MAGAZIN Körper - Sport im CVJM
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MAGAZIN
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Westbund
mit CVJM Deutschland
Körper
Wettkampf mit dem Leben
Sport im CVJM:
Mehr als nur Bewegung
100 Jahre Bundeshöhe
Gründung
CVJM Regio-NetzInhalt
Titelthema: Körper
Impressum
CVJM MAGAZIN Westbund
für Mitarbeiter im CVJM-Westbund e. V.,
172. Jahrgang, erscheint viermal jährlich
Herausgeber: CVJM-Westbund e. V.
Bundeshöhe 6, 42285 Wuppertal
T(02 02) 57 42-22, F (02 02) 57 42-42
E-Mail: info@cvjm-westbund.de
Internet: www.cvjm-westbund.de
Beteiligte Verbände:
CVJM-Landesverband Bayern e. V.
Schweinauer Hauptstr. 38, 90441 Nürnberg
CVJM-Gesamtverband in Deutschland e. V.
Im Druseltal 8, 34131 Kassel
CVJM Norddeutschland e. V. Jeder soll bei uns seinen Platz haben 6 Gönne dich dir selbst 9
Birkenstr. 34, 28195 Bremen
CVJM-Ostwerk e. V.
Sophienstr. 19, 10178 Berlin
CVJM LV Sachsen e. V.
Leipziger Str. 220, 01139 Dresden
CVJM LV Sachsen-Anhalt e. V.
St. Michael-Str. 46, 39112 Magdeburg
CVJM LV Schlesische Oberlausitz e. V.
Johannes-Wüsten-Str. 21, 02826 Görlitz
CVJM Thüringen e. V.
Gerberstr. 14a, 99089 Erfurt
CVJM-Westbund e. V.
Bundeshöhe 6, 42285 Wuppertal
Mitglieder des Redaktionskreises (Thema):
Sabrina Becker (Ostwerk), Matthias Büchle
(Westbund), Christian Fraaß (Thüringen), Michael
Götz (Bayern), Lydia Hertel (CVJM Deutschland),
Annalena Hilk (Westbund), Kerstin Kappler Wettkampf mit dem Leben 10 Topfit im CVJM 12
(Schlesische Oberlausitz), Hansjörg Kopp (CVJM
Deutschland), Thomas Richter (Sachsen), Maria
JAHRESBERICHT
FREIWILLIGEN-
DIENST
JESUSHOUSE
CHRISTIVAL22
100 JAHRE
PILGERN
20 JAHRE
Siegemund (Schlesische Oberlausitz), Sarah Stiegler
(Drei-W-Verlag), Andree Strötker (Ostwerk), Annika
Walther (Bayern), Katrin Wilzius (Norddeutschland),
Sebastian Vogt (CVJM Deutschland)
Chefredaktion: Annalena Hilk
Redaktion CVJM Deutschland: Lydia Hertel
Mitglieder des Redaktionskreises (Westbund):
Jörg Bolte, Matthias Büchle, Annalena Hilk, Sarah
Stiegler, Tanya Worth
Bildnachweis: Archiv CVJM-Westbund e. V. oder
CVJM Deutschland (S. 24-25,34-43) oder am
Bild, S. 1 (Titel): Christian Kulczycki Grafikdesign &
Illustration, S. 3 (Gips): Panthermedia.net/benscho-
newille, S. 9 (Füße): Panthermedia.net/luna4, S. 12
(Schrift): Panthermedia.net/Romanova Tatjana,
S. 14 (Frau): Panthermedia.net/blechonock, S. 15 Wie gefährlich sind Schönheitsideale? 14 kurz notiert 4
(Mann): Panthermedia.net/Tverdohlib.com, S. 16
(Sparschweine): UncleLeo/Vectorstock.com,
S. 17 (Hände): Bits and Splits – Fotolia.com, S. 19
(Interviewte): Tim Seelbach, S. 21 (go): lightstock.
com/sarah_Pamela Maxwell, S. 22 (Feiern):
Trueffelpix – Fotolia.com, S. 24: volker-kauder.
de (Presse_2015_VK_Portraitfoto2), von-notz. CVJM-Westbund
de - Fotograf: www.stephanpramme.de, Thomas
Oppermann (presse4) Gerrit Sievert, S. 25 o.:
Julius Rexer, CVJM-Landesverband Hannover; S. Geschäftsstelle 16 Im Fokus
25 u.l.: CVJM Joel, S. 25 u.r.: CVJM Lauf, S. 34 (Glie-
derpuppe): iStock.com/JLVarga, S. 35 (Zukunft): Leitung 17 Häuser: CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe 29
samuel-zeller/Unsplash, S.36+37 (Hintergrund):
Blickpixel/Pixabay, S. 36 o.: Fototeam Aussendung
2019, S. 36 u.l.: privat, S. 36 u.Mi.: John Price/Un-
Persönlich 18 Junge Menschen: Kohtenlager in Ungarn 30
splash, S. 38 u.: Michael Pröck / Tafel Deutschland
e. V., S. 41: YMCA Peru, S. 40 u. 41: alle Bilder privat, Erlebt 19 Bildung: Gesundheit – Highlight d. Lebens 31
S. 42: Nadine Primeau/Unsplash, S. 43: Übungs-
leiterausbildung CVJM-Westbund S. 44 (Balance): Geplant 20 Sport: Breitensport im CVJM 32
jon-flobrant/Unsplash
Bibelzitate: Lutherbibel, revidierter Text 1984, Regional 21 Weltweit: Tiefenbohrung in Takoradi 33
durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibel-
gesellschaft, Stuttgart (www.bibelonline.de) Übrigens 44
Beiträge, die mit Namen gekennzeichnet sind,
geben nicht unbedingt die Auffassung der CVJM Deutschland
Redaktion wieder. Abdruck, auch auszugsweise,
Wiedergabe von Textbeiträgen und Illustratio- CVJM-Geburtstag 24
nen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der CVJM vor Ort
Redaktion gestattet. Mutig in die Zukunft schauen 34
Bankverbindung: KD-Bank eG Dortmund Infos: Neugründung, Jubiläen, Vorsitzende 22
IBAN: DE05 3506 0190 1010 2570 49 Pinnwand 36
BIC: GENODED1DKD Beispielsweise:
Layout und Herstellung /
Der Mensch lebt nicht vom Wort allein 38
Anzeigenverkauf und -verwaltung: Kirchentag 23 Aktion Hoffnungszeichen: Peru 39
Drei-W-Verlag GmbH
Landsberger Straße 101, 45219 Essen,
T (0 20 54) 51 19, F (0 20 54) 37 40,
CVJM-Geburtstag 26 Voller Körpereinsatz im CVJM 40
www.drei-w-verlag.de
Fleisch ist mein Lieblingsgemüse 42
Anzeigenschluss Ausgabe 1/20: 04.11.2019
Bezugspreis: 14,00 € im Jahr Übungsleiter-Lizenz-Ausbildung 43Editorial
Annalena Hilk
Redaktionsleitung
CVJM MAGAZIN
Liebe Leserin, lieber Leser,
auf irgendeine Art und Weise hat jeder von uns eine Beziehung zu seinem Körper: Die einen sind
zufrieden mit ihrem Aussehen und fühlen sich wohl in ihrer Haut, andere arbeiten auf ein be-
stimmtes Ziel hin, damit ihnen ihr Körper besser gefällt. Manches kann man ändern, anderes
nicht. Und manchmal kommt auch einfach etwas dazwischen. Mitunter ist es ganz
schön frustrierend, wenn der Körper nicht mehr so will, wie man es sich vorstellt.
» Mit dem Körper zu
Eine Bekannte hat sich neulich am Fuß verletzt. Abgesehen von den Schmerzen, leben, den Gott uns
die sie danach einige Wochen lang hatte, war das Stillhalten müssen die Höchst- geschenkt hat,
strafe für sie. Sie war eingeschränkt in ihrer Bewegung, konnte Alltägliches nicht er-
bedeutet auch, auf
ledigen und musste vieles mit hochgelegtem Bein von ihrem Sessel aus betrachten.
Für jemanden, der sonst sehr aktiv ist, war das nur schwer zu ertragen. Wer so etwas ihn aufzupassen.«
schon mal erlebt hat, dem ist vielleicht bewusst, wie sehr wir unseren Körper brauchen.
