Positionen Unsinn ist keine Meinung - Prof. Dr. Babette Brinkmann - DGSv
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Positionen Beiträge zur Beratung in der Arbeitswelt Herausgegeben von Unsinn ist keine Meinung Stefan Busse, Olaf Geramanis, Hans-Peter Griewatz, Silja Kotte und Heidi Möller # 1/2022 Prof. Dr. Babette Brinkmann
Prof. Dr. Babette Brinkmann Unsinn ist keine Meinung. Wenn Beratung und Supervision auf irrationale Überzeugungen und vermeintlich unüberbrückbare Unterschiede treffen. Nonsense is no Opinion. When Coaching and Consulting Meet Science Denial, Irrational Beliefs, and Seemingly Unbridgeable Differences Please find the English Version of this text at www.dgsv.de/medien/publikationen Ausgangspunkt Papers beantwortet. Facebook folgt Frances Haugen hat Studien öffent- bewusst einer Strategie, die politische lich gemacht, die zeigen, dass die Es wird viel geredet über gesellschaft und gesellschaftliche Kommunikation politischen Parteien in Europa nicht liche Spaltung, neuen Hass und soziale systematisch radikalisiert und mit Hass nur ihre Onlinekommunikation, son- Blasen, in denen wir uns nur unter Gleich- auflädt. Um diese explosive Dynamik dern auch die Inhalte, mit denen sie gesinnten bewegen. Ob es sich tatsäch- öffentlich zu machen und unser aller auftreten, daran angepasst haben. lich um eine stabile und beschreibbare Bewusstsein dafür zu schärfen, wa- Besonders drastisch sind die Folgen 2 Spaltung handelt, und wenn ja, wie sie rum dies für alle Gesellschaften, aber des EBR für die kommerzielle politische sich konkret zeigt und wie (un)durch- insbesondere für den globalen Süden, Kommunikation und die politische lässig sie ist, wird im Moment diskutiert. große Gefahren birgt, leakte die ehe- Werbung, denn die Anzeigenpreise Bundeskanzler Olaf Scholz beschwört malige Facebook-Mitarbeiterin Frances werden im Sinne eines EBR gestaffelt. in seiner Neujahrsansprache das Ge- Haugen Anfang 2021 die Facebook Da starke negative Gefühle wie Hass, genteil: „Unser Land steht zusammen.“ Papers1 – denn „meine einzige Möglich- Zorn und Angst mehr Reaktionen her- Das kann stimmen. Es kann aber auch keit, Gehör zu finden, ist, Dokumente vorrufen als positive Gefühle oder bedeuten, dass die soziale Realität, in zu leaken“.2 Gefühle von Sicherheit, kostet eine der sich Olaf Scholz bewegt, so selbst- Facebookanzeige, die Hass oder bestätigend ist, dass er nur das Zusam- Seit die Facebook-Algorithmen nicht Angst auslöst, nur ein Zehntel von dem, menstehen wahrnehmen kann. mehr belohnen, wenn Nutzer*innen was eine Anzeige kostet, die positive Richard Sennett warnt in „Die offene lange auf einem Content verbleiben, Gefühle oder Mitgefühl hervorruft. Stadt“ (2018) , dass wir Menschen, die wir sondern der Erfolg der eigenen In Francis Haugen: „Facebook subven ‚irgendwie anders‘ finden, immer selte- halte davon abhängt, wie viele Reak tioniert Hass“.3 ner begegnen, und so eine Spaltung tionen eine Nachricht hervorruft zunehmend schwerer wahrnehmen (Engagement Based Ranking – EBR), Wir erleben die Folgen dieser verhee- können. Stadtteile, Grundschulen, Kir- müssen Nachrichten extremer, po renden Logik in Deutschland, Europa chen, Lebensmittelgeschäfte, Medien larisierender und negativer sein, um und den USA. Doch im globalen Süden und Urlaubsziele sind zunehmend Verbreitung zu finden. Engagement ist der Einfluss ungleich höher. Für sozial homogen und exklusiv geworden. Based Ranking belohnt radikale Inhal- etwa drei Viertel aller Sprachen dieser te, polarisiert die Kommunikation und Welt ist das Internet gleichbedeutend Für die sozialen Medien hat sich die führt dazu, dass Nutzer*innen zu ex mit Facebook. Inhalte in diesen Spra- Frage spätestens seit den Facebook tremen Inhalten hingezogen werden. chen gibt es nur in Facebook.4 1 Der Mutterkonzern Facebook heißt jetzt Meta, möglicherweise eine Reaktion auf den Imageschaden und die rechtlichen Risiken im Zusammenhang mit den Facebook Papers. In diesem Text verwende ich ‚Facebook‘ nach wie vor für den gesamten Konzern, denn die Aussagen gelten g leichermaßen für bspw. Instagram. ² „My only way to get a hearing is to leak documents.“ 3 „Facebook subsidizes hatred.“ 4 Zu den Facebook Papers empfehle ich bspw. die ersten Veröffentlichungen im Wall Street Journal oder aufbereitet von der taz, dem Spiegel, dem Guardian, restofworld.org, in Youtube die Anhörung von FH im Europaparlament oder auch das Interview von Jan Böhmermann. 5 „And I have to get a hearing, because the global South is in danger.“
