"Trotz Corona " FELDKIRCH AKTUELL 2/2020
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FELDKIRCH AKTUELL 2/2020 „Trotz Amtliche Mitteilung · Zugestellt durch Post.at · www.feldkirch.at Corona ...!“ Miteinander füreinander S.4 Seniorenbetreuung: Zusammenhalt in Feldkirchs Pflegeheimen S. 8 Das „digitale Rathaus“ hat die Feuerprobe bestanden S. 15
ÜBERBLICK BÜRGERMEISTER WOLFGANG MATT JULI 2020 „Der Charakter einer Stadt sind die Menschen. Die Menschen in Feldkirch haben gerade in den letzten Monaten Haltung und Charakter beweisen Charakter bewiesen.“ Bürgermeister Wolfgang Matt D Systemrelevante Berufe sichern Der poolbar-Sommer 2020 wird anders Fußgängerzone und Wochenmarkt in Grundversorgung S. 16 gut S. 24 der Neustadt S. 29 ie Berge, die Seen und Flüsse, das Klima und die Jahreszeiten, unsere Nachbarn und unsere Geschichte. Es gibt zahlreiche Aspekte, die unsere Stadt prägen. Aber ein Faktor steht immer über allem: All jene Menschen, die hier und jetzt in Feld- kirch leben und unsere Stadt zu dem machen, was sie ist. Der TITELTHEMA: „TROTZ CORONA ...!“ PANORAMA Charakter unserer Stadt sind die Menschen. Und dieser wahre Charakter >> Miteinander füreinander 4 > > Menschen im Mittelpunkt 32 zeigt sich bekannterweise in der Krise. Dann, wenn Gewohntes auf ein- >> Der Löwe von Feldkirch 6 > > Spannende Einblicke 33 mal nicht mehr gilt. Dann, wenn es darum geht, aufeinander zu schauen >> Kurz nachgefragt 7 > > Sinnvolles Mit.Einander 35 und füreinander da zu sein. Das Corona-Virus mit seinen Auswirkungen >> Zusammenhalt in Feldkirchs Pflegeheimen 8 auf die alltäglichen Kleinigkeiten ist genau jene Art des Ausnahmezu- >> Die leeren Straßen und Plätze unserer Stadt 10 VEREINSLEBEN stands, die den wahren Charakter einer Stadt zum Vorschein bringt. >> Unkomplizierte Nachbarschaftshilfe 11 > > „Miar heban zemm“ 36 >> „Sie umarmen vor Freude oder klammern ans Bein“ 12 > > Heilströmen 39 Deswegen haben wir dieser Ausgabe des Feldkirch Aktuell den Titel >> Das „digitale Rathaus“ hat die Feuerprobe bestanden 15 „Trotz Corona …!“ gegeben. Wir wollen nicht aufarbeiten, was dieses >> Systemrelevante Berufe sichern Grundversorgung 16 MENSCHEN Corona-Virus aus unserem Alltag macht, wo es uns einschränkt oder >> „Ich unterrichte jetzt, bitte alle aus dem Internet“ 18 >> Alles Gute 40 ängstigt. Wir wollen aufzeigen, wie wir als Stadt, wie die Menschen hier >> „Lurch und Bach“ 20 >> Die Stadt Feldkirch gratuliert 43 in Feldkirch in dieser herausfordernden Zeit zusammenstehen. Sei es in >> Assistenzeinsatz an der Grenze in Tisis 21 >> In stillem Gedenken 44 der Seniorenbetreuung, in der das Pflegepersonal weit über sich hinaus- >> Stadtwerke gewährleisten Versorgungssicherheit 22 >> Hallo, ich heiße … 45 gewachsen ist. Sei es in der Kinderbetreuung, die mit nie dagewesenen >> Stadtbus hält Feldkirch mobil 23 Herausforderungen zurechtkommen musste. Oder seien es die Wegma- REDAKTION TEL: 05522/304-1164 >> Der poolbar-Sommer 2020 24 VERANSTALTUNGEN cher und die Einsatzkräfte der Polizei oder Feuerwehren, die ganz neue MAIL: KOMMUNIKATION@FELDKIRCH.AT >> „Kultur ist kein Luxus“ 27 >> Online-Sommerferienkalender 47 Aufgaben übernommen haben – um nur einige Beispiele zu nennen. Impressum: Herausgeber: Amt der Stadt Feldkirch Für den Inhalt veranwortlich: Mag. Katharina Graf >> Umweltprogramm 47 An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Maximilian Behrle, Isabelle Brändle, Christine Burtscher, Andreas Feuerstein, STADT INTERN An dieser Stelle ist es mir ein Anliegen, mich bei allen Mitarbeiterinnen Martina Gallaun, Astrid Hubmann, Nina Kräutler-Ferrari, Christian Lebar, Andrea >> Bauende fest im Blick 28 AUS ALTEN ZEITEN und Mitarbeitern der Stadt Feldkirch für ihren verlässlichen und fle- Lins, Cornelia Lins, Herbert Lins, Claudia Marte, Renate Mille, Harald Petermichl, Anne Richter, Gabriele Scheyer, Christoph Volaucnik >> Fußgängerzone und Wochenmarkt in der Neustadt 29 >> Eine mutige Generation für den Wiederaufbau 48 xiblen Arbeitseinsatz in den vergangenen Monaten zu bedanken. Aber Fotos: Georg Alfare, Dietmar Mathis, Feuerwehr Stadt, Senioren-Betreuung Feldkirch, KPV Gisingen, Stadtbus Feldkirch, Kindergarten Oberer Riegel, Silvia >> Sprechstunden der Stadträtinnen und Stadträte 30 mein Dank gilt ebenso allen Feldkircherinnen und Feldkirchern. Jede(r) Walser, Renate Hirschauer, Graf Hugo, Nadine Jochum, Tanja Mayer, Matthias Rhomberg, Sabrina Zerlauth, Raiffeisenbank Feldkirch, Helmut Lercher, Stadt >> „Wir wollen unsere Stadt mitgestalten!“ 31 FELDKIRCH FÜR KENNERINNEN Einzelne trägt durch sein oder ihr Handeln dazu bei, wie wir als Stadt Feldkirch, Sparkasse Feldkirch, Stadtwerke, Martin Schachenhofer, Stadtarchiv Feldkirch, Heimatkundeverein Altenstadt, Liechtensteinisches Landesarchiv, >> Mitmachen und Gewinnen! 50 gemeinsam Herausforderungen – jetzt und in Zukunft – meistern. Denn Magdalena Türtscher, Heinz Baenninger, Robert Kneschke/shutterstock.com, Karin Nussbaumer, FB Future Bauart, Freizeitbetriebe Feldkirch, Oehl Über Nacht_ das macht uns zu dem, was wir sind und das beweist den Charakter un- Albumcover Titelbild: Marktbesucher in der Neustadt serer Stadt. n Foto: Nadine Jochum Gestaltungskonzept: Egger-Lerch GmbH, Wien Layout: Kommunikation Stadt Feldkirch Druck und Bildbearbeitung: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH Offenlegung § 25 Mediengesetz Feldkirch aktuell erscheint dreimal im Jahr 2020 nächste Ausgabe: Herbst 2020 Alle Informationen auf www.feldkirch.at (Impressum) 2 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 3
TROTZ CORONA HANDEL UND GASTRONOMIE Miteinander füreinander Wie nie zuvor waren die lokalen Händlerinnen und Händler und die Gastronomie in der Corona-Krise der Online-Konkurrenz ausgesetzt. Was hat ihnen Mut gemacht in die- „Die Zeit war für unsere Firma – das ser Zeit, welche Ideen sind entstan- Geschäft in der Neustadt und die In- den und warum sind die persönli- stallationsabteilung – anfangs ein echter chen Beziehungen durch nichts zu Ausnahmezustand. Gemeinsam haben ersetzen? Wir haben nachgefragt. wir versucht, unsere Kundinnen und „Mir hat Mut gemacht zu sehen, wie das „Wie Steffi sich in dieser Zeit auf Insta- Kunden zu Hause mit Waren zu beliefern ganze Eck ums Churertor zusammenge- gram präsentiert hat, fand ich großartig. und auch in Gerätefragen und Stromnot- halten hat. Karin zum Beispiel ist im gan- Selbstbewusst und voller Zuversicht. fällen für sie erreichbar zu sein. Die Zeit „Als kleiner Familienbetrieb leben wir zen Land umhergefahren und hat dabei Dass sie in dieser Zeit viele neue Fans ge- war alles andere als einfach, der Zusam- vom direkten Kontakt. Wir kennen die „Wir sind die Betreiber der letzten bei- „Nani und ich waren auch in den schwie- nicht nur ihre Spielwaren, sondern auch wonnen hat, überrascht mich nicht. Von menhalt in der Firma umso größer. In Bedürfnisse unserer Kundinnen und den Clubs in Feldkirch, da war es für uns rigen Wochen immer guten Mutes. Wir die Produkte von anderen ausgeliefert.“ ihrer Haltung können wir uns alle etwas der Krise lernt man seine Mitarbeiterin- Kunden, weil wir mit ihnen in einer keine Frage, dass wir uns gegenseitig zur haben die Zeit genutzt, um neue Ideen Stefanie Lingg-Karlinger, mooi abschauen.