Für sie waren es »nur« ein paar Wochen, bis ihr Fuß wieder geheilt war. Wie es weitergehen kann,
wenn sich für den eigenen Körper radikal etwas ändert, kannst du in der Reportage über Nikolai
Sommer auf S. 10 lesen. Er musste sich und sein Leben nach einem schweren Unfall neu sortieren.
Dass unser Körper ganz schön komplex ist und wie genau wir mit unserem Körper (und allem
anderen, was uns ausmacht) Gott dienen können, darüber macht sich Denis Werth auf den
S. 12+13 Gedanken.
Wer zum Beispiel auf Instagram und Facebook unterwegs ist, weiß, wie kritisch viele mit ihrem
eigenen Körper umgehen. Da wird trainiert, gehungert und diszipliniert gelebt, um dem eigenen
Schönheitsideal möglichst nahe zu kommen. Dass das mitunter krankhaft ist und welche Ak-
zente man dem gegenüberstellen kann, darum geht es auf S. 14+15.
Mit dem Körper zu leben, den Gott uns geschenkt hat, be-
deutet auch, auf ihn aufzupassen und ihn nicht permanent
zu überfordern. Du darfst dir Zeit für dich nehmen, zur Ruhe
kommen und überlegen, wofür du dich eigentlich mit ganzer
Kraft einsetzen möchtest (S. 9).
Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen dieses Heftes, welches
den Abschluss unserer Seele-Geist-Körper-Trilogie bildet.
PS: Das nächste CVJM MAGAZIN erscheint Mitte Dezember.
3kurz notiert
jung. echt. engagiert. Vorab-Beratung
JAHRESBERICHT
JESUSHOUSE
Der Jahresbericht Erstmals wird es vor Jesushouse (24. Februar bis
2018/2019 des CVJM 5. April 2020) eine Vorab-Beratung für die Veran-
Deutschland ist im stalter geben. Sie soll es jungen Christen leichter
Juni erschienen. Er machen, gezielt ihre Freunde einzuladen, die
dokumentiert die bislang nichts mit Glauben zu tun hatten.
Arbeit des CVJM auf
Bundesebene im Jugendgruppen hatten nach vergangenen Jesus-
Jahr 2018 und gibt house-Veranstaltungen zurückgemeldet, dass sie
Einblicke in die ver- bei den Abenden meist unter sich waren. Sie
schiedenen Arbeits- baten um Unterstützung bei der Frage, wie sie
bereiche des CVJM mehr Außenstehende erreichen können.
Deutschland und in
die Finanzen. Darü- Zu den Beratern ge-
ber hinaus werden hört auch Katharina
auch aktuelle Entwicklungen im CVJM Deutsch- Haubold. Sie arbei-
land im Jahr 2019 vorgestellt. Unter dem Motto tet an der CVJM-Hoch-
»jung. echt. engagiert.« wird auch ein Blick auf schule als Projektrefe-
das diesjährige CVJM-Jubiläum geworfen. rentin für Fresh X und
sagt: »Wir Berater ge-
Der Jahresbericht zum Download: ben Hilfestellungen.
www.cvjm.de/jahresbericht Damit erarbeiten sich
die Jugendlichen selbst das passende ›Werkzeug‹.
Denn sie kennen ihre Zielgruppe ja besser als wir.«
Weitere Infos: www.jesushouse.de/berater
Weltweit Grenzen
FREIWILLIGENDIENST
überwinden
Neues Design
CHRISTIVAL 22
Hast du Lust, ins Ausland zu gehen? Und dabei et-
was Sinnvolles zu tun? Dann ist ein Internationaler Ein großes »X«, vier neue Farben und ein
Freiwilligendienst im CVJM weltweit genau das neues Logo, das ist der nagelneue Auftritt des
Richtige für dich! CHRISTIVAL22.
Du kannst ein fremdes Land und eine fremde Kul- Dabei steht das »X« für Jesus Christus (alt-gr.:
tur kennenlernen und dich mit deinen Gaben bei Xριστός) und das Kreuz. Der 1. Vorsitzende
einem örtlichen Partner-YMCA aktiv einbringen. Karsten Hüttmann erklärt: »Auf dem CHRISTIVAL
Die unterschiedlichen sozialen Zusammenhänge, kreuzen sich Wege, Menschen, Emotionen, Glau-
in denen Menschen leben, bieten dir Gelegenheit, benserfahrungen. Das Kreuz ist das Zentrum des
deine interkulturellen, sozialen und sprachlichen CHRISTIVAL und ein Ort der Vergebung, der Ver-
Kompetenzen zu erweitern, neue Begabungen zu söhnung, der Heilung und der Aussicht auf das
entdecken und im Glauben zu wachsen. Leben.«
Weitere Infos zu Weitere Infos:
unseren Angeboten www.christival.de
für den Jahrgang
2020/21:
www.cvjm.de/ifwd
Der nächste Bewer-
bungsschluss ist am
das Europäische Solidaritätskorps.
Gefördert durch weltwärts und
31. Oktober 2019.
Bewerbungsunter-
lagen erhältst du ab
September unter
fwd@cvjm.de
4AG der CVJM
100 JAHRE
Im Oktober 2019 wird die Arbeitsgemein-
schaft (AG) der CVJM 100 Jahre alt. 1919 in
Dresden gegründet, ist sie ein Netzwerk aus
aktuell 70 Ortsvereinen. Sie hat die beson-
deren Herausforderungen im Blick, die das
(groß)städtische Umfeld für die angeschlos-
senen Vereine hervorbringt.
Gefördert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans vom Bundesministerium
Bei der AG-Tagung in Berlin vom 3. bis 6. Ok-
tober geht es um die Frage, was es heute
heißt, CVJM in der Stadt zu sein. Aus der Pari-
ser Basis wurden drei Grundüberzeugungen
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
neu gewonnen, die auch das Leitthema der
Jubiläumstagung sind: Die deutsche CVJM-Bewegung gratuliert der AG
ganz herzlich zu diesem Jubiläum und wünscht
»Wir wollen wachsen hin zu Jesus. Gottes Segen.
Wir wollen wachsen als Gemeinschaft.
Wir wollen wachsen, um Gesellschaft zu Weitere Infos:
gestalten.« http://www.cvjm-ag.de/index.php?id=850
Vom Todestreifen zur CVJM-Schiff Dresden
PILGERN
20 JAHRE
Lebenslinie Das CVJM-Schiff in Dresden feierte am 7. Sep-
tember mit einem Gospelkonzert sein 20-jähri-
Zu einer Pilgerwanderung ges Bestehen. Weit über 150.000 Übernachtun-
entlang des ehemaligen gen zeugen von großer Beliebtheit, zum Beispiel
Todesstreifens lädt eine bei CVJM-Gruppen, Schulklassen und Konfirman-
Projektgruppe ein, der den. Aber auch Einzelgäste sind immer herzlich
auch der CVJM Deutsch- willkommen.
land angehört. Gestartet
wird am 3. Oktober in zwei
Gruppen. Die eine Gruppe
läuft in der Nähe von Hof
und Plauen los, die andere
Gruppe in der Nähe von
Lübeck. Eine gemeinsame
Schlussveranstaltung ist
für den 9. November in
Wernigerode geplant. Je-
der ist zur Teilnahme einge-
laden, sei es für einen Tag, Weitere Infos: www.cvjm-schiff.de
für ein Wochenende, eine
Woche oder auch länger.
Weitere Infos und Anmeldung:
www.3-Oktober.de
E-Mail: office@3-oktober.de
Kontaktperson für den CVJM ist Albrecht Kaul.
5Jeder soll bei uns
seinen Platz haben
Wie Michelle und Florian Inklusion im CVJM gestalten
Beim Jubiläumsevent #YMCA175 in London Michelle: Meine durchgehende gute Laune und
hatte ich die Gelegenheit, mit zwei jungen Ehren- die positive Einstellung zum Leben. Und meinen
amtlichen über ihr Leben, ihr Engagement und ihre Humor.
Wünsche an einen inklusiven CVJM zu sprechen.
Katrin: Ergänzen würde ich noch, dass du echt
Katrin: Hallo Michelle! Hallo Florian! Super, eine Kämpferin bist und dass ich toll finde,
dass ihr euch hier beim YMCA175 trotz des wie offen und freundlich du auf die Menschen
vollen Programms die Zeit nehmt, mir ein zugehst. Florian, wie ist das bei dir?
paar Fragen zu beantworten. Erzählt doch
mal: Was müssen die Leser des CVJM Florian: Andere schätzen an mir meine Locken
MAGAZINs von euch wissen? und meine offene Art.