Positionen 1/2022 Unsinn ist keine Meinung Die meisten erwachsenen Menschen Meinung“, dann dient diese Talkshow Ich plädiere dafür, Unsinn als Unsinn weltweit informieren sich über das nicht der Aufklärung, sondern der Ver- beim Namen zu nennen, ihn nicht zu Weltgeschehen, wenn sie es online dummung. Hier müssten Modera wiederholen, ihn nicht mit einer falsch tun, über Facebook. So versteht man, tor*innen einschreiten und a ufklären. verstandenen „Ich-bin-ok,-du-bist- wenn Frances Haugen sagt: „Und ich Aufklären über den Unterschied zwi- ok,-was-du-denkst,-ist-ok“-Beliebig- musste Gehör finden, denn dieses Tun schen Fakten auf der einen Seite und keit salonfähig zu machen. Wir brau- bedroht den globalen Süden.“5 Meinung und Glauben auf der anderen chen eine kritisch-rationale Haltung, Wir werden Facebook und die Logik der Seite; aufklären darüber, dass es Wissen um Moralisierung, Ideologie, esoteri- sozialen Netzwerke nicht umkrempeln, darüber gibt, wie CO2 die Temperatur schen Glaubenssätzen und identitärem aber wir können da, wo wir kommuni- und die Temperatur das Wetter beein- Lagerdenken in einem Gespräch zu zieren – und Kommunikation ist unser flusst. Gleichwohl kann man – und begegnen. Eine „Alles-ist-gleichwertig“- Beruf – unseren Beitrag leisten und auch diesen Unterschied sollte ein*e Beliebigkeit führt in einen Nebel, in Moderator*in klarstellen – trefflich dar- dem subjektive Glaubenssätze und • den Unterschied zwischen Glauben über streiten, wie man das findet und individuelle Erlebnisse das Gespräch und Wissen verteidigen und „Nein“ ob man es für wünschenswert hält, bestimmen. sagen zu Unsinn; diese Veränderung zu stoppen. Modera- • das Gespräch über Unterschiede tion muss den Unterschied benennen Als Berater*innen können wir dazu suchen und führen; und klarmachen, dass Wissenschaft beitragen, ein gemeinsames Denken • unser Wissen und unsere Kompetenz, weder eine Meinung noch eine Glau- zu entwickeln und zu pflegen, das wie das geht, weiterentwickeln und bensfrage ist. sich an Fakten orientiert und den kri- weitergeben. tisch-rationalen Diskurs versucht. 3 Neben der Wissenschaft ist es vor Den Unterschied zwischen Glauben allem der investigative Journalismus, Was heißt das konkret? und Wissen verteidigen und „Nein“ der uns geprüftes Wissen über die 1. Wissenschaft und investigativen sagen zu Unsinn6 Welt vermittelt, so dass wir uns nicht Journalismus verteidigen gegen die allein auf Glauben und Erfahrungen irreführende Behauptung, Wissen- Es ist nicht alles gleichwertig und es verlassen müssen. Und so ist es nicht schaft sei eben auch nur eine Glau- ist nicht alles beliebig. Es gibt Aussa- verwunderlich, dass Wissenschafts bensfrage oder eine Perspektive gen und Überzeugungen, die sich leugnung und Diffamierung von Jour- unter vielen. wissenschaftlich überprüfen und rati- nalismus und Journalist*innen durch onal begründen lassen, und es gibt Schlagworte wie ‚Lügenpresse‘ oder Ich bin in Gesprächen mehrfach mit Aussagen und Überzeugungen, für ‚Mainstream-Medien‘ Hand in Hand den Aussagen konfrontiert worden, die die dies nicht gilt. Dieser Unterschied gehen. wissenschaftliche Position sei eben nur ist bedeuts am und darf nicht ver- eine Meinung unter vielen. Und außer- schwimmen. Wenn in Talkshows zu Es sind nicht alle Perspektiven gleich- dem wisse man nichts sicher, denn ‚die Gesundheit, zur Klimakrise oder zu wertig und das bedeutet, man kann Wahrheit‘ gebe es ja nicht. Man forsche Bildung wissenschaftliche Erkennt- sich auch nicht mit allen Perspektiven eben und jede*r Wissenschaftler*in nisse und subjektive Glaubenssätze auf die gleiche Art und Weise ausein- sage etwas anderes. als geltungsgleich nebeneinanderge- andersetzen. Alle guten und gut Doch das stimmt nicht. Wissenschaft stellt werden, ist das unangemessen. gemeinten Aufrufe, das Gespräch zu ist eben keine Glaubenssache. Und ich Wenn beispielsweise ein Gast zu einer suchen und verstehen zu wollen (auch habe gute Erfahrung auch in hitzigen