Rechenschaftsbericht Betriebsrat HSP für die Amtszeit 2010 2014
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Rechenschaftsbericht Betriebsrat HSP für die Amtszeit 2010 – 2014 Vorwort Liebe Kolleginnen und Kollegen, auch in dieser schwierigen Zeit mit vielen Herausforderungen, denen sich der neu gewählte Betriebsrat HSP von 2010 stellen musste, ist der Betriebsrat seinem Grundsatz treu geblieben, keine Entscheidung ohne gründliche Diskussion im Betriebsratsgremium sowie mit den Vertrauensleuten und der Belegschaft zu treffen. Für die Amtszeit 2010 bis 2014 waren folgende Kolleginnen und Kollegen in den Betriebsrat gewählt worden: Gerd Pfisterer, Olaf Lüder, Klaus Frerichs, Dirk Hoffmeister, Shaban Idrizi, Thomas Kamp, Peter Nunhofer, Frank Olesiewicz, Olaf Pütz, Klaus Röhr und Nicole Schwebener. Da unser langjähriger Betriebsratsvorsitzender Gerd Pfisterer während der Wahlperiode das Rentenalter erreicht hat, ist er im Juni 2013 ausgeschieden. Vielen Dank für seinen Einsatz! Dafür ist die Kollegin Lina Grebe ins Betriebsratsgremium nachgerückt. Wie in der letzten Wahlperiode, hat es sich bewährt, die Nachrückerkandidaten, Kani Aktunc, Sadik Arisoy, Ralf Große und Karsten Spodick kontinuierlich in die laufende Betriebsratsarbeit verantwortlich mit einzubeziehen. Die Betriebsratswahl fand mitten in der schlimmsten Weltwirtschaftskrise seit den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts statt. Um die Auftragsrückgänge von zeitweise 50-70 % aufzufangen sowie betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, wurde bei HSP das Instrument der Kurzarbeit bis Mitte 2012 genutzt. Trotz der desolaten Auftragssituation bei HSP wurde vom Konzern an dem INVEST G1A festgehalten und die ersten Tonnen wurden dann im Sommer 2010 über das neue Gerüst gewalzt. Auf den Mitarbeitern des Walzwerkes und der Technik lastete ein enormer Druck. Sie mussten in kürzester Zeit die Z-Bohlen entwickeln, um das Produktportfolio zu erweitern. Nur mit einem erweiterten Produktportfolio, was auch Z-Bohlen beinhaltet, hat HSP überhaupt Chancen, kurz- bzw. mittelfristig auf dem Markt zu bestehen. Die letzten Monate haben gezeigt, dass das INVEST G1A überlebensnotwendig für HSP ist, da die Auftragseingänge zu 70 % Z-Bohlen beinhalten. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung war es, 2011 den Vertrieb unserer Produkte wieder in die eigene Hand zu nehmen und den Vertrag mit unserem Vertriebspartner TKBT aufzulösen. HSP ist dabei, kontinuierlich eine wettbewerbsfähige Vertriebsstruktur aufzubauen. Wegen der allgemein schlechten Situation des Salzgitter Konzerns, bedingt durch die Weltwirtschaftskrise, wurde im November 2012 das Projekt SZAG 2015 ins Leben gerufen. Das Ziel des Projekts ist der langfristige Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns und all seiner Gesellschaften als 1
Voraussetzung für Eigenständigkeit, Standorterhalt und Arbeitsplatzsicherung. Das Projekt SZAG 2015, das mithilfe der Unternehmensberaterfirma Booz & Company erarbeitet wurde, beinhaltet umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen und einen Arbeitsplatzabbau von ca. 1500 Mitarbeitern im gesamten Konzern. Hier konnte durch die konstruktive Mitarbeit der IG-Metall, dem Konzernbetriebsrat und den Betriebsräten in den einzelnen Unternehmen durch den Abschluss eines Zukunftsvertrages Schlimmstes für einige „Sorgenkinder“ im Konzern abgewendet werden. Ohne diesen Zukunftsvertrag hätte es dieses Projekt Salzgitter 2015 nicht gegeben. Das Projekt sieht unter anderem