Michelle: Ich bin Michelle Schlüter, bin Katrin: Das mit deiner offenen Art kann ich
23 Jahre alt und wohne seit letztem Jahr auch so unterschreiben. Das habe ich ja
in Kassel. Mit 18 Jahren hatte ich einen gerade hier in London erlebt! Michelle, wir
Schlaganfall und kann seitdem meinen kennen uns von deinem Jugendleiterkurs auf
linken Arm nur bedingt und meine linke Spiekeroog. Was war deine Motivation gewe-
Hand gar nicht bewegen. Nach einem sen, dich dort anzumelden?
Jahr als Aupair in Neuseeland mache ich
jetzt die Ausbildung am CVJM Kolleg. Michelle: Meine CVJM-Reise hat eigentlich im
Kirchenkreisjugenddienst (KKJD) in Peine bei
Florian: Und ich bin Florian Schulz, Hannover angefangen. Ich war auf einigen Frei-
komme aus Nassau an der Lahn und zeiten in Schweden und Spanien. Mit 15 wollte
bin dort in dem CVJM Vorstand tätig. ich dann selbst Teamerin werden und habe mich
Seit meiner Geburt vor 22 Jahren bin deshalb beim Jugendleiter-Kurs angemeldet. Im
ich im CVJM und dort als Kind von Herbst bin ich dann mit meiner Schulungsgruppe
zwei aktiven CVJMern quasi aufge- vom KKJD und den Leuten vom CVJM Landesver-
wachsen. Beruflich bin ich »FiSi«, also band Hannover nach »Spieke« gefahren.
Fachinformatiker für Systemintegra-
tion und arbeite an der Uni Koblenz. Katrin: Gab es besondere Momente oder Er-
lebnisse dort in der Gruppe?
Katrin: Was würdet ihr sagen sind eure
wichtigsten Fähigkeiten und Eigenschaf- Michelle: Allein die Umgebung auf »Spieke« mit
ten - was findet ihr gut an euch? Was kön- neuen Freunden zu erkunden, war einmalig. Und
nen andere Menschen von euch lernen? die Gemeinschaft in der großen Gruppe mit dem
KKJD und dem CVJM war toll. Wir bauten unter-
Michelle: Die Fähigkeit, sich auch durch einander total schnell Beziehungen und Freund-
wirklich schwierige Situationen »durch- schaften auf, die auch nach »Spieke« und teil-
zubeißen«. Meine positive Einstellung weise bis heute bestehen.
zum Leben und zu Problemen.
Katrin: Und wie war das bei dir, Florian? Wir
Florian: Zu meinen wichtigsten haben uns ja erst hier in London kennengelernt.
Fähigkeiten gehört eindeutig das
Kochen auf den Freizeiten. Florian: Ich war auf dem Seminar junger Mitarbei-
ter der Bündischen Arbeit vom CVJM Westbund.
Katrin: Und was sagen andere, Ehrlich gesagt wurde ich das erste Mal mitge-
was sie toll finden an euch? schleppt und fand erst später große Motivation,
6wieder mitzufahren. Auf dem Seminar half ich des CVJM-Dreiecks Geist, Leib (Körper) und
gern in der Küche aus, da ich mit der Mittags- Seele. Wie wichtig ist euer Körper, ist Sport
pause nichts anzufangen wusste. Nach dem und Bewegung für euch?
Seminar hat mich Germo Zimmermann (zu der »An manchen
Zeit Bundessekretär bei CVJM-Westbund) Michelle: An manchen Tagen ist mein Körper Tagen ist mein
angefragt, ob ich nicht in Zukunft als Küchen- mehr ein Mittel zum Zweck. Ich habe immer
hilfe mitfahren möchte. Ich war zu der Zeit noch noch viel Krankengymnastik, um meinen Arm Körper mehr
nicht bereit, als Mitarbeiter im Programm mitzu- wieder (immer) besser bewegen zu können. An ein Mittel zum
fahren und so war das der perfekte Einstieg für manchen Tagen ist er mein bester Freund, vor
mich in das Mitarbeitersein. Mittlerweile bin ich allem, wenn ich Zumba mache oder tanze.
Zweck.«
übrigens die Küchenleitung!
Florian: Ich mache allgemein nicht viel Sport. In
Katrin: Wo wollt ihr das Gelernte, eure Fähig- erster Linie treibe ich Sport, um Gemeinschaft
keiten und Talente zukünftig einbringen? zu erleben und mich währenddessen zu unter-
halten. Wenn man sich bei einer Sportart unter-
Michelle: Gerade war ich im Rahmen der Aus- halten kann, ist das auf jeden Fall ein Kandidat
bildung auf einer Freizeit in Schweden. Später für die Liste meiner Lieblingssportarten. (Fußball
möchte ich am liebsten als Erzieherin in einem gehört auf keinen Fall dazu )
Kinder- und Jugendheim arbeiten und natürlich
weiterhin als Freiwillige im CVJM. Vielleicht sogar Katrin: Wie sehr achtet ihr auf euer Aussehen
wieder im Ausland. (Klamotten, Frisur, Makeup, »Style«)? Würdet
ihr etwas an eurem Aussehen ändern, wenn
Florian: Meine Fähigkeiten bringe ich aktuell bei ihr es könntet?
unserer Jungschar und diversen bündischen
CVJM-Freizeiten ein. Florian: Auf mein Aussehen achte ich nicht wirk-
lich. Ich versuche ordentlich auszusehen, aber
Katrin: Das Thema von diesem CVJM MAGAZIN das kommt bei mir ziemlich darauf an, wohin ich
ist »Körper« – abgeleitet von den drei Seiten gehe. Overdressed sieht man mich sehr selten.
7Körper
Florian: Ja, ich habe Instagram und Facebook
und poste meist nur von Aktionen vom CVJM
oder andere Dinge die mich sehr faszinieren. All-
gemein poste ich aber recht wenig.
Katrin: Zum Schluss noch ein paar Fragen zu
einem Thema, das auch hier beim #YMCA175
eine Rolle gespielt hat. Wenn ihr an das
Thema »Inklusion« denkt, welche drei Dinge
fallen euch als erstes ein?
Michelle: Drei Dinge, die mir dazu sofort einfal-
len sind Offenheit, Verständnis und Empathie.
Katrin: Und was wären eure Wünsche an
einen inklusiven CVJM?
Michelle: Ein inklusiver CVJM sollte erstmal
überhaupt seine Veranstaltungen so gestalten,
dass sie rollstuhl- und gehbehindertengerecht
sind. Das betrifft sowohl die Orte und CVJM-Häu-
ser, aber auch die Veranstaltungen und Pro-
gramme selber. Zum anderen finde ich es total
wichtig, dass auch behinderte und nichtbehin-
derte Menschen gemeinsam im Vorstand zu-
sammenarbeiten und voneinander und mitein-
ander lernen!
Michelle: Ich bin zufrieden mit mir wie ich bin! Florian: Wir hatten schon öfter Menschen mit
Mein großer Wunsch – die langen Haare – kom- Einschränkungen mit auf unseren Freizeiten.
men mit der Zeit. Das stellt das Mitarbeiterteam zwar immer mal
vor Herausforderungen, aber es gab noch nichts,
Katrin: Gibt es »Influencer« oder sonstige was mit Gottes Hilfe nicht geschafft wurde. Ich
Menschen, denen ihr bei Instagram oder finde es auch wichtig, dass jeder bei uns seinen
sonstigen Social Media-Kanälen folgt? Wenn Platz hat und an unserem Programm teilnehmen
ja, warum? kann. Dadurch haben auch unsere nicht einge-
schränkten Teilnehmer die Möglichkeit, zu
Michelle: Ich folge vor allem Bücherblogs, mein lernen, Rücksicht zu nehmen und Menschen zu
liebster ist »@zeilenverliebt«, und inspirieren- unterstützen, die Unterstützung im Leben brau-
den Personen z.B. @philippahanna, die ich hier chen.
auf dem #YMCA175 persönlich kennenlernen
durfte! Katrin: Super. Das ist eine großartige Einstel-
lung: Inklusion auf allen Ebenen! Michelle,
Florian: Bei Instagram und Co. folge ich haupt- Florian, ich bin gespannt, wo wir uns das
sächlich CVJMs, um auf dem aktuellen Stand zu nächste Mal treffen und was ihr bis dahin so
bleiben und mitzukriegen, was die Freunde aus auf die Beine stellt. Alles Gute und Gottes
dem CVJM national und international alles so Segen für euren weiteren Lebensweg.
machen.