Wissenschaftlerin sagt: „Das behaup- von mir selbst bspw. im Journal Debatten damit gemacht, den Unter- ten Sie, dass die Unwetter mit der S upervision 3/2019 oder in Supervision schied zwischen Wissenschaftskritik Erwärmung zu tun haben. Sie verges- 2021/1 ), dürfen nicht dazu führen, die und Wissenschaftsleugnung zu the- sen aber, früher gab es auch schlimme Unterscheidung zwischen begründeten matisieren. Die eine Wahrheit gibt es Stürme. Also ich glaube das nicht. Positionen und grobem Unsinn auf wohl nicht (oder wir haben sie noch Da sind wir wohl unterschiedl ic her zugeben. nicht gefunden), aber Wissen gibt es. 6 I ch verwende den umgangssprachlichen Begriff ‚Unsinn‘ und den Fachbegriff ‚Irrationale Überzeugungen‘ hier als Oberbegriffe für die ganze Gruppe irrationaler und paranormaler Überzeugungen. Zur Unterscheidung der Phänomene und für Definitionen siehe meinen Beitrag unter www.dgsv.de/themen/gesellschaftspolitik.
Prof. Dr. Babette Brinkmann Positionen 1/2022 Das Tolle an Wissenschaft ist doch, stellt die grundlegenden Regeln Mächte im Hintergrund die Fäden dass ich nicht alles persönlich erlebt unseres Zusammenlebens in Frage. ziehen und gleichzeitig vertuschen haben muss und trotzdem etwas können, dass sie das tun. Somit be wissen kann. Dafür gibt es systema Wenn Wissenschaft und investigativer stätigt die Tatsache, dass man nichts tische Beobachtungen, die über das Journalismus als Systeme der Wis belegen oder widerlegen kann, die individuelle subjektive Erleben hinaus- sensg enerierung in Frage gestellt Theorie: „In den USA haben die Demo- gehen. In der Wissenschaft gibt es werden und Objektivität grundsätzlich kraten die Wahl manipuliert und sie einen Korpusaus Erkenntnissen, die angezweifelt wird, bleibt uns nur noch sind eine so vernetzte mächtige Elite, wissenschaftlich unstrittig sind und Glauben, Meinen und Selbsterleben. dass nichts davon nach außen dringt. an denen wir mit den Methoden, die Dann verlieren wir die Grundlage, auf Dass es keine Beweise gibt, zeigt doch wir kennen, keine Zweifel haben. Wir der wir darüber ins Gespräch kommen nur, wie perfekt sie im Hintergrund die wissen, dass Menschen dazu tendie- können, wie wir leben wollen und wie Strippen ziehen.“ ren, die eigene Gruppe der fremden wir den großen Herausforderungen der Gruppe vorzuziehen und dass sie Gegenwart wie Klima, Biodiversität, Logisch wahre Sätze sind Sätze, die alle dafür keine inhaltlichen Gründe be- Demokratie, Künstliche Intelligenz, alternativen Ausgänge vorhersagen nötigen. Wir wissen, dass Menschen, Ungleichheit etc. begegnen können. können. Sie machen einen ganz beson- wenn sie Fremde beobachten, dazu ders in esoterischen Erzählungen neigen, das beobachtete Verhalten 2. Uns auf die Gesetze der Logik besin- schwindelig. „Oder“-Verknüpfungen mit der Persönlichkeit und weniger mit nen und Argumente einfordern sind eine häufige und populäre Vari der Situation zu erklären. Wir wissen und formulieren, die kritisierbar und ante: „Nimm diese Globuli, die helfen. 4 um den Zusammenhang von CO 2 widerspruchsfrei sind und einen Entweder werden die Symptome bes- und Erderwärmung, dass die Erde um Beitrag zur Sache leisten. ser oder es gibt eine Erstverschlim- die Sonne kreist, dass der Mensch sich merung oder es zeigt sich, dass sich der durch Evolution entwickelt hat und Gemeinsam emporirren können wir Körper noch ein paar Tage mit der vieles mehr. Gleichwohl wird all dieses uns nur mit Argumenten, die auch Krankheit auseinandersetzen muss.“ Wissen weiter hinterfragt; neue Er- kritisierbar und widerlegbar sind. Nur kenntnisse können alte ersetzen. Kein Sätze, die auch etwas ausschließen, Induktives Schließen, wenn Einzel Wissen ist in Stein gemeißelt. Das ist die also falsch werden können, wenn beispiele oder mein (un)mittelbares das Verhältnis zwischen Wissenschaft bestimmte Ereignisse eintreten, ver- Erleben herangezogen werden, um und Forschung. Die Forschung stellt mitteln Wissen über die Welt. Das ist universelle Gesetze zu bestätigen Fragen, auf die es in der Wissenschaft es, was Karl Popper den empirischen oder zu widerlegen. Besonders beliebt noch keine Antworten gibt. In der Gehalt eines Satzes nennt. „Ich kenne sind sie dort, wo jeder über einen Forschung gibt es jede Menge Zweifel, aber