“ nen und Mitarbeiter umso mehr schät- langfristigen Beziehung sind. Ein On- Seite stehen. Wir haben unter anderem zu entwickeln, von denen wir noch hören market Karin Prantner, propella. der la- zen, das motiviert! Ich bin dankbar für line-Shop ist dafür keine Alternative. Die miteinander ausgemistet, renoviert und lassen werden. Das Feldkircher Nachtle- den. für kinder. die Gesundheit meiner Familie und un- digitale Übersicht ist ein Teil der Bezie- auch den Hof vom Bunt flott für den ben wird bestimmt nicht ‚Gute Nacht‘ seres Teams und im Besonderen für die hung. Nur weil die Beziehungen da sind, Sommer gemacht – fast wie eine Fami- sagen.“ Treue unserer vielen lieben Kundinnen konnten wir während des Shutdowns lie.“ Reinhard Rauch, Rauch Gastrono- und Kunden.“ auch ausliefern.“ Nani Mock, Bunt Bar mie Birgit Zimmermann, Elektro Zim- Manu Walia, 7SPICES mermann „Ich möchte mich herzlich bei Klemens und Laura vom Gutwinski, bei Pepi vom Unterberger und bei allen Feldkirche- rinnen und Feldkirchern bedanken. Es hat mir Mut und Zuversicht gegeben, mich während dieser Krise mit euch so rege austauschen zu können. Aber auch der Spaß ist trotz der Lage nie zu kurz gekommen. Es ist einfach nur schön zu sehen, dass es in Feldkirch diesen Zu- sammenhalt gibt.“ „Mein Wunsch, was wir aus dieser Zeit würde mich glücklich machen, wenn Andreas Jankovec, Lauter Wein lernen? Dass wir über unseren Konsum sich bewusster und nachhaltiger Kon- nachdenken und verstehen, dass hin- sum durchsetzen und die Wertschät- ter jedem Produkt die Geschichte eines zung, dass es die kleinen Unternehmen Menschen steht. Wollen wir wirklich, und Läden sind, die unser Stadtbild ein- dass jemand ausgebeutet wird, damit zigartig und charmant machen.“ wir viel und billig kaufen können? Es Caroline Wolff, wolfff 4 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 5
STADT INTERN STADT INTERN „Zusammenhalten hat durch das Corona-Virus vor allem in den Pflegeheimen eine neue Dimension erfahren. Mein < großer und respektvoller Dank Nur wenn man flexibel gilt allen Mitarbeiterinnen und bleibt, kann man gut durch Mitarbeitern der Senioren-Be- die Krise kommen. SENIORENBETREUUNG IN KRISENZEITEN treuung Feldkirch, die tagtäg- lich einen außerordentlichen HANDEL Kurz nachgefragt ... Beitrag leisten.“ Stadtrat Dr. Guntram Rederer Der Löwe von Feldkirch gende Momente“ zu erzählen. Kürzlich sperre im März um mehr als 50 Während zahlreiche Betriebe ihre im Nachtdienst – ich kam gerade vom Prozent auf über 130 Mahlzeiten Produktion sowie Dienstleistungen Friseur – hat eine Bewohnerin herz- täglich angestiegen. Renate Corvet- von Spielwaren mit minus 25 Prozent ternehmen führen: Flexibel“, ist Sieber einstellen mussten und viele um ihre zerreißend zu weinen begonnen, als sie ti und Manuel Danner, was waren Wie der Feldkircher Unternehmer bewarben, war für ihn eine Grenze über- überzeugt. „Es gibt Unternehmerinnen Arbeitsplätze bangten, hatten die mich sah. „Oje, was ist denn da los?“, die größten Herausforderungen? Mario Sieber für gleiches Recht schritten: Warum sollten große Lebens- und Unternehmer, die sich beschweren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe ich sie gefragt und mich neben sie [R. Corvetti] Innerhalb von nur drei für alle kämpfte, und was kleine mittelgeschäfte – eigentlich: Gemischt- und es gibt jene, die etwas unternehmen, der Senioren-Betreuung Feldkirch an den Bettrand gesetzt. Sie meinte un- Tagen hatten wir 30 Neukunden zu be- Betriebe aus der Krise lernen warengeschäfte – dürfen, was kleinen die sich anstrengen und nach Wegen su- (SBF) während der Corona-Ausnah- ter Tränen, sie wolle auch zum Friseur. dienen. Abläufe wurden erklärt und die können. Geschäften verboten ist? Sieber war sau- chen. Und genau das ist es, was unsere mesituation alle Hände voll zu tun. Ich habe sie getröstet und ihr verspro- Touren neu eingeteilt. Der Andrang war er – und reichte Anzeige bei der Bezirks- Kundinnen und Kunden am Ende hono- chen, dass alles wieder normal wird. so groß, dass wir in Kooperation mit der hauptmannschaft Feldkirch ein. rieren.“ n Wir sorgen natürlich auch dafür, dass Metzgerei Schöch sogar eine vierte Aus- Die BH leitete die Anzeige ans Land alle Bewohnerinnen und Bewohner mit lieferungstour ins Leben rufen mussten. Eines war für Mario Sieber klar, als am weiter. Das Land holte die Meinung des Der Schutz der pflegebedürftigen Be- ihren Liebsten per Telefon oder via Sky- [M. Danner] Bei der Auslieferung der 16. März im Zuge der Maßnahmen zur Bundes ein. Die Position war jedoch klar: wohnerinnen und Bewohner war und ist pe in Verbindung bleiben können. Wir Mahlzeiten war eine große Flexibili- Eindämmung des Corona-Virus das Be- Verkauft werden darf nur, was lebens- die große, verantwortungsvolle Aufga- trösten sie, wenn die Tränen kommen, tät notwendig und es galt, zusätzliche tretungsverbot für Kundinnen und Kun- notwendig ist. Sieber erhielt zahlreiche be, der sich die SBF stellt. Die gesetzten wir lachen aber auch sehr viel und ha- Hygieneanforderungen einzuhalten. den in Kraft trat: Was er sich von der Anrufe aus Vorstandsetagen. „Die haben Maßnahmen – wie beispielsweise das ben es lustig. Wir versuchen jedem das Besonders in der Anfangsphase war es Geschäftsschließung nicht nehmen lässt, das anders gesehen und ins Feld geführt, Besuchsverbot – führten zwangsläufig zu geben, was es eben gerade braucht. auch notwendig, die betagten Kunden ist seine positive Haltung. „Ich habe dass sie es logistisch nicht schafften, dazu, dass neben der Pflege und Ver- zu beruhigen und sie aufzuheitern – mir sofort Gedanken gemacht, was wir nur Lebensnotwendiges zu verkaufen.“ sorgung zusätzliche Aufgaben auf die Wie hat sich die Situati- ein lustiger Spruch kam immer gut an. aus dieser Situation machen können“, Für den Feldkircher Spielwarenhänd- Pflegefachkräfte zukamen. Fachsozial- on auf das Team und die Zu- erzählt der Inhaber der Spielewelt. Der ler kein überzeugendes Argument. Die betreuerin Gabriele Oberhauser vom sammenarbeit ausgewirkt? Welche positive Erfahrung der letz- Feldkircher Unternehmer wartete nicht Rahmenbedingungen änderten sich je- Haus Gisingen, Renate Corvetti als Ko- [G. Oberhauser] Der Zusammenhalt ten Monate fällt Ihnen spontan ein? lange und konzentrierte sich auf die doch schneller als man „durchjudiziert“ ordinatorin von Essen auf Rädern und im Team ist trotz Abstand viel intensiver [R. Corvetti] Die große Flexibilität Hauszustellung, die er seit 2014 anbie- buchstabieren kann: Die Geschäfte wa- „Zahlreiche Geschäfte haben Manuel Danner, Zivildiener in der Es- und enger geworden, wir sprechen mehr unserer Zivildiener und Küchenmit- tet. Mit Erfolg: „Wir haben in der Zeit ren bald wieder geöffnet, die Anzeige viel Kreativität und Flexibilität sensauslieferung, erzählen, wie sie ihre und öfter miteinander. Wir unterhalten arbeiter, die sich souverän an die Än- der Schließung sehr viel zugestellt, nicht hinfällig. bewiesen, um weiter ihre treu- Arbeit während der Krise erlebt haben. uns jetzt bewusst über das private Erge- derungen – wie Mundschutz tragen, nur an Stammkunden“, hält Sieber fest. War es das Richtige, würde Sieber wie- en Kunden zu erreichen. Mit hen: „Wie geht es dir, wie geht es mir?