Nicht auf die grauen Haare kommt es an, sondern auf die grauen Zellen! Alternde Belegschaften: Wo ist da das Problem? - Dr. Gottfried Richenhagen

Die Seite wird erstellt Devid Geiger
 
WEITER LESEN
Nicht auf die grauen Haare kommt es an, sondern auf die grauen Zellen! Alternde Belegschaften: Wo ist da das Problem? - Dr. Gottfried Richenhagen
Nicht auf die grauen Haare kommt es an, sondern auf die
grauen Zellen! Alternde Belegschaften: Wo ist da das
Problem?

Dr. Gottfried Richenhagen

Potsdamer Dialog der Unfallkasse des Bundes - 30. November 2010
Nicht auf die grauen Haare kommt es an, sondern auf die grauen Zellen! Alternde Belegschaften: Wo ist da das Problem? - Dr. Gottfried Richenhagen
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt

   Demografischer Wandel - Was bedeutet dies für die öffentliche
    Verwaltung und ihre Beschäftigten?

   Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit länger erhalten:
    Welche grundlegenden Erkenntnisse sind wichtig?

   Demografieaktive Personalarbeit – Worauf ist
    besonders zu achten?
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt

   Demografischer Wandel - Was bedeutet dies für die öffentliche
    Verwaltung und ihre Beschäftigten?

   Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit länger erhalten:
    Welche grundlegenden Erkenntnisse sind wichtig?

   Demografieaktive Personalarbeit– Worauf ist
    besonders zu achten?
Altersstruktur Bund (ohne Soldaten), Länder, Kommunen 2006

Anteil am gesamten Personal der jeweiligen Gebietskörperschaft

                                                                 Quelle: Bosch Stiftung nach Statistischem Bundesamt
Altersstruktur Bundesverwaltung gesamt und polit. Führung 2006

                                                Quelle: Bosch Stiftung nach Statistischem Bundesamt
Altersstruktur einer Verwaltung - eine Zeitreise
                                                 2004
                                                 2025
                                                 2024
                                                 2023
                                                 2022
                                                 2021
                                                 2020
                                                 2019
                                                 2018
                                                 2017
                                                 2016
                                                 2015
                                                 2014
                                                 2013
                                                 2012
                                                 2011
                                                 2010
                                                 2009
                                                 2008
                                                 2007
                                                 2006
                                                 2005
         25%                Angestellte
                            Beamte
                            Gesamt
         20%

         15%
Anteil

         10%

         5%

         0%
               0   Bis 20   21-25    26-30   31-35   36-40   41-45   46-50   51-55      56-60          61-65

                                                 Altersklasse

                                                                                 © Markus Lompe, Salzgitter AG
Alterszentrierte Personalstruktur im Öffentlichen Dienst

   Ca. 52% der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter älter als 44 Jahre,
    ca. 33% älter als 50 Jahre.
   Personal in Ostdeutschland in der Gesamtheit älter als in West-
    deutschland.
   Starke Alterung des höheren Dienstes: In den kommenden 7
    Jahren gehen ca. 33% des Führungspersonals in Westdeutsch-
    land in den Ruhestand, in Ostdeutschland ca. 25%.
   Im Hinblick auf die Altersstruktur keine Unterschiede zwischen
    Beamten und anderen Beschäftigten.
   Beachtenswerte Unterschiede in Bezug auf die Ebenen (Bund,
    Land, Kommune) und Aufgabenbereiche (z.B. Schule, Polizei).

                                                 Quelle: Zusammenfassung des Autors nach Bosch Stiftung,
                                                                                       Bezugsjahr 2006
Mismatch nach Qualifikationen in D 2010 bis 2030 (in 1000)

                                         Mit Hochschulabschluss

                                        Mit beruflichem Abschluss

                                        Ohne beruflichen Abschluss

Annahme: Bildungsbeteiligung, Tätigkeitsstruktur, Erwerbsbeteiligung, Arbeitszeit unver-ändert
(Bezugsjahr 2004), bis 2030 durchschnittlicher Zuwanderungsgewinn 150.000 Personen pro Jahr
mit gleicher Qualifikationsstruktur wie einheimische Bevölkerung.

                                                                                  Quelle: Prognos (2009)
Abweichung Arbeitskräftesaldo 2030 (in 1.000) nach Qualifikationen
     Mit Hochschulabschluss                            Handel, Instandhaltung, Rep.