jemanden, bei dem war das an- breiten Schatz an Erfahrungen verfügt, Fehler, Korrekturen, Widerlegungen. ders“ oder „Ich halte es nicht so mit wie in der Gesundheit, in Gender „Wir irren uns empor“ hat es das Hans- der Schulmedizin“ gehören nicht dazu. fragen oder der Bildungsforschung. Albert-Institut genannt. Dann begründen Politiker*innen, war- Natürlich kann man Wissenschaft und Irrationalen Überzeugungen stehen um sie die Ergebnisse der Bildungsfor- den Wissenschaftsbetrieb auch kriti- wir im Diskurs auch deshalb so hilflos schung nicht umsetzen, so: „Ich habe sieren. Es gibt viele gute Gründe, gegenüber, weil sie häufig so kon- es auch so erlebt und ... “ Solche Aus- kritisch hinzuschauen, ob die richtigen struiert sind, dass sie nicht widerlegt sagen sind doppelt problematisch: und wichtigen Fragen gestellt werden, werden können. Sie immunisieren Sie schließen vom eigenen Erleben aufs ob die Methoden, auf die man sich sich gegen jede kritische Überprüfung. Ganze und sie berücksichtigen dabei verständigt hat, das messen können, ausschließlich die Erfahrungen derjeni- was sie versprechen, ob die großen In solchen Fällen ist es oft nützlicher, gen, die in der Position sind, sich Gehör Forschungsgesellschaften die For- über Logik statt über Inhalte zu spre- zu verschaffen. Dabei sind induktive schung finanzieren, die wir brauchen. chen. Ein paar Beispiele: Vorgehensweisen in der Wissenschaft Aber Wissenschaft zu kritisieren und durchaus üblich und gewinnbringend. Wissenschaftlichkeit generell zu leug- Zirkuläre Erklärungen und Tautologie: (Sie sind geeignet, um Neues zu ent- nen, sind zwei verschiedene Dinge. Verschwörungserzählungen sind in decken und Theorien aufzustellen, Das erste ist notwendig, das zweite der Regel so konstruiert, dass böse aber nicht, um diese zu prüfen.)
Positionen 1/2022 Unsinn ist keine Meinung Moralisierung beendet Diskurs und • Wann haben Unterschiede eine beziehen (logisch richtig und schluss- gemeinsames Lernen und Suchen. Bedeutung und wann sind sie viel- folgernd). „Lügen dingfest machen, Moralische Argumente sind Setzungen, leicht nur ein Produkt des Zufalls? ihnen drastische Namen geben“, fordert die nicht hinterfragt werden können, • Worauf beziehen sich Zahlen? Theodor W. Adorno in „Aspekte des weil sie eigene moralische Normen Welchen Vorteil haben Prozentan neuen Rechtsradikalismus“ (1967/2019). als universell und verbindlich für alle gaben? Warum sind absolute Zahlen Falsch verstandene Toleranz und ansehen. „Wir sind eine Gemeinschaft, problematisch, und wenn sie mit Offenheit stärkt die Demokratie nicht, in der jedes Leben und jeder Mensch nichts verglichen werden, ganz beson- sie gefährdet sie. So zeigt der franzö- zählt. Und jetzt muss jeder beherzt ders? Vorsicht: Die offizielle Corona- sische Historiker Laurent Joly in seinem handeln“; „Testen kann Leben retten.“ kommunikation hat hier nicht zur jüngsten Buch „La falsification de Das heißt gleichzeitig, wer nicht in Aufklärung beigetragen. Anfangs l’Histoire“ (2022) , wie der rechtsextreme diesem Sinne handelt, macht sich schul wurden Gesamtzahlen von Infizierten Präsidentschaftskandidat Éric Zemmour dig am Leben anderer. Für denjenigen/ und Todesfällen genannt, und damit die Geschichte des Vichy-Regimes, diejenige, der/die moralisch auf der ein Wert gewählt, der immer größer insbesondere die der Judenverfolgung, richtigen Seite steht und verstanden wird, aber keine positive Entwicklung entgegen aller historischen Erkennt- hat, dass wir jedes Leben schützen aufzeigen kann. Das wurde geändert. nisse so umschreibt, dass sie in seine müssen, sind freiheitseinschränkende An die Stelle sind absolute Zahlen politische Agenda passt. Maßnahmen alternativlos. Für einen wie Neuinfektionen, Patient*innen in offenen Diskurs oder Zweifel zur Frage, Intensivbehandlung und Todesfälle 3. E inen offenen, kritischen Dialog warum in der Coronapolitik Leben- getreten. Doch solche Zahlen kann miteinander üben und pflegen – Retten über allem steht, bei Umwelt- nur jemand interpretieren, der einen im täglichen Umfeld, in unseren 5 schutz, Tempolimit, Finanzierung der Referenzwert hat: Was ist hoch, was Gesprächen, Ausbildungen und psychiatrischen Grundversorgung, ist niedrig, was ist die Norm. in unserer