PFARRBRIEF - Sonnenaufgang über Mariä Himmelfahrt - St. Jakob
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PFARRVERBAND DACHAU - ST. JAKOB PFARRBRIEF Mariä Himmelfahrt, Dachau · St. Jakob, Dachau St. Maria und St. Nikolaus, Mitterndorf · St. Ursula, Pellheim Sonnenaufgang über Mariä Himmelfahrt Sommer 2020
02 PV Dachau - St. Jakob Inhalt / Impressum Inhalt 03 Grußwort des Seelsorgeteams 23 Frauenbund 05 Abschied Dr. Kellner 24 Krankenhausseelsorge 08 Neuer Kaplan, Abschied 25 Pfarrei Mariä Himmelfahrt 09 Wechsel im Pfarrbüroteam 34 Pfarrei St. Jakob 10 Neue Website 38 Pfarrei Mitterndorf 11 Aufruf Kirchgeld 42 Pfarrei Pellheim 12 Altpapiersammlung der Jugend 13 Coronakrise: Denkanregungen, 45 Angebote, Termine Statements, Krankenhaus, 46 Kontakte Großeltern, Masken 47 Matrikel 21 Caritas Altenheim 48 Adressen der Pfarrbüros Impressum Herausgeber: la Koch, Magdalena Nauderer, Christoph Pfarrverband Dachau - St. Jakob Reith, Manfred Stangl Pfarrstr. 7 für Mitterndorf: Ludwig Fuß 85221 Dachau Tel. 08131 - 3 63 80 für Pellheim: Jessica Kranz, Beatrix Kreitmair E-Mail: st-jakob.dachau@ebmuc.de Layout: Verantwortlich: Christoph Reith Pfarrer Dr. Benjamin Gnan Bilder: Auflage: Titelbild: Sonnenaufgang über Mariä Himmel- 5.000 Stück fahrt, Andreas Kopf Druck: Susanne Deininger, Ludwig Fuß, Dr. Benjamin LESTi>Druck, Altomünster Gnan, Jasper Gülden, Elisabeth Heckmair, Karin Heinze, Dr. Thomas Kellner, Ursula und Redaktion: Günther Koch, Andreas Kopf, Susanne Mayer, Gudrun Beck, Ludwig Fuß, Karin Heinze, An- Till Pabst, Dieter Reinke, Benedict Seuß, dreas Kopf, Jessica Kranz, Beatrix Kreitmair, Christine Siemens, Mirjam Zott, Pfarrbrief- Markus Krug, Magdalena Nauderer, Dieter Reinke, Christoph Reith service.de (KHeinz, madeinitaly, couleur, Oli- verWalsh), PV Dachau - St. Jakob (sonstige) Redaktionen der Pfarreien: für Mariä Himmelfahrt: Andreas Kopf, Markus Ankündigung von Beiträgen / Beitragsideen Krug für die nächste Ausgabe erbeten bis: 15. September 2020 für St. Jakob: David Gierke, Karin Heinze, Ursu-
PV Dachau - St. Jakob 03 Grußwort Seelsorgeteam Grußwort Liebe Leserinnen und Leser, ke, traurige, einsame, verunsicherte Men- schen kümmern. so halten Sie ihn jetzt in den Händen, den Sodann danke ich allen Seelsorgerinnen und ersten und hoffentlich auch letzten „Corona- Seelsorgern, die sich dafür einsetzen, das Pfarrbrief“ für unseren Pfarrverband Dachau- pastorale Leben bei uns aufrechtzuerhalten, St. Jakob. Bitte verstehen Sie mich nicht die sich wäh- falsch: Ich meine mit dem Titel „Corona- rend der Pha- Pfarrbrief“ freilich nicht, dass Sie sich beim se ohne öf- Berühren und Anfassen der Textseiten irgend- fentliche Got- wie mit dem SARS-CoV-2-Virus anstecken tesdienste könnten. Und ich meine auch nicht, dass sich um die Ge- dieser Pfarrbrief einzig und allein um das The- staltung von ma „Coronapandemie“ drehen soll und wird – Gebetsorten vielen geht dieses Thema ohnehin sehr auf in den Kir- die Nerven! Aber Tatsache ist es auf jeden chen und um Fall, dass das kirchliche Geschehen in unse- die Bereitstel- rem Pfarrverband seit Mitte März wesentlich lung von und wahrscheinlich auch nachhaltig von der Hausgottes- Coronakrise geprägt wird. Sie beeinflusst die diensten Liturgie, die Verkündigung, die Caritas und kümmerten, das Gemeinschaftsleben immens. die eifrig Tele- fonseelsorge Ich möchte an dieser Stelle keine geistliche betrieben, die Betrachtung zu diesem alles beherrschenden versuchen, mit den verschiedenen Gruppen Thema vornehmen. Als Pfarrer ist es mir ein und Gremien im Pfarrverband in Kontakt zu Herzensanliegen, in diesem Grußwort einige bleiben, die sich um eine Neuorganisation von Worte des Dankes niederzuschreiben, die Erstkommunion und Firmung bemühen. meines Erachtens wirklich vonnöten sind. Ein besonderer Dank gilt unserem Verwal- Zunächst einmal danke ich allen Gliedern tungsleiter, der sich in den vergangenen Mo- unseres Pfarrverbandes, die sich auch in die- naten unermüdlich um die gründliche Umset- sen schwierigen Wochen und Monaten um ein zung der Infektionsschutzvorgaben in den christliches Leben bemühen, die unter teils Kirchen, Pfarrheimen und Pfarrbüros kümmer- befremdlichen Bedingungen in unseren Kir- te, so dass das liturgische und pastorale Le- chen die Gottesdienste mitfeiern oder zu Hau- ben in unserem Pfarrverband schrittweise se via Fernsehen, Radio oder Internet an Got- wieder aufleben konnte und kann. tesdiensten teilnehmen, die besonders wäh- rend der Phase strikter Ausgangsbeschrän- Auch den Pfarrsekretärinnen sei ein herzliche kungen ihren Kindern und Enkeln zu Hause Dankeschön gesagt, die sich mit viel Herzblut durch Erzählungen und Bräuche den Glauben und Liebenswürdigkeit vor allem am Telefon nähergebracht haben, die sich um alte, kran- und per Mail den Anliegen unserer an der
04 PV Dachau - St. Jakob Grußwort, Seelsorgeteam Coronapandemie leidenden Pfarrmitglieder scheidend finde ich aber vor allem, dass über- annahmen und ohne deren enormen Einsatz haupt gedankt und dadurch zum Bewusstsein das Anmeldesystem für die öffentlichen Got- gebracht wird, wie viele Menschen sich gera- tesdienste nicht funktioniert hätte. de auch während der vergangenen Wochen Ich danke den Mesnerinnen und Mesnern, die und Monate für ein lebendiges Pfarrleben in durch eine ansprechende Gestaltung der Kir- der Coronakrise eingebracht haben. Ich finde chenräume während der Phase ohne öffentli- das großartig und das macht mir Mut für die che Gottesdienste dafür sorgten, dass etwas nächsten Schritte in die Zukunft. In dem Mo- von der Atmosphäre der Fastenzeit, der Kar- ment, da Sie diese Zeilen lesen, kann die woche und des Osterfestes spürbar wurde, pastorale Situation schon wieder völlig anders und die jetzt darauf achten, dass wir unter ausschauen als in dem Moment, da ich diese strikten Auflagen wieder öffentliche Gottes- Zeilen schreibe. dienste feiern können. Am Ende meines Grußwortes möchte ich Sie Gedankt sei auch den hauptamtlichen Kir- noch über drei Personalia informieren: Zum chenmusikern, die sich darum bemühen, dass einen wird uns zum 30. September Pfarrvikar wir trotz vielfältiger Einschränkungen würdige Dr. Thomas Kellner verlassen und in sein Hei- Liturgien zu feiern vermochten, auch ohne matbistum Hildesheim zurückkehren. Zum den Einsatz der sehr vermissten Orchester, anderen beendet Herr Michael Koch zum 31. Ensembles und Chöre. Juli sein Diakonatspraktikum in unserem Pfarrverband. Beiden gebührt unser aufrichti- Besonders danke ich all denjenigen, die sich ger Dank