Rede von Gabriel Barell, Direktor Gewerbeverband Basel-Stadt, anlässlich der Gewerbetagung 2021

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Rede von Gabriel Barell, Direktor Gewerbeverband Basel-Stadt, anlässlich der Gewerbetagung 2021
Rede von Gabriel Barell, Direktor Gewerbeverband Basel-Stadt,
              anlässlich der Gewerbetagung 2021
                          (Es gilt das gesprochene Wort)

Liebe Mitglieder, werte Gäste,
Wir haben Ihnen auf der Einladungskarte ein Stimmungsbarometer
versprochen. Es wird – versprochen – das kürzeste Stimmungsbarometer, das
ein Wirtschaftsverband je präsentiert hat. Zwei Bilder genügen.
  • Vergleicht man die aktuelle Stimmungslage mit jener von 2020, dann
     geht es …. Klar aufwärts!
  • Vergleicht man die jetzige Situation mit derjenigen von 2019 dann …
     na ja.

Natürlich könnte ich jetzt Ihre Konzentrationsfähigkeit auf die Probe stellen
mit detaillierten Analysen zur aktuellen Lage der KMU, zu den Perspektiven
und zu einigen politischen Forderungen. Ich mache das nicht. Und zwar aus
zwei Gründen:
  • Erstens wissen Sie am besten, wie die aktuelle Situation und die
     Perspektive in Ihrem Unternehmen oder in Ihrer Branche aussieht.
  • Und zweitens wissen Sie, was Sie tun müssen, wenn Sie ein politisches
     oder bürokratisches Problem haben. Dann kommen Sie zu uns und wir
     helfen Ihnen dabei, das Problem zu lösen.
Die Zeit der politischen Kämpfe und Forderungskataloge wird wieder
kommen. Und das ist auch gut so. Zum Beispiel der Kampf gegen die
brandgefährliche 99 Prozent-Initiative der Juso, über die wir Ende Monat
abstimmen. «Nicht ganz 100» trifft den Inhalt der Initiative aus unserer Sicht
deutlich besser.

Heute aber freuen wir uns an diesem tollen Ort über die Aufbruchstimmung,
den zunehmenden Optimismus, den kräftigen Hauch der lang ersehnten
Normalität und den persönlichen Austausch, das Netzwerken. Damit genug
Zeit dafür bleibt, betätige ich mich nur kurz als Sterndeuter. Und zwar nicht
im Sinne von Mike Shiva selig, indem ich die Sterne deute. Sondern indem
ich auf Sterne hindeute –      auf vergangene, aktuelle und in der Zukunft
liegende.

Ein Stern, der bald im Norden Basels zu leuchten beginnt, ist der
«Werkpark». Das ist ein Gewerbe- und Businesspark, der sich über ein
gesamtes Stockwerk der Werkarena an der Neudorfstrasse erstreckt. Die
Werkarena ist ein 7-stöckiges Gebäude für Handwerks- und Dienstleistungs-
unternehmen an verkehrstechnisch bester Lage. Der Bau steht und wird bald
eröffnet. Falls Sie einen neuen oder grösseren Standort suchen – nahe des
Flughafens und sozusagen mit eigenem Autobahnanschluss – dann finden Sie
alle Informationen auf www.werkarena-basel.ch
Im erwähnten Stockwerk, dem dritten, wo der «Werkpark» zuhause ist, finden
unter anderem gewerbliche Startups und Jungunternehmen eine moderne
Infrastruktur      mit   Dienstleistungen   von   Empfang,     Kantine    und
Sitzungsräumen sowie regen Austauschmöglichkeiten mit anderen Startups
und auch etablierten Unternehmen. Der «Werkpark» wird vom Gewerbe-
verband Basel-Stadt, der Basler Kantonalbank und dem Businessparc Reinach
realisiert.
Ein Stern, der gerade erst am Aufgehen ist, ist jener des Wettbewerbs
«Lehrling des Jahres» 2021. Die Bewerbungsfrist dauert noch bis am
24. September. Haben Sie eine talentierte Lernende oder einen Lernenden in
Ihrem Betrieb? Dann motivieren Sie ihn oder sie zur Teilnahme. Am 23.
November findet die grosse Preisverleihungsshow statt. Und vielleicht steht
dann Ihr Lernender oder Ihre Lernende im Rampenlicht, wenn es wieder
heisst «And the winner is…»

Teaser-Video «Lehrling des Jahres» 2021

Das waren Impressionen von der Finalshow 2019, die noch mit Publikum
stattfinden konnte. 2020 hat dann – vor einem virtuellen Publikum –
Architektur-Zeichner Alessio Schnell gewonnen. Mal sehen, wer dieses Jahr
der neue Star am Berufsbildungshimmel wird.

Ganz dunkel ist der Himmel für zahlreiche Kleinunternehmen geworden, als
die Schweiz im März 2020 den harten Lockdown verhängt hat. Die
Gewerbestiftung          und   der    Gewerbeverband        Basel-Stadt     haben     den
Solidaritätsfonds «Basel schafft(s) zämme» ins Leben gerufen. Dank vielen
grossen und kleinen Spenden sind knapp 800’000 Franken zusammen-
gekommen. Damit konnte 199 Kleinst- und Kleinunternehmen eine Soforthilfe
von 4000 Franken ausbezahlt werden. Ein einsamer, aber umso heller
strahlender Stern am Himmel dieser KMU. Wir haben für Sie am Dankesapéro
der    Aktion     drei    Stimmen         von   unterstützten   und     unterstützenden
Unternehmen eingefangen.

