Erfolgreiche Stressbewältigung zahlt sich aus

Die Seite wird erstellt Hedda Frank
 
WEITER LESEN
Erfolgreiche Stressbewältigung
zahlt sich aus

Vortrag vom 30.10.2013
Kurhaus/Medical Center Oberwaid

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                   1

Stress
» Begriff aus der Materialprüfung:
» Vorgang der Belastung („to stress“) eines Materials, um
  dessen Belastbarkeit zu definieren

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                   2
Psychologische
Stressforschung (Selye 1936)
» Stress ist die unspezifische Reaktion des Körpers auf
  (irgend-) eine Anforderung

» Nicht jede Belastung führt zu negativem Stress:
» Wesentlich sind u.a. subjektive Bewertung und
  Bewältigungsmöglichkeiten
» Genügend erfolgreiche Bewältigungsmöglichkeiten
  (Copingstrategien) sind vorhanden = Eustress
» Belastung zu gross, bzw. ungenügende Copingstrategien
  vorhanden = Distress, Bedrohung

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                          3

 Stress: Das Prinzip von Kampf und Flucht
                                                 Sympatikus:
                                                 Energiebereitstellung
                                                 Erhöhter Muskeltonus
                                                 Erhöhter Herzschlag
                                                 und Blutdruck
                                                 Beschleunigte Atmung
                                                 Beschleunigte Blut-
                                                 gerinnung

                                                 Parasympatikus:
                                                 Verdauungstätigkeit
                                                 Sexualfunktion
                                                 Schlaf
                                                 Erholung
© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                          5
Transaktionales Stressmodell
(nach Lazarus / Launier)

                                                                         Adäquates
     Situation                                                            Coping

                                                Bewertung 1:   Bewertung 2:     ja
                            Wahrnehmung:
                                                  Problem?      Lösung?
                            Situation normal?
                                                  Gefahr?      Ressourcen?     nein

       Person                                                            Distress

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                                             7

Risikofaktoren für Krankheiten durch Distress
» Extrinsische Anforderungen:
       » high demand / low controll (hohe Anforderung / niedrige
         Kontolle)
       » effort-reward-imballance (Ungleichgewicht zwischen
         beruflicher Verausgabung und Belohnung)

» intrinsischer Anforderungen (Overcommitment)
       »    Bedürfnis nach Anerkennung
       »    competitivness (starke Wettbewerbshaltung)
       »    Ungeduld und erhöhte Irritierbarkeit
       »    nicht abschalten können

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                                             8
Krankheiten durch Distress (Beispiele)
»   Herz-Kreislauf-Krankheiten
       »   Herzinfarkt
       »   Hoher Blutdruck
»   Schädliches Gesundheitsverhalten
       »   Rauchen (Krebs)
       »   Fehlernährung (Übergewicht, Krebs)
       »   Wenig Sport, zu viel Alkohol
»   Psychosomatische Störungen
       »   Schmerzen
       »   Verdauungsprobleme
       »   Schlafstörungen
       »   Erschöpfungszustände
»   Psychische Störungen
       »   Depression
       »   Ängste
       »   Burnout
© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013       10

Psychische Belastungsfolgen am
Arbeitsplatz
»    Burnout
»    Boreout
»    Depression
»    Angsterkrankungen
»    Psychosomatische Erkrankungen
»    Sucht
»    Dissoziales Verhalten

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013       11
Burnout: Historie
» Georg Miller Beard, Neurologe, NY 1869: „Neurasthenia,
  or Nervous Exhaustion“
       » Kraft- und Energiemangel, Appetitmangel, Schlafstörungen,
         Kopf-, Rücken- und/oder Gliederschmerzen,
         hypochondrisch gefärbte Gesundheitssorgen...“
       » „Haste oft und raste nie, dann hast Du die Neurasthenie“

» Prägung des Begriffes „Burn Out“ durch Herbert J.
  Freudenberger, Psychoanalytiker, NY, 1974

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                            13

Definition nach Maslach & Jackson 1981
Kriterien nur auf Berufstätigkeit bezogen:

» Erschöpfung an der Arbeit
» Entfremdung von und zynische Einstellung gegenüber
  der Arbeit (den Patienten/Kunden)
» Reduzierte Leistungsfähigkeit bei der Arbeit

