Report. Bilder aus der Wirklichkeit - Plädoyer für Dokumentarismen in der Fotografie - Böhm ...
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KUNSTFORUM International Bd. 273 März –April 2021 Google StreetView – „FY-Serie“ Report. Bilder aus der Wirklichkeit Plädoyer für Dokumentarismen in der Fotografie
Katja Stuke und Oliver Sieber ÜBER FOTOGRAFIE, GEBIET UND ANARCHISMUS Ein Interview von Sabine Maria Schmidt Katja Stuke und Oliver Sieber, Kunsthalle Gießen, 2019, Foto: Rolf K. Wegst 163
Katja Stuke und Oliver Sieber begreifen Arbeit am Ich erinnere das auch, dass die Problematik des Bild als Form der Kommunikation. Fern von klassi- Bosnienkriegs zunächst bei mir nicht wirklich ankam. schen Wertkategorien und Begriffen der Fotogra- Man war zu jung. Was war Euch damals zu Beginn der fie entwickeln sie einen eigenen Werkkorpus, der 1990er Jahre wichtig? vor allem in experimentellen Ausstellungsformaten KS: Film, Musik, Bücher, wir waren das 1. Mal und in Auseinandersetzung mit dem fotografischen in New York und Fotografie. Erst später haben wir Künstlerbuch entsteht. Die drei wichtigen Faktoren intensiv nachrecherchiert, was eigentlich in Bosnien der analogen und digitalen Fotografie, die der Pro- geschehen war. Allerdings nicht primär über histo- duktion, Distribution und Rezeption werden dabei in rische Fachliteratur und Dokumentationen, sondern ein gleichgewichtiges Verhältnis gebracht. Ebenso etwa über Graphic Novels wie die von Joe Sacco, kennzeichnet ihre Arbeit die Suche nach neuen und über die Popkultur der Eingeschlossenen in Sara- auch „unverbrauchten“ ästhetischen Bildstrategien. jewo, das Buch Die Stille ist ein Geräusch von Julie Seit Jahren arbeiten die Künstler an sogenannten Zeh, die direkt nach dem Krieg durch Bosnien ge- City-Walks. Vorausgegangen waren mehrere Lang- trampt ist, über Theaterprojekte von Susan Sontag, zeitprojekte, die sich mit dokumentarischen und das reisende Orchester und vieles mehr. reportagehaften Formen des Fotografierens ausei- OS: Wir sind dann 2014 an die Orte gereist. Wich- nandersetzen. Das umfangreiche Fotobuch You and tig war für uns ja auch, dass wir schon ein „eigenes Me, 2016 mit dem Dummy Book Award der Luma Werk“ hatten; eigene Erfahrungen sammeln konn- Foundation in Arles ausgezeichnet, folgt den Spu- ten, die wir dann auf der Reise angewendet haben. ren einer Frau, die während des Krieges in Bosnien KS: Vorab, 2004, waren wir zum Beispiel mal nach Düsseldorf kam und dann 1999 in die Vereinig- durch Kalifornien gereist, wo wir klassischen Fil- ten Staaten ging. morten nachgereist sind. OS: Das ging bisweilen soweit, dass wir, wenn wir mal Hunger hatten, nicht irgendwo einen Bur- Sabine Maria Schmidt: Wir sprechen über You and ger essen konnten, sondern dahinfuhren, wo True Me, ein umfangreiches Fotobuch, mit dem ihr auf Romance gedreht wurde, wo Slater und Arquette ih- eine ungewöhnliche Weise zeigt, wie man sich foto- ren Burger gegessen haben. Doch noch mal zurück grafisch den Folgen des Krieges annähern kann. zu den Parallelitäten: 1994 starb Kurt Cobain, was Doch zunächst: Würdet ihr eure Arbeit grundsätzlich für viele Jugendliche eine Identitätsstörung bedeu- als eine Arbeit verstehen, die sich aus einer doku- tete. In dieser Zeit saßen zeitgleich junge Leute in mentarischen Haltung herleitet. Bosnien in Kellern, die dachten, ich brauche jetzt Katja Stuke: Wir machen keine Reportagen im unbedingt die neue Bruce Springsteen-Platte oder Sinne des Journalismus. Aber wir recherchieren, eine neue Jeans, bitte bringe mir diese mit. Diese Ge- gehen an Orte und machen dort Fotos. Die Arbeit schichten der Alltagskultur im Krieg werden eben You and Me, ist zunächst aus privatem Anlass ent- selten erzählt. Sie sind oft irrational abzugleichen, standen: die Bekanntschaft mit Indira zu Beginn der aber sie existieren. 