vor, dass HSP seit Juli 2013 kein Vormaterial von der PTG mehr bezieht. Die Grundversorgung von 30-40 % des Vormateriales bezieht HSP jetzt von HKM und der Rest des Vormateriales wird auf dem freien Markt zugekauft. In dieser Amtsperiode vollzog sich auch ein Wechsel in der Geschäftsführung. Herr Schäfer hat 2011 Herrn Kröll als Mitglied der Geschäftsführung abgelöst. Mit diesem Bericht wollen wir Rechenschaft über unsere vergangene Amtsperiode ablegen. Arbeitssicherheit Die Geschäftsführung und der Betriebsrat sind sich nach wie vor darüber einig, dass Arbeitssicherheit den höchsten Stellenwert genießt. Leider wurden die angestrebten Kennzahlen nicht erreicht. Einige Stichpunkte aus der Arbeit: Die Mitarbeiter standen im Mittelpunkt. Ständige Verbesserungen in der PSA (Persönliche Schutzausrüstung) waren Hauptbestandteil der täglichen Arbeit des Betriebsrates. Ausstatten der Leiharbeiter mit derselben PSA wie eigenen Mitarbeiter Optimierung und Erprobung von Arbeitsschutzbrillen nach auffälligen Unfallereignissen, - PSA Verordnungen in sämtlichen Bereichen - Ständige Verbesserungen bei der PSA - Neuordnung der Arbeitsvorschrift Vorsorgeuntersuchung - Verbesserung der Beinahe-Unfallmeldungen - Forderung psychische Belastungen erfasst - Arbeitsbedingungen für ältere Kollegen verbessert - Arbeitsplätze für angeschlagene Kollegen einrichtet - Erste Hilfe verbessert - Kälteschutz optimiert - Regelung orthopädische Einlagen Arbeitsschuhe - Gefährdungsbeurteilung im Angestelltenbereich durchgesetzt - Umsetzung Lärmmessung, Lärmkathaster erstellt - Reinigung der Sanitäranlagen geregelt, fünfmal pro Woche - Anschaffung eines Defibrillators durchgesetzt - Versorgung mit Mineralwasser ganzjährig durchgesetzt spiegeln nur einige Verbesserungen wider. Wir werden weiter an den Verbesserungen der Arbeitsbedingungen arbeiten und freuen uns über eure Anregungen und die Unterstützung. 2
Arbeitsunfälle HSP lebt weiterhin nach den Leitsätzen von DuPont. Trotz Steuerkreissitzungen, Komitees und sicherheitsfördernden Rundgängen sind die Anzahl der Arbeitsunfälle nach wie vor besorgniserregend. Unser Fazit ist: Unfälle lassen sich leider nicht gänzlich vermeiden! Die Statistiken mit schwankenden jährlichen Unfallzahlen machen dies deutlich. Diese Herausforderung haben wir auch in Zukunft zu bewältigen, und alle Mitarbeiter müssen weiterhin daran arbeiten, die Unfallzahlen zu minimieren. Kurzarbeit Die Amtsperiode des Betriebsrates begann mitten in der Weltwirtschaftskrise und somit war es auch kein einfacher Start für das neu gewählte Gremium. Anders als zu Beginn der Wirtschaftkrise 2009, war HSP im Jahr 2010 nicht mehr allein betroffen. Viele Konzerngesellschaften der Salzgitter AG erlitten ebenfalls Auftragseinbrüche. Es waren auch viele unserer Schwesterunternehmen gezwungen, Kurzarbeit zu verfahren. Rückblende: Nachdem das Instrument der Arbeitszeitkonten ausgereizt war, musste HSP erstmals im April 2009 Kurzarbeit verfahren. Im März 2009 schlossen wir eine Betriebsvereinbarung ab, die den Lohn- und Gehaltsausgleich auf 90 % sowie den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen regelte. Im Laufe der Jahre 2009 und 2010 konnten wir erreichen, dass diese Betriebsvereinbarung bis zum 31.03.2012 verlängert wurde. Ein immer währender Diskussionspunkt war folgende Formulierung in der Betriebsvereinbarung: „Es besteht Einvernehmen, gemeinsam alle organisatorisch und wirtschaftlich sinnvollen, betrieblichen Möglichkeiten zur Vermeidung von Kurzarbeit auszuschöpfen.“ Die Frage, die sich dabei stellte: Was genau ist wirtschaftlich sinnvoll und für wen??? Bei dieser Interpretation waren die Meinungen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat oftmals unterschiedlich. Der Betriebsrat handelt streng nach der Richtlinie: Arbeit geht vor Kurzarbeit! Das Unternehmen legte den Fokus darauf, der Agentur für Arbeit die erforderlichen Zahlen vorweisen zu können, um die staatlichen 3