Ausserhalb des Arbeitsbereiches möglicherweise
Symptomfreiheit
Burnout ist (noch) formal keine Krankheit (gem. ICD 10),
sondern eine Zusatzdiagnose (Z 73.0)
© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                            14
Biologische Marker
    »    Veränderung der Stressachse, Cortisol-Belastungsspitzen
    »    Erniedrigtes BDNF („brain derived neurotrophic factor“)
    »    Verschlechterte neuronaler Funktionen durch Hypercortisolismus
    »    Veränderte Herzratenvariabilität (HRV)
    »    Erniedrigter Interleukin-10-Spiegel
         » korreliert mit erhöhter Infektionsrate
    »    Möglicherweise 3 (6?) verschiedene biologische Typen     (z.B.
         Hellhammer et al 2006; Tops et al. 2007)
         » „Noradrenalin-Verbrenner“
         » „Cortison-Verbraucher“
         » „Serotonin-Hyperreaktivität“
© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                         15

Burnout
»       Parallelen zur PTSD (Posttraumatic Stress Disorder)
»       Es gibt keinen durchschnittlichen Schwellenwert;
        irgendwann ist der individuelle Schwellenwert erreicht.

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                                 16
Burnout: Folgen für das Unternehmen
»      1 Burnout-Fall kostet bis > CHF 500.000
»      Insgesamt CHF 4,2 Milliarden Kosten für psychisch
       bedingte Arbeitsausfälle (SECO 2006)
       » Produktionsverlust
       » Lohnausfallkosten, Krankentagegeld
       » Kollateralausfälle durch kompensatorische
         Zusatzbelastung
       » Unruhe, Unsicherheit, Misstrauen, sinkende Identifikation
         im Team
       » Knowhow-Verlust
       » Image-Verlust

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                            17

Individuelle Risiken
»      Neigung zu hoher Leistungsbereitschaft
»      Hang zur Genauigkeit / Perfektionismus
»      Streben nach Erfolg
»      Fehlendes Bewusstsein für Ausgleich
»      Arbeit unter Zeitdruck
»      Geringes unabhängiges Selbstwertgefühl
»      Kein Zugang zu den eigenen Gefühlen
»      Psychische Vorbelastungen: Ängstlichkeit, Sensibilität,
       Depressivität

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                            18
Veränderungen der Arbeitswelt
»    Ständige Lernanforderungen
»    Verwischung der Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit
»    Verlängerung der Arbeitstage
»    Verdichtung der Arbeit
»    Arbeit „rund um die Uhr“ möglich (home office)
»    Ständige Erreichbarkeit

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                                     19

Burnout-Typen nach Burisch
» Selbst-Verbrenner
» Opfer der Umstände
                                                  30%/70%

                                                  Äussere Faktoren
           Persönlichkeit

                                                                     Umwelt

                            Innere Faktoren

                            Selbstverbrenner   Opfer der Umstände
                                                   „Wearout“
© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                                     20
Der Burnout-Zyklus

                                                          Stadium 1
                                 Stadium 12          Sich beweisen     Stadium 2
Erkrankung                     Depression                wollen
                                                                           Verstärkter        Normverhalten
                                                                             Einsatz
                          Stadium 11
                     Burnout                                                      Stadium 3
                völlige Erschöpfung
                                                                                   Subtile Vernachlässsigung
                 Stadium 10                                                           eigener Bedürfnisse
               Innere Leere
                                                                                   Stadium 4
                 Stadium 9
                                                                                     Verdrängung von
                 Verlust des Gefühls für die
                                                                                         Konflikten
                   eigene Persönlichkeit

                        Stadium 8                                              Stadium 5
                            Beobachtbare                                       Umdeutung von
                        Verhaltensänderungen                                      Werten
        Risiko-                               Stadium 7        Stadium 6                      Verhalten
  © DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013
                                              Rückzug          Verstärkte Verleugnung der                      21
                                                                aufgetretenen Probleme

