PRÄSENTATIONSKOMPETENZ DURCH PROJEKTAUFGABEN AUSBAUEN

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PRÄSENTATIONSKOMPETENZ
DURCH PROJEKTAUFGABEN
ausbauen
Erfahrungen aus der Studienvorbereitung in Brasilien
Ein Studienaufenthalt in Deutschland sollte sprachlich und kulturell gut vorbereitet werden.
Doch wie kann dies in der Praxis aussehen? Im Folgenden wird anhand eines Studienvorbereitungs­
kurses in Brasilien beschrieben, welche Schritte den Lernenden bei der Vorbereitung und Umsetzung
einer überzeugenden Präsentation helfen und welche Kompetenzen dadurch trainiert werden.

Von Paul Voerkel

Schlagwörter: Präsentationskompetenz – Planungskompetenz – Recherchekompetenz – Projektarbeit – Schlüsselqualifikationen

Die Zahl der Studierenden weltweit, die nicht in                            und -anfänger an deutschen Hochschulen, sie liegt
ihrem Herkunftsland die Hochschule besuchen,                                inzwischen bei fast 25 % (DAAD/DZHW 2018, 8).
hat sich seit der Jahrtausendwende mehr als ver-                                 Der Studieneinstieg ist dabei nicht immer leicht,
doppelt und liegt heute bei knapp fünf Millionen –                          denn die Strukturen und Funktionsweisen deut-
Tendenz steigend (vgl. DAAD/DZHW 2018, 13).                                 scher Hochschulen unterscheiden sich teilweise
Deutschland hat bei den mobilen Studierenden in                             stark von denen in anderen Ländern (siehe Beitrag
den letzten Jahren deutlich an Attraktivität gewon-                         Fandrych, Rüger, Brinkschulte, S. 3). Diese Unter-
nen: Zwischen 2006 und 2016 verdoppelte sich die                            schiede zu erkennen und mit ihnen umzugehen
Anzahl der ausländischen Studienanfängerinnen                               ist für internationale Studierende jedoch notwen-
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                dig, um das Studium erfolgreich zu gestalten. Ein      Der Kurs »Deutsch im Hochschulkontext« wurde
                Aspekt, den es in vielen anderen Bildungssystemen      ursprünglich für die Teilnehmenden am Regie-
                in dieser Form weniger oder gar nicht gibt, sind       rungsstipendienprogramm »Wissenschaft ohne
                mündliche Präsentationen der Studierenden. Diese       Grenzen« entwickelt, über das zwischen 2011 und
                Vorträge, meist in Form von Referaten, können          2015 mehr als 6 000 Brasilianerinnen und Brasilia-
                entweder als aktiver Beitrag von Studierenden wäh-     ner für einen Studien- oder Forschungsaufenthalt
                rend einer Lehrveranstaltung eingefordert werden,      in Deutschland gefördert wurden. Nach Auslaufen
                oder sie dienen als Prüfungsform zur Evaluierung       des Programms wird der Kurs nun an verschiedenen
                und Benotung (vgl. Fritsch 2017, 285 f.). Unabhängig   Hochschulen des Landes angeboten, um Hörende
                davon, in welchem Kontext sie auftreten: Präsen-       aller Fakultäten in sprachlicher, organisatorischer
                tationen stellen immer eine Herausforderung für        und kultureller Hinsicht auf einen Studien- oder
                Studierende dar, weil Inhalt, Sprache und Rhetorik     Forschungsaufenthalt in Deutschland vorzubereiten.
                gleichzeitig beachtet werden müssen.
                    Um den Anspruch an eine gute Präsentation          DAS KURSANGEBOT
                auch in der Praxis umzusetzen, ist die richtige Vor-   Der Kurs »Deutsch im Hochschulkontext« ist auf
                bereitung entscheidend: vor allem also das Recher-     ein Semester (45 bis 60 Unterrichtseinheiten/UE)
                chieren, Sammeln, Strukturieren und Aufbereiten        angelegt und umfasst Materialien für fünf Module:
                der passenden Informationen (siehe Fremdsprache        »Alltag in Deutschland«, »Das universitäre Leben
                Deutsch 47, »Präsentieren«). Diese Art der Schlüs-     in Deutschland«, »Im Hochschulkontext kommuni-
                selqualifikationen, die für den Studienerfolg all-     zieren«, »Arbeiten und Lernen an der Hochschule«
                gemein notwendig sind, beherrschen Studierende         und »Prüfungen« (vgl. Heitz/Bolacio/Hölldampf
                häufig noch nicht im gewünschten Umfang, so dass       2015, 185 f.). Die Materialien – die sowohl Texte,
                sie erst einmal eingeübt werden müssen (vgl. Rösler    Audios, Übungen als auch Filme und Linksamm-
                2012, 111 ff.). Wie diese gefördert werden kön-        lungen umfassen – vermitteln grundlegende
                nen, geben die folgenden Erfahrungen mit einem         Kenntnisse zum Studienalltag in Deutschland und
                Studienvorbereitungskurs wieder. Dieser wird in        regen bewusst zum Kommunizieren an. Vorausset-
                Brasilien angeboten, die Beispiele lassen sich aber    zung ist dabei immer, dass die Lernenden Deutsch-
                ohne Schwierigkeiten auch auf andere Regionen          kenntnisse auf A2/B1-Niveau mitbringen, um dem
                oder Institutionen (z. B. die schulische Oberstufe)    Unterricht folgen und sich auch aktiv beteiligen zu
                übertragen, denn die Nachfrage nach einem Stu-         können (vgl. Heitz/Bolacio/Hölldampf 2015, 184 ff.).