für ihr seelsorgerliches Wirken bei in der vergangenen Zeit als Ordnerinnen und uns. Und beiden wünschen wir für ihre Zu- Ordner für die Feier der Gottesdienste zur kunft Gottes reichsten Segen. Schließlich darf Verfügung gestellt haben. Ohne deren bereit- ich darauf aufmerksam machen, dass zum 1. willigen Einsatz wären all die Liturgien nicht September einer der beiden Neupriester un- möglich. Darüber hinaus danke ich allen, die serer Erzdiözese, Herr Jasper Gülden, seine – sicherlich unter nicht einfachen Bedingun- erste Kaplanstelle bei uns antreten wird. Wir gen – als Lektoren und Ministranten die ge- freuen uns auf sein Kommen und erbitten genwärtigen Gottesdienste bereichern. auch für seine priesterliche Zukunft Gottes Ein spezieller Dank gebührt auch denjenigen, reichsten Segen. die für unsere Homepage Sorge tragen, und So wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen freilich dem Pfarrbrief-Team. Mehr denn je ist des Sommerpfarrbriefes, eine gute Erholung gerade eine umsichtige und konsequente während der Sommerpause, eine verantwor- Öffentlichkeitsarbeit für unseren Pfarrverband tungsvolle Gelassenheit im Umgang mit der wichtig. Wunderbar, dass wir hierfür so enga- Coronapandemie und das Vertrauen auf Got- gierte Gemeindemitglieder haben! tes liebevolles Weggeleit. Freilich kann ich hier nicht jedem und jeder Ihr Pfarrer danken und sicherlich könnte die Liste noch um etliche Personen ergänzt werden. Ent- Dr. Benjamin Gnan
PV Dachau - St. Jakob 05 Abschied Dr. Kellner Interview zum Abschied von Pfarrvikar Dr. Kellner Was hat Ihnen hier am besten gefallen, Herr der ihm, wie sich Mose die Arbeit leichter Dr. Kellner? machen kann und wie dadurch auch die Leu- te zufriedener werden, weil sie nicht mehr so Als ich im Sommer 2015 zum ersten Mal in lange Schlange stehen müssen. Mose wird Dachau war, um den damaligen Pfarrer Borm dadurch nicht überflüssig. Er verändert seine kennenzulernen, war ich nicht ganz sicher, ob Rolle, indem er andere in das Richteramt ich hier leben könnte. Dachau, München, einführt und die Arbeit neu organisiert. Vor Oberbayern schienen mir irgendwie anders zu allem aber beteiligt er andere und teilt seine sein als Regensburg und die Oberpfalz. Pfar- Verantwortung mit ihnen. Diese Geschichte rer Borm machte mir damals Mut und sagte: habe ich in jedem Seminar, das ich in den „Komm her, und leb einfach mit! Dann wirst letzten 20 Jahren gehalten habe, den Teilneh- du es schon sehen.“ Tatsächlich hat es funkti- merinnen und Teilnehmern vorgelesen. Ich oniert. Meine Zweifel waren völlig umsonst bekomme immer noch eine Gänsehaut, wenn gewesen. Ich habe mich von Anfang an sehr ich in der Geschichte Jithro zu Mose sagen willkommen gefühlt, im Pastoralteam ebenso höre: „Entlaste dich und lass auch andere wie in den vier Pfarreien des Pfarrverbandes. Verantwortung tragen!“. Aktueller geht es Ich habe immer ein großes Wohlwollen ge- nicht. Und gelegentlich haben mich Seminar- spürt. Das hat mir gut getan. Was nehmen Sie mit? Natürlich meine Lederhose und die Haferl- schuhe. Sie werden mich nicht nur an das Dachauer Volksfest und die Münchner Wiesn erinnern, sondern auch an die vielen schönen Gottesdienste, Feste und Begegnungen wäh- rend der letzten fünf Jahre. In Erinnerung bleiben werden mir auch die Besuche auf dem Leitenberg ebenso wie in der KZ- Gedenkstätte. Die bewegte und leidvolle Ge- schichte der Stadt Dachau wird mich auch in Zukunft noch beschäftigen. Was ist Ihre Lieblingsbibelstelle und warum? Meine Lieblingsbibelstelle habe ich gefunden, während ich meine Doktorarbeit über das Thema „Gemeindeleitung und Management“ schrieb. Sie steht im 18. Kapitel des Buches Exodus. Da wird erzählt, wie Mose den gan- zen Tag als Richter allein arbeitet. Als sein Schwiegervater Jithro zu Besuch kommt, zeigt
06 PV Dachau - St. Jakob Abschied Dr. Kellner teilnehmer gefragt, ob das wirklich dasteht Kriegsende nichts an Bedeutung verloren. Sie oder ob ich diesen Satz beim Lesen hingemo- sind aktueller denn je. gelt hätte. Wo sehen Sie Entwicklungspotenzial in unse- Welchen Menschen bewundern Sie? rer Pfarrei? Richard von Weizsäcker, den früheren Bun- Pellheim habe ich im Ganzen immer als ein despräsidenten. Vor zwanzig Jahren habe ich lebendiges Dorf erlebt. Die Pfarrei gehört seine Autobiographie „Vier Zeiten“ gelesen. selbstverständlich dazu, ob bei Familienereig- Dieses Buch hat mich genauso bewegt wie nissen, Feuerwehrfesten, Volkstrauertagen, die Fernsehinterviews, die er gegeben und Fronleichnam oder bei den Theaterabenden. wie die Reden, die er gehalten hat. Da saß Dieses Miteinander ist ein kostbarer Schatz, jedes Wort. Das war klug und durchdacht. Er der sich lohnt, weiter gepflegt zu werden. In sagte, was er dachte. Es war seine bewun- den letzten Jahren sind in Pellheim einige dernswerte Aufrichtigkeit, die ihn für mich junge Leute, die nicht aus Pellheim stammen, glaubwürdig in die neuen Häuser eingezogen. Ich fände es gemacht schön, wenn die bald genauso selbstver- hat. In sei- ständlich zur großen Dorffamilie dazugehören ner be- könnten, wie die Alteingesessenen. rühmten Welche Ratschläge geben Sie uns jungen Rede zum Menschen, die noch Interesse am Glauben 40. Jahres- haben? tag der bedin- Von einer Ministrantenwallfahrt nach Rom gungslosen (1977) habe ich aus einer Andacht, die da- Kapitulation mals ein Weihbischof während der Zugfahrt der deut- hielt, einen Satz mitgenommen, an dem ich schen mich mein ganzes Leben lang orientiert habe. Wehrmacht Er lautete: „Ich erschrak, als ich merkte, dass hat er am 8. Mai 1985 gesagt: „Hitler hat ich bin, wie man ist.“ Es gibt eine große Ge- stets damit gearbeitet, Vorurteile, Feindschaf- fahr, ein Mitläufer zu werden, auch in Glau- ten und Hass zu schüren. Die Bitte an die bensfragen, tun, was alle tun, sagen, was alle jungen Menschen lautet: Lassen Sie sich sagen und glauben, was alle glauben. Ich nicht hineintreiben in Feindschaft und Hass finde es wichtig, Dinge zu hinterfragen, kri- gegen andere Menschen, gegen Russen oder tisch zu sein und meinen eigenen Weg zu Amerikaner, gegen Juden oder gegen Türken, gehen. Das kann manchmal ganz schön an- gegen Alternative oder gegen Konservative, strengend sein und es bedeutet auch, Fehler gegen Schwarz oder gegen Weiß. Lernen Sie, zu machen. Aber es bedeutet immer, ein kost- miteinander zu leben, nicht gegeneinander.“ bares Original zu werden und keine billige Diese Worte haben auch 75 Jahre nach Kopie zu sein. Den Mut, in jeder Hinsicht ein Original zu werden, den wünsche ich euch.