     Mit beruflichem Abschluss
                                                       Gastgewerbe
     Ohne beruflichen Abschluss
                                                       Verkehr, Nachrichtenüberm.

                                                       Kredit und Versicherung

                                                       Grundstückswesen, Untern. Dl

                                                       Öff. Verw., Verteidg., Soz.Vers..

                                                       Erziehung und Unterricht

                                                       Gesundheits-, Sozialwesen

                                                       Sonstige öff. u. priv. Dienstl.

                                                       Häusliche Dienste

                                                       Exterritoriale Organisationen

                                                                        Quelle: Prognos 2009
Demografische Herausforderung im Öffentlichen Dienst I

   Trotz fortbestehendem Kostendruck, fortgesetzter Personalre-
    duktion und in Folge des Abbaus von Frühpensionierungsmög-
    lichkeiten: kurzfristig deutliche Alterung der Personalstruktur.
   Trends der Verwaltungsorganisation (z.B. Dezentralisierung von
    Verantwortung, stärkere Einbeziehung von Privatwirtschaft (PPP)
    und Zivilgesellschaft) erhöhen die Anforderungen an die Kompe-
    tenz der Mitarbeiter: Steuerung und Kontrolle komplexer Netzwer-
    ke, Steuerung jenseits von Hierarchie, weniger Spezialisten, mehr
    Generalisten mit Managementkompetenz.
   Junge, qualifizierte Arbeitskräfte werden knappes Gut, insbes. im
    höheren Dienst (Ingenieure, Wirtschafts- bzw. Sozialwissenschaft-
    ler, Erziehungswissenschaftler und Lehrer, Juristen).

                                                 Quelle: Zusammenfassung des Autors nach Bosch Stiftung
Demografische Herausforderung im Öffentlichen Dienst II

Daraus folgen mindestens drei Hauptaufgaben:

I. Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit erhalten und fördern!

II. Systematische Personalentwicklung!

III. Zukünftigen Personalbedarf quantitativ und qualitativ sichern!

Weitere Hauptaufgabe: Dienstrecht und Vergütungspolitik!
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt

   Demografischer Wandel - Was bedeutet dies für die öffentliche
    Verwaltung und ihre Beschäftigten?

   Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit länger erhalten:
    Welche grundlegenden Erkenntnisse sind wichtig?

   Demografieaktive Personalarbeit– Worauf ist
    besonders zu achten?
Arbeitsfähigkeit – Begriffsbestimmung nach Ilmarinen

   Arbeitsfähigkeit bezeichnet die Summe der Faktoren, die einen
    Beschäftigten in einer bestimmten Arbeitssituation in die Lage
    versetzen, die ihm gestellten Arbeitsaufgaben erfolgreich zu bewältigen.
   Arbeitsfähigkeit in diesem Sinne ist Voraussetzung und Grundlage für
    Beschäftigungsfähigkeit, ohne irgendeine Form von Arbeitsfähigkeit
    gibt es keine Beschäftigungsfähigkeit.
   Arbeitsfähigkeit lässt sich messen. Hierfür wurde in über 20-jähriger
    Forschung, hauptsächlich in Finnland und basierend auf intensiven
    Längsschnittstudien der so genannte Work Ability Index (WAI)
    entwickelt.
Arbeitsfähigkeit (Workability) – Das Wichtigste kurz gefasst

 Arbeitsfähigkeit ist das Gleichgewicht zwischen dem, was der
Beschäftigte dauerhaft leisten kann, und dem, was von ihm verlangt
wird.
Dieses Gleichgewicht muss im Laufe der Erwerbsbiografie gepflegt
werden, und zwar von beiden Seiten: Beschäftigtem und Dienstherr!
Beschäftigungsfähigkeit – Begriffsbestimmung

