Protokoll der Mitgliederversammlung 2018 13. Juni 2018 Alpines Museum der Schweiz, Bern - Fair unterwegs

 
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Protokoll der Mitgliederversammlung 2018
13. Juni 2018
Alpines Museum der Schweiz, Bern

Anwesend:
Mark Schmid, Präsident; Regula Renschler; Urspeter Meyer; Susanne Schmidheiny, Helvetas; Yvon-
ne Werner, SRV und Patricia Tovar SRV bis Mai 2018; Eva Schmassmann, Alliance Sud; Miguel Mar-
grit Misteli; Claudio Juen, Dreamtime Travel; Sophie de Rivaz, Fastenopfer und Vertreterin von Brot
für alle im akte-Vorstand; Elvira Kugler; Matthias Leisinger; Vera Kämpfen; Lisa Krebs, OeME Bern-
Jura-Solothurn; Hanna Rychener-Kistler, IST AG Höhere Fachschule für Tourismus, Zürich, Lausan-
ne; Dominik Siegrist;
sowie vom akte-Team: Christine Plüss, Nina Sahdeva, Grischa Schwank, Franziska Müller, Janine
Ramos Teixeira, Manuela Ugolini.

Entschuldigt:
Rafael Matos-Wasem, HES-SO Wallis; Beat Muttenzer, yourposition; Therese Lehmann-Friedli, stv.
Leiterin CRED-T; Barbara Haller-Rupf, Leiterin der HFT Luzern; Gisela Treichler.

1) Begrüssung durch Präsident Mark Schmid
Mark Schmid begrüsst die Mitglieder im schönen Restaurant Las alps des Alpinen Museums. Es ist
das 23. Mal, dass er diese Runde eröffnet, und zugleich sein letztes Mal als Präsident.

2) Verabschiedung Protokoll der Mitgliederversammlung vom 14. Juni 2017
   Das Protokoll wird einstimmig genehmigt und verdankt.

3) Wahlen

Präsidium
Rücktritt von Präsident Mark Schmid
Für Mark Schmid ist es ein bewegender, emotionaler Moment. Es seien viele Gründe, die ihn so lange
beim akte hielten: Bis heute sei der Auftrag von akte aktuell geblieben. Am Tourismus lasse sich die
ganze entwicklungspolitische Auseinandersetzung über das Machtgefälle veranschaulichen. Was
bleibt am Schluss für die Menschen vor Ort? Und was bleibt bei den Wenigen? Auch das ganze Um-
weltproblem, etwa die philippinische Insel Boracay oder jetzt wieder Mallorca mit dem Abwasser: Die-
se Themen waren immer da. Für Mark stellt sich grundsätzlich die Frage: Wo sind wir und wo die
Welt? Wie nehmen wir den Rest wahr: Ist er nur da zu unserem Vergnügen? Oder haben wir ein faires
Verhältnis zur Welt? Die Frage der gleichen Augenhöhe habe ihn immer bewegt und stelle sich ange-
sichts der europäischen politischen Verhältnisse und der Überlegenheitsdiskussionen gegenüber den
Anderen wieder ganz aktuell. Die Antworten habe akte immer an die Diskussionen zur Aktualität an-
gepasst, sei nicht bei theoretischen Statements stehengeblieben. Immer hätten auch Betroffene das
Wort gehabt. Er erinnert sich an Begegnungen etwas mit Ida Agung Mas aus Indonesien, oder an die
Kontakte mit PartnerInnen aus Indien, Südafrika, Brasilien usw. Die Erscheinungsform von akte habe
sich modernisiert: Von den Faltblättern zur Website und zu den Social Media. Die Präsenz des kleinen
akte in den Medien und in der Bildungslandschaft sei eindrücklich. Die Organisation habe sich entwi-
ckelt, eine Geschäftsführung sei eingerichtet worden, der Vorstand sei neu bestückt und zukunftsfä-
hig.
Mark bittet für den Übergang und die zukunftsfähige Weiterentwicklung von akte die Unterstützung der
Hilfswerke, der Branche und der Bundesstellen. Und des Teams.

