Private Banken schlagen Brücken 1990 2015 - Ostdeutscher ...

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1990 ─ 2015

                                                                     Private Banken
                                                                  schlagen Brücken

                                                                                                       Glienicker Brücke ─
                                                                                      Viele Jahre ein Symbol der Teilung,
                                                                                             seit 1989 wieder Verbindung

                    25 Jahre Verbandsaktivitäten in den ostdeutschen Ländern

    Mit der Deutschen Einheit stellte sich 1990 eine umfas-   In den Anfängen des Verbandes galt es, Grundsatzthe-
    sende gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Nie zuvor wa-      men der Systemtransformation wie etwa die Entste-
    ren zwei derart unterschiedliche Staats- und Wirt-        hung des Rechtsrahmens, den Privatisierungsprozess
    schaftssysteme in einem Land zusammenzuführen ge-         und Entwicklungen im Wohnungsmarkt, beim Infra-
    wesen. In den wiedergegründeten ostdeutschen Bun-         strukturausbau etc. mitzugestalten. Nach dem Ab-
    desländern mussten viele Institutionen erst wieder ein-   schluss der unmittelbaren Umbruchphase entwickelte
    gerichtet werden. Die Schaffung eines leistungsfähigen    sich der wirtschaftliche Anpassungsprozess zu einer
    Bankwesens war dabei eine der Grundvoraussetzungen        auch heute noch andauernden Herausforderung, die je-
    für eine funktionierende Marktwirtschaft und damit für    doch seit einigen Jahren immer stärker auch durch den
    die innerdeutsche Wirtschafts- und Währungsunion.         globalen Veränderungsdruck bestimmt wird. Inzwi-
                                                              schen steht daher die nachhaltig zukunftsfähige Positio-
    Die privaten Banken beteiligten sich von Anfang an in-    nierung des Wirtschaftsstandorts im stetig wachsenden
    tensiv am „Aufbau Ost.“ Mit ihrem 1990 in der Zustän-     internationalen Regionenwettbewerb im Fokus der Ver-
    digkeit von Berlin auf ganz Ostdeutschland erweiterten    bandsarbeit. Die Berichte der Deutschen Bundesbank
                 „Bankenverband mittel- und ostdeutscher      zur regionalen Bankenmarktentwicklung weisen die pri-
Engagement für Länder e.V.“ (seit 1999 Ostdeutscher Ban-      vaten Banken seit vielen Jahren als Hauptkreditgeber
 Wirtschaft und
                 kenverband e.V.) wurden Brücken in die       des ostdeutschen Mittelstandes und der Privathaushal-
   Gesellschaft
                 ostdeutschen Regionen geschlagen, um so      te aus. Das 25jährige Jubiläum ihres gemeinsamen Ver-
    u.a. die Schaffung der von den Unternehmen benötig-       bandes gibt somit Anlass für eine Rückschau und damit
    ten Rahmenbedingungen und die Wirtschaftspolitik in       für eine Standortbestimmung nach einem Vierteljahr-
    den einzelnen Bundesländern konstruktiv zu begleiten.     hundert des Wirkens in den ostdeutschen Ländern.
Währungsunion/                                                                            1. Juli 1990: Währungs-,
                                                                                               Wirtschafts- und Sozialunion /
           Deutsche Einheit                                                              3. Oktober 1990: Wiedervereinigung

                                                                                                             1990 ─ 2015

                                 1. Juli 1990: Beginn des Umtausches der Ost-
                                 in die D-Mark, das Symbol für die deutsche
                                 Wirtschaftskraft