PV Dachau - St. Jakob 07 Abschied Dr. Kellner Ein hoffnungsvoller Satz für uns. vor ich nach Laatzen gehe, muss ich aber noch für ein halbes Jahr Pfarrer in Buchholz in „Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagt- der Nordheide sein. Das liegt südlich von heit gegeben, sondern den Geist der Kraft, Hamburg. Dieses halbe Jahr ist notwendig, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2 Tim 1,7) weil für das Pfarrhaus in Laatzen noch eine Das ist mein Primizspruch. Er begleitet mich Baumaßnahme durchgeführt werden muss seit über 30 Jahren. und der bisherige Pfarrer von Buchholz sich Wo werden Sie als nächstes hingehen? ab Oktober auf seine neue Aufgabe als Kran- kenhausseelsorger vorbereitet. Im Frühjahr 2021 werde ich Pfarrer in St. Oliver, Laatzen werden. Das liegt südlich von Lieber Herr Kellner, Hannover. Laatzen ist eine eigene Stadt. Wer vielen Dank für das Interview und die aufmun- schon einmal auf der Hannover-Messe war, ternden Worte. Wir wünschen Ihnen von Her- der kennt den sogenannten Messe-Bahnhof zen alles Gute und Gottes Segen. Laatzen. Zu dieser Pfarrei gehören noch drei Veronika Fottner (Oberministrantin Pellheim) weitere Pfarreien im Süden der Landeshaupt- stadt Hannover. Auch dort werde ich Pfarrer sein und ein großes Pastoralteam leiten. Be- Dank an Pfarrvikar Dr. Thomas Kellner Neben seiner Tätigkeit als Theologischer Re- Wesen erfreut er sich bei uns einer großen ferent im Fachbereich Weiterbildung in der Bekanntheit und Beliebtheit. Kompetent und Abteilung Fort-/Weiterbildung und Begleitung einfühlsam hat er Menschen seelsorgerlich der Berufe der Kirche im Ressort Personal begleitet. Mit viel Takt und Herzlichkeit spen- des Erzbischöflichen Ordinariates München dete er Taufen, feierte Erstkommunionen, (jaja, so ausführlich können Tätigkeitsbe- vollzog Eheschließungen, beerdigte Verstorbe- schreibungen sein ☺) war Dr. Thomas Kellner ne. Mit seinen immer zeitgemäßen und hörer- seit dem 1. Oktober 2015 als Pfarrvikar in relevanten Predigten hat er viele Gläubige unserem Pfarrverband im Einsatz. Nach fünf- sowohl rational als auch emotional erreicht jährigem Wirken bei uns bricht er mit Ablauf und berührt. Unser Seelsorgeteam bereicher- des 30. Septembers 2020 seine Zelte in te er durch seine Zuverlässigkeit und Kreativi- Oberbayern ab und kehrt in sein Heimatbis- tät. Alles in allem war er für unseren Pfarrver- tum Hildesheim zurück. Von ganzem Herzen band ein Geschenk, wofür wir sehr dankbar darf ich ihm im Namen des Pfarrverbandes sein dürfen. Wir wünschen ihm für seine Zu- für seinen hingebungsvollen Seelsorgedienst kunft Gottes reichsten Segen und freuen uns bei uns danken. Aufgrund seiner natürlichen über jedes Wiedersehen. Kontaktfreude und mit seinem humorvollen Pfarrer Dr. Benjamin Gnan
08 PV Dachau - St. Jakob Willkommen, Abschied Ankündigung des neuen Kaplans Der Sommer und seinem Mitbruder Andreas Kolb im Dom Zu der Herbst 2020 Unserer Lieben Frau in München zum Priester sind im Pfarrver- geweiht. Seine Primiz feierte er am 28. Juni band und vor al- im Pfarrverband Röhrmoos-Hebertshausen, lem auch im Seel- wo er auch die beiden letzten Jahre seiner sorgeteam nicht Ausbildung, den sogenannten „Patoralkurs“, nur vom Abschied verbrachte. Wir heißen ihn herzlich bei uns geprägt. Zu unse- willkommen und hoffen, dass er sich schnell rer großen Freude bei uns einlebt und sich in unserem Pfarrver- kommt einer der band wohlfühlt. Möge sein Primizspruch „Für beiden Neupries- jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe“ (1 Kor ter unserer Erzdiö- 13,13) für uns alle Ermutigung und Anregung zese zum 1. Sep- sein. Eine ausführliche Vorstellung unseres tember als Kaplan neuen Kaplans erfolgt im Weihnachtspfarr- in den Pfarrverband brief 2020. Dachau-St. Jakob. Jasper Gülden ist 29 Jahre Pfarrer Dr. Benjamin Gnan alt und wurde am 27. Juni zusammen mit Ist es wirklich schon so spät? – Wie die Zeit vergeht. Kaum war er da, läuft – und „so-Gott-will“ – wird er im Septem- jetzt ist er schon ber/Oktober 2021 zum Diakon geweiht. Als wieder weg. So künftiger Diakon im Zivilberuf hat er vorbild- fühlt es sich zu- lich den Spagat zwischen Familie, Beruf und mindest für mich Praktikum geschafft. Für uns als Team der an. Nach 18 Mo- Seelsorgenden und für den ganzen Pfarrver- naten Diako- band bleibt erst einmal herzlich „Danke und natspraktikum Vergelt’s Gott“ zu sagen für den unermüdli- verlässt Michael chen Einsatz und für seine Arbeit bei uns. Wir Koch uns wieder freuen uns auf die Feier seiner Weihe. Bis und widmet sich dahin bleiben wir verbunden in unseren Ge- dem Rest seiner danken und unserem Gebet. Ausbildung zum Günter Gerhardinger Ständigen Dia- kon. Wenn alles gut
PV Dachau - St. Jakob 09 Pfarrbüroteam Neu im Pfarrbüro Liebe Pfarrangehörige, Gerne stehe ich Ihnen mit Rat es freut mich, dass ich mich Ihnen als neue und Tat zur Pfarrsekretärin vorstellen darf. Mein Name ist Verfügung und Susanne Mayer. Meine Heimatpfarrei ist St. freue mich Benedikt in Odelzhausen, wo ich auch aufge- darauf, Sie wachsen bin. kennenzuler- Seit 01. Mai 2020 arbeite ich in Vollzeit im nen und durch Pfarrverband Dachau - St. Jakob als Pfarrsek- meinen Dienst retärin. Vor diesem Wechsel war ich im kauf- einen Beitrag männischen Bereich eines Automobilzuliefe- für den Pfarr- ranten tätig. Nun heißt es für mich, sich in verband St. vieles einzuarbeiten, aber die abwechslungs- Jakob einbrin- reiche Tätigkeit im Pfarrbüro, die Arbeit im gen zu dürfen. Team und v. a. der Kontakt mit Ihnen macht Ihre Susanne mir schon jetzt viel Freude. Mayer Abschied aus dem Pfarrbüro für Ulrike von Frankenberg Über 10 Jahre lang war Ulrike von Franken- dass unser Pfarrbüro ein Ort ist, an dem Men- berg im Pfarrbüro St. Jakob die zentrale und schen mit ihren Anliegen einer Kirche begeg- meist erste Ansprechpartnerin in allen Belan- nen, die sie herzlich willkommen heißt. Am gen, die unser Pfarrbüro so mit sich bringt. 01. Mai ist sie beruflich zu neuen Ufern auf- Bei der Erledigung ihrer vielfältigen Aufgaben gebrochen. in unserem Pfarrbüro - von der Anmeldung Wir sind froh und dankbar, dass sie uns so von Taufen oder Trauungen über die Eintra- lange treu begleitet hat, und wünschen ihr gung von Firmungen, Trauungen, etc. in die alles erdenklich Gute und Gottes Segen auf Bücher, die Erstellung des Pfarrblatts bis hin ihrem weiteren Weg. zur Anmietung von Räumen im Pfarrheim oder der Kegelbahn – hat sie unseren Ge- Michael Höltershinken meindemitgliedern das gute Gefühl gegeben,