Bei Instagram findest du die beiden unter:
Katrin: Habt ihr auch ein eigenes Social Michelle als @chaosqueen95_
Media-Profil? Was postet ihr dort von euch? Florian als @mirko_welle
Katrin Wilzius Michelle: Ja, ich bin bei Instagram und auch bei
Referentin für den Facebook. Ich berichte von meinen Reisen, über
CVJM-LV Hannover e. V. das, was mich so bewegt und teilweise aus mei-
im Landesjugendpfarr- nem Privatleben (»Was ich so tue?«). So kann ich
amt der Hannoverschen meine Freunde aus aller Welt auf dem Laufen-
Landeskirche den halten.
8Gönne
dich dir
selbst
Zwischendurch mal den
eigenen Puls fühlen
Manchmal wächst einem einfach alles über
den Kopf. Irgendwie fühlt es sich schon Tage vor-
her so merkwürdig an. Aber in dem Moment
ist alles in einem so am Laufen, dass man das
gar nicht richtig wahrnimmt. Auf jeden Fall war
das bei mir so. Ich hatte Probleme an meinem
Arbeitsplatz. Das war nicht schön und es gab
auch nicht die Möglichkeit, wirklich etwas zu än-
dern. Wenn ich in den Rückspiegel gucke, sehe
ich einen langen Weg, den ich gehen musste, bis
ich tat, was wirklich gut, aber schmerzhaft war.
Ich zog an der Reißleine und habe meine
Arbeitsstelle gekündigt. Das war für alle ein Stell' dir vor, du bekommst die Chance, nicht erst
Schock und für mich ein Batzen Arbeit. die Reißleine zu ziehen, wenn der Zusammen-
bruch schon vor der Tür steht. Stell' dir vor, je-
Seitdem sind zweieinhalb Jahre vergangen. Nun mand käme und würde dich beiseite nehmen,
arbeite ich als Selbstständige in meiner kleinen freundlich und zugewandt, und sagen: »So, nun
Agentur und tue, was ich am Besten kann und kümmern wir uns einfach mal um uns selbst und »Wann hast
bin dabei sehr glücklich. nicht mehr um die anderen.« du dich das
Warum erzähle ich das? Ich glaube, das geht nicht Ja, stell' dir das mal vor: Was würdest du antworten? letzte Mal
nur Mitarbeitern im hauptamtlichen Dienst so, gefragt, wie
sondern genauso auch Ehrenamtlichen. Wenn wir Bernhard von Clairvaux, Zisterziensermönch, hat
nicht gut auf uns aufpassen, dienen wir bis zum mal einem vielbeschäftigten Menschen – dem
es dir wirklich
Umfallen – nur, weil uns irgendwann mal irgend- Papst Eugen persönlich – geschrieben: geht?«
wer gesagt hat: »Alles geben für das Reich Gottes«. »Wenn du ganz und gar für alle da sein willst,
nach dem Beispiel dessen, der allen alles gewor-
Nicht, dass du mich falsch verstehst: Ich bin eine den ist (1. Kor. 9,22), lobe ich deine Menschlichkeit
große Freundin der Verbindlichkeit und dankbar – aber nur, wenn sie voll und echt ist. Wie kannst
für jeden, der an irgendeiner Stelle im CVJM mit- du aber voll und echt Mensch sein, wenn du dich
arbeitet. Was gibt es für wunderbare Menschen. selbst verloren hast? Auch du bist ein Mensch.«
Junge und alte Mitarbeiter, die wirklich alles ge-
ben. Stunden abreißen, damit das Programm Recht hat er, der Bernhard. Du darfst dich dir
läuft, die Kinder begeistert sind, die Küche auf selbst gönnen. Der Himmel wird dir applaudieren,
der Sommerfreizeit richtig funktioniert, abgese- wenn du dir zwischendurch etwas Gutes gönnst.
hen von Unmengen von Vorbereitungen, alleine Also nochmal: Stell' dir vor, jemand käme und
oder mit anderen, Seelsorge, Gottesdienste und würde dich beiseite nehmen, freundlich und zu-
vieles mehr. Und trotzdem tut es gut, zwischen- gewandt, und sagen: Soooo, nun kümmern wir
durch mal den eigenen Puls zu fühlen. uns einfach mal um uns selbst und nicht mehr Claudia Meyer
um die anderen. 1. Vorsitzende
Wann hast du dich das letzte Mal gefragt, wie es CVJM Norddeutschland,
dir wirklich geht? Ja, stell' dir das mal vor: Was würdest du antworten? www.worteundwerke.de
9»Weil’s hier Spaß macht«: Nicolai Sommer im Klassenzimmer Auf dem Weg zum Training
Gut, dass
man Fre
mer mit unde ha
seinem
Kumpel t: Nicolai Som-
Nikolai Sommer ist eines der größten deutschen Die Christophorusschule wurde 1953 vom Niklas Il
lig
Skitalente, besucht die CJD-Christophorusschule Christlichen Jugenddorfwerk Deutschland (CJD)
Berchtesgaden. Doch dann stürzt er schwer. Als gegründet. Direkt neben den Klassenzimmern
Rollstuhlfahrer kehrt er zurück an die Schule – und gibt es einen Skilift. 1971 nahm die Schule zehn
erlebt, dass das CJD niemanden verloren gibt. Gymnasiasten auf, die im A-Kader des Deut-
schen Skiverbands gefördert wurden. Wenn
Die größten Talente im deutschen Wintersport Trainingslager oder Wettkämpfe anstanden, be-
drücken in den CJD-Christophorusschulen kamen diese Schüler frei. Bald war vom Ski-
Berchtesgaden die Schulbank. Mitten unter gymnasium die Rede. Zu den bekanntesten
ihnen sitzt Nikolai Sommer – im Rollstuhl. Seit Absolventen der Christophorusschule gehö-
einem schweren Sturz am 11. Mai 2017 ist der ren die Olympiasieger Maria Höfl-Riesch und
ehemalige Skifahrer von der Hüfte ab gelähmt. Evi Sachenbacher-Stehle, Andreas Wellinger
Vorbei die Zeit, als er der weltweiten Konkurrenz und Georg Hackl.
in seiner Altersklasse davonfuhr. Vorbei die
Zeit, als er den Rennanzug des Deutschen Ski- Der Unterricht ist für heute zu Ende. Am
verbands trug. Er hätte der Welt des Leistungs- Nachmittag will Nikolai Krafttraining ma-
sports nach dem Unfall den Rücken kehren chen. Sein Klassenkamerad Niklas Illig
können, zumindest Abstand schaffen. Aber fünf schiebt ihn im Rollstuhl zur Sporthalle,
Monate nach seinem Unfall saß er wieder im quer über den Skihang. Um den Oberkör-
Klassenzimmer. per zu trainieren, werfen sich die bei-
den im Kraftraum einen Medizinball zu.
Früher ging er bei Rennen an den Start, die Vor Anstrengung bläst Nikolai die Backen
schnellen Disziplinen reizten ihn. Als Abfahrer auf. »Ich kann eigentlich alles machen –
schaffte er es in den bayerischen Landeskader. außer Fußball«, sagt er. Anfang des Jah-
Im Super-G, dem Super-Riesenslalom, brachte res hat er sich zum Rollstuhl-Basketball
er es in der Weltrangliste seiner Altersklasse auf angemeldet, hat sich das Fahren mit dem
den zweiten Platz. Monoski beibringen lassen. Das ist eine
Art Snowboard, auf dem ein Sitz montiert
Im Mai 2017 fuhr er nach Tirol, zu einem Lehr- ist. Statt Skistöcken hält der Fahrer Unter-
gang des Landeskaders auf dem Kaunertaler armstützen in den Händen, die am unteren
Gletscher. Der Unfall, der sein Leben verändert Ende mit kleinen Skiern ausgerüstet sind.
hat, ereignete sich in einer eigentlich harmlosen Eine Woche war Nikolai im Schnee: »Da hab
Situation. Es waren keine Tore gesteckt, beim ich erst gemerkt, wie sehr die Ski mir fehlen«.
freien Fahren bolzte Nikolai über eine Piste mit Der ehemalige Spitzensportler wurde wieder
vielen Wellen. Schon beim ersten Sprung ver- zum Anfänger, der einfach eine Fahrt ohne
lor er die Kontrolle, landete auf dem Rücken. Sturz überstehen wollte. »Das habe ich
Ein Rettungshubschrauber brachte ihn nach geschafft«, sagt er stolz. »Ich will wieder in den
Innsbruck. Rennlauf einsteigen.«
»Gleich nach dem Sturz hab ich gemerkt, dass Wenn er mit dem Monoski genug geübt hat, will
etwas nicht stimmt«, erinnert sich Nikolai. Er er noch einmal auf den Kaunertaler Gletscher. r ist eine
Somme hren.
