum der Messe
Am Anfang des Gloria erklingen im Piano zwei Sequenzen, die durch eine längere Pause ge-
trennt sind. Jede Sequenz enthält drei Akkorde, in denen einige Musikwissenschaftler die
Schüsse dargestellt sehen, die ein Wachtmeister zu Beginn eines Theaterstückes abfeuerte,
unmittelbar bevor sich der Vorhang hob. Wie dem auch sei, was nun folgt, ist jedenfalls grosses
Theater: Rossini sprüht vor Ideen, wie sich die Musik abwechslungsreich gestalten lässt. Die
Solisten singen im Verlauf in allen erdenklichen Kombinationen, manchmal sind es Melodien
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Petite Messe solennelle - Gioachino Rossini Sonntag, 12. Juni 2016, 17.00 h Klosterkirche Wettingen - Schola Cantorum Wettingensis
von anrührender Schlichtheit (Et in terra pax, Bass-Solo), dann wieder chromatische Linien mit
enharmonischen Verwechslungen, die in atemberaubender Kürze in entfernte Tonarten füh-
ren. Ein ebenso starker Wille zur Variation lässt sich in den Instrumenten beobachten, wobei
das Harmonium in erster Linie kunstvolle Kontrapunktik zeigt, während das Piano in für Rossini
typischer Manier vor rhythmischen Einfällen geradezu überbordet. Der Tonartenplan bietet
ebenso eine grosse Bandbreite, Rossini schreibt stellenweise im herkömmlich-modularen Stil
(jeweils zu Beginn der beiden Sätze), indem er die Tonarten F-Dur beziehungsweise E-Dur zwar
ankündigt, aber nicht durch eine Kadenz bestätigt und dadurch die Sätze einige Zeit lang in der
Schwebe hält. Im Gegensatz dazu moduliert er in anderen Passagen so abrupt und so hastig,
dass der Bezug zum tonalen Zentrum nur schwer gehalten werden kann, auch wenn dieser nie
verlorengeht.

Zweimal hat der Chor in diesen beiden Messeabschnitten seinen grossen Auftritt, beide Male
überträgt ihm Rossini – durchaus sehr traditionell – die Schlussfugen (Cum Sancto Spiritu und
Et vitam venturi). Eine Monsteraufgabe, besonders was die Länge und damit die Kondition des
Chores betrifft. Rossini orientiert sich an den grossen Meistern der barocken Fuge und steht
diesen in nichts nach. Aufgrund seiner klassischen Ausbildung kommt jedoch noch ein Baustein
hinzu, und zwar die motivische Arbeit. Darunter versteht man das Weiterentwickeln eines
musikalischen Gedankens, was naturgemäss in einer Fuge am besten in den Zwischenspielen
funktioniert, also in den Passagen ohne regelgerechte Präsentation des Themas. Nicht erstaun-
lich also, dass diese sogenannten Binnenzwischenspiele immer ausladender werden und die
Amen-Rufe nicht enden wollen. Beethoven hätte es gefallen.

Prélude Religieux – Sanctus – Agnus Dei
Das Stück Prélude Religieux für Piano solo ist als Begleitmusik für die Gabenbereitung der kirch-
lichen Liturgie gedacht. Genau genommen ist der Titel «Vorspiel» leicht irreführend, denn es
sind gerade mal 16 Takte, bevor eine dritte kunstvolle und ebenso ausgedehnte Fuge beginnt.
Deren Thema Cis-D-Fis-Eis in Kreuzesgestalt und das Abdriften in weit entfernte Kreuztonarten
erinnern nicht zufällig an die Fantasie und Fuge über das Thema B-A-C-H von Franz Liszt
(komponiert in einer ersten Fassung 1855, die Rossini mit Sicherheit kannte).

Die Klavierfuge endet in Fis-Dur, und so erbarmt sich Rossini des Chores, der nun mit den Sanc-
tus-Rufen a cappella einsetzen soll, und lässt das Harmonium eine achttaktige Einleitung in C-
Dur spielen (bemerkenswert: die neue Tonart setzt direkt ein, ohne Modulation). Es folgt eine
stilgerechte doppelchörige Motette mit Chor tutti und Solistenquartett.