                                                                           stark veränderte. Im Bankwesen begann dieser Wandel
                                                                           mit der Ausgründung der Deutschen Kreditbank AG aus
                                                                           der Staatsbank der DDR. Durch Joint-Ventures entstan-
                                                                           den zudem die ersten privaten Banken. Dies trug u.a.
     Nach dem Führungswechsel in der Sowjetunion 1985                      zum reibungslosen Beginn des Zahlungsverkehrs im Zu-
     kamen weltweit Hoffnungen auf ein Ende der Konfron-                   ge der Einführung der D-Mark am 1. Juli 1990 bei. Die
     tation von Ost und West auf. Die von Gorbatschow ini-                 kurze Zeit, die nur zur Verfügung stand, zwang vielfach
     tiierten Veränderungen („Perestroika“) sowie Freiheits-               zu Improvisationen. So errichteten die privaten Banken,
     bewegungen in Polen, der ČSSR und Ungarn stärkten                     die bisher systembedingt in der DDR nicht tätig sein
     bei vielen DDR-Bürgern das Bewusstsein für die Mög-                   durften, zügig ein Netz von Geschäftsstellen, zunächst
     lichkeiten einer Liberalisierung. Mit ihrem gewaltfreien              oft in Containern. Durch umfangreiche Investitionen in
     Protest und den friedlichen Demonstrationen im Herbst                 die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern, die über-
                   1989 setzte die Bürgerrechtsbewegung                    wiegend aus den jeweiligen Regionen stammten, wur-
    Neustart der der DDR Maßstäbe. Der innere Reform-                      den die privaten Banken zu wichtigen Arbeitgebern.
privaten Banken druck und die anhaltende Fluchtwelle
                   über Ungarn, Prag usw. zwangen die SED-                 Insgesamt schuf eine gesamtdeutsche Kraftanstren-
     Führung schließlich dazu, am 9. November 1989 die                     gung die Basis für das Zusammenwachsen beider Lan-
     Grenzen zu öffnen.                                                    desteile. Wichtigste Grundlage dafür war der Einigungs-
                                                                                                   vertrag, der den Beitritt der
     Mit der „Wende“ begann im Osten                                                               ostdeutschen Länder zur Bun-
     Deutschlands ein allumfassender                                                               desrepublik am 3. Oktober
     Umbruch, der das Alltagsleben der                                                             1990, dem heutigen „Tag der
     Menschen, aber auch die Wirtschaft                                                            Deutschen Einheit“, regelte.

                                                     Geschäftsbeginn in Form von Pionierarbeit ─
                                                                  oft in Containern

                                                                       2
Start einer neuen Wirt-
                   schaftsstruktur

                                                                                                         1990 ─ 2015

                                                                                            Rückgrat der ostdeutschen
                                                                                              Wirtschaft: Erfolgreiche
                                                                                                Industrieunternehmen

     Die privaten Banken und ihr Verband begleiteten inten-         mit einher ging auch ein Bedeutungszuwachs der viel-
     siv den Weg der ostdeutschen Wirtschaft in die Soziale         fältigen wirtschaftsnahen Dienstleister. Zahlreiche Ost-
     Marktwirtschaft. Hierbei behinderten in den ersten Jah-        deutsche haben dabei die Gelegenheit genutzt, ihre un-
     ren Altschulden, ungeklärte Eigentumsverhältnisse, ei-         ter DDR-Bedingungen nicht realisierbaren Unterneh-
     ne unzureichende Infrastruktur, das Wegbrechen der             mensideen zu verwirklichen.
     Absatzgebiete in Osteuropa und viele andere Schwie-
     rigkeiten den Fortschritt. Aufgrund der daraus resultie-       Im Zuge der Entwicklungen waren also Erfolge, aber
     renden Unsicherheitsfaktoren gestalteten sich Unter-           auch Rückschläge zu verzeichnen. So wurde seinerzeit
     nehmensfinanzierungen durch die Banken außeror-                und teilweise auch noch heute sehr kont-
     dentlich schwierig. Dennoch engagierten sich die priva-        rovers über die eingeschlagenen Wege in Anpassungsleistung
     ten Banken von Anfang an in erheblichem Umfang, und            die Marktwirtschaft etwa bei den Privati- der Ostdeutschen
     zwar sowohl bei der Bereitstellung eigener Kredite als         sierungen über die Treuhandanstalt disku-
     auch bei der Durchleitung der staatlichen Fördermittel         tiert. Vor allem die Verluste an Arbeitsplätzen waren
     für Unternehmen und Existenzgründer.                           schmerzhaft, aufgrund mangelnder Wettbewerbsfähig-
                                                                    keit und starker Personalüberkapazitäten der ostdeut-
     Unter den schwierigen Ausgangsbedingungen hatte                schen Betriebe jedoch meist unvermeidbar. Aus heuti-
     Ostdeutschland einen erheblichen Strukturwandel zu             ger Sicht ist in Anbetracht der historischen Einmaligkeit
                  bewältigen. Angesichts des Nachholbe-             der Gesamtsituation die Umstellung auf die Soziale
 Allumfassender darfs bei Infrastruktur und Gebäuden er-            Marktwirtschaft gut gelungen.
Strukturumbruch lebte zunächst die Bauwirtschaft einen
                  ungeahnten Boom, durchlief später aber            Gleichwohl war der Wechsel von der Plan- zur Markt-
     eine langjährige Konsolidierungsphase. Demgegenüber            wirtschaft nicht nur von erheblichen Veränderungen in
     war die Entwicklung der Industrie zunächst durch star-         der Wirtschaftsstruktur Ostdeutschlands, sondern gera-
     ke Umbrüche der Betriebs- und Produktionsstrukturen            de auch in den Biografien der Menschen geprägt. Das
     geprägt. Ab Mitte der 1990er Jahre setzte allerdings ei-       bisher Erreichte wäre nicht möglich gewesen ohne die
     ne bemerkenswerte Reindustrialisierung ein. Als Ergeb-         enormen Anpassungsleistungen der ostdeutschen Be-
     nis dieses Aufholprozesses ist das Verarbeitende Ge-           völkerung, der von einem Tag auf den anderen abver-
     werbe nun schon seit langem einer der wichtigsten              langt wurde, sich unter völlig veränderten wirtschaftli-
     Wachstumsmotoren der ostdeutschen Wirtschaft. Da-              chen und sozialen Bedingungen zu orientieren.