“ Sicherheitsabstand wahren, Essen Irritiert zeigte sich Sieber, der sich als der so handeln? „Auf jeden Fall. Dass Hilfe unserer Service-Allianz Frau Oberhauser, welche Begeg- Dieser Satz ist viel persönlicher gewor- nur bis zur Haustüre bringen und Ar- Vizeobmann der Werbegemeinschaft Regeln nur für manche gelten, kann ich konnte z.B. ein Lieferservice in nungen und Geschehnisse ha- den. Bei der Dienstplangestaltung wird beitszeitänderung – angepasst haben. der Einkaufstadt Feldkirch (WEF) für nicht akzeptieren.“ Gelernt hat er aus Feldkirch rasch und unkompli- ben Sie in Ihrem Tun und Wirken berücksichtigt, ob jemand schulpflichti- [M. Danner] Ich hatte das Gefühl, etwas die Anliegen der lokalen Händlerinnen der Sache, wie wichtig Rechtssicherheit ziert umgesetzt werden.“ “ als Fachsozialbetreuerin in die- ge Kinder hat und selbstverständlich sind Sinnvolles in der Krisenzeit beizutragen. und Händler engagiert, während des ist. Und dass es an den kleinen Unter- Stadtrat MMag. Benedikt König ser Ausnahmesituation gestärkt, alle anderen bereit, Dienste zu tauschen. Lockdowns vom Verhalten großer Le- nehmen selbst liegt, gut durch eine Kri- was hat Sie besonders berührt? Danke für das Gespräch. n bensmittelkonzerne. Als ihm Flugblät- se zu kommen. „Wir leben in flexiblen [G. Oberhauser] Was unsere Bewoh- Die Nachfrage nach Essen auf Rä- ter in die Hände fielen, die den Verkauf Zeiten, und so muss man heute ein Un- ner anbelangt, gäbe es sehr viele „bewe- dern ist aufgrund der Ausgangs- 6 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 7
TROTZ CORONA TROTZ CORONA < SENIORENBETREUUNG Sitztanz nach dem Motto: Zusammenhalt in „Tu mit, bleib fit!“ Feldkirchs Pflegeheimen WERTVOLLE TIPPS In vielen hundert Lebensjahren haben die Seniorinnen und Senioren Unzähli- ges erlebt. Manches davon wollten sie der Essenszustellung, denn durch die ßen in Form von Briefen, Zeichnungen keln gestärkt sowie die Beweglichkeit Teamwork bei der Hausarbeit anderen mit auf den Weg geben, auch Ein neuer Alltag hat sich in den Pfle- Ausgangsbeschränkungen hatte die oder kleinen Geschenken eintrafen. Hier und Koordination gefördert. Kreativität war schließlich auch gefragt, wenn Besuche nicht immer möglich wa- geheimen der Senioren-Betreuung Nachfrage nach Essen auf Rädern er- gilt ein besonderer Dank allen Kindern, Sonnige Tage werden meist für einen um die Seniorinnen und Senioren sinn- ren. Kurzerhand haben sie ihre Tipps Feldkirch in den letzten Wochen heblich zugenommen. Eine zusätzliche Schülern und Jugendlichen, die sich ei- Aufenthalt an der frischen Luft genutzt. voll zu beschäftigen. Kurzerhand wurde für ein gelingendes Leben plakativ und Monaten eingespielt. Den- Alternative mit einem zweitägigen Aus- geninitiativ und in unterschiedlichster Gerne wird dann die eigene Fitness und im Haus Schillerstraße eine Bügelstation dargestellt. Danke für diese wertvollen noch wird weiterhin mit erhöhter lieferungszyklus konnte rasch angeboten Form Zeit genommen haben, um den Koordinationsfähigkeit gefördert und eingerichtet. Mit viel Eifer brachten sich Botschaften, die auch in den sozialen Vorsicht zum Schutz der Bewohne- werden. Bewohnerinnen und Bewohnern mit ih- zum Ball gegriffen. Sei es beim Volleyball die Damen mit ihrem Geschick ein und Medien viel positives Feedback ausge- rinnen und Bewohner gelebt und ren Kunstwerken ein Lächeln ins Gesicht oder Kegeln – mit Unterstützung der halfen mit, die angespannte Personalsi- löst haben! gearbeitet. Ein Bericht aus den Persönlicher Kontakt zu zaubern. Pflegekräfte kommt auch im hohen Alter tuation zu meistern. Zusammenhalten Häusern Nofels, Gisingen, Tosters Die Einschränkung der persönlichen Da leider auch die vielen Ehrenamt- noch so richtig Schwung in die Partie. hat eine neue Dimension erfahren. n und Schillerstraße gibt Einblicke Kontakte traf die betagten Mitmen- lichen, die sich regelmäßig in das Ta- in die Zeit während der „Isolation schen als Risikogruppe besonders stark. gesprogramm der Bewohnerinnen und und des Shutdowns“. Umso erfreulicher ist, dass seit Anfang Bewohner einbringen, draußen bleiben Mai wieder Besuche möglich sind. Die mussten, engagierten sich die Pflege- eigens dafür geschaffenen und liebevoll kräfte der SBF zunehmend auch in der gestalteten „kontaktlosen Begegnungs- Beschäftigung. Sie sind quasi über sich Es waren herausfordernde Zeiten, denen zonen“ ermöglichen es Angehörigen und hinausgewachsen, haben zahlreiche sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ehrenamtlichen Besuchsdiensten, Kon- herzerwärmende Initiativen ergriffen ter der Senioren-Betreuung Feldkirch takte wieder von Angesicht zu Angesicht und liebevolle Gesten gesetzt, die alle- (SBF) während der Gefährdungslage zu pflegen. Die während der Akutphase samt nicht selbstverständlich sind. Es durch das Corona-Virus stellen muss- installierte Videotelefonie wurde von wurde leidenschaftlich gesungen, gele- ten. Doch das Alltagsleben ging für die den Seniorinnen und Senioren gerne ge- sen, Handarbeiten erledigt, auf die ei- Bewohnerinnen und Bewohner sowie nutzt, um trotz Besuchsverbot am Leben gene Fitness geachtet und selbst bei der Pflegekräfte hinter den verschlossenen ihrer lieben Angehörigen und Enkelkin- Hausarbeit wurde mitangepackt. Ein Türen der Pflegeheime trotz der vielen der teilhaben zu können. großes Gefühl des Zusammenhaltens Voller Einsatz beim Kegeln Anna Engljähringer hat nichts verlernt notwendigen Veränderungen weiter. schwang durch die Häuser, auch wenn die gemeinsamen Aktivitäten auf Ab- Täglich neue Herausforderungen stand basierten. Die Umgestaltung der Dienstpläne in sämtlichen Bereichen erforderte großes Wer rastet, der rostet Organisationstalent, denn nur durch Ein Schwerpunkt bei den Aktivitäten eine exakte Schichtplanung konnte si- wird auf die eigene Fitness gelegt, denn chergestellt werden, dass sich die Teams abwechslungsreiche Übungen tun Kör- im Akutfall nicht gegenseitig anstecken per und Geist gut. Daher hat das gemein- würden. Das achtsame und verantwor- same Sitzturnen längst seinen fixen Platz tungsvolle Verhalten und die persön- Videoanruf bei den Angehörigen via Skype im Aktivitätenprogramm. Zu verschie- lichen Einschränkungen jedes Einzel- denen Themen – jahreszeitkonform und nen haben wesentlich zum Schutz der im Einklang mit der Natur – motivieren Bewohnerinnen und Bewohner beige- Gute Stimmung die Pflegekräfte die Bewohnerinnen und tragen. Die Rekrutierung zusätzlicher Große Freude herrschte in den Senio- Bewohner mit ihren vielfältigen Fitness- Die Lebensweisheit einer 99-jährigen Zivildiener entlastete die SBF etwa bei renheimen stets, wenn Grüße von drau- übungen. Auf sanfte Weise werden Mus- Mit 94 Jahren: Immer noch Spaß beim Volleyball erntete auf Facebook viel Zustimmung. 8 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 9
