RESIDENZ ZEITUNG 3/2020 - Residenz Au Lac

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RESIDENZ ZEITUNG 3/2020 - Residenz Au Lac
3/2020

RESIDENZ ZEITUNG
INFORMATIONEN FÜR DIE BEWOHNER UND PENSIONÄRE SOWIE FREUNDE DER RESIDENZ AU LAC

                                                                DUFT
RESIDENZ ZEITUNG 3/2020 - Residenz Au Lac
Editorial                                                   Inhalt

                                                            03 Augenblick: die Farben der
                                                                       Hagebutte

                                                            04 Interview mit Fabio Fornaro
                                                                       (Kaffeerösterei Cocuma)

                                                            06	
                                                               Geschichte aus den Wohnungen:
                                                                       Aromen des Lebens
DUFT
                                                            08	
                                                               Geschichte aus der Pflege:
Liebe Leserin, lieber Leser                                            Duft- und Aromatherapie

Viele von uns verbinden Düfte mit Erlebnissen. Vielleicht   10 G astronomie: vielfältige
erinnern Sie sich noch an den Geruch der feinen Züpfe,                 Winteraromen
der sonntags jeweils bei Ihrer Grossmutter aus dem
Backofen strömte. Oder an den exotischen Aromenmix          12 Blickpunkt: Rezepte zum
von Curry, Koriander und Kurkuma, der in Ihren Ferien in               Ausprobieren
Asien über den Marktständen lag. Dass wir Gerüche mit
Erlebnissen verbinden, liegt daran, dass wir Informa­       13 G estern – Heute – Morgen
tionen gekoppelt in unserem Gehirn abspeichern. Deshalb
ist es nichts als logisch, dass man sich dieses Phänomen    16 Aktuell
in der Aromatherapie zunutze macht. Auch in der
Residenz Au Lac: Wie Düfte dem Körper und dem Geist
guttun, zeigt die Reportage aus unserer Pflegeabteilung.

Beim Stichwort Duft denken wir oft an Kaffee: Wenn
uns die exquisiten Aromen aus der Kaffeekanne in die
Nase steigen, belebt uns das schon bevor das schwarze
Getränk seine Wirkung in unserem Körper entfaltet.
Was es für einen guten Kaffee braucht, erfahren Sie in
dieser Nummer. Im Interview erzählt Fabio Fornaro von
unserem Kaffeelieferanten Cocuma, wie die Erfolgsge­
schichte seines Unternehmens begann und wie seine
Kaffeegewohnheiten aussehen.
                                                            IMPRESSUM
Winter ist die Zeit der Guetzli und der exotischen          Herausgeber: Residenz Au Lac, Aarbergstrasse 54, Postfach,
Düfte. Achten Sie in diesen Tagen doch einmal darauf,       2501 Biel-Bienne, Tel. 032 328 29 30, Fax 032 328 29 31,
ob sie neue Aromen entdecken. Und schnuppern Sie            www.residenz-au-lac.ch, info@residenz-au-lac.ch
einmal an der Titelseite dieser Ausgabe! Ich wünsche        Texte: textatelier.ch: Peter Bader, Denise Fricker,
                                                            Thorsten Kaletsch, Leona Sager, Mike Sommer
Ihnen eine angenehme Winterzeit und viele aufre­
                                                            Redaktion: Edith De Luca, Katharina Meewes, Rita Morf
gende Dufterlebnisse.
                                                            Übersetzung: Chantal Pulé Traductions France, Paris
                                                            Fotos: Peter Bader, Denise Fricker, Leona Sager, Mike Sommer, zVg.
Viel Spass bei der Lektüre!                                 Layout: Aleks Rasul
                                                            Lektorat: Katharina Meewes, Marie-Anne Seiler
                                                            Konzept/Druck: Gassmann AG
Marc Kaufmann, Direktor                                     Titelbild: Wie das duftet... (Bild: iStock)
RESIDENZ ZEITUNG 3/2020 - Residenz Au Lac
3 AUGENBLICK                                               RESIDENZ ZEITUNG 3/2020

Ein Männlein steht im Walde...
...ganz still und stumm: Die Wintermonate verbindet man oft
mit Kälte und Dunkelheit. Dabei ist die kalte Saison ebenso
farbenprächtig wie die Sommermonate. Wenn die Tage kühler
werden, findet etwa eine einzigartige Metamorphose statt:
die wohlriechende Heckenrose legt ihr Mäntelchen aus Blüten-
blättern ab und Hagebutten entstehen. Wenn man Glück hat,
entdeckt man sogar noch einen bunten Zaungast. Der Distel-
fink, auch Stieglitz genannt, hat nämlich eine Schwäche für
Hagebuttensamen. Bei seiner Nahrungssuche entpuppt er sich
als wahrhaftiger Akrobat: nicht selten hängt er kopfüber an
Ästen und Stängeln.

                                                                                     Foto: iStock
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4/5 I N T E R V I E W

«Es gibt wenige Produkte,
die so duften wie Kaffee»
Fabio Fornaro gründete 2015 die Bieler Kaffeerösterei Cocuma Caffè,
die auch die Residenz Au Lac beliefert. Der Espresso-Liebhaber trinkt
Kaffee gerne in Gemeinschaft. Ein Gespräch über Aromen, Kaffeege-
wohnheiten und den Wunsch, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen.

                                                                               auch. Wenn ich im Wald stehe, spüre ich, wie klein
                                                                               wir gegenüber der Welt doch sind.

                                                                               Wie sehen Ihre eigenen Kaffeegewohnheiten aus?
                                                                               Ich trinke Kaffee nie alleine, sondern immer mit
                                                                               Menschen zusammen. Ich bin ein Espresso-Liebhaber
                                                                               und trinke etwa zehn Tassen pro Tag. Bei speziellen
                                                                               Anlässen, etwa einem feinen Nachtessen, mag ich
                                                                               auch alternative Zubereitungen wie Syphon, Filter­
                                                                               kaffee und Aeropress.