                                                                3
Modernisierung
                                                                               und Erweiterung

                                                                                                            1990 ─ 2015

                                     Hafen Rostock – Mit über 26 Mio. Tonnen
                                     Umschlagplatz 4 der deutschen Häfen

    Die Unternehmenslandschaft in Ostdeutschland hat                     Osten weniger gravierend disch geprägten Kunden
    sich im vergangenen Vierteljahrhundert intensiv ge-                  waren als im Westen der sowohl in guten als auch
    wandelt. Durch private Investitionen, unterstützt durch              Republik und vie-                        in konjunktu-
    eine gezielte Ansiedlungs- und Förderpolitik, sind zahl-             len anderen Län- ...auf der Grundlage rell schwieri-
    reiche neue Produktionsstandorte entstanden oder                     dern. Das gute regionaler Kompetenz gen Zeiten
    vorhandene Fertigungsstätten erneuert worden. Viel-                  Zusammenspiel                            begleitet und
    fach wurde bei der Modernisierung der Wirtschaft an                  von staatlichen Konjunk- sich als deren stets ver-
    regionale Kompetenzen angeknüpft. Daraus ist eine                    turmaßnahmen und ei- lässliche Partner erwie-
    Reihe spezifischer Branchenkompetenzfelder mit teil-                 nem kompetenten Krisen- sen. Sie stehen weiter be-
    weise starker internationaler Ausstrahlung entstanden.               management durch die reit, die Umsetzung von
                                                                         Unternehmen brachte die Innovations- und Aus-
    Insgesamt konnte sich die ostdeutsche Wirtschaft aus                 gesamtdeutsche       Wirt- landsstrategien im Inte-
    ihrer Abhängigkeit von der Wirtschaftsförderung zu-                  schaft aber schnell wieder resse eines gemeinsamen
    nehmend lösen. Heute prägt ein selbsttragender und                   auf einen Wachstumskurs Erfolges in den ostdeut-
    breit aufgestellter Unternehmenssektor den Standort,                 zurück.                      schen Regionen tatkräftig
    der mit hochwertigen und innovativen Produkten er-                                                mit Beratungs- und Finan-
    folgreich ist. Bislang ist dieser zwar noch stärker als die          Die    privaten    Banken zierungsleistungen zu un-
    westdeutsche Wirtschaft auf den Binnenmarkt orien-                   haben ihre mittelstän- terstützen.
    tiert, zunehmend aber auch auf internationalen Märk-
    ten erfolgreich. Die nach 1990 – auch unter den Vorzei-
                   chen eines stärker zusammenwachsenden
Leistungsfähige europäischen Marktes mit einheitlicher
Unternehmen... Währung – erforderliche Umorientierung
                   hin zu Abnehmern in Westeuropa und
    Übersee ist somit gelungen. Zudem konnten alte Ver-
    bindungen nach Osteuropa wiederbelebt werden.