Zuschüsse des Kurzarbeitergeldes zu erhalten, also wirtschaftlich für das Unternehmen zu handeln. Das Thema der Kurzarbeit war während der Amtsperiode immer wieder ein Punkt der Auseinandersetzung zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat. Auf Nachdruck des Betriebsrats wurde die Kurzarbeit dazu genutzt, die Kolleginnen und Kollegen zu qualifizieren, um die strategisch wichtigen Z- Bohlen zu entwickeln und verkaufsfertig auf den Markt zu bringen. Letztmalig haben wir, mit einem Ausgleich von 90 %, im April 2012 Kurzarbeit verfahren und hoffen, dass es für eine lange Zeit kein Thema mehr bei HSP sein wird. Bis Ende 2014 regelt der Zukunftsvertrag SZAG 2015 den Entgeltausgleich auf 90 %. Invest G1A/Richtzahlen Aufgrund der Weltwirtschaftskrise, deren weit reichende Folgen die HSP und unsere Belegschaft bis zum heutigen Zeitpunkt trifft, konnten die in einer Betriebsvereinbarung zum Invest G1A 2008 festgelegten Produktionsmengen pro Jahr von bis zu 320.000 t nicht erfüllt werden. Während der drei Jahre andauernden Kurzarbeit konnte der Betriebsrat in vielen Gesprächen den Arbeitsdirektor und die Geschäftsführung davon überzeugen, dass die bestehende Belegschaftsstärke zwingend notwendig ist, sobald man eine Tonne Spundwand produziert. Resultierend aus diesen Verhandlungen haben Betriebsrat und Geschäftsführung Mitte 2011 eine Protokollnotiz zur Betriebsvereinbarung G1 A vom 16.05.2008 mit derselben Richtbelegschaft abgeschlossen. Erfolgreich konnte der Betriebsrat damit verhindern, dass am Standort Dortmund Personal abgebaut wurde. Das Bild zeigt das neue Walzgerüst G1A. Personal Wie man der Statistik entnehmen kann, ist es dem Betriebsrat gelungen, trotz der anhaltenden Wirtschaftskrise und der daraus resultierenden massiven Kurzarbeit bei HSP, keinen weiteren Personalabbau zuzulassen. 4
Zu und Abgänge Personal 30 27 25 20 20 17 Zugänge 15 Abgänge 10 10 9 9 8 7 5 0 2010 2011 2012 2013 Es gab Zuwachs bei eigenem Personal sowie auch bei den AÜG-Mitarbeitern. Wie konnte es dazu kommen? Beim eigenen Personal schlagen hauptsächlich 13 Mitarbeiter durch den Aufbau des eigenen Vertriebes (in 2011 wurde der Vertrag mit TKBT gekündigt) zu Buche. Anzahl AÜG 34 59 2010 2011 2012 40 2013 54 Wir konnten hier und da über die vergangenen Jahre vereinzelnd AÜG- Mitarbeiter übernehmen. Alle ausgelernten Auszubildenden wurden, wie im Tarifvertrag verankert, mit einem Festvertrag übernommen, wenn auch nicht immer im erlernten Beruf. Einen größeren Erfolg hat der Betriebsrat dann 2013 erzielt, als er sich mit der Geschäftsführung auf die Übernahme von neun langjährig beschäftigten AÜG-Mitarbeitern geeinigt hat. (siehe Altersteilzeit). Im Jahre 2012 hat die Geschäftsführung die Protokollnotiz zur-, wie auch die Betriebsvereinbarung zum Invest 2008 gekündigt. Wie im Konzern üblich, galt auch für HSP, dass Altersteilzeitler „vorübergehend“ durch AÜG-Mitarbeiter ersetzt werden. So kam es dann zum stetigen Anstieg von Belegschafts- und AÜG-Mitarbeiterzahlen. Die aus der letzten Periode hervorgegangenen Nachfolgerege- lungen wurde in allen Bereichen, nach zum Teil zähen Verhandlungen, umgesetzt. Um in Zukunft eine für HSP vernünftige Personalplanung auf die Beine zu stellen, haben Betriebsrat und Personalabteilung Ende 2012 eine intern genannte „Personalplanungstapete“ ins Leben gerufen. Hier setzt man sich turnusmäßig zusammen, um alle personalrelevanten Themen zu erfassen und entsprechend abzuarbeiten. 5