                                                                               Gibt es beim Kaffeetrinken Dinge, die man nicht
                                                                               tun sollte? In Italien schütteln ja einige Profis
                                                                               den Kopf, wenn jemand am Nachmittag einen
                                                                               Cappuccino bestellt.
                                                                               Ja, davon bin ich auch kein grosser Fan. Aber Kaffee
«Wenn der            Herr Fornaro, was löst der Duft von Kaffee bei            ist ein Genussmittel. Und wenn jemand am Nach­
Kaffeestrahl fein    Ihnen aus?                                                mittag einen Cappuccino trinken möchte, dann soll
ist, aber nicht      Er macht mich glücklich. Es ist bekannt, dass Koffein     er den um Gottes Willen bekommen. Mühe habe ich
bricht, hat man      im Gehirn die Freisetzung von Stoffen wie Endorphin       aber mit der Zugabe von Zucker. Zucker verändert
alles ziemlich gut   und Serotonin fördert, was sich positiv auf die Stim­     die Aromen im Kaffee, das finde ich schade.
eingestellt», sagt   mung auswirkt. Beim Duft von Kaffee denke ich auch
Fabio Fornaro.       an all die Menschen, die von Anfang bis Ende an diesem    Viele Menschen trinken am Nachmittag keinen Kaf­
                     Produkt beteiligt sind: von den Bäuerinnen und Bauern     fee mehr, weil sie sonst nicht mehr schlafen können.
                     bis hin zu den Konsumentinnen und Konsumenten.            Ich halte diese Wirkung in vielen Fällen für einge­
                                                                               bildet. Koffein baut sich im Körper in wenigen
                     Verbinden Sie Kaffeegeruch mit bestimmten                 Stunden ab. Und vor der anregenden Wirkung wirkt
                     Erlebnissen?                                              Kaffee nachgewiesenermassen zuerst beruhigend.
                     Ich denke an die Mokkakanne aus meiner Kindheit           Deshalb ist es gut, ihn vor dem Powernap zu trinken.
                     und den Duft, den sie im Elternhaus verbreitete. Auf      Wenn ich meinen Mittagsschlaf mache, dann trinke
                     professioneller Ebene ist der Duft ein Qualitätsfaktor.   ich meinen Espresso und lege mich danach hin. 15
                     Mit der Röstung entwickelt der Kaffee über 1000           Minuten später wirkt das Koffein bei mir, und ich
                     verschiedene Aromen. Es gibt wenige Produkte, die         stehe wieder auf.
                     so duften wie Kaffee.
                                                                               Die richtige Zubereitung des Kaffees ist eine
                     Gibt es andere Gerüche, die Sie mit bestimmten            Wissenschaft für sich. Bei Kolbenmaschinen
                     Erinnerungen verbinden?                                   gibt es zahlreiche Einflussfaktoren wie etwa
                     Benzingeruch! Er erinnert mich an meine Jungs, als        Brühtemperatur, Mahlgrad und Druck.
                     wir zusammen Töffli frisierten. Ich war ein Töfflibueb.   Beim Kaffee hat jedes Detail eine Wirkung auf das
                     Auch der Duft von Holz hat einen grossen Einfluss         Resultat. Man erhält zwei unterschiedliche Kaffees,
                     auf mich: Er gibt mir Energie und entspannt mich          wenn die Brühtemperatur auch nur ein Grad
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RESIDENZ ZEITUNG 3/2020

abweicht. Oft rufen uns Kunden an und sagen, dass           mit Anhängern aus. Unser Ziel ist es, im Umkreis von
der Kaffee nicht mehr gleich schmecke wie am                30 Kilometern nur mit dem Velo zu beliefern.
Anfang, als sie die Maschine kauften. Das ist klar,
denn mit der Zeit nutzt sich zum Beispiel das Mahl­         Kaffee braucht in der Produktion viel Wasser,
werk ab. Dann gehen wir vorbei und stellen die              und die Bohnen kommen von weit her.
Maschine ein, und sie sind wieder glücklich.                Das ist so. Dagegen können wir nichts tun. Wir
                                                            achten aber darauf, dass der Transport möglichst
Wann ist eine Maschine richtig eingestellt?                 umweltfreundlich erfolgt. Das gilt auch für den
Dafür gibt es kein Patentrezept. Wenn man eine              Anbau. Wir könnten praktisch
Kolbenmaschine besitzt, ist der Kaffeestrahl, der aus       alle unsere Sorten mit einem                  «Beim Kaffee
dem Kolben fliesst, wichtig. Dieser muss genügend           Bio-Label zertifizieren lassen.
                                                                                                          hat jedes Detail
fein sein, soll aber nicht brechen. Für einen Espresso      Das ist aber für die kleinen
sollten 35 Milliliter in rund 35 Sekunden durch­            Bauern viel zu teuer. Trotzdem                eine Wirkung auf
fliessen. Dann hat man alles gut eingestellt.               haben wir zwei Sorten zertifi­                das Resultat.»
                                                            ziert und machen daraus drei
Wie lagert man Kaffee am besten?                            Mischungen. Was man auch machen kann, ist
Wie guten Rotwein. Im Keller, im Dunkeln, wo es             weniger Kaffee zu konsumieren. Kaffeekapseln för­
nicht zu warm und nicht zu kalt ist. Eine luftdichte        dern den Konsum. Wir könnten vier- bis fünfmal
Verpackung ist wichtig. Luft ist der grösste Feind des      mehr verkaufen, wenn wir Kapseln produzieren
Kaffees, weil er dann oxidiert.                             würden. Doch das ist nicht nachhaltig. Ich setze mich
                                                            dafür ein, dass wir Kaffee bewusst konsumieren.
Sie rösten die Kaffeebohnen in der eigenen Rösterei
in Bözingen über dem Holzfeuer. Welchen Einfluss            Cocuma Caffè gibt es seit 2015. Haben Sie sich
hat die Röstung auf das Aroma des Kaffees?                  damit einen Traum verwirklicht?
Die Röstung hat einen grossen Einfluss auf die              Ich lernte ursprünglich Metallschlosser, arbeitete
Aromatik. Sie entscheidet, ob der Kaffee eher bitter        einige Jahre temporär und auch ein Jahr als Haus­
oder fruchtig und sauer ist. Unseren Cocuma-Kaffee          wart in der Residenz Au Lac. Danach war ich lange
rösten wir mit Holz, das ist ganz anders als mit Strom      Zeit in der Medizinaltechnik als Projektleiter tätig.
oder mit Gas. Durch die Restfeuchtigkeit im Holz            Doch ich wollte etwas Eigenes auf die Beine stellen.
werden die Bohnen viel homogener bis ins Innere             Kaffee interessierte mich schon immer. Der Genuss
geröstet. Das macht die Qualität aus.