    Seit 1990 waren aber auch schwierige Zeiten zu meis-
    tern. Eine erhebliche Herausforderung für die betroffe-
    nen Regionen war etwa die Bewältigung der Schäden
    aus dem Hochwasser 2002. Auch die globale Wirt-
    schafts- und Finanzmarktkrise ab Herbst 2008 zeichne-
    te deutliche Spuren, auch wenn ihre Auswirkungen im                                       Modernisierung der Produktionsstandorte

                                                                    4
Leistungsstarke
                                                                                            Infrastruktur

                                                                                                                  1990 ─ 2015

          17 „Verkehrsprojekte Deutsche Einheit“ - Bahn-, Straßen- und Wasser-
          verbindungen wurden nachhaltig ausgebaut

   Die Infrastruktur in den östlichen Bundesländern ent-                     Bei der Erneuerung und Erweiterung der Infrastruktur
   sprach zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung nicht den                      konnte Ostdeutschland zudem von Beginn an auf die
   Anforderungen an einen modernen Wirtschaftsstand-                         gesamtdeutsche Solidarität zählen. Ausdruck hierfür ist
   ort. In großen Teilen war sie überholungs- und repara-                    vor allem die Bereitstellung erheblicher Mittel im Rah-
   turbedürftig. Gemessen an dieser Ausgangsbasis wurde                      men des Solidarpakts, der 2019 endgültig auslaufen
   seit 1990 – von den großen Verkehrsprojekten                              wird.
   „Deutsche Einheit“ bis hin zu kommunalen Straßen,
   Krankenhäusern, Schulgebäuden etc. – ein Quanten-
   sprung bei der Ausstattung mit einer leistungsfähigen
   Infrastruktur erreicht.

    Der Aus- und Neubau der Transportwege war dabei
    zentrale Aufgabe. Ehemals getrennte Verbindungen in
    Richtung Westen wurden wieder zusammengefügt, in-
    nerhalb Ostdeutschlands das Wegenetz erneuert und
                 internationale Verbindungen entspre-
Moderner Wirt- chend den Erfordernissen eines zentraleu-
schaftsstandort ropäischen Standorts ausgebaut. Durch
                 umfangreiche Investitionen wurden dar-
    über hinaus die Energie- und Wasserversorgung sowie
    Telekommunikationsnetze erneuert.

   Als Finanzdienstleister von Bundesländern und Kommu-
   nen haben auch die privaten Banken ihren Beitrag zum
   Gelingen dieser wichtigen Entwicklungen geleistet.                        Sichtbare Zeichen der Energiewende

                                                                        5
„Wär‘ nicht die ganze Bildung da,
                                                                         wo wären wir, ja ja ja?“ (Wilhelm Busch)

                                                           Bildung und Forschung
                                                                                                        1990 ─ 2015

     Gut ausgebildete und kreative Fachkräfte sind einer der       hofer-Gesellschaft oder die Leibniz-Gemeinschaft zahl-
     zentralen Erfolgsfaktoren für einen wettbewerbsfähi-          reiche Institute in der Region.
     gen Wirtschaftsstandort. Die ostdeutschen Regionen
     bieten hierbei gute Voraussetzungen. Aufbauend auf            Die Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind da-
     die bereits in der DDR vorhandenen Strukturen ist eine        bei nicht nur für die Grundlagenforschung und die Aus-
     moderne und leistungsfähige Bildungslandschaft ent-           bildung einer wachsenden Anzahl von Studenten von
     standen.                                                      Bedeutung. Sie sind zudem ein wesentlicher Partner für
                                                                   die eher kleinbetrieblich strukturierte ostdeutsche Un-
     Mit dem umfassenden Angebot an Betreuungsmöglich-             ternehmenslandschaft. So verfügt der Innovations-
     keiten für Kinder sind die ostdeutschen Länder gegen-         standort Ostdeutschland mit der Vielfalt der For-
     über dem westlichen Bundesgebiet im Vorteil. Hier ist         schungsinstitutionen über gute Potenziale zum Ausbau
     der Anteil der betreuten Kinder unter 3 Jahren doppelt        von Verbundforschung, Innovationskooperationen und
     so hoch wie im Westen. Auch beim Anteil von Schülern          -netzwerken. Nachwuchskräfte aus Forschungsinstitu-
     in Ganztagsschulen belegen die meisten ostdeutschen           ten und Hochschulen gründen außerdem vielfach mit
     Regionen vordere Plätze. Insgesamt sind dies gute Vo-         innovativen Geschäftsideen neue Unternehmen und
     raussetzungen zur Stärkung der immer wichtiger wer-           tragen dadurch zur Stärkung des Technologiestandorts
     denden Vereinbarkeit von Familie und Beruf.                   Ostdeutschland bei.

