Weiterführende Hintergründe und Hinweise zu den Inhalten der Präsentation "100 % FAIR - Der Faire Handel in Deutschland"

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Weiterführende Hintergründe und Hinweise zu den Inhalten der Präsentation "100 % FAIR - Der Faire Handel in Deutschland"
Weiterführende Hintergründe und Hinweise zu den Inhalten der
Präsentation „100 % FAIR – Der Faire Handel in Deutschland“

Diese Hintergründe und weiterführenden Informationen sollen Sie bei Ihrer Präsentation
unterstützen. Weitere Informationen zu den Grundlagen des Fairen Handels finden Sie in der
Broschüre 100 % Fair. Diese können Sie sich in der Materialdatenbank auf unserer Website
www.forum-fairer-handel.de herunterladen.
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FOLIE 5: Fairer Handel – Warum?

   •   Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung stehen im Zentrum von Handelsstrukturen
       und -praktiken.

   •   Jeder kann durch seine Arbeit einen menschenwürdigen Lebensstandard erreichen und
       sein Entwicklungspotential voll entfalten.

   •   Menschen bestimmen selbst über ihr eigenes Leben und sind nicht abhängig von
       externer Hilfe.

   •   Verbraucher setzen ihre Macht für positive Veränderungen ein.
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FOLIE 6: Definition

Auf diese Definition haben sich 2001 die damals vier internationalen Dachorganisationen des
Fairen Handels (FLO, IFAT, NEWS! und EFTA = FINE) geeinigt (IFAT heißt jetzt WFTO, NEWS!
hat sich aufgelöst).

Im Januar 2009 verständigten sich die beiden international agierenden Netzwerke (FLO und
WFTO) auf eine „Charta der Prinzipien des Fairen Handels“. In dieser Charta werden die
wesentlichen Prinzipien des Fairen Handels nochmals benannt und die beiden Wege des Fairen
Handels gegenseitig anerkannt. Die zwei Wege:

    •   FLO (heute Fairtrade Internation) ermöglicht mit der Zertifizierung von Produkten
        konventionellen Unternehmen und Supermärkten den Einstieg in den Fairen Handel,
        auch mit einem Teilsortiment.

    •   Unternehmen entlang der „integrierten Lieferkette“ handeln vollständig nach den
        Prinzipien des Fairen Handels, dazu gehören Produzentenorganisationen, Fair-Handels-
        Importeure und Weltläden. Die Charta finden Sie hier: http://www.forum-fairer-
        handel.de/fileadmin/user_upload/dateien/grundsatzpapiere_des_fh/charta_der_prinzipien
        _des_fh_deutsch_uebersetzung_2009.pdf

    •   Auch wenn „fair“ – anders als „bio“ – nicht gesetzlich geregelt ist, so gibt es doch eine
        international abgestimmte verbindliche Definition, was unter Fairem Handel zu
        verstehen ist.
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FOLIE 7: Fairer Handel wirkt

Diese und die nachfolgenden Folien erläutern die Grundsätze, nach denen Fairer Handel
geschieht – seine positiven Leistungen. An ihnen muss sich die Arbeit der beteiligten Akteure
messen lassen. Mehr dazu unter www.forum-fairer-handel.de
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FOLIE 9: Fairer Handel wirkt

Quelle: TransFair e. V. (Max Haavelar/CH)

La Florida: Genossenschaft von Kaffeebauern und -bäuerinnen im Norden Perus (Cooperativa
Agraria Cafetalera La Florida, Peru)

   •   Gegründet 1966

   •   Rund 1000 Mitglieder

   •   Seit 1993 FLO-zertifiziert

   •   Ca. 80% des Kaffees ist Bio-Kaffee

   •   Aktivitäten und Leistungen: • Fortbildungszentrum für Kaffeebauern, • Förderung der
       Umstellung auf ökologischen Landbau, • Kleinkreditsystem, • moderne Trocknungs- und
       Verarbeitungsanlage mit eigenem Kaffeelabor zur Qualitätskontrolle • Eigener LKW für
       Transport zum Hafen
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FOLIE 10: Fairer Handel wirkt

Die Fair-Handels- und Vermarktungsorganisation Canaan Fair Trade fördert benachteiligte
palästinensische ländliche Gemeinschaften, damit diese ihren Lebensunterhalt und ihre Kultur
aufrechterhalten können, durch den Vertrieb von Olivenöl und anderen Produkten - wie etwa
Mandeln, Sesam und Honig - im Fairen Handel.