Beschäftigungsfähig ist, wer …

 über ausreichende und aktuelle Qualifikationen, Kompetenzen und
Fähigkeiten, über Gesundheit, Flexibilität und Mobilität ver-fügt,
 um die sich ständig ändernden Anforderungen in Beruf und Arbeit
zielgerichtet und eigenverantwortlich bewältigen zu können.
Ziel ist die Teilhabe am gesellschaftlich-wirtschaftlichen Leben auf
Basis Existenz sichernder Arbeit.
Beschäftigungsfähigkeit – Weitere Erläuterungen
   Beschäftigungsfähigkeit bezeichnet also zugleich das Verhältnis der
    Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften einer Person zu den
    Anforderungen und Möglichkeiten von Unternehmen und
    Arbeitsmarkt.
   Ihre zentralen betrieblichen Handlungsfelder sind Gesundheit,
    Bildung, Motivation, Arbeits- und Arbeitszeitgestaltung.
   Es gibt betriebspraktische Ansätze zur Bilanzierung              der
    Beschäftigungsfähigkeit (Individuum, Unternehmen).
   Weitere Informationen:
    www.arbeit.nrw.de/arbeit/erfolgreich_arbeiten/
   Siehe auch: Zeitschrift für      Arbeitswissenschaft   4/2009   oder
    Zeitschrift Personal 6/2010
Beschäftigungsfähigkeit (Employability) – Das Wichtigste in Kürze

   Beschäftigungsfähigkeit ist andauernde Arbeitsfähigkeit in sich
    wandelnden Arbeitsmärkten.
   Es geht um Verhalten und Verhältnisse!
   Beschäftigungsfähig zu sein heißt: Qualifizierter, flexibler und
    gesünder arbeiten!
Haus der Arbeitsfähigkeit nach Ilmarinen

                       Motivation

                                    WAI

Kompetenz                                     Gesundheit

                   Arbeitsbedingungen
Arbeitsfähigkeit nach Ilmarinen - Prinzipdarstellung

 Arbe itsfähigke it
 (ABI)      50
                                                            Kombination von Maß-
sehr gut                                                    nahmen aus dem Haus
            45                                              der Arbeitsfähigkeit,
                                                            situationsbezogen er-
   gut
                                                            mittelt.
            40
 mäßig                                                      Nur individuelle
            35                                              Gesundheits-
                                                            förderung

            30
 schlecht                                                   Keine Maßnahmen

            25

            20
                 40   45   50         55     60        65
                           Alte r (Jahre )

                                                                 Quelle: Richenhagen (2007)
Arbeitsfähigkeit bei Pflegekräften im internationalen Vergleich
WAI

                                                           Quelle: BAuA und Next-Studie
Grundsatz

Beschäftigung allein erhält Beschäftigungsfähigkeit nicht, Arbeit allein
erhält Arbeitsfähigkeit nicht!

Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit müssen gemanagt werden! Dies ist
Aufgabe eines strategischen Personalmanagements.
Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit managen
Die meisten erforderlichen Maßnahmen sind nicht neu, sondern einem
modernen Human Resource Management wohl bekannt. Neu ist, sie
ganzheitlich und systematisch, i. S. eines Employability Managements
anzuwenden.

                      Analyse        Planung

                     Bewertung      Maßnahmen
Analyse-Tools zur Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit (Beispiele)

   Arbeitsbewältigungs-Coaching (ABS)
   Arbeitssituations-Analyse (ASIA)
   DemografieCheck (Inqa)
   Demografie Kompass (DemoBiB)
   Selbstcheck Beschäftigungsfähigkeit (DemoBiB)
   Unternehmenscheck Beschäftigungsfähigkeit (DemoBiB)

Weitere Tools: Siehe intakt-Projekt, gefördert vom MAGS.

                                                                Quelle: intakt-Projekt
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt

   Demografischer Wandel - Was bedeutet dies für die öffentliche
    Verwaltung und ihre Beschäftigten?

   Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit länger erhalten:
    Welche grundlegenden Erkenntnisse sind wichtig?

   Demografieaktive Personalarbeit – Worauf ist
    besonders zu achten?
Demografieaktive Personalarbeit - Leitfragen

1. Welche zukünftigen Entwicklungen und Trends sind festzustellen
   und welche Arbeitsaufgaben resultieren daraus in der Zukunft?
2. Wie sieht die Altersstruktur der Belegschaft aus und wie wird sie
   sich entwickeln (getrennt nach Job-Familien)?
3. Wie muss das vorhandene Personal gepflegt, weiterentwickelt und
   durch Nachwuchskräfte ergänzt werden, um die zukünftigen
   Arbeitsaufgaben erledigen zu können?
Elemente einer demografieaktiven Personalarbeit