In der Schweiz sind wir uns eher stark gerösteten
Kaffee gewohnt, richtig?
Ja, das ist der italienische Fluch. Die Kaffees sind dort
oft überröstet, dann entstehen Bitterstoffe und die
Aromen verschwinden. Das hat auf die Schweiz                                                                                            Die Röstung hat
abgefärbt. Es gibt aber mittlerweile eine sehr gute                                                                                     einen grossen
Kaffeekultur in der Schweiz: Man weiss, dass Säure­                                                                                     Einfluss auf die
gehalt und Frucht Qualitätsfaktoren sind. Aber viele                                                                                    Aromatik des
müssen sich noch an diese Aromatik gewöhnen.                                                                                            Kaffees.

Nachhaltigkeit ist bei Cocuma Caffè ein wichtiges           von Kaffee ist etwas Emotionales, er bringt Menschen
Thema. Was unternehmen Sie diesbezüglich konkret?           zusammen. Das gefällt mir. Ich habe diesen Schritt
Unsere zwei Leitfäden heissen Nachhaltigkeit und            nicht des Geldes wegen gemacht. Es ist eine Lebens­
Lebensqualität. Bei allem was wir tun, überlegen wir        philosophie, die für mein privates und mein pro­fes
uns, was es für unsere Lebensqualität bedeutet, aber        ­sionelles Leben gilt. Wir haben viele treue Kunden
auch für jene der Kundinnen und Kunden, der Bäue­           wie die Residenz Au Lac, mit denen wir über die Jahre
rinnen und Bauern. Wir liefern bewusst nur einmal pro       ein vertrauensvolles Verhältnis aufbauen konnten.
Woche aus, und zwar mit unseren Elektroautos. Daran         Das ist für uns Gold wert.
musste sich unsere Kundschaft gewöhnen. Während
der Woche liefern wir nur mit unseren Elektrovelos          Interview: Denise Fricker & Thorsten Kaletsch / Fotos: Denise Fricker/zVg
RESIDENZ ZEITUNG 3/2020 - Residenz Au Lac
6/7 G E S C H I C H T E A U S D E N W O H N U N G E N

Von Weihnachtsguetzli
und «gedämpften Uhus»
Jrene Hiltbrunner (78) und ihr Ehemann Kurt (79) kochen
fürs Leben gern. Gerichte aus ihrer Kindheit, Rezepte
von Freunden und Freundinnen oder Eigenkreationen –
den Hiltbrunners gehen die Kochideen nie aus. In der
Weihnachtszeit freut das auch die Nachbarn der beiden.

                                                        Wenn Weihnachten vor der Türe steht, füllt Guetzli-
                                                        Duft die Wohnung des Ehepaars Hiltbrunner:
                                                        Mailänderli, Brunsli und Anischräbeli türmen sich auf
                                                        den Blechen. Aber auch Kuchen, Cakes und Zöpfe
                                                        werden gebacken. «Wir verteilen die Backwaren
                                                        jeweils an unsere direkten Nachbarn und Nachba­
                                                        rinnen. Die Freude ist immer gross», erzählt Kurt
                                                        Hiltbrunner. An Heiligabend feiern Kurt und Jrene
                                                        Hiltbrunner jedes Jahr mit Freunden und Freundinnen
                                                        in ihrer Wohnung in der Residenz Au Lac. Dann gibts
                                                        Fondue Chinoise mit vielen selbstgemachten Saucen.

                                                        Kreatives Kochen
                                                        Als Jrene und Kurt Hiltbrunner ein Haus in Fräschels
                                                        kauften, trafen sie sich jeweils am Freitagabend nach
                                                        der Arbeit in einem Restaurant und stellten den
                                                        Essplan für die nächste Woche zusammen: «Damals
                                                        kam bei uns nie zweimal pro Jahr dasselbe auf den
                                                        Tisch», sagt Kurt. Auch Food-Waste war nie ein Thema:
                                                        «Ich kann keine Nahrungsmittel wegwerfen, deshalb
                                                        versuche ich alles zu verwerten», erklärt Jrene.
                                                        Weiche Zucchetti verarbeitet sie zu einem Cake,
                                                        verbeulte Äpfel werden zu Mus zerstampft und aus
                                                        überreifen Bananen zaubert sie einen «gedämpften
                                                        Uhu». Dabei handelt es sich nicht etwa um ein
                                                        gegartes Federvieh, sondern um eine selbstbenannte
                                                        Dessertspezialität. Während eines Ferienaufenthaltes

In Sachen Kochen und Backen sind sie ein
eingespieltes Team: Jrene und Kurt Hiltbrunner.
RESIDENZ ZEITUNG 3/2020 - Residenz Au Lac
RESIDENZ ZEITUNG 3/2020

                                                          Das Kriegsmenü kommt bei den Hiltbrunners auch
                                                          heute noch auf den Tisch. Zum Dessert teilt sich das
                                                          Ehepaar dann jeweils eine «Brändli-Bombe». Diese
                                                          Schokoladespezialität aus der Confiserie «Brändli» in
                                                          Aarau, ist ebenfalls ein kulinarisches Überbleibsel aus
                                                          Jrenes Kindheit.