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Es sei ein guter Moment um den Stab weiterzugeben: Zum einen beginnt eine neue Strategiephase,
zum anderen ist Eva Schmassmann bereit, sich für das Präsidium zur Verfügung zu stellen. Es sei
wichtig beim Staffellauf, dass der Stab gut übergeben werde und der Lauf mit vollem Schwung weiter-
gehe. Die Organisation stehe an einem Übergang: neue Strategie, neue Finanzierung, nächstes Jahr
eine neue Geschäftsleitung, dann wieder die entsprechende Weiterentwicklung des Teams. Wichtig
sei, dabei die Bewegung zu sehen, die wieder Energie und neuen Schwung gebe. Mark vertraut da-
rauf, dass der Auftrag weiter trägt und weiter zu mobilisieren vermag und darauf eine gute Zukunft
wächst. Er dankt für das Vertrauen, das ihm entgegengebracht wurde, und dem Team für die guten
Leistungen. Er freue sich, noch eine Weile im Vorstand zu verbleiben.

Nachfolge im Präsidium: Eva Schmassmann
Wir haben das grosse Glück, im Vorstand Personen zu haben, die den Stab übernehmen. Die Emp-
fehlung des Vorstands für die Wahl des Präsidiums ist Eva Schmassmann. Sie studierte in Genf inter-
nationale Beziehungen und war bei verschiedenen Organisationen im Bereich Menschenrechte und
Entwicklungszusammenarbeit tätig, unter anderem bei Public Eye (damals Erklärung von Bern) und
der Gesellschaft für bedrohte Völker. Aktuell ist sie bei Alliance Sud Themenverantwortliche für Ent-
wicklungspolitik und die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. In dieser Funktion wacht sie als
"Watchdog" darüber, wie die Verwaltung die Agenda 2030 umsetzt. In den Ferien ist Eva gerne auch
"fair unterwegs" und entdeckt die schönen Regionen der Nachbarländer mit dem Velo oder Zug, nah
bei den Menschen.
 Eva Schmassmann, Alliance Sud, wird von der Mitgliederversammlung einstimmig zur neu-
    en Präsidentin gewählt und mit einem Blumenstrauss im neuen Amt begrüsst.

Vorstand:
  Claudio Juen, Dreamtime Travel AG, Manager Afrika und Südamerika und CSR Verantwortlicher
  Matthias Leisinger, selbständiger Berater focusright
  Rafael Matos-Wasem, HES-SO Wallis, Dozent an der Hochschule für Wirtschaft und Tourismus
  Beat Muttenzer, yourposition AG, Geschäftsführer
  Hanna Rychener-Kistler, Direktorin und Inhaberin IST AG, Höhere Fachschule für Tourismus, Zü-
  rich, Lausanne
  Sophie de Rivaz, Fastenopfer, Verantwortliche für Entwicklungspolitik, Vertretung von Brot für alle
  Mark Schmid, CBM Christoffel Blindenmission, Leiter internationale Programme
  Yvonne Werner, SRV, Events, Umwelt und Soziales
  (Bernard DuPasquier/Miges Baumann, Brot für alle, vertreten durch Sophie de Rivaz, Fastenop-
  fer)
 Der Vorstand wird in der vorgeschlagenen Zusammensetzung einstimmig gewählt

Revision:
 Mathieu Jaus von Copartner AG Basel wird einstimmig als Revisor im Amt bestätigt.

4) Verabschiedung von Jahresbericht und -rechnung 2017
Der Jahresbericht erscheint zum vierten Mal im schmalen Langformat. Wiederum berichten die Mit-
arbeitenden von den Highlights und Herausforderungen aus ihren Bereichen. Die ansprechende Ge-
staltung ist das Werk der Grafikerin Ursula Bürki.
 Der Tätigkeitsbericht wird einstimmig genehmigt und verdankt.