Um dies zu gewährleisten, werden direkte Arbeitsbeziehungen mit den Gemeinschaften
aufgebaut. Canaan Fair Trade überwacht dabei den Produktionsprozess vom Anbau über die
Ernte bis zur Presse. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden faire Preise gezahlt, um
nachhaltige Verbesserungen des Lebensstandards zu ermöglichen.

Weitere Leistungen von Canaan Fair Trade sind Fair-Trade- und Bio-Prämien. Zudem bietet
Canaan Maßnahmen zur Verbesserung von Produktionsprozessen und der Produktqualität an.
Auch Know-How-Transfer bezüglich nachhaltiger Anbaumethoden und die Umstellung auf
BioLandbau spielen eine wichtige Rolle.

Die Produkte von Canaan Fair Trade, die von über 1700 in Kooperativen organisierten
Kleinbauern stammen, werden überwiegend nach Nordamerika und Europa exportiert. Vom
Erlös des verkauften Olivenöles geht ein Dollar pro Liter an das Programm „Trees for Life“. Von
diesem Geld werden in erster Linie Olivenbäume gepflanzt, in den ersten drei Jahren bereits
24.000 Setzlinge.
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FOLIE 12: Fairer Handel wirkt

Quelle Foto/Zitat: www.fairewoche.de

Ruth Salditos ist Vorstandsmitglied des Panay Fair Trade Center/Philippinen.

Die Geschichte des PFTC (Panay Fair Trade Center) auf der Insel Panay ist bis heute sehr stark
mit der philippinischen Frauenbewegung verknüpft. PFTC verbindet die Interessen von
ländlichen Kleinbauern und städtischen Frauen der Armenviertel.

So liefern beispielsweise Kleinbauernkooperativen die Frischbananen, die in der eigenen
Verarbeitungsanlage in der Insel-Hauptstadt Ilo-Ilo von Frauen aus den angrenzenden Slums zu
Bananenchips weiterverarbeitet werden. Das bedeutet für ca. 50 Frauen und einige Männer aus
den Slums von llo-llo Arbeit – unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen. Basis für die
Bananenchips ist die Kochbanane Sab-a, welche z.B. von den 26 Kleinbauern-Familien der
Kamada-Kooperative angebaut wird. Bevor sich die Bananenchips auf den weiten Weg zu uns
machen können, werden die Bananen von Hand geschält und in Scheiben geschnitten, mit
Bedacht zweimal in Kokosöl frittiert und in ein Bad aus Zuckerrohrsaft getaucht.
Qualitätskontrollen, Abfüllung und Verpackung werden ebenfalls von PFTC übernommen.

Quelle Text: dwp eG, www.dwp-rv.de
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FOLIE 14: Fairer Handel wirkt

Quelle Foto: GEPA - The Fair Trade Company/Christian Nusch

Quelle Zitat/Text: GEPA The Fair Trade Company, www.gepa.de

Die 160 Frauen, die Mitglied der Gruppe sind, haben alle nur ein geringes Geldeinkommen. Sie
leben im westlichen Uganda in der Nähe der Stadt Fort Portal. Den Mitgliedern der Rubona
Basket Group ist ihre demokratische Struktur sehr wichtig. Sie legen zum Beispiel großen Wert
auf eine für alle nachvollziehbare Buchhaltung. Die Mitglieder erhalten Weiterbildungen und
lernen zum Beispiel, wie sie mit natürlich gefärbtem Raffia Körbe flechten können; die Farben
werden gemeinsam eingekauft. Die Robona Basket Group vermarktet ihre Körbe an die private
Firma „Banana Boat“ in Kampala.