TROTZ CORONA TROTZ CORONA Neue Aufgabgengebiete der Stadtpolizei: Nur in wenigen Fällen musste eingeschritten werden. STADTPOLIZEI TROTZ CORONA Die leeren Straßen und Plätze Unkomplizierte unserer Stadt Nachbarschaftshilfe eine große Zahl an Anfragen von Bürger- Ausgangsbeschränkungen ist ein eige- re hat die Einsatzbereischaft sicherge- weitergeleitet. Das System der Nachbar- Die sich wandelnde Rechtslage, innen und Bürgern persönlich oder tele- ner. Leere Straßen und Plätze, verwaiste stellt. Die kriminalpolizeiliche Lage blieb Die Stadt Feldkirch hat direkt nach schaftshilfe existiert weiterhin und kann kurzfristig neue Einschränkungen fonisch beantwortet. Spielplätze und die spürbare Leere einer im Vergleich zu anderen Jahren wäh- dem Shutdown innerhalb kürzes- bei Bedarf jederzeit wieder ausgebaut und neue Aufgabengebiete: Auch umgesetzten Ausgangssperre sind auch rend der Corona-Zeit erfreulicherweise ter Zeit eine unbürokratische und werden. die Stadtpolizei Feldkirch musste Verhalten der Bevölkerung für die Polizisten etwas Besonderes. Ei- unauffällig. n effektive Nachbarschaftshilfe ein- sich aufgrund der Covid-Verord- Peter Lins, Kommandant der Stadtpo- genartig, unwirklich und abnormal ru- geführt. Kontakte nungen neuen Herausforderungen lizei Feldkich, spricht den Bürgerinnen hig. Situationen die auch auf die Polizei Wenn ein Bedarf an Nachbarschaftshilfe stellen. „Eigenartig, unwirklich und und Bürgern von Feldkirch grundsätz- „wirkten“, die völlig neu waren und zum besteht oder es Interesse gibt, aktiv ei- abnormal ruhig“, so beschrieb Flo- lich große Anerkennung für die Einhal- Nachdenken anregten.“ nen Beitrag zu leisten, stehen die zustän- rian Ebner, Mitarbeiter der Stadt- tung der sich wandelnden Verordnungen Das System ist denkbar einfach: Wer ein digen Ortsvorsteherinnen und Ortsvor- polizei, die leeren Straßen und und die meist konsequente Umsetzung Teamsplitting Problem hat oder Hilfe benötigt, oder steher gerne zur Verfügung: Plätze unserer Stadt. der geforderten Maßnahmen und Ein- Eine weitere Herausforderung war die wer sich selbst in der Nachbarschafts- schränkungen aus. Nur in wenigen Fäl- Sicherstellung der Einsatzbereitschaft hilfe einbringen möchte, kontaktiert die Innenstadt/Levis: Dieter Preschle len musste eingeschritten werden. Dabei im Falle einer Infizierung einer Poli- zuständigen Ortsvorsteherinnen oder Tel. 0676/311 71 89, handelte es sich meist um Themen wie zistin oder eines Polizisten. Mit Beginn Ortsvorsteher. Ihr Bekanntheitsgrad in mail: dieter.preschle@aon.at Mit Beginn der Corona-Pandemie und illegales Offenhalten von Lokalen, uner- der Corona-Pandemie wurde deswegen der Bevölkerung ist hoch und niemand Nofels: Doris Wolf dem Inkrafttreten der ersten Covid-Ver- laubte Gruppenbildung oder das Nicht der Dienstbetrieb der Stadtpolizei Feld- weiß besser, wie ihr Stadtteil „tickt“. „Es Tel. 0676/455 07 03, ordnung wurde die Vollziehung der neu- einhalten des Mindestabstands. Peter kirch gesplittet. Im Zuge der Aufteilung war daher eine recht einfache Entschei- mail: wolf.doris@gmx.net en gesetzlichen Bestimmungen zu einem Lins betont: „In Relation zur Anzahl der wurde innerhalb von zwei Tagen eine dung“, so Bürgermeister Wolfgang Matt, Tisis: Gabi Graf weiteren Aufgabengebiet für die Stadt- durchgeführten Kontrollen musste nur zweite Dienststelle im Erdgeschoß des „Leere Straßen und Plätze, „beim Aufbau der Feldkircher Nachbar- Tel. 0664/859 41 53, polizei. Mit Gesprächen, Aufklärung und in einer sehr geringen Anzahl von Fällen Palais Liechtenstein geschaffen. Dabei verwaiste Spielplätze und die schaftshilfe auf die Ortsvorsteherinnen mail: gabrielam.graf@gmail.com in wenigen Fällen auch Strafen wurde ein eingeschritten werden.“ musste in kürzester Zeit die komplexe spürbare Leere einer Aus- und Ortsvorsteher als verlängerten Arm Gisingen: Peter Stieger Beitrag geleistet, um die Ausbreitung des Kontrolliert wurden seit Beginn der Infrastruktur an einem neuen Stand- gangssperre sind auch für Po- der Verwaltung zu setzen.“ Für unmittel- Tel. 0676/907 82 70, Corona-Virus zu stoppen. Diese Aufga- neuen Verordnungen vor allem Orte wie ort eingerichtet werden. Die Stadtpoli- lizisten etwas Besonderes.“ bare Hilfstätigkeiten konnten diese dann mail: peter.stieger@aon.at ben mussten auf Grund der sich laufend etwa Gastlokale, Spielplätze, Jugend- zei verrichtete daraufhin abwechselnd Florian Ebner, seit 2019 bei der Stadt- auf einen Pool von Freiwilligen zurück- Tosters: Fredy Himmer ändernden gesetzlichen Rahmenbedin- treffpunkte, Parkanlagen, Schulplätze Dienst an beiden Standorten. Dieses polizei Feldkirch greifen. Auch Fragen, die die Stadtver- Tel. 0664/142 08 25, gungen immer wieder angepasst wer- oder Tankstellen. Stadtpolizist Flori- Gruppensystem legte ein hohes Augen- waltung betreffen, konnten direkt depo- mail: goldschmied.himmer@aon.at den. Somit veränderten sich auch fast an Ebner beschreibt den Arbeitsalltag merk auf Fremdkontakte und Desinfek- niert werden. Diese wurden umgehend Altenstadt: Josef Mähr wöchtentlich die Aufgaben und Schwer- während der Corona-Verordnungen fol- tionsvorkehrungen zur Eigensicherung. an die zuständige Fachabteilung zur Be- Tel. 0664/782 82 51, punkte der Kontrollen. Zusätzlich wurde gendermaßen: „Der Dienst während der Auch eine vorübergehende Urlaubssper- antwortung oder weiteren Bearbeitung mail: j.maehr@gmx.at 10 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 11
TROTZ CORONA TROTZ CORONA KINDERBETREUUNG „Sie umarmen uns vor Freude oder klammern sich ans Bein“ und Unsicherheit gegenüber Covid-19. lich neue Personaleinsatzpläne, um die Quasi geschlossene Kinderbetreu- Erst nach Ostern erfolgte schrittweise Kinder in Kleingruppen zu betreuen. ungseinrichtungen, Abstand hal- wieder die Öffnung der Einrichtungen. Teamsplitting und Homeoffice waren ten, soziale Kontakte verringern: die neuen Herausforderungen. Die kin- Vor allem auch für Kinder brach- Organisatorische Herausforde- derfreie Zeit musste optimal genutzt Händewaschen ist selbstverständliches Ritual in den Kindergärten. te Corona große Veränderungen rung werden, um Arbeitsaufträge zu vertei- in ihrem Alltag. Die zuständigen „Plötzlich – von heute auf morgen war len, Förderpläne zu gestalten und Zeit- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alles auf den Kopf gestellt. Es wurden ressourcen für pädagogische Arbeit zu Kontakt zu Kindern Pädagogik in Corona-Zeiten generierten Beobachtungen geben auch haben einerseits mit viel Flexibili- auf einmal Dinge von uns erwartet und schaffen. Zudem galt es, Risikopatienten „Die wohl größte Herausforderung wa- Die von früher bekannten „Bildungsar- wertvolle Rückschlüsse für künftige För- tät und Empathie Kontakt zu allen gefordert, die auch für uns Neuland wa- aus dem Kollegium zu erfassen und zu ren jedoch die vielen Fragen, Anrufe beiten im Kindergarten“, bei denen eine derimpulse. Wer in diesen Tagen aber Kindern gehalten. Andererseits ren,“ bringt es Silvia Walser, Leiterin des schützen, Krankenstände zu berücksich- und E-Mails, die es täglich zu beant- ganze Kindergruppe ruhig im Kreis sitzt nur „rosarot“ sieht, täuscht sicht. Denn wurden jene Kinder in Kleinstgrup- Kindergartens Oberau, auf den Punkt. tigen, Praktikantinnen und Praktikanten worten gab,“ so Silvia Walser, „obwohl und einer Geschichte lauscht, fanden die Elementarpädagogik weiß schon pen betreut, deren Eltern in der Wöchentliche Bedarfserhebungen und in ihren Abschlussarbeiten zu unterstüt- es kaum klare Vorgaben oder rechtliche schon lange vor Corona nicht mehr statt. lange, dass „Peers“ – also Gleichaltrige Arbeitswelt unabdingbar waren – flexible Anmeldungen erforderten täg- zen und Überstunden sowie Urlaubswo- Grundlagen für Kinderbetreuungsein- Das Bild vom Kind in der heutigen Ele- – sehr wichtig für die Entwicklung der ein Spagat. livh chen abzubauen. richtungen gab.