Christine Plüss erläutert kurz die Jahresrechnung 2017: Im Unterschied zum Vorjahr war 2017 ein
erfreuliches Finanzjahr. Mit dem Spendenaufruf zum 40. Geburtstag wurde die stolze Summe von gut
CHF 34'000 erwirtschaftet. Das SECO hat im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit akte ein
neues Mandat erteilt, das Matthias Leisinger und Christine Plüss ausführen. Das Mandat ist auf ein
Jahr befristet (bis Ende Juni 2018). Das hat die Einkommenslage verbessert. Die Bildungsstelle wurde
um 10 Stellenprozente erhöht, um ein neues Modul zur Agenda 2030 zu erstellen. Das Fundraising
dafür ist noch im Gang. Aus den Einnahmen wurden CHF 30'000 für die Transitionsphase zurückge-
stellt, um 2019 die Übergabe der Aufgaben der Geschäftsführerin abzustützen. CHF 14'000 wurden
zurückgestellt für das dringende Update des Content Management Systems Typo3. Die Rückstellun-
gen sind in der passiven Rechnungsabgrenzung enthalten. Anhand der Betriebsrechnung ist ersicht-
lich, dass wir doch noch zu drei Vierteln von Zivilgesellschaft und Bund für den gemeinwirtschaftlichen
Auftrag unterstützt werden. Das gibt uns die Unabhängigkeit, damit wir kritisch informieren können.
 Die Mitgliederversammlung verabschiedet die Jahresrechnung 2017 einstimmig und folgt
     dem Antrag des Vorstands, vom Betriebsgewinn von insgesamt CHF 8'512.66 die Summe

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von CHF 5'000 dem Fonds für den Betrieb von fairunterwegs.org und die restlichen CHF
    3'512.66 dem freien Organisationskapital zuzuweisen. Vorstand und Geschäftsführerin
    werden entlastet. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die Treuhänderin Regina Joss,
    welche die Buchhaltung von akte mit Umsicht erledigt.

5) Bericht der Geschäftsstelle
5.1) Transitionsphase 2018-2020 im akte/Eva Schmassmann
Mit der Wahl von Eva Schmassmann ins Präsidium ist im strategischen Führungsgremium der Gene-
rationenwechsel vollzogen. Nächstes Jahr wird dieser Generationenwechsel auch auf der Geschäfts-
stelle erfolgen. Es wird nicht einfach sein, Christine Plüss zu ersetzen, die 30 Jahre auf der Ge-
schäftsstelle gewirkt hat. Eva ist froh um die Zeit, diesen Übergang sorgfältig zu planen, und dass
Mark Schmid auch noch da ist, um die Organisation in dieser Zeit zu unterstützen. Es ist wohl kaum
vorgegriffen, zu sagen, dass mit der neuen Strategie das Rad nicht neu erfunden wird. Es wird weiter-
hin wichtig sein, dass akte seine entwicklungspolitische Aufgabe wahrnimmt und sich mit starker
Stimme dafür einsetzt, dass der Tourismus allen zugute kommt und die Agenda 2030 umsetzen hilft.
Wir sind aber breit abgestützt, auch aus der Branche und dem Bildungsbereich, und daraus lässt sich
ein tragfähiges Gerüst für die Zukunft bauen. Wie diese aussieht, werden wir an der Mitgliederver-
sammlung in einem Jahr vorstellen können.