Der letzte Satz der Messe, das Agnus Dei, beginnt verhalten: Solo-Alt, Chor und Instrumente
musizieren alle in tiefer Lage, als ob Rossini jeden plakativen Gefühlsausbruch unterdrücken
möchte. In sich gekehrt tragen die Solo-Altistin (in ausladender Melodieführung) und der Chor
(in schlichten Zwischenrufen) die Bitte um Frieden vor, die erst in den letzten Takten von allen
Beteiligten mit ganzer Kraft bestätigt wird. Zeichen dafür, dass sie wirklich erst gemeint ist.
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Christina Daletska, Sopran                        Melanie Veser, Alt
Christina Daletska, geboren in Lemburg, stu-      In Zürich geboren, begann Melanie Veser
dierte Geige bei ihrer Mutter und war mit 10      nach der Matura ihr Orgelstudium an der
Jahren schon in London und Kopenhagen als         Musikhochschule Zürich in der Klasse von
Solistin mit dem Lviv Jugendorchester zu          Rudolf Scheidegger (Grossmünster Zürich),
hören. 2003 kam Christina Daletska in die         das sie mit dem Lehrdiplom und nach weite-
Schweiz, 2005 fand sie in Ruth Rohner ihre        ren drei Jahren Studium mit dem Konzertdip-
Gesangslehrerin und gewann schon im Jahr          lom abschloss. Parallel studierte sie Gesang
darauf Preise in ihren ersten drei internatio-    bei Rudolf A. Hartmann und später bei Jane
nalen Wettbewerben. In kurzer Zeit war sie        Thorner Mengedoht, beide an der Musik-
in fast allen europäischen Ländern zu hören.      hochschule Zürich. Auch das Gesangsstudi-
Sie sang Rollen wie Rosina, Cherubino und         um beendete Melanie Veser mit einem Lehr-
Zerlina am Teatro Real sowie an den Opern-        diplom. Konzerte als Mezzosopranistin füh-
häusern von Zürich, Graz und Lyon. Sie arbei-     ren sie durch die ganze Schweiz, nach Italien
tet mit Dirigenten wie Riccardo Muti, Ivor        und Irland. Bis zur Geburt ihres zweiten Soh-
Bolton, Nello Santi, Daniel Harding, Ingo         nes war sie Dozentin für Gesang Nebenfach
Metzmacher, Thomas Hengelbrock und                an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK
Hans Jörg Albrecht. Christina Daletskas Stim-     und unterrichtete Sologesang am Konserva-
me besitzt eine ungewöhnliche Breite, die ihr     torium Zürich. Sie sang die Hauptrolle in
Sopran- sowie Mezzosopran-Rollen und              Maurice Ravels Oper «Das Kind und die Zau-
Partien ermöglichen, und auch in Musik aus        berdinge» in Zürich, im Musical «Franz von
fünf Jahrhunderten ist sie zuhause. Für die       Assisi» in Visp war sie in der Rolle der Erzähle-
großzügige Unterstützung des Aargauer Ku-         rin zu hören, und in der Uraufführung des
ratoriums ist die Künstlerin überaus dankbar.     Musicals «Martin» in Visp verkörperte sie die
Daletska spricht sieben Sprachen und ist          Seele.
offizielle Botschafterin für Amnesty Internati-
onal Schweiz.

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Petite Messe solennelle - Gioachino Rossini Sonntag, 12. Juni 2016, 17.00 h Klosterkirche Wettingen - Schola Cantorum Wettingensis
Felix Rienth, Tenor                               Yongfan Chen-Hauser, Bass
Der Basler Tenor erhielt seine erste stimmli-     Yongfan Chen-Hauser stammt aus Shanghai
che Ausbildung in der Knabenkantorei Basel        (China), wo er seine erste Gesangsausbildung
und debütierte in Mozarts «Zauberflöte» als       erhielt. Ab 1987 setzte er seine Studien in
Erster Knabe am Theater Basel unter Armin         Chicago und bei Nicola Rossi-Lemeni in
Jordan. Sein Gesangsstudium bei Heidi Wöl-        Bloomington fort. Nach Erhalt seines Mas-
nerhanssen in Basel schloss er mit dem            ter’s Degree 1990 übersiedelte er in die
Operndiplom am Schweizer Opernstudio der          Schweiz und bildete sich bei Josef Metternich
HdK Bern ab. Weitere Impulse erhielt er von       in München und Ubaldo Gardini in Innsbruck
Richard Levitt (Schola Cantorum Basiliensis).     weiter. Er war rund 20 Jahre lang zuerst
Als Preisträger der Luzerner Stiftung für junge   Ensemblemitglied des Tiroler Landestheaters
Musiktalente gab er ein Arien-Konzert mit         Innsbruck und dann des Theaters Biel-
dem Luzerner Sinfonieorchester. Seither wird      Solothurn und hat mehr als 60 Rollen in über
Rienth als Tenor in der Schweiz und in ganz       70 Opernproduktionen gesungen. Daneben
Europa engagiert. So hat er Bachs «Johannes       führte ihn seine Konzerttätigkeit in verschie-
-Passion» unter Frans Brüggen in Holland          dene Länder. Mit der Schola Cantorum
gesungen, Mendelssohns «Elias» in Lissabon        Wettingensis hat er das Oratorium «Die Ge-
und «Lobgesang» in der Kölner Philharmo-          burt Christi» von Heinrich von Herzogenberg
nie, Mozarts «Requiem» mit dem Mozarte-           gesungen.
um-Orchester Salzburg, Schubert-Messen
mit dem Orchestre de la Suisse Romande.
Daneben ist er an diversen Festivals, wie
Ambronay, Paris, Amsterdam, Lissabon, Gra-
nada, Gent, Regensburg aufgetreten. Seine
über 20 CDs umfassende Diskographie wird
2016 durch die Einspielung von Händels
«Deutsche Arien» erweitert.