  Äussere Anzeichen für Burnout
  » Klagen über Arbeitsunlust und Überforderung
  » keine neuen Ideen und Projekte, die die Person früher
    auszeichneten
  » Negative Grundeinstellung, Dienst nach Vorschrift
  » Widerstand gegen Veränderungen
  » weniger Kontakt mit Kollegen
  » vermehrt krankheitsbedingte Absenzen
  » „innere Kündigung“
  » Zynismus

  © DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                                                                    22
Innere Anzeichen für Burnout
» „alles wird zuviel“
» körperliche Erschöpfung: konstante Übermüdung und
  Lustlosigkeit, innerlich angetrieben, psychosomatische
  Beschwerden (Schwitzen, Herzklopfen, Kopfweh,
  Rückenschmerzen, Impotenz...)
» emotionale Erschöpfung: keine Belastbarkeit, reizbar,
  den Tränen nahe, keine Distanz
» keine Fähigkeit mehr, Aufgaben zu planen.
» Schlafstörungen, nächtliches Schwitzen
» nicht abschalten können, auch in der Freizeit an den
  Beruf denken
» Entmutigung: „Ich schaffe es doch nicht“
© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                    23

Differential-diagnostische Fragestellung
Was würden Sie tun, wenn Sie nicht derart erschöpft wären?

» Burnout-Syndrom: Ideen, wegen Erschöpfung nicht
  umsetzbar
» Depression: keine Ideen, Motivation verloren

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                    24
Burnout-Therapie
» Therapie stationär oder ambulant?
       » Stationär: mal weg..., Abstand, Gruppenerlebnis (+)
       » Entfernung von Arbeitsrealität, Angst vor Rückkehr (-)
       » Es kommt eine andere Person zurück: -> Anpassungen am
         Arbeitsplatz!
       » Frühe Intervention, klare Kommunikation
       » Parasympatikus (-> HRV) braucht ca. 6 Monate bis zur
         Erholung, solange reduzierte Belastbarkeit, erhöhte
         Rückfallgefahr
       » Burnout + Depression dauert in der Rehabilitation noch
         länger

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013

  Depression als Stresserkrankung
 » Genetische wie auch erworbene Veranlagung (negative
   Kindheitserlebnisse) verstärkt das Risiko
 » Dauerstress geht mit Kontrollverlust einher und aktiviert das
   körpereigene Alarmsystem (Amygdala)
 » Dauerstress geht mit der vermehrten Ausschüttung
   verschiedener „Stress-Hormone“ (Cortisol, Adrenalin,
   CRH...) einher
 » Eine dauerhafte Aktivierung der Stresshormone führt zu
   Veränderungen der Stoffwechselregulation und zu
   Organschäden
 » Depression kann als Zustand und Auswirkung chronischen
   Stresses verstanden werden

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                          26
Symptomatik depressiver Episoden
    » Hauptsymptome
             » Depressive Stimmung (≠ Trauer)
             » Interessenverlust, Freudlosigkeit
             » Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit

    » Zusatzsymptome
             » Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
             » Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
             » Gefühl von Schuld/Wertlosigkeit
             » Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
             » Suizidgedanken oder -handlungen
             » Schlafstörungen
             » verminderter Appetit
Dr. med. T. Berghändler, Gais

Screening für Depressionen:
2 Fragen reichen (Whooley 1997)
» Haben Sie sich in den vergangenen Monaten oft belastet
  gefühlt durch gedrückte Stimmung, Depressivität oder
  Hoffnungslosigkeit?
» Haben Sie sich in den vergangenen Monaten oft belastet
  gefühlt durch mangelndes Interesse oder fehlende
  Freude, Dinge zu tun, die normalerweise Spass machen?

»      Keine Frage mit „ja“ = 90% keine Depression. Wenn eine oder beide
       Fragen mit „ja“ beantwortet werden (>50% Wahrscheinlichkeit einer
       Depression), weitere ärztliche Abklärung

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                                  28
Frauen sind so...
» Die typischen Symptome der Depression treffen vor
  allem für Frauen
       » und für manche Männer
» zu

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                             29