5.2) Erste Einsichten aus dem SECO-Mandat "Building a Dialogue and Network Tourism for
Sustainable Development Goals (SDGs)/Christine Plüss
Das SECO Mandat besteht darin abzuklären, ob es von Schweizer Stakeholdern im Tourismus ein
Interesse gibt an einem Austausch und Netzwerk, um gemeinsam auf die Umsetzung der Agenda
2030 hinzuarbeiten. Matthias und Christine stellten nach Erhalt des Vertrags im Oktober eine Steue-
rungsgruppe zusammen und führten 24 Gespräche mit Fachleuten aus Wissenschaft, der Branche
und Verbänden wie dem Schweizer Tourismus-Verband STV oder Hotelleriesuisse – Verbände, mit
denen akte bisher nicht viel zu tun hatte. Ausserdem mit Organisationen wie Helvetas oder
Swisscontact, die Tourismusprojekte ausführen. Es besteht bei den kontaktierten Stakeholdern ein
grosses Interesse am weiteren Austausch und einem Netzwerk. Letzte Woche wurde ein Workshop in
Bern mit 60 TeilnehmerInnen durchgeführt, die eifrig mitarbeiteten. Monica Rubiolo vom SECO zeigte
noch einmal, in welche Richtung es geht. Till Berger vom ARE führte in die Agenda 2030 ein. Sechs
Impulsreferate zeigten neue Entwicklungen zu Tourismus und Nachhaltigkeit auf. Dazwischen wurde
in Arbeitsgruppen ausgelotet, welche Bereiche der Nachhaltigkeit im Tourismus als wichtig erachtet
werden, wo bereits Aktivitäten durchgeführt werden und wo die verschiedenen Stakeholder zusam-
menarbeiten würden. Mit Abstand am meisten Punkte erhielt die Partizipation der Bevölkerung, gleich
vor der Ausbildung und dem Schutz des Klimas und der natürlichen Ressourcen. Für akte bot das
Mandat eine gute Gelegenheit, die Grundlagenarbeit zu Tourismus und SDGs weiterzuentwickeln, die
wichtigsten Handlungsfelder und Themen herauszuarbeiten und zu schauen, wie diese mit der Agen-
da 2030 zusammenhängen und wo die Stakeholder zusammenarbeiten könnten. Erstmals entwarfen
wir auch Visionen, wie Tourismus im 2030 aussehen soll. Das bringt uns konzeptuell voran. Wir wer-
den die Konsultationen und den Workshop jetzt auswerten und einen Bericht für das SECO verfassen.
Daraufhin entscheidet das SECO, ob und wie ein solches Netzwerk gebaut werden soll. Wir hoffen
sehr auf einen Folgeauftrag.
Auch im Menschenrechtsbereich sind wir weiter aktiv und versuchen, die Themen der Agenda 2030
immer mit den Menschenrechten zu verknüpfen. Ende Juni findet in Wien eine hochkarätige Fachta-
gung des "Roundtable Human Rights in Tourism" zu genau dieser Frage statt. Die Vorbereitungen
halten uns im Vorstand des Roundtable gut auf Trab.

5.3) Brückenschlag zwischen Wissen und Handeln auf fairutnerwegs.org/Nina Sahdeva
8'700 Personen haben letztes Jahr anhand unseres Reisecheck eine einfache Selbsteinschätzung
ihres Reiseverhaltens vorgenommen. Mit der Planungshilfe haben wir das Grossziel Nachhaltigkeit
beim Reisen auf viele kleine, einfach umsetzbare Schritte heruntergebrochen. Der jüngste Schritt ist
die Facebook-Gruppe "Fair unterwegs – auf Reisen wie zu Hause". Sie bietet Raum für den Aus-
tausch über das, was die Mitglieder schon konkret tun, um im Urlaub ihre Bedürfnisse mit ihren Sozial-
und Umweltstandards in Einklang zu bringen. Je stärker und vernetzter die Community derer, die sel-
ten fliegen, nach dem Nutzen für die Lokalbevölkerung suchen oder Unterkünfte ohne Überflüssiges
buchen, und die aufzeigen, wie es anders besser geht, desto mehr Zugkraft entwickelt die fairunter-
wegs-Reisekultur. Die akte Mitglieder sind herzlich aufgefordert, sich in den Austausch einzugeben.

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5.4) Das Reiseportal fairunterwegs.org auf dem Vormarsch/Grischa Schwank
Es wird immer mehr gereist. Es besuchen auch immer mehr Reisen fairunterwegs.org – emissions-
arm! Wir freuen uns über "Overtourism" auf unseren Servern. Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir
unsere Besucherzahlen um 30 Prozent steigern, pro Tag verzeichnen wir inzwischen über 1'000 Sei-
tenaufrufe. Das UN Jahr des Nachhaltigen Tourismus hat sicher dazu beigetragen. Wir konnten auf
allen Zugriffskanälen zulegen: Sowohl bei den organischen wie auch bei den bezahlten Zugriffen. Wir
sind aber dabei von Adwords von Google abhängig: Wir wurden gesperrt wegen einer "Drug prescrip-
tion". Unser Ad lautete: "fair unterwegs hilft Ihnen dabei"! Als Non-profit Organisation erhält akte bzw.
sein Reiseportal fairunterwegs.org von Google die Möglichkeit für Gratiswerbung. Das hilft uns enorm.
Diese bezahlten Zugriffe machen etwas 60 Prozent der gesamten Zugriffe aus. Unsere Social Media
Community wuchs im letzten Jahr auch um schöne 15 Prozent. Doch auch hier können die Bedingun-
gen ändern: Es ist im Moment aufgrund neuer Facebook Grundeinstellungen schwieriger, Zugriffe zu
generieren. Deshalb haben wir eine kleine Strategie entwickelt: Wir locken mit kurzen Videos, wie
jüngst zu Tourismus und Menschenrechten. In diesem Jahr steht nun ein Update im Hintergrund unse-
res Content Management Systems Typo 3 an.