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Petite Messe solennelle - Gioachino Rossini Sonntag, 12. Juni 2016, 17.00 h Klosterkirche Wettingen - Schola Cantorum Wettingensis
Beata Wetli, Klavier                             Stefan Müller, Harmonium
Die Schweizer Pianistin Beata Wetli ist Korre-   Stefan Müller studierte Klavier, Orgel und
petitorin der Schola Cantorum Wettingensis       historische Tasteninstrumente sowie Schul-
und lebt im Aargau, wo sie auch geboren ist.     musik und Chorleitung. Lehrtätigkeit an der
Zu ihren wichtigsten Lehrern gehören Jürg        Kantonsschule Wettingen. Organist in Döttin-
von Vintschger (Zürich/Wien) und Peter           gen. Konzerttätigkeit als Instrumentalist und
Feuchtwanger (London). Konzertreifediplom        Chorleiter, vor allem auf dem Gebiet der
mit Auszeichnung an der Musikhochschule          Alten Musik. Sammlung, Restaurierung und
Zürich; in England A.R.C.M.-Konzertdiplom        Vermietung historischer Tasteninstrumente
am Royal College of Music London; Gewinne-       und Studium deren Spielart. Intensiver Ein-
rin des Landolt- sowie des Kiwanis-Preises. In   satz für Neue Musik in erweiterter Tonalität
der Schweiz höchste Studienpreise sowohl         als Komponist und Interpret. Aufführungen
der Migros-Göhner-Stiftung (Zug/Zürich) als      auf neu konzipierten Instrumenten mit 24-
auch des Aargauer Kuratoriums. Vielfältige       Ton-Tastatur. Auseinandersetzung mit histo-
solistische und kammermusikalische Tätigkeit     rischen und modernen wohltemperierten
in der Schweiz und im Ausland. Beata Wetli       Temperierungen. Beschäftigung mit der Met-
ist pädagogisch an zwei Zürcher Kantons-         ronomisierungsfrage des 19. Jahrhunderts.
schulen tätig. Neuste Aufnahme: Die CD           Mehrere CD-Veröffentlichungen.
«Aargauer Wanderungen» mit Klaviermusik
von Aargauer Komponisten aus 150 Jahren,
zumeist Ersteinspielungen.

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Roland Fitzlaff, Leitung
Seit September 2010 ist Roland Fitzlaff musi-    scher Bühnenproduktionen gemacht. Er
kalischer Leiter der Schola Cantorum Wettin-     leitete den A-cappella-Chor «Vocappella»,
gensis. Er studierte an den Musikhochschu-       dirigierte das Vokalkollegium Bern und war
len Zürich und Luzern Kirchenmusik und           Leiter des Frauenfelder Oratorienchores.
Gesang sowie Chor- und Orchesterleitung
(mit Nachdiplomstudium FH), ausserdem an         Roland Fitzlaff ist Gründer und Leiter der
den Universitäten Zürich und Reims Musik-        Telemann-Gesellschaft Schweiz, die zum
wissenschaft und Romanistik. An der Musik-       Zweck hat, das Werk Georg Philipp Tele-
hochschule Zürich schloss er 2014 zudem ein      manns zu studieren, zu pflegen und auffüh-
Vertiefungsstudium (CAS) in Chor- und Or-        ren zu lassen. Aktuell stehen die Passionsora-
chesterleitung ab. Er ist als freischaffender    torien Telemanns im Fokus der nächsten
Konzertsänger und als Dirigent verschiedens-     Konzerte und CD-Produktionen. Roland
ter Formationen tätig.                           Fitzlaff bereitet zudem ein Buch über die
                                                 Passionsoratorien Telemanns vor. Roland
Roland Fitzlaff arbeitet in der ganzen Schweiz   Fitzlaff publiziert regelmässig zu musikali-
und im Ausland, unter anderem in Deutsch-        schen Themen ‒ vor allem im Umfeld der
land, Frankreich und den USA. Er hat sich        grossen Vokalwerke des 17. bis 19. Jahrhun-
neben seiner Tätigkeit als Dirigent von Chor-    derts ‒, und komponiert und arrangiert ins-
konzerten einen Namen als Leiter musikali-       besondere für Vokalmusik.