                                                          Erhöhte Wohnlage
                                                          Jrene Hiltbrunner war schon immer eine gute Pla­
                                                          nerin und hatte schon früh ein Flair für Zahlen:
                                                          «Rechnen ist wie Rätseln», sagt sie. Als Beruf
                                                          schwebte ihr in der Jugend etwas in einem techni­
                                                          schen Betrieb vor. Ihre KV-Lehre schloss sie bei der
                                                          Firma «Baubedarf + Holz AG» in Biel ab. Bald zog es
                                                          sie aber in die Hauptstadt. Ein Glück, denn in Bern
                                                          traf sie auf den Bootsmann und späteren Ehemann
                                                          Kurt. Kurz darauf bezogen die beiden in Bern eine
                                                          Attika-Wohnung. «Unsere Wohnungen lagen immer
                                                          im obersten Stock. Wir mögen es nicht, wenn man
                                                          uns auf den Köpfen herumtrampelt», erklärt Jrene.

                                                          Im Dezember dieses Jahres können die beiden ihre
                                                          goldene Hochzeit feiern. Doch wie sieht die kulina­
im Wallis wurde den Hiltbrunners in einem Restaurant      rische Planung für diesen Freudentag aus? Kurt und
eine in Cognac gegarte Banane mit Aprikosen-Coulis        Jrene tauschen Blicke: «Ich denke wir feiern das in
serviert. Da sie den Namen des leckeren Desserts nicht    einem guten Restaurant in der Umgebung. Manchmal
kannten, tauften sie die Speise kurzerhand auf den        lassen wir uns auch gerne bekochen», sagt Jrene
Namen «gedämpfter Uhu». Seither steht der «Uhu»           Hiltbrunner lächelnd.
regelmässig auf ihrem Speiseplan.
                                                                                           Text & Fotos: Leona Sager
Die Kindheit als Kochbuch
Jrene Hiltbrunner erinnert sich gerne an die Gerichte
ihrer Kindheit. Da war etwa die berühmte «Rüeb­
litorte» ihrer Grossmutter. Diese gab das Rezept zum
Glück an ihre Tochter weiter, die es wiederum an
Jrene vererbte. Auch das «Kriegsmenü» ist ihr
geblieben. Dabei wurden Cervelats-Rädchen in Ei
und Paniermehl getunkt und anschliessend in der
Pfanne gebraten. Als Beilage gab es Hörnli. «Cervelats
und Hörnli waren billige Nahrungsmittel zu der Zeit
und weil damals tatsächlich Krieg herrschte, nannte
es meine Mutter Kriegsmenü», erklärt Jrene Hiltbrunner.

                                     Das Rezept für den Mandel­
                                    kuchen hat Jrene Hiltbrunner
                                   von einer Freundin bekommen.
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8/9 G E S C H I C H T E A U S D E R P F L E G E

«Düfte machen glücklicher
und gesünder»
Düfte können entspannen, beruhigen, beleben oder schöne Erinnerungen
wecken. Das macht man sich in der Pflege der Residenz Au Lac zunutze:
Besarta Hajra, Fachfrau Gesundheit im Service Center, ist überzeugt,
dass Düfte Menschen glücklicher und gesünder machen.

                                                                                                             Besarta Hajra
                                                                                                             massiert die Hände
                                                                                                             der Bewohnerin
                                                                                                             sanft und sorgfältig.

                 Das Licht ist gedimmt, es läuft sanfte Musik. Besarta     mit der Massage. Sie fühle sich in den letzten Wochen
                 Hajra giesst Olivenöl in eine Schale. Sie gibt ein paar   etwas gestresst und unruhig, erzählt die ältere Dame.
                 Tropfen Lavendel-Extrakt dazu und rührt schliesslich      Sie mache sich schnell Sorgen um ihre Familie, wenn
                 Zucker in das Öl. Der Zucker, erklärt sie, stimuliere     sie länger nichts von ihr höre. Lavendel, erklärt
                 die Haut bei der Pflege durch ein sanftes Peeling.        Besarta Hajra, habe eine beruhigende Wirkung.
                 «Für viele ältere Leute ist der Massage-Handschuh         Gleichzeitig stimuliere die Massage die Blutzirkula­
                 zu hart, als Ersatz nehmen wir eben Zucker.» Nun ist      tion in den Händen und belebe damit das ganze
                 die duftende Mischung bereit für eine Hand-Massage.       Körpergefühl, was gerade bei älteren Menschen sehr
                                                                           wichtig sei. Nach Ende der Massage säubert sie die
                 Gegen Unruhe und Stress                                   Hände vorsichtig mit Wasser und trocknet sie ab,
                 Die Fachfrau Gesundheit empfängt eine 95-jährige          sehr darauf bedacht, dass der Lavendel-Duft an den
                 Bewohnerin der Wohngemeinschaft im Wohlfühlba­            Händen haften bleibt. «Ich spüre meine Fingerkuppen
                 dezimmer. Diese möchte ihren Namen lieber nicht           wieder richtig gut», sagt die 95-Jährige und bedankt
                 preisgeben. Besarta Hajra legt der Bewohnerin ein         sich. Ihr Lieblingsduft sei eigentlich jener der Rose,
                 Tuch auf den Schoss, nimmt ihre Hände und beginnt         aber die Massage sei natürlich trotzdem sehr ange­
                                                                           nehm gewesen.