“ Durch die vielfältigen mentarpädaogik ist ein anders als noch Kinder sind. Freunde, mit denen sonst Nach anfänglicher Unsicherheit stell- Kontakte wurde die Beziehung zu den vor 20 Jahren. Vom passiven Bildungs- gespielt, geturnt, gesungen, gelacht und ten sich die Mitarbeiterinnen und Mit- Familien auch unter diesen erschwerten konsumenten ist das Kind heute zum ak- gerangelt wird, fehlten. Die Kinder ver- arbeiter sehr gut auf die digitalen Mög- Bedingungen gepflegt. „Wir verschickten tiven und „hungrigen“ Bildungsgestalter missten ihre Freunde und waren deshalb Seit Mitte März waren Kinderbetreu- lichkeiten ein. Es wurde mit den Eltern Postkarten, individuelle Briefe, Osterge- geworden. Die Corona-bedingte Verklei- oft betrübt. Viele beliebte Spiele, die man ungseinrichtungen und Kindergärten und Kindern digital kommuniziert, Vi- schenke, Spieletipps und sogar Videos,“ nerung der Kindergruppe zur Reduktion nur mit einer gewissen Anzahl von Kin- für die meisten Kinder geschlossen. Aus- deokonferenzen ersetzten Team- und erinnert sich Silvia Walser. „Bei den Te- der sozialen Kontakte brachte für die pä- dern spielen kann, mussten verschoben schließlich Kinder von Eltern mit sys- Leiterinnenbesprechungen und es fand lefonaten ging es viel um die Bedürfnisse dagogische Arbeit Positives und Negati- werden. Die Mitarbeiterinnen und Mit- temrelevanten Berufen sollten die Kin- auch zwischen den Einrichtungen ein und Gefühlslagen der Eltern und um die ves. Erfreulich war, dass sich in kleinen arbeiter waren sehr bemüht, die Kinder derbetreuungseinrichtungen besuchen. verstärkter Austausch statt. Vor allem Organisation dieser neuen Situation.“ Gruppen viel öfter die Möglichkeit bot, mit all ihren Gefühlen und Stimmungen Fünf Einrichtungen deckten vor Ostern für die Führungskräfte war es eine gro- Die Beziehungspflege stand in der Eltern- einzelne Kinder zu begleiten und zu be- aufzufangen und bestmöglich durch die- in Kleinstgruppen den Betreuungsbedarf ße Herausforderung, das Team ohne di- arbeit im Vordergrund. Auch wenn es obachten. Der kindliche Bedürfnisauf- se Zeit zu begleiten. ab. Mit den anderen Kindern und deren rekten Kontakt zu leiten und erforderte keinen Ersatz für den Normalalltag be- schub – „Ich muss warten, bis sie Zeit für Eltern wurde über neue Wege kommu- „Die wohl größte Herausforde- neue Kommunikationsstrategien. Ar- deutete, waren die Kindergärten und mich hat, weil sie gerade mit vier ande- Händewaschen nizert und Kontakt gehalten. Ein Spagat, rung waren die vielen Fragen, beitsaufträge und Dienstpläne mussten Kinderbetreuungseinrichtungen gera- ren Kindern ein Spiel fertig spielt“ – war Wichtiger Bestandteil des pädagogi- der viel Flexibilität verlangte, denn die Anrufe und E-Mails, die es täg- transparent übermittelt werden, in ei- de in dieser herausfordernden Zeit An- so gering wie nie. Die Zeit konnte inten- schen Alltags sind in Corona-Zeiten die ungewohnte Situation traf alle gleicher- lich zu beantworten gab.“ nem Arbeitsumfeld in dem sich Aufga- sprechpartner bei Fragen, Zweifel und siv genützt werden, um auf die individu- Hygieneregeln, die spielerisch an die maßen unvorbereitet. Zu Beginn gab es Silvia Walser, Kindergartenleiterin benstellungen täglich änderten. Unsicherheiten der Eltern und Erzie- ellen Bedürfnisse der einzelnen Kinder Kinder weitergegeben werden. Viele ein Gefühl der Machtlosigkeit, Angst Oberau hungsberechtigten. einzugehen. Die aus den Kleingruppen Kinder wissen schon von zu Hause, wie 12 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 13
TROTZ CORONA TROTZ STADT CORONA INTERN zum Thema „Corona“ und „Kranksein“ Hygieneleitfaden wurde festgelegt, dass STADTVERWALTUNG „Datenschutz ist kein Verhinderer der Das „digitale Rathaus“ auftauchten, wurden die Hygieneregeln allen Mitarbeiterinnen und Mitarbei- im Alltag fix verankert. So durften die El- tern neben Schutzmasken auch Visiere Digitalisierung.“ tern ihre Kinder nicht mehr ins Gebäude zur Verfügung stehen. Renate Hirschau- Mag. Martina Glatthaar, hat die Feuerprobe begleiten, sondern gaben sie an der Ein- er resümiert: „Es ist wichtig, uns selbst Datenschutzbeauftragte der Stadt gangstüre in die Hand der Mitarbeite- und die Kinder zu schützen, damit wir Feldkirch rinnen und Mitarbeiter. Der Abstand zu hoffentlich in Zukunft wieder ganz unbe- bestanden. den Eltern musste eingehalten werden. schwert miteinander sein können.“ Mit den Kindern wurden, wenn sie ihre Straßenkleidung abgelegt und Schuhe „Kinder sind sehr emotional ausgezogen hatten, die Hände gründlich und überlegen bei Freude, Wut, gewaschen. Trauer oder Schmerz nicht zu- Um pädagogisch wertvoll vorzugehen, erst, was genau erlaubt ist und wurden die Kinder gefragt, was sie über daheim aus arbeiten können. Dennoch Kolleginnen und Kollegen - wieder mehr was nicht.“ das Corona-Virus wissen. Weil Kin- Das wohl größte Homeoffice-Expe- waren sie für die Bürgerinnen und Bür- wertgeschätzt und die soziale Interakti- Renate Hirschauer, der sehr viel an Inhalt aufsaugen und riment der Geschichte hat gezeigt: ger unter den bekannten Durchwahlen on genießt einen höheren Stellenwert. Kindergartenleiterin Oberer Riegel sich besonders auch für „Erwachsenen- Auch ohne Parteienverkehr war erreichbar. Jene Abteilungen, bei denen Themen“ interessieren, war schon viel die Stadtverwaltung vollumfäng- die Anwesenheit weiterhin unumgäng- Digitalisierung und Datenschutz Wissen vorhanden: „An Corona sterben lich handlungsfähig. Im Bereich lich war, wurden in Teams gesplittet, so Während der Corona-Zeit wurden alle es mit dem Händewaschen und Abstand Menschen.“ und „Corona ist unsichtbar der Digitalisierung konnten wichti- dass selbst im Falle einer Infektion zu- Amtsgänge, sofern möglich, elektro- halten funktioniert. „Wobei das mit dem und deshalb dürfen wir uns nicht mehr „Die Stadt Feldkirch ist auch ge Lehren für die Zukunft gezogen mindest ein Team handlungsfähig blieb. nisch abgewickelt. Die Datenschutz- Abstand halten im Kindergarten nicht die Hand geben, weil er auf unserer über die Sommermonate ver- werden. Und nicht zuletzt wird der Der Wechsel in den Homeoffice-Modus beauftragte und Abteilungsleiterin des so einfach ist“, weiß Renate Hirschau- Hand sitzen könnte.“, waren dabei nur lässlicher Partner der Famili- Austausch mit Kolleginnen und fiel in der Praxis weniger schwer als be- Baurechts im Amt der Stadt Feldkirch, er, Leiterin des Kindergartens Oberer zwei Aussagen, die von den Kindern ein- en.