     Zugleich bewegen sich heute auch die Hochschulen und
     Forschungseinrichtungen auf international wettbe-
     werbsfähigem Niveau. Vor allem die öffentliche For-
     schung genießt in Ostdeutschland große Bedeutung —
     eine Folge der Systemtransformation nach 1990. Die
     vormaligen      Forschungskapazitäten     der    DDR-
     Staatsbetriebe konnten zum Teil aus Kosten- und Wett-
     bewerbsgründen nicht fortgeführt werden, teilweise
     wurden auch zuvor kombinatseigene Forschungsein-
     richtungen verselbstständigt und als „FuE-GmbHs“ fort-
     geführt. Zugleich erfolgte die Überführung von Hoch-
     schulen und weiteren Wissenschaftseinrichtungen in
     das neue Umfeld. Im Unternehmenssektor wachsen
     Forschungskapazitäten erst sukzessive wieder heran.

     Im Ergebnis hat die ostdeutsche Innovationslandschaft
     in den letzten 20 Jahren dennoch eine beachtliche
     Dichte und Qualität erreicht. Von den 108 Universitä-
     ten in Deutschland befinden sich allein 30 in den ost-
     deutschen Bundesländern, von 216 Fachhochschulen
     sind 58 im Osten beheimatet. Daneben bestehen noch
                  eine Reihe von außeruniversitären For-
Innovationsland-
                  schungseinrichtungen: So betreiben etwa                                                 Forschung – der Schlüssel
  schaft gestärkt
                  die Max-Planck-Gesellschaft, die Fraun-                            für die Gestaltung einer erfolgreichen Zukunft

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„Das Geheimnis des Erfolges ist ...
                                                    ... die Ausdauer in Bezug auf ein Ziel.“          (Benjamin Disraeli)

                                                 Lebensstandard
                                                                                                1990 ─ 2015

Parallel zu den Umbrüchen in Wirtschaft,
Infrastruktur, Bildungslandschaft etc. ha- Lebenswerte
ben sich in den letzten 25 Jahren auch die Regionen
allgemeinen Lebensverhältnisse der Men-
schen in Ostdeutschland erheblich verändert. Frühzei-         Im Rahmen des Stadtumbaus Ost wurde ab der Jahr-
tig verbesserte sich etwa die Umweltsituation massiv.         tausendwende der Einfluss des demografischen Wan-
Hierzu trugen insbesondere verringerte Schad-                 dels auch auf die städtische Infrastruktur sichtbar. Mit
stoffemissionen der In-                                                                     der gezielten Attraktivi-
dustrie, aber z.B. auch um-                                                                 tätssteigerung von Städ-
fängliche Modernisierun-                                                                    ten durch eine Kombinati-
gen von privaten Hei-                                                                       on von Rückbau und Sa-
zungsanlagen bei.                                                                           nierung, war zugleich ein
                                                                                            Paradigmenwechsel ver-
Zugleich erlebte der Woh-                                                                   bunden – weg vom gene-
nungsbau bis Mitte der                                                                      rellen Wachstumsdenken
1990er Jahre einen Boom.                                                                    hin zur geplanten Gestal-
Viele Familien erfüllten                                                                    tung.      Ostdeutschland
sich den Wunsch nach den                                                                    kann insoweit beim The-
eigenen vier Wänden.                                                                        ma Demografie Vorbild
                                                                       Sanierte Häuserzeile
Staatliche Anreize stärkten                                                                 für andere Regionen sein.
gleichzeitig Investitionen
in Mietshäuser. Zudem                                                                       Die Veränderungsprozesse
wurden umfassende Sa-                                                                       wären ohne entsprechen-
nierungsmaßnahmen im                                                                        de     Finanzierungsmittel
Bestand durchgeführt. Im                                                                    kaum möglich gewesen.
Ergebnis haben sich viele                                                                   Die privaten Banken wa-
1990 substanziell nahezu                                                                    ren hier Dienstleister der
verloren geglaubte Alt-                                                                     ersten Stunde und sind
städte in Kleinode verwan-                                        Attraktive Tourismusziele heute Hauptkreditgeber
delt.                                                                                       der privaten Haushalte.
                                                              Der größte Teil der Kredite in diesem Geschäftsseg-
Stark verbesserte Umweltbedingungen, sanierte Dörfer          ment wurde dabei für den Erwerb oder die Sanierung
und Städte sowie die vorhandenen natur-                         von Immobilien eingesetzt. Ungeachtet des starken
                                            Private Banken =
räumlichen Reize sind heute die Grundla-                        Wandels der Kundenerwartungen an Kommunikati-
                                            Dienstleister der
ge für die nationale und internationale An-                     onswege, Produkte etc. bleiben die privaten Verbrau-
                                            ersten Stunde
ziehungskraft vieler ostdeutscher Regio-                        cher somit eine wesentliche Zielgruppe für die in Ost-
nen als Tourismusziele.                                       deutschland tätigen Banken.