Nikolai
im Kraft
ra u m : e n fa ikolai
n n e
spricht mit klarer Stimme. Will kein Mitleid. Zurück an den Ort, an dem sein Unfall passiert der Skir N
Training tur. Er will wie m Abitur kann
rn a zu
Erzählt von den drei verschiedenen Röhren, in ist. »Ich muss unbedingt noch einmal durch die Kämpfe r geht vor: Bis leiben.
be at b
Schule a rtintern
denen er untersucht wurde, der anschließenden Wellenbahn«, sagt Nikolai, »dann hab ich’s S o m m e r im Spo
Operation, weiteren Klinikaufenthalten. Und geschafft.«
von dem Wunsch, wieder auf die Christophorus-
schule zu gehen. »Das war für mich schnell klar«, Johannes Schweikle
sagt er. »Weil’s mit den Leuten hier Spaß macht.« freier Redakteur
11Körper
»Ich bin körperlich und physisch topfit«, sagte Er warnt hier die Korinther davor, bedenkenlos
einmal ein Fußballphilosoph in einem Interview. ins Bordell zu gehen, weil eine offensichtlich
Natürlich kann man sich über die Doppelung körperliche Sünde den ganzen Menschen betrifft
lustig machen. Und doch bringt diese Aussage und ihm schadet. Das bedeutet auch für uns:
fast perfekt auf den Punkt, was uns im CVJM Das, was du deinem Körper antust, das schadet
wichtig ist: Wir wollen dafür sorgen, dass wir und dir. Den Körper als Tempel des Heiligen Geistes
andere Menschen geistig, seelisch und körper- zu bezeichnen, finde ich bemerkenswert. Der
lich topfit werden. Tempel war im Alten Testament sozusagen das
Wohnzimmer Gottes auf Erden. Hier war er be-
Ich bin mein Körper sonders präsent, hier konnten ihm die Menschen
Doch warum steht bei uns im CVJM der Körper begegnen. Allerdings hatte vor ihm der Dreck
für eine der drei Dreiecksseiten? Der scheint uns des Lebens keinen Platz. Die Menschen durften
irgendwie wichtig zu sein. Geprägt durch die nur gereinigt vor ihn kommen und ihn anbeten.
griechische Philosophie begegnet uns oftmals Wenn mein Körper ein ebensolcher Tempel
die Vorstellung, dass Körper und Seele zwei Gottes ist, bringt das eine gewaltige Vorstellung
unterschiedliche Dinge wären. So entstand bei- zum Ausdruck: In mir wohnt der Heilige Geist,
spielsweise die Vorstellung, dass der Körper Gottes Geist persönlich. Er ist mir immer nah,
stirbt, während die Seele weiterlebt oder aufer- weil er in mir wohnt und ich bin ein mobiler
steht. Die Bibel widerspricht dieser Trennung. Tempel, eine mobile Gottesbegegnungsstätte.
Hier ist der Körper kein Anhängsel der Seele, Durch mich lernen andere Gott kennen.
sondern der Körper gehört untrennbar zum
Menschen dazu und macht uns erst zu dem, der Auch führt die Vorstellung, dass mein Körper ein
wir sind. Wir haben nicht einfach einen Körper, Tempel des Heiligen Geistes ist, zu einer gesun-
»Verherrlicht sondern wir sind unser Körper. In 1. Korinther 15 den und achtungsvollen Einstellung meinem
betont Paulus beispielsweise, dass er eine kör- Körper gegenüber. So verbietet sich zum einen
nun Gott mit perlose Auferstehung der Toten nicht denken ein übertriebener Körperkult, der uns heutzu-
eurem Leib!« kann. Selbst nach dem Tod werden wir noch tage öfter begegnet. Schließlich geht es nicht da-
einen Körper haben. Unser Körper wird auf- rum, dass wir unseren Tempel anbeten, sondern
1. Kor 6, 19 erstehen, weil er fest zu uns gehört. Dabei be- Gott, der im Tempel wohnt. Noch sollen wir
zieht er sich natürlich auf Jesus, der uns voraus- unseren Körper links liegen oder sprichwörtlich
gegangen ist. Er, Gott selbst, kam als Mensch in »sitzen lassen«. Es ist wichtig, dass wir auf uns,
einem echten Körper auf diese Welt, um Gott auf auf unseren Körper, achten. Auf das, was wir
der Erde zu verkörpern. Er aß, trank und musste essen und trinken und darauf, dass wir uns aus-
auch mal für kleine Menschensöhne und nach reichend bewegen. Die Weltgesundheitsorgani-
seinem Tod kam er als der Auferstandene in sation empfiehlt wöchentlich etwa 150 Minuten
einem Körper zurück zu uns. körperliche Aktivität. Gemeint ist damit kein
Hochleistungssport. Es reicht schon ein zügiger
Mein Körper – ein Tempel Gottes Spaziergang oder Gartenarbeit, wie Rasenmä-
Besonders spannend im Bezug auf den Körper hen oder Unkrautjäten.
finde ich Paulus' Aussagen in 1. Kor 6, 19f.: »Oder
wisst ihr nicht, dass euer Leib CVJM bewegt
ein Tempel des Heiligen Geis- Hierbei können wir übrigens
tes in euch ist, den ihr von auch gerade als CVJMer den
Gott habt, und dass ihr nicht anderen Menschen dienen.
euch selbst gehört? Denn ihr Wenn du deinen »Luxus-
seid um einen Preis erkauft tempel« das nächste Mal
worden. Verherrlicht nun Gott bewegst, darfst du gerne
mit eurem Leib!« andere dazu einladen, sich
12Anzeigen
selbst etwas Gutes zu tun. Mache es wie Jesus,
der hat schließlich mit seinen Jüngern auch
eine Art Lauftreff gegründet und ist von Stadt zu
Stadt gewalkt und hat sich dabei mit ihnen über
Gott und die Welt unterhalten. Bewegungsange-
bote im CVJM bieten große Chancen. Viele Men-
schen in unserem Land würden sich gerne mehr
bewegen, schaffen es aber nicht alleine. Indem
wir sie zu einem lockeren wöchentlichen Sport-
!
bei uns
angebot einladen, dienen wir diesen Menschen.
Wir tun ihnen und ihrem Körper etwas Gutes,
denn Bewegung ist die einzige Universalmedizin,
die wir heute kennen. Sie kostet fast nichts
(außer Überwindung) und hat keine Nebenwir-
CVJM-Shop, Bundeshöhe 6, 42285 Wuppertal
kungen. Außerdem ist eine Sportgruppe ein
(0202) 57 42 32, info@cvjm-shop.de
geniales, unkompliziertes Einstiegsangebot für
Noch-Nicht-CVJMer. Bei uns im CVJM steht näm-
lich nicht der Leistungsgedanke im Vordergrund,
es geht vielmehr um die pure Freude an der 2019-08-20_anzeige_cvjm-shop_92x128_Zwölzig Sachen_CT_02.indd 1 20.08.2019 13:15:55
Bewegung.
Aber nicht nur bei Bewegungsangeboten wollen
wir den ganzen Menschen im Blick haben, son-
dern bei allen Angeboten. Bei unserem Mitarbei-
ter-Grundkurs in Südhessen gestalten wir die
Schulung nach dem Motto: »Keine Einheit ohne
Bewegung.« Zu jeder Einheit gehört eine kurze
Bewegungspause oder ein passendes Spiel
dazu, weil Bewegung zu uns als CVJM gehört. Wir
wollen schließlich jeden Menschen fit machen,
nicht nur körperlich, sondern auch physisch.
WEIL DIE
WELT
BEWEGER INNEN
BRAUCHT
LERNE UNS JETZT KENNEN!
Denis Werth
YMCA UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES
Bundessekretär für Sport
und Jugendevangelisation, www.cvjm-hochschule.de
Dornholzhausen
13Körper
Wie gefährlich
sind
Schönheitsideale?