                dium in Deutschland ist weltweit steigend. Die             Die im Folgenden genannten Erfahrungen und
                Interessenten planen häufig ein Austauschsemester      Beispiele stammen aus zwei Kursdurchläufen, die
                in einem deutschsprachigen Land oder nutzen die        als nicht-curriculare Zusatzkurse im ersten und
                postgradualen Angebote, also Master-Studiengänge       zweiten Semester 2017 an der Bundesuniversität
                oder Doktorarbeit/Promotion.                           von Rio de Janeiro (UFRJ) angeboten wurden. Im
                                                                       Team-Teaching-Verfahren unterrichteten zwei
                DIE ZIELGRUPPE: STUDIERENDE IN BRASILIEN               erstsprachliche Lehrkräfte jeweils etwa 20 Studie-
                Deutsche Hochschulen werden auch in Brasilien  –       rende verschiedener Fachrichtungen: Neben Jura,
                dem wichtigsten akademischen Partner Deutsch-          Geschichtswissenschaften und Psychologie waren
                lands in Lateinamerika – verstärkt als möglicher       die Ingenieurswissenschaften mit einem Anteil
                Studienort genannt, wobei das notwendige Sprach-       von über 50 % am stärksten vertreten. Die Durch-
                niveau für viele eine hohe Hürde darstellt. Deutsch    mischung der Fächer brachte es mit sich, dass die
                wird in den meisten Regionen Brasiliens nicht als      Studierenden auch mit Fragestellungen aus anderen
                Schulfach angeboten, deswegen wird die Sprache         Wissenschaftsdisziplinen konfrontiert wurden,
                häufig von Erwachsenen erlernt, vor allem von          dadurch ihren Horizont erweiterten und gleichzeitig
                Studierenden. Aufgrund ihrer Sprachlernmotivation      über akademische Aspekte diskutierten, die über
                ist es für die Deutschlernenden im universitären       einzelne Fachbereiche hinausgingen.
                Kontext durchaus relevant zu erfahren, wie ein             Die lebendige Atmosphäre mit viel Raum für
                Studium in Deutschland funktioniert und welche         Beiträge der Teilnehmenden war bewusst geplant
                Kompetenzen für den Studienerfolg wichtig sind.        und wurde durch die Lehrenden gefördert. Über
                     Um diese Gruppe zu bedienen, arbeitete zwi-       einen Eingangstest war sichergestellt, dass das
                schen 2013 und 2015 eine Arbeitsgruppe in Rio de       Sprachniveau der Teilnehmenden zwischen A2 und
                Janeiro daran, ein passendes Kursangebot und die       B1 lag, um das Hauptziel des Kurses sinnvoll verfol-
                entsprechenden Materialien zusammenzustellen.          gen zu können: die Orientierung an einer deutschen
PRÄSENTATIONSKOMPE TENZ DURCH PROJEK TAUFGABEN SCHULEN | 3

Hochschule und das mündliche Kommunizieren               bewusst wurde, dass die deutsche Hochschulland-
im akademischen Kontext. Jede Stunde stand unter         schaft nicht nur auf wenige Spitzenuniversitäten
einem bestimmten Thema, für das die Studieren-           beschränkt ist, sondern sich auch in der Breite gut
den in verschiedenen Sozialformen zunächst den           aufgestellt und spezialisiert hat.