täglichen Arbeit. Armutsbekämpfung etc. hingegen nicht – für diese Zweifel ist im Dickicht In der Beratung müssen wir zwischen Nun sind wir nicht in allen Themen der Moralisierung kein Raum. In mei- Fakten und Meinung unterscheiden. umfänglich belesen. Wir reden nicht ner Wahrnehmung hat dieser Dogma- Denn in der Beratung brauchen wir immer wissenschaftlich daher. Das tismus in der Coronakommunikation beides. Die Klarheit, was ist, UND wäre ja schrecklich! Ein Primat der einen großen Anteil an der heftigen und subjektive Sichtweisen, persönliche Vernunft heißt nicht, nur noch über unversöhnlichen Auseinandersetzung Erlebnisse, individuelle Empfindungen, Dinge sprechen zu dürfen, über die um die staatlichen Maßnahmen zur Phantasie. In kreativen Phasen laden wir alles wissen und umfänglich be- Eindämmung der Coronapandemie in wir das Irrationale ein und denken uns lesen sind. Es heißt, bereit zu sein, Deutschland. die Welt manchmal bewusst größer, die eigene Position kritisch zu prüfen. als sie ist. Dann geht es nicht um Fakten Es gibt weitere Beispiele, an denen und Wissen, sondern vielleicht darum, Die meisten von uns reden gern und man zeigen kann, wie nützlich es ist, etwas zu erfinden oder neue Wege zu ausgiebig über Dinge, von denen sie sich die Regeln des kritischen Denkens, beschreiten. Da wir in Beratung und keine oder nur wenig Ahnung haben. der Logik, der Empirie wachzuhalten, der Supervision mit beidem arbeiten, Ist der Austausch gut, wissen wir um im Gespräch einen Weg auf den ist die klare Unterscheidung zwischen hinterher vielleicht ein bisschen mehr Boden der Tatsachen zu finden: Fakten und Meinung, zwischen rational als zuvor. Das klassische Kneipen und irrational, so wichtig. gespräch beginnt mit Meinungen wie • Was sind Korrelationen, Kausalitäten, „Die G rünen haben sich im Ampel Koinzidenzen, und was sagen sie aus? Es geht darum, Irrationalität deutlich koalitionsvertrag über den Tisch zie- • Warum ist es so wichtig, Basisraten beim Namen zu nennen und abzuleh- hen lassen“. Dann wird diskutiert, jeder zu kennen, um Testergebnisse und nen. „Das ist Unsinn, das widerspricht und jede trägt sein oder ihr Halbwis- andere Beobachtungen einordnen zu allen wissenschaftlichen Erkenntnis- sen bei, und mit Glück weiß man hin- können? sen. Auf der Ebene können wir nicht terher etwas mehr als zuvor. Vielleicht • Warum braucht eine Studie eine diskutieren.“ Toleranz gehört nicht auf wurde die eigene Meinung bestärkt, Kontrollgruppe? Was ist Randomi die Faktenebene und darf sich nicht vielleicht geriet sie ins Wanken. Manches sierung und was ein Placeboeffekt? auf die Art und Weise, wie wir denken, wurde sicherlich hinterher neugierig
Prof. Dr. Babette Brinkmann Positionen 1/2022 nachgelesen. Ich habe in den letzten trainieren können. Sie zeigen auch, wie oder Entscheidungen. Auch leiten sich Monaten in unterschiedlichsten Run- nah sich Supervision und Rationalität als keine Handlungen alternativlos aus den über diesen Koalitionsvertrag Lebenshaltung sind oder sein können. irgendeinem Wissen ab. Wissen und gefachsimpelt und gestritten, und das Fakten führen (über Bewertungen, Gespräch, in dem eine Kollegin den • Sei bescheiden – denn wir alle über Erwartungen und manch andere Vertrag gelesen hatte, war nicht das können uns irren. Umwege) zu Meinungen und Einstel- lebendigste von allen. Sich mit Halbwis- • Sei kritisch – prüfe Aussagen auf ihre lungen. Und Einstellungen führen zu sen ins Getümmel zu stürzen, ist gar Widerspruchsfreiheit, Kritisierbarkeit Entscheidungen und Handlungen. nicht verwerflich. So funktioniert Kom- und ihre empirische Qualität. munikation und Austausch. So ent- • Sei offen – verstehe Kritik als eine Wie wir Fakten bewerten und welche steht soziales Miteinander. Und so- Einladung, deine Meinung zu über- Schlüsse wir ziehen, ist sehr unter- lange wir offen sind für Fragen, für prüfen und dich von Irrtürmern zu schiedlich und oft widersprüchlich. Zweifel, für Fakten, für Neues, ist es ein befreien. Hier braucht es Toleranz, wenn man guter Lernweg. Würden wir nur über • S ei unvoreingenommen – trenne ins Gespräch kommen will. Und das die Dinge sprechen, in denen wir Ex- Aussage und Autor*in und nimm ist gewiss nicht immer einfach. pert*innen sind, glichen die