10 PV Dachau - St. Jakob Neue Homepage Die Homepage unseres Pfarrverbands "im neuen Gewand" Mit dem 1. Sonntag der Fastenzeit haben wir der die Inhalte auch auf dem Handy oder uns von unserer alten Internetseite verab- einem Tablet gut dargestellt werden. schiedet und präsentieren sie in verändertem Bei den Arbeitstreffen entwickelte sich außer- "Outfit". Beim Besuch der neuen Homepage dem allmählich eine kleine Wunschliste: ein werden Sie eine veränderte Struktur und Kalender, der sich selbständig täglich neu neue Funktionen entdecken. Ein Blick lohnt aktualisiert, eine gut funktionierende Such- sich! funktion, Bildergalerie, eine Struktur, über die www.pv-dachau-st-jakob.de unsere Homepagebesucher/innen möglichst schnell fündig werden. Das waren nur einige Ziemlich genau zwei Jahre sind vergangen, der vielen Ideen und Wünsche. seit der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit die ersten Überlegungen für einen neuen Inter- Es zeigte sich, dass auf der neuen Homepage netauftritt anstellte. Nötig wurden sie, da nicht mehr die deutliche Trennung der Pfarrei- keine Updates mehr möglich und damit die en und deren Angebote das Entscheidende Sicherheit unserer Website nicht mehr ge- sein würde, sondern die Orientierung an den währleistet war. so genannten "Zielgruppen". Wir suchten eine Möglichkeit, das viele Gemeinsame im Pfarr- Schnell wurde klar, dass der neue Internet- verband zu vernetzen und darzustellen, aber auftritt nicht nur äußerlich attraktiv sein soll- so, dass dabei noch jede Pfarrei ihren Raum, te. Die neue Generation von mobilen Geräten ihren Bereich gestalten und präsentieren erforderte eine entsprechende Technik, mit kann. Im Verlauf dieser Suche entwickelte sich das nun vorliegen- de Ergebnis. Natürlich gibt es im- mer noch ein paar Baustellen, die wir in der nächsten Zeit zu bearbeiten haben. Aber wir sind der Mei-
PV Dachau - St. Jakob 11 Neue Homepage, Kirchgeld nung, die Mühe und die vielen Stunden der same Suche und all die Ideen, die wir gesam- Vorbereitung haben sich gelohnt. melt, diskutiert und verwirklicht haben. Ein Dankeschön auch an Herrn und Frau Malecki Wir laden Sie ein zu einem virtuellen Spazier- für das gemeinsame Entwickeln, die Umset- gang durch unsere neue Website. Gerne dür- zung unserer Vorstellungen und für die gute fen Sie uns eine Rückmeldung dazu geben. Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Gudrun Beck Im Namen der Pfarrverbandes sage ich ein herzliches Dankeschön an die Mitglieder des Ansprechpartner für die Homepage: AK Öffentlichkeitsarbeit, heute im Besonde- Gudrun Beck, Andreas Kopf, Markus Krug, ren jenen, die sich um die Pflege der Homepa- Dieter Reinke, Aaron Schweiger, Angelika ge kümmern: für die vielen Stunden zuhause Hofer, Günther Koch, Benedict Seuß, Manfred am PC oder in den Sitzungen, für die gemein- Stangl, Ludwig Fuß, Beatrix Kreitmair Aufruf zur jährlichen Kirchgeldzahlung Häufig wird über das Kirchgeld gesagt, es sei tung oder Verpachtung stammen. Grundlage freiwillig und habe den Charakter einer Spen- dafür können auch familienrechtliche Unter- de. Das ist falsch: Das Kirchgeld ist eine Steu- haltszahlungen, Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, er. Es ist eine sogenannte Ortskirchensteuer BAföG oder ein Stipendium sein. und dient ergänzend der Finanzierung orts- Das jährliche Kirchgeld beträgt 1,50 Euro pro kirchlicher Aufgaben in den Gemeinden. Auch kirchgeldpflichtiges Kirchenmitglied. Die in wenn ein Kirchenmitglied bereits Kirchensteu- den vergangenen Jahren verwendeten Kirch- er zahlt, kann es nicht vom Kirchgeld entbun- geldtüten werden aus ökologischen und öko- den werden. Das Kirchgeld ist eine Form der nomischen Gründen nicht mehr verwendet. ergänzenden Finanzierung kirchlicher Arbeit. Bitte überweisen Sie Ihr Kirchgeld an unsere Wir brauchen es, um Seelsorge, Jugend- und Seniorenarbeit, cari- tative Aufgaben etc. hier vor Ort zu finanzieren. Es wird auch von den Gemeindegliedern erbeten, die keine sonstige Kirchensteuer zah- len. So trägt es zur horizontalen Beitragsgerechtigkeit bei. Kirchgeldpflichtig ist jedes volljäh- rige Kirchenmitglied, das über Mindesteinkünfte von mehr als jährlich 1.800 Euro verfügt. Die Einkünfte und Bezüge müssen nicht zwangsläufig aus Erwerbstä- tigkeit, Kapitalvermögen, Vermie-
12 PV Dachau - St. Jakob Kirchgeld, Papiersammlung Kirchengemeinde. Denn: Das Kirchgeld hilft direkt Ihrer Pfarrgemeinde. Den Kontoauszug können Sie beim Finanz- Bitte überweisen Sie das Kirchgeld an amt als Beleg verwenden. Sollten Sie einen Empfänger: Katholische Kirchenstiftung höheren Betrag spenden wollen, freuen wir IBAN: DE35 7005 1540 0380 9010 33 uns sehr darüber. In diesem Fall können Sie (Sparkasse Dachau) bis 199 € Ihren Kontoauszug als Beleg beim Verwendungs-- Finanzamt einreichen. Bei Beträgen ab 200 € zweck: Kirchgeld 2020 stellen wir Ihnen gerne eine Spendenquittung aus. Bitte geben Sie in diesem Fall Ihre voll- ständige Adresse im Verwendungszeck an. Altpapiersammlung der Jugend Am 14. März haben die Pfarrjugenden von St. gendlichen wieder auf- Jakob und Mariä Himmelfahrt in Dachau von gebrochen sind, gab es 8:00 Uhr bis ungefähr 14:00 Uhr Altkleider natürlich noch eine klei- und Altpapier gesammelt. ne Pause mit belegten Semmeln und kühlen So haben sich die Hel- Getränken. Nach weite- ferinnen und Helfer um ren Sammeltouren, bei 8:00 Uhr beim Fahrrad- denen der Spaß natürlich nicht zu kurz kam, parkplatz der Ludwig- kehrten schließlich alle Sammelteams wieder Thoma-Schule bzw. an zur Sammelstelle zurück. der Kirche Mariä Him- melfahrt getroffen. Nachdem die Helferinnen Auch wegen des sonnigen Wetters war die und Helfer auf die Transporter aufgeteilt wa- Sammlung wieder ein voller Erfolg. An dieser ren, ging es auch schon los die einzelnen Stelle wollen wir uns besonders bei den Be- Gebiete abzufahren und nach Altpapier und trieben Clausen, Moll und Elektro Koch be- Altkleidern Ausschau zu halten. Es hat gar danken, die uns dieses Jahr wieder ihre nicht lange gedauert, da waren auch schon Transporter für die Sammlung zur Verfügung die ersten Kleintransporter bis zur Decke gestellt haben. beladen, sodass die Sammelteams zum Kräu- Wenn Sie alte Kleidung und Zeitungen bei tergarten gefahren sind, sich zu Hause rumliegen haben, sind Sie herz- um das gesammelte lich dazu eingeladen, diese zu sammeln und Papier und die Altkleider am 10.10.2020 an die Straße zu stellen, in die entsprechenden wenn wir wieder durch die Straßen fahren. Container und Anhänger zu laden. Bevor die Ju- Benedict Seuß und Andreas Kopf