»Banana Boat« ist eine 2000 gegründete private Firma in Kampala, von der die GEPA unter
anderem Korbwaren bezieht. Die Firma Banana Boat gehört Ralph Schenk und Suni Magyar, die
beide in Kenia geboren wurden. Banana Boat unterstützen die Handwerkerinnen und
Handwerker durch Designvorschläge, finanziert die Ware vor und bietet den Produzenten
zinslose Kredite an. Sie wollen so einen nachhaltigen Markt für Handwerk aus Uganda schaffen,
das von Kleinproduzenten hergestellt wird. Verkauft wird das Handwerk zum überwiegenden Teil
in den drei Banana-BoatLäden in Kampala. Dort sind derzeit 13 Frauen beschäftigt, deren Löhne
im Schnitt doppelt so hoch sind wie der Durchschnitt. Außerdem sind sie sozial- und
krankenversichert. Die Firma Banana Boat arbeitet zudem mit Nicht-Regierungsorganisationen
in Uganda zusammen.
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Die Waren, die Banana Boat anbietet, stammen von mehr als 80 Handwerkerinnen, kleinen
Handwerksbetrieben oder Gruppen in Uganda – übrigens fast alles Frauen. Meist sind es
Bäuerinnen, die in der verbleibenden Zeit Körbe flechten, damit sie zum Beispiel ihre Kinder zur
Schule schicken können. Die Familien leben von dem, was die Eltern selbst anbauen. Manche der
Produzentinnen leben aber auch in der Nähe der Städte, einige im Slum, und andere sind
Flüchtlinge aus dem Sudan und aus dem Kongo. Eine der Gruppen, von denen Banana Boat Körbe
bezieht, ist die Rubona Basket Group. Für die Körbe, Tischläufer und Taschen werden
Rohmaterialien aus der Region der Produzenten verwendet. So kommen das Hirsestroh, die
Bananenfasern und die Raffia aus der Nähe des Victoria-Sees. Banana Boat bietet den
Produzenten Pflanzenfarben für ihre Körbe an. Für einen Korb benötigt eine Flechterin etwa eine
Woche, da sie die Körbe neben den anfallenden Haushalts- und Farmtätigkeiten zu Hause fertigt.
Früher wurden in den Hirsestrohkörben Hirseklöße oder Hirsebrei serviert oder auch geröstete
Kaffeebohnen.
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FOLIE 15: Fairer Handel wirkt

Quelle Foto, Zitat, Hintergundtext: BanaFair e.V. (auf www.fairewoche.de)

UROCAL ist eine Dachorganisation kleinbäuerlicher ProduzentInnen in der südlichen
Küstenregion Ecuadors, einem der größten Bananenanbaugebiete des Landes. UROCAL, die
"Regionale Union der Bauernorganisationen der Küstenregionen" vereint gut zwei Dutzend
Dorfkooperativen, Produzentenvereinigungen, Frauenkomitees und eine Kreditgenossenschaft
mit insgesamt über tausend Mitgliedern. Entstanden ist dieser Verband aus den Landkämpfen
der sechziger Jahre. Die meisten Familien bewirtschaften Felder zwischen einem und 15 Hektar.
Die Bananen-Bauern von UROCAL gehören zu den ca. 5000 Kleinbauern im Lande, die etwa 60
Prozent der gesamten Bananenproduktion Ecuadors liefern. UROCAL ist der wichtigste
Handelspartner für BanaFair und umgekehrt. Die Zusammenarbeit besteht mittlerweile seit über
zehn Jahren. Seit 2001 ist die Produktion bio-zertifiziert, sowohl nach den Bestimmungen der
EU-Bio-Verordnung wie nach den strengeren Kriterien des Anbauverbandes Naturland.

Zusammen mit der Dominikanischen Republik und Peru hat sich Ecuador in den letzten Jahren
zu einem der wichtigsten Lieferländer für Bio-Bananen entwickelt. Vorherrschend allerdings ist
wie überall die konventionelle Produktionsweise, die gekennzeichnet ist durch Monokultur,
agroindustrielle Großplantagen, massiven Einsatz hochgiftiger Pestizide und allzuoft Verletzung
grundlegender Arbeits- und Menschenrechte der Beschäftigten.

Das Geschäft wird weltweit von nur fünf Großkonzernen beherrscht, kleinbäuerliche Erzeuger
haben wenig Chancen, dem Konkurrenz- und Preisdruck standzuhalten. In Ecuador gibt es ein
staatliches Mindestpreissystem. Aktuell gilt ein Preis von 5,40 USD für 18kg Bananen (=1
Karton), den Exportfirmen verbindlich an die Bauern zahlen müssen. Selbst dieser niedrige Preis
wird von vielen Firmen häufig unterlaufen. BanaFair hingegen zahlt 12,50 USD an UROCAL,
wovon rund 7 USD direkt an die Bauern fließen. Hinzu kommt eine Fairtrade-Prämie für soziale
Programme. Seit UROCAL mit BanaFair kooperiert, hat es viele Veränderungen gegeben.
UROCAL setzt auf ein Konzept von nachhaltiger Entwicklung, von dem nicht nur die eigenen
Mitglieder, sondern die ganze Region profitieren. Der Anbau erfolgt in Mischkultur und Agro-
Forst-Systemen. UROCAL bietet fachkundige Beratung an, Fortbildungskurse sowie Programme
für Frauen und Jugendliche. Neben der schon erwähnten Kreditgenossenschaft engagiert sich
UROCAL auch in einem sozialen Wohnungsbau-Programm. Die Einnahmen aus dem Bananen-
Export bieten hierfür die ökonomische Basis: die Bauern erhalten einen deutlich höheren Preis
und die zusätzliche Fairtrade-Prämie hilft, die vielfältigen Aktivitäten der Dachorganisation
UROCAL zu finanzieren.
FOLIE 16: Fairer Handel wirkt im Norden