1990er Jahre. Sie ist im Krieg aus Bosnien geflohen Diese Parallelitäten wollten wir in unseren Bild- und hat in Düsseldorf gelebt, ist dann aber weiter konstellationen nachspüren. nach Amerika gezogen. Das Thema ist uns aber erst viel später dringlich geworden. Als wir 2014 anfin- Wie war genau die Reiseroute? gen zu recherchieren, wollten wir keine Geschichte KS: Im Februar 2014 reisten wir durch Bosnien – über die Person „Indira“ machen oder etwas über nach Sarajevo, Tuzla und Zvornik. Zvornik ist das den Bosnienkrieg erklären, sondern eine Geschichte Dorf, aus dem Indira kam. Wir haben auch in Düs- erzählen, die ungewöhnliche Parallelitäten aufzeigt, seldorf fotografiert; Porträts, Straßen, Landschaft. Im aber auch erklärt, warum wir nach Bosnien und Juli / August 2014 fuhren wir den ganzen Weg von dann nach Amerika gefahren sind. Chicago nach St. Petersburg, wo wir – nach einigen Recherchen im Internet und sozialen Medien – am Und warum? Oft ist das „Fotos machen“ ja per se Ende herausfanden, dass dies der Ort ist, an dem sie der Grund zu reisen? Mit einer Profi-Kamera vor jetzt lebt. Wir fuhren durch St. Louis (mit der größ- dem Bauch unterscheidet man sich zumindest vom ten bosnischen Gemeinde in den USA) und Bow- Touristen. ling Green (wo die Familie einige Zeit lebte). Wir Oliver Sieber: Wir haben verstanden, dass auf der besuchten auch Nashville, Memphis, Birmingham, Welt zeitgleich so viele Ereignisse parallel passieren. Atlanta und Ocala. Als Indira in Düsseldorf war, waren wir mit anderen OS: Wir sind hier nicht mit einem klaren Bild- Themen beschäftigt: Examen machen, das Leben or- konzept losgefahren, wir haben Material gesammelt, ganisieren. Globalisierung hin oder her: man kann sind den Spuren von Film, Musik und Literatur ge- sich nicht mit jedem Krieg gleichzeitig beschäftigen. folgt. Es geht bei unserer Arbeit oft um eine Art au- Dennoch war es dann später die persönliche Ebene, tomatischer Bildfindung, eine Art situationistisches die uns wichtig war. Dérive. 164 IV. Interviews mit Künstler*innen
Katja Stuke / Oliver Sieber, Fremd, Düsseldorf, 2014, aus: You and Me KS: Die ungewöhnliche Verknüpfung von American Surface. Aber wir haben ja jeder eine eigene Deutschland, den USA und Bosnien hat sich schnell Bildsprache. Neben der Bildfindung besteht unsere als plausibel erwiesen. Plötzlich standen wir im Fe- Hauptarbeit aber eher in der Auswahl der Bilder; bruar 2014 in Sarajewo auf dem Susan-Sontag-Platz, also Bildüberprüfung. um nur ein Beispiel zu nennen. Aus den Bars lief Musik aus den 1980er Jahren, was uns zu Recherchen Erstmals ausgestellt wurden die Arbeiten im März über Musik dort inspirierte. In You and Me gibt es 2015 im Museum of Contemporary Photography Chi- aber auch verschiedene Kapitel, die die verschiedenen cago. Die eigentliche Arbeit mündete aber in dem Popkulturen an den Orten, durch die wir dann gereist Fotobuch. Hier seid ihr Spezialisten. Wie würdet ihr