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Verbandsgeschäftsstelle
     Berliner Str. 44 – 10713 Berlin
     Tel.: 030 / 88 777 88-0 – Fax: 030 / 88 777 88-8 – EMail: info@ostbv.de

                                                                                                               Wir über uns

Der Ostdeutsche Bankenverband e.V. vertritt Banken in                   gemeinsamen Interessen der ansonsten untereinander
privater Rechtsform, die ihren Sitz oder Geschäftsstel-                 in einem intensiven Wettbewerb stehenden Mitglieds-
len in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,                     banken, die in Ostdeutschland Hauptkreditgeber der
Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen haben.                           Wirtschaft und der Privathaushalte sind.

Seine Hauptaufgabe sieht der Verband in einer kon-                      Der Ostdeutsche Bankenverband stellt hierfür Daten
struktiven Begleitung der Wirtschaftspolitik in Ost-                    und Analysen zur wirtschaftlichen Situation in Ost-
deutschland mit dem Ziel, gemeinsam mit den anderen                     deutschland und zu den sich daraus ergebenden wich-
regionalen Akteuren auf eine nachhaltige wirtschaftli-                  tigsten wirtschaftspolitischen Fragestellungen bereit. Er
che Entwicklung hinzuwirken. Er ist Dialog- und An-                     bringt sich aktiv in die Diskussion von Einzelthemen
sprechpartner für Politik, Medien, Verbände und inte-                   durch Publikationen, Vorträge, öffentliche Veranstal-
ressierte Öffentlichkeit. Dabei bündelt der Verband die                 tungen und politische Gesprächsrunden ein.

    Mitglieder (Stand: 1. November 2015)
    Großßbanken:         Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Deutsche Postbank AG, UniCredit Bank AG

    Regionalbanken und ßonßtige Kreditbanken: Aareal Bank AG, ABK Allgemeine Beamten Bank AG,
                      Bankhaus Löbbecke AG, Bethmann Bank AG, BHF-BANK Aktiengesellschaft, Bremer
                      Kreditbank AG, CreditPlus Bank AG, Degussa Bank AG, Deutsche Bank Privat- und Ge-
                      schäftskunden AG, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, IKB Deutsche Industriebank AG,
                      Mercedes-Benz Bank AG, Merkur-Bank KGaA, MLP Finanzdienstleistungen AG,
                      norisbank GmbH, Privatbank Berlin von 1929 AG, quirin bank AG, Santander Consumer
                      Bank AG, SEB AG, TARGOBANK AG & Co. KGaA, Tradegate AG Wertpapierhandelsbank,
                      UBS Deutschland AG

    Privatbankierß:      Bankhaus Lampe KG, Bankhaus Max Flessa KG, Hanseatic Bank GmbH & Co KG, Merck
                         Finck & Co oHG Privatbankiers, VON ESSEN GmbH & Co. KG Bankgesellschaft

    Pfandbriefbanken: Corealcredit Bank AG, Dexia Kommunalbank Deutschland AG

    Außlandßbanken:      Bank of Scotland - Niederlassung Berlin, DenizBank (Wien) AG, Ziraat Bank
                         International AG

                          Im Internet können Sie unter www.ostbv.de abrufen:
                                Zahlen und Fakten zum Kreditgeschäft der Banken,
                                Kommentierte Grafiken zur Situation von Mittelstand und Privathaushalten,
                                Positionspapiere zu wirtschaftspolitischen und bankwirtschaftlichen Themen sowie
                                weitere Einzelheiten über die Verbandsarbeit / Ansprechpartner im Bankenverband.

                          Bildquellen: Fotalia.com/powell83 (S. 1)/Kara (S.2 - Container)/Fotalia RAW (S. 3 - Metallbearbeitung)/industrieblick
                          (S. 4)/dj_mono (S. 5 - Autobahn)/drubig-photo (S. 6 - Schüler)/Igor Mojzes (S. 6 Forschung)/ArTo (S. 7 - Häuser-
                          zeile)/Ole Jensen (S. 7 - Tourismus); Deutsche Bundesbank (S. 2 - Banknoten); Fotoagentur Nordlicht (S. 4 - Hafen
                          Rostock); www.kdtroeger.de (S. 5 - VDE Nr. 3); Ostdeutscher Bankenverband e.V. (S. 5 - Energiewende)

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