Männer sind anders depressiv
» Rollenverständnis: Männer sind "stark, durchsetzungs-
  fähig, tun lieber was als denken und fühlen und darüber
  reden"
» Depressiv sein ist "unmännlich”
» Männer gehen nicht zum Psychiater, sondern in die Beiz
» Männer sind nicht depressiv, sondern (“male depression”)
       » gestresst
       » ausfallend, aggressiv
       » Zeigen mehr Suchtverhalten (trinken, Glücksspiele, Drogen,
         Sex, Sport, Arbeit…)
       » verstummen
       » sind wirksam im Tun (Selbstmord)
© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                             30
Checkliste für Männer
» Ich
       »    rege mich über Kleinigkeiten auf
       »    trinke regelmässig Alkohol zur Entspannung
       »    betreibe exzessiv Sport
       »    werde körperlich aggressiv
       »    kann mich schlecht beherrschen
       »    reagiere auf meine Umwelt aggressiv
       »    fühle mich ausgebrannt
       »    leide unter Schlafstörungen
       »    erkenne mich manchmal kaum wieder
       »    habe Selbstmordphantasien
       »    werde von einer unerklärlichen Unruhe geplagt
© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                             31

Behandlung von Depressionen
» Depressionen sind behandelbar!
       » Medikamentös: Antidepressiva
       » Psychotherapeutisch
               »   Kognitive Verhaltenstherapie
               »   Interpersonelle Psychotherapie (IPT)
               »   Fokale psychodynamische Psychotherapie
               »   Supportive Psychotherapie (Ward et al. BMJ 2000)
       » Ausdauer- und/oder Kraftsport
       » Tageslicht-Exposition
       » Am besten ist die Kombination von Psychotherapie und
         medikamentöser Therapie
       » Elektrophysiologisch: EKT
       » Pflege der Partnerschaft
© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                             32
Stressmanagement

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013             33

Stressmanagement
»    Situation ist veränderbar, kontrollierbar? (A)
»    Situation verändert sich von alleine? (B)
»    Bewertung und Bezug zur Situation verändern
»    Informationen einholen, ob A oder B

» Love it, change it, or leave it

» GÄG:
       » Gern haben
       » Ändern
       » Gehen

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013             34
Entspannungsmethoden
   »       Progressive Muskelrelaxation nach Jakobson
   »       Autogenes Training
   »       Yoga
   »       MBSR (mindfullness based stress reduction /
           Achtsamkeitstraining)
   »       Tai Chi
   »       Meditation (z.B. Tang YY et al. 2010)
   »       Sport (≠ Leistungssport)
   »       Genuss
   »       partnerschaftliche Sexualität
© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                       35

Stressabbau durch Sport
» Ungeklärte Datenlage: Empfehlungen zwischen 1000
  kcal und 3500 kcal/Woche
» Optimaler Energieverbrauch (bzgl. Mortalität) 2000-3000
  kcal/Woche = 2-4 Trainingseinheiten/Woche von je 30
  min. Dauer
» Empfehlung Gesundheitsförderung: 1000 kcal/w
     (Lee et al. 2001)
» Evt. gesundheitliche Vorteile bereits bei 500 kcal/Woche
     (Warburton et al. 2006)
» Wsh. präventiv wirksam bereits leichtere Alltagsaktivitä-
  ten: Tägliches Gehen von 3,2 km bei 61-80jährigen Män-
  nern senkt die Gesamtmortalität um 41,2% (Hakim et al 1998)
© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                       36
Stress-Vorbeugung individuell -1
» Erkennen Sie Ihre Risikofaktoren
» Sorgen Sie für ausreichenden körperlichen und geistigen
  Ausgleich (Sport, Hobbies)
» Ausreichend Schlaf
» Sorgen Sie für eine stabile Partnerschaft und
  befriedigende soziale Beziehungen
» Arbeit und Karriere sind nicht alles! Aber: haben Sie für
  sich Alternativen?
» Überlegen Sie, wo Sie sich Unterstützung und
  Aussprache holen können
» Fahren Sie mehrgleisig bzgl. Ihrer Selbstbestätigung
» Haben Sie einen „Plan B“ ?
© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                         37