Altersteilzeit Von den 27 Kollegen, die in 2009 die Altersteilzeit in Anspruch genommen haben, haben 15 Kollegen die Passiv-Phase beendet und befinden sich jetzt in Rente. Durch das vom Salzgitter Konzern auferlegte Projekt SZAG 2015 und dem dazugehörigem Zukunftsvertrag, bei dem die Altersteilzeit ein wichtiger Bestandteil ist, werden seit Ende 2013 von der Personalabteilung Kollegen angeschrieben, die für die Altersteilzeit in Frage kommen. Es werden die Geburtsjahrgänge bis einschließlich 1956 berücksichtigt. Nach dem abgeschlossenen Tarifvertrag von 2013 können jetzt 5 % der Belegschaft die Altersteilzeit in Anspruch nehmen. 2007 wurde eine Konzernbetriebsvereinbarung zur Gestaltung des demografischen Wandels mit Einrichtung eines Demografiefonds abgeschlossen. Der Demografiefond sollte vorrangig für das vorzeitige Ausscheiden besonders belasteter älterer Arbeitnehmer eingesetzt werden. Über das Sonderprogramm Altersteilzeit haben 2009 neun Kollegen die Möglichkeit genutzt in Altersteilzeit zu gehen. Die Neubesetzung dieser Arbeitsplätze sollte über den Demografiefond finanziert werden. Mitte 2013 hat der Betriebsrat es nach zähen Verhandlungen mit der Geschäftsführung und letztendlich über den Konzernarbeitsdirektor geschafft, neun langjährig beschäftigte Leiharbeitnehmer bei HSP als Ersatz für die Altersteilzeitler unbefristet einzustellen. Ausbildung Während der letzten Amtsperiode konnten wir Gewerkschaftler 2012, nach massiven Warnstreiks, einen einschneidenden Erfolg beim Tarifabschluss der IG-Metall erzielen: Das grundsätzliche Recht auf unbefristete Übernahme nach der Ausbildung für die Auszubildenden der Metall- und Elektroindustrie. Das Recht auf Übernahme ist jetzt tarifvertraglich geregelt. Allen Ausgebildeten wird nach dem neuen Tarifvertrag also ein Arbeitsverhältnis angeboten. Über Bedarf Ausgebildete können nicht mehr wie bisher auf der Straße landen. Einer Übernahme stehen höchstens so genannte personenbezogene Gründe sowie akute Beschäftigungsprobleme eines Unternehmens entgegen. Das Unternehmen muss gegenüber dem Betriebsrat genau rechtfertigen, wenn es Azubis nicht übernehmen will. Die Ausbildungszahlen konnten ab 2011 konstant bei 7 Einstellungen gehalten werden. Neueinstellung von Auszubildenden: 2010: 2 Industriemechaniker, 2 Mechatroniker und 2 Zerspanungsmechaniker 2011: 3 Industriemechaniker, 3 Mechatroniker und 1 Zerspanungsmechaniker 2012: 5 Industriemechaniker und 2 Zerspanungsmechaniker 6
2013: 5 Industriemechaniker und 2 Zerspanungsmechaniker 2014: 6 gewerbliche und 2 kaufmännische Auszubildende (geplant) Unsere Azubis gegen „RECHTS“ Nach dem ersten großen antifaschistischen Frühjahrsputz vom 20.3.2009 haben sich die Azubis von HSP am 19.03.2010 mit anderen Jugendlichen an einem weiteren antifaschistischen Frühjahrsputz beteiligt, bei dem Aufkleber der Faschisten in Dorstfeld beseitigt wurden. Zu den weiteren Aktivitäten der Azubis „gegen Rechts“ gehört ohne Frage die Bildungsfahrt nach Auschwitz, wobei sich 13 Auszubildende und 2 Betreuer beteiligten. Es wurden natürlich Ziele und Regeln für die Bildungsfahrt festgesetzt. „Wir nehmen an der Bildungsfahrt nach Auschwitz teil, um mehr über die Geschichte