   Alternsgerechte Führung.
   Gestaltung der Arbeit und der Arbeitszeit so, dass Stärken
    Älterer, „Mittelalter“ und Jüngerer genutzt werden.
   Systematische Förderung von Gesundheit bei der Arbeit.
   Maßgeschneiderte Weiterbildung in allen Altersgruppen.
   Eröffnung neuer Karrierepfade.
   Langfristige Sicherung des betrieblichen Wissens.
   Neue Wege und neue Zielgruppen bei der Rekrutierung.
   Profilierung der Arbeitgeber-Attraktivität („employer branding“).
   …
Arbeitsfähigkeit und Führungsverhalten

„Gutes Führungsverhalten und gute Arbeit von Vorgesetzten ist der
einzige hoch signifikante Faktor, für den eine Verbesserung der
Arbeitsfähigkeit zwischen dem 51. und 62. Lebensjahr nach-gewiesen
wurde.“

„Wohlgetan ist es, die Gesunden sorgfältig
 zu führen, damit sie nicht krank werden.“
(Hippokrates, um 460 bis 370 v. Ch.)

                                             Quelle: Tuomi/Ilmarinen (1997), Foto: Uni Hildesheim
Entscheidend: Führungsqualitäten in vier Bereichen

 Einstellungen und Haltungen: Eine aufgeschlossene, nicht stereotype
Einstellung gegenüber dem Alter. Dies beginnt mit der Einstellung zum
eigenen Alterungsprozess!
 Kooperation: Praktizieren kooperativer Arbeitsmethoden, Fördern
und Fordern. Hierarchische Führungsstile neigen dazu, die
Arbeitsfähigkeit zu vermindern.
 Organisation der Arbeitsabläufe: Berücksichtigung der Veränderung
von Arbeitsfähigkeit im Erwerbsverlauf.
 Kommunikation:      Frühzeitige   Information    über    anstehende
Veränderungen.

                                                             Quelle: Ilmarinen
Hohe Bedeutung des Themas Führung im Öffentlichen Dienst

Anonyme Befragung von 351 obersten Führungskräften Bundes-
/Landesverwaltung, Thema Verwaltungsmodernisierung:
 Skepsis bei Reformansätzen wie E-Government, Budgetma-nagement,
PPP.
 Konstruktiver Weg: Personalentwicklung, Reform des Dienst-rechtes.
 Höchster Nutzen: Personal- und Führungskräfteentwicklung.
 Die Auswahl und Qualifikation von Führungskräften empfindet die
Mehrheit als mangelhaft.
Insgesamt: Personal und Führungskräfte sind aktuell nur unzu-
reichend auf die anstehenden Herausforderungen vorbereitet.

                                           Quelle: Hertie School of Governance, Univ. Potsdam+Leipzig
Arbeitsfähigkeit und Schichtplangestaltung

                                                 Unternehmen, bei
                                                 dem Schichtplan
                                                 neueren arbeits-
                                                 wissenschaftlichen
                                                 Empfehlungen
                                                 entspricht.

                                                Unternehmen mit
                                                traditionellem, un-
                                                günstigem Schicht-
                                                plan.

                                             Quelle: Knauth u.a., Projekt Kronos
Altersdifferenzierte Arbeitszeitmodelle

   Eine generelle Verkürzung der täglichen Arbeitszeit für alle älteren
    Arbeitnehmer ist nicht sinnvoll.
   Teilzeitmodelle bieten immer dann Chancen, wenn Führungs-kräfte sie
    unterstützen.
   Schichtpläne nach neueren arbeitswissenschaftlichen Empfeh-lungen
    (mit schneller Vorwärtsrotation) wirken sich günstiger auf die
    Arbeitsfähigkeit aus als die traditionellen.
   Ein früher Beginn der Frühschicht (vor 06.00 Uhr) wirkt sich negativ
    aus.
   Eine Verringerung der Dosis „Anzahl Nachtschichten pro Person und
    Jahr“ ist oft möglich und sinnvoll.
   Langzeitkonten, die nur als Ersatz für den Wegfall der alten, staatlich
    geförderten Altersteilzeit eingeführt werden, nutzen die vielen anderen
    Chancen dieser Modelle nicht.