Die negative Seite des Körperkults
»Wie gefährlich sind Schönheitsideale?« – Im internationalen Vergleich nehmen
Meine Überschrift ist ein Zitat aus einer Zusam- deutsche Kinder und Jugendliche
menfassung über den Film »Embrace – Du bist damit Platz 1 in Sachen Körperunzufrie-
schön« (2017). Er wurde von der ehemaligen aus- denheit ein.
tralischen Bodybuilderin, dreifachen Mutter und
Fotografin Taryn Brumfitt und der deutschen T Knapp 80 % aller Jugendlichen
Schauspielerin Nora Tschirner gemeinsam glauben, dass es einen Zusammen-
produziert. hang zwischen Schlankheit und
Beliebtheit gibt.
Wenn wir ehrlich sind, dann sind
EIN FILM VON TARYN BRUMFITT wohl nicht nur bei Bodybuildern, T Essstörungen zählen zu den häufigsten
sondern auch in unseren Köpfen chronischen Gesundheitsproblemen im
die Worte »schlank«, »schön«, Kindes- und Jugendalter.
»erfolgreich«, »glücklich« ganz
DU BIST SCHÖN
schön nah beieinander. Dazu T 23 % der befragten Mädchen und 16 % der
kommt dann noch »trainiert«, Jungen wurden schon mal wegen
»sportlich«, »faltenfrei« ... Man ihrer Fotos / ihres Aussehens gemobbt.
könnte es noch krasser formu-
lieren: »Warum hassen so viele Gescheiterte Körperideale
Menschen ihren Körper – und Eine Generation von Mädchen wurde geprägt
was können wir dagegen tun?«, durch Heidi Klums verschrobene Ansichten
so fragt die Autorin im Trailer über das, was schön und etwas wert ist. Und
von »Embrace«. immer mehr überträgt sich das Körperideal,
In den pädagogischen Mate-
rialien zum Film werden einige
MAJESTIC
Zahlen und Fakten genannt, die
MAJESTIC FILMVERLEIH
FILMVERLEIH zEIgT
zEIgT EInE SCREEn AUSTRALIA SOUTH AUSTRALIAn FILM CORPORATIOn
EInE SCREEn AUSTRALIA SOUTH AUSTRALIAn FILM CORPORATIOn
zeigen, wie negativ das Selbst-
TRAnSMISSIOn FILMS
TRAnSMISSIOn PRäSEnTATIOn EInE SOUTHERn LIgHT ALLIAnCE Und BOdY IMAgE MOVEMEnT PROdUkTIOn In zUSAMMEnARBEIT MIT kOJO »EMBRACE«
FILMS PRäSEnTATIOn EInE SOUTHERn LIgHT ALLIAnCE Und BOdY IMAgE MOVEMEnT PROdUkTIOn In zUSAMMEnARBEIT MIT kOJO »EMBRACE«
BEnJAMIn SPEEd
BEnJAMIn
MUSIk
MUSIk
SPEEd MIT MIT SOngS VOn JUdE PERL dALLAS FRASCA MOnTAgE BRYAn MASOn LIndI HARRISOn kAMERA HUgH FEnTOn
SOngS VOn JUdE PERL dALLAS FRASCA MOnTAgE BRYAn MASOn LIndI HARRISOn kAMERA HUgH FEnTOn
TIMOTHY WHITE
TIMOTHY
ExECUTIVE PROdUCERS
ExECUTIVE PROdUCERS
WHITE MATHEW
MATHEW BRUMFITT
BRUMFITT nORA nORA TSCHIRnER
TSCHIRnER PROdUzEnTEn
PROdUzEnTEn AnnA VInCEnT TARYn BRUMFITT BUCH Und REgIE TARYn BRUMFITT
AnnA VInCEnT TARYn BRUMFITT BUCH Und REgIE TARYn BRUMFITT
embrace.derfilm
embrace.derfilm
bild der meisten Kinder und
Jugendlichen in Deutschland in
1
Unterrichtsmaterial
Filmplakat Embrace
Bezug auf ihren Körper ist (Material: siehe
QR-Code im Kasten rechts). Die Zahlen sind von
2016 oder älter, so dass man davon ausgehen
kann, dass die Lage seither noch schwieriger
geworden ist:
T Jedes zweite 15-jährige Mädchen und jeder
dritte Junge findet sich zu dick, selbst wenn
objektiv gar kein Übergewicht vorliegt.
T Nur 38 % der 15-jährigen Mädchen und 48 %
der Jungen finden ihren Körper genau richtig.
14Hilfreiche Links:
www.bzga-essstoerungen.de
www.bkk-bauchgefuehl.de
www.embrace-derfilm.de
https://www.planet-schule.
de/sf/filme-online.php?rei-
he=1375&film=9869seite=2
Und was bedeutet das für meinen
Umgang mit meinem Körper? Ist er
ein »Objekt«, das ich optimiere? Und was wäre
der Unterschied, wenn ich sage: »Ich bin mein
Körper«?
Und wie bei fast allen Problemen lohnt es sich,
dass ich mir selbst die Frage stelle:
Wenn mein Wunsch erfüllt wäre und ich den per-
das bisher nur Frauen unter Druck gesetzt hat, fekten Körper hätte, was wäre dann anders? Was
auch auf Männer. wäre anders, wenn ich schlanker wäre, muskulö-
ser wäre, keine Pickel hätte? Wäre ich dann mehr
»Schön ist das,
Übergewicht wird automatisch mit Willens- wert oder beliebter oder liebenswerter? Was ist was ich mit Liebe
schwäche assoziiert. Dabei weiß man heutzu- mein »Sehnsuchtsziel« dahinter? betrachte.«
tage, dass viele Diätvorstellungen nicht nur
utopisch, sondern auch gefährlich sind. Neue Schönheitsideale leben
Und wie kann diese Sehnsucht vielleicht auf
Im Extremfall führt das gestörte Essverhalten andere Weise gestillt werden? Oder anders aus-
zur Magersucht, eine für Außenstehende nicht gedrückt: Je mehr Möglichkeiten wir haben,
nachvollziehbare Krankheit, die durch die Unter- unseren Selbstwert woanders zu nähren, Liebe
ernährung lebensgefährlich werden kann. Das zu erfahren, Freunde zu finden, desto weniger
ist für Außenstehende eher sichtbar als die Buli- brauchen wir den Körperkult. Es gibt schon
mie, wo sich Heißhungeranfälle und Erbrechen viele Initiativen in der Gesellschaft, die die
abwechseln. Hier sind oft Scham- und Schuldge- krankmachende Wirkung der Schönheitsideale
fühle im Spiel. Die können dazu führen, dass entlarven. Wir als CVJM können eine Menge
Betroffene sich zurückziehen. Und wenn man beitragen, um neue, gesunde »Schönheits-
allein und frustriert ist, ja, dann fängt man ideale« in Gemeinschaft zu leben.
wieder an zu essen – ein Teufelskreis.
»Schön (an mir und an anderen) ist das, was ich
Der Umgang mit dem Unperfekten mit Liebe betrachte« – ein alter Spruch, der
Das Ganze spielt sich ab in einem gesellschaft- immer noch hochaktuell ist: Was brauche ich, um
lichen Denken, das ich mal als »Optimierungs- mich und andere mit Liebe zu betrachten und
und Machbarkeitswahn« bezeichnen möchte. In auf diese Weise eine andere Art von Schönheit zu
solchen Zeiten ist es umso schwerer, mit unse- entdecken? Es lohnt sich, auf die Suche zu gehen.
ren Einschränkungen und unserer »Unperfekt- Jesus hat uns eine Menge dafür mitgegeben.
heit« umzugehen. Es ist ja nicht nur in Bezug auf
unseren Körper so: Überall springt uns Werbung
an, wie wir etwas optimieren können. Alles ist Friederike Fritsche
ein großes Projekt, in dem ich noch effizienter, Psychologin und sys-
noch sportlicher, noch beliebter, noch gesünder, temische Therapeutin,
noch gebräunter werden kann. Nürnberg
15CVJM-Westbund Geschäftsstelle
Spendenprojekt In Bewegung bleiben
im Herbst Fit werden für die Zukunft
Sportarbeit Im Urlaub haben wir uns mehr be- rungen in der Jugendbildungsarbeit
wegt als sonst. Keine Wanderungen, reagieren können.