                                                                           Rose ist auch der Lieblingsduft von Besarta Hajra.
                                                                           Der wirke entspannend. Gerade im Herbst und im
                                                                           Winter spielten Düfte für sie eine grosse Rolle. «In
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RESIDENZ ZEITUNG 3/2020

meiner Wohnung riecht es in dieser Zeit immer            Massagen, die insbesondere für Menschen mit Läh­
besonders gut», sagt sie. «Düfte helfen mir in diesen    mungen sehr entspannend sind. In den Zimmern
doch eher dunklen Jahreszeiten, meine Stimmung           verbreiten darüber hinaus Duft-Lampen und -Steine
immer wieder ein bisschen aufzuhellen.»                  eine angenehme Atmosphäre. «Manchmal kann man
                                                         auch nur eine Orange oder eine Zitrone aufschneiden
Für schöne Momente                                       und auf einen Teller legen», erklärt Besarta Hajra.
Es ist deshalb kein Zufall, dass die 30-Jährige in der
Residenz Au Lac für Duft- und Aromatherapien
zuständig ist. «Wir wollen den Menschen schöne,
entspannende Momente ermöglichen», erläutert sie.
Und auch wenn die medizinische Wirkung solcher
Therapien umstritten sei, sei sie fest davon über­
zeugt, dass Düfte heilende Wirkung hätten. «Im
Moment haben wir einen Bewohner, der sehr stark
schwitzt. Das versuchen wir mit Salbei zu bekämpfen.»

Besarta Hajra arbeitet schon seit 11 Jahren in der
Residenz. Drei Monate nach Eröffnung stiess sie
dazu, absolvierte ein Praktikum und danach die
Lehre. Seit zwei Jahren arbeitet sie nun im Service-
Center und ist dort unter anderem zuständig für die
Bestellung der Pflege-Düfte. Zudem ist es ihre Auf­
gabe, Betreuende und Lernende über Duft-Therapien
zu informieren und sie dafür zu motivieren. Sie          Hilfe in der Sterbephase                                     Die Fachfrau
kommen in der Residenz in verschiedenen Formen           Die Wirkung von Düften, sagt die Fachfrau, sei sehr         ­Gesundheit Besarta
zur Anwendung. Düfte können Teil der normalen            vielfältig: Jasmin ist gut gegen Stress, Melisse löst        Hajra ist in der
Körperpflege sein, dazu gibt es diverse Formen von       Verspannungen, Grapefruit und Orange wirken                  ­Residenz Au Lac für
                                                         stimulierend und sind deshalb gut gegen Verstim­              Duft- und Aroma­
                                                         mungen und Niedergeschlagenheit. Pfefferminz                  therapien zuständig.
                                                         helfe bei Erkältungen und lasse sich gut der tägli­
                                                         chen Körperlotion beimischen. «Unruhe oder das
                                                         ständige Gefühl, nicht loslassen zu können, sind Teil
                                                         der Sterbephase. Auch in solchen Momenten kann
                                                         Lavendel-Duft helfen.»

                                                         Natürlich setze man Düfte nur bei jenen ein, die das
                                                         auch mögen. Denn nicht alle könnten damit etwas
                                                         anfangen. Um mit Düften etwas bewirken zu können,
                                                         müsse man die Menschen und ihre Biografie gut
                                                         kennen. Das gilt insbesondere für solche mit einer
Die Auswahl an Düften                                    Demenzerkrankung. Besarta Hajra: «Vertraute Düfte
und Aromen ist gross.                                    können schöne Erinnerungen wecken – zum Beispiel
                                                         jener einer frisch gebackenen Züpfe oder von feinen
                                                         Guetzli.» Da kommt die Weihnachtszeit gerade recht.

                                                                                         Text & Fotos: Peter Bader
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10/11 G A S T R O N O M I E

Winterküche – Nahrung für die Seele
Wenn die Tage kürzer werden und es draussen kalt ist, kann
gutes Essen richtig glücklich machen. Die Köchin und Confiseurin
Miriam Weber liebt den Winter, die Jahreszeit der exotischen
Gewürze und deftigen Speisen.

                                                                             Beliebte Traditionen
                                                                             Die junge Köchin, die gerade die höhere Berufsprü­
                                                                             fung absolviert, hatte als Kind keine besonderen
                                                                             kulinarischen Vorlieben, «ausser vielleicht Vermicel­
                                                                             les». Dann kommen ihr noch die «Blut- und Leber­
                                                                             wurst mit Erbsli, Rüebli und Apfelmus» der Gross­
                                                                             mutter in den Sinn. Und die Berner Platte mit dem
                                                                             Fleisch und den Würsten, die der Grossvater selber
                                                                             räucherte. All dies sind traditionelle und immer noch
                                                                             beliebte Herbst- und Winterspeisen. Im Restaurant
                                                                             Residenz dürfen sie jetzt ebenfalls nicht fehlen. «Wir
                                                                             arbeiten hier sehr saisonal», betont Miriam Weber.
                                                                             «Jetzt ist nicht unbedingt die Jahreszeit für knackiges
                                                                             Junggemüse, frischen Spinat oder Erdbeeren. Es gibt
                                                                             ja Alternativen wie zum Beispiel Rotkraut, Kohl oder
                                                                             Marroni. Die schmecken doch auch besser als Toma­
                                                                             ten aus dem Gewächshaus». Für Abwechslung ist
                                                                             dennoch gesorgt, denn im Winter kann das Küchen­
                                                                             team auf Speisen zurückgreifen, die es im Sommer
                                                                             tiefgekühlt, eingemacht oder anders konserviert hat:
                                                                             Früchte, Konfitüren, Suppen und neu sogar Rumtopf.