Stress-Vorbeugung individuell -2
» Sind Sie ein Morgen- oder ein Nachtmensch? Passen Sie
  Ihren Arbeitsalltag an.
» Verlagern Sie berufliche Probleme nicht ins Privatleben.
» Nehmen Sie sich Zeit, Wochenendarbeit, Jetlags oder
  Übermüdung auszukurieren.
» Haben Sie an ein Sabbathical, an Teilzeitarbeit gedacht?
       » Teilzeitarbeitende sind nicht vollwertig (z.B. Frauen,
         Behinderte...)
       » Teilzeitarbeit im Kader ist unmöglich
       » Teilzeitarbeit als Mann ist noch unmöglicher
» Überlegen Sie, ob es Sinn machen kann, sich versetzen
  zu lassen, zu kündigen oder gar den Beruf zu wechseln.
© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                         38
Stress-Vorbeugung individuell -3
» Kräfte gezielt einsetzen; jeder Mensch hat nur begrenzte
  Energie
» Verschnaufpausen in den Alltag einbauen
  („Raucherpause ohne Rauchen“)
» Wenn es zu hektisch wird: Halten Sie inne und fragen Sie
  sich: „Was kann passieren, wenn ich die Arbeit
  aufschiebe? Sind die Folgen wirklich so schlimm?“
» Lernen Sie NEIN zu sagen!

© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                                39

 Vorbeugung durch Führung
 » Führen KÖNNEN, Führung LERNEN, positive leadership
 » Wertschätzung wagen, Führung durch Angst vermeiden
 » Vertrauensressourcen: informelle Netzwerke
 » Vertrauen bilden durch Kommunikation langfristiger Strategien
 » Familienfreundliche Arbeitsbedingungen; Teilzeitarbeit
 » berufliche Herausforderungen und FWB/Qualifizierung anbieten;
   Eigenverantwortung, Entscheidungsbefugniss -> Empowerment
 » Frühwarnzeichen ernstnehmen und besprechen
 » Doppelbelastung bei Frauen beachten
 » Nichterreichbarkeit erlauben (-> VW)
 » Offenheit für Burnout als Thema
 » Gemischte Präventionsprogramme (indiv. + org.) (Walter et al. 2012)
© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                                41
Prävention im Unternehmen (IfA)
»      Zusammenarbeit mit externen Fachpersonen
»      Sozialkompetenz von Führenden fördern
»      Managementausbildung/Führungsschulung
»      Zeit zum Führen, nicht daily business; wertschätzenden Führungsstil
»      Gute, durchdachte Rekrutierung von MA
»      Ehrliche Unterstützung des Top-Managements; betriebswirtschaftlicher
       Nutzen wird erkannt
»      Ausreichend Ressourcen (Mitarbeitende)
»      Realistische Ziele
»      Flexible Arbeitszeitmodelle
»      Enttabuisierung von Burnout
»      Fürsorgepflicht wahrnehmen (Art. 328 OR, Art. 2 u. 3 ARgV 3...)

    © DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013

    Zur Nachhaltigkeit der Zitrone

    © DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                                 43
Herzlichen Dank für Ihre
                        Aufmerksamkeit

                                    Fragen?

                         www.praxis-berghaendler.ch
                           www.stressnostress.ch
© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                              44

 9-Item Maastricht
 Vital Exhaustion -Fragebogen

  1.       Fühlen Sie sich oft müde?
  2.       Haben Sie oft Probleme einzuschlafen?
  3.       Wachen Sie nachts öfter auf?
  4.       Fühlen Sie sich ausgelaugt?
  5.       Fühlen Sie sich in letzter Zeit lustloser als früher
  6.       Irritieren Sie Kleinigkeiten in letzter Zeit mehr als früher?
  7.       Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Ihre Batterien leer sind?
  8.       Fühlen Sie sich entmutigt?
  9.       Wachen Sie manchmal erschöpft oder ermüdet auf?

   “ja” = 2 Punkte, “weiss nicht” = 1 Punkt, “nein” = 0 Punkte

 Kopp et al, Psychosom Med 1998;60:752
  © DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                            45
Auswertung

 » 0-2 Punkte: keine Erschöpfung
 » 3-10 Punkte: geringe - erhebliche Erschöpfung
 » 11 und mehr Punkte: schwere Erschöpfung
   → Sie sollten etwas tun!

                                            Appels, Br J Psychiatry 1990;156:465
                                            Appels et al, Eur Heart J 1988;9:758
© DR. MED. TORSTEN BERGHÄNDLER 30.10.2013                                          46
Sie können auch lesen