sind, einbeziehen, wie ein Cosplay-Festival in Chica- Eure Arbeit hier näher beschreiben. go oder den Geburtsort von Martin Luther King. OS: Das Ausgangsmaterial ist sicherlich immer OS: Das war uns sehr wichtig, die Achsen der eher von einem dokumentarischen Stil geprägt. Civil Rights Movements zu kreuzen. Da Indira Durch die Montage der Bilder im Buch entstehen umgezogen war und wir uns zwischendurch auch dann immer wieder andere Dialogkonstruktionen. verfahren hatten, trafen wir zum Beispiel auf Bir- Und die sind sehr oft persönlich geprägt. mingham, wo schwere rassistische Übergriffe statt- gefunden hatten. Als wir in Bowling Green das Re- Euer Buch wurde ja mit dem Luma-Award auf den staurant fanden, das von Indira und ihrer Familie Rencontres de la Photographie d’Arles 2016 ausge- geführt wurde, übernahmen wir den Namen You zeichnet. Das hat Euch ermöglicht, das Buch in einer and Me für unseren Projekttitel. größeren Auflage mit Spector Books zu produzieren. OS: Oft produzieren wir erst einmal eine sehr Unter welchen Aspekten habt ihr fotografiert? Bild- kleine Künstlerbuch-Auflage von einem neuen findung oder Bildüberprüfung? Denn tatsächlich reist Projekt wie zum Beispiel bei You and Me aber man ja mit einem völlig durchästhetisierten filmischen auch bei der Japanese Lesson oder Imaginary Club. Blick von Amerika an. Wir verstehen diese Exemplare als eigenständige OS: Sicherlich hat man auch hier Vorbilder künstlerische Werke. Dazu arbeiten wir aber schon im Kopf, wie Stephen Shores wunderbarer Band für Kleinauflagen auch mit Druckereien. Die 165 Katja Stuke und Oliver Sieber
01 02 03 04 Alle Abb.: Katja Stuke / Oliver Sieber, 01 Indira, St. Petersburg FL 04 Leaving Zvornik 2014, aus: You and Me 02 Jackie Smith, Memphis TN 05 Bowling Green KY / Zvornik 03 Lorraine Motel, Memphis TN 05 166 IV. Interviews mit Künstler*innen
Katja Stuke / Oliver Sieber, You and Me, Fotobuch, 458 Seiten mit 115 s / w-Fotografien, 235 Farbfotografien, Broschuren in einer Schachtel, Spector Books, Leipzig 2017 Buchform ist oft die erste Form, über die wir bei Wir wollten mit You and Me eine einem neuen Projekt nachdenken. Sie hilft, Bilder zu strukturieren. Aus dieser Form heraus entwi- Geschichte erzählen, die unge- ckeln wir dann später Formate für Ausstellungen. wöhnliche Parallelitäten aufzeigt, Wir haben dafür schon mit tollen Verlagen zusam- aber auch erklärt, warum wir mengearbeitet: Schaden (Character Thieves), Kodoji nach Bosnien und dann nach (Könnte Sein), FW:Books (Nationalfeiertag), Gwin Zegal (Imaginary Club). Wir sind manchmal unter- Amerika gefahren sind. schiedlicher Meinung darüber, ob es eine größere Auflage braucht, so dass es erst zu einem „Buch“ und wollte wissen, ob und wie sich die Leute dort wird. Zwei oder dreimal im Jahr produzieren wir überhaupt noch erinnern. 2014 bin ich mit dersel- immer noch (und das machen wir tatsächlich voll- ben Frage auch nach Hongkong gefahren. ständig selber im Studio) Zines in Auflagen von 105 OS: In dem Künstlerbuch Nationalfeiertag schät- Exemplaren; entweder mit dem s / w-Kopierer, dem ze ich vor allem die Kombination aus den gefilmten Tintenstrahl- oder dem Digitaldrucker. Portraits mit den Seiten aus Tageszeitungen, die über das historische Ereignis berichten. Dahinter steht ja 2014 ist ja auch das Buch Nationalfeiertag entstan- auch die Frage, wie gehe ich überhaupt mit einem den. Auch hier geht es um