Das ist seit den Anfängen des Fairen Handels so! Nach wie vor gilt: Mit dem Praktizieren eines
gerechteren Handels allein sind Ausbeutung, Perspektivlosigkeit, Armut nicht zu stoppen.
Welthandel, Produktion, Konsum müssen generell verändert werden. Hierfür brauchte es
politische Regelungen.

Bildungsarbeit soll zum Nachdenken über Globalisierung und die Folgen anregen.

Beispiele zur politischen Arbeit finden Sie im Heft „100% Fair“, Seiten 36/37 und unter
www.forum-fairer-handel.de

Bild:

Veranstaltung des Forum Fairer Handel im Rahmen der Internationalen Grünen Woche 2015

Bundesminister Gerd Müller und Vorstandsmitglied Steffen Reese
FOLIE 17: Fairer Handel wirkt im Norden

Beispiele im Heft „100% Fair“, Seiten 38/39 und auf www.forum-fairer-handel.de
FOLIE 18: Zahlen und Fakten

   •   Eine Milliarde Euro (1.027 Mio.) gaben Verbraucher/innen im Jahr 2014 in Deutschland
       für fair gehandelte Produkte aus. Das entspricht einem Jahreswachstum von 31 Prozent.
       Damit erreicht der Faire Handel in Deutschland den drittgrößten Zuwachs innerhalb von
       zehn Jahren und verzeichnet ein kontinuierliches Wachstum im zweistelligen Bereich.

   •   Mit 797 Mio. Euro machten Produkte mit dem Fairtrade-Produktsiegel den größten
       Anteil (78 Prozent) am Fairen Handel aus. Die anerkannten Fair-Handels-
       Importorganisationen verkauften im vergangenen Jahr fair gehandelte Waren im Wert
       von 176,5 Mio. Euro (plus sechs Prozent). Sie verzeichnen insgesamt seit Jahren eine
       stabile Umsatzentwicklung – im Jahr 2014 waren es 18 Prozent am Gesamtumsatz mit
       fair gehandelten Produkten. Für 72,5 Mio. Euro haben deutsche Verbraucher/innen in
       Weltläden und Aktionsgruppen Waren aus Fairem Handel gekauft.

   •   Das Forum Fairer Handel gibt jährlich die Zahlen des Fairen Handels in Deutschland
       heraus. Sie können auf der Homepage www.forum-fairer-handel.de/fairer-
       handel/zahlen-fakten/ heruntergeladen werden.
FOLIE 19: Zahlen und Fakten

   •   Gut 13 Euro pro Kopf gaben deutsche Verbraucher/innen im Jahr 2014 durchschnittlich
       für Lebensmittel und Handwerk aus Fairem Handel aus. Inzwischen wird in der
       Bundesrepublik pro Kopf zehn Mal mehr für fair gehandelte Produkte ausgegeben als
       2004.

   •   Im EU-Vergleich hängt Deutschland jedoch Großbritannien und der Schweiz deutlich
       hinterher. Die Schweizer gaben 2014 mehr als vier Mal so viel für fair gehandelte
       Produkte aus als die deutschen Verbraucher/innen.

   •   Das Forum Fairer Handel gibt jährlich die Zahlen des Fairen Handels in Deutschland
       heraus. Sie können auf der Homepage www.forum-fairer-handel.de/fairer-
       handel/zahlen-fakten/ herunter geladen werden.
FOLIE 20: Die Handelspartnerschaft

In der Regel gehen die Produkte von den Produzenten bzw. ihren Organisationen über
Importeure/Händler/Röster direkt an den Vertrieb, also Weltläden, Supermärkte,
Naturkosthandel oder Großverbraucher wie Cafés, Kantinen.