Sport spielt im CVJM eine sehr wich- aber doch größere Spaziergänge im
tige Rolle. Aber warum eigentlich? Das Schwarzwald, Stadtbummel in Frei- Die nächsten beiden Jahre werden
haben wir die Bundessekretäre für burg und Basel, ein Ausflug an den über die Zukunft der Elsenburg ent-
Sport gefragt und interessante Antwor- Thuner See. Den Sportlern unter scheiden, die derzeit brandschutz-
ten bekommen. Das Interview findest euch ist klar: Ich bewege mich technisch fit gemacht wird. In der
du auf der Internetseite vom Spenden- gewöhnlich viel zu wenig und ich Freizeit- und Seminararbeit denken
projekt im Herbst. fürchte, mein Körper hätte Besseres wir über Veränderungen nach und
verdient. mit einer Mitarbeiterin für Fördermit-
Im Herbst stellen wir vor, welche Sport- telmanagement wollen wir neue
arten im CVJM gespielt werden und wie Ähnlich berührt mich die Frage, die Fördermöglichkeiten erschließen.
der CVJM möglichst viele Menschen aller mir gelegentlich bei meiner Arbeit
Altersgruppen in Bewegung bringt, wel- begegnet: Wie kann der Tanker Das Jahr 2019 wird finanziell eine
che Rollen Fairness und Vertrauen spie- CVJM-Westbund mit seiner 170-jäh- große Herausforderung sein. Die
len und warum es sich lohnt, die Sport- rigen Geschichte beweglich bleiben Baumaßnahmen zehren an unseren
arbeit mit einer Spende zu unterstützen. oder wieder werden? Ist es möglich Reserven, die freien Spenden gehen
(und nötig?) alles zu erhalten, was in zur Jahresmitte zurück, die Umsätze
Wusstest du, dass der Bereich Sport den letzten Jahrzehnten gut war und im Shop, in den Häusern und bei den
aktiv an vielen Veranstaltungen teil- gleichzeitig die CVJM-Vereine bei den Freizeiten könnten besser sein. Und
nimmt und viele selbst organisiert, aktuellen Herausforderungen der dennoch: Im November werden
wie das Volleyball-Open-Air und den heutigen jungen Generation best- wir mit dem Tanker CVJM-Westbund
Sportlon? Schulungen und Übungs- möglich zu unterstützen? Und wie bei der Bundesmitarbeitertagung auf
leiter-Aus- und Fortbildung gehören wollen wir diese Arbeit in Zukunft Borkum »mit weitem Horizont« und
zum Kern der Arbeit. Schau gerne auf finanzieren? »mit der Kraft des Heiligen Geistes«
der Projektseite vorbei. Dort kannst auf »Kurs zu den jungen Menschen
du nicht nur Neues erfahren, sondern In einigen Bereichen sind wir schon sein«. Wir bleiben in Bewegung und
auch sportliche Preise gewinnen. wendiger geworden: Der Personalpla- unserem Auftrag treu. Deshalb bitte
nungsprozess hilft, bei den aktuellen ich euch herzlich um euer Gebet,
Stellenbesetzungen flexibler zu sein eure Mitarbeit und eure Spenden.
und neue Bereiche in den Blick zu Lasst euch bewegen, damit wir
nehmen. Trotzdem werden wir Ende finanziell und mit unserer Arbeit der
2020 eine Stelle eingespart haben. jungen Generation die gute Nachricht
bringen können.
Unsere Bildungsstätte auf der Bun-
deshöhe wird mit den letzten Arbei- Es grüßt euch ein bewegter
www.cvjm-westbund.de/spendenprojekt ten im kommenden Jahr nicht nur
auf einem baulich aktuellen Stand Michael
Unser Spendenkonto: sein, sondern durch neue Räume, mit van den Borre
CVJM-Westbund e. V. den rollstuhlgerechten Zimmern und Geschäftsführer
IBAN: DE80 3506 0190 1010 2570 57 dem kommunikativen Foyer noch
KD-Bank eG Dortmund besser auf die zukünftigen Anforde-
Verwendungszweck: Sport
Gewinnspiel im Sommer:
Beim Gewinnspiel hat Martin Pfeifer Unterstütze uns über unser
gewonnen. Herzlichen Glückwunsch Spendenportal:
und viel Spaß! www.cvjm-westbund.de/spendenportal
Kristina Regeniter oder durch eine direkte
Referentin für Überweisung auf unser Konto:
Fundraising und IBAN: DE80 3506 0190 1010 2570 57
Kommunikation BIC: GENODED1DKD Spenden: erreicht bis 11.08.2019 Spenden: erreicht bis 11.08.2018
KD-Bank Dortmund 96.406,39 € 120.001,64 €
Spendenziel je 240.000 €
16Leitung CVJM-Westbund
CVJM Regio-Netz Rhein-Emscher-Ruhr
Der Geist Gottes bringt in Bewegung
Kreisverbandsarbeit im Ruhrgebiet historischen Tag: »Vielleicht wird man
beschränkte sich oft auf Formalien, in hundert Jahren sagen: ‚Damals, am
ohne inhaltliche Impulse zu setzen. 7. Juli 2019 – da hat sie begonnen – die
Dabei wollten die Vorsitzenden der Neustrukturierung des CVJM-West-
Kreisverbände Essen (Claudia Tolks- bunds.‘« Seine Handlungsempfehlung
dorf), Duisburg (Georg Hucks) und Mül- für das Regio-Netz entfaltete er an-
heim/Oberhausen (Jürgen Siegmund) hand des Jesaja-Wortes »Die auf den
nicht länger zusehen. Mit weiteren enga- Herrn harren, kriegen neue Kraft …«:
gierten Mitarbeitern überlegten sie, die loslassen und Gott wirken lassen,
25 CVJM zu einem Regio-Netz zusam- denn es ist nicht unser Tun, sondern
Kristinas
menzuschließen. Nicht Sitzungen soll- seine segnende Kraft, die Gelingen
ten im Mittelpunkt stehen, sondern schenkt.
Gemeinschaft und Gottes Wort. In enger
Zusammenarbeit mit dem CVJM-West-
bund wurde eine Satzung ausgearbeitet,
Gestärkt und bei bester Laune konnten
die 80 Teilnehmer den Tag ausklingen Gedanken zur
Kaffeepause
die genau das leistet: die notwendigen lassen. Alle waren sich einig: Das war
Formalien kompakt halten, um Räume nur der Auftakt. Es wird weitergehen.
für gemeinsames Erleben zu eröffnen. Matthias Büchle freut das: »Die Dyna-
Kennst du auch das Gefühl, wenn
ein Zitat oder ein Spruch dir tagelang
an verschiedenen Orten begegnet und
du dich fragst, was das wohl zu bedeu-
ten hat und was für eine Botschaft
dahinterstecken könnte? So ging es mir
einige Wochen lang. Vielleicht kennst
du auch das folgende Zitat von Goran
Kikic: »Alle sagten: Es geht nicht. Da
kam einer, der das nicht wusste und tat
es einfach«. Ich habe dieses Zitat auf
mehreren Postkarten gelesen, in der
Buchhandlung auf einem Poster gese-
hen, eingeschnitten auf einer Parkbank
entdeckt. Ich hatte das Gefühl, von
dem Zitat verfolgt zu werden.
Und jetzt frage ich mich, was das zu
bedeuten hat. Für mich persönlich?
Für meinen Beruf als Fundraiserin? Für
das vor kurzem gestartete Spenden-
projekt TEN SING 365? Für das neu
Am 7. Juli 2019 wurde das erste CVJM- mik, die in diesem Aufbruch steckt, installierte Fundraisinginstrument –
Regio-Netz feierlich gegründet. Und tat- begrüße ich sehr. Hier wird der Blick Geldauflagenfundraising?
sächlich stand nicht die Sitzung im Mit- nach vorn gerichtet, hin zu etwas
telpunkt, sondern Begegnung. Natürlich Neuem. Dieses Regio-Netz kann ein Darauf habe ich bis jetzt noch keine
wurde die Gründung offiziell beschlossen Leuchtturm sein für die Arbeit in den Antwort gefunden, aber ich freue mich,
und eine Leitungsgruppe gewählt. Aber Regionen des CVJM-Westbunds.« sie rauszufinden. Und während ich
das Unterschreiben der Teilnehmerliste nach meiner Antwort suche, wünsche
dauerte länger als die eigentliche ich dir den Mut, noch heute etwas
Sitzung. Feierlicher Höhepunkt: das Carsten Tappe Neues zu wagen.