“ Kollegen jetzt noch mehr wertge- fürchtet. Hilfreich war, dass viele Berei- Mag. Martina Glatthaar, sieht diese Ent- Riegel. „Kinder sind sehr emotional und gebracht und besprochen wurden. Vizebürgermeisterin Mag. Gudrun schätzt. che bereits vor einiger Zeit digitalisiert wicklung positiv: „Digitalisierung und überlegen bei Freude, Wut, Trauer oder Eine Maskenpflicht gab es in den Petz-Bechter worden waren und die Mitarbeiterinnen Datenschutz mögen für viele einen Wi- Schmerz nicht zuerst, was genau erlaubt Kindergärten und Kinderbetreuungs- und Mitarbeiter äußerst flexibel auf die derspruch darstellen. Für mich als Da- ist und was nicht. Sie umarmen uns vor einrichtungen nicht. Für Kinder wirkt neue Situation reagierten. tenschutzbeauftragte war es allerdings Freude oder klammern sich auch mal an die schlecht wahrnehmbare Mimik ver- Sommerbetreuung Vom 16. März bis 18. Mai, also insgesamt erfreulich zu sehen, dass viele Bürgerin- ein Bein“. Durch ständiges Wiederholen unsichernd und sie können teilweise Vizebürgermeisterin Gudrun Petz-Bech- acht Wochen, waren die Vorarlberger Die Praxis nen und Bürger plötzlich ein ausgepräg- und das Beantworten aller Fragen, die Gesprochenes nicht gut verstehen. Im ter verweist als zuständige Stadträtin auf Gemeinde- und Rathäuser aus Sicher- Gerade weil das Feldkircher Rathaus tes Interesse entwickelten. Sie wollten das hohe Engagement der städtischen heitsgründen für den Parteienverkehr in Sachen Digitalisierung der Amtsge- wissen, was mit ihren Daten passiert, Verwaltung und der Betreuerinnen und (zumindest teilweise) gesperrt. So auch schäfte in den vergangenen Jahren nicht und ob dies mit den Grundrechten im Betreuer, die mit viel Flexibilität und das Feldkircher Rathaus. Allerdings war untätig geblieben ist, funktionierten die Einklang steht.“ Wenn der Datenschutz Empathie die Familien in dieser Aus- das Amtsgebäude in der Schmiedgasse digitalen Meetings mit den Bürgerinnen von vornherein mit bedacht wird, weiß nahmesituation unterstützt haben. „Wir nie wirklich geschlossen, denn durch und Bürgern sehr gut. Teilweise wurde Glatthaar, „dann ist er kein Verhinderer haben auch darauf reagiert, dass wegen vorausschauende Planung konnten viele sogar effizienter gearbeitet, da man sich der Digitalisierung, im Gegenteil, er gibt abgesagter Freizeitcamps und teilweise Amtsgeschäfte auf telefonischem oder auf das Wesentliche konzentrierte. Au- den Nutzerinnen und Nutzern der On- bereits aufgebrauchtem Urlaub der Be- digitalem Weg erledigt werden. Selbst ßerdem schätzten es viele Bürgerinnen linetools ein besseres Gefühl, weil für In- treuungsbedarf in den Sommermona- anspruchsvolle und komplexe Fälle wie und Bürger, dass sie für Amtsgeschäfte teressierte nachvollziehbar wird, ob und ten deutlich höher ist als sonst“, so die beispielsweise Bauansuchen und Bau- nicht persönlich vor Ort sein mussten. wie ihre Daten verarbeitet werden“. n Vizebürgermeisterin. Nach einer umfas- bewilligungen oder Anträge von Bürge- Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben senden Bedarfserhehung haben wir ein rinnen und Bürgern im Bürgerservice konnten beispielsweise Bauverhandlun- zusätzliches Betreuungsangebot mit ver- konnten digital abgewickelt werden. gen nicht durchgeführt werden. Durch schiedenen Modulen für größtmögliche zahlreiche Telefonate, Einholung der Flexibilität auf die Beine gestellt. „Denn Digitales Rathaus Zustimmungen der Nachbarn durch die Stadt Feldkirch ist“, wie Petz-Bechter Seitens der EDV-Abteilung der Stadt Bauwerber und durch das Zusenden der unterstreicht, „auch über die Sommer- Feldkirch mussten innerhalb kürzester Bauunterlagen konnte hier trotz allem monate verlässlicher Partner der Fami- Zeit die nötigen Voraussetzungen ge- ein Weiterarbeiten ermöglicht werden. lien.“ n schaffen werden, dass möglichst viele Erfreulicherweise wird mittlerweile der Ungewohnter Anblick während des Shutdowns: Leere Spielplätze Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von persönliche Austausch - auch zwischen 14 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 15
TROTZ CORONA BAUHOF „Der Bauhof und die Abfall- wirtschaft haben trotz vorü- Systemrelevante Berufe sichern bergehender Schließung des Altstoffsammelzentrums mit der weiterhin reibungslos Grundversorgung funktionierenden Abholung ab Haushalt einen wichtigen Bei- trag in der Corona-Zeit geleis- tet. Dafür möchte ich ‚Danke‘ sagen.“ Stadträtin Marlene Thalhammer „Österreich wird auf Minimalbe- trieb herunterfahren“, sagte Bun- deskanzler Sebastian Kurz Mitte März. Der Corona-Shutdown be- deutete Veranstaltungsverbote, Schließung von Gastronomie und Handel, Ausgangsbeschränkun- gen für die Bevölkerung. Viele wichtige Berufsgruppen waren währenddessen daran beteiligt, die Grundversorgung der Bevölke- rung sicherzustellen. „Systemrelevant“ ist einer jener Begrif- fe, der durch den Corona-Shutdown eine ganz neue Bedeutung erfahren hat. Büroarbeit durch die schützende Plexiglaswand von Brigitte Krestan und Nina Tschütscher. Die Fensterreinigung in der Volksschule Levis erfolgt sicher – mit Mund-Nasenschutz und Abstand. Damit das alltägliche Leben weiterhin funktioniert, hat auch der Bauhof einen wichtigen Beitrag geleistet. Auch wenn das Altstoffsammelzentrum aufgrund der akuten Gefährdungslage vorüberge- hend geschlossen blieb, haben die Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter des Bauhofs maßgeblich zum reibungslosen Ablauf des Zusammenlebens in Feldkirch bei- getragen. n Wegmacher Thomas Schreiber sorgt mit dem neuen Elektrodreirad für eine saubere Stadt. Die Müllabfuhr kümmert sich verlässlich um die Abfallentsorgung. Christian Marko leistet im Pumpwerk Tisis seinen Beitrag. 16 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 17
TROTZ CORONA TROTZ CORONA DISTANCE LEARNING „Ich unterrichte jetzt, bitte alle aus dem Internet“ chender Klangqualität für mein Inst- Aber ohne Hilfe der Eltern funktioniert nach jedem Auftritt aus den Bildschir- Aufgrund der Corona-bedingten rument mit seinem Tonraum? Ist das es nicht. Angefangen vom Einverständ- men. Schul- und Musikschulschließun- gesamte Equipment – wie separater nis für die Nutzung der elektronischen gen mussten alle Lehrerinnen und Raum, Kopfhörer, Mikrofon und stand- Medien über das Programm einstellen Was ist Ihr persönliches Fazit aus Lehrer mit Kreativität und dem not- feste Internetverbindung – vorhanden? bis teilweise zum Halten des Handys dieser Zeit? wendigen Erfindungsgeist inner- Ich habe hierfür mehr als einen Probe- während der Stunde. Immer mit dem Eine Schülerin hat es kurz auf den Punkt halb kürzester Zeit auf „Distance lauf mit Kollegen gebraucht. Und nicht Ziel, gemeinsam die beste Lösung für die gebracht: „Der Online-Unterricht ist Learning“ umstellen. zuletzt musste ich sicherstellen, dass ich Kinder bereit zu stellen. Es ist toll, wenn schon schön, aber ich freue mich ganz meine Arbeit in unserem Fünf-Personen alle an einem Strang ziehen. arg, wenn wir wieder zusammen richtig Haushalt koordiniere. Wie sich heraus- Musik machen können.