Die Siegelorganisation ist keine Zwischenstation, sie kauft und verkauft nicht! Produkte werden
mit dem international gültigen Fairtrade-Siegel oder dem Naturland Fair Siegel gekennzeichnet,
wenn sie bestimmten Kriterien entsprechen – und wenn die Importeure & Händler dies
wünschen. Regeln gibt es insbesondere für eine Auswahl von Lebensmittelprodukten. Es gibt
jedoch auch eine Vielzahl von fair gehandelten Produkten ohne das Siegel. Siehe dazu auch die
nachfolgenden Folien.

Wichtig ist hier zu verstehen, dass es zwei Wege des Fairen Handels gibt, wie in den
Erläuterungen zu Folie 7 beschrieben!

   •    Handel komplett innerhalb der Strukturen des Fairen Handels, von
       Produzentenorganisationen über Fair-Handels-Unternehmen bis in Weltläden (die
       Unternehmen arbeiten komplett nach den Kriterien des Fairen Handels)

   •   Handel mit nach Fairtrade-Standards zertifizierten Produkten; hier können sich
       konventionelle Unternehmen mit einem Teil ihres Sortiments beteiligen, ohne dass sie
       dadurch zu „Fair-Handels-Unternehmen“ werden. Insbesondere dieser Bereich wächst
       enorm
FOLIE 21: Produzent/innen

Viele Informationen zu Handelspartnern finden sich auf den Internetseiten der Fair-
Handelsimporteure und von Fairtrade Deutschland/TransFair e.V.:

   •   www.dwp-rv.de

   •   www.el-puente.de

   •   www.gepa.de

   •   www.fairtrade-deutschland.de

   •   Die GEPA startete 2010 eine neue Homepage in Kooperation mit anderen Importeuren,
       auf der es kurze Filme mit Statements von Produzent/innen gibt: www.fairtrade.de
FOLIE 22: Faire Importorganisation

Wer sind anerkannte Fair-Handels-Importeure?

„Fair“ ist nicht gesetzlich geregelt, es gibt also keine „staatlich geprüften“ Fair-Händler. Zurzeit
werden in Deutschland diejenigen innerhalb der Fair-Handels-Bewegung als Fair-Handels-
Unternehmen anerkannt, die

    a) Mitglied der WFTO sind oder

    b) als Lieferanten für Weltläden vom Weltladen-Dachverband anerkannt wurden. Um in den
        Katalog anerkannter Weltladen-Lieferanten aufgenommen zu werden, müssen die
        Unternehmen der „Konvention der Weltläden“ gerecht werden. Die „Konvention der
        Weltläden“ in ihrer aktuellen Fassung kann ebenso wie die Liste aktuell akzeptierter
        Lieferanten unter www.weltladen.de eingesehen werden.
FOLIE 23: Siegelorganisationen

Der Naturland Verband für ökologischen Landbau hat im Jahr 1986 sein internationales
Engagement in enger Zusammenarbeit mit der GEPA gestartet. 2005 flossen die Erfahrungen aus
dem Fairen Handel in die Formulierung von verbindlichen Sozialstandards ein, die seither für
alle Naturland Erzeuger und Verarbeiter weltweit gelten. Die 2010 eingeführte Naturland Fair
Zertifizierung geht diesen Weg weiter und bezieht erstmals auch die Bauern im Norden in den
Gedanken des Fairen Handels mit ein. Die Naturland Fair Zertifizierung basiert auf der
internationalen Definition des Fairen Handels (s. S. 10) und den Kerngrundsätzen der Fair-
Handels-Organisationen, die in der Grundsatz-Charta für den Fairen Handel beschrieben sind.
Darüber hinaus stellt sie weitergehende Anforderungen an die Unternehmen, deren Produkte das
Naturland Fair Zeichen tragen dürfen. So können beispielsweise nur Erzeuger ausgezeichnet
werden, die bereits die strengen Naturland Öko- und Sozialrichtlinien erfüllen und somit
ökologische Landwirtschaft betreiben

Produkte mit dem Fairtrade-Siegel sind z. B. Kaffee, Tee, Säfte, Zucker, Kakao, Schokolade, Reis,
Wein, Bananen – aber auch Blumen, Baumwolle, Bälle. Mehr dazu: www.fairtrade-
deutschland.de (TransFair e.V.) bzw. www.fairtrade.net (Fairtrade International/ FLO, der
Verein) bzw. www.flo-cert.net (die GmbH für die Zertifizierung) Das Fairtrade-Siegel wurde aus
der Fair-Handels-Bewegung heraus entwickelt und ist heute das weltweit bekannteste Zeichen
für zertifizierten Fairen Handel.
FOLIE 24: Weltläden

Mehr dazu unter www.weltladen.de
FOLIE 25: Akteure im Fairen Handel

   •   Ehrenamtlich Engagierte arbeiten in Weltläden, kirchlichen und nicht-kirchlichen
       Aktionsgruppen, als TransFair-Multiplikator/in usw.