 Singen Sie mit in der Schola Cantorum Wettingensis!
 Wir bieten Ihnen die Erarbeitung von jährlich zwei interessanten und abwechslungsreichen
 Konzertprogrammen unter professioneller Leitung sowie Aufführungen mit renommierten
 Solistinnen und Solisten und mit namhaften Berufsorchestern oder Instrumentalisten. Auch
 Projektsängerinnen und -sänger sind willkommen. Die wöchentlichen Chorproben finden
 am Dienstag von 19.30 bis 22.00 Uhr im Schulhaus Margeläcker Wettingen statt.
 Kontakt: Andreas Capaul, praesident@schola.ch

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Das Harmonium                              Text und Foto: Stefan Müller

Das Physharmonika, die Frühform des Harmoniums, war schon zu Schu-
berts Zeiten vor allem als Begleitinstrument für Chöre sehr geschätzt und in
Gebrauch. Man suchte nach einem Ersatz für die Orgel, deren gleichmässi-
ger Windstrom als zu starr empfunden wurde. Aus dem schlichten Phys-
harmonika entwickelte sich das Harmonium, das oft über eine breite Palet-
te von Registern verfügt. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde eine
Hammermechanik entwickelt, die auch schnellere Tempi in der Bassregion
ermöglichten. Das Harmonium erlebte einen regelrechten Siegeszug in der
pietistischen Gebetstradition und stand als Instrument der persönlichen
Andacht bald in vielen Häusern. Als gut transportables Instrument fand es
auch in der Mission grosse Bedeutung; vor allem in Amerika und Indien
wurde das Harmonium das Instrument zur Begleitung religiöser Feiern und von den Einheimi-
schen assimiliert; heute gehört es in Indien gar zur traditionellen Musik. Der anhaltende, aber
modulierbare Klangstrom, die dunklen, langsam anschwellenden Klangfarben, die Möglichkeit
der Schwebung und des Tremolos und nicht zuletzt der religiöse Charakter desselben machten
das Harmonium zum Gegenstück des Klavieres. Die Kombination beider Instrumente wurde
wegen dieser Gegensätzlichkeit bald sehr beliebt zwecks Bearbeitung von Oratorien und Or-
chesterwerken, aber auch für Originalkompositionen. Von Robert Schumann, Felix Mendels-
sohn, Moritz Hauptmann, Franz Liszt, Caesar Franck, Antonin Dvořák und vielen anderen hoch
geschätzt, erreichte es seine Blütezeit vor allem in Deutschland und besonders Frankreich,
wurde aber auch von Rossini gerne verwendet. Der opulente, dekadent-süssliche Klang und
die weihevolle Aura passen gut zu dessen überzuckerter Musik. Mit der neuen Sachlichkeit der
30er Jahre verschwand das Harmonium sehr plötzlich und wurde als Perversität des 19. Jahr-
hunderts mit einer überraschenden Konsequenz regelrecht verachtet und möglichst bald ver-
gessen.

Ausblick
  1.-3. Juli 2016   Die Schola Cantorum Wettingensis am Wettiger Fäscht.
                    Besuchen Sie uns bei der Bushaltestelle in der Zentralstrasse und
                    trinken Sie ein Glas Wein mit uns, essen Sie einen Happen und lernen
                    Sie uns näher kennen.

  18. Sept. 2016    Mitwirkung am ökumenischen Bettagsgottesdienst in der
                    Klosterkirche Wettingen.

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Schola Cantorum Wettingensis
     Wir danken für die grosszügige
     und wertvolle Unterstützung

     Aargauer Kuratorium
     Aargauische Kantonalbank, Baden
     Brüederhof, Dällikon
     Einwohnergemeinde Wettingen
     Kino Orient, Wettingen
     Musik Egloff, Wettingen
     Schmäh Offset & Repro AG, Ehrendingen
     Talamona Wohnbedarf, Fislisbach
     Unseren Gönnern

     www.schola.ch
     https://www.facebook.com/Schola-Cantorum-
     Wettingensis-346603745441608/

     Druck: Schmäh Offset & Repro AG • 5420 Ehrendingen
     © 2016 Schola Cantorum Wettingensis • 5430 Wettingen

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