der faschistischen Terrorherrschaft des Naziregim Hitlers kennen zu lernen, daraus Konsequenzen für heute zu ziehen und konsequent demokratische Rechte und Freiheiten zu verteidigen, um uns im Gespräch mit Zeitzeugen ein eigenes Bild von den Verbrechen der Nazis machen zu können, um das Leben der Menschen heute, vor allem von Jugendlichen, in Polen kennen zu lernen, einen Beitrag zur Völkerfreundschaft zu leisten, um gemeinsam Freizeit zu verbringen, um sich untereinander besser kennen zu lernen und die Gemeinschaft untereinander dauerhaft zu verbessern.“ 7
Bildungsfahrt mit den Auszubildenden von HSP nach Auschwitz. 25.4. bis 30.4. 2011 Entgelt Abschluss 2010: 3,6 % Abschluss 2011: 3,8 % Abschluss 2013: 3 % In dem Zeitraum vom 01.01.2010 bis 31.12.2013 gab es insgesamt 220 Ein- und Umstufungen. Diese setzen sich wie folgt zusammen: 153 im Lohnempfängerbereich und 67 im Gehaltsempfängerbereich. Nach jeder Tarifrunde wurden die Lohn- und Gehaltstabellen 1:1 angepasst. Ab 2010 unsere Tarifabschlüsse der Eisen- und Stahlindustrie NRW, Niedersachsen und Bremen! Abschluss 2010: Einmalzahlung von 150 € für September 2010 3,6 % ab 1. Oktober 2010 Auszubildende: monatlich 40 € mehr ab 1. Oktober 2010 8
Abschluss 2011: Laufzeit des Tarifvertrags: 31. Oktober 2011 (14 Monate) 3,8 % ab 1. Dezember 2011 Laufzeit des Tarifvertrags: 28. Februar 2013 (16 Monate) Abschluss 2013: Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen steigen ab 01.03.2013 um 3,0 % Altersteilzeit: Quote wird während der Laufzeit von 4 % auf 5 % erhöht Verdoppelter Inflationsausgleich bei ATZ-Abfindungen: 2 % für neue Altersteilzeitverträge Laufzeit der Tarifverträge: bis 31.05.2014 (15 Monate) Unveränderte Verlängerung des Tarifvertrags zur Beschäftigungssicherung bis 31.05.2014 Verdopplung des Arbeitgeberbeitrags auf 26,59 € für Auszubildende bei Inanspruchnahme von Altersvorsorgewirksamen Leistungen Tarifpolitik Am 19.09.2013 wurde in der Delegiertenversammlung der IG Metall Peter Nunhofer als Tarifkommissionsmitglied für die Eisen– und Stahlindustrie NRW, Bremen, Osnabrück einstimmig gewählt. Unserem langjährigen Mitglied in der Tarifkommission Thomas Heuser, der aus persönlichen Gründen zurückgetreten ist, sagen wir an dieser Stelle für sein Engagement und seinen persönlichen Einsatz vielen Dank! "Gleiche Arbeit - Gleiches Geld": Ab Januar 2011 haben Leiharbeitnehmer in der Stahlbranche Anspruch auf gleiches Geld für gleiche Arbeit. Damit hat die IG Metall erstmals eine "Fairness- Garantie" zugunsten der Leiharbeitnehmer per Flächentarifvertrag durchgesetzt. Übernahme – „unbefristet!": Auszubildende werden künftig in der Regel unbefristet übernommen Verlängerung des Tarifvertrags Altersteilzeit und Aufstockung des Arbeitgeberbeitrags von 95 auf 100 % Letzte Tarifrunde 2013 beendet am 14.03.2013 Vielen Dank an euch alle für die gute Kundgebung mit 1100 Beteiligten in Düsseldorf vor der 3. Tarifverhandlung. Nächste Tarifrunde 2014 nach den Betriebsratswahlen und vor den Sommerferien ! BEM Das Betriebliche Eingliederungsmanagement bei HSP (kurz BEM genannt). Ziel ist immer der Erhalt Ihres Arbeitsplatzes. BEM dient der Prävention von schweren Erkrankungen und der Arbeitsplatzerhaltung. Der Prozess des BEM wird von BEM Team gesteuert. Die BEM Team-Mitglieder bei HSP sind: Rolf Koch Michaela Risopp Peter Nunhofer Olaf Pütz 9