Wortschatz erarbeiteten bzw. festigten und grundle-
gende Redemittel einübten. Meist stand am Ende des       SCHRITTE ZUR VORBEREITUNG
Unterrichts eine Diskussion im Plenum (z. B. in Form     Die Studierenden hatten ab der Vorstellung der
eines Zick-Zack-Dialogs), so etwa über die Vor- und      Projektaufgabe etwas mehr als einen Monat Zeit
Nachteile des WG-Lebens oder die Einführung von          für die Vorbereitungen. In dieser Phase ging es vor
Studiengebühren.                                         allem darum, zwei zentrale Schlüsselkompetenzen
                                                         zu nutzen und zu trainieren: die Recherche- und die
DAS KLEINPROJEKT                                         Planungskompetenz (vgl. Rösler 2012, 15 f.).
Neben der aktiven Beteiligung an Gruppendiskussi-
onen erschien es den Lehrkräften wichtig, mit den        Recherchekompetenz
Studierenden vor allem Techniken und Strategien          Um die Präsentation am Ende des Kurses vorbereiten
für das individuelle mündliche Präsentieren einzu-       zu können, mussten die Studierenden zunächst die
üben. Dafür wurde den Teilnehmenden in der zwei-         notwendigen Informationen zusammentragen. Es ist
ten Semesterhälfte die Aufgabe gestellt, Paare zu        wichtig darauf hinzuweisen, dass das Heraussuchen
bilden, einen Studiengang in einem deutschsprachi-       und Ordnen von passenden Daten und Zusammen-
gen Land auszuwählen und dieses Angebot im Kurs          hängen nicht so einfach ist, wie es zunächst viel-
vorzustellen. Zudem sollten die Hochschule und           leicht scheint: Denn auch wenn über das Internet
die Stadt beschrieben und mögliche Chancen und           heutzutage fast unbegrenzte Mengen an Informatio-
Schwierigkeiten im Studium benannt werden – ein          nen abrufbar sind, müssen die Lernenden zunächst
klassisches Beispiel für ein »Mikroprojekt« (vgl. Funk   wissen, nach was sie eigentlich suchen.
et al. 2014, 132–137).                                       Der Kurs »Deutsch im Hochschulkontext« stellt
    Die formellen Vorgaben waren von den Lehrper-        insofern eine gute Vorbereitung für die Recher-
sonen erarbeitet und schriftlich ausformuliert wor-      che dar, als er während des Semesters mehrfach
den. Der mündliche Vortrag sollte ca. zehn Minuten       Aufgaben zur gezielten Suche nach Informationen
umfassen und eine Beschreibung der Stadt, der            anbietet: so beispielsweise nach den Sportange-
Hochschule und des gewählten Studiengangs geben.         boten ausgewählter Hochschulen oder nach den
Dabei sollte begründet werden, warum gerade dieses       Öffnungszeiten und Zuständigkeiten Akademischer
Studium in dieser Stadt attraktiv sein könnte, und       Auslandsämter. Die Studierenden wurden dadurch
welche Zugangsvoraussetzung für eine Einschrei-          kleinschrittig an die Daten- und Materialrecherche
bung erfüllt sein müssen. Die Studierenden sollten       herangeführt und waren durch die Präsentation
ihren Vortrag mit einer PowerPoint-Präsentation im       am Kursende nicht überfordert. Stattdessen ermög-
Umfang von maximal zehn Folien visuell begleiten         lichte die Sichtung und Auswahl einer Vielzahl von
und die Hauptinhalte auf einer einseitigen Tischvor-     Internetseiten die Auseinandersetzung mit authenti-
lage (Handout) zusammenfassen. Die üblichen Stan-        schem Input und dadurch den Ausbau von Seh- und
dards von visuellen Präsentationen und Handouts          Leseverstehen (vgl. Fritsch 2017, 285).