Video mit Statements von 3 Unternehmerinnen und Unternehmern vom Dankesanlass 23.8.
Ein Stern, der noch etwas weiter in der Zukunft liegt, heisst Svizra27. Es ist
das Projekt einer Landesausstellung mit dem Titel «Mensch Arbeit
Zusammenhalt», die bei uns in der Nordwestschweiz stattfinden soll. Ich setze
mich dort im Vorstand und in der Jury dafür ein, dass dieser Stern über
unserer Region auch tatsächlich aufgeht. Zusammen mit den anderen
Wirtschaftsverbänden, den Kantonen und weiterer Partner. Die letzte
Landesausstellung Expo02 verzeichnete 10 Millionen Eintritte. Diese Zahl
zeigt eindrücklich, was für eine grosse Chance für die Wirtschaft und die
Menschen unserer Region es wäre, die Landesausstellung Svizra27, dieses
Generationenprojekt, hier durchführen zu können. Wenn Sie mehr dazu
wissen wollen, dann besuchen Sie die Website www.svizra27.ch oder fragen
Sie mich direkt. Weitere Supporter, welche diesen Stern zum Leuchten
bringen wollen, sind herzlich willkommen.

Das   nächste   Beispiel   kommt     nun    vermutlich   überraschend.    Der
Aeschenplatz. Der Aeschenplatz ein Stern? Hmm, nein, ein Bijou ist er
bekanntlich nicht. Dafür umso wichtiger als zentrale Verkehrsdrehscheibe.
Der Gewerbeverband hat vor einer Woche zusammen mit der Interessen-
gemeinschaft Öffentlicher Verkehr (IGöV) einen Plan präsentiert, wie der
Aeschenplatz seine Leistungsfähigkeit als Verkehrsknotenpunkt stärken kann
– bei einer gleichzeitigen Aufwertung und Neuorganisation der Verkehrswege
für ÖV, Auto, Velo und Fussgänger. Die ÖV-Lobby und wir haben das Heu ja
wahrlich nicht immer auf der gleichen Bühne – oder in der gleichen Scheune.
Beim Aeschenplatz haben wir aber einen tragfähigen Kompromiss für beide
Seiten und alle Verkehrsarten gefunden und ausgearbeitet. Dieser Plan ist
eine Antwort auf die Umgestaltungspläne des Kantons, welche schwere
Mängel aufweisen und aus dem Aeschenplatz keinen Stern, sondern eher ein
schwarzes Loch machen würden. Wir hoffen, dass wir mit unserem Vorschlag
eine Aufbruchstimmung bei der Aeschenplatzplanung bewirken können.
Mehr dazu finden Sie auf unserer Website www.gewerbe-basel.ch

Zum Schluss möchte ich Ihnen noch eine Handvoll weiterer kleinerer und
grösserer Erfolgssterne zeigen, welche der Gewerbeverband Basel-Stadt
und sein engagiertes Team in den letzten Monaten verbuchen konnte. Der
Gewerbeverband Basel-Stadt ist für Sie und Ihre Anliegen da, geschätzte
Mitglieder. Und zwar nicht mit europapolitischen Positionspapieren oder
Hochglanzbroschüren zu rein nationalen Themen, sondern mit konkreten
Verbesserungen, welche Ihnen das Arbeiten erleichtern. Zum Beispiel:
  • Die Digitalisierung des Baubewilligungsverfahrens wird endlich
     Tatsache.
  • KMU werden bis zur vollständigen wirtschaftlichen Erholung von der
     Coronakrise die Allmendnutzungsgebühren erlassen.
  • Die Innenstadt erhält einen einheitlichen Lärmempfindlichkeits-
     stufenplan. Diese wichtige Neuerung für Gastronomie-, Event- und
     Tourismusbranche haben wir zusammen mit Kulturstadt Jetzt, dem
     Wirteverband und Kultur&Gatronomie vorangetrieben.
  • Und künftig können auch Kleinunternehmen wieder Pauschalspesen
     abrechnen. Fertig also mit einzelnen Quittungen zusammenklauben.
     Nun gibt es wieder Pauschalspesenreglemente für Kleinunternehmen.
  • Weiter freut uns ausserordentlich, dass immer mehr Unternehmen
     Mitglied bei uns werden. Steigende Mitgliederzahlen sind – gerade in
     dieser Zeit – alles andere als eine Selbsverständlichkeit. Vielen Dank
     für Ihre Treue und Unterstützung.
Unsere Mitglieder sind unsere Sterne, sagte Präsident Marcel Schweizer
treffend. Der Gewerbeverband agiert also nicht unter einem dunklen
Himmel, sondern unter einem Sternenmeer.

Jetzt wünsche ich Ihnen weiterhin eine schöne Gewerbetagung mit vielen
anregenden Gesprächen. Und denken Sie daran: Auch wenn der nächtliche
Himmel noch so dunkel ist, schauen Sie genau hin. Mit Sicherheit entdecken
Sie doch einen Stern.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Schön sind Sie da! Vielen Dank!
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