PV Dachau - St. Jakob 13 Coronakrise Welches „Normal“ hätten’s denn gern? Denkanregungen zur Coronakrise Mitten im Coronajahr 2020 wird viel von der Wenn also nun der Automatismus unseres Rückkehr zur Normalität gesprochen. Wir „Vor-Krisen-Normals“ so entsetzlich spürbar sehnen uns nach Normalität. Aber was heißt wegfällt, dürfen wir uns gern etwas von der denn eigentlich „normal“? Und ist es wirklich freigewordenen Zeit dafür nehmen, uns zu das, was – spirituell betrachtet – jetzt erstre- überlegen, ob wir dieses „Normal“ überhaupt benswert ist? so wollen, privat, kirchlich, gesellschaftlich, weltweit…, ob es uns und allen Menschen so Eine Krise ist zunächst immer etwas Schlech- gut tut, dieses alte „Normal“. tes, Verwirrendes, Beängstigendes. Keiner will eine Krise, die Krise muss wieder weg! Dass wir all die Dinge nicht tun können, die wir sonst so tun, ist verständlicherweise frust- Aber: Eine Krise birgt immer auch Chancen, rierend, aber es schafft auch Platz und Zeit, Chancen zur Veränderung vor allem, Chan- nachzudenken: Will ich mein Leben, so wie es cen, Dinge neu anzugehen, besser zu ma- ist? Will ich die Welt, so wie sie ist? Bezie- chen. Weil sie aufrüttelt und irritiert und uns hungsweise, wie sie vor Corona waren. dadurch zwingt, neu zu denken, unser Leben neu zu interpretieren, unsere Werte zu über- Und ja, leider können dabei auch unangeneh- prüfen. me Folgen entstehen. So befürchte ich z.B. einen sprunghaften Anstieg der Scheidungs- Natürlich wäre es theologisch völlig falsch, so rate in diesem Jahr, weil die durch Corona etwas zu sagen wie: „Gott hat uns diese Krise erzwungene Nähe in den Familien eben auch geschickt, damit wir etwas lernen.“ Aber wir dort das Brennglas auf die Probleme schärfer dürfen gerne glauben, was uns unendlich stellt. viele Bibelgeschichten erzählen: Dass Gott aus jeder Krise einen Ausweg aufzeigt, dass Aber ich sehe auch viele positive Möglichkei- mit ihm immer ein Neuanfang möglich ist, der ten: Viele leiden unter der Schnelllebigkeit, in mehr und besseres Leben führt. Denken der Fremdbestimmung, dem Leistungsdruck wir z.B. an den Auszug aus Ägypten: Wie seh- unseres „normalen“ Lebens. Aber anstelle die nen sich die Israeliten nach der Normalität Leere, die entstanden ist, möglichst schnell der Fleischtöpfe von Ägypten! Und doch er- mit neuem Aktivismus zu füllen, könnten wir weist sich: Das Neue, die Freiheit mit Gottes uns fragen: Was möchte ich wirklich tun mit Begleitung zu riskieren, ist viel lohnender und meiner Lebenszeit? Was ist wertvoll für mich? führt ins Land, in dem Milch und Honig flie- Welche Beschäftigung vermisse ich wirklich? ßen. Welche ist vielleicht nur eine Flucht? Ist mein Beruf ein erfüllender oder habe ich das Geld Wir leben hier in Deutschland in einem sol- über alle anderen Werte gestellt? Stimmt chen Land. Und doch zeigt uns die Krise wie mein Lebensfokus? Welche Menschen sind mit einem Brennglas, was nicht in Ordnung mir wirklich wichtig, welche haben mir in die- ist, bei uns und in der ganzen Welt. ser Zeit wirklich gefehlt? Gibt es etwas Altes,
14 PV Dachau - St. Jakob Coronakrise das ich gerne lassen möchte oder etwas Neu- Normalität wäre schon wieder schön. Aber für es, das ich gerne beginnen möchte? u.v.m. ganz viele Aspekte unseres Lebens wünsche ich mir ein völlig neues „Normal“, das wir erst Denn dann kann diese Krise im Rückblick gemeinsam suchen und entwickeln müssen. mehr sein als nur eine schreckliche, einge- Lassen wir uns diese Chance in der Krise schränkte Zeit. Dann kann sie zu einer Zeit nicht entgehen! werden, in der wir uns entwickeln und wach- sen, als Einzelne und als Gesellschaft. Susanne Deininger Denn auch im großen Rahmen wäre nun Ge- legenheit zu solchen Fragen. Ich würde mir Mein persönlicher Schwerpunkt – wünschen, dass sie viel öfter und lauter ge- oder: Wie ich mir in der Zeit von stellt würden: Die Coronakrise ist ja auch eine Corona die Zeit vertrieben habe. Wirtschaftskrise. Wollen wir danach wirklich In den letzten Wochen bin ich immer mal wieder die ungerechten „normalen“ Wirt- wieder gefragt worden: „Was machst du schaftsstrukturen von vorher bedienen? Oder eigentlich jetzt den ganzen Tag?“ Eine wollen wir die Gelegenheit zu Veränderungen gute Frage. In das Seniorenheim darf ich nutzen und den Welthandel endlich gerechter nicht rein. Taufen und Trauungen finden kaum statt. Gottesdienste gibt es nur gestalten? sehr eingeschränkt. Wenig Alltag und Wollen wir nicht vielleicht aus der weltweiten viele Herausforderungen: Zusammenarbeit, die Corona nötig machte, Ordner für die Gottesdienste organisie- lernen, um mehr eine Weltfamilie zu werden? ren. Abstände in Kirchen ausmessen und überwachen. Lange und komplizierte Hy- Vielleicht hätten wir dann auch eine Chance, gieneanweisungen lesen. Fragen am Tele- die Klimakatastrophe abzuwenden – gemein- fon klären. Hygienekonzepte im Team sam. erarbeiten. Richtiges Anziehen von Schutzkleidung üben. Verschobene und Und auch in der Kirche, in unseren Gemein- abgesagte Termine im Auge behalten. den darf die Krise Fragen aufwerfen: Ist das, Auch das Normale ist ganz unnormal: was wir traditionell jahrein jahraus gemacht Seelsorgegespräche meist am Telefon. haben, wirklich das, was wir auch in Zukunft Wenn doch ein persönliches Gespräch tun wollen und für unseren Glauben brau- stattfindet, dann mit Abstand und mit chen? Was hat uns dieses Jahr wirklich ge- Mund- und Nasenmaske. Beerdigungen fehlt in unserem kirchlichen Leben? Und bei ohne vorheriges persönliches Gespräch welchen Traditionen waren wir im Grunde würdig und individuell gestalten. In der Notfallseelsorge Menschen „kontaktlos“ ganz froh, das endlich mal nicht tun zu müs- stabilisieren. Langweilig ist es mir bisher sen? Gibt es etwas Neues, das sich in und durch Corona noch nie geworden. Aber nach Corona anbieten und lohnen würde? ich freue ich mich auf viel mehr Alltag und weniger neue Herausforderungen. Wenn ich über die Frage in der Überschrift Günter Gerhardinger nachdenke, kann ich sie nicht einfach mit „Wie vorher halt!“ beantworten. Ja, ein wenig