“ Das Gespräch führte Katharina Graf. stellte, funktionierte dies gut mit einem Wie hat die konkrete Umsetzung Standard-Text in der Familien-Whats- im Alltag ausgesehen? Vielen Dank für das Gespräch! n App-Gruppe: „Ich unterrichte jetzt, bitte Der Unterrichtstag wurde für viele Kin- Viel Enthusiasmus gab es beim Vorspiel per Onlinetool. Es wurde telefoniert, geskypt, gezoomt, alle aus dem Internet“. Die gesamte Fa- der zum Wochenhighlight. Meine Schü- Videos gedreht, Tonaufnahmen gemacht milie hat sich während des Unterrich- lerinnen und Schüler freuten sich auf und vieles mehr. Christine Jakobs, Leh- tens eingeschränkt. die Abwechslung, die gleichzeitig auch der Stunde und viele liebe Dankes-Nach- le des im großen Saal der Musikschule rerin für Querflöte, gibt einen Einblick. Konstante in ihrem Alltag war. Der Aus- richten auf dem Handy. Das tut gut und geplanten Klassenvorspiels Anfang Mai Wie funktionierte der Austausch tausch und Unterricht bekommt eine zu- ist sehr schön. haben wir das Experiment eines Vor- Welche Herausforderungen birgt mit den Schülerinnen und Schülern sätzliche stark emotionale Komponente. spiels per Onlinetool gewagt. Leider das „Distance Learning“ im Quer- und auch deren Eltern? Kinder nutzen den musikalischen Kanal Welche Fortschritte konnten wäh- ohne Korrepetition und ohne Ensemble flötenunterricht? Ich habe den Kindern und deren Eltern um ihre Gefühle zu verarbeiten. Man rend des Online-Unterrichts ge- aber gut vorbereitet und mit viel Enthu- Ich musste innerhalb kürzester Zeit eine in kürzester Zeit ein Programm erklärt, hat ihnen angemerkt, wie wichtig dies macht werden? siasmus. Auch viele Familien inklusive Reihe ganz neuer Probleme lösen: Wel- mit dem ich selber noch kaum Erfahrun- in dieser distanzierten Zeit für sie war. Der regelmäßige wöchentliche Unter- Großeltern waren im eigenen Wohnzim- ches Programm funktioniert am besten gen hatte. Das hat manchmal auch be- Ich als Lehrerin bin ein Ansprechpartner richt trägt auf jeden Fall Früchte. Anstel- mer live dabei. Großer Applaus hallte für eine Videokonferenz mit entspre- deutet, vormittagelang zu telefonieren. außerhalb der eigenen vier Wände, nicht nur für musikalische Angelegenheiten. Gleichzeitig war es für alle Beteiligten eine neue Erfahrung, auf eine andere, ungewohnte Art fordernd und anstren- gend. Mit wenigen Mitteln musste der Unterricht abwechslungsreich gestaltet werden. Themen wie Atmung, Artikula- tion und Körpererfahrung konnten nicht behandelt werden. Gemeinsames Mu- sizieren, das sonst in jeder Stunde ein wichtiger Bestandteil ist, war – aufgrund der Latenzzeit – leider nicht möglich. Wie waren die Rückmeldungen zu Ihrer Arbeit? Ich habe große Wertschätzung erhalten. Auch die Eltern und Kinder waren sich des Aufwands und der Umstellungen für Christine Jakobs unterrichtet Querflöte mit innovativen Methoden – auf Distanz. uns Lehrer bewusst. Ein „Danke“ zu je- 18 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 19
TROTZ CORONA TROTZ CORONA GEDANKEN ZUM DISTANCE LEARNING „Lurch und Bach“ Von Christian Lebar, Klavierlehrer an der die Telefonkosten sind etwas höher als ich nochnoch rausgehen und die Blumen < Musikschule Feldkirch sonst, so viermal mehr. Und am Abend sammeln für den Sachunterricht. Wer Unüblicher Einsatz ist die Stimme halb kaputt. kocht heute? Wann muss meine Frau der Feuerwehr: Franziska übt regelmäßig und zeigt nochmals Ruhe haben im Arbeitszim- Gesundheitskontrollen mir ihre Fortschritte, ein Video zu dre- mer? an der Grenze Wenn es heißt, eine Stadt klappe die hen, spornt sie an, sie erholt sich beim Der Lurch kriecht den Gang entlang, Gehsteige hoch, schmeichelt das den Klavierspielen. Klaus kommt mit ei- bald hat er mich erreicht, am Klavier, dortigen Bewohnern in keinster Weise. nem Schumann-Stück nicht zurecht um mir zuzuhören, bei ein paar Tönen Sich selbst betrachten sie natürlich als (er müsste sich genauer mit den Noten Bach… n lebensfrohe und unternehmungslustige beschäftigen), findet eine Filmmelodie FELDKIRCHER FEUERWEHREN Assistenzeinsatz an der Grenze in Zeitgenossen. Das hiesige Tourismusbü- auf YouTube und lernt diese schon ganz ro ist alarmiert, bereitet eine Entgegnung passabel bis zur nächsten Woche. Luisa auf Hochglanz vor, Fotos lachender und aber, sie mag nicht mehr, die Situation Blumen Tisis lässiger Menschen in südlichem Flair in- überfordert sie. – Druck rausnehmen, klusive. Das Hochklappen der Gehsteige triff wieder Freunde, spiel, geh an die fri- ist Mitte März Wirklichkeit geworden. sche Luft! Ganz Österreich und weite Teile Europas Und Günther, ein erwachsener Schü- Inh. Jessica Hörburger haben an diesem gigantischen Gesell- ler: Er ist in der Krise ganz in die Kri- 6806 Tosters 6820 Frastanz schaftsexperiment teilgenommen und se gestürzt, die Isolation hat ihm stark Alberweg 2 Kirchweg 5 teilnehmen müssen. Und von einem Tag zugesetzt. Er spielt Stücke, die ihm lieb Ortszentrum Ortszentrum heitspolizeilichen Maßnahmen an der Tel. + Fax.: 05522 - 79 838 Tel.: 05522 - 51 777 Fax.: DW - 4 auf den anderen sitzt auch ein Musik- sind, unterläuft ihm aber nur ein Feh- Nicht nur die Bevölkerung, die Grenze in Tisis bis zum 1. April durchzu- schullehrer, nämlich ich, zu Hause und ler, ist er aus der Bahn geworfen, fühlt Geschenksfloristik Gemeinden und Behörden waren führen. Die Einteilung der Einsätze für überlegt, was er jetzt anfängt. sich deprimiert. Das Musikmachen als durch die Auswirkungen der Co- den 24-Stunden Betrieb erfolgte in drei Drei Wochen später: Vieles habe ich Spiegel seiner Verfassung. Wir schrei- Hochzeitsfloristik rona-Verordnungen gefordert, son- Schichten und wurde von Bezirksfeuer- ausprobiert, manches ist schon zum All- ben uns gegenseitig lange Mails, treffen Dekorative Pflanzen dern auch die Hilfs- und Rettungs- wehrinspektor Manfred Morscher und tag geworden, manches wird es noch in uns zu einem Spaziergang und reden Trauerfloristik organisationen. Abschnittskommandant Josef Fröhlich den nächsten Wochen oder wird es nie sehr offen eine ganze Stunde lang – Kri- in Zusammenarbeit mit den Komman- werden. Der Kontakt zu meinen Schüle- senintervention. Günther sagt in diesem Mit Blumen zu danten ausgezeichnet und mit großem rinnen und Schülern ist das Wichtigste, Gespräch etwas eigentlich Selbstver- arbeiten ist Engagement untereinander koordiniert. Kontakthalten, Kommunizieren. Auch ständliches und mich sehr Berührendes: unsere Freude ! „Ich bin immer wieder beeindruckt, wie Die Einschulung der Feuerwehrleute die Eltern sind „mit im Boot“, mehr als in „Ich brauche den persönlichen Kontakt. unkompliziert und flexibel die Feldkir- erfolgte durch die Bezirkshauptmann- „Einmal mehr haben unsere den normaleren Zeiten; sie fragen nach, Was ich aus der Musikstunde mitnehme, cher Feuerwehren mit ihren ehrenamt- schaft. Feuerwehrleute beispielhaf- helfen bei der Kameraeinstellung, moti- hilft mir die Woche über.“ lichen Einsatzkräften die unterschied- „Einmal mehr haben unsere Feuer- te Bereitschaft zur professio- vieren. Wie kostbarer sind mir plötzlich Die persönliche Begegnung fehlt auch lichsten Herausforderungen meistern“, wehrleute beispielhafte Bereitschaft zur nellen Hilfeleistung bewiesen. die Stimmen der Kinder am Telefon, ein mir, fehlt uns Lehrern und Musikern, so Bürgermeister und Feuerwehrreferent professionellen Hilfeleistung bewiesen“, Auch im Namen der Feldkir- lachendes Gesicht auf dem Bildschirm, fehlt uns allen. Die wunderbaren tech- Wolfgang Matt. Mitte März kam es auf- spricht Bürgermeister Wolfgang Matt cher Bevölkerung darf ich die Frage an mich: „Wie goht’s eu?