ein militärisches Ereignis Portrait um, das im öffentlichen Raum entstanden und eine Art Post-Recherche dazu. ist. Was kann und soll man erkennen. KS: Ja, 2011 habe ich auf dem Tiananmen-Platz KS: Schließlich werden und wurden ja auch in Peking gefilmt; an dem 1989 das Massaker statt- immer wieder Demonstranten mittels Presse- und gefunden hat. Es existieren ja zahlreiche ikonische Reportagefotos identifiziert und verhaftet. Es gibt Pressefotos von dem Ereignis und auf der anderen zwischen unseren Büchern immer Verbindungen. Seite eine sehr dezidierte Meinung der chinesischen Gerade die Protestkultur in Asien und Formen eines Staatsführung, die das Ereignis auch 30 Jahre später widerständigen Anarchismus in so hierarchischen wegzensiert. Ich habe vorrangig Portraits gemacht Kulturen sind ein wichtiges Thema. 167 Katja Stuke und Oliver Sieber
Eine Eurer ganz großen Leidenschaften ist die Aus- einandersetzung mit japanischer Kultur. Und ihr seid sehr häufig nach Japan gereist. Seit 2011 verfolgt ihr die Entwicklung um und nach Fukushima. KS: Ja, auch in Japan kam es 2014 zu umfang- reichen Studenten-Protesten, die sich vor allem ge- gen die „Secret Protection Law“ richteten. Hierbei sollten vor allem negative Berichte in Richtung der Verstrahlungen und Folgen des Fukushima-Unfalls verhindert werden. Wir haben hier viele Aktivisten kennengelernt, z.B. von Tokyo no Hate!. OS: Uns haben auch in Japan Gegenkulturen interessiert: Genderaktivismus, Anti-Atomkraft, Gegen-Olympia-Gruppen. Uns interessierte: Wo ist das „Deep Japan“, von dem uns japanische Bekannte immer erzählen. Was ist damit gemeint? Wo kom- Wie gehe ich überhaupt mit men die Leute her? Wo finde ich die? einem Portrait um, das im öffent- Ihr zeigt aber die Menschen nicht in ihrem sozialen, lichen Raum entstanden ist. oft von Armut geprägten Umfeld. Bei Euch geht es Was kann und soll man erkennen. auch um Bilder, die man nicht macht, oder? So habt ihr für Tokio eine Art fotografischer Walks neuentwi- ckelt. Um auf unbekanntem Gebiet zu fotografieren? KS: Wir haben hier eine neue Art der Erschlie- ßung einer sozial codierten Kartographie gesucht. Es war auch eine Frage nach der Identität der Men- schen. Was bestimmt mein Leben, warum kriege ich mit dieser Wohnadresse keinen Job, keine neuen Optionen und Verträge. Wem gehört die Stadt? Was passiert hier eigentlich durch die olympischen Spie- le? Wer entscheidet, wie sich die Stadt verändert. Der Filmemacher Masao Adachi, oft als der Stammvater der japanischen „Landscape Theory“ angesehen, geht davon aus, dass selbst die Landschaft um uns herum Ausdruck der politischen Macht ist und jede*r durch sie geprägt wird. Sind Eure Reisen auf unbekanntem Terrain nicht auch ein Angehen gegen Bildklischees? KS: Ja, z. B. in Sanya / Tokyo oder Nishinari / Osaka. Da landet man plötzlich an Orten, die mit den klassischen Bildern von Japan gar nichts zu tun ha- ben. Wir haben Stadtteile untersucht und ihre Gren- zen, die Stadtteile der Tagelöhner zum Beispiel. Oder wir waren in Ichinomiya, einem Austragungsort der geplanten Olympiade, ein Fingerbreit von Fukushi- ma entfernt. Da standen wir vor einem schwarzen Strand, an dem die Surfmeisterschaften stattfinden sollten. Da surfen hunderte von Japanern. Denkt da niemand drüber nach, wie verstrahlt das Wasser ist? Entsteht durch Eure Arbeit eine Art neues do- oben: Katja Stuke / Oliver Sieber, Nishinari, 