meisten Abschied von identitärem Denken. Gespräche Vorlesungen und wären sehr • Sei nachsichtig – denn für nieman- Aus den Ergebnissen zur Bildungsfor- asymmetrisch. Eine*r berichtet, die den ist es einfach, rational zu sein. schung lässt sich nicht zwangsläufig anderen lernen. Das ist auf Dauer we- Hättest du andere Erfahrungen ge- ableiten, die frühe Verteilung der Kinder der attraktiv noch wünschenswert. Es macht, würdest du vielleicht ähnlich auf drei Schultypen abzuschaffen 6 gibt ja nicht nur Wiss en, es braucht ja argumentieren wie dein Gegenüber. oder Kinder aus bildungsfernen Fami- auch Debatten, Meinungen, Austausch. • Sei engagiert – denn eine rationale lien besonders zu fördern. Nur wenn Politik ist nur in einer offenen Gesell- wir allen Kindern in Deutschland die Der Irrtum ist nicht das Problem. Das schaft möglich. Wir müssen sie ge- gleiche Chance geben wollen, ergibt Gegenteil von Irrtum ist nicht Wahr- meinsam verteidigen. sich ein Handlungsbedarf. Wollen wir heit, sondern Zweifel (die Einsicht, • Sei wohlwollend – erst kommt das die Aufstiegschancen von Mittel- dass ich mich irren kann). Solange wir Verstehen, dann das Kritisieren. schichtkindern vergrößern, ergibt sich bereit sind, unser Wissen in Frage zu • Sei entspannt – nicht alles im Leben wahrscheinlich ein ganz anderer stellen und die Möglichkeit in Betracht kann sich nach rationalen Maßstäben Handlungsbedarf. ziehen, dass wir uns irren, können wir richten. Wichtig ist es, auf Rationalität Das gleiche gilt für die ökologische über alles reden. Im Wissen, dass wir dort zu pochen, wo etwas auf dem Forschung zu Klima oder Biodiversität. irren können, können Rationalität Spiel steht: in der Politik und bei den Wie eindeutig und unstrittig uns hier und eine offene Streitkultur über die Fragen, wie wir leben wollen. vor Augen geführt wird, dass wir unsere grundlegenden Themen unsere Zeit eigene Lebensgrundlage zerstören, gedeihen. Die Gefahr (auch für die Alternativlos gibt es nicht – das mag erschrecken – ein Handlungsbe- Demokratie) lauert dort, wo Menschen Gespräch über Unterschiede suchen darf oder gar ein alternativloser Hand- nicht bereit sind, ihr Wissen in Zweifel und führen lungsbedarf ergibt sich daraus nicht. zu ziehen, wo es keine Bereitschaft Erst wenn wir uns auf das Ziel einigen, gibt, Fakten mit empirischen Methoden Es gibt auf der erkenntnistheoreti- menschliches Leben auf der Welt er- an der Realität zu überprüfen. schen Ebene Dinge und Fakten. Auf halten zu wollen, ergeben sich Hand- sie können und müssen wir uns mit lungsnotwendigkeiten. Dann müssen Der kritisch-rationale Dialog ist nicht den Methoden einigen, die in der wir handeln; und wäre die Politik bereit, einfach und eher ein Weg als ein Ziel. Wissenschaft dafür entwickelt und sich von Fakten und Logik leiten zu Die folgenden acht Handlungsauf erprobt wurden. Und wenn die Me lassen, müssten die Pläne der Ampel- forderungen habe ich der Festschrift thoden nicht taugen, können wir sie koalition deutlich über das hinausge- „Leidenschaft zur Vernunft – Kritischer weiterentwickeln. hen, was zu Klima und Ökologie geplant Rationalismus als Lebenshaltung“ des ist. Offensichtlich gibt es entweder Hans-Albert-Instituts entnommen Doch was das Wissen für uns bedeu- keinen Konsens, die Lebensgrundlagen (leicht gekürzt und zusammengefasst). tet, das ist zu besprechen. Wissen und weltweit erhalten zu wollen, oder Sie zeigen, wie wir Rationalität täglich Fakten führen nicht zu Handlungen keinen Willen, die existenzielle Krise der
Positionen 1/2022 Unsinn ist keine Meinung Menschheit rational und von Wissen der Welt nicht leben will, die meine bindet, als uns trennt. Und manchmal und Fakten geleitet verstehen zu Nachbarn sich wünschen.