“. nischen Möglichkeiten der Kommuni- grund einer Anweisung des Innenminis- seinen Dank aus. „Auch im Namen der unseren ehrenamtlichen Feu- Ich drehe und verschicke Videos von kation, die wir als Hilfsmittel auf dem teriums zu einer Situation, die es in der Feldkircher Bevölkerung darf ich unse- erwehren meinen Dank aus- Stücken und Übungen, bekomme wel- Weg durch die Krise benutzen, sie lassen Form noch nie gegeben hat. Die Polizei rer ehrenamtlichen und mitgliederstar- sprechen!“ che zurück, schreibe detaillierte Mails, mich müde zurück in der Unmöglichkeit, benötigte für die Gesundheitskontrollen ken Feuerwehr für die rasche, kompe- Bürgemeister Wolfgang Matt was wie zu üben ist. Wir telefonieren zum Kern des Lernens und des Musizie- an den Grenzübergängen Unterstützung tente und zuverlässige Hilfe in akuten über Skype, ich ärgere mich schon nicht rens vorzudringen. durch ein geeignetes Kontrollorgan. Krisensituationen meinen Dank aus- mehr über die Qualität der Übertragung Die Tür öffnet sich: Ach ja, meine älte- Die Verantwortlichen der sechs Feld- sprechen!“ n – „Kannst du das bitte wiederholen, ich re Tochter braucht den Laptop jetzt für kircher Feuerwehren haben sich spontan sehe deine rechte Hand nicht gut!“ – die Lern-App. Mit der Jüngeren sollte bereit erklärt, die notwendigen gesund- 20 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 21
TROTZ CORONA AUCH IN KRISENZEITEN Stadtbus hält Feldkirch mobil Sicherheitsvorkehrungen haben höchste Priorität. um das System bei möglicher Steigerung Trotz Corona-Einschränkungen der Infektionszahlen oder bei Schlie- SIEBEN TAGE war der Stadtbus verlässlicher Teil ßung eines Busbetriebes aufrecht zu er- REGENWETTER? STROM, WASSER, KOMMUNIKATION des öffentlichen Personennahver- halten. Weitere Maßnahmen waren die kehrs. Wichtige Maßnahmen wur- Stadtwerke gewährleisten Intensivierung der Reinigung der Busse den getroffen, um die Gesundheit zum Schutz der Fahrgäste und die Ein- von Personal und Fahrgästen zu AB IN DEN LÖWEN stellung des Ticketverkaufs beim Fahr- sichern. Das Positive dabei: So Versorgungssicherheit personal. GASTGARTEN – pünktlich und verlässlich wie in HIER BLEIBEN Corona-Zeiten war selten ein Bus Freie Fahrt für die öffentlichen unterwegs. Verkehrsmittel SIE TROCKEN UND Alles Negative hat auch etwas Positives. DAS BEI BESTER Die Auswirkungen des Corona-Virus auf LAUNE! Stattdessen werden digitale Meetings getestet worden waren. Bei allen be- den öffentlichen Verkehr waren, was Die Menschen in Feldkirch muss- (telefonisch oder per Videokonferenz) troffenen Mitarbeiterinnen und Mitar- Auch wenn das öffentliche Leben auf- Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit – die ten und müssen sich keine Sorgen verstärkt genützt. „Durch die gesetzten beitern ist der Krankheitsverlauf relativ grund des Shutdowns vorübergehend zwei wichtigsten Qualitätsmerkmale – OB SONNENSCHEIN ODER machen, dass sie plötzlich ohne Maßnahmen konnten Personalengpässe unkritisch verlaufen und alle sind wieder massiv eingeschränkt werden musste, anbelangt, sehr positiv. Viele Menschen REGEN, UNSER GASTGARTEN Strom oder Wasser dastehen. vermieden werden“, bestätigt Manfred wohlauf. n blieb der öffentliche Verkehr für viele haben das Auto stehen gelassen und ver- HAT IMMER SAISON. Auch die Dienstleistungen aus den Trefalt, Geschäftsführer der Stadtwerke. Menschen nach wie vor unverzichtbar: ursachten dadurch weniger Verkehr und Bereichen Elektrotechnik und Te- „Dadurch konnten wir gewährleisten, Sie müssen zum Arzt, Lebensmittel oder Stausituationen. Wenn die Busse nicht UNSERE GASTGARTEN lekommunikation waren zu jeder dass es bei der Erzeugung und Vertei- Medikamente besorgen oder zur Dienst- im Stau stehen, kann der öffentliche HIGHLIGHTS: Zeit verfügbar. lung des Energie- und Wasserbedarfs stelle, in der sie vielleicht gerade in die- Verkehr punkten. Was Fahrgästen und • Schattige Sitzplätze und in Feldkirch und auch bei den weite- ser Zeit dringend gebraucht werden. auch Lenkerinnen und Lenkern zugute- überdachte Terrasse ren Dienstleistungen der Stadtwerke zu Umso wichtiger war in solchen Zeiten, kommt. n 2 keinen Beeinträchtigungen gekommen dass das Bus- und Bahn-Angebot ohne • 90m wetterfeste Überdachung Die Verantwortlichen der Stadtwerke ist.“ Betriebsfremden Personen war bis größere Einschränkungen zur Verfügung • Köstliche Speisen und haben gleich zu Beginn der Corona-Pan- Mitte Mai der Zutritt zu allen Stadtwer- steht. Getränke in gemütlicher demie vorsichtig und vorausschauend ke-Gebäuden untersagt. Dies hatte zur Atmosphäre auf die Situation reagiert und umgehend Folge, dass der persönliche Kundenkon- Gesundheit hat höchste Priorität • Leckere Eiskreationen wichtige Vorsichtsmaßnahmen und Per- takt ausschließlich telefonisch oder per In Zusammenarbeit mit dem Land und zubereitet mit Eis aus der sonalentscheidungen getroffen. Stren- E-Mail angeboten werden konnte. Der dem Verkehrsverbund Vorarlberg wur- kolibri Eismanufaktur ge betriebliche Hygienemaßnahmen 24h-Service der Stadtwerke Feldkirch „Wir sind stolz, dass die Ver- den Maßnahmen ausgearbeitet, um Per- sorgungssicherheit in Feld- wurden gesetzt und die persönlichen war zu jeder Zeit unter Berücksichtigung sonal und Fahrgäste zu schützen. Der • 230V für E-Bikes Kontakte auf ein Minimum reduziert. der erforderlichen Hygienemaßnahmen kirch – in allen Bereichen der Fokus lag einerseits darauf, die Mobilität • Gartentoiletten - Sie müssen Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv und verfügbar. Stadtwerke – durch die rasche der Fahrgäste weiterhin zu gewährleis- nicht ins Haus wenn sie wurden in die Heimarbeit (Homeoffice) Das Ansteckungsrisiko konnte auf- und verantwortungsbewuss- ten und andererseits, die Gesundheit der ‘auf’s Häusl‘ müssen entlassen und Rückkehrer aus Risiko- grund der umsichtigen Vorgehensweise te Reaktion der Verantwort- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter best- KOHLGASSE 1 gebieten haben sich umgehend in häus- deutlich reduziert bzw. ausgeschlossen lichen auch in Ausnahmesi- möglich sicherzustellen. Die Rücknah- A -6800 FELDKIRCH-NOFEL S T +43 5522 3583 liche Isolation begeben. Es wird nach werden. Konkret ging es auch um jene tuationen, wie wir sie aktuell me des Fahrplanangebotes war nur eine MAIL@HOTEL-LOEWEN.AT wie vor darauf Wert gelegt, dass Zusam- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die erleben, garantiert ist.“ Maßnahme von vielen. Mit einem redu- HOTEL-LOEWEN.AT menkünfte im Rahmen der Arbeit auf nach einem gemeinsamen Skitag Anfang Stadtrat Rainer Keckeis zierten und regelmäßigen Takt konnten Freie Fahrt (ganz ohne Stau) während Corona- ihre Notwendigkeit hin geprüft werden. März in St. Anton positiv auf Covid-19 personelle Reserven geschaffen werden, Zeiten 22 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2020 23
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