Neue Wege im BEM ist ein Projekt zusammen mit dem DGB, welches im April 2010 bis März 2013 eingeführt wurde. Durch ein erfolgreiches BEM erwachsen HSP folgende Vorteile! - Förderung der Motivation der Mitarbeiter - Senkung der krankheitsbedingten Fehlzeiten - Erhalt des Qualifikationsstandards - Entwicklung von Strategien, wie die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit der eigenen Arbeitnehmerinnen und - Arbeitnehmer unterstützt, erhalten und gefördert werden. Die Umsetzung des BEM gewinnt durch das Arbeitsfähigkeitscoaching eine neue Gestalt, was sich auf alle Ebenen auswirkt. In einem Workshop erstellten die Führungskräfte, vom Meister bis zum Betriebsleiter sowie die betrieblichen Interessenvertretern, ihr eigenes „Haus der Arbeitsfähigkeit“, in dem sie Kernaussagen zu den vier Etagen Gesundheit, Kompetenz, Werte sowie Führung und Arbeitsbedingungen formulierten. 5 HSP Mitarbeiter wurden zum Arbeitsfähigkeitscoach ausgebildet. Nur eine persönliche Begleitung schafft und bringt Vertrauen! Wohnungs- und Sozialausschuss Zwei Mitglieder des Betriebsrats HSP wurden in den Wohnungs- und Sozialausschuss von TKS gewählt. Die Aufgabe ist die Zuweisung von Wohnungen und Garagen, Vermittlung von Eigentumswohnungen oder Häusern an HSP Mitarbeitern. Unser Schwerpunkt in der Ausschussarbeit ist aber, die Sozialberatung und die Vermittlung zum Sozialservice TKS. Die Leiterin des Sozialberaterteams war bis zum Ausscheiden Frau Annegret Rosenkranz. Ihre Nachfolge und die Teamleitung trat Frau Dr. Irmgard Spickenbom an. Die Sozialberater für Dortmund sind Frau Silke Einecke und Herr Werner Schürmeyer für Schuldnerberatung. Die Grundsätze für uns als Betriebsräte sind: Verschwiegenheit, Freiwilligkeit und Hilfe zur Selbsthilfe Das Sozialberaterteam steht allen Mitarbeitern und Auszubildenden kostenlos zur Verfügung. Zum Beispiel: Bei Überschuldung, psychosozialen Problemen, Alkohol, Medikamenten, Drogenabhängigkeit, Spielsucht und bei familiären Schwierigkeiten. Unser Ziel kann nur sein: Beraten, Helfen und Lösen! 10
Unser Plus und Service ist Möglichkeit einer kurzfristigen Terminvereinbarung und bei Bedarf eine zeitnahe Vermittlung an Kooperationspartner. Kontakt: Frau Barbara Winkler ThyssenKrupp Steel Europe AG Direktionsbereich Gesundheit Team Sozialservice Eberhardstraße 12 44145 Dortmund Telefon: 0231 844-4231 Belegschaftsfeste / Konzern-Fußballturnier Belegschaftsfeste finden in der Belegschaft nach wie vor einen guten Anklang. Nachdem die Organisation der Feste die Personalabteilung in die Hand genommen hatte, übernahm der Betriebsrat 2012 in den Räumlichkeiten der DAB Brauerei wieder das Ruder und bescherte den anwesenden Kollegen ein wahrscheinlich unvergesslichen Abend. Aus betriebswirtschaftlichen Schwierigkeiten und verschiedener Vorstellungen über die Ausführung, entfiel das Belegschaftsfest 2013. Auf ständiges Drängen des Betriebsrates soll 2014 wieder den Mitarbeitern und ausgeschiedenen Kollegen die Möglichkeit gegeben werden, ihren Familien und Kindern das Werk mit einer geführten Besichtigung zu präsentieren. An einer anderen Örtlichkeit wird ein Belegschaftsfest geplant. Die Kollegen der Hoesch Spundwand haben wie jedes Jahr mit Erfolg an dem Konzern-Fußballturnier in Salzgitter teilgenommen. Hier wurden bereits konzernweit freundschaftliche Kontakte geknüpft und gepflegt. Nachdem tagsüber die sportlichen Erfolge im Mittelpunkt standen, wurden in den Abendstunden die Probleme der einzelnen Gesellschaften behandelt. Die interne wie externe Organisation für das Turnier ist vorbildlich und bedarf des größten Respekts. 11