“ tritt hinter grundverschiedenen Posi- wollen. Diese Zweifel kenne ich gut. Auch ich tionen zutage, dass beide Seiten eine habe mich schon mehr als einmal von Gewalt geprägte Zukunft fürchten, Eine wissenschaftliche, vielleicht gefragt, wie ich mit jemandem über dass es Einigkeit gibt, dass so manches manchmal technokratische Argumen- die Zukunft ins Gespräch kommen gerechter verteilt werden müsste. tation klärt Dinge. Konkrete Handlungs kann, der oder die mir angesichts von Wenn wir uns über Fakten verständi- notwendigkeiten oder Forderungen Tausenden ertrunkenen Flüchtlingen gen können, sind Gespräche über Un- leiten sich daraus nicht ab – alternativ- sagt, sie seien ja selbst schuld, denn terschiede vielleicht schmerzhaft und lose schon gar nicht. „Das fordert die sie wüssten ja, in welche Gefahr sie erschreckend, aber möglich und not Wissenschaft“ ist die neue Moralisie- sich begeben. Und doch müssen, sollen wendig. Und es ist wie in der Gruppen- rung und das Gegenteil von kritisch- und können wir genau das versuchen. dynamik: Je länger wir warten, umso rational. Willkommen im Nebel. Fridays- Ich habe es auf verschiedenen De- schwieriger werden die Gespräche. for-Future-Aktivist*innen sagen eben monstrationen von ‚Pulse of E urope‘ nicht: „Hört auf die Wissenschaft!“, oder dem Münchner Flüchtlingsrat Fazit sondern: „Deutschland hat sich in Paris erproben können. Als Mitorganisatorin zum 1,5-Grad-Ziel bekannt. Daraus war ich leicht zu erkennen und bin In unserer Gesellschaft erleben wir ein folgt ein Handlungsbedarf, und den mehrmals von empörten Passant Stocken und Auseinanderbrechen auf benennen Klimawissenschaftler*innen. *innen mit Ärger und Vorwürfen beiden Seiten: Die einen schieben die Hört auf sie und setzt das um.“ konfrontiert worden. Wann lohnt der Wissenschaft vor sich her, als wäre es Versuch des Miteinander-Redens? an der Wissenschaft, Entscheidungen 7 Auf die Fakten müssen wir uns eini- Wann gibt er den Falschen eine Bühne? zu treffen und die Welt zu regieren – gen, aber wie wir sie interpretieren Diese Frage habe ich für mich so wie undemokratisch ist das denn? und welche Handlungen wir ableiten, geklärt: Es braucht einen Realitäts- Die andere Seite fühlt sich zu Recht da sind die Unterschiede groß. Mo konsens, dann sieht man weiter. von dieser Ermächtigung bedroht und ralisierung, das habe ich oben gezeigt, Diesen Konsens herzustellen, habe ich lehnt die Wissenschaft gleich ganz ab beendet den Dialog. Über Moral und immer wieder versucht. Es ist oft ge – aber um welchen Preis? über Werte können und müssen wir lungen, oft misslungen, aber ich bin uns verständigen. Jonathan Haidt besser geworden. Den Unterschied Nicht nur das Klima, auch die Demo- hat in groß angelegten Studien über zwischen Beschreiben und Bewerten kratie ist in Gefahr und wir müssen viele Jahre und auf allen Erdteilen nicht aus den Augen zu verlieren, ist sortieren, was wo hingehört. Das for- („The Righteous Mind“ 2012) gezeigt, wohl der Schlüssel. Dann kommt der dert von uns: dass es einen engen Zusammenhang nächste Schritt. Der Versuch, zur zwischen Moralvorstellung und poli Verständigung zu kommen, ohne ein 1. Die Dinge zu klären. Wir brauchen tischer Position gibt. Viele politische verstanden zu sein. In meinem Er- eine rationale, wissenschaftliche, der Positionen können wir erst verstehen, leben hilft unsere beraterische Exper- Vernunft verpflichtete Argumenta wenn wir zuhören, nachfragen und tise dabei. Paraphrasieren, Reframing, tion, um gemeinsam darum zu ringen, den trennenden Werten auf den Grund Perspektivwechsel, das Gute im was ist (Realitätskonsens). gehen. Erst wenn wir hinter dem Tren- Schlechten/das Schlechte im Guten, nenden das Gemeinsame sehen, las- Geschichten, die Wunderfrage sind 2. Irrationalität und subjektive Er sen sich Argumente finden, die für den einige Beispiele meiner Versuche, Un fahrung als Wahrheitskriterium anderen relevant sind. terschiede sichtbar zu machen und abzulehnen. Man kann und muss zu erfahren: Verstehen heißt nicht ein nicht über alles reden. Toleranz Toleranz ist schwer, manchmal uner verstanden. Ich habe unterschiedliche, ist, bezogen auf die Art des Denkens träglich schwer. Eine Kollegin sagte oft gute, manchmal ernüchternde und Schlussfolgerns, fehl am Platz. einmal nach einem Vortrag: „Ja, reden, Erfahrungen gemacht. Aus der Kon- Die Feinde der Demokratie lehnen zuhören, offener Diskurs, das ist ja fliktklärung kennen wir die Suche nach den Realitätskonsens ab. Falsche alles schön und gut. Aber ich rede mit dem gemeinsamen Ausgangspunkt: Toleranz stärkt sie. Wir dürfen ihnen den Menschen in meinem Dorf und So weit im Konflikt zurückzugehen, bis keine Bühne und keine Zuhörer*in was ich jetzt weiß, ist, dass ich in wir wieder sehen, dass uns mehr ver- nen verschaffen.