PV Dachau - St. Jakob 15 Coronakrise „Facebook- und Homepage-Pastoral“, so könnte man einen Arbeitsschwerpunkt im Coronalockdown be- zeichnen. Da gab es ja schon unsere stillgelegte ehe- Meine Coronazeit malige Jugend - PV – Facebook-Seite. Die konnte ich Anfang des Jahres hatte ich ganz schnell wiederbeleben, vor Ostern sogar mit mir Gedanken darüber ge- mehrfachen Impulsen täglich: Unter „spirituell da- macht, wie ich den Übergang heim“ gab es viele Links zu Anregungen, Texten, Got- in meine nächste Tätigkeit tesdiensten usw., aber auch einen selbst gestalteten ab Oktober gestalten könn- Kreuzweg mit Bildern und Texten. „Familien gehen auf te. Sollte ich den Bischof um Ostern zu“ war aber wohl die wichtigste Rubrik, denn ein Sabbatical, eine Auszeit, in einer sonst sehr dicht gestalteten Zeit gab es nun anfragen? Am Ende habe ich ja plötzlich keine Familienangebote mehr. Und so füll- diese Überlegung verworfen. te sich die Seite, immer auch verlinkt mit unserer Als dann die Bundesregie- Homepage mit Informationen, Erklärungen zu Oster- rung den Lockdown be- symbolen, Beschäftigungsanregungen, Online – Kinder- schloss, empfand ich das wie gottesdiensten in Kooperation mit dem Team in Neu- ein verordnetes Sabbatical. hausen und aufwendigen Kinderbibelvideos mit bibli- Die vergangenen Wochen schen Erzählfiguren. Und weil mittlerweile viele El- waren eine gute Mischung tern auf Facebook sind, wurde alles auch wunderbar aus Arbeit und Freizeit. genutzt und fleißig weitergeteilt. Susanne Deininger Meine Arbeit für die Fort- und Weiterbildung Freising konnte ich im Homeoffice problemlos fortsetzen. Mit den Kolleginnen und Kollegen Als Praktikant soll ich vor allem die Praxis kennenler- traf ich mich regelmäßig bei nen, das Kirchenjahr feiern, mitgestalten und auch all Telefonkonferenzen. Wegen das, was einmal auf mich zukommen kann, mit profes- meiner Zugehörigkeit zu sioneller Begleitung erfahren. Diese Chance hatte ich einer Risikogruppe musste ein halbes Jahr lang, dann kam Corona. So wurde aus ich meinen Dienst im Pfarr- erfahrbarer Praxis theoretische Arbeit. Die Zeit im verband vollkommen einstel- Homeoffice nutzte ich, um mich mit den vielfältigen len. Dadurch wurde mir viel Bereichen der Arbeit theoretisch zu befassen. Hier- Zeit zum Studium ge- bei konnte ich auch einiges in die Praxis umsetzen, schenkt. Endlich konnte ich dazu gehörte zum einen die Erstellung einer Maian- mal wieder in Ruhe lesen. dacht für Sie zu Hause, aber auch die Vorbereitung Zwischendrin habe ich viel von Religionsunterricht. Da ich aktuell im letzten telefoniert und E-Mails ge- Studienjahr bin und noch die Abschlussprüfungen auf schrieben. Und damit mir in mich zukommen, konnte ich auch hierfür die Zeit meiner häuslichen Eremitage gewinnbringend nutzen. nicht die Decke auf den Kopf Ich freue mich schon jetzt auf die „Nach-Corona- fiel, habe ich alle paar Tage Zeit“, ein weiteres Jahr in diesem Pfarrverband und mein Rennrad genommen und die Möglichkeit, mit Ihnen gemeinsam überprüfen zu bin durch das Dachauer Land können, ob meine theoretischen Vorbereitungen auch geradelt. Dr. Thomas Kellner, in der Praxis Früchte tragen. Stefan Braun
16 PV Dachau - St. Jakob Coronakrise Was macht eine Seelsorgerin in Corona -Zeiten?! Vorbereitungsgottesdienste der Erst- Keine Gottesdienste" heißt nicht kommunionkinder fallen aus, Kindergar- "arbeitslos" tenpastoral entfällt, Kindergottesdienste Natürlich saß der erste Schock nach dem finden nicht mehr statt, die Ministranten Gottesdienstverbot tief. Also gut, dach- dürfen sich nicht mehr treffen, jegliche te ich, dann hast du jetzt Zeit für all die Form von Gottesdienst oder Zusammen- Dinge, die schon lange "auf Halde" liegen. kunft ist verboten… Weit gefehlt: gleich nach dem ersten Für viele mag es so ausgesehen haben, als Gottesdienst-freien Sonntag füllten sich könnte eine Seelsorgerin dann „corona- meine Tage damit, die ständig sich aktua- frei“ machen. Aber so war es nicht. Ne- lisierenden Informationen der Diözese ben den privaten Herausforderungen wie auf die Homepage zu bringen, ebenso wie die Kinderbetreuung, das Homeschooling die digitalen Angebote und Gottesdienst- und „Homekindergardening“, lief die Ar- vorlagen für zuhause, im Fernsehen oder beit im Pfarrverband weiter - anders, eben im Internet. Auch für die vielen aber es lief weiter. Kindergottesdienste, die in dieser Zeit Alle Verschiebungen und Änderungen ausfallen mussten, habe ich versucht, bedeuten neues Organisieren. Allein die Ausgleich zu schaffen. In Mariä Himmel- Planungen und Umplanungen der Erstkom- fahrt konnten die Familien den Kinder- munionfeiern aufgrund immer neuer Hy- kreuzweg und den Osterfestkreis in gienemaßnahmen und Kontaktbeschrän- kindgerechten Stationen besuchen. Der kungen kosten Zeit und Nerven. Dennoch Seitenaltar wurde zur Basis für so man- hoffe ich, dass alle Erstkommunionkinder che Ostergeschichte, Marienstationen, in diesem Jahr eine tolle Erstkommunion- Heilig-Geist- und Dreifaltigkeitsgestal- feier haben werden. Sicherlich wird sie tung. Dies bedeutete zwar viel Vorberei- anders sein als in den vergangenen Jah- tung, hat mir aber auch mindestens eben- ren, aber sie wird auch auf jeden Fall so viel Freude bereitet. Gudrun Beck besonders sein. Barbara Niedermeier In meinem Büro im Caritas Altenheim Marienstift hängt die Kopie einer Ikone: Drei Wan- derer sitzen an einem Tisch. Sie ruhen ein wenig aus und stärken sich. Es sind die drei himmlischen Unbekannten, die bei Abraham und seiner Frau Sarah vorbei kamen und gast- lich aufgenommen wurden. Ich sitze an meinem Schreibtisch und versuche alles zu lesen, was ich an Informationen, Anordnungen und Tipps erhalte in dieser außerordentlichen Zeit. Es ist ein nicht zu bewältigender Wust! Dann ruft mich dieses Bild zur Besinnung: Ich lasse alles liegen und mache mich auf den Weg durch die Altenheime, für die ich als Seelsorgerin zuständig bin. Ich gehe zu den Menschen und setze mich zu ihnen. So sitzen wir zusammen wie die drei Gäste auf der Ikone. Wir hören aufeinander, und sonntags feiern wir gemeinsam die Fernsehgottesdiens- te mit. Und wie bei Abraham, so scheint mir, nimmt Gott selbst Platz in unserer Mitte und schenkt uns Gemeinschaft, Communio. Ursula Binsack, Seniorenseelsorge im Dekanat Dachau
PV Dachau - St. Jakob 17 Coronakrise Dankeschön für einen nicht ganz einfachen Dienst "Hatten Sie Kontakt mit Coronaerkrankten?" Reaktionen und Worte. Die Situation war "Haben Sie selbst Symptome wie Husten, nicht einfach für sie. Einerseits haben sie Schnupfen, …?" "Bitte die Maske aufsetzen Verständnis für den Unmut der Menschen, und auflassen!" "Hier können Sie die Hände trägt doch jeder selbst die eine oder andere desinfizieren, dann folgen Sie mir bitte!" Diese kritische Frage im Herzen. Andererseits gibt und andere Sätze prägen seit Anfang Mai das es die Verordnungen „von oben“ (Vereinbar- Ankommen in der Kirche zum Gottesdienst. ung der Bayerischen Staatsregierung mit der Erzdiözese), die uns erst ermöglichen, dass Um die strengen Auflagen erfüllen zu können, wir überhaupt Gottesdienste feiern dürfen, die uns für die Feier der Gottesdienste aufer- und für deren Einhaltung wir eben diesen legt wurden, brauchte es die Unterstützung Ordnerdienst überhaupt brauchen. von Ehrenamtlichen, die sich für diesen – zugegeben nicht ganz leichten – Dienst des Dazu kommt, dass auch die Ordner den Got- Ordners/der Ordnerin zur Verfügung stellten. tesdienst gerne