   •   Zur Geschichte des Fairen Handels siehe auch das Heft „100% fair“, Seite 44/45. Ein
       wichtiger Ausgangspunkt des Fairen Handels (damals „Alternativer Handel“) in D waren
       1970 in den sog. „Hungermärschen“ der kirchlichen Jugendverbände aej und BDKJ. Der
       Warenverkauf begann mit Importen aus den Niederlanden und wurde exemplarisch
       verstanden. Das eigentliche Ziel war Bewusstseinsbildung („Lernen durch Handeln“) und
       Veränderung der herrschenden Weltwirtschaftsordnung. Die Bedeutung des Handels und
       somit der direkten Unterstützung von Produzent/innen nahm im Laufe der Jahre zu. Ab
       Anfang der 1970er Jahre entstanden in D Importorganisationen und immer mehr
       Weltläden und Aktionsgruppen. Der „Schritt aus der Nische“ erfolgte ab den 1990er
       Jahren mit zunehmender Professionalisierung von Importeuren und Weltläden und dem
       Verkauf im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel, ermöglich auch durch die
       Gründung der Siegelorganisation TransFair.
FOLIE 26: Vernetzung

Weitere Informationen zu den internationalen Akteuren: www.wfto.com, www.fairtrade.net

Hier einige Beispiele für regionale Netzwerke, in denen schwerpunktmäßig Produzent/innen
organisiert sind.

Unterorganisationen der WFTO:

    •   http://www.cofta.org/en/en/index.asp

    •   http://www.wfto-la.org/

    •   http://wfto-asia.com/

    •   http://www.wfto-pacific.com/

    •   http://www.wfto-europe.org /

Netzwerke, die FLO-zertifizierte Produzent/innen repräsentieren:

    •   www.fairtradeafrica.net

    •   www.clac-comerciojusto.org

    •   http://www.fairtradenap.net
FOLIE 27: Vernetzung

   •   Mitglieder: BanaFair e.V., dwp eG, El Puente, Gepa – The Fair Trade Company, Globo –
       Fair Trade Partner, Naturland e.V., Weltladen-Dachverband e.V.

   •   Größte und wichtigste Gemeinschaftsaktion: die Faire Woche, die alljährlichen
       bundesweiten Aktionswochen zum Fairen Handel. www.fairewoche.de

   •   Weitere Informationen: www.forum-fairer-handel.de
FOLIE 28: Fairen Handel erkennen

Weitere Informationen:

http://www.forum-fairer-handel.de/fairer-handel/vielfalt/
FOLIE 30: Das können Sie tun

Adressen von Weltläden gibt es u.a. unter www.weltladen.de

Weitere Hinweise und Tipps zum Engagement im Fairen Handel gibt es unter www.forum-fairer-
handel.de/mitmachen

Infos zur Fairen Woche:

      11. – 25. September 2015

      Thema: Fairer Handel schafft Transparenz

      Wer? Weltläden, Schulen, Kirchengemeinden, Supermärkte, gastronomischen Betriebe,
       Privatpersonen und andere

      Was? Kreative Veranstaltungen, um die Idee des Fairen Handels weiter zu verbreiten, z.B.
       Faires Frühstück, Fotoausstellungen, Partys, Geocaching …

Infos zur Filmvorführung:

      Kurzfilme über die globalen Zusammenhänge zwischen Produktionsbedingungen und
       Konsumverhalten

      Vom Kurzfilmwettbewerb REC A< FAIR 2011 und 2013
   DVDs können kostenfrei bestellt werden; ebenfalls sind Kinoversionen vorhanden

      Mehr Informationen: forum-fairer-handel.de/mitmachen/faire-filme/

Infos zur politischen Kampagne, z. B. „Mensch. Macht. Handel. Fair.“

      Gemeinsame Kampagne vom Forum Fairer Handel und Weltladen-Dachverband

      Fordern die Bundesregierung dazu auf, 2016 ein Gesetz für verbindliche
       menschenrechtliche Unternehmensverantwortung zu verabschieden.

      Petition und mehr Informationen unter: forum-fairer-
       handel.de/mitmachen/machthandelfair
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