Anschneiden einer köstlichen Mottotorte. Teamleiter
Öffentlichkeitsarbeit
Matthias Büchle, Generalsekretär des
CVJM-Westbunds, sprach von einem
17CVJM-Westbund Persönlich
Hilfsbereite Multitalente
Der Technische Dienst packt an
»Ja klar, wir kommen gleich mal vor- auf der Elsenburg; und natürlich immer men, zum Beispiel bei seinen Einsät-
bei und sehen uns das an. Kein Pro- da, wo der Westbund aktiv ist. »Beim zen mit den Freunden von Michelstadt.
blem, da finden wir schon eine Lösung!« Bundesposaunenfest in Essen waren Miteinander Glauben und Leben zu tei-
– Gangolf Nießen, Leiter des Techni- wir im letzten Jahr dabei, und jetzt be- len, voneinander zu lernen und zu se-
schen Dienstes beim CVJM-Westbund, reiten wir schon kräftig die BMT vor. hen, welch tolle Arbeit an vielen Stellen
hat eigentlich gar keine Zeit zum Reden. Aber vorher ist ja noch die Delegierten- von haupt- und ehrenamtlichen Mit-
»Wir machen hier ja quasi alles«, erzählt versammlung in Wuppertal, da gibt’s arbeitern geleistet wird, das bereichert
er. Und dann fängt er an, die Arbeitsfel- auch immer genug zu tun.« ungemein, findet er.
der aufzuzählen, in denen er gemein-
sam mit seinem Kollegen Hamid Fersi Langweilig wird den beiden nicht, da- Man spürt, dass beide die Vielfalt ihrer
tätig wird. Die Liste ist lang: Malerarbei- für sorgen auch die Ideen der Kollegen. Aufgaben mögen. »Hier ist kein Tag wie
ten, Elektromontagen, Fliesen und Fuß- Ob es darum geht, Wand- oder andere der andere«, findet Hamid Fersi. Der ge-
böden verlegen, Grünschnitt, Schrei- Dekorationen anzubringen oder Büros bürtige Ägypter hat ebenfalls schon viel
nern, Reparaturen aller Art, Fassaden- umzuräumen: auch das erledigen die mit dem Westbund erlebt. Gerade hat
arbeiten, Klempnern, Winterdienst, Tro- Mitarbeiter vom Technischen Dienst. er sein 20-jähriges Dienstjubiläum gefei-
ckenbau und so weiter. Selbst kreativ werden zu können und ert. »Bevor ich zum Technischen Dienst
zu gestalten, das mag Gangolf Nießen: kam, war ich als Hausmeister in der Bil-
»Zu tun gibt’s reichlich!«, lacht er. Nicht »Früher haben wir uns noch viel mehr dungsstätte Bundeshöhe beschäftigt«,
nur auf dem großen Gelände der Bun- um Gestaltung und Dekoration geküm- erzählt er. Auch er könnte sicherlich
deshöhe und in den Häusern in Wup- mert.« Seit 1988 arbeitet der gelernte viele spannende Geschichten erzählen.
pertal. Die beiden Allrounder sind auch Maler und Lackierer beim CVJM-West- Doch viel mehr Zeit zum Reden haben
im »Außendienst« tätig: bei Arbeitsein- bund. Was er nach wie vor sehr schätzt, beide leider nicht – das Handy klingelt
sätzen im Camp Michelstadt und ist, mit Menschen zusammenzukom- und die nächste Baustelle wartet.
Carsten Tappe
Teamleiter
Öffentlichkeitsarbeit
Personal-
Gangolf Nie
Nachrichten
ßen
Im vergangenen Quartal
feierten folgende Mitarbeiter
ein Dienstjubiläum:
m id Fe rs i u nd Gangolf Nießen Holger Noack, Bundessekretär
H a
für Mitarbeiterbildung (25 Jahre),
Günter Lücking, Bundessekretär
für Regionalbegleitung OWL, Bent-
heim und Münsterland (25 Jahre),
Birte Smieja, Öffentlichkeits-
arbeit (in Elternzeit, 10 Jahre).
Vielen Dank für euren treuen
Einsatz und euer Engagement
ersi
Hamid F im CVJM-Westbund!
18Erlebt CVJM-Westbund
Willow Creek Youngster-Kongress 2019
Interview mit Teilnehmern aus dem CVJM
Vom 24. bis 26. Mai 2019 kamen in der
Erfurter Messe etwa 4.000 Mitarbeiter aus
der Kinder- und Jugendarbeit zusam-
men, um sich beim erstmals stattfinden-
den Willow Youngster-Kongress in Ple-
numsveranstaltungen und Seminaren er-
mutigen zu lassen und neue Impulse für
ihre Arbeit vor Ort zu bekommen. Wie er-
leben junge CVJMer den Kongress? Ju-
gendliche und junge Erwachsene aus
dem CVJM-Kreisverband Lippe berichten
im Gespräch mit Lena Niekler von ihren
Eindrücken.
Was sind eure ersten Eindrücke
vom Kongress?
Lea: Ich finde 4.000 Leute immer noch ckern und Kekse. Ich glaube als CVJM Und durch die Seminare ist das dieses
krass, weil ich vorher noch nie so ein gro- können wir Kickern und Kekse schon Jahr noch mal viel stärker im Fokus. Wie
ßes Event erlebt habe und das ist einfach recht gut. An actionreichem Programm kriege ich das in der Praxis umgesetzt?
eine unglaublich große Zahl für Christen, haben wir viel zu bieten. Wo wir noch Das finde ich für unsere Arbeit vor Ort to-
die aufeinandertreffen, sich austauschen dran wachsen können – zumindest bei tal wichtig, weil man sich natürlich mit
und neuen Input mitnehmen. uns im Ortsverein – ist, in die Stunde sich selbst beschäftigen kann, aber dann
Deborah: Ich habe früher auf jeden auch noch mehr Glauben reinzubringen. ist auch immer die Frage, wie setzen wir
Fall gedacht, es gibt nur die Mitarbei- Nicht nur Bibelwissen zu vermitteln, also das im Team um? Wir sind keine Einzel-
terschulungen im CVJM. Voll cool, hier nicht nur die Geschichte vorlesen und kämpfer, sondern schauen darauf: Wie
zu sein, wo mal mehr Leute sind und gut ist, sondern darüber hinausgehen schaffen wir das zusammen?
wo nicht nur CVJM ist. und authentisch erzählen, was unser Lars: Wir müssen uns in unseren Orts-
Lars: Ich möchte gerade einmal für Glaube bedeutet. Hier erlebe ich, wie an- vereinen überlegen, wie wir ein Team
mich Motivation und Energie und Feuer dere uns mit diesem Feuer authentisch aufbauen. Wir müssen auch lernen,
auftanken. Das kommt richtig gut rüber. anheizen, dass wir es dann in unserem Leute zu ermutigen, zu befähigen und
Die Speaker erzählen so viele Stories Ortsverein weitergeben können. zu begeistern, mit anzupacken. Also an-
aus ihrem persönlichen Leben und spre- Tim: Ich nehme mit, dass CVJM sich zum zuleiten und zu gucken, dass wir nicht
chen einprägende Worte zu, wie unsere einen damit beschäftigen muss, wer wir nur selbst in diese Aufgabe reinwach-
Beziehung zu Gott wachsen kann. eigentlich als Christen sind, welche Vor- sen, sondern auch die, die noch mal ein
bildfunktion wir haben und wie wir diese bisschen jünger sind, mit reinzukriegen.
Was können wir als CVJM vor Ort leben. Und das andere ist, dass
vom Kongress mitnehmen? die Frage nach dem »wie« auch beant- Und was nimmst du ganz
Lars: Ich habe gestern beim Seminar wortet wird. Ich habe sonst bei den Kon- persönlich mit?
einen Spruch gehört, der mir hängen ge- gressen häufig das Gefühl gehabt: Was Lars: Zuspruch! Zuspruch, in mei-
blieben ist: Wir wollen mehr sein als Ki- transportieren wir, was ist unsere Arbeit? nem Glauben zu wachsen. Zuspruch,
dass Gott mich liebt. Zuspruch, dass er
mich in meine Aufgabe berufen hat. Zu-
spruch, dass er mich mit den nötigen Ta-
lenten dafür ausgestattet hat. Zuspruch,
dass ich wichtig bin. Zuspruch, dass
mein Dienst einen Unterschied macht.
Zuspruch, dass ich diese Arbeit nicht al-
leine machen muss.
Lena Niekler
Bundessekretärin für
die Arbeit mit Kindern
und Jungschararbeit
19Sie können auch lesen