wurden jeweils in einer eigenen Unterrichtseinheit
besprochen.                                              Planungskompetenz
    Andere Aspekte der Präsentation konnten stark        In einem nächsten Schritt wurde das gesichtete
von den Studierenden selbst bestimmt werden. So          Material geordnet und strukturiert. Die Studieren-
konnten sie die Hochschule ebenso wie den Studien-       den stellten sich in ihren Zweier-Teams eine Reihe
gang allein auswählen und eine eigene Gewichtung         von Fragen, wie z. B.: Welche Informationen sind
der einzelnen Präsentationsteile setzen. Auffällig       für die Präsentation relevant? Was muss eventuell
war dabei die Vielfalt der gewählten Hochschulen:        gekürzt oder erweitert werden? Wie finden wir die
zwar stellten einige Kursteilnehmende bekannte           richtige Reihenfolge? Diese Fragen halfen bei der
und in internationalen Rankings hoch platzierte          Strukturierung des Projekts und sind damit ein
Universitäten vor (wie etwa die Technische Univer-       Beispiel für die (im Alltag häufig unterschätzte) Pla-
sität München oder die Freie Universität Berlin),        nungskompetenz (vgl. Fritsch 2017, 285 f.). Durch
jedoch wurden auch kleinere Institutionen präsen-        die Zusammenarbeit in Paaren wurde die bewusste
tiert (wie die Hochschule Niederrhein / Krefeld). Das    Beschäftigung mit dem Material zudem ebenso
zeigt, dass den Studierenden im Zuge der Recherche       gefördert wie das kollaborative, gemeinschaftliche
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                Lernen, das ein Charakteristikum von Projekten im        herauszusuchen. Dazu wurden von den Kursteil-
                Sprachunterricht darstellt (vgl. Rösler 2012, 102).      nehmenden v. a. verschiedene deutschsprachige
                                                                         Webseiten besucht, und die Studierenden setzten
                DIE PRÄSENTATION ALS UMSETZUNG                           sich intensiv mit dem deutschen Hochschulsystem
                Die schrittweise Erarbeitung der Präsentation, ihre      auseinander. Dabei konnten sie auf die Themen
                Vorstellung und Beurteilung wurden bewusst auf           und Diskussionen zurückgreifen, die während des
                diese Weise gewählt und gestaltet (vgl. dazu Fremd-      Semesters im Kurs besprochen bzw. geführt wurden.
                sprache Deutsch 47 »Präsentieren«). Zur Vorstellung      Während der Erarbeitungsphase bestand für die
                ihrer Ergebnisse hatten die Studierenden während         Studierenden außerdem die Möglichkeit, inhaltliche
                der letzten drei Unterrichtsstunden des Semesters        Fragen mit den Lehrkräften zu klären und ihnen die
                Gelegenheit. Die Präsentationen im Plenum wurden         Planung der Präsentation vorzulegen, um eine erste
                zwar nicht benotet, aber mit einem umfassenden           Rückmeldung dazu zu erhalten.
                Feedback versehen. Sie waren auch Voraussetzung
                für die Vergabe eines Teilnahmezertifikats. Die          Sprache
                einzelnen Kriterien des Feedbacks erarbeitete der        Der Kurs fand komplett auf Deutsch statt und gab
                gesamte Kurs zur Mitte des Semesters: Unter den          den Teilnehmenden damit eine ideale Gelegenheit,
                Schlagwörtern »Inhalt & Form«, »Sprache« und »Vor-       sowohl Sprechen als auch Hörverstehen in (semi-)
                stellung« wurden insgesamt zwölf Indikatoren für         authentischen Situationen zu üben. In diesen beiden
                einen guten Vortrag formuliert (Abb. 1).                 Fertigkeiten wurden im Kursverlauf auch die größ-
                    Die Indikatoren wurden auf Kärtchen geschrie-        ten Lernfortschritte verzeichnet. Die Studierenden
                ben, laminiert und vor jeder Präsentation an die         übten Wortschatz und Strukturen der Zielspra-
                Zuhörenden ausgegeben, die damit jeweils für die         che rund um den Universitätsalltag, und zwar im
                Rückmeldung zu einem bestimmten Aspekt des               geschlossenen Raum und ohne Evaluierungsdruck.
                Vortrags verantwortlich waren. Auf diese Weise           Sich in der abschließenden Präsentation mündlich
                erhielten alle Vortragenden nicht nur eine kurze         zu äußern, etwas zusammenzufassen und vorzustel-
                allgemeine Einschätzung von Seiten der Lehrkräfte,       len war insofern keine Neuigkeit für die Lernenden,
                sondern auch eine detaillierte (jeweils zu einem         sondern entsprach dem Kursalltag.
                Indikator) Rückmeldung durch ihre Kommilitonen.