5.5) Fit für die Agenda 2030 in der Bildungsarbeit/ Franziska Müller
Das neue Modul richtet sich an angehende TouristikerInnen. Die Agenda 2030 soll für sie nicht ein
abstraktes Gebilde bleiben, sondern sie sollen erfahren, wie sie konkret zur Umsetzung beitragen
können. Gestern konnte Franziska an der Höheren Fachschule IST das Modul ausprobieren, letzte
Woche Teile davon an der Fachhochschule Westschweiz, HES-SO Tourismus – mit guter Resonanz:
Die Studierenden haben an sich ein offenes Ohr für Nachhaltigkeit, sie kaufen auch lokale und regio-
nale Produkte, fliegen aber gern dreimal im Jahr nach Brasilien. Es gilt, Zusammenhänge aufzuzeigen
und anhand von Beispielen die Brücke zu den Nachhaltigkeitszielen zu schlagen, diese aber immer
auch mit den Menschenrechten zu verknüpfen. Beim Fundraising aber müssen wir selbst noch etwas
fitter werden. Es gibt viele Initiativen wie éducation 21, die Tools erstellen für die Volksschule, es gibt
auch Lehrgänge an den Universitäten. akte ist in eine Lücke gesprungen für die Fachausbildung. Aber
wer da die Aufbereitung des Fachwissens für neue Module zu den SDGs bezahlen soll, bleibt unklar.
Auf unsere Gesuche wird der Ball der Zuständigkeit munter herumgeschoben: Immer wieder kommt
das Argument, private Schulen sollen das selber zahlen, bei den öffentlichen Schulen sei es Sache
der öffentlichen Hand bzw. der von der öffentlichen Hand unterstützten Fachausbildungsinstitutionen.
Zudem wollen Stellen, die Bildung für nachhaltige Entwicklung unterstützen, Multistakeholder-Projekte
mit Beteiligung des Privatsektors. So macht auch der Liechtensteinische Entwicklungsdienst LED
seine Unterstützung für unser Modul abhängig von der Ko-Finanzierung durch die Branche bzw. Bran-
chenverbänden.

6) 30 Jahre Christine Plüss
Am 1. Juli 1988 nahm Christine Plüss ihre Arbeit bei akte auf: 30 Jahre Engagement und Herzblut!
Mark Schmid übergibt der Geschäftsführerin einen Blumenstrauss. Als Geschenk lädt er sie zu einer
Dampfschiff-First Class Reise plus Mittagessen auf dem Vierwaldstättersee ein.

7) Varia
Übergabe akte-Archiv an das Schweizer Sozialarchiv
Das Schweizerische Sozialarchiv ist sehr interessiert am akte-Archiv. Gemeinsam haben wir eine
Praktikumsausschreibung für die Aufbereitung und Übergabe unseres Archivs erarbeitet, die das So-
zialarchiv in den einschlägigen Lehrgängen gestreut hat. Wir erhielten verschiedene Bewerbungen,
darunter eine sehr solide Kandidatur, die wir verfolgen. Wenn alles klappt, können wir im Juli schon
mit der konkreten Arbeit im Archiv starten. Christine wird das Praktikum eng begleiten, hat sie doch
die Übersicht, was wo abgelegt wurde.

Konzernverantwortungsinitiative: Morgen wird im Nationalrat entschieden, ob ein annehmbarer
Gegenvorschlag angenommen wird, im Herbst im Ständerat – je nachdem wird die Initiative zurückge-
zogen oder es wird zum Abstimmungskampf geblasen. Wir halten Euch auf dem Laufenden auf fairun-
terwegs.org.