                                                         Quelle: Knauth u.a., Projekt Kronos
Wirkung von Arbeit – Orientierende „Formel“

                  W = f (B minus E)

B = „Belastungen“, Fehlbeanspruchungen, „Krankmacher“
E = „Entlastungsfaktoren“, Ressourcen, „Gesundmacher“
W = gesundheitliche Wirkung
Wichtige gesundheitliche Ressourcen einer Organisation
 Handlungs- und Entscheidungsspielräume
 Soziale Unterstützung
 Transparenz und Vertrauen
 Gutes Teamklima
 Soziale Anerkennung
 Entwicklungsmöglichkeiten
 Beteiligung der Beschäftigten
Persönliche Ressourcen
 Gesundheitswissen
 Gesunde Ernährung
 Körperliche Fitness
 Verantwortungsvoller Umgang mit Suchtmitteln
 Bereitschaft, Hilfe anzunehmen
 Kompetenz zur Stressbewältigung

                                                 Quelle: Bayerischer GUV X99903
Einordnung von Maßnahmen zur Arbeitsgesundheit
                        Förderung von
                       „Gesundmachern“

Verhalten                                      Verhältnisse

                  ÖD

                        Vermeidung von
                        „Krankmachern“
Entlastungsfaktor Handlungsspielraum

Handlungsspiel-
  raum hoch           Ruhiger Job       Aktiver Job
                                                         Erhobene Befunde:
                                                         - Erschöpfung
                                                         - Depressivität
                                                         - Arbeits-/Lebensunzu-

Handlungsspiel-       Passiver Job      "Stress-Job"       friedenheit
                                                         - Tranquilizer- und
 raum gering                                               Schlafmittelverbrauch
                                                         - Krankheitstage

                        Anforderungen    Anforderungen
                            gering           hoch

                                                                 Quelle: Karasek, Theorell
Handlungsspielraum im Vergleich
                                                140,0
                                                                                                                           S            DK
                                                                                                              FIN
Mittelwert der relativen Indikatorenwerte (%)

                                                                                                  NL
                                                120,0
                                                                        EU15          GB
                                                100,0
                                                              D
                                                 80,0

                                                 60,0

                                                 40,0

                                                 20,0

                                                  0,0

                                                        Index ergibt sich als normalisierter Mittelwert in 4 Indikatoren (Arbeitsreihenfolge,
                                                                    Arbeitstempo, Vorgehensweise, Pausenwahl) im Jahre 2005

                                                                                                                                Quelle: Richenhagen (2010)
Volkswirtschaftliche Kosten mangelnden Handlungsspielraums

 Zu geringer Handlungsspielraum trägt zu 14% zum Arbeitsun-
    fähigkeitsgeschehen bei. Dies ist nach dem Belastungsfak-
    tor „Arbeitsschwere/Lastenheben“ der zweithöchste arbeits-
    bedingte Beitrag zum AU-Geschehen.
   Einsparpotential durch geeignete Präventionsmaßnahmen: 6,5
    Mrd. € in 1998 (direkte Krankheitskosten, zum Vergleich Be-
    lastungsfaktor „Arbeitsschwere/Lastenheben“ „nur“ 3 Mrd. €).
   Folgekosten für die Rentenversicherung durch Erwerbsunfä-
    higkeitsrenten: 228 Mio. € (direkte Kosten in 1998), d. h. diese
    Summe könnte vermieden werden, wenn es gelänge, sehr ge-
    ringen Handlungsspielraum bei der Arbeit zu vermeiden.

                                                               Quelle: Bödeker u.a. , BAuA Fb
Entlastungsfaktor „Belohnung“
(Gehalt, Wertschätzung, Aufstieg, Arbeitsplatzsicherheit)

                                                            Quelle: iga-Barometer 2005
Maßnahmen-Beispiele Weiterbildung

 Lernförderliche Arbeitsgestaltung, z.B. durch Arbeitsanreiche-
  rung, altersgemischte Teams oder Tandems.
 Erarbeitung von betrieblichen Qualifizierungsplänen für alle
  Altersgruppen.
 Ermöglichen von Lernen am Arbeitsplatz durch Lernzeiten,
  eLearning oder Projektarbeit.
 Weiterbildungsmöglichkeiten speziell für ältere Beschäftigte (z.
  B. zu neuen Technologien) bzw. altersgerechte Didaktiken.
 Betriebsinterne Weiterbildungsberatung, einschl. Weiterbil-
  dungs-Coaching.
 Erhöhung der Bereitschaft, auch Freizeit in die eigene
  Weiterbildung zu investieren.
Neue Karrierepfade eröffnen (Beispiele)