                    Aus den Erfahrungen und den Feedbacks haben          Vorstellung
                sich eine Reihe von Hinweisen und Querverbindun-         Bei einer mündlichen Präsentation im akademi-
                gen ergeben, die sich unter die drei Schwerpunkte        schen Kontext sind nicht nur die Inhalte und die
                des Feedbacks ordnen lassen                              sprachliche Umsetzung wichtig, sondern auch die
                                                                         Vermittlung der zentralen Aussagen und die Inter-
                Inhalt und Form                                          aktion mit dem Publikum. Mit einer überzeugenden
                Eine ernsthafte, zielgerichtete Recherche ist wichtig,   Rhetorik ist es möglich, eventuelle sprachliche
                um relevante und vor allem richtige Informationen        Unsicherheiten zu überdecken, so dass es gerade für
                                                                         internationale Studierende eine große Hilfe sein
                                                                         kann, diesen Bereich zu schulen. Denn in der kon-
                 Inhalt & Form
                 yy Passende Länge des Vortrags
                                                                         kreten Austauschsituation werden sie kaum ver-
                 yy Klare Eingrenzung des Themas                         meiden können, mündlich aktiv zu werden: Immer
                 yy Adäquater, klarer, logischer Aufbau                  wieder werden sie darum gebeten werden, etwas
                 yy Passende Beispiele                                   über ihr Land zu erzählen, aber auch fachliche
                 yy Angaben von Quellen bzw. Literatur                   Statements zu liefern. Und je besser die Rhetorik,
                 Spr ache                                                umso überzeugender letztendlich auch die Aussage
                 yy Passender Wortschatz                                 (vgl. Fritsch 2017, 286, siehe auch die Beiträge von
                 yy Flüssigkeit                                          Rahn, S. 31, und Rüger, S. 37).
                 yy Verständlichkeit des Vortrags

                 Vorstellung                                             FAZIT
                 yy Überzeugende Darstellung                             Die Abschlusspräsentationen in den Kursen waren
                 yy Interaktion mit dem Publikum                         ein voller Erfolg. Einerseits konnten die Studieren-
                 yy Eingehen auf Unklarheiten und Fragen                 den durch den inhaltlichen Input noch einmal ihr
                 yy Überzeugende visuelle Darstellung (PowerPoint)
                                                                         Wissen um den Studienstandort und seine vielfälti-
                                                                         gen Angebote erweitern, andererseits war es für sie
                Abb. 1: Indikatoren für einen guten Vortrag              ein wichtiges Erfolgserlebnis, bereits auf A2- oder
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B1-Niveau eine ansprechende Präsentation erarbei-
ten und vorstellen zu können. Sie waren deswegen
mit Begeisterung bei der Sache und zeigten enga-
giert und kreativ die Ergebnisse ihrer Recherchen.
    Für die Zielgruppe von jungen Studierenden
bietet sich die Beschäftigung mit »Deutschland als
Hochschulstandort« ganz besonders an, da es sich
um ein relevantes Thema handelt. Auch für Schüle-
rinnen und Schüler in der Oberstufe ist das Thema
zweifelsohne geeignet, da die Option »Studieren im
Ausland« weltweit immer greifbarer wird.
    Aus den Erfahrungen mit den Kursen heraus ist
zu betonen, dass die Erstellung von kleinen Projek-
ten und Präsentationen kein Selbstläufer ist und
von Seiten der Lehrkräfte eng begleitet werden sollte
(vgl. Rösler 2012, 113). Wenn dies aber geschieht und
die einzelnen Erarbeitungsprozesse bewusst wahrge-
nommen und gesteuert werden, ergibt sich ein gro-
ßes Potenzial zur Auseinandersetzung mit sprachli-
chen und landeskundlichen Aspekten – vor allem
auch deshalb, weil im Laufe des Kurses Strukturen
eingeübt wurden, die für weitere akademische Akti-
vitäten genutzt werden können (vgl. Fritsch 2017,
285). In diesem Sinne kann nur empfohlen werden,
die Recherche-, Planungs- und Präsentationskompe-
tenz bewusst in den Sprachunterricht einzubezie-
hen. Die Ergebnisse zeigen: Es lohnt sich!

LITERATUR
DAAD/DZWH (2018), Wissenschaft weltoffen kompakt 2018.
     Online: www.wissenschaftweltoffen.de/kompakt/wwo2018_
     kompakt_de.pdf (Zugriff: 01. 09. 2018)
Dannerer, Monika / Fandrych, Christian (2012) (Hrsg.), Präsentieren.
     Fremdsprache Deutsch 47.
Fritsch, Anette (2017), Präsentation. In: Surkamp, Carola (Hrsg.):
     Metzler Lexikon Fremdsprachendidaktik. Stuttgart, Metzler,
     S. 285–286.
Funk, Hermann et al. (2014), Aufgaben, Übungen, Interaktion.
     (Materialien DLL, Band 4). München, Klett-Langenscheidt.
Heitz, Monica / Bolacio, Ebal / Hölldampf, Katja (2015), Alemão para
     fins acadêmicos: um curso voltado à prática linguística e
     cultural para os níveis A2/B1. In: Moura, Magali et al. (Hrsg.),
     Ensino-aprendizagem de alemão como língua estrangeira:
     teoria e práxis. Rio de Janeiro, Letra Capital, S. 183–200.
Rösler, Dietmar (2012), Deutsch als Fremdsprache. Eine
     Einführung. Stuttgart, Metzler.
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