12. Apr 2017, kumentarisches Verfahren? Eine neue Art der 15–18:30 Uhr, Einkanal-Video, 23:15 Min. aus Japanese Lesson Street-Photography? mitte: Katja Stuke / Oliver Sieber, Nishinari, 12. Apr 2017, KS: Zunächst einmal ein neues Verfahren der 15–18:30 Uhr, Einkanal-Video, 23:15 Min., aus: Japanese Lesson Stadterkundung. So haben wir während eines Künst- unten: Katja Stuke / Oliver Sieber, Sanya, 24. Mai 2017, leraustausches einen Walk in Chongqing gemacht, 14–19:30 Uhr, 36 Pigment Prints, gerahmt, je 42 × 29 cm, bei dem wir unserem täglichen Weg in Düsseldorf aus: Japanese Lesson zwischen unserer Wohnung und dem Studio folgen. 168 IV. Interviews mit Künstler*innen
Katja Stuke, Nationalfeiertag, Fotobuch, 560 Seiten, Böhm Kobayashi & FW: Books Amsterdam, 2015 Konzeptionell steht dabei die Idee der gefühlten-vir- gefüllt werden. Uns interessiert aber auch die Fra- tuellen Nähe von weit voneinander entfernten Orten ge, wie die Bedeutung eines Bildes entsteht, ohne im Zentrum: Wir gehen einen Weg an einem Ort und eine Geschichte oder Text. Wir möchten die Orte folgen im Kopf der Route eines Weges an einem an- nicht „be-“-deuten. Das ist übrigens ein Phänomen deren Ort. Bestimmte Assoziationen verbinden so be- berühmter journalistischer Bilder, die nie nur Zei- kannte und neue Orte und Landschaften miteinander. tungsfotos sein können, sondern immer gleich in OS: W. Eugene Smith hat mit seinem Buch Mina- den Kontext berühmter ikonischer Bilder, meist mata (1971–1973), über die Quecksilberverseuchung Historiengemälde gerückt werden. Ich frage mich, von Gewässern und die dramatischen Missbildun- was das letztlich bedeutet für die Fotografie… gen bei Neugeborenen, eine wichtige Reportage gemacht, die man als journalistisch-wirkende Arbeit bezeichnen könnte. Das machen wir natürlich nicht. KURZBIO STUKE / SIEBER Weil eine solch aufrührende, emotionale Sprache Katja Stuke (*1968) und Oliver Sieber (*1966) leben und heute nicht mehr möglich ist? Sind solche Bilder heu- arbeiten in Düsseldorf. Sie decken ein breites Spektrum an te nicht mehr glaubhaft, da heute emotionale Bilder Identitäten ab: Fotograf / in und Künstler / in, Kurator / in und zu oft inszeniert werden bzw. ist das eine Kritik am Initiator / in von Ausstellungen, Gestalter / in und Herausge- Genre des Pressebildes? ber / in von Künstlerbüchern. 2016 gewannen sie den LUMA KS: Nein, das ist keine Kritik an journalistischer Book Award des Festivals Rencontres d’Arles für You and Me, das dann bei Spector Books erschien. 2014 wurde Oliver Fotografie an sich. Anders als im Journalismus versu- Siebers Imagainary Club als Book of the Year von der Jury chen wir aber, die klassischen Text- und Bildrezepti- des Paris Photo – Aperture Foundation PhotoBook Awards onen immer zu entkoppeln. Es gibt immer mehrere ausgezeichnet. Seit 2005 waren sie regelmäßig im Ausland Bilder und Dialoge, auch Doppelprojektionen, frei- tätig unter anderem in Künstlerresidenzen in Japan, China, ere Gegenüberstellungen von Texten und Bildern, Paris, USA, Kanada, Rotterdam oder Sarajevo. denen sich der Betrachter individuell stellen kann. Ausführlich: OS: Zwischen zwei Bildern steht immer ein offe- www.boehmkobayashi.de | www.antifoto.de ner Raum. Dieser Dialog muss durch den Betrachter www.katjastuke.de | www.oliversieber.de 169 Katja Stuke und Oliver Sieber
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