mitfeiern und innerlich mitge- Da galt es, die angemeldeten Besucher auf hen wollen, was nicht ganz einfach ist, wenn der Liste abzuhaken und die nicht angemel- man gleichzeitig die Verantwortung für die deten zu registrieren, damit die maximale Einhaltung des Hygieneschutzkonzepts trägt. Platzzahl nicht überschritten wird. Vor allem Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle – in der Anfangsphase brauchte es viel Führung auch stellvertretend für meine Seelsorgskol- der Gottesdienstbesucher, damit diese ihren leg/innen – bedanken bei allen, die sich in Platz fanden und dort auch bis zum Ende der diesen Wochen in unseren Kirchen mit ihrer Feier blieben. Die Koordination beim Verlas- Zeit und großem Engagement für den Ordner- sen der Kirche ist bis heute noch immer ein dienst zur Verfügung gestellt haben und dies kleines Abenteuer. (hoffentlich) auch weiterhin tun. Dieses neue Prozedere war und ist sicher für Natürlich hoffen wir alle, dass sich im Lauf viele – Ordner wie Mitfeiernde – bis heute der Zeit noch vieles zum Positiven verändert nicht leicht. Meist erleben die Ordner viel und wir wieder wie früher Gottesdienste feiern Verständnis und Geduld der Kirchgänger in können. Bis dahin möchte ich einfach für diesen außergewöhnlichen Zeiten. Aber natür- unsere ehrenamtlich tätigen Ordner/innen lich gibt es auch Reaktionen, die von der kriti- eine Lanze brechen und bitten: Haben Sie schen Rückfrage bis hin zu Unverständnis Verständnis für die Menschen, die das An- reichen, warum man sich jetzt anmelden soll kommen der Gottesdienstbesucher/innen oder derart persönliche Fragen beantworten koordinieren und auf die Einhaltung der Hygi- muss. Nicht jede/r hat Verständnis für die eneschutzbestimmungen achten. Sie erfüllen Abstände, die einzuhalten sind, wo doch die hier einen Dienst, der dem Schutz aller dient. Kirche so groß ist, oder dafür, dass wir einer Maskenpflicht folgen müssen. Euch Ordnerinnen und Ordnern sei an dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Danke- Unsere Ordner haben viel erlebt in diesen schön für Euren Dienst gesagt! Wochen, freundliche wie auch unfreundliche Gudrun Beck
18 PV Dachau - St. Jakob Coronakrise Fantasie erreicht viel! Großeltern und Enkel in Coronazeiten Kein Kontakt mit den Enkelkindern! Das war Auch die Oma hielt Verbindung mit der älteren schmerzlich. Aber die fünfjährige Anna fand Enkelin Theresa. Als ehemalige Lehrerin ist einen Weg, um in Verbin- sie natürlich um deren schulische Bildung dung mit dem Opa zu besorgt. Sie fand, für das Schreiben von Auf- bleiben. Sie pflanzte sätzen kann man digital etwas tun. Also einen Sonnenblumen- schickte sie kleine Aufgaben per E-Mail an die kern in einen kleinen Zweitklässlerin in Form von Rätseln. Die Lö- Blumentopf. Der Opa sung, versehen mit pas- sollte nun zu Hause sich sender Zeichnung, konnte um das Wachstum der die Oma an ihrem Bild- Pflanze kümmern. Das schirm begutachten. Sie tat er auch, und er schickte Bilder der heran- bekam aber auch von der wachsenden Pflanze per WhatsApp an die Enkelin eine Aufgabe Enkelin. Diese musste die Blätter zählen und gestellt, und sie musste das Ergebnis dem Opa digital mitteilen. So ebenso dazu eine Zeich- ging es hin und her. Nun war die Pflanze so nung anfertigen. Auf ih- groß geworden, dass der Großvater sie im rem Tablet konnte Theresa Omas Arbeit ein- Garten eingrub. Besorgt, wegen der Trocken- sehen und beurteilen. Natürlich musste die heit, fragte Anna telefonisch nach: „Hast du Mama schon ein bisschen dahinter sein, dass die Sonnenblume gegossen“? Nun kann Anna die Aufgaben erledigt wurden. Aber ein schö- selbst die Blume gießen. Sie und der Opa ner Erfolg hat sich bereits eingestellt. Darüber freuen sich, dass über die Sonnenblume ein freuen sich alle. Fantasie erreicht viel! intensiver Kontakt geblieben ist. Ursula Koch Masken in und um aller Munde Mit Masken verbinden wir vielerlei. Spontan Aussaat, die Ernte oder der Auftakt zur Jagd fällt mir hierzu der Karneval in Venedig ein, wurden seit jeher und werden auch weiterhin also eine fröhliche Veranstaltung. Aber von Ritualen begleitet. Brauchtümer, Zeremonien, Etiketten und Vor allem der Einsatz von Masken war hier eben auch Masken gibt und gab es in allen stets beachtenswert. Die Magie lag dabei in Kulturen. Sie kommen vornehmlich an Wen- der Maske selbst. Schon die Herstellung un- depunkten des Le- terlag magischen Zeremonien. Die Masken- bens zum Einsatz: bauer waren häufig besonderen Anforderun- bei Geburt, Hoch- gen und Tabus unterworfen. Bei den Inuit zum zeit, Initiationen, Beispiel überwachten und leiteten Frauen die Krankheiten und Maskenherstellung, praktisch mitarbeiten Tod. Doch auch durften sie aber nicht. Das Wissen, wie die Ereignisse wie die
PV Dachau - St. Jakob 19 Coronakrise Masken auszusehen hatten, wurde von Gene- eisernen Eberkopf oder die Kappe mit den ration zu Generation weitergegeben. Mit dem Eselsohren. Anlegen der Maske wechselte der Träger in Höfische Maskenbälle waren ein beliebter eine andere Daseinsform. Anlass, die herrschende Ordnung für eine Die australischen Aborigines fertigten Masken kurze Weile außer Kraft zu setzen. Im Schutze als Teil der Architektur zum Schutz ihrer Häu- der Maske konnte sich jeder jedem nähern, ser. Die Navajos vererbten Masken und ihre wobei nicht nur Standes- sondern auch Ge- rituelle Rolle in der Familie. schlechterschranken überschritten wurden. Wahrscheinlich hat sich aus dem Gebrauch Totenmasken versinnbildlichen Gesichter der der rituellen Masken die Tradition der Thea- Ewigkeit. Sie dienten dem Schutz der Toten. termasken entwickelt. Klar definierte, leicht Sie dienten auch der Ahnenverehrung, ande- wiedererkennbare Masken halfen dem Zu- rerseits dienten sie dem Interesse an der schauer bis in die letzte Reihe, die Handlung Auseinandersetzung mit dem Wesen des To- zu verstehen, denn wer kennt z.B. nicht den des und der Einstellung dem eigenen Tod Kasperl. In Europa wurden weitgehend Ge- gegenüber. sichtsmasken verwendet, andere Kulturen, Im Mittelalter wurde die z.B. in Afrika, benutzten häufig Ganzkörper- venezianische Medico- masken oder auf dem Kopf getragene Mas- Maske Della Peste entwi- kenstatuen. Beliebt waren vor allem die komi- ckelt. Im 14. Jahrhundert schen Masken, wie wütete die Pest, eine heim- sie auch in der tückische und die weltweit schlimmste Infekti- Commedia dell‘arte onskrankheit. In dieser Zeit fielen die Pestärz- zu finden sind. Die te durch ihre besondere Berufskleidung auf. Maske ist das Sym- Um sich bestmöglich zu schützen, hüllten sich bol des Theaters die Pestdoktoren in lange Ledergewänder, die geblieben. Die alle Körperteile