Frage:
Urspeter Meyer gratuliert zum Reiseportal. Doch wo sind die Verknüpfungen mit den Bundesbehör-
den? Spielt die Reisebranche eine Rolle bei National- und Ständerat? Und gibt es eine Verbindung
zum NADEL? – Auf die Frage zum NADEL bestätigt Christine, dass wir im losen Kontakt sind. Betr.

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politische Entscheide in National- und Ständerat gibt es wenige zum Outbound Tourismus direkt. Im
Konsumentenschutz ist die Frage hängig, wie griffig die Verpflichtung von Reiseanbietern zur Absiche-
rung der Kundengelder ausgestaltet wird; weitere Fragen zu den Richtlinien über Pauschalreisen ste-
hen an. Die Tourismuspolitik des Bundes bezieht sich auf die Standortförderung des Schweizer Tou-
rismus; die neue Tourismusstrategie der Schweiz von 2017 fällt bezüglich Nachhaltigkeit aber weit
hinter die in den 1980-Jahren noch mit Hilfe von Jost Krippendorf erstellten und danach im Rio-
Prozess von akte mit seinen Schweizer NGO-Partnern gestellten Forderungen zurück. akte setzt sich
in Allianzen wie zur Konzernverantwortungsinitiative, der NGO-Plattform für Menschenrechte und neu
der Agenda 2030 für die Verbesserung von politischen Rahmenbedingungen der Schweiz für den
Respekt der Menschenrechte und die Erreichung der SDGs auf globaler Ebene ein. akte beteiligt sich
auch aktiv an Vernehmlassungen, etwa zum Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte
(NAP) 2016, immer wieder zur Strategie Nachhaltige Entwicklung, oder an der breiten Konsultation zu
den SDGs von 2017. Bisher weitgehend ohne Gehör dafür zu finden, dass der Grossteil des Touris-
mus der Schweizer Bevölkerung ins Ausland führt und die Wirkungen entsprechend in der Politik be-
rücksichtigt werden müssen. So wird auch im offiziellen Schweizer Bericht über die Aktivitäten zur
Agenda 2030, der Anfang Juli präsentiert wird, trotz all unserer detaillierten Eingaben wieder nur die
Position der Standortförderung des Schweizer Tourismus enthalten sein, wie gut der Tourismus in der
Schweiz auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sei und sich darum bemühe. Es liegt noch ein grösseres
Stück Arbeit vor uns, bis der Tourismus effektiv als Querschnittssektor verstanden wird, der eine ent-
sprechende Ämterzusammenarbeit und politische Kohärenz erfordert.

8) Ein grosses Dankeschön an Mark Schmid
Christine würdigt Mark Schmids Engagement über die letzten 23 Jahre mit einem erhellenden und oft
erheiternden Rückblick aus den Archiven auf die bewegte Geschichte von akte unter Marks Präsidi-
um. Mark stand immer voll hinter dem Auftrag von akte. Er unterstützte die inhaltlichen Kompetenzen
des Teams und seine Gratwanderung zwischen grundsätzlicher Kritik und der Hilfestellung für Rei-
sende und Branche für einen fairen Tourismus. Mit seinem Know-how und seinem Netzwerk vermoch-
te er die Entwicklungszusammenarbeit und entwicklungspolitische Forderungen optimal zu verknüp-
fen. Er ging die Aufgabe, die Finanzierung zu diversifizieren, beherzt und erfolgreich an. Mark half auf
strategischer Ebene, als Moderator bei Events und als Berater und Begleiter bei der Teamentwick-
lung. Wenn man ihn brauchte, war er da.
Italienfreund Mark Schmid wird mit einer "Weinreise", die ihm dann materiell in Form von Flaschen
heim geliefert wird, und einem Blumenstrauss beschenkt. Und mit grossem Applaus für seinen lang-
jährigen Einsatz als Präsident von akte verdankt.

Im Anschluss an die Jahresversammlung führt Dominik Siegrist Mitglieder und Gäste durch die virtuel-
le WhatsAlp-Wanderung im Hodlersaal des Alpinen Museums Bern mit dem Überraschungsgast "El
Ritschi", der seine spannenden Ausführungen musikalisch begleitete (elritschi.ch).

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                                                  Für das Protokoll: Nina Sahdeva und Christine Plüss

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