Prof. Dr. Babette Brinkmann Positionen 1/2022 Positionen sind ein Informationsdienst, der Forscher*innen, Berater*innen und andere Interessierte aus dem Bereich der Beratung in der Arbeitswelt mit aktuellen, praxisorientierten wissenschaft- lichen Diskussionsbeiträgen bedient. Beabsichtigt ist eine engagierte subjektive Stellungnahme, begründet, aber nicht notwendig bereits in allen Einzelheiten abgesichert, durchaus provokant und auf kritische Erwiderung angelegt. Herausgeber*innen Stefan Busse (Hochschule Mittweida), Olaf Geramanis (Fachhochschule 3.Darüber zu reden, wie wir leben Nordwestschweiz, Basel), wollen und zunehmend, ob wir leben Hans-Peter Griewatz (RWTH Aachen), Silja Kotte (TH Aschaffenburg), wollen. Wir müssen nach dem Heidi Möller (Universität Kassel) Gemeinsamen fragen und die Un- terschiede benennen. Es prallen ISSN 1867-4984 Welten aufeinander und doch gibt Erscheinungsweise und Bezug es mehr, was uns verbindet, als Positionen erscheinen mindestens was uns trennt. Es ist der Dialog, der zweimal jährlich in einer Auflage von ca. 4.600 Exemplaren bei das Miteinander unterschiedlicher Vandenhoeck & Ruprecht, BRILL sozialer Gruppen und Milieus in einer Deutschland GmbH, Theaterstraße 13, Gesellschaft ermöglich. Toleranz ist 37073 Göttingen; info@v-r.de, www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com hier sicher nicht einfach, aber hier ist ihr Platz. Positionen können kostenfrei von www.vr-elibrary.de heruntergeladen werden. Gegen den Hass, die Polarisierung und die Lügen in sozialen Netzwerken Manuskripte 8 braucht es Steuerung auf anderen Manuskripteinsendungen sind willkom- men und per Mail zu richten an Monika Ebenen. Kommunikation ist nicht mäch Rader, info@dgsv.de. Sie sollen einen tig genug, hier einen Unterschied zu Autorin Umfang von 30.000 Zeichen inklusive machen. Doch den Mustern, die wir Prof. Dr. Babette Julia Brinkmann, Leerzeichen nicht übersteigen. Manu- skripte werden durch die Herausgeber* in den sozialen Netzwerken erleben Diplompsychologin. innen begutachtet und mit einfacher und fürchten, begegnen wir auch im Mehrheit angenommen oder abgelehnt. täglichen Miteinander und wir haben Professorin für Organisations- und Eine*r der Herausgeber*innen über- nimmt die Betreuung des Textes bis zur genug im Gepäck, um ihnen mit einer Gruppenpsychologie an der TH Köln. Veröffentlichung. klaren Haltung entgegenzutreten. Supervisorin (DGSv), Systemische Gestaltung und Satz Cskw, Berlin – www.cskw.de Ich freue mich, wenn Sie diese Gedan Beraterin (Simon, Weber & Friends), ken anregen können, sich einzumischen Trainerin für Gruppendynamik (dggo). Druck und Sie motivieren, es zu tun. Schrei- Goltze Druck GmbH & Co. KG, Göttingen ben Sie mir gerne, was Sie ausprobieren Kontakt und welche Erfahrungen Sie machen. babette.brinkmann@th-koeln.de Welche Herausforderungen sehen Sie für Berater*innen, Coaches, Super visor*innen in einer Gesellschaft, die sich zunehmend zu spalten scheint und Gruppen produziert, die sich kaum begegnen und noch seltener verständi- Positionen werden gefördert durch die gen können? Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V. (DGSv), Köln Literatur bei der Autorin
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