      Auch Miriam    Wonach riecht der Winter? Miriam Weber nennt            Üppig, aber mit Mass
       Weber kann    spontan, was vielen einfällt: Lebkuchen, Orangen,       Mit ihrer Zusatzausbildung als Konditorin/Confiseurin
Dessert-Kreationen   Mandarinen, Sternanis, Zimt, schaumig gerührte          hat Miriam Weber eine Affinität zu Süssem: «Auch
 aus der Residenz-   Butter mit Zucker, Glühwein. «Es hängt von den          bei den Desserts sind im Winter kräftigere Aromen
 Küche nur schwer    eigenen Erinnerungen und Erlebnissen ab, welche         wie Schokolade und Kaffee angesagt. Man hat wie­
      widerstehen.   Düfte man mit den Jahreszeiten verbindet», glaubt die   der Lust auf Torten und Mousse.» Das Restaurant
                     27-jährige Köchin vom Team des Restaurants Resi­        Residenz passt sein Angebot entsprechend an, wie
                     denz. «Für mich riecht der Frühling nach Blüten und     ein Blick in die reich ausgestattete Dessert-Vitrine
                     Wald, der Sommer nach Früchten und Mediterranem,        bestätigt. Nun müssen wir doch noch über die
                     der Herbst nach Marroni und Obst.» Die typischen        «Speckröllchen» reden. Schokolade, Zucker, Mehl und
                     Gerüche des Winters seien jene der Advents- und         Butter: Ernähren wir uns im Winter nicht ungesund?
                     Weihnachtszeit, wenn die Menschen Guetzli backen        Müsste sich nicht gerade ein Restaurant mit vielen
                     und deftige Mahlzeiten als Festessen auftischen.        älteren Gästen da zurückhalten?
                     Kräftige und teilweise exotische Düfte prägen jetzt
                     vermehrt auch das Angebot im Restaurant Residenz.
                     «Im Winter will man sich auch mal etwas Gutes tun,
                     geniessen und ein wenig schlemmen. Die Quittung
                     erhält man dann mit den Speckröllchen um die
                     Hüften im Frühling», sagt Miriam Weber lachend.
RESIDENZ ZEITUNG 3/2020

Miriam Weber relativiert: «Wir achten sehr auf
ausgewogene, gesunde Kost. Aber ganz ohne Zucker
und Butter schmeckt vieles einfach nicht so gut.
Ältere Menschen sollen doch geniessen dürfen. Das
psychische Wohlbefinden ist auch wichtig für die
Gesundheit.» Zudem kennt sie einige «Tricks». Man
könne zum Beispiel Speisen mit deutlich weniger
Salz oder Zucker zubereiten, wenn man dafür üppig
Kräuter und Gewürze einsetze. Von denen seien viele
nebenbei sehr gesund. «Auch gegen Rahm und Butter
ist nichts einzuwenden, wenn man nicht jeden Tag
fetthaltige Saucen isst.» Zudem serviere man nicht
allzu grosse Dessert-Portionen. Gesund essen sei
auch eine Frage der Menge.

Immer offen für Neues
Miriam Weber wurde Köchin, «weil ich den Menschen
etwas Gutes tun will». Gelingt ihr das? «Ich glaube
schon. In der Küche habe ich zwar kaum Kontakt zu

                                                         des Restaurant Residenz die typische Frühlingsküche       Saisontypische
                                                         wieder mehr Platz ein. Schon bald heisst es: Erdbeer­     Genüsse, liebevoll
                                                         törtchen statt Vermicelles. Aber das ist eine andere      arrangiert von den
                                                         Geschichte.                                               Lernenden der
                                                                                                                   Gastronomie.
                                                                                       Text & Fotos: Mike Sommer

                                                         Zimt, Vanille, Tonkabohnen,
                                                         roter Pfeffer, Sternanis,
                                                         Nelken und Co.: Hier riecht
                                                         es nach Winter.

den Bewohnerinnen und Bewohnern. Aber während
des Lockdowns im Frühling haben wir die Mahlzeiten
in die Wohnungen gebracht. Da gab es Feedback, das                      Drei Fragen an Miriam Weber
mich sehr gefreut hat.» Sie selber ist nicht für die
Menüplanung zuständig, die macht der Chef. Trotz­                       Glace im Winter?
dem kann Miriam Weber – wie alle Mitarbeitenden                         «Klar, aber mit den passenden Aromen – zum Beispiel
– das Angebot mitgestalten, was sie sehr schätzt:                       Caramel, Zimt, Walnuss oder Schokolade.»
«Gerade bei den Desserts ist das Sortiment heute
                                                                        Erdbeeren an Weihnachten?
breiter als vor zwei Jahren, als ich hierherkam.» Hier
                                                                        «Das geht gar nicht! Der Winter hat anderes zu bieten.»
sei man sehr offen, immer mal Neues auszuprobieren.
                                                                        Zucker und Salz in einem Gericht?
Ist Weihnachten vorbei, lässt auch die Lust auf Leb­                    «Immer! In jede salzige Speise gehört eine Prise
kuchen und Zimtsterne rasch nach. Gratins, Sauer­                       Zucker und umgekehrt. Auch auf Vanille für
kraut, Schmorgerichte und andere Winterkost wer­                        Süssspeisen und Pfeffer für Salzspeisen kann man
den auf der Karte irgendwann seltener. Mit den                          kaum verzichten.»
steigenden Temperaturen nimmt auf dem Menüplan
12 B L I C K P U N K T

Zwei Rezepte für Herbst und Winter
Mmhhh, wie das riecht! Haben Sie Lust auf einen Vanille-Punsch
oder Kokosmakrönli zum Kaffee? Miriam Weber, Köchin im
Restaurant Residenz, zeigt Ihnen mit diesen Rezepten,
dass das keine Hexerei ist.