Öffentlichkeitsarbeit und Webseite BR Öffentlichkeitsarbeit wird bei uns immer groß geschrieben. In dieser Amtsperiode war über HSP nicht so viel in der Öffentlichkeit zu erfahren. Der Hauptgrund dafür ist die Weltwirtschaftskrise. Wir waren der Meinung, dass nicht jeder und vor allem nicht die Konkurrenz über die hohen Verluste und Probleme von uns als Betriebsrat informiert werden musste. Das eine oder andere Mal wurde aber doch etwas von uns berichtet. So haben wir uns dem Projekt Respekt angeschlossen, womit wir eindeutig klar gemacht haben, dass Rassismus bei uns nichts verloren hat. Bei zahlreichen Demos zu den jeweiligen Lohnforderungen der IGM wurden wir zusammen mit „euch“ auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Über das Ende der Kurzarbeitsphase und dem Auftragszulauf wurde in allen Dortmunder Zeitungen berichtet. Wir möchten an dieser Stelle auch noch mal den positiven Fernsehbericht im WDR von der Geschäftsführung erwähnen. Zu unserer Auffassung von Öffentlichkeitsarbeit gehört nicht nur das Erscheinen von Artikeln in der Zeitung oder Beiträge im Fernsehen. Wir halten nach wie vor gute Kontakte zur lokalen Politik aller Parteien (ausgenommen den Rechten) in Dortmund und werden dort immer gerne gesehen und respektvoll behandelt. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Dortmunder Zeitungen, dem WDR und Radio 91.2 bedanken, die immer mit Kamera, Mikrophon oder Block und Kugelschreiber zur Stelle waren, wenn wir sie brauchten oder es etwas zu berichten gab. Vielen Dank dafür! Über unsere Webseite http://www.betriebsrathsp.de, die seit 2006 existiert, brauchen wir eigentlich nichts mehr zu schreiben. Jeder von euch kennt sie (hoffen wir zumindest). Sie dient nach wie vor als gute Informationsquelle und wird gut besucht. Gut angekommen ist der interne Bereich, wo Informationen zu finden sind, die nur für HSP Mitarbeiter bestimmt sind. Wir planen in Zukunft diesen Bereich weiter auszubauen und einige neue Funktionen einzuführen, sodass ihr selbst Artikel dort publizieren könnt. Vorschlagswesen Der Betriebsrat, Geschäftsführung, Personalabteilung sowie einzelne Betriebsleiter haben in dem Zeitraum von Januar 2010 bis Dezember 2013 weiterhin in den bewährten Sondersitzungen an der zügigen Bewertung und Umsetzung der eingereichten Verbesserungsvorschläge der Kolleginnen und Kollegen gearbeitet. Bei 824 eingereichten Verbesserungsvorschlägen wurden 387 zur Umsetzung gebracht. Die Gesamtauszahlsumme dieser Verbesserungsvorschläge von 2010 bis 2013 belief sich auf 202.294,61 €. 12
Für die neue Amtsperiode geht der Betriebsrat davon aus, dass es bei der schnellen Abarbeitung und Umsetzung der Verbesserungsvorschläge bleibt und somit das Potenzial, das in den Ideen unserer Kolleginnen und Kollegen steckt, weiterhin genutzt wird. KBR Die HSP Hoesch Spundwand GmbH hat zwei Plätze im Konzernbetriebrat. Die Konzernbetriebsratsitzungen wurden regelmäßig von den benannten Mitgliedern des HSP Betriebsrates besucht. Die hier gewonnenen Kontakte und Informationen sind wichtig für die tägliche Betriebsratsarbeit. Auf den KBR Sitzungen werden Themen wie „Konzern-Betriebsvereinbarungen und Konzernstrategien“ erarbeitet und verabschiedet. Der Schwerpunkt in der Amtsperiode des KBR lag in der Zusammenlegung des Share Service Center des Rechnungswesens. Ein weiterer Eckpunkt der Arbeit war die vom Vorstand der Salzgitter AG angestrebte Veränderung der Konzernsparten Salzgitter 2015 Der KBR positionierte sich und verlangte einen Zukunftsvertrag, in dem Eckdaten zur Konzernweiterführung mit Schutz von Standortsicherung und betriebsbedingten Kündigungen vereinbart