   Mehr Fachkarrieren ermöglichen.
   Förderung des Führungsnachwuchses.
   Bessere Aufstiegsmöglichkeiten in den höheren Dienst.
   Vertretung von Führungskräften: Mehr als Abwesenheits-
    vertretung.
   Mentoring-Programme.
   Mehr Projektarbeit, Leitung auch durch Sachbearbeiter.
Neue Wege und neue Zielgruppen bei der Rekrutierung (Beispiele)

   Self Assesment im Internet für Schulabgänger.
   Gezielte Rekrutierung von Nachwuchskräften mit
    Migrationshintergrund.
   Praktikumsprogramme: Gut betreute Praktika mit          geringer
    Aufwandsentschädigung.
   Duales Studium anbieten.
   Erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben und Siegeln.
NRW-Initiative Demografie-Aktiv - Themenfelder

                                                 Quelle: GOM/TBS 2010
Entwicklung Nachfragepotential Ausbildung in Westdeutschland

                                                         Quelle: BIBB (Ulmer/Ulrich)
Arbeitgeber-Attraktivität

Alle Faktoren, die das

   … Say,
   … Stay und
   … Serve

positiv beeinflussen!

Say = positiv über das eigene Unternehmen sprechen. Stay =
dem Unternehmen verbunden bleiben wollen.
Serve = sich in besonderem Maße für das Unternehmen
einsetzen.

                                                             Quelle: Credit Suisse
Einflussfaktoren der Arbeitgeber-Attraktivität

                                      Quelle: Bertelsmann/DGFP, Darstellung: Credit Suisse
In
                                                                tri
                                                                      ns
                                                                        is                                         Prozent
                                                                           ch
                                                                              e
                                                                                  M

                                                                                                     0
                                                                                                         20
                                                                                                              40
                                                                                                                             60
                                                                                                                                  80
                                                                                                                                                                                                     100
                                                                                      ot
                                                                                        iv
                                                                                        at
                                                                      Ar                    io
                                                    Re                    b                     n
                                                        ss                  ei
                                                                               t
                                                            ou                   sa
                                                                  rc                 uf
                                                                     en                 ga
                                                                        ,A                   be
                                                                            rb
                                                                                 ei
                                                                                   ts
                                                                                       m
                                                                                          it t
                                                                                              el
                                                           Di                     Ko
                                                               re
                                                                   kt                 lle
                                                                      er                   ge
                                                                         Vo                     n
                                                          M                   r g
                                                             itt                   es
                                                                 le
                                                                    re                 et
                                                                       s                  zt
                                                                         M                    er
                                                                            an
                                                           Un                    ag
                                                                  te                  em
                                                                     rn                     en
                                                                        eh
                                       Be
                                         ru                                 m                    t
                                            flic                              en
                                                he                                  sle
                                                   En                                    itu
                                                                                              ng
                                                      tw                 An
                                                          ic                  er
                                                             klu                  ke
                                                                   ng                 nn
                                                                       sm                  un
                                                                           ög                   g
                                                                                lic
                                                                                    hk
                                                 So                                     ei
                                                   zia                                      te
                                                       l-                                       n
                                                          un
                                                               d                     G
                                                                   Ne                   eh
                                                                       be                    al
                                                                           nl                    t
                                                                              ei
                                                                                  ts
                                                                                     tu
                                                                     Ar                 ng
                                                                        be                   en
                                                                            its
                                                                                 ve
                                                                                     rfa
                                                                       Pe                 hr
                                                                                              en
                                                                           rs
                                                                              on
                                                                                   al
                                                                                      po
                                                                                           liti
                                                                        Ar                      k
                                                                            be
                                                                                 its
                                                                  W                  um
                                                                     or                    fe
                                                                        k-                     ld
                                                                           Li
                                                                             fe
                                                                                  -B
                                                                                      al
                                                                                         an
                                                                                             ce
                                                                                                                                       Arbeitgeber-Attraktivität im ÖD - Sicht von Führungskräften

                                                                                  St
                                                                                     an
                                                                                          do
                                                                                                rt
Quelle: Langhoff/Richenhagen (n=156)
Quelle: www.muenchen.de
Sie können auch lesen