                                                                  Zutaten

             n il l e - Pun s c h                                 40 g Zu
                                                                            cker

           Va Gläser à 2 dl
                                                                              sser
                                                                   8 dl Wa               ote
                                                                              anillesch
                                                                   1 Stk. V              uttentee
                                                                                l Hageb
           Für 4                                                      B e u t e
                                                                    2                        -Tee
                                                                         e u t e l S anddorn
                                                                     2B
                                                                                                                                  und
                                                                       Zubereit
                                                                                    ung
                                                                                                       s a u f s c hneiden
                                                                                                    ng
                                                                                      chote lä
                                                                       –V anilles                     atzen                           fkochen
                                                                                il le m  a rk au krs
                                                                                                                 in e  r P f anne au
                                                                          Va n                            in e                             und
                                                                                   e r  u n d  Wasser                 m  a r k  b eigeben
                                                                        – Zuck                       nd Vanil
                                                                                                                  le
                                                                                  il le schote u                     ssen
                                                                         – V
                                                                            a n                       oche  n   la                        eutel
                                                                                   3  M   in u t e n k
                                                                                                                    e  n  u n  d  die Teeb
                                                                                .
                                                                            ca                       erd nehm                       n lassen
                                                                                        e vom H                        en ziehe
                                                                          – Pfann                       4 M   in  u t                   n und
                                                                                            n, ca. 3–                        e  entferne
                                                                             beigebe                    Vanille    s c h o t
                                                                                         utel und
                                                                            – T eebe
                                                                                              rvieren.
                                                                                heiss se

                                                                                                                                                       ft)
                                                                                     b e r e it u ng                      v o r h e iz en (Umlu
                                                                                  Zu                         170 °C

                          s m  a k r ö n l i                                      – Backo
                                                                                               fen auf
                                                                                                                   s teif schla
                                                                                                                                     gen

                    Kok18o Stück
                                                                                                               lz                                    d
                                                                                                s mit     S  a                         eben un
                                                                                   – Eiweis                        n w  e ise beig
                                                                                                 r portio     n  e                             lä t
                                                                                                                                                  n  z
                                                                                   – Zucke                         b  is  d ie  Masse g
                                                                                                      hlagen      ,
                                                                                       weitersc                                       it einem
                     Für                                                             –K  okosra
                                                                                                      spe   ln   v o r s ichtig m
                                                                                                                              heben                             ionen
                                                                                                     is c h a b  er unter                 u s s g r o sse Port
                                                                                         Gumm                               l baumn                           formen
                         Zutaten            iss (ca. 7
                                                        0 g)
                                                                                                  e in e m   Teelöffe                d  k le in  e Kugeln
                                       iw e                                            –M  it                           on Han
                         2 gros s e  E
                                                                                                         en und v                                      f ein mit
                                    lz (1 g)                                               abstech                            a  s  A b s tand au
                          ½ TL Sa                                                                                        etw
                                                                                                        geln mit                         h setzen
                          130 g Z
                                    ucker                                                – Die Ku                          tes Blec                          acken,
                                                 eln                                                    a p ie  r b e  le g
                                                                                                                                               M  inuten b
                                     okosrasp                de (Crém
                                                                      ant)                    Ba  c k p
                                                                                                                        fen ca. 8
                                                                                                                                       – 1 3
                                                                                                                                                           den.
                           150 g K              c h o k o la                                          r ö nli im O                         ä nder bil
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                                                                                                              icht gold
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                                                                                               bis sie le
                                                                                                                                                            in einer
                                                                                                  r n ie r en                         b r e c hen und                mit
                                                                                              G a
                                                                                                              lo  d e   in Stüc   k e
                                                                                                                                                   e lz e n  (Pfanne
                                                                                                            o                                 h m
                                                                                              – Schok                          erbad sc
                                                                                                       h ü s s e l im Wass
                                                                                                  Sc
                                                                                                                   Wasser)                           it der
                                                                                                   heissem                      n M   akrönli m                 n und
                                                                                                       ie  a u  s g eküh   lt e
                                                                                                                                       k  o la d e  garniere
                                                                                                 –D                              cho
                                                                                                                      lzenen S
                                                                                                     geschmo                           ssen.
                                                                                                                 f e s t w erden la
                                                                                                      diese
13 G E S T E R N – H E U T E – M O R G E N 					RESIDENZ ZEITUNG 3/2020

Gestern

«Es roch nach Schnee,
Frische und Glück»
Emilie Wyss (88) wohnt seit fast einem Jahr im Haus Lac der Residenz Au Lac.
Kreuzworträtsel und ein gutes Buch vor dem Einschlafen halten sie bei
Laune. Auch wenn ihr Kurzzeitgedächtnis sie ab und zu mal im Stich lässt,
sind ihr die Düfte ihrer Kindheit nach wie vor sehr präsent.

              Haben Sie einen Lieblingsduft?                           Mit welchem Geruch verbinden Sie den Winter?
              Ich mag den Duft von Blumen: Rosen, Nelken und Lilien.   In meinem Elternhaus montierten meine Mutter und
                                                                       mein Vater im Winter jeweils die Doppelfenster. Am
              Welchen Einfluss hat dieser Duft auf Sie?                Morgen sah es aus, als hätte jemand die Fenster mit
              Er beruhigt und besänftigt mich. Früher hatte ich        Blumen bemalt. Wenn wir dann das Fenster öffneten,
              einen grossen Garten. Da roch es paradiesisch.           roch es nach Schnee, Frische und Glück.

              Gibt es einen Duft mit dem Sie eine bestimmte            Benutzen Sie ein Parfüm?
              Erinnerung verbinden?                                    Nein, ich mochte Parfüm nie besonders. Manchmal
              Den Duft von frischem Filterkaffee. Jeden Morgen         mache ich mir einige Tropfen Eau de Cologne oder
              füllte dieser Geruch unsere Küche.                       Rosenwasser auf das Handgelenk, das ist alles.

              Gibt es einen Duft, den Sie überhaupt nicht mögen?       Mögen Sie es, wenn andere Menschen ein
              Den Geruch der Kichererbsen-Suppe meiner Mutter.         Parfüm benutzen?
                                                                       Es stört mich nicht, ausser wenn sich jemand nur mit
              Wenn Sie ein Duft wären, was wären Sie?                  Parfüm «duscht». Ich mag aber den Duft von frischem
              Ich wäre Melisse oder Rosmarin.                          Rasierwasser. Das erinnert mich an meinen Mann.