wurden. In den einzelnen Arbeitsgruppen wie z.B. IT-Ausschuss, Familie/Beruf, AGU und Kantinenausschuss wurden konzernweite Vereinbarungen erarbeitet. Ausblick: Wie man den diversen Beiträgen im Rechenschaftsbericht entnehmen kann, wird es für das Unternehmen HSP und seine Belegschaft weiterhin in Zukunft eine Herausforderung sein, den Standort in Dortmund zu sichern. Durch den Zukunftsvertrag, der in Verbindung mit dem Projekt SZAG 2015 abgeschlossen wurde, ist festgelegt, dass der Standorterhalt aller inländischen Unternehmen der Salzgitter AG bis 2018 gesichert ist. Während der Weltwirtschaftskrise musste HSP zeitweise einen Auftragsrückgang von bis zu 70 % verschmerzen. Zusätzlich zu den täglichen Konkurrenzkämpfen um jeden Auftrag sind wir auch bei den Vormaterialpreisen und den Erlösen unserer Produkte einem enormen Druck ausgesetzt. Deshalb müssen wir die Belegschaft HSP alle Parameter, die jeder einzelne von uns in seiner täglichen Arbeit positiv beeinflussen kann, gewissenhaft umsetzen. Mitte 2012 erholte sich der Markt und die Auftragslage bei HSP entwickelte sich positiver. Das Ziel von HSP ist, den Z-Bohlen Anteil kontinuierlich zu steigern. Zusätzliche Schwerpunkte der zukünftigen Betriebsratsarbeit werden die Herausforderungen des demografischen Wandels und der Umgang mit dem Anstieg leistungsgeminderter Kolleginnen und Kollegen sein. Dies wird ebenfalls Maßnahmen bei der täglichen Arbeit mit sich ziehen. Im Hinblick 13
auf die Belegschaft muss der Betriebsrat frühzeitig an Nachfolgeregelungen arbeiten. Leiharbeit und Werkverträge werden uns weiter massiv beschäftigen. Ein guter Teamgeist in der Belegschaft sollte weiter gefördert werden. Das Zusammenrücken zwischen Angestellten und Arbeitern sollte verbessert werden, um die „Kraft“ der Belegschaft weiterhin zu gewährleisten. Zudem ist eine funktionierende Mannschaft Bestandteil der Betriebsratsarbeit. Die Belegschaft der Hoesch Spundwand ist gut qualifiziert und bereit, sich den Herausforderungen auf dem Weltmarkt jederzeit zu stellen. Jedoch sollte weiterhin intensiv daran gearbeitet werden, die hohen Anforderungen an Technik und Qualifikation der Mitarbeiter kontinuierlich voran zu treiben. Die Weichen zur technischen Performance hat die Salzgitter AG mit der Investition des Gerüstes G1A geleistet. Die Belegschaft hat nach prognostizierten anfänglichen Schwierigkeiten mit den Profilen im November 2013 gezeigt, dass sie in der Lage ist, die geplante Monatstonnage zu produzieren. Es liegt also nicht an der Belegschaft, die erforderliche Menge über die Profilstrasse zu produzieren und versandfertig zu bearbeiten, sondern an der Preisentwicklung unserer Produkte auf dem Weltmarkt, verbunden mit den zu erwartenden Steigerungen der Energiekosten sowie der Verschärfung der Umweltgesetze. Die Emissionsreduktionsziele der EU werden den Wettbewerb auf dem Weltmarkt nochmals erschweren. Um das Unternehmen Hoesch Spundwand langfristig am Markt zu etablieren, sind weitere Investitionen notwendig. Es ist zu erkennen, dass die Belegschaft mit ihrem täglichen Einsatz und ihrer großen Flexibilität die Herausforderungen bewältigt. Der Betriebsrat möchte sich an dieser Stelle bei allen Kolleginnen und Kollegen, den Vertrauensleuten, der IG-Metall, der VKL, der JAV und der SBV für die konstruktive Zusammenarbeit bedanken. Jetzt liegt es an der Belegschaft mit einer hohen Wahlbeteiligung dafür zu sorgen, dass auch zukünftig ein starker Betriebsrat für euch, Kolleginnen und Kollegen, da sein wird. 14
Sie können auch lesen