bedeckten, trugen Handschu- Schauspieler setzen ein fremdes, ein zweites he, Krempenhut sowie eine auffällige Maske Gesicht auf, um es als ihr eigenes vorzufüh- mit Glasaugen und langem Schnabel bzw. ren. Rüssel. Oftmals war auch ein Stab an der Dann gibt es da noch die Schandmaske, das Maske angebracht, mit dem Untersuchungen aufgezwungene Antlitz. Das individuelle Ge- durchgeführt und die Infizierten auf Abstand sicht gilt als Spiegel der Persönlichkeit. Nicht gehalten werden konnten. Eine besondere nur in Asien bedeutet der Gesichtsverlust Funktion der Maske bezog sich auf die Atem- höchste Schande. Im 17. und 18. Jahrhundert wege des Pestarztes. So verwendete man wandten Gerichte überall in Europa die Be- unter der Maske Duftstoffe und diverse Kräu- strafung durch Schandmasken an. Das so ter, die wie ein Filter für den unzumutbaren fremdkontrollierte Gesicht sollte die maskier- Geruch wirken und gleichzeitig natürlich vor te Person nicht mehr zeigen, wie man sie Ansteckung schützen sollten. kannte, sondern wie sie von der Gemein- Karin Heinze, schaft gesehen wurde. Man denke an den AK Öffentlichkeitsarbeit
20 PV Dachau - St. Jakob Coronakrise Alles Maskerade? Oder vielleicht doch mehr? Im März dieses Jahres erhielt ich als Logopä- der unsere Patienten und Klienten versorgen, din, wie viele andere meiner in Heilberufen die unsere Therapien dringend brauchen. tätigen Kolleginnen und Kollegen plötzlich Mittlerweile läuft ja die Bevölkerung in der Arbeitsverbot, erlassen von unserer Bundes- Öffentlichkeit mit Mund-Nasen-Masken her- regierung. Damit begann eine schwierige Zeit. um, und alle stellen fest, wie anstrengend es Ja, da sind mir im wahrsten Sinne des Wortes ist. Wir sehnen uns sicher alle nach Normali- alle Masken aus dem Gesicht gefallen. tät und danach, dass die Maskenpflicht end- Es dauerte eine gewisse Zeit, bis wir Thera- lich wieder vorbei ist. peuten und Therapeutinnen uns als systemre- Masken können schützen, Masken können levant etabliert und wertgeschätzt sahen und retten. Doch mag man sich bei näherer Be- wieder arbeiten durften. Dies jedoch war na- trachtung fragen, wieso man, wenn das Mas- türlich nur mit der erforderlichen Schutzaus- kentragen so anstrengend ist, sein Leben rüstung gestattet. Aber woher nehmen? Das lang häufig mit der eigenen „Lebens- war nun die „Gretchenfrage“. maske“ (so möchte ich sie nennen) herum- Zu meinem rie- läuft. Die eigene „Lebensmaske“ möchte uns sengroßen Glück vor Schmerz und Verwundung bewahren, aber wurde ich über sie steht damit ihrer Heilung, also unserer die Pfarrei St. Heilung selbst im Weg. Jakob an die Nach außen zeigt unsere „Lebensmaske“, Näherinnen des was vermeintlich gewünscht ist: Immer nett Katholischen und gut sein, immer guten Beschäftigungen Frauenbundes nachgehen, nie einen Fehler machen, immer erinnert. Ich be- die Besten sein, nur Karriere und Erfolge zäh- kam von den len, Schwachheit und Niederlagen darf es ehrenamtlich nähenden Frauen im Pfarrver- nicht geben, nie wütend sein, niemals blöd band St. Jakob in relativ kurzer Zeit einen sein u.v.m. Packen Mund-Nasen-Masken, die ich auch noch an andere Therapiepraxen Aber unsere eigene Lebens- (Krankengymnasten und Ergotherapeuten) maske verhindert ein authenti- verteilen konnte. sches Fühlen, Denken und Handeln. Sie unterwirft sich, Im Namen aller Therapeuten möchte ich hier- bzw. sie unterwirft uns den nie mit meine große Wertschätzung und meinen versiegenden Anforderungen großen Dank an all die fleißigen Frauen zum eines idealisierten Selbst und Ausdruck bringen, die so schnell eingesprun- der illusionären Erwartung von gen sind. Sie alle waren uns eine riesengroße außen. Diese Haltung ver- Hilfe, und dafür sind wir wirklich sehr dank- schließt sich vor dem Lebendigen und lebt ein bar. Ihnen allen ein herzliches Vergelt‘s Gott. Leben aus zweiter Hand. Wir konnten so mit Mund-Nasen-Masken wie-
PV Dachau - St. Jakob 21 Coronakrise, Altenheim Wie viel leichter wäre doch unser Leben, Jesus ist für mich einer, der uns diese Eigen- wenn es uns gelänge, uns immer öfter ohne schaften vorgelebt hat. Wenn wir uns selbst „Lebensmaske“ zu zeigen. Wären wir da nicht auf den Weg machen und versuchen, uns von viel ehrlicher zu uns selbst und den anderen unseren „Lebensmasken“ frei zu machen, gegenüber? Ja, wir wären authentischere dann befinden wir uns in seinen Fußstapfen. Persönlichkeiten. Wenn wir uns Jesus als Freund und Vorbild nehmen, dann können wir getrost darauf hof- Je weniger die Persönlichkeit authentisch fen, dass wir es auch ohne „Lebensmaske“ entwickelt ist, umso mehr muss sie die Lücke schaffen, unseren eigenen Weg zu gehen. mit Ersatz füllen: mit Aktion, immer besser, Wenn wir die „Lebensmaske“ ablegen, dann immer schneller, immer toller, immer stärker, wird sich unser Herz wieder öffnen, und der immer schöner, immer erfolgreicher, immer in Hauch Gottes ist wieder spürbar. Konkurrenz mit anderen zu sein. Wenn das ein Resultat der Coronakrise wäre, Vielleicht wäre ich ohne diese „Lebensmaske“ dann hätte sie doch – wenn auch im Kleinen nicht ganz so „toll“, wie ich meine, sein zu – etwas Großes bewirkt. müssen. Aber ich wäre unbestechlicher und eine Persönlichkeit, die nicht korrumpierbar Ich wünsche Ihnen aus meinem offenen und ist, weil ich mich einzig meinem inneren Wert dankbaren Herzen, dass Sie gesund bleiben und nicht den äußeren Erwartungen verpflich- oder wieder gesund werden und dass sich in tet fühle. Eine authentische Persönlichkeit, allem Krisenhaften ihr Herz öffnen und weiten die sich selbst genug ist, weigert sich, zur möge. Erfüllung ihrer Wünsche und Bedürfnisse Karin Heinze, negative Handlungen und Eigenschaften ein- AK Öffentlichkeitsarbeit zusetzen. Neuigkeiten aus dem Caritas-Altenheim Die erfreulichste Nachricht vorweg: Bisher gab Die Bewohner und Bewohnerinnen im Marien- es im Marienstift Dachau nur sehr wenige stift wurden während der Hochphase des Verdachts- und nur einen Erkrankungsfall mit ‚Corona-Lockdown‘ ganz stark dahingehend COVID-19, und zwar bei einer Mitarbeiterin in beraten, ihr Pflegeheim nicht zu verlassen. der Großküche. Weder unter den Bewohner/ Sie alle sollten so gut wie möglich vor einer innen noch unter den Mitarbeiter/innen in der Infektion mit dem Virus geschützt werden. Pflege, in der Sozialen Begleitung, Hauswirt- Auch Besuche von Verwandten, Bekannten schaft oder in der Seelsorge sind Erkrankun- gen aufgetreten. Die einsichtige Genügsam- keit und die starke Selbstdisziplin, die von allen im Heim, aber auch von den Familienan- gehörigen akzeptiert und konsequent gelebt wurden, verdienen höchstes Lob.
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