                                                                                                  Interview & Fotos: Leona Sager
14/15 G E S T E R N – H E U T E – M O R G E N

Heute

«Je stärker der Käse stinkt,
desto besser»
Pratheesha Kathirgamanathan (22) arbeitet in der Residenz
Au Lac als Sachbearbeiterin Finanzen. Sie mag den Duft von
Lavendel und Käse. Mit einer gewissen Frucht aus ihrem
Ursprungsland Sri Lanka kann sie überhaupt nichts anfangen.

                Haben Sie einen Lieblingsduft?                         Gibt es einen Duft, den Sie überhaupt nicht mögen?
                Ja, Lavendel.                                          Jackfruit ist in Sri Lanka so verbreitet wie bei uns der
                                                                       Apfel. Meine Mutter tischte mir die Frucht als Kind
                Welchen Einfluss hat dieser Duft auf Sie?              immer auf. Sie riecht ähnlich süss wie Ananas, nur
                Der Duft beruhigt mich und er wirkt erfrischend.       noch etwas intensiver. Ich kann sie nicht mehr essen.

                Woran erinnert er Sie?                                 Mit welchen Aromen verbinden Sie die Schweiz?
                Er weckt Erinnerungen an meine Kindheit. Meine         Es gibt nichts Besseres als Teigwaren mit Käse:
                Brüder und ich bastelten meiner Mutter in der Schule   Gruyère, Emmentaler oder Sbrinz. Je stärker der Käse
                zum Muttertag ein Herz aus Filz. Dieses füllten wir    stinkt, desto besser.
                mit Lavendel. Das ganze Haus roch jeweils danach.
                                                                       Wenn Sie ein Duft oder ein Gewürz wären, was
                Welche Aromen erinnern Sie an Ihr                      wären Sie?
                Ursprungsland Sri Lanka?                               Natürlich Lavendel – oder Aromat.
                Das sind ganz klar die scharfen Gewürze, wie zum
                Beispiel Ingwer. Aber auch Schwarzer Tee, Mango,       Weshalb?
                Kokosnuss, Limetten, Bananen, Hibiskus, Jackfruit...   Das dürfen Sie meiner Mutter jetzt nicht sagen. Aber
                Die Liste wäre lang.                                   ich finde, dass Aromat jedes Essen verbessert. Wo
                                                                       meine Mutter fünf Gewürze braucht, komme ich mit
                Vermissen Sie gewisse Düfte?                           Aromat aus.
                Jener der frischgepressten Limetten-Fruchtsäfte, die
                die Verkäuferinnen und Verkäufer an ihren Essen­                                  Interview & Fotos: Denise Fricker
                ständen vor den Tempeln verkaufen.
RESIDENZ ZEITUNG 3/2020

Morgen

«Spaghetti-Duft habe
ich am liebsten»
Die Geschwister Emilia (4) und Benjamin (6) sind sportlich unterwegs.
Sie mag Tennis und Ballett, er ist leidenschaftlicher Fussballspieler beim
FC Walperswil. Zusammen mit ihrem Vater Simon Moser, Küchenchef der
Residenz Au Lac, schwingen sie auch gerne mal den Kochlöffel.

                                         Macht es euch Spass beim Kochen mitzuhelfen?
                                         Benjamin: Ja, vor allem im Winter, dann backen wir ganz
                                         viele Guetzli und bestreuen sie mit essbaren Sternen.
                                         Emilia: Und wenn der Nikolaus kommt, stellen wir ihm
                                         einen Teller davon hin.

                                         Was kocht ihr am liebsten?
                                         Emilia: Spaghetti Bolognese.
                                         Benjamin: Selbstgemachte Ravioli mit Spinat.

                                         Habt ihr einen Lieblingsduft?
                                         Benjamin: Rosen!
                                         Emilia: Spaghetti-Duft!

                                         Gibt es einen Duft, den ihr überhaupt nicht mögt?
                                         Benjamin: Kuhfladen.
                                         Emilia: Igitt!

                                         Wenn ihr ein Duft sein könntet, was wäre das?
                                         Benjamin: Ich wäre Rosenduft.
                                         Emilia: Schokolade!

                                         Besprüht ihr euch manchmal mit dem Parfum eurer
                                         Mutter oder eures Vaters?
                                         Benjamin: Ich nicht, Emilia schon. Sie wollte sogar schon
                                         einmal Mamas Lippenstift essen.
                                         Emilia: Aber da war ich noch klein!

                                         Mögt ihr es, wenn jemand nach Parfum riecht?
                                         Emilia: Ja. Ich liebe vor allem den Duft von frisch
                                         gewaschenen Haaren.
                                         Benjamin: Ich mag es auch, wenn jemand nach Duschgel
                                         riecht.

                                         Welches Gericht riecht am besten?
                                         Benjamin: Gehacktes mit Hörnli und Apfelmus.

                                         Sagt ihr jemandem, wenn er oder sie schlecht riecht?
                                         Benjamin: Nein, dann halte ich mir einfach die Nase zu.

                                                                        Interview & Fotos: Leona Sager
16 A K T U E L L            					                                            RESIDENZ ZEITUNG 3/2020

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Die neue Apérobox bringt Spezialitäten des
Restaurants Residenz direkt zu Ihnen nach
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Basic, Gourmet oder Deluxe (zu 19, 35 und
45 Franken).

Ob Gewürznüsse, Hummus mit salzigen Bretzelis, Kabis-Frischkäse Wrap,
Mini Bagel mit Pastrami oder Tomatenmousse «Bloody Mary» – in der
Apérobox ist für jede und jeden etwas dabei. Ein weiteres Plus: Die
Ver­packungen der einzelnen Produkte sind 100 Prozent biologisch abbaubar.

Wir freuen uns auf Ihre Bestellung unter: 032 328 29 00.
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